Friendship von abgemeldet (Die mit Abstand sinnloseste Geschichte seit es Schokolade gibt) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Darkshield Studios and MG Productions Es war einmal vor langer, langer Weile, als zwei langweilige Typen, aus langer Langerweile diese langweilige Geschichte geschrieben haben. Friendship Es war Nacht. Der Mond warf sein helles, blaues Licht auf ein kleines Dorf am Rande eines Waldes. Kein Mensch war auf den Straßen zu sehen. Alles war still... Das Dorf hatte einen alten Bahnhof. Die Gleise waren mit Gras bedeckt, da nur sehr selten Züge durchfuhren. Doch dann hörte man aus der Ferne ein zischendes Pfeifen, das sich schnell näherte. Einige Vögel, die im Bahnhof hausten, flogen aufgeregt davon. Es war ein Zug, der das Dorf erreichte. Es fuhren nicht viele Menschen mit und nur ein Mann, der nichts weiter bei sich hatte, als seine schmutzige Kleidung und einen kleinen Karton aus Pappe, stieg aus. Er verharrte so lange am Bahnsteig, bis der Zug weiter fuhr. Als der Zug aus seinem Blickfeld verschwand, sah er sich unauffällig um. Er merkte, dass zwei Menschen auf ihn zu kamen. Er versteckte sich im Schatten des Bahnhofsgebäudes und beobachtete die Beiden. Es waren zwei Jugendliche, die über den Bahnsteig gingen und etwas besprachen. Da der Mann es nicht verstehen konnte und es ihn auch nicht sonderlich interessierte, ging er fort. Er ging langsam durch das Dorf. Er sah sich dabei gut um, als ob er sich den Ort einprägen wolle. Nach einiger Zeit war er am Rande des Dorfes angelangt. Er legte sich auf eine Wiese an einem kleinen Bach und beobachte die Sterne am Himmel. »Ich muss der glücklichste Mensch auf Erden sein, dass ich das Glück habe heute Nacht diese schönen Sterne sehen zu dürfen.« sagte er. »Das stimmt! Die Sterne sind heute Nacht wirklich sehr schön.« Erschrocken richtete der Mann sich auf, als er diese ihm vertraute Stimme hörte. Es war seine Frau, die er schon seit sehr langer Zeit nicht mehr gesehen hatte. »Warum hast du nicht gesagt, dass du heute wieder kommst?« »Ich wollte nur ein wenig die Sterne beobachten.« »Du hättest anrufen können.« »Ich konnte nicht…« »Warum?« Nach dieser Frage blickte der Mann zu Boden. Er schämte sich dafür, was aus ihm geworden war. »Ich hatte endlich genug Geld, zusammen um Heim zu kehren. Woher wusstest du überhaupt, dass ich wieder da bin?« »Das ist doch unwichtig. Sie vermisst dich.« »Ich weiß.« »Lass uns Heim gehen.« »Was hast du ihr über mich erzählt?« »Gar nichts.« »Gar nichts?« »Gar nichts.« »Verzeih mir.« Darauf hin schüttelte die Frau leicht den Kopf und ging los. Als sie merkte, dass ihr Mann ihr nicht folgte, drehte sie sich zu ihm um. Doch dort war niemand mehr zu sehen. Kapitel 1: Das erste Date ------------------------- Der nächste Morgen. Es war noch sehr früh und doch mussten die Leute aufstehen. Die einen wollten zur Arbeit und die anderen zur Schule. Es schien ein ganz normaler Tag zu werden. Die Sonne schien, die Vögel zwitscherten. Zwei Jugendliche waren auf dem Weg zur Schule. »Ist das nicht ein herrlicher Sommermorgen?« sagte der Eine. »Was geht denn mit dir ab?« »Wieso?« »Dass du immer so ein’ Scheiß labern musst.« »Ach, sei ruhig.« »Hast du sie eigentlich schon gefragt?« »Fynnya? Ja, wir treffen uns heute nach der Schule.« »Na, geht doch.« »Und wie...« Durch ein lautes Geräusch wurde er mitten im Satz unterbrochen. »Lex!!« Lex drehte sich langsam um und sah wie jemand auf ihn zu gerannt kam. »Äh.. Hallo Liz.