Prisoners of the night von Ayame-chan (BakuraxYami SetoxJoey) ================================================================================ Kapitel 6: Alte Freunde ----------------------- Danke für die Kommis. Freut mich, dass euch die Story gefällt. 7. Alte Freunde „Ma-Mahado?“ ungläubig starrte Bakura den Vampir an, der auf ihn zukam. Er war hoch gewachsen, hatte schulterlanges braunes Haar und lila Augen. „Aber du warst doch...“ der Weißhaarige konnte nicht glauben, was er da sah, schließlich erinnerte er sich noch genau an die Nacht vor 17 Jahren. Mahado war tot gewesen. Eine große Wunde unter dem Herzen hatte ihn umgebracht. Bakura wusste es, da er auf der Suche nach seinem Lord über den Braunhaarigen gestolpert war. Mahado lächelte ihn traurig an. „Ja und nein. Ich war auf der Schwelle zum Tod, aber anscheinend hatte ich noch genügend Blut übrig, um die Wunde zu heilen.“ Der Vampir knöpfte sein Hemd auf und zeigte Bakura die hässliche Narbe, die von den Klauen der Wölfe zeugte. Der Weißhaarige überwand sein Staunen, ging auf Mahado zu und umarmte ihn freundschaftlich. „Es tut gut dich wieder zu sehen, alter Freund.“ „Freund?“ fragte Mahado spöttisch. „Wir haben ständig um unseren Rang gekämpft. Wie kommt es, dass du mich jetzt einen Freund nennst?“ „Die Zeiten haben sich geändert.“ Bakura wand sich ab. „Ich habe so viele von uns damals sterben sehen. Wir waren ein mächtiger Clan und nun sind nur noch zwei Mitglieder übrig geblieben.“ „Zwei?“ Mahado schien entsetzt. „Was ist mit dem Lord?“ „Tot.“ Sagte Bakura knapp. „Seit zehn Jahren. Sein Sohn führt uns nun an. Er ist dabei den Clan wieder aufleben zu lassen.“ Dunkel erinnerte sich der Braunhaarige an einen kleinen Jungen. Er hatte ihn nur einmal zu Gesicht bekommen. Der Lord hatte ihn behütet, wie einen Schatz und niemanden an ihn heran gelassen. Vorausgesetzt mal ließ Bakura außen vor. „Und die da vorne gehört zum Clan?“ fragte Mahado und deutete mit einem Kopfnicken in Richtung Tea. Bakura nickte. „Bring du sie zum Schloss. Ich suche den Lord.“ Mahado knurrte. „Du willst mich also schon wieder herumkommandieren?“ Im alten Zwist funkelten sie einander an. „Noch ist mein Rang höher, als der deine also tu gefälligst auch, was ich dir sage!“ zischte er und entblößte seine Reißzähne. Mahado fauchte, ging jedoch auf das Weibchen zu. Bakura beachtete sie nicht weiter, sondern ging eilig los, um seinen Schützling zu suchen. /Hoffentlich geht es ihm gut./ dachte er, denn ein ungutes Gefühl beschlich ihn. Er fiel in einen leichten Laufschritt und forderte seine Sinne aufs Äußerste. Sog jeden Geruch auf, lauschte den Geräuschen der Nacht und ließ seinen Blick in jede Richtung wandern. Yami hatte inzwischen wieder seine Vampirgestalt angenommen und kauerte bei den Kaninchen. Die Tiere spürten die Gegenwart ihres Feindes und ihre Herzen pochten vor Angst. Wahrscheinlich würden sie alle kollabieren, wenn sich der Vampir kein anderes Versteck suchte. Langsam stand Yami auf und schlang die Arme um den Oberkörper. Vielleicht war es besser, wenn er zurück zum Schloss ging. Dort würde er wenigstens niemanden mehr gefährlich werden. Yami zitterte. Seine Opfer schienen ihn gedanklich zu verfolgen. /Was wenn es wieder passiert? Wie kann ich es nur aufhalten?/ Bittend sah er hinauf in den Himmel, wo die Sterne blass schimmerten. Bakura war schuld, dass er diese Menschen getötet hatten. Hätte er ihn nicht zum Vampir gemacht würden sie noch leben. Doch nun war Bakura auch der Einzige, der ihm helfen konnte sich zu kontrollieren. Ob er wollte oder nicht, er musste die Hilfe seines Vormundes annehmen, ehe er noch mehr Menschen tötete. Er verwandelte sich wieder in den Falken und spannte die kräftigen Flügel, flog hinauf in den Himmel und zurück zum Schloss. Natürlich wusste Bakura nicht, dass er sich bereits auf den Rückweg befand und suchte daher noch immer die Straßen ab. Nach einer Weile blieb er stehen und sah sich um. Er stand mitten auf einer großen Kreuzung. Was er hier tat war vollkommen sinnlos. Die Stadt war riesig und Yami zu finden somit unmöglich. /Warum muss er auch so stur sein? Wieso kann er nicht einmal auf mich hören?