Wer die Zeit überdauert... von trixi_82 ================================================================================ Kapitel 1: Die Erinnerung eines Kindes -------------------------------------- hi, ich hab so gut wie keine ahnung von naruto... hab teilweise nur was im netz gelesen... hier und da was gesehen und das war es auch schon... aber mir kam da eine kleine idee, die ich mal aufschreiben wollte... also bitte ich vorab um verzeihung, falls etwas nicht so wirklich identisch mit dem original werden sollte... aber einige meiner freunde fanden die idee auch gut und deshalb dachte ich mir, ich hol mir mal ein paar mehr kritiken... :) Wer die Zeit überdauert... -Die Erinnerung eines Kindes...- Ein kleiner Junge sprang vor ihr vom Baum. Er musste im selben Alter gewesen sein wie sie, ca. 9 1/2 Jahre. Das schwarzhaarige Mädchen sah ihn durch ihre dunklen Augen nur noch verschwommen hinter einem Nebel. Gefasst nahm Kakashi ihre Hand. Er hatte zwar seit Beginn seiner Ausbildung bis jetzt noch kein sterbendes Kind begleitet, aber es beeindruckte ihn wie sie so schwer verletzt und unerschrocken auf den Tod wartete. "Wir können seine Kraft nicht besiegen, es tut mir leid!", entschuldigte er sich bei ihr. "Dann lass sie mit mir sterben!" Das Kind wusste nicht, dass Kakashi der letzte Überlebende in dem Kampf war und doch hielt sie sich unter schwerer werdendem Atem entschlossen. Der Junge neben ihr nickte. Auf seinen Knien sitzend hielt er seine Hände vor die Brust. Konzentriert folgten darauf einige Fingerzeichen. Sicher, Kakashi hatte nicht die Kraft einen Dämon allein zu töten oder gar dessen Geist und Macht im Körper eines Menschen zu versiegeln. Aber er konnte so ein mächtiges Wesen für kurze Zeit in einen Mensch einschließen. Zeit die ausreichen würde, dass das kleine Mädchen das Ungeheuer mit in den Tod riss. Erschöpft sackte er nach diesem Akt ganz auf den Boden neben sie. Ihre Hand haltend, lächelte er. Sie war der tapferste und mutigste Mensch den er je kennen lernen sollte und er wollte ihr Andenken bewahren. "Wie hießt du?" "Sajury..." Ein letztes Lebenszeichen eines Kindes, welches nicht erwachsen werden durfte. -ca. 23 Jahre später...- so, das war mal ein kleiner schnuppertext... wenn interesse besteht, wird noch ein bisschen was folgen... :) Kapitel 2: ca. 23 Jahre später ------------------------------ -ca. 23 Jahre später...- „Oh man, wie soll das überhaupt funktionieren? Allein für die zweite Prüfung, muss man ein Team haben. Aber ich bin allein, mein Team besteht aus einem Jounin und einer Chuunin!“, maulte Naruto lautstark vor sich hin, als ihm die hohe Hokage eröffnete, dass er ab dem nächsten Tag zum zweiten Mal bei der Chuuninauswahlprüfung dabei war. „Du wirst teilnehmen! Und was dein Team betrifft, mach dir darüber keine Sorgen, du wirst eines haben! Das „Team Kakashi“ ist während dieser Prüfungen beurlaubt um dich mit allem zu unterstützen, was du brauchst.“ Tsunade Stimme machte deutlich, dass sie keine weitere Widerrede duldete. Mürrisch nickte der junge Ninja und verließ maulend das Büro der Hokage. „Bist du sicher, das ein Zweimannteam, auch wenn Naruto richtig gut geworden ist, diese Prüfung bestehen kann? Das Mädchen aus dem Dorf unter dem Feuer ist noch sehr jung!“ Natürlich, Kakashi war unterhalb des Fenstersims und hatte dem Gespräch zuvor zugehört. Jetzt trat er hervor und stand vor Tsunade. „Wir hatten seit Beginn der Chuuninauswahlprüfungen nur ein einziges Mal Gäste aus dem Dorf unter dem Feuer. Sie erwählen also äußerst selten jemanden aus ihren Reihen. Ich denke, dass ist eine hervorragende Gelegenheit, diese verschlossene Gemeinschaft besser kennen zu lernen.“ Ihr Gegenüber nickte. „Und ihre Ausbilder, ihr Team?“ „Sie hat keine Begleiter. Ich wurde über einen Botenvogel über ihr Kommen informiert. Ihr wird es an nichts fehlen. Für eine angemessene Unterkunft und entsprechende Trainingsmöglichkeiten habe ich bereits gesorgt.“ Mit einer höflichen Verbeugung verabschiedete sich der Jounin. Tsunade hatte sich bestimmt schon etwas bei dieser Teamzusammenstellung für die Prüfung gedacht. Gelangweilt saß Naruto Uzumaki am nächsten Tag am Tisch und bearbeitete sein Prüfungsformular. Er wusste zwar, dass dies eigentlich nicht nötig war, aber wenn er nichts tat, würde er vermutlich einschlafen. Inzwischen war es für ihn kinderleicht, die Fragen, welche er früher für so schwierig gehalten hatte, zu beantworten. So schweiften seine Gedanken ab. Die Hokage und auch niemand sonst, hatte ihm bis jetzt verraten, mit wem er im folgendem ein Team bilden sollte. Aber es dauerte nicht lange, da wurden seine Gedankengänge unterbrochen. Ein junges Mädchen erhob ihre Hand und Stimme: „Wann bekommen wir denn die richtigen Fragen?“ Als sie sprach, stand sie auf und legte ihren Fragebogen ordentlich zusammen. Überrascht zog der Prüfer eine Augenbraue hoch. „Wenn dir die Fragen zu schwer sind, solltest du gehen, denn dann bist du hier falsch!“, sprach er bekannt angriffslustig. „Sie sind nicht zu schwer, ich bin fertig!“, gab das Mädchen ihm einfach nur schnippisch zur Antwort. Jetzt sah auch Naruto auf und zur Uhr. Die Prüfung hatte erst vor 6 Minuten begonnen. So schnell hätte niemand bei einem der, dieses Mal wohl wieder eingeschleusten, Jounin „abschauen“ können. Nachdem der Prüfer ihren Bogen genommen hatte und das Mädchen still auf ihrem Platz sitzen bleiben sollte, verlief der weitere Verlauf der Prüfung ruhig. Die erste der drei Prüfungen war wie voraus zu sehen gut überstanden. Anko erklärte gerade die Regeln und Aufgaben für die Zweite. Jetzt konnte Naruto es nicht mehr aushalten. Es trieb ihn auf die Palme. „Bla bla bla... Himmelsrolle hin, Erdschriftrolle her... Bitte wie, soll ich allein als „Team“ bestehen?“ Er war jetzt doch schon um einiges größer als die anderen Teilnehmer. Jedoch stampfte er trotzdem kindlich wütend mit dem Fuß auf. „Ach ja, das hätte ich fast vergessen, entschuldige bitte, Naruto!“, lachte die Jounin und zeigte auf das Mädchen, welche während des schriftlichen Teil so schnell fertig war. „Das ist dein Team. Saya...“ -Ein erneuter Rekord...- Kapitel 3: Schon wieder ein Rekord... ------------------------------------- - Schon wieder ein Rekord...- Etwas perplex, dass er nur einen Teampartner bekommen hatte, betrachtete Naruto das Mädchen genauer. Saya hatte lange schwarze Haare, die hinten streng zusammengedreht waren. Ihr Pony hingegen baumelte frech zu beiden Seiten ihres Gesichtes bis zu ihrem Kinn herunter. Die Mimik war ausdruckslos, nur ihre goldenen Augen mit den weichen und fast unmerklich markanten Brauen darüber stachen hervor. Dennoch war ihre Kleidung ungewöhnlich aufreizend, trotz ihrer unschuldigen Erscheinung. Das Mädchen lief barfuß, darüber trug sie eine an den Hüften eng anliegende braune Hose, die im Verlauf, bis zu ihren Knöcheln immer weiter wurde. Ein bauchfreies, weiß/braun schimmerndes Oberteil schmiegte sich vorne verschnürt an ihren Oberkörper. Es war schulterfrei, aber hatte fast genau so weite Ärmel wie ihre Hosenbeine waren. Und ihr Stirnband baumelte simpel zusammengebunden, an einer Schlaufe auf Hüfthöhe an der Hose. Auch Saya betrachtete Naruto flüchtig. Dann trat sie auf ihn zu. „Wenn du mir im Weg stehst, verbringst du die Prüfung bewusstlos über meiner Schulter!“ „Bitte was?!“ Naruto war mehr als aufgebracht. Was bildete diese junge Göre sich eigentlich ein? Doch Anko dachte mit und war schneller. „Klärt das, wenn ihr die Prüfung überstanden habt!“ Die Schriftrollen waren ausgeteilt und Naruto hatte sich mit seinem Schicksal abgefunden. In spätestens fünf Tagen war er sein neues "Team" so wie so wieder los. Gemächlich schritt er durch das Tor des Kampfareals und ließ Erinnerungen mit Sasuke und Sakura, wie sie damals gemeinsam die zweite Prüfung betreten hatten, durch seinen Kopf schweifen. „Wo kommst du eigentlich her, Saya?“ Doch die Angesprochene ignorierte ihren Teamkollegen. Sie hatte noch keinen vollständigen Schritt hinter das Tor gemacht, als sie auch bereits verschwunden war. Naruto blinzelte ein paar Mal, er konnte überhaupt nicht ausmachen, wohin das Mädchen gelaufen (?) war. Und er hätte schwören können, ihre Geschwindigkeit übertraf die von Lee und Sasuke um Längen. Schwer seufzend ging er langsam weiter. Naruto brauchte das Mädchen, wenn er diesen Teil der Prüfung bestehen wollte, so musste er sie suchen. Exakt sechseinhalb Minuten später tauchte Saya wieder neben ihm auf. „Gut, sie haben dich noch nicht außer Gefecht gesetzt. Wir sollten zum Turm!“ Und schon wollte sie weiter. „Aber...“ Naruto konnte das nicht auf sich sitzen lassen. So hielt er sie am Oberarm fest. „Was heißt hier außer Gefecht? Keiner von euch Rotzlöffeln kann sich mit mir messen! Und wir sollten erst einmal die zweite Rolle bekommen, bevor wir zum Ziel gehen!“ Kichernd entzog Saya ihm ihren Arm. „Sicher Opa! Soweit ich weiß, bist du der letzte in deinem Jahrgang der noch kein Chuunin ist. Oh, ich vergaß, da gibt es ja noch einen... Trotzdem würde ich mal schön meinen Mund halten, wenn ich du wäre!“ Aus einer kleinen Tasche, die an ihrem hinteren Hosenbereich befestigt war, zog sie eine Schriftrolle, während sie sprach. „Und das zum Thema fehlende Schriftrolle!“ Es war die Erdschriftrolle, sie und Naruto hatten zuvor die Himmelsrolle erhalten. Geknickt und zu tiefst verletzt, weil er Sasuke noch immer nicht zurück bringen konnte, klingelten auf einmal sämtliche Alarmglocken schrill in Narutos Ohr. Das kam ihm nicht geheuer vor! Sollte schon wieder jemand die Prüfungen manipuliert haben um einen Plan oder eine Mission zu bestreiten? Sollte er niemals einen höheren Rang besteigen können? Wer war dieses Mädchen? Genervt stand Saya vor ihm. „Du brauchst mich und ich dich für diesen Teil der Prüfung. Also los, komm mit!“ Sie wie einen Feind beobachtend folgte Naruto ihr und sie erreichten den Turm in der Mitte des Areals noch schneller, als das Team von Gaara damals. Das Ziel der zweiten Prüfung ragte hoch über die Bäume des Areals. Es machte fast einen romantischen Eindruck, wie die hoch am Himmel stehende Sonne genau ihn beschien und die Vögel aus den Bäumen darum ihre Lieder für den Turm zwitscherten. Ein nostalgisches Lächeln glitt über Narutos Lippen. Wie viel Kraft und Mühe hatte es sie damals gekostet mit beiden Schriftrollen hierher zu kommen? Was hatten sie danach wegen all dem durchstehen müssen... Und doch war jeder seinen Weg gegangen, war stärker, größer und ja, auch erwachsener geworden! Nur... sein wahres Ziel, seine Aufgabe, die Naruto sich selbst auferlegt hatte, Sasuke zurück zu holen, diese Mission hatte er noch immer nicht bestanden und vollendet. Er betrat gemächlich die Veranda des Turmes und ging zur ersten Tür. Naruto brauchte nicht stolz auf sich selber sein. Die Prüfung war viel zu leicht und wirklich etwas getan, außer vom Tor zum Turm zu gehen, hatte er auch nicht. Er hob seine Hand und legte diese an den Türgriff um die große doppelflügelige Tür zu öffnen. Doch da legte sich eine zarte, weiche, kleine Hand auf seine. Sie fühlte sich kühl und trotzdem angenehm auf seiner Haut an. „Bevor wir diese Tür öffnen, möchte ich gern mit dir reden! Die Prüfer haben bereits gesehen, dass wir hier sind!“, sagte Saya sehr ruhig. Dabei klang ihre Stimme ungewöhnlich verständnisvoll. „Sie wissen das wir hier sind?“, fragte Naruto verwundert und sah sich um. Damals waren er und sein Team viel zu sehr unter Zeitdruck um dies zu tun. Lächelnd nickte seine Teamkollegin und zeigte ihm die am Gebäude angebrachten Kameras. Auch Naruto lächelte. Daher wusste Iruka bei seiner vorherigen Prüfung also wann sie dort waren. Dann schaute er wieder auf das Mädchen neben sich. „Du hast nicht zufällig vor, dich bei mir für deine Frechheiten zu entschuldigen?!!“ „NEIN! Selbst wenn du einige Jahre mehr trainiert und mehr Erfahrungen hast, als die restlichen Prüfungsteilnehmer. Du bist langsam, schwer von Begriff und hast dementsprechend hier noch lange nichts zu suchen!“ Sayas Tonlage war spitz und angriffslustig und Naruto stand gerade wirklich auf der Leitung. Es war mehr als deutlich, dass sie ihn hervorlocken wollte, sehen wollte was er kann und mit der Prüfung wohl noch lange nicht fertig war. Doch das wollte Naruto nicht sehen. Wild mit seinen Armen herumwedelnd und keifend versuchte er sie zurecht zu weisen. Was wusste dieses Kind schon von dem, was er konnte, von dem, was er bis jetzt alles durchgemacht und gelernt hatte... Und er stand kurz davor auf sie loszugehen, denn mit jedem Wort das sie seit Beginn dieser Prüfung zu ihm gesagt hatte, überspannte sie einen imaginären Bogen. Was hatte Saya nur gegen ihn, warum wollte sie ihn wohl so offensichtlich reizen? Ein für Naruto in seiner aktuellen Situation, nicht sichtbares zufriedenes Glitzern tauchte in Sayas Augen auf. Wohlmöglich hatte sie ihn genau da, wo sie ihn haben wollte und konnte ihn noch mehr verwirren. „Ich bin nicht hier um zu entscheiden, ob du für diese Prüfung geeignet bist oder nicht, da ich ja selbst Teilnehmer bin. Ich wollte dir, bevor wir diese Tür betreten noch eine alternative Möglichkeit sagen, da ich denke, wenn wir jetzt diese Prüfung beenden, wäre es für uns beide zu langweilig. Außerdem finde ich diesen Wald hier großartig. Ich würde also gern die verbleibenden fünf Tage damit verbringen, mit dir zu trainieren. Vielleicht können wir ja etwas voneinander lernen...