Silent Affection von LeseSchaf (*NaruHina* | *SasuSaku* | *Epilog ON!!*) ================================================================================ Kapitel 10: *~Vertrauen~* ------------------------- Fast fünf Minuten stand Naruto unschlüssig vor Hinatas Haustür. Er war ich selbst nicht ganz so sicher wie Ayako, was die Taubstummensprache betraf. Letztendlich hatte er sich durchgerungen und geklingelt. Genervt stand Hinata vor ihrer Staffelei. Wer zum Teufel war das denn schon wieder? Sie hatte erst vor fünfzehn Minuten ihre Großmutter abgewimmelt und jetzt kam schon wieder jemand?! Sie seufzte, legte ihren Pinsel weg und ging zur Tür. Schlagartig wurde sie blass, als sie durch den Türspion gelinst hatte. Woher wusste Naruto, wo sie wohnte? Oder noch besser, was wollte er hier? Nur zögernd öffnete Hinata die Tür und versuchte, so gut wie möglich den Verband an ihrem Handgelenk zu verdecken. „Hi.“, meinte Naruto nervös. Hinata war die Verwirrung überdeutlich anzusehen. Sie trug ein altes, mit Farbe voll gespritztes Hemd und war auch an Händen und im Gesicht mit Farbe voll geschmiert. „Ich... wollte mit dir reden.“ Hinata blinzelte erst ein paar Mal, bis die Worte zu ihr durchdrangen. Nur widerwillig trat sie zur Seite, um Naruto hereinzulassen. „Ich wusste gar nicht, dass du alleine wohnst.“ Hinata presste die Lippen aufeinander. Natürlich hatte sie das nicht gesagt, dazu gab es schließlich keinen Grund. Allein an ihrem Blick konnte Naruto sehen, dass sie sich in seiner Nähe unwohl fühlte. „Ich komm lieber gleich zur Sache. Sakura hat vorhin mit mir geredet und mir erzählt, was ihr beide letzten Montag gesehen habt.“ Hinata zuckte leicht zusammen. War er etwa gekommen, um mit seiner Freundin rumzuprahlen? „Hina-chan, du hast das missverstanden. Ayako ist nicht meine Freundin.“ Skeptisch hob Hinata eine Augenbraue. Okay, also wollte er nicht angeben. Aber woher sollte sie wissen, dass er nicht log? Naruto bemerkte das sehr wohl und er konnte es ihr auch gar nicht verübeln. Wenn er sie mit einem Anderen gesehen hätte, wäre sein Vertrauen auch sehr stark angekratzt. Dennoch gab es etwas, mit dem er sie überzeugen konnte. „Ich wollte dich eigentlich überraschen, aber jetzt hab ich dich verletzt. Es tut mir leid!“ Hinatas Augen weiteten sich geschockt. Sie halluzinierte. Es gab keine andere Erklärung für das, was gerade passierte. Er hatte wirklich einen einwandfreien Satz in der Taubstummensprache vorgetragen. „Wann...?“ Naruto lächelte nur. „Ich hab dir doch von dem kleinen Mädchen erzählt, das mich auf der Parkbank gefunden hat, als meine Eltern mich dort ausgesetzt hatten.“ Hinata nickte. „Dieses Mädchen war Ayako!“ Sie sah ihn überrascht an. Er hatte gesagt, das Mädchen sei damals neun Jahre alt gewesen. Die Frau letztens sah allerdings kein stück aus wie 26. „Tja, das muss man Aya lassen, sie weiß wie sie jung bleibt. Sie ist Referendarin an einer Schule für benachteiligte Kinder. Ich hatte sie gebeten, mir die TS-Sprache beizubringen. Das war der Grund, weswegen ich in letzter Zeit ständig zu unkonzentriert und müde war. Ich hab oft bis in die Nacht die Sprache gelernt.“ Hinatas Augen füllten sich mit Tränen. Wenn sie jetzt daran dachte, was passiert wäre, wenn der Suizidversuch erfolgreich gewesen wäre, wurde ihr schlecht. Er hatte extra für sie eine der Kompliziertesten Sprachen gelernt und das auch noch in so kurzer Zeit. Sie konnte nicht verhindern, dass ihr dicke Tränen die Wangen herunterkullerten. „Oh, nein. Nicht weinen, Hina, bitte. Ich ertrag’s nicht, Mädchen weinen zu sehn und wenn du das Mädchen bist, schon dreimal nicht.“ Doch sie weinte weiter. Ohne groß nachzudenken nahm Naruto Hinata einfach in die Arme. Er war schuld an ihrem Zustand, also hatte er auch dafür zu sorgen, dass es ihr wieder besser ging. „Es tut mir leid, Hinata. Ich wollte dich wirklich nicht verletzen.