/ murrend ging Bakura weiter. Die Zeit lief ihnen allmählich davon, denn in vier Stunden würde bereits wieder die Sonne aufgehen. Was wenn Yami nicht wusste, wie spät es war? Was wenn er die Zeit vergaß? /Was denke ich denn da? Er ist alt genug um auf sich selbst aufzupassen!/ Der Weißhaarige machte sich nie um jemanden sorgen, außer um Yami. /Verdammte Hormone. Wann kapiert ihr endlich, dass ihr Yami nicht anzurühren habt?/ sagte er zu sich selbst und bog in eine breite Straße ein. Aufmerksam betrachtete er seine Umgebung und fand daher schnell die Glassplitter vor sich auf den Gehweg. Sofort wurde er aufmerksam. Vielleicht war es eine Spur, die ihn zu seinem Lord führte. Witternd sog er die Luft ein und was er roch gefiel ihm gar nicht. Es waren Blut und ein fremder Vampir. Langsam schlug Yugi die Augen auf. Er fühlte sich seltsam. Etwas war anders, nur wusste er nicht was. Er würgte und spuckte dann angewidert das Blut aus, welches sich in seinem Mund gesammelt hatte und starrte dann entgeistert auf den Boden, wo sich rote Flecken befanden. „Blut....?“ ängstlich starrte er auf die Flüssigkeit, dann kamen die Erinnerungen zurück. Ein Vampir hatte ihn attackiert und ihn gebissen. Augenblicklich wanderte seine Hand zum Hals, ertastete dort die noch frischen Einstiche. „Aber ich lebe noch....wie...“ erschrocken sog er die Luft ein. /Bin ich jetzt auch ein Vampir?/ Ein dumpfes Geräusch hinter sich ließ ihn herumfahren und erschrocken aufschreien, als ein Mann mit weißen Haaren vor dem Fenster stand. Die braunen Augen musterten den Raum und erfassten sofort, was hier passiert war. „Du lebst noch?“ fragte er, doch Yugi antwortete nicht. Also ging Bakura auf den Jungen zu, um sich dessen Hals anzusehen, doch Yugi zuckte zurück. „Bist du auch ein Vampir?“ fragte er scheu. „Ja. Warum hat er dich zurückgelassen, wenn er dich zum Vampir gemacht hat?“ „Ich weiß nicht...ich weiß nur noch, wie er mich ausgesaugt hat.“ Bakura zog eine Augenbraue hoch. „Hast du kein Blut getrunken?“ als Yugi den Kopf schüttelte wand sich der Weißhaarige wieder von ihm ab. „Mir steht es nicht zu dich zu verwandeln, also erfreue dich deines sterblichen Daseins und vergiss, was geschehen ist.“ „Warte!“ bat Yugi, doch der Vampir reagierte nicht, sondern sprang aus der zerstörten Fensterscheibe. /Komisch...er roch nach Vampir, aber wenn Yami kein Blut mit ihm getauscht hat...vielleicht war es auch ein anderer./ bei dem Gedanken ein fremder Vampire würde hier sein Unwesen treiben grauste es ihm. /Wir können von Glück reden, wenn er nicht zum Anubisclan gehört und nichts von den Dämonen weiß./ elegant flog Bakura um eines der Häuser und umkreiste die Stadt. Wo war nur sein Lord? Mehrere Kilometer entfernt ratterte ein Zug über die Schienen. In den meisten Abteilen war es bereits dunkel und die Zuggäste hatten sich in den Schlafwagen zurückgezogen. Doch in einigen brannte noch Licht. Seto Kaiba, ein Mann mit braunen Haaren und kalten blauen Augen war noch wach. Auf dem Klapptisch vor sich stand ein Laptop und dessen Tastatur wurde ohne Unterlass bearbeitet. Was für eine Zeitverschwendung! Anstatt Besprechungen durchzuführen und die Aktien seines mächtigen Spielunternehmens weiter in die Höhe zu treiben, musste er hier im Zug, auf einem unbequemen Sitz, der sich erste Klasse schimpfte, hocken und konnte nur kleine Dinge erledigen, da er nur seinen Laptop zur Hand hatte. Und das alles