« Sie rannte auf ihn zu und viel ihm gleich um den Hals, als hätte sie ihn seit Jahren nicht gesehen. »Wie geht es dir?« »Ach halt die Klappe.« sagte sie bevor sie ihn küsste. »Warten wir noch auf die Anderen oder gehen wir weiter?« fragte Zeki. »Lass uns weiter gehen. Die brauchen immer ewig.« Währendessen an einem anderen Ort. »Fynnya, beeil dich doch mal!« »Ja, ich bin doch gleich fertig. Hetz doch nicht immer so, Keira!« »Willst du etwa schon wieder zu spät kommen? Du gehst nicht mehr zur Schule, dass du dir so was erlauben kannst.« »Ja, ich komm ja schon.« »Hat er dich eigentlich schon gefragt?« »Zeki? Ja, wir treffen uns heute nach der Arbeit.« »Na also. Und ich dachte schon, er wäre taubstumm.« Die beiden Mädchen stürmten aus dem Haus, als sie sahen, wie spät es bereits war. Der Bus in die nächste Stadt fuhr nur höchstens alle zwei Stunden. Doch erreichten sie ihn noch rechtzeitig. »Die Züge sollen jetzt öfter fahren. Bald müssen wir nicht mehr den Bus nehmen.« sprach eine Stimme, zwei Reihen hinter Fynnya, woraufhin sie ganz empört aufstand. »Was?! Wo hast du das gehört? Wer sagt so etwas Schreckliches?!« »Warum schrecklich? Dann bist du schneller an deinem Ziel und außerdem ist eine Fahrkarte für die Bahn billiger, als für den Bus.« Fynnya setzte sich wieder ohne ein Wort zu sagen. »Ist alles in Ordnung?« fragte Keira sie. Doch sie antwortete nicht. Ihre Augen wurden glasig als ob sie sich im Stillen über etwas den Kopf zerbrechen würde. Keira sah Fynnya voller Sorge an, denn sie wusste was Fynnya so belastete. Als der Bus in der Kleinstadt Piek hielt und alle ausstiegen, mussten Fynnya und Keira sich verabschieden. »Ich weiß, warum du so bedrückt guckst. Denk nicht mehr so oft darüber nach, ok?« Fynnya nickte leicht, bevor sie sich umdrehte und ging. Für alle ging der Tag wie im Flug vorbei, denn die meisten wollten an diesem warmen Tag schnell an den Badesee. Als die Schule aus war, wartete Zeki in der Stadt auf Fynnya. Er wartete eine halbe Stunde lang auf sie, bevor er sich entschloss in Richtung Wald zu gehen. Auf dem Weg gingen ihm verschiedene Dinge durch den Kopf. >Wo mag sie wohl sein? Hat sie es vergessen?< Plötzlich blieb er auf einer Brücke, die über einen Fluss führte, stehen. Er lehnte sich auf das Geländer und blickte auf das Wasser herab. Er träumte etwas vor sich hin, als plötzlich im Wasser etwas seine Aufmerksamkeit erregte. Zeki konnte es allerdings nicht richtig deuten. Ein dunkler Schleier zog sich durch den klaren Fluss. Als er aufblickte, um nachzusehen, wo er seinen Ursprung hatte, spürte er, dass jemand hinter ihm stand. »Da bist du ja.« sagte Fynnya mit einer glücklich erleichterten Stimme. Zeki drehte sich sofort um und umarmte das Mädchen. »Ich dachte schon, du kommst nicht mehr.« »Ich könnte dich doch niemals sitzen lassen!« Nach der netten Begrüßung, gingen die Beiden in den Wald, da dieser ihnen an diesem warmen Tag kühlen Schatten spendete. Sie redeten und lachten viel. Nach einiger Zeit hatten sie den Wald hinter sich gebracht und fanden eine große Wiese vor sich. Mittendurch führte ein kleiner Bach. »Ich habe das Gefühl schon Mal hier gewesen zu sein.« sagte Zeki. »Natürlich!« antwortete Fynnya. »Hier in der Nähe ist auch unser Dorf Seethal.« Sie setzten sich an den Bach und kühlten ihre Füße in dem reinen Wasser. Fynnya legte sich anschließend hin, um die Wolken zu beobachten. Zeki blickte über das Feld. Plötzlich merkte er, dass das Wasser sich irgendwie anders anfühlte. Das Wasser war getaucht in ein dunkles Rot. »Genau wie der Fluss in der Stadt!