“ Mit einem Schlag war Naruto in seinem Gemotze still und ein Gewinnerlächeln zierte sein Gesicht. „Verstehe ich das gerade richtig? Du willst mit mir... jemandem, der dir eine Last ist und nichts kann... trainieren? Und du meinst, du könntest etwas von M I R lernen?!!“ „Möglich...“ Sayas Antwort war sehr offen gehalten und sie trat wieder langsam auf Naruto zu. Nur wenige kurze Schritte vor ihrem Gegenüber, stolperte sie über eine etwas hervorstehende Holzleiste am Boden und fiel gegen den Träger des Siegels. Aus purem Reflex fing Naruto sie auch und half ihr auf die Beine. „Es ist nicht nur möglich... du wirst etwas von mir lernen!“, sagte er dabei und nahm sich gedanklich vor, ein verdammt hartes Training mit ihr zu vollziehen. Ein kleiner schnellströmender Fluss war in der Nähe des Turmes und genau dorthin hatte sich das Zweimannteam zurück gezogen. In Angriffsstellung standen sie sich gegenüber. Aber dann ließ Saya ihre Arme sinken. „Könnten wir das vorsichtige Herantasten nicht sein lassen und gleich sehen, was wir können?! Nur zu, du kannst mich nicht verletzen!“, forderte sie Naruto auf. „Ha, wenn du dich heute Abend unbedingt nicht mehr bewegen können willst... Nur zu gern!“ Er ließ es sich nicht zwei mal sagen, dass er diesem Gör ihren Zynismus heimzahlen könnte. Binnen kürzester Zeit hatte er eine ganze Hand voll, von seinen Schattendoppelgängern um sich und wartete darauf, wie Saya reagieren würde. „Gut, dann lass uns so beginnen... Mit deinen Schwächen!“ Auch sie konzentrierte ihr Chakra und ließ einen einzigen Schattendoppelgänger neben sich erscheinen. Es folgte ein zwar anerkennendes aber auch amüsiertes Lachen von den Narutos, dann griffen sie an. Langsam und schwerfällig öffneten sich Augenlider und die Umwelt wurde noch verschwommen wahrgenommen. Etwas orientierungslos rieb Naruto mit seinem Arm über seine Augen. Dann war seine Sicht wieder klar. Lächelnd beobachtete Saya ihm beim erwachen. „Schön, du bist wach, wir sollten uns beeilen, wenn wir in 20 Minuten nicht im Turm sind, haben wir die zweite Prüfung nicht bestanden! Oder soll ich dich tragen?!“ „WAAASSS...?!?!?!“ Sofort sprang Naruto auf. „Du brauchst mich nicht tragen und warum haben wir nur noch 20 Minuten? Wir haben doch eben erst angefangen!“ Kopfschüttelnd stand Saya auf und sammelte die etwas verstreuten Sachen ihres Lagers ein. „Nein, die fünf Tage sind vorbei. Wir müssen los!“ Acht Prüfungsteilnehmer hatten den zweiten Teil der Chuuninauswahlprüfung bestanden. Sie hatten sich von Tsunade, der hohen Hokage genau erläutern lassen, warum diese Prüfung so wichtig war und hatten jetzt, wie alle Teilnehmer der Prüfungen zuvor vier Wochen Zeit um sich auf die Abschlusskämpfe vorzubereiten. Natürlich haben Sakura und Kakashi, Naruto abgeholt um zu erfahren, wie es gelaufen war in seinem Zweimannteam. Sie standen noch etwas abseits und ließen die Beiden sich voneinander verabschieden. „Wie alt bist du eigentlich, Saya?“ Auch wenn Naruto nicht wusste, was die letzten fünf Tag, seit Beginn ihres Trainings passiert war, sagte ihm ein tiefes Bauchgefühl, dass sie Freunde geworden waren. Frech und unterkühlt tippte die Gefragte ihm auf die Nase. „Kann man das denn gar nicht sehen, Opa? Ich bin elf!“ Noch während er sich über die Anrede ‚Opa’ beklagte, zog Saya ihn in eine feste Umarmung und flüsterte dabei in einer harten und feindseligen Stimmlage in sein Ohr: „Damit du überhaupt eine Chance hast, mich in vier Wochen zu besiegen, werde ich dir meine Schwäche verraten. Ich bin blind!“ Dann ließ sie Naruto los und ging ihrer Wege. Mit offenem Mund starrte dieser ihr hinterher. -Das war eine Lüge, bestimmt!- redete er sich ein. Aber dann kamen immer mehr Momente vor seinem inneren Auge zum Vorschein, welches diese Aussage bestätigten. Saya hatte ihn zwar häufig angesehen, jedoch als sie zum Tor des Trainingsareals traten, hatte sie ihren Kopf in alle Richtungen gedreht, so als würde sie hören wollen, wie es um sie herum aussah. Als sie am Turm gestolpert war, hatte sie ihn an den Armen, an seiner Hüfte und im Gesicht berührt, als würde sie ihn so sehen können. So war es auch. Saya war blind. Ihre Augen waren zwar offen, aber sehen konnte sie nichts, sie lebte in einer schwarzen Welt. Sie konnte ihre Umgebung durch Hören, Fühlen und ihr Chakra wahrnehmen. Ihre perfekte Körperbeherrschung in Kombination mit diesen drei Wahrnehmungsarten, verschaffte ihr jedoch den Vorteil, das wirklich niemand das bemerkt hätte. Die erste, schriftliche Prüfung und die Fragen dazu, konnte sie „lesen“ weil sie Chakra durch ihre Fingerspitzen fließen ließ und so die minimale Erhöhung der einzelnen Zeichen gespürt hatte. Als sie Naruto vor Beginn der zweiten Prüfung musterte, konnte sie ihn nicht sehen, aber sein Chakra spüren und was es über ihn „sagte“. Nun traten Kakashi und Sakura zu Naruto, welcher noch immer der gegangenen Saya hinterher starrte. „Ich muss trainieren, ich habe keine Chance!“, stotterte er ein bisschen vor sich hin und fiel dann in eine durch die schockartige Überraschung hervorgerufene Ohnmacht. Kapitel 4: Veränderung / Relaxen -------------------------------- -Veränderung / Relaxen- Kakashi hatte Sakura bereits erzählt, dass Naruto ein Zweimannteam erhalten hatte und dass seine Partnerin ein junges Mädchen ist, dass aus dem Dorf unter dem Feuer stammt. Ebenso hatte er ihr berichtet, dass dieses Dorf seit Beginn der Chuuninauswahlprüfungen jetzt erst das zweite Mal jemanden aus ihren Reihen zu dieser geschickt hatte. Niemand wusste wirklich etwas über dieses Dorf, den Menschen, welche in ihm wohnten und ihren Fähigkeiten. Deshalb hatte Tsunade dieses, allein gekommene Mädchen mit Naruto in ein Team gesteckt. Um Informationen zu bekommen und weil sie wusste, dass Saya bei Naruto gut aufgehoben war, selbst wenn dieser gerne mal sein Temperament mit sich durchgehen ließ. Überrascht fingen sie den bewusstlosen Naruto auf und legten ihn erst einmal vorsichtig auf den Weg. Gewöhnlich rau tätschelte Sakura ihm die Wange. „Hey... Naruto... Komm zu dir!“ Murmelnd wurde dieser wieder wach und ignorierte erst einmal Sakuras Fragen, was denn geschehen war. Ganz aufgeregt, stand er auf und richtete sich dabei an Kakashi. „Bitte Sensei.. Sie müssen mir helfen!“ Schmunzelnd sah der Angesprochene auf seinen ehemaligen Schüler hinab. Seit dem die Hokage ihn, Naruto und Sakura für ein Team zusammen getan hatte, war der Jounin nun mal nicht mehr Narutos Sensei, aber dieser und Sakura fielen in solchen Situationen doch gern wieder in die Schülerrolle. „Du solltest erst einmal etwas Essen und schlafen, dann sehen wir weiter!“ Kopfschüttelnd packte Naruto ihn am Kragen. „Ich habe keine Zeit zum Essen! Ich habe...“ „...keine Chance gegen sie!??“, beendete Kakashi seinen Satz. „Aber zu jedem Training gehören auch angemessene Ruhephasen. Und da du gerade fünf Tage Prüfung hinter dir hast und sie zeitlich fast nicht geschafft hättest, werden wir jetzt essen gehen... ich lade euch ein... und dabei erzählst du uns alles was passiert ist.“ Lächelnd beobachtete Sakura wie sich die Beiden unterhielten. Dann packte sie jeden am Arm und zog sie die Straße entlang. „Essen ist gut und das sie uns einladen ist noch besser!“ Einige Zeit später, bei einer guten Nudelsuppe, fing Naruto an zu erzählen. „Diese Saya hatte sämtliche Fragen binnen weniger Minuten beantwortet und quasi behauptet, sie wären zu leicht. Naja, ich dachte mir eben: Streber! Als wir dann zusammen in diesem „Team“ waren fing sie an mir zu drohen. Ich hab das ebenfalls noch als: große Klappe, nichts dahinter! angesehen... Aber...“ Er unterbrach sich und schlürfte erst einmal genüsslich einige Nudeln in sich hinein. Kakashi und Sakura kicherten leise. Nach den ersten Sätzen hörte sich dieses Mädchen an, als sei sie temperamentvoll wie Naruto, gebildet wie Sakura und unterkühlt wie Sasuke sich gern gab. „Hey was soll das dämliche Lachen?“ Bemerkte Naruto ihre Gesichter. „Danach fing die ganze Sache an, sehr eigenartig zu werden! Wir betraten das Trainingsareal und Saya verschwand. Jedoch war sie kurze Zeit später wieder da... mit der zweiten und uns fehlenden Schriftrolle! Sie war schneller als Lee, ich konnte gar nicht sehen, wohin sie verschwunden war. Ich weiß nicht, irgendetwas stimmt mit diesem Mädchen nicht!“ Sakura nickte und sah von ihrem Essen auf. Es wunderte sie überhaupt nicht, dass Kakashi ihnen nur Gesellschaft leistete und nichts aß. Er hätte dann seine Maske herunter nehmen müssen und das hatte er ja noch nie getan. „Sie kommt aus einem Dorf, das nur einmal zuvor jemanden zu uns und den Prüfungen geschickt hat. Es könnte durch aus möglich sein, dass ihr Verhalten etwas damit zu tun hat...“ Naruto überlegte einen Moment. „Ja vielleicht....“ Kakashi nickte. „Sehr wahrscheinlich! Aber ich möchte dich fragen. Ihr ward in so einer kurzen Zeit am Turm, warum seid ihr wieder gegangen?“ Mit einem ironischen Lachen zuckte der Gefragte mit den Schultern. „Das ist gar nicht so einfach zu beantworten! Wir haben uns entschieden zu trainieren und die Tage so zu nutzen, weil das Geländer ideal dafür war. Wir haben mit einem Kampf angefangen, aber sie wollte dieses Vorspiel um abzutesten wie gut der jeweils andere ist, weglassen. So hab ich ihr dann meine Schattendoppelgänger entgegengeschickt. Sie hatte auch einen Schattendoppelgänger. Aber dieser Doppelgänger war nicht nur eigenständig. Sie griffen Meine kombiniert an und Saya als auch ihre Kopie verwendeten gleichzeitig verschiedene und unterschiedlichste Jutsus. Ich hatte den Eindruck, ihr Doppelgänger war nicht nur eigenständig, sondern hatte auch eigenes Chakra, welches er problemlos nach seinem Wunsch verwenden konnte... Und dann ... ach ich weiß auch nicht! Auf einmal wurde ich wach und sie sagte mir, wenn wir nicht langsam losgehen, ist die Prüfung in 20 Minuten vorbei.“ Überrascht zog Kakashi eine Augenbraue hoch und stand schnell hinter dem Genin. Hochkonzentriert suchte er seinen Körper ab, aber fand nichts. „Seltsam, ich hätte schwören können, es sei eine abgewandelte Version eines Genjutsu. Aber ich kann kein Zeichen finden, das dies bestätigt...“ Naruto erzählte noch, dass er nach seinem Aufwachen ein seltsames Gefühl hatte. Saya war zwar immer noch so abweisend und beleidigend gewesen. Aber sein Gefühl sei nicht negativ gewesen und das er glaube sie seinen in den Tagen Freunde geworden. Dass er vermute, ihr eine Menge beigebracht zu haben und nicht wisse, warum er das Gefühl hatte so intensiv trainieren zu müssen, weil er sonst verliere. Danach gab er Kakashi noch recht und das er sich den restlichen Tag ausruhen würde. Am nächsten Tag begann dann Narutos Training. Kakashi mimte wieder den Sensei und war gleichzeitig mit Sakura, Narutos Trainingspartner. Sie übten alle möglichen Arten an Gen- und Ninjutsus, Taijutsu verwendeten sie um morgens „warm“ zu werden. Der Chuunin und dem Jounin fiel während dieser Zeit auch auf, dass Naruto ungewöhnlich ruhig und aufmerksam geworden war. Außerdem war jede Kampfentscheidung die er traf, wohl überlegt und taktisch völlig ausgereift. Selbst wenn ihm etwas misslang oder Sakura ihn mit Sprüchen ‚aufzog’, tobte er nicht mehr so wütend herum, sondern revangierte sich mit cleveren Antworten oder bewies, dass er es bis zur Perfektion besser konnte. Am Ende dieser vier Wochen war selbst Kakashi nicht mehr in der Lage, Naruto mit seinem Sharingan zu folgen. Naruto trainierte in dieser Zeit ausschließlich mit seinem eigenen, normalem Chakra und trotzdem war es dem Jounin nicht möglich, soviel Chakra aufzubringen um die Jutsus des Genin zu kopieren. Dann war es soweit. In wenigen Stunden sollte die dritte und letzte der Chuuninprüfungen sein. Naruto entspannte sich und würde bald zur Arena gehen. Er hatte seine Erinnerungen noch immer nicht zurück, aber er freute sich darauf, Saya wieder zu sehen und mit ihr zu kämpfen. Die hohe Hokage, Tsunade traf sich zur selben Zeit mit Kakashi. Er berichtete ihr, was er von Naruto erfahren hatte und das sie kurz zusammengefasst noch ganz am Anfang standen, was ihre Informationen über die Einwohner des Dorfes unter dem Feuer betraf. „Nun gut, dann wissen wir zumindest schon einmal, dass sie ihre jungen Shinobi ausführlich und über alles unterrichten. Aber über das Wie, wissen wir noch nichts. Sie hat ihre Unterkunft seit Beendigung der zweiten Prüfung nicht verlassen. Auch hat sie das ihr zur Verfügung gestellte Trainingsgelände um ausreichend auf den dritten Teil der Prüfung vorbereitet zu sein, nicht ein einziges mal genutzt. Das ist der Hauptgrund, warum ich dich hergebeten habe, Kakashi. Ich möchte dich bitten, jetzt noch zu ihr zu gehen um nach dem Rechten zu sehen. Ich weiß, die Prüfung beginnt bald. Aber ich möchte auf alles vorbereitet sein!“ Der Jounin nickte. „Sicher, ich werde sofort nach ihr sehen!