“ Hinata weinte in seinen Armen weiter und hatte sich mit ihren Händen in sein T-Shirt gekrallt. Nicht er war derjenige, der sich entschuldigen musste, sondern sie. Noch nie hatte sich jemand so sehr um sie bemüht, extra genau das getan, was er am allerwenigsten mochte. Naruto hatte es getan. Er hatte gelernt, obwohl er bestimmt lieber anderes getan hätte. Schließlich drückte Hinata ihn von sich und fuhr sich mit einem Ärmel ihres Hemdes über die Augen um ihre Tränen zu trocknen. „Nicht du musst dich entschuldigen, Naruto.“ Verwirrt sah er sie an. „Wie meinst du das?“ „Du hast immer versucht, mir zu helfen, auch wenn du selten eine Peilung davon hattest, bei was überhaupt, doch ich hab nur drauf gewartet, wieder enttäuscht zu werden.“ Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Na ja, ich musste ja irgendwie einen Anfang finden, auch wenn das länger gebraucht hat, als gedacht. Und was das andere betrifft, das kann man dir nicht verübeln. Sakura hat auch schon gemeint, das du dein Vertrauen einmal leichtfertig an eine Person verschenkt hast und zutiefst verletzt worden bist. Da wird doch jeder vorsichtig.“ „Ich verstehe dich nicht. Warum bemühst du dich so sehr um mich? Ihr alle kennt mich doch in Wirklichkeit kein bisschen und trotzdem tut ihr so, als wäre alles in Ordnung.“ Er hob verwirrt eine Augenbraue. „Moment Mal, wer tut denn bitteschön so? Ich mein, bei uns in der Clique ist doch alles in Ordnung. Dass wir dich nicht kennen bedeutet nicht, dass wir dich nicht mögen. Wir kennen dein Charakter, das reicht doch.“ Sie lächelte traurig. „Nein, es reicht nicht. Ich bin für euch alle doch nur eine Last, ihr wärt doch fröhlicher, wenn ich nie zu euch gekommen wäre. Ihr alle tut so, als ob euch meine Behinderung nicht stören würde, doch in Wirklichkeit sieht es doch ganz anders aus.“ „Du kannst verdammt froh sein, das ich schon aus Prinzip keine Frauen schlage, sonst hätte ich dir jetzt eine Kopfnuss verpasst, die sich gewaschen hat. Wie kommst du denn auf den Mist? Wer hat behauptet, du wärst eine Last? Hat dir irgendjemand das Gefühl gegeben, du wärst unerwünscht? Hina, du hast schlechte Erfahrungen in deiner alten Klasse gemacht, aber das heißt noch lange nicht, dass wir auch solche Charakterschweine sind!“ Sie sah ihn verblüfft an. „Niemand hat das gesagt, aber das merk ich doch. Alle halten mich für eine Last, wahrscheinlich selbst Sakura.“ „Dann verrat mir eins. Hätte jemand, der dich für eine Last hält, mich gebeten, dich wieder fröhlich zu machen?“ Nun war sie erst recht verblüfft. „Was?“ „Sakura hat mich vorhin gebeten, dich so glücklich zu machen, wie du es verdient hast. Das hätte niemand gesagt, der dich loswerden will. Hör zu, ich weiß nicht, wer dein Vertrauen so tief missbraucht hat, aber ist das den wirklich ein Grund, alle Menschen in einen Topf zu werfen? Ich mein, Sasuke hat die TS-Sprache sogar mitgelernt. Aus purer Langeweile, aber er hat sie auch gelernt. Tenten vertraut dir in Punkto Kleidung mehr als Ino und das will verdammt noch mal was heißen.“ Hinata lachte stumm auf. „Du lachst ja wieder. Gut so, du bist hübscher, wenn du lachst, Tränen stehen dir nicht.“ Leicht errötend drehte Hinata den Kopf zur Seite. Konnte sie ihm wirklich alles anvertrauen? Sie sah kurz auf ihren Verband am Handgelenk und hatte eine Entscheidung getroffen. Sie wollte ihm vertrauen, auch auf die Gefahr hin, wieder verletzt zu werden. „Möchtest du wirklich wissen, weshalb ich so geworden bin? Weswegen ich aus Verzweiflung und Angst fast einen riesigen Fehler begangen hätte?“ Naruto nickte. „Ich will dir helfen, anders geht es nicht, Hina-chan. Aber was meinst du mit Fehler?“ Sie zeigte auf die Couch und wies ihn damit an, sich zu setzten. Nicht, dass es ihn noch umhaute. Er kam ihrer Forderung nach und ließ sie nicht aus den Augen, als sie sich neben ihn setzte und langsam begann, den Verband an ihrem Handgelenk zu entfernen. „Das ist der wahre Grund, weswegen ich letzte Woche nicht in der Schule gewesen bin.