« Er stand auf um zu sehen, wo es herkam. Fynnya war inzwischen eingeschlafen. Sie lag seelenruhig dort. Zeki vertraute der Wiese sein Mädchen an und ging den Flusslauf entlang. So plötzlich die rote Spur kam, verschwand sie auch wieder. Sichtlich verwirrt sah Zeki sich erneut um und ging schließlich zurück. Er wischte sich die dunkle Flüssigkeit von den Füßen, weckte Fynnya auf und ging mit ihr weiter, ohne ihr davon zu erzählen. Zur selben Zeit an einem anderen Ort, waren Lex und Liz unterwegs zum Badesee. Lex hatte Liz von Zuhause abgeholt. Sie gingen Hand in Hand dorthin und unterhielten sich über Gott und die Welt. Sie trafen auf den Weg dorthin Zeki und Fynnya. Sie grinsten und gingen zu den beiden hin. Lex begrüßte sie. »Was macht ihr denn hier?« »Wir wollen zum Badesee.« »Echt?« »Ne, unecht.« »Wie, unecht?« »Na so unecht, dass es schon wieder echt ist.« »Und was wollt ihr dort?« »Die Erdkrümmung beobachten, was denn sonst?« »Aha, du mich auch…« Liz blickte Fynnya an und rollte mit den Augen. »Also ihr beide seid echt wie kleine Kinder.« »WAS?!« beschwerte sich Lex. »Gehen wir mit?« fragte Fynnya. »Na meinetwegen.« Die vier Jugendlichen gingen zum See. Als sie ankamen, wurde es schon langsam dunkel. »Sagt mal, wie lange waren wir eigentlich unterwegs??« »Wie es aussieht, lange.« »Ich hatte den See irgendwie heller in Erinnerung.« »Du hast ein Erinnerungsvermögen?« Der See war sehr dunkel und hatte einen nebligen Schleier. Es war kein Mensch mehr dort. Sie gingen am Ufer entlang und sahen einen schwarzen Schimmer auf dem Wasser. Liz ging hin und tauchte ihre Hand ins Wasser. Sie schreckte mit einem lauten Schrei, auf als etwas ihre Hand berührte. Zeki und Lex gingen zu ihr, um zu gucken was los sei. »Was ist passiert?« fragte Lex. »Etwas hat meine Hand berührt!« »Ach, das war sicher nur ein Fisch.« »Ein Fisch mit Haaren?« fügte Zeki hinzu und zeigte auf etwas was im Wasser schwamm. Fynnya ging hin und wollte es sich genauer ansehen. Als sie es aus dem Wasser hob, drehte sie es in ihren Händen. »Oh mein Gott!!!« schrie sie und lies es wieder fallen. »Was ist es?« fragte Zeki. »Es…es…« Lex ging ins Wasser und nahm es. »Es ist ein Kopf eines Menschen!« Zeki leuchtete mit seinem Handy auf den Kopf. Lex drehte den Kopf so, dass man das Gesicht sehen konnte. Fynnya musste sich bei dem Anblick übergeben. »Ist das nicht…?« »Großer Gott! Das ist Katrin!« sagte Lex schockiert. »Eine Freundin?« fragte Zeki. »Nö, eher eine Bekannte eines entfernten Verwandten.« »Wir müssen die Polizei holen!« Liz wollte gerade die Nummer der Polizei tippen, als sie merkte, dass sie keinen Empfang hatte. »Was ist hier los?« fragte Zeki und ging zu Fynnya, um sie zu beruhigen. Lex sagte »Ich weiß es nicht, aber lasst uns hier lieber verschwinden. Meine Fingerabdrücke sind auf der Leiche!« »Haha! Sie werden dich schnappen!« grinste Zeki. »Könnt ihr euch nicht ein Mal in eurem Leben wie Erwachsene benehmen?!« fragte Liz empört. Sie sahen sich an und Lex fummelte am Kopf herum. Auf die Frage, was er da macht, antwortete er »Ich suche nach verdächtigen Stellen.« »Und was hast du herausgefunden?« »Irgendwie fehlt der Körper.« Zeki schlug Lex auf den Kopf und sagte »Blitzmerker!« »Ihr habt doch beide einen an der Waffel!