“ Ein gedämpftes aber dennoch deutlich hörbares Klopfen klang durch den Raum. Kakashi wartete einen Moment, aber er erhielt keine Antwort. So klopfte er erneut, doch wiederum blieb alles still. Er seufzte, hoffentlich war nichts geschehen! Dann trat er leise ein. „Hallo?“ Keine Ton war zu hören. Er trat vom Flur ins Wohnzimmers der kleinen Wohnung. Da lag das junge Mädchen, tief schlafend auf dem bequemen Sofa. Lächelnd ging Kakashi auf sie zu und rüttelte sie leicht an der Schulter. „Du solltest aufstehen, die Prüfung geht gleich los!“ Sie war also doch ein einfaches Kind, welches hin und wieder auch mal am Tag schlief. Immer mit allem schlechten rechnend und auf alles vorbereitet, griff Saya im Halbschlaf nach einem Shuriken unter ihrem Kissen und wollte es blitzschnell nach dem Eindringling werfen, denn mit einem besorgtem Jounin hatte sie nicht gerechnet. Dieser wiederum war auch nicht langsam und hielt ihr Handgelenk fest, bevor der scharfe Gegenstand frei in der Luft flog. „Kann es sein, dass man dich öfter im Schlaf angegriffen hat?!“ Ihre Augen öffnend und diese nach der fremden Stimme orientierend, 'sah' Saya ihn an. „Verzeihung. Sie sind bestimmt Kakashi, sie hatten doch Naruto von der zweiten Prüfung abgeholt!“ So ließ sie die Kraft aus ihrem Arm und legte das Messer fort. „Ja, ich bin hier, weil sich die Hokage um dich sorgt. Du warst in den letzten Wochen nicht einmal trainieren und die dritte Prüfung fängt in wenigen Stunden an.“ Er vermutete, dass sie ihn erkannt hatte, als er Naruto aufgefangen hatte und ihn deshalb jetzt wieder identifizieren konnte. Lächelnd stand Saya auf und schüttelte ihren Kopf. „Das wäre nicht nötig gewesen! Mir geht es hervorragend! Ich hab die vier Wochen zu puren Entspannung und zum Relaxen genutzt. Ich weiß, dass mir niemand das Wasser reichen kann. Selbst wenn Naruto trainiert haben sollte!“ Irgendwie drang in Kakashi jetzt sein Stolz als Lehrer durch. „Du bist von dir selbst sehr überzeugt. Das kann eine gute Eigenschaft sein. Aber auf nicht vorbereitet zu sein, ist dann doch ein bisschen zu selbstsicher, oder meinst du nicht?“ „Möglich...“ Gab Saya dem Jounin jetzt die selbe kühle und ungenaue Antwort wie Naruto. Dann bat sie ihn höflich bestimmend hinaus. „Wir werden uns bestimmt während der Prüfung noch sehen, aber jetzt habe ich noch zu tun!“ Als dieser dann ging spürte sie ihm nach, wobei sie nicht verhindern konnte, dass ihr ein geflüstertes: „Es tut mir leid...“ über die Lippen glitt. Kapitel 5: Möge der Beste gewinnen! ----------------------------------- -Möge der Beste gewinnen!- Alle Teilnehmer der Chuuninauswahlprüfungen, die bis jetzt die vorherigen Prüfungen bestanden hatten, standen in Reih und Glied gegenüber des Prüfers in der Kampfarena. „Wie ihr bereits gemerkt habt, haben wir die Reihenfolge der Kämpfe dieses Jahr noch nicht ausgelost. Wir waren der Überzeugung, das die Teilnehmer der letzten Prüfungen sich in den vier Wochen, in denen sie sich auf die nun folgende Prüfung vorbereiten konnten, zu sehr auf ihren ersten Gegner konzentriert haben. Deswegen, werden wir jetzt auswählen, wer mit wem den jeweiligen Kampf bestreiten wird.“ Naruto stand ganz rechts in der Reihe der Genin, Saya hingegen ganz links. Sie hatte sich einfach nicht nach ihrem erscheinen um ihn gekümmert. Es schien, er sei ihr total egal. Dieser hingegen bekam auf einmal einen starren Blick. Als ihr Prüfer bekannt gab, dass es jetzt an der Zeit war seinen ersten Gegner zu „ziehen“, fiel Naruto auf, dass Saya bereits vor ihrem 5-Tage-Training wusste, dass sie nach der zweiten Prüfung, auf das nun Folgende einige Zeit für sich selbst hatten. Woher hätte sie das wissen können? Als sein Team damals bei den Prüfungen war, wusste niemand, was sie erwarten würde. Dann war es soweit. Saya war als erste dran und zog die Nummer 3. Naruto als letzter, zog auch passender Weise die Nummer 8. So war es klar. Wenn er und auch Saya überhaupt gegeneinander Kämpfen würden, dann im Finalkampf. Aber sein Gefühl sagte ihm, dass das kein Problem war! Nachdem er zurück in den Zuschauerbereich für Teilnehmer gegangen war, lehnte er sich gemütlich zurück und wartete darauf, bis er aufgerufen wurde. Die Kämpfe zogen sich schnell und langweilig voran. Im ersten Kampf erschöpften die beiden Ninja ihr Chakra viel zu schnell, weil sie mit ihren Fähigkeiten bei den Zuschauern angeben wollten. Gewonnen hatte ein langer, schmächtiger Junge, der seinen Gegner am Ende mit einem normal kräftigen Kinnhacken außer Gefecht gesetzt hatte. Danach war Saya dran und da es Naruto interessierte, wie sie sich schlagen würde, auch wenn ihm der Ausgang schon von vorne herein klar war, schaute er zu. Ihr Gegner war ebenfalls ein Mädchen, sie war ungefähr 3 Jahre älter. Sie schien schon etwas mehr drauf zu haben. Denn sie hielt Saya zuerst in ihrem Schatten gefangen. Doch als das Chakra ihrer Gegnerin nachließ und die Sonne ihren Stand veränderte, so dass sich der Schatten automatisch zurück zog, hatte Narutos ehemaliges Teammitglied leichtes Spiel. Mit einer gelungenen Kombination von verschiedenen Taijutsu, brachte Saya ihre Gegnerin an den Rande der Verzweiflung, denn diese hatte große Schwächen was ihre Verteidigung in direktem körperlichem Angriff betraf. So gab die Gegnerin der Elfjährigen Genin bald auf. Im übernächsten Kampf als Naruto dran war, hatte dieser ebenfalls keine Schwierigkeiten, mit seinem Rivalen. Als dann die Halbfinalauseinandersetzungen dran waren, sah selbst der Unerfahrenste der Prüfungszuschauer, das diese Prüfung nur ein Ziel vor Augen hatte. Der Finalkampf zwischen Naruto und Saya. „Ich weiß gar nicht, warum Naruto so aufgeregt war, nach der zweiten Prüfung. Ja, diese Saya ist schon ganz gut. Aber was ich bis jetzt gesehen hab, wäre Naruto auch ohne unser Sondertraining bis hierher gekommen. Sie dürfte keine wirklich ernstzunehmende Gegnerin für ihn sein!“ Sakura saß gelangweilt unter den anderen Zuschauern und Freunden von Naruto. Kakashi belächelte ihre Aussage nur. „So einen Leichtsinn aus deinem Mund zu hören, hätte ich nie für möglich gehalten, Sakura! Saya hält sich genau so wie Naruto mehr als zurück. Sie sind den Anderen haushoch überlegen. Ich freue mich schon auf den Endkampf und auf das Ergebnis unseres Trainings!“ Mit einer rötlich überzogenen Nase sah Sakura auf. Es war nicht ihre Art so schnell Urteile zu fällen, da hatte Kakashi schon Recht. Aber sie wollte trotz ihrer bis jetzt gesammelten Erfahrung, nicht einsehen das er Recht hatte. Dann endlich, Naruto und Saya standen sich gegenüber und der Kampf war eröffnet. Erstaunlicher weise gingen sie nicht sofort in Kampfposition, sondern sie verbeugten sich Freundschaftlich voreinander. „Es ist mir eine Ehre!“, erklang es aus beider Münder gleichzeitig. „Ich bin ja gespannt, ob du endlich einen Weg gefunden hast mich zu besiegen!“, setzte Saya noch spitz hinterher. Ein kurzes besserwisserisches Lachen, Narutos folgte. Endlich hatten Beide einen hoffentlich ebenbürtigen Gegner und so sprangen sie erst einmal weit auseinander, ans jeweils andere Ende der Arena. „So habe ich Naruto ja noch nie erlebt!“, Sakura war positiv aufgeregt. Richtig, sie hatte Naruto schon während des Trainings erlebt und festgestellt, dass er... sie wusste nicht wie sie es genau formulieren sollte. Aber es schien ihr, er währe aus irgend einem Grund im Laufe der zweiten Prüfung vollständig erwachsen geworden. Sie wurde genau so rosa um die Nase, wie, als er vor einiger Zeit nach zweieinhalb Jahren zurück nach Konoha gekommen war. Gut gelaunt struffelte ihr Kakashi durch die Haare. „Du hast Recht, Sakura. Naruto scheint endlich seinen Weg gefunden zu haben. Ein Gleichgewicht, was ihm niemand von uns geben konnte!“ Etwas enttäuscht, weil sie ihrem Teamkollegen zustimmen musste, nickte Sakura und sah wieder zu Naruto. „Da es scheint endlich los zu gehen!“ Die Gesichtsausdrücke von Saya und Naruto veränderten sich von einem Lächeln in eine ernste Miene. Sie hatten sich genug, nur aus der Ferne beobachtet, auf der Lauer gelegen und darauf gewartet, dass der jeweils Andere den ersten Schritt tat. „Deine Schwäche...“ „Meine Schwäche...“ Diese Worte waren zur selben Zeit aus beider Kehlen, flüsternd und doch so, dass jeder sie hören konnte, zu vernehmen. Mit einem Schlag war der leicht wehende Wind auf dem Kampfplatz verschwunden. Es herrschte Stillstand, noch nicht einmal ein Vogel, welcher sich in einem der dort stehenden Bäume versteckte, gab einen Ton von sich. Naruto und Saya standen sich unbeweglich, auf einer Line und mit einem bekannten Fingerzeichen gegenüber. „Schattendoppelgänger!“ Nach nur einem Wimpernschlag standen sich genau 8 Kämpfer gegenüber. Sechs Narutos und zwei Sayas. Doch im Gegensatz zu früher, griffen die Narutos nicht sofort an. Der erste Schritt galt den jungen Mädchen. So schnell, dass es wieder einen leichten Wind entfachte, standen sie hinter ihren Gegnern und griffen mit körperlichen Attacken wie Schlägen und Tritten an. Doch auch Naruto war schnell geworden und er reagierte sofort. Erst verteidigte er sich nur, bis er in den Gegenangriff wechselte. Es wurde eine richtig schöne Schlägerei. Im laufe dieses Schlagabtausches, merkte Saya, dass Naruto sich sehr gut vorbereitet hatte und sie in Schwierigkeiten geriet. So konzentrierte eine der beiden Mädchen ihr Chakra und erschuf eine weitere Saya. „Ha, jetzt weiß ich wo du bist!“, rief Naruto lautstark und sprang in die Luft. Er warf gezielt ein Messer auf die vermeidliche Saya. Doch als er diese am Oberarm traf, löste sie sich in einer Rauchwolke auf. Er hatte nicht mehr an seinen Bericht an Kakashi gedacht, dass Sayas Doppelgänger ebenfalls Jutsus verwenden können. Was jedoch geschah, als sein Gedächtnis aussetzt, bekam er jetzt zu einem kleinen Teil zu sehen. Auch die Kopie der Doppelgängerin löste sich wenige Sekunden nach ihrer Schöpferin auf. Die echte Saya hingegen hielt sich während dessen den Arm und der Stoff unter ihren Fingern färbte sich blutrot. Schnell entzog sie sich erst einmal Narutos Reichweite. Sie brauchte nicht lange zu überlegen, was sie wohl jetzt tun sollte, denn sie spürte bereits, dass das Wetter schlechter wurde. Die Temperatur war in den letzten Minuten um vermutlich 3 Grad gefallen außerdem konnte sie durch immer wiederkehrende Schatten spüren, dass Wolken aufzogen. Der Geruch der Luft verriet ihr dabei, dass die Luftfeuchtigkeit sehr hoch war und es daher nur Regenwolken sein konnten. Die leichten Windböen, welche die Wolken auf sich reiten ließen nutzte die Kleine. Sie konzentrierte ihr Chakra und erhöhte dadurch die Geschwind des Windes. Es entstand eine regelrechte Windhose um Saya herum in der sich immer mehr Staub, Steine und Blätter sammelten. Als dieser kleine Tornado dann seine Höchstgeschwindigkeit erreicht hatte, flog alles, was er in sich hineingezogen hatte in sämtliche Richtungen davon. Naruto hielt sich die Arme schützend vor das Gesicht. Als der entstandene Sturm nachließ und er seinen Schutz senkte, war Saya nicht mehr zu sehen. Irritiert aber nicht hektisch sah er sich um. Verschwunden konnte sie unmöglich sein. Aber so sehr er auch suchte und versuchte sie zu spüren, es war nichts zu finden. Einige Minuten vergingen, aber nichts geschah. Der Himmel war inzwischen mit schwarzen Wolken überzogen. Ein greller Blitz, kündigte ein tiefes lautes Krachen an, gefolgt von einigen wenigen nassen Tropfen. Dann brach ein Schauer an, als ob der Himmel sich aufgetan hatte um die Erde zu ertränken. Etwas Hilflos stand Naruto im aufgeweichten und immer schlammiger werdenden Boden, bis er sich gegen die Stirn schlug. Er wusste auf einmal, was jetzt folgen würde. „So ein mist...“ Schnell sah er sich um, er brauchte dringend einen trockenen Stand. Zu spät... hell leuchtete eine Art Kugel in dem nun ganz durchgeweichten Boden, die immer höher stieg. Als sie die Erdoberfläche erreichte, verschwand das Leuchten und Saya stand dort. Sie hatte im Erdversteck auf den Regen gewartet um die Feuchtigkeit zu nutzen. Jetzt setzte sie ihre ersten Fingerzeichen, während sie sprach. „Und, weißt du, was dich jetzt erwarten wird?!“ „Das Jutsu der brechenden Wellen...“ Naruto nickte und suchte weiterhin nach einem trockenem Platz innerhalb der Arena. Aber der starke Regen hatte alles aufgeweicht und gut befeuchtet. Wie sollte er jetzt vorgehen? Je mehr sich Sayas Chakra auf die Feuchtigkeit verteilte, desto unruhiger wurde der Boden. Leichte Wellenbewegungen zogen sich schon durch den runden Platz. Bis sie ihr Chakra soweit konzentriert hatte, dass sich vor ihr eine hohe Mauer aus flüssigem Schlamm aus der Erde aufbaute. Dann floss sie in rasender Geschwindigkeit auf Naruto zu. Kurz bevor sie ihn erreicht hatte, fing sie an, sich an ihrer obersten Kannte immer mehr zu brechen und es sah aus, als ob eine riesige Welle auf ihn zukam. Der Siegelträger hatte bedrückt festgestellt, dass es keinen Schutz gab. Also blieb ihm nur eine Möglichkeit, Sayas Behinderung auszunutzen. Als die Welle über ihm zusammen brach, war es an ihm zu zeigen, was er kann. Sein Training der letzten Wochen mit Kakashi und Sakura half ihm dabei. Naruto passte sich der Geschwindigkeit der Welle an, erschuf dabei einen seiner Schattendoppelgänger, und rief mit dem Jutsu des vertrauten Geistes Gamabunta. Mit dem mächtigen Frosch, flog Naruto fast durch die Welle. Positiv beeindruckt bemerkte Saya nicht, dass sie das Chakra des Narutos auf Gamabunta mit dem des Echten verwechselte. Der wiederum hatte es ausgenutzt, das Saya ihre Aufmerksamkeit dem Frosch geschenkt hatte. Er war direkt, nachdem sie die Welle durchbrochen hatte, von Gamabunta herunter gesprungen und kam jetzt von hinten auf sie zu. „Rasengan...