nur weil dieses super Internat, auf welches sein Bruder ging, irgendwo in der Pampa war und er gezwungen war ihn dort zu besuchen. Noch zu genau erinnerte sich Seto an die Diskussion, über die Schulform Mokubas. *+*+*+*Flashback*+*+*+* Seto saß genervt in seinem Büro und massierte sich die Schläfen. Seit heute Morgen hatte er höllische Kopfschmerzen und obwohl er sicherlich schon zehn Aspirin geschluckt hatte zeigte sich keine Besserung, sondern eher Verschlechterung. In diesem Zustand wagte kein Angestellter, der nicht vorhatte rauszufliegen, sich in die Nähe des Konzernchefs. Sie waren schließlich nicht lebensmüde. Nur Mokuba, der jüngere Bruder Setos war im Büro aufgekreuzt, um mal wieder mit dem Älteren darüber zu streiten, auf welche Schule der Schwarzhaarige nun gehen würde. Seto hatte entschieden den Jungen auf das Takeshi Internat zu schicken, einer ausgezeichneten Schule, auf der Mokubas Fähigkeiten bestens gefördert wurden. Doch dieser war damit überhaupt nicht einverstanden. „Ich geh da nicht hin!“ sagte der Junge trotzig und verschränkte die Arme vor der Brust. Seto atmete tief ein und aus, um sich selbst zur Ruhe zu zwingen, drückte dabei mit Zeige- und Mittelfinger gegen den pochenden Schmerz in seinen Schläfen. „Du wolltest keinen Privatunterricht haben, also wirst du auf diesen Internat gehen.“ „Nein! Ich will auf eine ganz normale Schule gehen!“ „Ein Internat ist eine Schule und jetzt mach das du raus kommst, ich habe zu tun.“ Als ob sich Mokuba von seinem Bruder etwas sagen lassen würde. Gegen dessen kalte Blicke war er längst immun. „Du hast doch immer zu tun! Deshalb ist dir auch Joey abgehauen!“ rief Mokuba wütend, doch das war ein Fehler gewesen. Zu spät wurde ihm klar, was er da gerade gesagt hatte und biss sich auf die Lippen. „Tut mir Leid, das wollte ich nicht sagen.“ Die Saphire sahen ihn eiskalt an. Wenn Mokuba auch nur die kleinste Chance gehabt hätte seinen Bruder zu überreden, nun war sie endgültig dahin. „RAUS!! UND ZWAR SOFORT!!“ brüllte er und der Schwarzhaarige zuckte zusammen. „Du wirst auf dieses Internat gehen, ob du willst oder nicht und jetzt verschwinde!!“ Hastig ergriff der Jüngere die Flucht. Seto hatte ihn noch nie angeschrieen und auch nicht aus seinem Büro geworfen. Doch der jüngere wusste, dass er es sich selbst zuzuschreiben hatte und, dass eine Entschuldigung bei seinem Bruder nichts brachte. *+*+*+*Flashback ende*+*+*+* Doch das war nicht der eigentliche Grund, warum Seto im unbequemen Zugabteil saß und unterwegs in die Pampa war, sondern ein Telefongespräch vor einigen Tagen mit seinem Bruder. Dort hatte sich Mokuba unter Schlucksen erneut entschuldigt und geklagt, dass er Heimweh hätte. Als auch diese Nummer nicht geholfen hatte, hatte Mokuba damit gedroht nackt durchs Internatsgebäude zu laufen, wenn Seto ihn nicht in den Ferien besuchen kam. Also hatte Seto klein bei geben müssen und tuckerte daher im Schneckentempo zum Takeshi Internat. Das Kaff besaß nämlich keine Flughafen oder einen anderen Platz, an dem Seto hätte hinfliegen können, da alles Naturschutzgebiet war. Also dann eben zwölf Stunden Zug und dann noch zwei Stunden Taxi zur Stadt. Wütend schnaubte er und verfasste all seinen Ärger in eine Mail, die dann an einen unschuldigen Geschäftsmann geschickt wurde, der doch nur um ein kleine finanzielle Hilfe gebeten hatte. Seto hatte jedoch keineswegs Mitleid mit ihm. Wozu auch? Mit ihm hatte schließlich auch keiner Mitleid! Noch nicht mal sein Bruder, dessen grinsendes Gesicht er schon vor sich sah. Wütend drückte er so fest auf die Leertaste, dass diese hängen blieb und nicht mehr hochkam. /Na großartig!