« sagte Liz. »Jetzt lass den Kopf doch mal in Ruhe! Nur weil du ein Gothic bist, musst du nicht gleich mit Leichenteilen spielen.« »Och, Menno.« sagte Lex niedergeschlagen und legte den Kopf zurück ins Wasser. Fynnya entfernte sich etwas von dem Ufer und setzte sich unter einem Baum in der Nähe. Plötzlich spürte sie hinter sich die Anwesenheit einer anderen Person. Aufgeregt sah sie sich um. Sie erschrak, als ein Mann hervor trat. Er hatte nur seine schmutzige Kleidung und einen Karton aus Pappe bei sich. »W…wer sind Sie?« »Ein Freund.« antwortete der Mann. »Habe ich Sie schon mal irgendwo gesehen?« »Ich glaube nicht.« »Was wollen Sie?« »Ich will helfen.« Der Mann ging auf die Anderen zu. Die drei Jugendlichen fragten ihn wer er sei, doch der Mann meinte nur, dass sie ihm folgen sollten. Die Drei hatten ein schlechtes Gefühl bei der Sache, doch Fynnya folgte ihm. Liz lief hinter Fynnya her und die Jungs folgten ihr ebenfalls. Zeki fragte den Mann, was hier eigentlich los sei. »Es ist keine Zeit für Fragen! Folgt mir einfach! Ich erkläre es später.« Er führte sie zu einer alten Waldhütte, die so aussah, als ob dort seit Jahrzehnten keiner mehr gewesen wäre. »Leben Sie hier?« »Wenn man das so nennen kann.« Er machte die morsche Holztür auf und trat herein. Die Vier blieben vor der Türschwelle stehen und behielten ihm genau im Auge. Der Mann wühlte in dem Raum herum, als ob er etwas suchen würde. Zielstrebig ging er von einem Schrank zum nächsten und holte einige Sachen heraus. Die Mädchen klammerten sich vor Angst an die Jungen. Er drehte sich um und sagte: »Keine Angst, ich beiße nicht.« Zeki sagte misstrauisch »Wer’s glaubt.« »Wir wollen eine Erklärung!« sagte Lex. »Kommt rein und setzt euch! Ich werde es euch erklären.« Sie betraten vorsichtig den Raum und setzten sich auf alte Holzstühle, die beim Hinsetzen knarrten. Der Mann machte drei dicke Kerzen an, die schon fast herunter gebrannt waren. »Wer sind Sie?« fragte Fynnya. »Das sagte ich bereits, ein Freund.« »Sie will wissen wie Sie heißen!« »Man nennt mich Jack.« »Was machen Sie hier? Und warum haben Sie uns hergebracht?« »Sie haben sie umgebracht!« rief Fynnya dazwischen. »Nein, habe ich nicht.« »Können Sie Ihre Unschuld beweisen?!« »Kannst du beweisen, dass ich es war?« »Sie waren in der Nähe!« »Na und? Ihr doch auch!« »Das führt doch zu nichts!« unterbrach Liz. »Draußen ist es nicht mehr sicher. Der Mörder ist vielleicht noch draußen unterwegs.« sagte Jack. »Was meinen Sie mit Mörder?« fragte Fynnya schockiert »Heißt das, wir müssen sterben?« »Unsinn! Es wird alles wieder gut.« sagte Zeki. »Na überleg doch mal. Wir haben den abgetrennten Kopf von Katrin gefunden. Was soll das sonst gewesen sein? Ein Tier? Ein Unfall? Oder gar Selbstmord? Das ist sehr unwahrscheinlich!« argumentierte Jack. Lex sagte »Yo, sieht ganz danach aus.« »Was haben Sie überhaupt am See gemacht?« »Ich habe jemanden gesucht.« »Wen?« »Danielz.« »Wer soll das sein? Ist er der Mörder?« »Er war mal ein guter Freund… Jetzt ist er es nicht mehr. Aber egal. Als er mir entkommen war, sah ich euch am See und wollte vermeiden, dass ihr Fingerabdrücke am Tatort hinterlasst.« »Na Klasse… Du musst auch überall rumfummeln, Lex.« sagte Liz genervt. »Ja, klar!