“ Das Naruto sich nicht nur gegen dieses Jutsu verteidigen konnte, sondern direkt einen derart starken Gegenangriff startete, damit hatte Saya nicht gerechnet. Sie reagierte für einen Augenblick nur noch instinktiv, als überlegt, weshalb sie nicht in die Verteidigung, sondern ebenfalls in einen Angriff überging. Während Naruto sein Rasengan gegen Saya anwendete, erstrahlte diese in einer Feuersäule und ihre und Narutos Jutsu setzten soviel Kraft frei, dass es eine kleine Explosion gab. Nebel und Rauchschwaden legten sich. Unter den Zuschauern war es mucksmäuschen still geworden. Wer von beiden Shinobi stand wohl nach so einem Höhepunkt noch? Aber Naruto war nicht mehr der junge und unerfahrene Genin wie bei seiner ersten Chuuninprüfung. Seine Kleidung war zwar stark angekokelt und er hatte auch die ein oder andere Verletzung, doch er stand und atmete schwer. Auch Saya stand. Ihr Atem ging ebenfalls schwer und Narutos Angriff hatte ihre leichte Schnittwunde vom Beginn um einiges vergrößert. Doch sie lächelte. „Du hast dir meinen Hinweis also zu nutze gemacht. Ich gratuliere!“ „Du hast mir keine andere Wahl gelassen!“ Naruto lächelte zurück und deutete dann auf Sayas Arm. „Das solltest du versorgen lassen!“ Etwas desinteressiert sah sie auf ihren stark blutenden Arm. „Das wird schon heilen, du brauchst doch nur eine Pause!“ Ähnlich wie es Tsunade oder andere Shinobi machten, legte Saya ihre Hand des anderen Armes auf die Wunde und ihr Chakra leuchtete auf. Danach war die Blutung gestillt. „Zufrieden? Oder weißt du noch immer nicht, wie du weiter vorgehen sollst?“ Ungläubig verfolgte Sakura dem Kampf und hatte ihren Mund offen stehen. „Das ist ja Wahnsinn!“ Auch Kakashi war ruhig geworden. In ihm wuchs ein Gefühl, das er glaubte vergessen zu haben und er war der festen Überzeugung, dass Naruto weit untertrieben hatte, als er sagte, er hätte keine Chance gegen sie. Aber vielleicht könnte er ja doch noch gewinnen. Lachend zog Naruto die Nase kraus. Der Kampf mit Saya machte ihm wirklich spaß. „Ich und Pause? Du bist gut! Ich denke eher, dass du zurück zu deiner Mutter willst um dein Mittagsschläfchen zu halten, mein Kind!“ Während er sprach, ließ er das Chakra des Neunschwänzigen durch sich hindurchlaufen. Er hoffte, dass er ihr damit zumindest etwas entgegensetzen konnte. Doch er war zu weit gegangen. Naruto hatte einen wunden Punkt bei Saya getroffen. „Ich bin kein Kind!!!!!“, schrie sie laut und ging auf ihn los. Ein langer Kampf entbrannte. Naruto brauchte sich aber nicht immer nur verteidigen. Er konnte sogar angreifen. Sie verwendeten viele Jutsus aber auch Taktik und Voraussicht. Außerdem war niemand, absolut niemand mehr in der Lage zu sagen, wer von Beiden wohl der Stärkere war und gewinnen würde. Sie kämpften bereits über zwei Stunden. Keiner von Beiden gab nach und zeigte auch nur den Hauch einer Schwäche. Saya und auch Naruto waren sich gedanklich einig. Sie wollten den Kampf hier und jetzt beenden und jeder wollte gewinnen! Ihre gebündelten Kräfte hatten sich in den Händen von ihnen gesammelt und ihre gewaltige Mach prallte aufeinander. Für die Zuschauer war es ein wunderschönes, angsteinflößendes Farbenspiel, welches die zwei Chakra dort veranstalteten. Dann war alles vorbei... Naruto stand Saya ganz nah gegenüber, während jeder von ihnen seinen Arm hob. „Ich gebe auf!“ Kapitel 6: Das Lächeln des Verlierers... ---------------------------------------- -Das Lächeln des Verlierers...- „Ähm...“ Blinzelnd sah der Prüfer von Saya zu Naruto und zurück. Für den erfahrenen Jounin war deutlich zu spüren, dass die beiden, viel Chakra verbraucht hatten, aber noch nicht am Ende ihrer Kraft waren. Außerdem war es das erste Mal seit Beginn der Chuuninprüfungen, dass während eines Kampfes, beide Kämpfer exakt zur selben Zeit aufgaben. Ein lautes Raunen und Gemurmel stieg von den Zuschauerrängen auf, als Naruto und Saya sich erschöpft, gegenseitig Halt gaben und laut lachten. „Wir könnten diesen sinnlosen Kampf noch Stunden fortsetzen...“, begann Saya. „Und er würde immer noch kein Ende gefunden haben!“, setzte Naruto fort. Ihnen war klar, dass niemand so wirklich begriff, was sie dort taten. „Wir sind gleichstark, in jeglicher Hinsicht. Die einzige Möglichkeit einen Sieg zu erlangen...“, berichtete Naruto weiter. „...wäre, wenn jemand von euch einen Fehler begeht, was bis jetzt noch nicht geschehen ist!“, beendete jetzt Tsunade seinen Satz. Binnen kürzester Zeit stand sie auf dem Kampfplatz. „Ich möchte nicht zwischen die Fronten geraden, wenn ihr euch mal als Feinde gegenüber stehen solltet.“ Die Hokage war stolz auf die beiden Genin, sie hatten sich einen hervorragenden Kampf geliefert und ihn würdig beendet. Sie wusste ja, das Naruto sich weiterentwickelt hatte, aber das er so jung schon so stark werden würde, das hatte selbst sie überrascht. Genau so, dass ein so junges Mädchen wie Saya bereits so gut ausgebildet war. Aber diesbezüglich würde sie sich mit Saya noch genauer unterhalten. Sich weiterhin gegenseitig stützend, da beide Genin doch sehr ausgepowert waren, lächelten sie. „Möglich...“ Jetzt stand auch Kakashi neben Tsunade. „Dein Training bei Saya war wohl prägender, als wir alle dachten. Ihr redet ja schon andauernd im Chor.“ Er deutete nicht nur die gleichen Aussagen der Jugendlichen an, sondern auch, dass Naruto anfing ebensolche wagen Angaben wie Saya zu machen. „Ich wurde nicht von ihr trainiert!!! Ich habe sie trainiert!!!!!!!!!“, warf der Blonde daraufhin motzend ein und er war wieder ganz der Alte, wie vor seinem Training mit Saya. Unmerklich schüttelte die Elfjährige ihren Kopf und begann sich zurück zu ziehen. „Du hast mich also trainiert...“, dachte sie ironisch, als sie lächelnd die Arena verließ. Der Ausgang der Prüfung und ob sie wirklich ein Chuunin wurde, war ihr egal. Mit einem grandiosem Fest wurde das Ende der Chuuninprüfung gefeiert. Zu seinem Höhepunkt verkündete Tsunade, dass Naruto es endlich geschafft hatte den nächsten Ninjarang zu erreichen, außerdem sei auch Saya nun ein Chuunin. Sie waren nicht nur hervorragend im Kampf und Taktik wie man gesehen hatte. Auch ihre Art Informationen zu sammeln um den nächsten Angriff ihres Gegners vorher zu sehen war überaus gut, so das sie in späteren Missionen in denen es möglicher Weise um Informationen ging auch entsprechend vorbereitet waren. Und zu letzt war es von Beiden eine richtige Entscheidung gewesen, diesen Kampf zu beenden, wenn sie später einmal in eine ähnliche Mission gerieten, galt es nämlich nicht nur zu überleben oder die Mission wie beauftragt zu beenden, sondern, sie bräuchten am Schluss immer noch genügend Kraft um zurück zu kehren. Die Nacht brach bereits herein. Sakura saß mit Naruto und Kakashi an einem Tisch. Sie redeten irgendwie über alles und doch nichts. Immer wieder lachten sie auch von ganzem Herzen gemeinsam, bis unbemerkt Saya hinter ihnen stand. „Naruto?!“ Der Angesprochene drehte sich zu ihr um. Das Mädchen hatte sich wohl noch keine Erholung seit dem Kampf gegönnt, denn sie sah noch immer erschöpft aus. „Saya, setzt dich zu uns und iss was!“ Sie schüttelte ihren Kopf und zog Naruto auf die Beine. Ihre ganze Erscheinung wirkte wieder so feindselig und kühl, wie vor einigen Wochen. „Die Zeit ist um! Es wird bald beginnen, du solltest deine Entscheidung treffen!“ Während sie sprach, war Sayas Stimme tonlos und sie spreizte die Finger ihrer Hände kurz und schnell so, als ob sie zwei Fächer ausbreiten würde. Danach sah man ihr Chakra auf ihren Fingerspitzen. Kakashi und Sakura wollten dazwischen gehen. Vielleicht wollte Saya doch im Finalkampf unbedingt gewinnen, schaffte dies aber nicht und war nun dabei sich zu rächen. Verwirrt sah Naruto das Mädchen an. Doch er wollte sich aus irgend einem Grund nicht wehren. So ließ er über sich ergehen, was nun geschah. Gezielt legte Saya die fünf Finger ihr linken Hand über das Siegel auf Narutos Bauch. Die Finger der anderen Hand legte sie über sein Gesicht, drei auf die Stirn, den kleinen Finger auf die eine und den Daumen auf die andere Wange. „Du musst deine Erinnerung zurück erhalten! ... Jutsu des im Nebel versteckten Geistes!“ Beide wurden in einem Wirbel aus Chakra umkreist. Dann war der Spuk vorbei. Naruto blinzelte ein paar Mal. „War es das jetzt?“, fragte er Saya, weil er nicht wirklich spürte, dass etwas anders war. Die Gefragte lächelte. „Sobald du es zulässt, wirst du wissen, was geschehen ist!“ Nach ihrem Satz brach sie bewusstlos zusammen. Auch die Wunde aus dem Kampf mit dem Siegelträger kam wieder zum Vorschein und blutete heftig. „Setz dich, Naruto!“ Kakashi sah etwas genervt auf den seit Stunden vor dem Zimmer im Krankenhaus auf und ab gehenden Naruto. „Du solltest uns jetzt vielleicht erzählen, was vorgefallen ist! Saya hat dir anscheinend mit dem Jutsu des im Nebel versteckten Geistes fast fünf Tage deiner Erinnerungen genommen und sie dir jetzt zurück gegeben. Wer ist sie, was hat sie hier wirklich vor und was habt ihr in dieser Zeit gemacht?“ Bevor der neue Chuunin antworten konnte, trat Tsunade aus dem Krankenzimmer und Naruto sprang auf. „Wie geht es Saya?“ Die Hokage schloss kurz ihre Augen und öffnete sie dann wieder. „Wir haben ihre Wunde versorgt bekommen. Aber was sie weiter in diesem Zustand hält, wissen wir nicht. Sie kann sich augenscheinlich nicht von dem Kampf mit dir erholen, denn ihr Chakra will sich nicht regenerieren.“ Sechs Tage waren vergangen. Naruto saß Tag und Nacht an Sayas Bett und versorgte sie so gut es ihm möglich war. An jenem Nachmittag standen auch wieder Tsunade und Kakashi im Türrahmen des Krankenzimmers. „Ich kann sehen, dass sie ständig von einem Jutsu umgeben ist. Saya scheint es selbst jetzt aufrecht zu erhalten. Aber ich glaube Naruto, als er sagte, sie ist keine Gefahr.“ Kakashis Stimme war gedämpft und die Hokage nickte. „Ich habe bereits eine Nachricht an ihr Dorf geschickt. Ich verstehe nur nicht...“ „Was hier vor sich geht?“ Zum ersten mal seit Tagen, wendete Naruto sich an die ‚Außenwelt’. Er war dem Gespräch gefolgt und stand jetzt vor den älteren Shinobi. So fing er erst einmal an zu erzählen: „Wir haben während der Zeit der zweiten Prüfung hart trainiert. Sie zeigte mir nicht nur, wie ich beide Chakras in mir richtig einsetzen kann und Jutsus passend dazu verwende. Sondern auch wie ich sie kombinieren kann, also wie ich sie verwenden kann ohne auf eines von ihnen zu verzichten. Es hat begonnen als wir in kürzester Zeit den Turm erreichten und beschlossen die restliche Zeit mit Training zu nutzen, weil das Gelände so perfekt dafür geeignet war. Dann folgte ein Übungskampf, in dem ich alles gegeben habe, aber Saya mich mit einem Wimpernschlag besiegte. Nach dem Kampf wurde ich wenig später auf einem Lager aus Blättern und Gras wieder wach. Saya saß kurz daneben und bereitete bei einem kleinen Feuer etwas zu Essen zu. Sie redete, wenn überhaupt, immer nur das Nötigste und war sehr, ach ich weiß auch nicht... so ernst. Ich hatte den Eindruck, dass alles was sie bisher erlebt hatte, darauf abzielte, perfekt zu werden. Saya kannte überhaupt keine Entspannung. Aber ich hab es dann doch geschafft, wenn wir mal redeten, sie hin und wieder zum Lachen zu bewegen. In unserem Training übten wir Jutsus, die ich so noch nie gesehen habe. Sie beherrscht alle Elemente und sie hat nie ihr körperlichen Grenzen erreicht. Sie kombiniert auch problemlos Gen-, Tai- und Ninjutsu und doch hatte ich den Eindruck, dass sie mir ihre wahre Stärke nicht zeigte und mir etwas verschwieg. Denn auch wenn wir ein Team bildeten und wussten, dass nach der Prüfung alles vorbei war, hatte sie sich nicht damit zufrieden gegeben, wenn ich wieder eine ihrer Techniken konnte. Saya wollte und versuchte es mir förmlich einzutrichtern, dass ich die selbe Perfektion wie sie erreichte. Sie sagte dann, es würde mich nicht weiter bringen, wenn ich es jetzt kann und nach der Prüfung dann erst mit der Intensivierung und Verstärkung der Jutsus beginnen würde. Sie trieb mich damit fast in den Wahnsinn, schaffte es aber auch mich weiter aufzupuschen. Am letzten Tag hab ich sie dann darauf angesprochen, dass ich davon überzeugt bin, dass sie mir etwas verschweigt und glaube, dass sie mir das nicht alles ohne Grund zeigt. Zuerst wollte Saya nichts davon wissen, aber als ich nicht nachgab, zeigte ihr Gesicht das erste Mal eine wirkliche Gefühlsregung, denn sie wurde traurig...“ Während Naruto sprach, hatte er sich wieder dem im Bett liegenden, bewusstlosen Mädchen zugewandt und betrachtete sie. „Sie hatte mich für einen winzigen Moment, in ihre verletzliche Seele blicken lassen und ich konnte all ihre Gefühle sehen...