“, meinte sie, ehe sie den Verband komplett abnahm und Naruto ihr Handgelenk zeigte. Geschockt weiteten sich seine Augen. „Da... das glaub ich ja nicht. Du hast versuch...?“ Hinata nickte. „Am Dienstag. Nach Montag hab ich es nicht mehr ausgehalten.“ „Bitte nicht! Bitte, sag mir nicht, dass du dich meinetwegen umbringen wolltest.“ So gern Hinata ihm genau das geantwortet hätte, es wäre gelogen. „Nicht nur. Weißt du, ich bin schon oft enttäuscht worden, aber weil ich nie wirklich jemanden an mich ran gelassen habe, tat es nicht so sehr weh. Doch dich hab ich zu nah Herangelassen. Ebenso wie die andere Person, die mich in meinem Leben wohl am schwersten verletzt hat. Sie war der hauptsächliche Grund.“ Naruto sah sie gequält an. Er hätte sie beinahe verloren, ohne ihr je gesagt zu haben, was sie vielleicht hätte retten können. Er zog sie einfach in seine Arme und vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge. „Es tut mir so unendlich leid, Hinata.“ Hinata, die leicht rot geworden war, legte ihre Arme um ihn. Sich einfach nur gegenseitig umarmend saßen sie da. Das erste zarte Band zum Vertrauen war geknüpft worden, und Hinata konnte nur hoffen, das der Rest ihrer Geschichte es nicht wieder reißen lassen würde. „Hina? Wer war die Person, die dich so verletzt hat?“, fragte Naruto schließlich und ließ sie los. Sie lächelte traurig. „Meine Mutter!“ „Was? Aber ich dachte...!“ Hinata schüttelte nur den Kopf. „Meine Mutter hatte sich nie mit meiner Stummheit anfreunden können und nachdem mein Vater dann starb, ist sie in Depressionen gefallen. Sie hat mich immer wieder geschlagen, hat gemeint, sie wolle mich nicht sehen. Ich sehe meinem Vater sehr ähnlich, ich hab seine Augen geerbt und das war etwas, was meine Mutter nicht ertragen konnte. Nachdem Hanabis Vater uns dann auch noch verlassen hat, war ihr nicht mehr zu helfen. Sie zog uns praktisch wie Nonnen auf. Beten vor den Mahlzeiten und vor dem ins Bett gehen. Kleidung, die wir irgendwo gekauft hatten und die sicherstellte, dass sie uns für die nächsten zwanzig Jahre passen würde, immerhin waren sie viel zu groß. Doch irgendwann ist mir der Kragen geplatzt.“ Naruto nickte nur um ihr zu bedeuten, weiterzureden. „Ich dachte, es wäre nicht falsch, meiner Mutter Vertrauen entgegen zu bringen, ich dachte, es wäre nur natürlich, seiner Mutter zu vertrauen. Selbst wenn sie mich andauernd geschlagen hat, ich hab immer gehofft, dass sie nur einmal auf mich zukommen würde und mich liebevoll in den Arm nehmen würde. Doch stattdessen hat sie angefangen zu trinken. Sie hat mich immer wieder geschlagen, bis ich dann vor zwei Monaten von Zuhause weggelaufen bin. Das Haus hier und alle Wohnungen gehören meiner Großmutter. Da die Wohnung freistand hat sie mich hier untergebracht. Doch am Montag hat meine Mutter sichergestellt, dass alle Bande zu mir gekappt werden.“ Hinata weinte wieder. All die Erinnerungen kamen wieder hoch. Ihre Mutter, wie sie sie beleidigt, angeschrieen und geschlagen hatte. Hanabi, die sich nachts immer in ihr Zimmer geschlichen hatte, um sie zu trösten. Naruto strich ihr sanft die Tränen aus dem Gesicht. „Was hat sie getan? Womit hat sie dich fast in den Tod getrieben?