« grinste Lex. Jack schlug vor, dass sie heute Nacht da bleiben sollen, da es im Wald nicht sicher sei. Nachdem sie zugestimmt hatten, holte Jack ein paar Decken raus und legte sie auf den Boden. Die vier Jugendlichen legten sich hin und versuchten zu schlafen. Einige Stunden später… Zeki wurde von einem seltsamen Geräusch aus der ferne geweckt. Es war ein leises Rascheln. Zeki stand leise auf und ging zu einem Fenster. Seine Blicke schweiften umher. Es war aber zu dunkel um etwas zu erkennen. Als Zeki ein weiteres Rascheln wahrnahm weckte er freundlich Lex auf. »Wach auf, du Penner!« Lex antwortete freundlich »Was willst du, du Spast?« »Da draußen ist irgendwas. ...Oder irgendwer.« »Weil du Alpträume hast weckst du mich?« »Ich träume nicht!« »Müsst ihr so laut sein? Hier versuchen welche zu schlafen.« sagte Liz müde. »Tut mir Leid, aber Zeki spinnt ein wenig rum.« »Er hat recht. Da draußen ist jemand.« sagte Jack. »Seit wann steht der hier?!« fragte Zeki erschrocken. »Geht vom Fenster weg.« befehlte Jack und ging vorsichtig zur Tür. »Es kommt näher.« »Ich sagte weg vom Fenster!« »Ihr wisst schon, dass was immer das auch sein mag uns hören kann oder?« sagte Zeki und deutete auf die morschen Holzwände. Dann war es still. Draußen war kein Geräusch mehr zu hören. Die Jugendlichen sahen sich mit fragendem und zugleich ängstlichem Gesicht an. Vorsichtig schaute Lex aus dem Fenster und versuchte vergeblich Bewegungen wahrzunehmen. Nichts war zu sehen. »Ist er weg?« fragte Fynnya mit zitternder Stimme. In dem selben Moment wurde die Tür brutal eingeschlagen. Jack der direkt dahinter stand wurde von der Wucht zu Boden gerissen. Schockiert sahen sie wie eine Gestalt den Raum betrat. Die Gestalt kam immer näher. Liz zündete zitternd eine Kerze an um Licht zu schaffen. Als das Kerzenlicht den Raum erhellte war ein älterer Mann mit einer großen Axt in der Hand im Raum zu sehen. Kapitel 2: Nachts im Walde -------------------------- Der Mann hielt seine große Axt drohend mit beiden Händen fest, als wenn sie sein größter Schatz wäre. Seine Blicke schweiften kurz durch den Raum, von der kleinen Komode, an dem Schrank vorbei bis zum staubigen Schreibtisch. Er bemerkte Jack nicht, der benommen unter den Trümmern der morschen Tür lag. Er legte seine Axt nicht nieder, er hielt sie mit klammernden Griff fest. Seine Augen blitzten, während er langsam auf Zeki und Lex zuging. Die Mädchen mussten tatenlos zusehen. Was könnten sie schon gegen einen ausgewachsenen Mann mit einer so mächtigen Waffe ausrichten? Jeder seiner Schritte war wie ein kleines Beben. Zeki und Lex blickten tief in die Augen des bärtigen Mannes. >Was soll ich nur tun? Ist er der Mörder? Wird er uns auch töten? Er schlägt uns sicher den Kopf ab.< Die Mädchen waren wie gelähmt. Fynnya versuchte, ihre Füße vom Boden abzudrücken, um vielleicht genug Kraft aufzubringen, um den gewaltigen Mann umzustoßen, ohne, dass er mit seiner Axt ausholen konnte. Doch es ging nicht. Sie konnte sich vor Angst nicht rühren. Eine der beiden öffnete die Lippen, um einen Schrei auszustoßen, in der Hoffnung, einer könnte zu Hilfe kommen. Ihre Lippen sprangen auf, bebten, verkrampften sich, aber es drang nur ein zittriges Stöhnen zwischen ihnen hervor. Der Mann stand nun genau vor den beiden Jungs. Er sah sie mit kaltem Blick an und erhob seine Hände, mit denen er die Axt festhielt. Er holte nicht einmal aus, sondern glitt vorsichtig mit ihr über ihren Köpfen hinweg. Er befestigte das mächtige Werkzeug an einer Halterung an der Wand an der Lex und Zeki standen. Sie hatten sie nicht gesehen. Wie auch? Sie waren von dem Mann abgelenkt, der mit angsteinflößender Mimik auf sie zu kam. Als er sich sicher war, dass die Axt an ihrem gewohnten Platz ruhte, ließ er sie los und zog seine Hände zurück. Lex, der vor Angst seine Augen zugekniffen hatte, öffnete diese langsam um sich über die momentane Situation zu vergewissern. Er sah, wie der bärtige Mann sich ohne seine Axt von ihnen abwand, ein paar Schritte machte und sich auf einen Stuhl setzte. »Also? Verratet ihr mir warum ihr hier seid oder soll ich die Polizei verständigen?