“ Jetzt sah Naruto wieder zu der Hokage und dem Jounin. „Was danach geschah, weiß ich noch immer nicht alles. Es ist irgendwie ... bruchstückhaft. Saya hat mich vor einer großen Gefahr gewarnt, die alles vernichten würde... dass sie mir all das beigebracht hat, weil sie diese Gefahr ohne mich nicht besiegen würde und dann wollte sie mir ein letztes Jutsu beibringen...“ Konzentriert schloss Naruto seine Augen. Er versuchte sich besser zu erinnern. Doch das Jutsu des im Nebel versteckten Geistes, hatte nicht ohne Grund diese Bezeichnung. Während sein Geist durch seine Erinnerung reiste, wurden die Umgebung in der er sich befand immer nebeliger und er blickte schließlich in einen Irrgarten in der man fast die Hand vor Augen nicht sah. So und nicht anders würde Naruto es beschreiben, wenn er sich zu erinnern versuchte. Dann raufte er sich die Haare. „Ach, verflucht. Ich weiß nicht mehr was das für ein Jutsu war und wie es funktionierte. Ich weiß nur noch, dass sie mich das Jutsu des Vertrauten Geistes rufen ließ und dann ist das letzte Training noch immer wie weg geblasen... Außerdem, dass ich sie gebeten habe, mir diese Erinnerungen zu nehmen und wenn es an der Zeit ist, sie mir zurück zu geben.“ Inzwischen erstrahlte der Himmel in den wundervoll warmen Farben eines Sonnenunterganges. Kakashi und Tsunade hatten Naruto ruhig zugehört und sie vermuteten, dass es schwer für ihn war sich zu erinnern. Zwar hatte noch niemand von ihnen dieses Jutsu anwenden müssen oder über sich ergehen lassen. Aber sie hatten davon gehört und das es nur funktionieren würde, wenn derjenige bei dem es angewendet würde, es auch wirklich wollen müsste. Außerdem würden die Erinnerungen auch nicht immer auf einen Schlag zurück kommen, sondern, bei bedarf erst wieder in Situationen bei denen sie von Nöten waren. Kakashi betrachtete Naruto ruhig, während dieser zum Fenster ging und in den wunderschönen Abendhimmel sah. Saya hatte Naruto wohl sehr tief berührt, denn dessen Blick schien genau so besorgt, als ob es um Sasuke ging. „Ich hab das Gefühl, als ob sie ganz genau versteht, was ich bin und wie ich mich fühle. Denn auch, wenn sie sich so abweisend gibt, scheint ihr Schicksal dem Unseren gar nicht so unähnlich zu sein!“ Naruto lächelte Kakashi an, als dieser ihm eine Hand freundschaftlich auf die Schulter legte, denn auch der Jounin hatte für einen Moment gefühlt, wovon sein Teamkollege gesprochen hatte. „Dann solltest du dir jetzt keine Sorgen um sie machen. Du hast selbst erzählt, dass Saya sagte, ohne dich würde sie es nicht schaffen!“ Kapitel 7: Zurück nach Hause! ----------------------------- -Zurück nach Hause!- Was niemand zu der Zeit wusste, war, dass das Dorf bereits einen neuen Besucher hatte. Diese Frau hatte sich nicht die Mühe gemacht, die letzte der Chuuninprüfungen zu erreichen. Es reichte ihr, den Feierlichkeiten beizuwohnen und zu erfahren, wie es gelaufen war. Zufrieden hatte sie festgestellt das Saya die Prüfungen wohl bestanden hatte und ein leuchtendes Glitzern spiegelte sich in ihren Augen, als das junge Mädchen zusammengebrochen war. „Du kannst es nicht schaffen!“ Am Tag, nachdem Naruto seinem Teamkollegen und der Hokage endlich erzählen konnte, was er mit dem bewusstlosen Mädchen erlebt hatte, stand diese Frau nun auch vor Tsunade. „Ich bin hier um Saya zurück nach Hause zu holen. Wir haben ihre Nachricht erhalten und deshalb wurde ich geschickt!“ Die Frau in Kakashis Alter hatte alles genau im Auge behalten, nachdem das Kind zusammengebrochen war. So hatte sie auch die von der Hokage ausgesandte Nachricht abgefangen, welche sie als die beste Möglichkeit sah um ihren Willen zu bekommen. „Ich bin sehr froh, das sie bereits hier sind...“ Tsunade war erleichtert, vielleicht konnte ihr eine der Trainer von Saya helfen, den Zustand des Mädchens zu verändern. „Oh, Verzeihung, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Saori, Saya ist bei mir aufgewachsen.“ Lächelte die Frau über den Schreibtisch hinweg. Auch die Hokage lächele zurück. „Ich bin sehr erfreut. Dann haben sie Saya bestimmt auch trainiert. Vielleicht können sie uns Helfen, denn... Das Mädchen liegt seit der Prüfung im Krankenhaus.“ Saori fiel es schwer sich ein siegessicheres Lachen zu verkneifen, so räusperte sie sich. „Damit habe ich fast gerechnet. Saya gibt gern einfach zu viel, auch wenn sie weiß, wo ihre Grenzen liegen... Ich werde trotzdem noch heute mit ihr zurückkehren!“ „Hm...“ Tsunade spürte, dass mit der Frau genau so wenig alles normal war wie mit Saya. „Aber das Mädchen ist noch immer nicht erwacht!“ Als Antwort bekam sie nur ein lächelndes Kopfschütteln und das Saya auf einem Pferd transportiert werden würde, weil es noch einige Wochen dauern könnte, bis das Kind wieder zu sich kommen würde. „Na gut. Aber ich werde ein Team beauftragen sie zu begleiten! Die Reise ist lang und Räuber lauern leider auch noch heut zu Tage hinter vielen Ecken. Da ist es nicht leicht, wenn man noch einen hilflosen Weggefährten bei sich hat.“ „Gut, wie sie es für richtig halten, hohe Hokage. Ich werde am Mittag aufbrechen und im Krankenhaus das Mädchen abholen. Ich bedanke mich für ihre Unterstützung!“ Empört stand Naruto mit Sakura und Kakashi einige Zeit später vor Tsunade. „WAS??? Sie wollen Saya jetzt aus dem Krankenhaus holen und sie die lange Reise machen lassen?“ Entschuldigend stand die Hokage auf und trat vor den Siegelträger. „Es war nicht meine Entscheidung und ich halte sie auch nicht für richtig! Außerdem stimmt an der Sache irgend etwas nicht. Deshalb werdet ihr Saya begleiten und schützen! Ich denke, dass es euch dabei auch möglich sein wird, mehr über die von dir erwähnte Gefahr heraus zu finden.“ Kakashi und Sakura nickten. Es war eine Mission und sie würden sie ohne jegliche Anmerkungen annehmen. Aber Naruto war damit überhaupt nicht einverstanden. „Wir wissen doch noch überhaupt nicht, was mit Saya los ist! Das können wir nicht zulassen!“ „NARUTO!!!“ Tsunade sah ihn eindringlich, aber auch mitfühlend an. „Was mit Saya geschieht, liegt nicht in unserer Hand! Wir können lediglich dafür sorgen, sie gut nach Hause, in ihr Dorf zu bringen. Außerdem haben wir die Pflicht uns um die Gefahr zu kümmern, vor welche sie dich gewarnt hat!“ Vor sich hinmeckernd stand Naruto vor dem Krankenhaus. Irgendwie musste Sakura lächeln. Soviel er auch gelernt und sich weiterentwickelt hatte, Naruto würde im Grunde seines Herzen doch immer der hitzköpfige und gefühlvolle Shinobi bleiben. Sie schluckte und schloss kurz ihre Augen. Was hatte sie da gerade gedacht? Sie schüttelte ihren Kopf. Naruto und Sakura waren schon so lange befreundet und hatten die unterschiedlichsten Abenteuer durchgestanden. Warum wurde ihr erst jetzt wirklich klar, was für ein Mensch er war? Doch darum ging es nun nicht mehr. Saori kam mit Saya auf dem Arm aus dem Krankenhaus. „Ihr seid schon da. Sehr schön. Ich bin Saori und bringe Saya zurück nach Hause!“ Während sie sprach, verfrachtete sie, unterstützt von Kakashi, das bewusstlose Mädchen auf ein Pferd. Naruto verfolgte die Handlungen argwöhnisch. Er kannte diese Saori nicht, aber deshalb, dass sie ein bewusstloses Kind aus dem Krankenhaus holte und eine tagelange Reise beabsichtigte, ließ ihn mehr als misstrauisch sein. Die folgenden zwei Tage auf der Reise verliefen ruhig. Saori ging vorne weg, am Ende folgten Sakura und Naruto, die Mitte bildete Kakashi, der das Pferd hielt und sich dabei um Saya kümmerte. Aber Kakashi sorgte nicht nur dafür, dass das Mädchen nicht vom Pferd fiel, er versorgte sie auch von Mund zu Mund mit etwas zu Essen und zu Trinken, da sie selbst ja nicht dazu in der Lage war. Am dritten Tag gerieten sie dann in einen Überfall. Natürlich hatten die Räuber keine Chance gegen die Ninja. Doch zu Beginn hatten die Verbrecher den Überraschungseffekt, wobei Naruto instinktiv Sakura schützte und Kakashi sich um Saya kümmerte. Der Jounin hob das Kind auf seine Arme, weil das Pferd seinem tierischem Instinkt folgte und flüchten wollte. Als einer der Diebe dann auf ihn losgehen und Kakashi diesen abwehren wollte, legte sich Chakra um den Shinobi und Saya, wie eine Art Schutzschild. Das Mädchen schien nicht nur sich, sondern auch Kakashi unbewusst geschützt zu haben. Da der Jounin nun damit beschäftigt war, den Schutz des Kindes aufzuheben, ließ Naruto sich den Spaß nicht nehmen, diese einfältigen Räuber dingfest zu machen und die fünf Männer waren kurz darauf sicher verschnürt an einem Baum. „Den Selbstschutz hat Saya bereits gelernt, als sie gerade mit ihrer Ausbildung begonnen hatte. Er ist mit der Zeit sehr stark geworden. Entschuldigen sie bitte!“ Problemlos schritt Saori zu Kakashi und dem Mädchen. Als sie die „Kleine“ dann selbst auf den Arm nahm, verschwand das Chakra wieder. „Außerdem hat sie diese Art der Verteidigung so sehr verinnerlicht, dass er sich in jeglichem Zustand von ihr aufbauen lässt. Ganz von selbst, so wie wir einen Fuß vor den anderen setzten um zu laufen.“ Gemeinsam brachten sie Saya wieder auf das Pferd, welches jetzt wieder einige Meter weiter an einer Lichtung, friedlich vor sich hingraste. Ihre Hände berührten sich kurz, als Saori das Kind los lies, damit Kakashi sie festigen konnte. Die Frau errötete hauchzart und auch bei dem Shinobi konnte man ein verstecktes Lächeln unter seiner Maske entdecken. Prompt erstrahlte wieder dieses merkwürdige Chakra um Kakashi und Saya, welche auch einen leicht rötlichen Schimmer um die Nase hatte. Naruto und Sakura sahen sich überrascht an. Was war das? Hatte ihr Teamkollege vielleicht Gefallen an dieser zwielichtigen Saori gefunden? Nun gut, Kakashi war mehr oder weniger ein Einzelgänger, doch wenn sie seine Lieblingslektüre in Betracht zogen... Vielleicht wollte ja endlich der Mensch in ihm sein Recht und drängte den hervorragenden Shinobi in den Hintergrund... In der darauf folgenden Nacht, als alle schliefen, stand Saori vor dem aufgeschlagenen Lager. „Jutsu des fliegenden Wandels...“ Wenig später belegte sie noch das bewusstlose Mädchen mit einem Genjutsu, damit Saya nicht mehr im Stande war außerhalb ihrer Traumwelt ihre Kräfte einzusetzen. Die junge Frau würde sich bestimmt nicht noch einmal ins Handwerk pfuschen lassen! Narutos Mistrauen gegen Saori, welches er seit Beginn dieser Reise hatte, wuchs von Tag zu Tag mehr. Auch Sakura war ruhig geworden und beobachtete vorerst nur, wie die Zeit verlief. Sie und der Siegelträger bildeten noch immer den Schluss. Aber es gab keine Mitte mehr, denn Kakashi und die Frau bei der Saya aufgewachsen war, gingen nun gemeinsam nebeneinander her. Anfangs unterhielten sie sich auch noch normal. Doch nun tuschelten die zwei Älteren und kicherten des öfteren. Sogar abends wenn die vier zusammen am Feuer saßen rutschten der Jounin und Saori näher zusammen. Aber das Saya noch immer nicht erwacht war, störte die Zwei wohl nicht. Über eine Woche war die Gruppe nun schon unterwegs, doch Naruto hielt es nicht mehr aus. Er verlangsamte seine Schritte und hielt Sakura ebenfalls zurück. „Ich werd noch wahnsinnig. Wie hältst du das so ruhig aus? Diese Saori führt Kakashi doch an der Nase herum! Mit Der stimmt was nicht! Und um Saya kümmern sie sich auch schon seit Tagen nicht mehr!“ Es brodelte in dem Blonden und er kochte innerlich. Sakura nickte erst einmal und wartete darauf, dass Kakashi sich noch einige Schritte mehr von ihnen entfernte. „Er hat noch nie seinen Auftrag vergessen! Ich bin mir sicher, dass Kakashi weiß, war er tut!“ Ihre Stimme klang sehr deutlich auch wenn Sakura den Eindruck nicht verstecken konnte, dass sie glaubte, dass ihr älterer Teamkollege weit über dem Erdboden im siebten Himmel schwebte und alles andere als Nebensache ansah. Es war so untypisch für Kakashi!!!!! Die letzten Stunden von Sayas Heimweg hatte begonnen und Saori drehte sich so, dass sie die gesamte Gruppe ansehen konnte. Sie standen auf einer Anhöhe und es war ihnen möglich von dort aus, ein kleines idyllisches Tal zu überblicken. Am Ende dieses Tales ragte einer der Berge besonders in die Höhe. Es war ein Vulkan und im Schatten dessen, war ganz schwach ein Dorf zu erkennen. „So ab hier sind wir sicher! Ich danke euch von herzen, dass ihr Saya und mich begleitet habt!“, Saoris Tonlage verriet etwas liebliches und sie hoffte, dem könnte keiner widerstehen. „Ich werde Saya jetzt garantiert nicht allein lassen. Ich werde bleiben, bis sie erwacht!“, Naruto verschränkte die Arme vor der Brust, aber Sakura fuhr ihm über den Mund. „Es wäre sehr nett, wenn sie uns benachrichtigen, wenn Saya erwacht.“ Saori nickte einen kurzen Augenblick. „Ja, da braucht ihr euch keine Sorgen zu machen. Und du...“, sie lächelte warm und fuhr mit einem Finger über Kakashis Kragen. „Kommst uns bald mal besuchen!“ Ihre Hand festhaltend, streichelte der Jounin über ihre Finger. „Schneller als dir lieb ist!“ Eine ganze Weile sah das Team aus Konoha in das Tal, bis Saori so klein war, dass es nicht mehr möglich war sie wirklich als Person in Begleitung eines Pferdes zu erkennen. „Verzeihung!