“ „Sie hat mich zur Adoption freigegeben, mich offiziell von sich gestoßen“ Er sah sie aus Schockgeweiteten Augen an. Wie konnte man nur sein eigenes Kind dermaßen in die Verzweiflung treiben? Wieder nahm er sie in den Arm und wiegte sie wie ein Kind hin und her. Am liebsten hätte er sie nie wieder losgelassen und Hinata konnte das mehr als deutlich spüren. Sie fühlte sich so unglaublich wohl in seinen Armen, doch unwillkürlich drängte sich ihr die Frage auf, wie es sich wohl anfühlte, von einer Mutter umarmt zu werden. „Jetzt kann ich dir auch helfen. Hinata, deine Mutter ist depressiv. Nicht, dass das irgendetwas rechtfertigen würde, im Gegenteil, doch du solltest versuchen, anderen Menschen mehr zu vertrauen. Die Mädchen haben sich letzte Woche ziemliche Sorgen um dich gemacht. Sasuke und die anderen Jungs genauso, selbst Shika hat sich die Mühe gemacht und gefragt, wie es dir ginge. Jetzt kann ich dich mehr als nur verstehen. Anders als du hatte ich das Glück, eine neue Familie zu finden, die sich um mich gekümmert hat, dennoch hab ich als Kind Nachts oft Wachgelegen und mich gefragt, warum mich meine Eltern nicht haben wollten.“ Leicht beschämt vergrub Hinata ihr Gesicht in seinem Shirt. Sie hatte ganz vergessen, dass auch Narutos Mutter nicht sonderlich viel Mutterliebe gezeigt hatte. Naruto schien es nicht zu bemerken, oder er beachtete es aus Anstand einfach nicht. „Wenn ich dann traurig war, hat meine Adoptivmutter mir immer etwas auf dem Klavier vorgespielt, solange, bis ich wieder eingeschlafen war. Sie hatte es nicht leicht mit mir, dennoch hat sie sich große Mühe mit mir gegeben. Du hast deine Sorgen alleine verarbeiten müssen. Du hast es wahrscheinlich getan, indem du gemalt hast, oder?“ Hinata nickte nur und zeigte dann kurz auf den Flügel ihres Vaters. „Was denn? Du spielst Klavier? Mädel, du erzählst zu wenig.“ Hinata lächelte nur kurz. „Mein Vater hat mir oft vorgespielt, als er noch gelebt hat. Der Flügel hat ihm gehört. Meine Großmutter hat mir dann ein wenig beigebracht.“ „Na sieh mal einer an. Wer hätte gedacht, dass wir so viele Gemeinsamkeiten haben? Wir sind grundverschieden, dennoch haben wir beide keine Eltern mehr und haben als Kinder Klavierspiele genossen.“ Hinata nickte. „Bereust du es schon, mich eingeweiht zu haben?“ Wie wild schüttelte sie den Kopf, was Naruto auflachen lies. „Das freut mich. Mach dir um deine Mutter mal keine Gedanken. Für jeden Mensch auf der Welt, der dich nicht mag, folgt einer der dich liebt. Und in diesem Fall bin ich derjenige!“ Ruckartig sah Hinata in sein Gesicht und lief allmählich knallrot an. „Du bist niedlich, wenn du rot wirst, hat dir das schon mal jemand gesagt?“ Noch immer reagierte sie nicht. Naruto schien nicht zu ahnen, dass er das Versprechen, das er Sakura gegeben hatte, soeben eingelöst hatte. „Das war mein Ernst. Ino hat es ja schon oft genug für mich gesagt, aber ich wäre kein Mann, wenn ich anderen meine Aufgabe aufdrücke. Ich liebe dich, Hinata.“ Sachte drückte er seine Lippen auf ihre. Er wusste, dass Worte wie Luft waren, sie konnten glücklich machen, dennoch gab es später keinen Beweis mehr, das sie ausgesprochen worden waren. Er glaubte da schon eher Taten, denn in ihnen konnte man seine Gefühle weitaus besser verdeutlichen. Während Hinata langsam die Augen schloss und ihre Arme in seinen Nacken legte, kam sie nicht umhin, an die Worte ihrer Großmutter zu denken. ‘Misstrauen ist leicht, Vertrauen ist schwieriger. Nimm nicht immer nur den leichten Weg!’ Hinata wollte es versuchen. Sie wollte Naruto und den anderen vertrauen. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Tach auch ^^ Es gibt ein neues Kapitel, wie nur unschwer zu erkennen ist XD Jaaa, XD Naruto weiß die wahrheit ^-^ habs eventuell wieder zu sehr dramatisiert *drop* Na ja n anderes Thema. ich bin seit Montag AZUBI in der Bücherei Bietigheim-Bissingen X3 deswegen auch erst so spät ein Kapitel. Leider muss ich hier auch sagen, das ich bisher kaum Zeit hatte weiterzuschreiben, durch eine Schreibblockade und nund durch die Arbeit. Ich Geb mir Mühe die FF Bald abzuschließen, doch ich hoffe man kann mir lange Wartezeiten verzeihen, immerhin muss ich mich erst einarbeiten, ehe ich hier Wieder weiterschreiben kann. Ich hoffe ihr habd dafür Verständis. Ja im nächsten Kap gibts ne kleine Überaschung *g* Lg Fumi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)