« »E...ein Mann ... namens J...Jack ha...hat uns hergeführt.« »Jack, wie? Sehr Leichtsinnig von euch, einfach mit einem solchem Mann mitzugehen. Haben eure Eltern euch nie gewarnt, dass ihr nicht mit Fremden mitgehen dürft?!« »Wer sagt, dass Jack ein Fremder ist?« »Jack hat keine Freunde! Er ist ein verwirrter, alter Einzelgänger, der sich Nachts durch die Wälder treibt.« »Fragen sie ihn doch selbst.« sagte Lex, als er die auf dem Boden liegenden Trümmern der morschen Holztür deutete. Der bärtige Mann neigte den Kopf leicht zur Seite und blickte auf die ehemalige Tür. »Sehr witzig.« sagte der Mann nur, als er die Trümmer sah. Lex erschrak: dort lag niemand; der Körper war verschwunden. Er musste geflohen sein, als alle auf den Mann geachtet haben. Der Mann fuhr mit seiner Hand durch seinen Bart, als wenn er über etwas nachdenken würde, dann griff er hinter sich in den Schrank und holte eine Flasche mit grünem Etikett und ein paar Gläser hervor. Er füllte in jedes der Gläser etwas von der grünlich schimmernden Flüssigkeit. »Hier«, sagte er und schob die Gläser an das andere Tischende, »trinkt etwas. Ich habe euch sicher einen mords Schrecken eingejagt.« »Woher wissen wir, dass es nicht vergiftet ist?« fragte Liz mistrauisch. Der Mann lachte nur, hob eines der Gläser, reckte den Hals, legte den Kopf zurück und trank. »Wer sind Sie eigendlich? Warum kamen Sie mitten in der Nacht mit einer Axt in den Händen hier hereingestürmt?« warf Zeki plötzlich in den Raum. Der Mann runzelte die Stirn, knackste seine Finger und sah Zeki an. » Mein Name ist Matowski. Ich bin der Förster dieses Waldes. Diese Hütte ist mein Eigentum.« »Sie wohnen hier?« Matowski antwortete nicht. Er nahm eines der vollen Gläser, trank es aus und hielt kurz inne. Sein Blick war kalt und starr. Verzweiflung und Wut spiegelten sich in seinen Augen wieder. Als er aufstand um die Flasche wieder in den Schrank zu stellen, sagte er: »Passt auf wen ihr in Zukunft begegnet. Seltsame Gestalten treiben sich in den Wäldern herum, die nichts gutes wollen. Ein Mädchen musste bereits sterben. Dem armen Ding wurde der Kopf abgeschlagen.« »Katrin!« »Woher wissen Sie von...« »Verschwindet!« unterbrach Matowski und zeigte hinaus. »Eben sagen Sie noch, dass es im Wald gefährlich sei und nun schicken Sie uns raus?« beschwerte sich Liz. Der bärtige Förster lief ein Schauer über den Rücken, er ballte seine Hand zu einer Faust zusammen. Er starrte mit leichten Tränen in den Augen auf den Boden. Sein Atem wurde schneller und schwerer. Wer konnte es ihm verübeln? Wenn sie wüssten was er in den Wäldern gesehen hatte. Die Beine des mächtigen Försters gaben nach, sie knickten ein, sein Körper senkte sich nach unten, er brach zusammen. Der Stuhl fing ihn auf. Er nahm die Hände vor sein Gesicht. »Wollt ihr denn nichts trinken?« murmelte Matowski und nahm ein weiteres Glas. Zögernd gingen die Vier auf den Tisch zu und nahmen je ein gefülltes Glas in die Hand. »Was ist das?« fragte Liz als sie dran roch. »Das ist Schnaps. Wenn ihr nicht wollt, lasst ihn stehen, ich brauche ihn aber jetzt.