“ Erklang es dann von Sakura und Naruto brummte nur leicht. Denn darauf hin folgte ein blitzschneller Angriff, in dem sie Kakashi erst am Boden festnagelten und dann fesselten. Es war beiden klar. Der Jounin stand unter einem Jutsu und weil Sakura noch immer am besten dafür geeignet war, ein Genjutsu aufzuheben, begab sie sich gleich an die Arbeit. Aber Kakashi wäre nicht Kakashi, wenn er sich so leicht gefangen nehmen ließe. Schnell befreite er sich aus den Seilen und stand den beiden Chuunin gegenüber, wobei er mit einer leichten Bewegung auf das Dorf am Fuße des Berges deutete. „Was ist an diesem Bild falsch?“ Verdutzt guckten sich die beiden Chuunin an, bevor sie ihren Blick wieder dem Jounin zuwandten. „An welchem Bild? Und was wird hier überhaupt gespielt?“ Irgendwie hatten sie es nicht verstanden. Kakashi hatte seine Rolle als liebestoller Mann zum Teil hervorragend gespielt. Aber so leicht würde der erfahrene Jounin sich einem Genjutsu nicht hingeben! „Was fällt euch an dem Dorf auf?“, wiederholte er noch einmal und stellte dann mit Zufriedenheit fest, dass sein Team so langsam verstand. Die Aufmerksamkeit der Drei wanderte nun wieder ganz dem Tal und dem darin erbauten Dorf zu. Es hatte sich nicht nur idyllisch und sogar fast romantisch am Rande eines Waldes unten an den rauchenden Vulkan geschmiegt. Sondern, die Häuser und Straßen lagen so perfekt am Berg, dass sie, egal wie die Sonne am Himmel stand, immer im Schatten verweilten. Was wiederum bedeutete: man müsste Licht im Dorf sehen, weil es sonst zu dunkel wäre um vernünftig einer Arbeit nachzugehen. Aber... da war kein Licht... und auch kein anderes Zeichen, was darauf schließen ließe, dass jemand in dem Dorf wohnte. „Das ist selbst für ein Dorf, in dem ausschließlich Ninja leben eigenartig!“, bemerkte Sakura. Überrascht sah sie dann mit Kakashi zu Naruto, der ganz anders als erwartet reagierte. Der Siegelträger betrachtete ohne ein Wort zu sagen, noch einmal das gesamte Tal, bis sein Blick schließlich am anderen Ende, gegenüber vom Dorf stehen blieb. Dort befand sich eine Art Friedhof, der zwar die Würde und das Ansehen der Verstorbenen bewarte, doch auch deutlich erkennen lies, dass dieser Ort der Toten von jemand unerfahrenes aufgestellt wurde. „Wir sollten noch bleiben um zu erfahren, was hier geschehen ist!“ Kakashi stimmte ihm zu. „Ja, es ist selten, dass ein ganzes Dorf ausgelöscht wird, ohne das jemand davon etwas mitbekommt!“ Einige Tage später kam Saya wieder zu sich. Sie lag auf einem kalten Steinboden und Saori hatte sie allem Anschein nach einfach dort abgelegt. Verwirrt blinzelte sie einige Male und versuchte so ihre Sicht wieder klar zu bekommen. „Wo bin ich hier?“ Ein leises und dunkles Lachen ertönte aus der anderen Ecke des Zimmers. „Du erkennst den Ort nicht, an dem du die letzten 10 Jahre gelebt hast?“ Noch einmal blinzelte Saya bis sie zu der Frau aufsah. „Saori...“ „Gar nicht mal so schlecht, dafür, dass du so lange weg warst!“, langsam ging Saori auf das Kind zu. „Aber du wirst schwach!“, mit Leichtigkeit hob sie das Mädchen am Kragen hoch um ihr in die Augen sehen zu können. „Wird er doch noch siegen? Oder glaubst du, dass dieser Naruto dich etwa beschützen kann? Selbst seinen Teamkollegen, diesen Kakashi hatte ich im Handumdrehen um den Finger gewickelt, nachdem ich dich los war!“ Nach dieser Aussage lies sie Saya wieder auf den Boden fallen. „Kakashi wird dir niemals auf den Leim gehen! Wenn überhaupt, hat er mit dir gespielt, genau so wie du es jetzt mit mir vorhast!“ Etwas zittrig erhob das Mädchen sich. „Aber ganz so leicht werde ich es dir auch nicht machen!“ Lachend beäugte Saori die sich kaum auf den Beinen haltende Saya. „Alles was du kannst, hast du hier gelernt. Erinnerst du dich nicht mehr?!“ Begann sie dann zu erzählen. Vor gut 10 Jahren, war Saya ganz in der Nähe des Dorfes gefunden worden. Sie war fast genau so schwach gewesen, wie jetzt. Aber sie war wild und griff alles und jeden, der in ihre Reichweite kam, an. Als sie fast am Hungertod gestorben war, schaffte es ein Ehepaar sie zu erreichen und zu „zähmen“. Die Frau, Kaori kümmerte sich um Saya, als ob sie ihre eigene Tochter wäre. Der Mann, Keisuke hingegen sorgte dafür, dass das Mädchen sich selbst unter Kontrolle bekam. Außerdem trainierte er sie. Keisuke hatte von Anfang an gespürt, dass Saya außergewöhnlich war. Ihr Chakra war ganz anders als die der anderen Dorfbewohner. So konnte er ihr in kürzester Zeit die Grundlagen aller Jutsus beibringen. Doch Sayas ungestümes Gemüt sorgte dafür, dass sie es nur halbherzig ausführte, was dafür sorgte, dass sie des öfteren außer Kontrolle geriet. Nach drei Jahren voller Hochs und Tiefs, setzten sich die Ältesten des Dorfes zusammen und berieten, was mit dem Kind geschehen sollte. Sie hatten gesehen, dass Saya etwas ruhiger geworden war. Doch auch, wenn für ihr Wohl gesorgt war, griff sie noch immer ohne Grund fremde Menschen an. Außerdem wurde kurz zuvor ein Junge des Dorfes vermisst gemeldet. Nachdem er Wochen spurlos verschwunden war, hatte man ihn zerfleischt und ausgeblutet gefunden. Alle Spuren deuteten zwar auf ein wildes Tier hin, aber die genauere Untersuchen lies die Frage offen, warum die Verletzungen denen ähnelten, die man hatte, wenn man Saya zu nahe gekommen war. So riefen sie das Kind zu sich und konfrontierten es mit Tatsachen. Sayas Reaktion war geschockt und verängstig. Sie schwor, dass sie versuchen wollte ihr Benehmen zu ändern und sich in Zukunft nur noch um ihr Training kümmern wollte. Auf die Fragen, was den toten Jungen betraf, konnte sie jedoch nichts erwidern, nur das sie es nicht getan hatte. Nach weiterer gründlichen Prüfung gaben ihr die Ältesten Recht, es war für sie ausgeschlossen, das ein Mensch, besonders ein Kind jemanden so bestialisch töten konnte. Weil ihr Chakra so besonders stark war, Saya dazu noch ihr Bestes gab und zu einem sehr liebenswürdigem und liebenswertem Kind wurde, veränderte sich ihr Training in den folgenden Jahren so, dass sie als eine der Wenigen dazu ausgewählt wurde, später einmal als Beschützer des Dorfes arbeiten zu dürfen. Saori trat wieder näher auf Saya zu. „Jeder hier im Dorf war ein Shinobi. Doch nur eine erlesene Auswahl war dazu bestimmt, später einmal durch die Prüfungen zu gehen, uns zu Schützen und uns in den anderen Dörfern durch ihr Können zu vertreten! Aber weißt du noch was dann geschah...?“ Mit jedem Schritt und jedem Wort wurde die Stimme der Frau leiser und bedrohlicher. Schmerzhaft schloss Saya ihre Augen und drehte den Kopf weg. Sicherlich wusste sie, was dann geschah! Als Saori sie erreicht hatte, packte sie fest das Kinn des Mädchens und zwang sie, ihr in die Augen zu sehen. „...Du hast sie alle getötet, eiskalt abgeschlachtet und gelacht. DU hast das gesamte Dorf ausgelöscht! Und nachdem alle tot waren, hast du dich an das Tor gesetzt um in Ruhe zu Essen.“ Zu tiefst verletzt schloss Saya wieder ihre Augen. Die Erinnerungen waren einfach zu schmerzhaft. Doch Saori sorgte dafür, dass Saya nicht zur Ruhe kam. „Wir wissen beide, warum du es getan hast und das du es immer wieder tun wirst! Du kannst einfach nicht anders! War Konoha etwa unser neues Ziel?“ Voller Verachtung, schleuderte die Frau Saya gegen eine Wand. Weinend sackte das Mädchen an dieser hinunter. „Wie viele Jahre bist du jetzt schon ein Kind? Wie viele Dörfer hast du schon vernichtet? Wie viele hast du noch vor, zu vernichten?“ „NEIN...“ Verzweifelt aber wieder voller Kraft stand Saya auf. Sie brauchte sich gar nicht groß konzentrieren um ein Jutsu einzusetzen, welches wie eine Peitsche ihr Chakra von ihr fortschleuderte und Saori damit durch die nächste Wand auf die Straße beförderte. Lächelnd stand die Frau wieder auf, als das Mädchen durch das Loch in der Wand nach draußen trat. „Du kannst mich nicht töten, wie du deine Eltern getötet hast!“ Saya erstarrte. Ihre Eltern, sie hatten ihr nie etwas zugetraut... Saori hingegen nutzte die Gelegenheit, zog ein Shuriken aus ihrer Tasche und traf das Kind direkt unterhalb der Schulter. Mit feuchten Augen zog Saya das Messer aus ihrer Schulter, dabei sah sie zu wie ihr Gegenüber nun ihr Chakra bündelte und flüsterte. „Nein... Ich kann dich nicht töten...“ Sie war bereit sich der Frau zu ergeben. „...Denn du hast Recht, ich bin schuld, ich konnte meinen Schwur nicht halten!“ Den lauten Krach der brechenden Wand hörend und das freigesetzte Chakra spürend machte sich das Ninjateam aus Konoha sofort daran von der Anhöhe, auf der sie die letzten Tage gewartet und beobachtet hatten, zu verlassen und beeilten sich, das Dorf zu erreichen. „Ich kenne dieses Chakra! Wir dürfen auf keinen Fall zu spät kommen!“, bemerkte Naruto in einem seiner Sprünge. „Ja, ich kenne es ebenfalls!“, stimmte ihm Kakashi zu. Sakura war die Einzige, welche nicht wusste, wovon die beiden Männer sprachen. An einem anderen Ende des Tales, kniete ein junger Mann vor den Gräbern der Toten. Langsam stand er auf und verfolgte mit den Augen den Weg der Ninjas. „Du wirst das Band der Freundschaft zu ihr genau so zerreißen müssen, wie ich unseres trennte... Versager!“ Das kleine Wappen genau in der Mitte, hinten, zwischen den Schultern, auf seinem weißen Obergewand, war das einzige, was an seiner Kleidung noch erkennbar machte, woher er kam. Kapitel 8: Blutgier gegen reine Vernichtung ------------------------------------------- Saori hatte einen Grossteil ihres Chakras in ihren Händen gebündelt und würde damit Sayas Antlitz völlig von der Erdoberfläche beseitigen. Sie ließ das Mädchen von einer Windböe in eine aufrechte Position bringen und grinste ihr nun siegessicher ins Gesicht. „Du brauchst kein Mitleid von mir erwarten! Denn das hast du auch nie gefühlt!“ Und dies hatte das Mädchen auch nicht vor. Denn sie wusste, das Saori recht hatte. Sie selbst, Saya hatte alle Einwohner des Dorfes unter dem Feuer ermordet, aus reiner Blutgier. Die Augen des Kindes, welche zwar immer ernst aber auch lebendig wirkten, veränderten sich, schon seit ihrem Erwachen auf dem Steinboden. Doch jetzt verloren sie jegliches Leben und wurden matt. In dem Moment, als Saori das Kind mit ihrem Chakra töten wollte, erreichten Naruto, Kakashi und Sakura das Dorf. Für eine Sekunde sahen sie entsetzt auf die Szene auf der Straße und das Saya sich offensichtlich nicht zur Wehr setzte. „Das lasse ich nicht zu!“ Sich normalerweise nicht in die Kämpfe anderer Shinobi einmischend, damit jeder seine Ehre und sein Selbstvertrauen nicht verlor, entschied sich Kakashi trotzdem etwas zu tun. Saya war lange ohne Bewusstsein und er hatte sofort erkannt, dass sie verletzt war, was ihm als Begründung ausreichte um sie mit einem Satz dort weg und einige Meter weiter zu bringen. Saori stoppte sofort in ihrem Angriff und betrachtete den Jounin ärgerlich. Ihr Chakra floss dabei wie von selbst wieder in ihren gesamten Körper zurück, so als ob sie es nie zuvor gebraucht hätte. „Es war mir klar, dass ihr nicht gegangen seid. Dennoch, was hier vor sich geht, hat euch überhaupt nicht zu interessieren! Saya erhält die Strafe, die ihr nach unserem Gesetzt zusteht, den Tod!“ Naruto nahm Saya aus Kakashis Armen und Sakura kümmerte sich nun um die Verletzung des Kindes. Der erfahrenste Ninja wandte sich während dessen wieder an Saori. „Ich weiß nicht was Saya verbrochen haben soll. Aber jeder hat das Recht auf eine faire Anklage, auch oder ganz besonders deswegen... wenn er sich wie das Mädchen hier, nicht zur Wehr setzt!“ Die Angesprochene setzte ein überwältigendes Lächeln auf, dabei ging sie auf den Jounin zu. „Aber Kakashi, siehst du denn hier noch jemand anderes außer mir, der ein Gericht vervollständigen könnte?“ „Ich sage dir noch einmal Saori, nur weil ihr Ähnlichkeiten besitzt, werde ich dich nicht willkürlich gewähren lassen!“ Kakashi zeigte ihr deutlich, dass Saoris Jutsu des fliegenden Wandels nicht gewirkt hatte und lies sie damit wissen, dass er die letzten Tage der Reise nur mit ihr gespielt hatte. In diesen Tagen hatte Saori auch wiederholt versucht mit Saya allein weiter zu gehen, doch der Jounin hatte dies verhindert. Die Erkenntnis wiederum entlockte der Frau nur ein kühles Grinsen, welches ihr Gesicht zierte. „Eure Hokage hat euch bestimmt nicht nur gebeten mich zu begleiten, damit wir sicher zurück hierher kommen. Ihr solltet bestimmt auch Informationen sammeln, denn die Einwohner dieses Dorfes waren nicht nur verschlossen, sondern trugen auch viele Geheimnisse mit sich, es waren die besten Ninjas die es je auf dieser Erde gegeben hat, in Stärke, Raffinesse und mit ihren einzigartigen in völliger Perfektion ausgearbeiteten Jutsus...“, sie bemerkte, dass die Shinobi vor ihr genau zuhörten und sich über ihre, in der Vergangenheit gesprochenen Worte wunderten. „...Ja, ihr hört richtig, sie waren. Denn alle außer Saya und mir, die einmal in diesem Dorf lebten sind tot! ... Das Mädchen hat jeden Einzelnen, der mal hier lebte, zu ihrem Vergnügen getötet!“ Das waren ein paar Worte zuviel, die, wenn Saori gewusst hätte, was auf sie zukommen würde, sie nie gesprochen hätte. Denn Naruto erinnerte sich jetzt an weitere Details des letzten Tages allein mit Saya. „NEIN!!!! ... Das hat sie nicht getan! Ich werde es nicht dulden, das man so über sie spricht!“ Als er sprach, ging er wutschnaubend auf Saori zu. Saya folgte ihm und hielt ihn flehend am Oberarm fest. „Doch das habe ich!