« »Was wissen Sie über Katrin?« fragte Lex. Der Mann riss Liz das Glas aus der Hand, trank es aus und stellte es auf den Tisch zu den anderen. Er schob die leeren Gläser mit seiner Hand zur Seite und blickte sie an. Vier kleine Gläser, zerbrechliche, wehrlose, durchsichtige Körperchen. Während er die Gläser so ansah, schweiften seine Gedanken hinfort. »Ich habe etwas gefragt! Was wissen Sie über die Tote?« »Ich bin Förster, kein Geschichtenerzähler! Und jetzt geht mir aus den Augen.« Zögernd gingen die Vier raus. Kurz bevor er draußen war, blieb Zeki plötzlich stehen, drehte sich um und sagte: »Wenn Sie etwas herausfinden, geben Sie uns Bescheid.« Worauf der Förster mit einem freundlichen: »Halt's Maul und verpisst euch endlich!« antwortete. In der Hoffnung, dass Matowski dem noch etwas hinzufügt, blieb er einen kurzen Augenblick in der Tür stehen und sah ihn erwartungsvoll an. Seine Finger tippten nervös auf das alte Eichenholz, welches für den Türrahmen verwendet wurde. Als er sich sicher war, dass der alte Förster nichts mehr zu sagen hatte, wandte er sich seinen Freunden zu und ging. »Seltsamer Spinner, oder?« sagte Lex. »Das kannst du laut sagen.« Lex holte tief Luft. »Wage es nicht!« drohte Zeki. »Was denn? Darf man nicht mal mehr tief durchatmen?« grinste Lex. »So wie finden wir jetzt nach Hause?« »Wir gehen dem selben Weg zurück, auf dem wir hergekommen sind.« »Und wie finden wir den Weg?« »Wir folgen der Erdkrümmung.« »Wie witzig... Andere Vorschläge?« »Wir befragen die Erdkrümmung.« »Lex jetz halt doch mal die Fresse.« »Keine Sorge. Mit der Taschenlampenfunktion meines Handys finden wir den Heimweg schnell.« »Jaja, du und dein Knüppel. Das ist doch grade mal so hell wie ein Glühwürmchen.« sagte Lex spöttisch zu Zeki. »Hast du eine bessere Idee?« »Ja, wir nehmen meins. Das sieht besser aus und strahlt mehr Licht aus.« »Pah, das Billigteil soll uns Heimführen?« »Aber deine Schraube die an einer Batterie gebunden ist.« »Nehm das zurück!« Während Lex und Zeki sich stritten, wer den grö... äh... wessen Handy besser ist, gingen Liz und Fynnya genervt mit einer echten Taschenlampe weiter, die Liz dabei hatte. Matowski stand vor seiner Hütte und sah den Vieren noch nach. Als der letzte Lichtstrahl und das letzte Geräusch von ihnen von der Dunkelheit verschlungen wurden, schaute er sich vorsichtig um und sagte nur: »Sie sind weg.« Einige Zeit passierte garnichts. Man hörte in den Büschen ab und zu ein Knacken und das Rauschen der Blätter bei einer leichten Nachtbriese. »Sie sind wirklich weg. Du kannst mir vertrauen.« »Vertrauen?« hörte man eine entfernte Stimme fragen, »Wie soll ich dir jemals wieder vertrauen?« »Ich hätte dir sagen sollen, dass sie ...« »Schweig! Ich habe deine Ausreden langsam satt.« Matowski stand der Schweiß auf der Stirn. »Komm doch erstmal mit zu mir rein, dann besprechen wir die Einzelheiten.« In dem Moment trat ein Mann aus dem Schatten hervor. Er sah völlig zerzaust aus, seine Kleidung war alt, schmutzig und roch nach Mottenkugeln. Er trug etwas bei sich, doch Matowski konnte nicht erkennen was es war. »Was weißt du über sie?« fragte der finstere Mann. »Sie kam damals zu mir, geschickt von ihrer Mutter. Sie hatte irgendwie erfahren, dass du bei mir warst.« »Hat sie was gesagt?« »Ja.« »Was?« »Sie vermisst dich.« »...« »...« »Reden wir drinnen weiter.<< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)