“ Ihre Stimme klang hohl und es war für alle Anwesenden deutlich, dass sie aufgegeben hatte und nur Naruto wusste, dass sie versuchte ihn, Kakashi und Sakura zu beschützen. „Red doch keinen Schwachsinn, Saya!!! Wir wissen beide, dass du es NICHT warst!!!“ Der Siegelträger bebte vor Zorn, denn durch seine Erinnerungen wusste er nun auch wieder, vor welcher Gefahr ihn Saya gewarnt hatte. Es war eine Gefahr die aus zwei Komponenten bestand: Saya selbst und Saori! „Du nervst!!!“ Ähnlich wie Saya ihn im ersten Kampf der zweiten Prüfung besiegte, fegte jetzt auch Saori, Naruto einfach aus dem Weg. Sie legte ihre beiden Hände wie zu einem Gebet vor der Brust zusammen, danach machte sie mit einer davon eine unscheinbare Bewegung, so als ob sie eine Fliege verscheuchen wollte. In diesem Augenblick erfasste den Shinobi so ein starker Wind, dass er gegen die nächste Hauswand flog. Wie es von Naruto nicht anders zu erwarten war, rappelte er sich sofort wieder auf. „Auch wenn du es Saya bereits eingeredet hast, dass es Sinnlos ist. Ich werde dich vernichten!“ Somit hatte er sich endgültig entschieden, wie Saya es sich von ihm erbat, bevor sie das Jutsu des im Nebel versteckten Geistes auflöste. Kakashis Zähne mahlten leise aber fest aufeinander. Vernichten, hatte Naruto gesagt. Das bedeutete wohl, das er einen weitern Teil seiner Vergangenheit zurück und dass es etwas mit Saori gemein hatte. Aber da war noch mehr! Als Naruto so gefühlvoll von Saya im Krankenhaus gesprochen hatte, weckte es in ihm ein vertrautes und fast vergessenes Wohlbehagen. Leider war es das gleiche Gefühl, was er auch ohne das Jutsu entwickelt hatte, wenn er und Saori auf der Reise manches mal allein sein konnten. Außerdem hatten die zwei so unterschiedlichen Frauen zu viel Ähnlichkeit, als das er es hätte leugnen können. Lachend sah Saori auf den Siegelträger. „Du kannst mich nicht vernichten, dazu bist du viel zu schwach!“ Wenn der es denn unbedingt so haben wollte, würde sie Saya vor ihrem Tod noch ein wenig mehr leiden lassen, als ihr die schmerzliche Vergangenheit vor Augen zu führen. Denn wenn ihre Hoffnung vor ihren Augen leidend ausgelöscht werden würde, hätte Saori voll und ganz gewonnen. Das Kind beobachtete Saori, aber auch sie hatte etwas in der Prüfung von Naruto gelernt, was jetzt laut in ihrem Kopf wiederhallte. ~„Ich gebe niemals auf!“~ Langsam hob sich ihr Kopf, bis sie wieder gerade und nicht mehr in einer unterwürfigen Haltung stand. „Lass gut sein, Naruto, du kannst sie wirklich nicht vernichten!“ Als sie sprach klang auch ihre Stimme wieder entschlossen und nicht mehr gebrochen. „Aber ich kann sie aufhalten!“ Noch bevor Saori etwas erwidern konnte, fügte Saya des weiteren hinzu: „Und du weißt als einziger, wie du mich danach zu töten hast!“ Verblüfft über diese Aussagen schauten Sakura, Kakashi und selbst Saori zwischen den beiden Chuunin hin und er. Ähnlich wie im Finalkampf und wie sie es in ihrem Training intensiv geübt hatten, nickten sich Saya und Naruto gleichzeitig zu, auch ihre weiteren Bewegungen verliefen genau zur selben Zeit und parallel. Sie planten ein altbekanntes und doch fremdes Jutsu zu verwenden, wofür sie nur ein einziges „Fingerzeichen“ benötigten. Ihre jeweils rechte Hand ballte sich zu einer Faust, die vor den Oberkörper gehalten wurde. Die linke Hand war ganz flach mit zusammengehaltenen Fingern ausgestreckt, wobei ausschließlich nur die Fingerspitzen auf dem Handrücken der Rechten zum liegen kamen. So bildeten der rechte und der linke Unterarm eine exakt gerade Linie vor dem Körper. Saya als auch Naruto hielten sich in dieser Position einige Zeit, damit jeder genügend Chakra konzentrieren konnte. Denn allein dieses Jutsu war der Grund, warum das Kind dem Siegelträger beigebracht hatte, beide Chakras in sich zur selben Zeit nutzen zu können, damit er eben diese sammeln konnte um es zu rufen. „Jutsu ... des vertrautesten Geistes!“ Gewaltiger weißer Rauch bildete sich um Naruto und Saya. „Was glaubst du Saori, warum ausgerechnet DU und niemand sonst überlebt hat? Was glaubst du, warum du meine Erinnerungen teilst und weißt, was ich getan habe? Und das wichtigste ist, warum du nicht weiß, was ich wirklich alles bei Keisuke gelernt habe?“ Noch während sich der Rauch lichtete, fing Sakura vor Furcht an zu zittern und selbst Kakashi erstarrte für einen Bruchteil von Sekunden vor Schrecken. Doch sie fingen sich auch schnell wieder und er zog sein Stirnband etwas höher, damit er mit seinem Sharingan entschlüsseln konnte, was Naruto und Saya wirklich getan hatten. Denn das konnte unmöglich real sein! Vor ihnen stand ein riesiges, vierbeiniges Wesen. Aber es war keine Echse und erst recht kein Insekt. Es hatte ein Fell, feuerrot... gefährlich blanke und lange Reißzähne... doch vor allem... hatte es neun Schwänze, an denen man deutlich erkennen konnte, das es auf der Lauer lag. Kyuubi, der neunschwänzige Fuchsdämon Sofort schoss dem Jounin der Gedanke durch den Kopf, dass nicht nur Saori versucht hat sie während der Reise los zu werden, sondern, dass auch Saya sie an der Nase herum geführt und jetzt das Siegel auf Narutos Körper nicht gebrochen, sondern völlig aufgelöst hatte... Vor einigen Jahren, als Naruto gegen Gaara kämpfte, war der Neunschwänzige zwar schon einmal seit seiner Verbannung gesehen worden, doch damals war es nur das Jutsu der Verwandlung gewesen. Heute aber, war es keine verwandelte Kröte, Kakashi erinnerte sich genau an Kyuubi und an alles was ihn ausmachte. Auf dem Haupt des Dämons, hoch oben, stand stolz und von einem bis zum nächsten Ohr grinsend der blonde Shinobi. Unbekümmert legte er seinen Bauch frei und zeigte, das anscheinend noch unangetastete Bannzeichen. „Welche Geister sind wohl vertrauter, als die Dämonen, die in einem wohnen?!!“ Zu Kyuubis Pfoten stand, wenn auch etwas erschöpft Saya. „Naruto wird jede Hilfe brauchen können! Außerdem hatten die Beiden schon seit langer Zeit eine Vereinbarung, durch welche es ihm möglich war, die Kräfte des Fuchses zu nutzen, wann immer es ihm beliebt. Wir haben sie nur etwas erweitert!“ Drohend fletschte der Neunschwänzige seine Zähne und führte sein Maul nahe an den Kinderkörper heran. „Das geschah nur, weil du mich dazu gezwungen hast!“ Naruto zuckte ärgerlich mit einer Augenbraue, Worte brauchte er nicht um das Wesen unter sich zu beherrschen, denn Saya war eine hervorragende Lehrerin gewesen. Damit zog der Dämon seine riesige Schnauze zurück, weil sein Herr es noch nicht erlauben würde, dass er dieses Mädchen fraß. Kakashi und erst recht Sakura waren dem ganzen ziemlich skeptisch gegenüber. Selbst wenn Naruto den Neunschwänzigen unter seiner Kontrolle hatte, was noch lange nicht geklärt war. Warum hatte Saya das selbe Jutsu angewandt? Bei ihr war nichts geschehen... Und um den jungen Chuunin zu unterstützen... das war ebenfalls nicht möglich. Um solche Jutsus auszuführen und sie auch tatsächlich hin zu bekommen... das war nur mit dem eigenen Chakra möglich! Doch Saori lachte nur über das was gerade geschehen war, es beeindruckte sie überhaupt nicht. „Warum ich überlebt habe? Weil ich, als du deinen Blutrausch hattest, nicht hier war! Und warum ich so viel, aber nicht alles von dir weiß? Ist noch leichter zu beantworten. Du hast dich mir immer wieder anvertraut, es ist gut möglich, weil es nur Training war, dass du mir nicht alles sagtest!“ Sie trat ein paar Schritte näher, um sich Kyuubi genauer zu betrachten. Der wiederum schnaubte und richtete seinen Blick kurz zu dem Blonden. „Wenn du mich nicht brauchst und ich diese zwei aufdri...“ Der Dämon unterbrach sich. Ihm wurde gerade bewusst, was Naruto wohl schon wusste, als er in seinem Satz, auch Saori genauer fixiert hatte. „Er ist noch immer versiegelt! Was bezweckst du mit einem nutzlosen Riesen wie ihm?“ Saori wandte sich wieder an Saya. „Wie ich bereits sagte, nur ich kann dich aufhalten und nur er ist in der Lage mich zu töten! Auch wenn weder Naruto noch Kyuubi selbst ihre wahre Kraft nutzen können, so sind sie doch stark genug für uns!“ Auf einmal fing die junge Frau an zu blinzeln und sah zu dem vor sich stehendem Kind hinunter. Sie selbst, Saori, hatte sie nicht auch schon so gesprochen? ~War Konoha etwa unser neues Ziel?~, hatte sie noch vor kurzem zu Saya gesagt. Endlich Saori fing an zu verstehen und trotzdem, dass sie Saya leicht misshandelt hatte, zierte das Gesicht des Kindes nun ebenfalls ein Lächeln. „Ja, meine Liebe... Du bist mein bestes Jutsu!“ Sie hatte den Satz kaum beendet, da schleuderte Saori sie schon mit einem gewaltigen Hieb einige Meter weiter. „Nein, ich bin kein Doppelgänger! Ich habe meine eigene Geschichte!“ Schnell hatte sich das kleine Mädchen wieder aufgerappelt und war mit Saori in einen Kampf verwickelt. Diese Auseinandersetzung wurde noch spektakulärer, als der Kampf mit Naruto in der letzten Prüfung. Jutsus die Feuer und Wasser, oder Eis und Wind vereinten, prasselten auf den jeweilig Anderen nieder um ihn zu besiegen. Während des Kampfes wurde mit jedem Schlag jedoch die Überlegenheit Sayas deutlich. Je mehr das Kind die Oberhand übernahm und ihre Gegnerin verletzte, schien es als ob Saya in eine regelrechte Blutgier verfiel und ihr Chakra wurde immer stärker. Man könnte annehmen, der rote Lebenssaft von Saori sei wie eine zusätzliche Energiequelle. Doch auch Saori war nicht zu unterschätzen. Als ihr Gegenüber sich neu konzentrierte, nutzte sie ihre Chance und während sich ihre Macht in der gesamten Umgebung verteilte, begann die Erde unter ihren Fingerzeichen zu erbeben. Dies war so stark, das die Häuser des Dorfes Risse bekamen und zu bersten begannen. Mit gerümpfter Nase drehte Kyuubi seinen Kopf beleidigt zur Seite, er wusste, was Naruto wollte und so er legte seine neun Schwänze schützend, wie eine hole Kugel um Kakashi und Sakura, bevor sich die Zwei weiter entfernt in Sicherheit bringen konnten. „Keine Sorge, wir sind hier sicher!“ Der blonde Chuunin nickte ihnen zu. Der eigenartige Kampf betrat nun die nächste Stufe einer hohen Kampfkunst. Saori veränderte die gesamte Landschaft. Durch ihre gewaltige Kraft in ihrem Jutsu brachen die Häuser des Dorfes endgültig zusammen und der Boden tat sich auf. Breite Spalten bildeten sich, wobei die Erde an ihren Seiten weit nach oben in den Himmel schoss. Saya musste ihren Angriff abbrechen um von einem in die Höhe ragenden Felsen zum nächsten zu springen, damit sie von weiteren Steinschlägen verschont blieb. Es drängte dem Kind danach, ihrer Gegnerin anerkennend zuzunicken, doch sie beherrschte sich. „Gar nicht mal schlecht, du hast auch ohne mich weiter trainiert!“ Saya hatte endlich eine Möglichkeit gefunden diesen Kampf zu beenden und Saori zu besiegen. Als der nächste, scharfe Felsen auf sie zusteuerte, konnte sie nicht mehr ausweichen. Er traf sie an der Seite, brach dem Mädchen einige Rippen und riss eine sehr tiefe, lange Fleischwunde auf. Danach fiel sie in eine der Erdspalten. Naruto hatte sein Team während dieses Schlagabtausches weiter Abseits in Sicherheit gebracht, denn diese Erdrisse waren auch groß genug, dass selbst Kyuubi hätte hineinfallen können. „Saori wird nicht wissen wie ihr geschieht!“ lächelte er siegessicher. Sakura warf ihm einen schrägen Seitenblick zu. „Wie kann diese Frau ein Doppelgänger von einem Kind sein? Klar, Sayas spezielle Schattendoppelgänger kombiniert mit einer Verwandlung. Aber wie kann sie die Jutsus so lange aufrecht halten und dann auch noch derartig kämpfen?“ „Naja, was die Verwandlung betrifft, steht Saori unter keinem Jutsu...“ Antwortete ihr der Siegelträger. „Und wenn ich es mir genau betrachte, hat Saya die Frau nicht nur durch ihr Chakra erschaffen. Sie hat Saori auch einen Teil ihrer Kraft zur Verfügung gestellt, was sich selbst regenerieren kann und wie in einer Schleife nicht aus Saori entweichen kann.“ Bemerkte Kakashi, als er beide Frauen mit seinem Sharingan nochmals durchleuchtet hatte. „Richtig! Es war wie eine Art Selbstschutz. Saya erschuf Saori und gab ihr einen Teil dessen, was sie ausmacht um eine Möglichkeit zu finden, das Böse in sich zu vernichten. Denn es ist richtig, dass sie auch die Bewohner dieses Dorfes vernichtete...“ Naruto unterbrach sich kurz und seufzte traurig. „...Aber es war nicht wirklich sie selbst! Leider ist das Problem an Saori, dass Saya sie nicht so einfach wieder auflösen kann. Die Frau muss von sich aus wieder zu ihrer Schöpferin zurückkehren.“ Noch bevor Naruto weiter ausholen konnte, warum Saya soviel Macht besaß und wieso Saori noch nicht einmal durch den Fuchs beeindruckt war, unterbrach dieser ihn: „Auch wenn ich euren Plan kenne und mich darauf freue sie töten zu dürfen. Schau dir den Kampf genauer an, Naruto. Saya wird verlieren! Ihre Verletzungen sind einfach zu stark!“ Während er sprach richteten die drei Shinobi ihr Augenmerk wieder auf die zwei Kämpfer. Saori sah in die Spalte, in welche Saya gefallen war. Sie bräuchte die Erde nur wieder zu schließen und sie hätte ihr Ziel erreicht. Doch soweit kam es nicht. Sayas Chakra leuchtete schwarz in der Erdspalte auf und dieses erfasste binnen kürzester Zeit den Körper ihrer Gegnerin. So wie die Verletzungen von Sayas anderen Schattendoppelgängern auf das Mädchen überging, war es auch umgekehrt möglich und Saori teilte nun auch ihre Wunden. Stöhnen brach sie auf die Knie und starrte Hasserfüllt zu Saya, welche nun etwas kräftiger wieder auftauchte. „Du hast überlebt, weil ich dich erst rief, nachdem die Menschen hier tot waren. Ich gab dir nicht alle meine Erinnerungen mit auf den Weg, weil ich es so wollte, dass du mich hasst und mir die Schuld an allem gibst. Außerdem musste ich verhindern, dass du das Wissen besitzt, wie man uns besiegen kann.“ Langsam trat das Kind auf die Frau zu. Mit einer Hand drückte sie auf ihre stark blutende Wunde und mit der anderen drückte sie auf die Selbe bei Saori. Dann zog sie ihre Hand wieder zurück und kostete das Blut ihrer Doppelgängerin. „Es schmeckt wie seines! Du hattest Recht, als du sagtest, er wird siegen!“ Mit schmerzverzerrtem Gesicht fixierte die Frau das Kind. Vieles wurde ihr klar. Ja, sie wusste über Sayas Vergangenheit bescheid, doch sie kannte auch die Bilder der Erinnerungen und die Gefühle. Gefühle der Vernichtung und des Willens den roten Lebenssaft der Schwachen zu schmecken, welche jetzt wieder in ihr anstiegen. „Warum hast du zugelassen, dass er das aus uns macht?“ „Weil Kuroi Tora mich mein Versprechen nicht halten lies!“ Erneut ballte Saya ihre rechte Hand zu einer Faust und legte die Finger der Linken darüber um das Jutsu des vertrautesten Geistes zu rufen. Als sie die Worte aussprach, legte sich eine warme Hand auf ihre Schulter und eine vertraute Stimme drang an ihr Ohr. „Lass es gut sein ... ... ... Sajury!“ Kapitel 9: Ein Kind, dass nie erwachsen werden durfte? ------------------------------------------------------ Ein Kind, dass nie erwachsen werden durfte? Drei Wochen waren vergangen. Das Dorf war völlig ausgestorben, wie eine Geisterstadt und der junge Kakashi war bereits nach Konoha zurückgekehrt. Viele kleine Hügel hoben sich an der Seite des Dorfes, auf welcher die Sonne aufging, aus der Erde. Es waren Gräber, denn der junge Shinobi hatte den Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen. Er hatte den Friedhof im Osten angelegt, weil dort nicht nur die Sonne aufging, sondern weil er den unschuldigen Seelen die Möglichkeit auf eine baldige Wiedergeburt geben wollte. Schockartig hob sich der Brustkorb des Mädchens, verzweifelt rang sie nach Luft. Doch der Erdhaufen, welcher auf ihr Lag versagte ihr den lebensspendenden Sauerstoff. Sie wollte um Hilfe schreien, aber auch das misslang, stattdessen entlud sich eine gewaltige Kraft aus dem kleinen Körper und der auf ihr ruhende Mutterboden wurde davon geblasen. Als sie sich den restlichen Staub von ihren Anziehsachen klopfte sah Sajury sich um. Das Dorf in dem sie gelebt hatte war nicht mehr als eine Ruine und niemand schien hier mehr zu wohnen. Was war geschehen? Auf einmal wurde das kleine Mädchen von den Erinnerungen erschlagen. Ein Monster... ein böser Dämon hatte ihr Dorf heimgesucht... Besucher... Drei Ninjas, die eine Nachricht aus einem anderen Dorf gebracht hatten versuchten ihn aufzuhalten. Doch sie hatten es nicht geschafft. Alle... jeder war tot. Sajury konnte sich daran erinnern, dass auch sie schwer verletzt war, aber... als sie an sich heruntersah, war ihr Körper unversehrt. War da nicht was gewesen...? Dieser Junge in ihrem Alter, mit wem sie auch die Tage zuvor so vertraut war... Sie hatte ihm doch versprochen... geschworen, dass sie das Ungeheuer mit in die Hölle nehmen wollte... War diese zerstörte Einsamkeit etwa das Totenreich? Mit jedem Bild das durch den Kopf des Kindes schoss, zuckte sie nicht nur mehr zusammen. Sondern, als sie die gesamte Schlacht noch einmal durchlebt hatte, brach sie weinend zusammen. „Sajury... Schh... Es ist alles gut... Du bist nicht allein... Ich werde dir helfen, dich an ihnen zu rächen!“ Sajury war nicht in der Lage zu erfassen, wie lange sie dort einfach nur lag und die Stimme auf sie einsprach und sich das Mädchen gefügig machte. Doch als sie erneut das Bewusstsein wieder erlangte, war nur noch ein winziger Teil des guten Kindes übrig. Es hatte sich tief in sich selbst zurück gezogen, denn das schwarze, rache- und blutsüchtige Fremde hatte sie fast vollständig übernommen. Es war der Dämon, den Kakashi mit ihr vereinigt hatte, damit Sajury ihn mit in den Tod reißen konnte. Kuroi Tora, der schwarze Tiger... Zu Beginn hatte sie sich noch versucht gegen die eindringliche Stimme in ihrem Kopf zu wehr zu setzen, doch es war für ihn einfach leicht, ein Kind von sich zu überzeugen. Besonders, weil er der Grund war, warum sie nicht gestorben war. Kuroi hatte einen kleinen Teil seiner Kraft dafür verwendet, dass das Mädchen nicht starb sondern in einen totengleichen Zustand hinüberglitt. Danach hatte ihr Körper Ruhe und Zeit sich selbst zu regenerieren. Die Ninjas inklusive Kakashi aus Konoha hatten seinen eigenen Körper zu viel Schaden zugefügt und dann auch noch seinen Geist von seinem Leib getrennt. Es war leichter für das Wesen, dieses Kind am Leben zu erhalten, als sich selbst. Als diese körperliche Erholung dann nach drei Wochen abgeschlossen war, lebten in dem Mädchen zwei Seelen und die stärkere... die Schlechte... Böse, hatte es geschafft das Kind zu ‚übernehmen’. Natürlich war es auch für ihn nicht leicht, sich in einer fremden Erscheinung zu behaupten und so kam es, dass Sajury fast zwei Jahre lang wie ein wildes Tier durch die Wälder zog. Alles und jeden der sich ihr in den Weg stellte tötete sie schlicht und ergreifend. Bis sie in die Nähe des Dorfes, welches unter dem Feuer lag gelangte. Es war ein Dorf, dass im Schatten eines aktiven Vulkanes in einem Tal aufgebaut worden war. Als erstes begegnete sie in dem nahe gelegenen Wald einer alten Frau. Ganz unter dem Einfluss des Dämons griff sie die Greisin an, doch es war Sajury nicht möglich sie zu berühren oder gar zu verletzen. Von einer unbändigen Wut gepackt, blieb das Mädchen in der Nähe dieses Dorfes. Kuroi Tora hatte zwar ein wildes Tier aus ihr gemacht, aber nun wollte er seinem Selbst nachgehen. Die Einwohner eines solchen Dorfes mussten ihm einfach zum Opfer fallen müssen, denn das war sein Lebensinhalt, alles Leben zu vernichten. Sajury aß nichts mehr, statt dessen griff sie immer wieder die Menschen an, welche ihr begegneten. Seltsamer weise aber, kamen zwei dieser Leute immer wieder auf sie zu. Es waren Kaori und Keisuke... Und dann geschah etwas das der Dämon in dem Kind nicht berücksichtigt hatte. Der Wunsch einer Familie... Mit jedem Mal, wo diese Frau mit ihrem Mann wieder in der Nähe Sajurys erschien, fasste das wahre Kind, mehr Vertrauen und verdrängte das Monster in sich. Eines Nachts, Sajury war vor Hunger am Ende ihrer Kräfte und es regnete in Strömen, da stand das Ehepaar erneut in ihrer Nähe. Es sollte der Untergang der Herrschaft des Bösen in dem kleinen Körper sein, denn als sich die junge Frau vor das Kind kniete und ihr die offene Hand hinstreckte, legte Sajury ihre kleinen Finger auf die von Kaori, anstatt sie mit ihrer letzten Kraft anzugreifen. Von nun an lebte sie bei den beiden Shinobi. Das Dorf unter dem Feuer war aber nicht irgend ein Dorf. Es lebte zurückgezogen von allem und hatte sich zum Ziel gesetzt, das Beste aus dem was ihnen gegeben war zu machen, weshalb sie auch die besten Kampfkünste von klein auf lernten und beherrschten. Keisuke bemerkte dann auch ziemlich schnell, warum genau Sajury sich so verhielt wie sie es tat und er entwickelte ein Training, wie sie den Dämon in sich beherrschen konnte ohne, dass er dabei zuviel Macht bekam. Leider war das ein hartes Stück Arbeit und Kuroi gelang es immer mal wieder etwas Kontrolle über Sajury zu bekommen. Nach drei Jahren in dem Dorf und nicht immer freiwilligem Training tötete sie sogar wieder einen Jungen, doch sie hatte Glück. Man nahm sich ihrer noch intensiver an, denn auch die Ältesten des Dorfes wussten, dass man Sajury nicht einfach töten konnte, weil der Dämon dies nicht zulassen würde. Außerdem schwor das Kind, sich noch mehr zu bemühen. Hier akzeptierte man, was sie war und sie fühlte sich sogar bei ihren Zieheltern wohl, hier wollte sie nicht fort! Es sollten noch weitere sieben Sommer und Winter vergehen, bis Sajury sich und die Macht von Kuroi völlig beherrschte. Außerdem war sie nach diesen Jahren soweit, dass sie zu den geachtetsten und besten ‚Jungshinobi’ des Dorfes wurde. Durch diese Kombination von Kraft, Können und inzwischen erlangter Weisheit, entschied dann der Rat der Ältesten, dass Sajury nach all den Jahren der zweite Bewohner dieses Dorfes sein sollte, der zu allgemeinen Chuuninauswahlprüfung geschickt werden sollte. Da das Kind auch in den vergangenen zwölfeinhalb Jahren seit dem es mit dem Dämon verschmolzen war auch nur wenig gealtert war, würde sie perfekt hineinpassen. An dem Abend, bevor Sajury sich auf den Weg nach Konoha machen sollte, wurde ihr zu Ehren ein großes Fest gegeben, bei dem alle Bewohner des Dorfes anwesend waren. Zu seinem Höhepunkt sprach das Oberhaupt noch einmal zu dem Mädchen. Er sagte ihr, wie stolz er auf ihre Entwicklung sei und das selbst er zu Anfang daran zweifelte, ob es möglich sei den Dämon soweit in den Hintergrund zu drängen, dass sie wieder sie selbst werden könnte. Außerdem gab er ihr noch eine wichtige Information mit auf den Weg. Es würde Sajury nicht ewig gelingen das Böse in sich zu verschließen, weil die Macht eines Dämons unversiegelt niemals bezwungen werden könnte. Und diese Ausführung gab dem Mann recht. Denn es war wie ein Schalter, der in dem Mädchen umgelegt wurde und das Böse zur Oberfläche gelangen lies. Mit kalter und lachender Stimme zeigte sie ihm, wie schnell Kuroi wieder die Kontrolle erlangen konnte. Außerdem zeigte der Dämon ihm wie nützlich es war, das Sajury all die Techniken gelernt hatte, denn so hatte er binnen Minuten ein reines Blutbad unter den perfekten Kämpfern angerichtet und die gesamten Einwohner getötet. Als Sajury am nächsten Morgen zu sich kam, war sie geschockt. Sie hatte wirklich geglaubt, den schwarzen Tiger beherrschen zu können. In tiefer Trauer und selbstverachtung begrub sie ihre toten Freunde am anderen Ende des Tales, so wie Kakashi es getan hatte und sie es noch ganz schwach in ihrer Erinnerung sehen konnte. Dabei versprach sie, ihre Aufgabe, die Prüfung meisterlich zu bestehen... zu vollenden und das Böse zu besiegen. Doch letzteres war selbst für Sajury schwer. Wie sollte sie das anstellen? Die Lösung ihres Problems war das letzte Geschenk ihre Ziehvaters, Keisuke. Er hatte ihr das Jutsu der eigenverantwortlichen Schattendoppelgänger beigebracht und er war es auch, der ihr sagte, es sei leichter ein Problem in seine Bestandteile zu zerlegen um eine Möglichkeit der Behebung zu finden. So konzentrierte sie ihr Chakra und während ihrer Fingerzeichen bildete sich langsam ein Nebel wie eine Wand vor ihr. Als dieser Nebel sich lichtete kam eine junge Frau zum Vorschein. Sajurys Augen begannen zu glitzern, denn sie hatte das Jutsu erweitert. Zum Ersten hatte sie keine Verwandlung dabei benutzt, was bedeutete, dieser Doppelgänger hatte das Äußere von Sajurys Ich wenn sie normal weiter gealtert wäre, eine wunderschöne erwachsene Frau. Dann hatte sie ihr soviel Chakra gegeben, dass sie es selbst nicht nur in eigener Verantwortung nutzen, sondern auch wieder regenerieren konnte. Sie war fast perfekt, denn nur noch eines fehlte. Der Grund, warum sie erschaffen wurde. Wenn Sajury ihr einen Teil von sich und dem Dämon verinnerlichen würde, bräuchte sie in Zukunft weniger Chakra aufwenden um Kuroi in sich zurück zu drängen, da nicht mehr soviel Böse Energie versuchte die Macht in ihr zu übernehmen. Dies geschah, indem das Mädchen neue Fingerzeichen vollführte und dann mit dem Doppelgänger in einer Wolke aus Chakra versank. Zufrieden mit ihrem Werk, nannte sie ihren Doppelgänger Saori und sich selbst in Zukunft Saya. Es erschien ihr passend, denn die ausgesprochene Kombination dieser Namen klang ihrem wahren sehr ähnlich. Noch bevor Saori zum ersten Mal das Bewusstsein erlangen konnte, verließ Saya das Tal und ihre Heimat um zur Chuuninauswahlprüfung zu gelangen. Dort angekommen, wusste sie auf einmal nicht mehr, warum diese Prüfung so etwas besonderes sein sollte. Alle Teilnehmer machten auf sie einen sehr kindlichen Eindruck, bis sie Naruto vorgestellt wurde und spürte wer er wirklich war, denn sehen konnte sie, seit Saori erschaffen wurde nicht mehr. Sie und nicht der Dämon hatte verbotenes getan, sie hatte ein eigenständiges Wesen mit ihrem Chakra erschaffen. Saya würde nur noch an dem Ort, an welchem sie diesen Doppelgänger machte sehen können, denn dort hatte sie ihre Seele geteilt. Doch dieser Naruto machte ihr Hoffnung. Sie hatte sofort gespürt, dass er das Siegel des mächtigen Neunschwänzigen trug, was bedeutete er und nur er allein war stark genug sie, trotz des Bösen in sich endlich für immer schlafen zu lassen. Jetzt musste sie nur noch sein Vertrauen gewinnen, ihm zeigen, wie man mit dieser Macht umging und ... Saori dazu bewegen wieder in ihr zurück zu kehren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)