/ eine Weile fummelte er noch an der Taste rum, doch als das nichts half knallte er wütend den Deckel des Laptops zu und verstaute das Gerät ‚liebevoll’ in seiner Tasche. Murrend stand er auf und ging rüber zum Schlafwagen. Er hatte einen ganzen Wagen für sich allein gebucht, da ihm die Privatsphäre lieber war. Außerdem konnte er es nicht leiden, wenn die Leute ihn erkannten und dann dumm angafften. Die Vampire liefen nervös durch das Schloss, warfen sich Blicke zu und hielten sich so weit wie möglich vom Thronsaal fern. Seth wurde ungeduldig. Odion war noch nicht zurückgekehrt, es gab keine Nachricht von den Flohschleudern und auch Kisara war nicht aufgetaucht. /Irgendwas muss schief gelaufen sein. Verdammte Tölen./ Er stand von seinem Thron auf und ging zu einem der großen Fenster. Sofort wichen die Vampire zur Seite, die nahe dem Fenster gestanden hatten und verkrochen sich in die Schatten. /Schon bald wird die Sonne wieder aufgehen und auch von diesem Nichtsnutz von Späher fehlt jede Spur!/ wütend knurrte er, was seinen Clan den Abstand nur noch vergrößerte. Die oberste Lady des Anubisclans betrat den Thronsaal und schritt auf ihren Lord zu. Ihre schulterlangen schwarzen Haare flogen hinter ihr her und das gleichmäßige Klackern ihrer Stiefel hallte von den Mauern wieder. Nur selten suchte sie freiwillig die Gegenwart ihres Lords auf, doch lieber opferte sie sich, als dass der ganze Clan unter Seths Ausbrüchen zu leiden hatte. „Ihr wirkt gestresst, my Lord,“ sagte sie und legte dem Braunhaarigen die Arme von hinten um den Oberkörper. „Was willst du?“ fragte Seth schnippisch, ohne sich zu seinem Weibchen umzudrehen. „Was sollte ich denn wollen?“ „Freiwillig suchst du nie meine Nähe auf.“ Nun drehte sich der Lord doch um und strich mit einer Hand durch die langen Haare. Ein lüsternes Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Aber nun bin ich hier.“ Der Lord beugte sich vor und küsste den Vampir gierig. Vielleicht war es gar keine schlechte Idee mal wieder anderen Dingen nachzugehen, anstatt sich ständig über all die Versager aufzuregen. „Warte in meinem Raum auf mich,“ forderte er und schob Ishizu von sich. Den Blick wandte er wieder aus dem Fenster und genoss die letzten Stunden der Nacht. Bald würde die Herrschaft der Wölfe endlich vorbei sein. Da war sich der Vampir sicher. Bakura hatte die Suche aufgegeben. In einer halben Stunde würde die Sonne aufgehen und wenn er sich bis dahin nicht wieder hinter den sicheren Mauern des Schlosses befand würde er elendig verbrennen. Er konnte nur noch hoffen, dass Yami bereits auf den Rückweg war, oder dass er ein sicheres Versteck hatte, wobei ihm ersteres lieber wäre. Die hellen Falkenflügel spannend erhob er sich von seinem Aussichtspunkt und flog zurück zum Schloss. Nicht weit von ihm begannen Glocken zu Läuten und kündigten so den nächsten Tag an. Bakura mochte das Gebimmel nicht. Es war laut, grell und tat seinem empfindlichen Gehör überhaupt nicht gut. Daher beschleunigte er seine Flügelschläge, um der Lärmquelle schneller zu entkommen. Schnaufend fuhr der Zug in dem kleinen Bahnhof ein und kam mit einem lauten Pfeifen zum Halt. Wenn Seto schon bei der Fahrt schlechte Laune gehabt hatte, jetzt hatte er sie erst recht. Die Betten in den Schlafwaggons waren nicht nur hart, sondern auch so schmal, dass der Braunhaarige nicht nur Rückenschmerzen hatte, sondern ihm auch jeder andere erdenkliche Knochen weh tat, als er auf dem Boden gelandet war, da der Zug in den Kurven so herrlich sanft abgebremst hatte. Knurrend ging er auf einen Taxifahrer zu, der ein Pappschild mit der Aufschrift ‚Kaiba’ hochhielt und sah ihn eisig kalt an. „Ah, sie müssen Mr. Kaiba sein,“ sagte der Mann und hielt dem Geschäftsmann die Hand entgegen, die dieser kurz schüttelte. „Herzlich willkommen in...“ „Lassen Sie das geschleime! Ich hoffe doch, dass ihr Taxi bequemer ist, als das Zugabteil, sonst können sie ihr Geld vergessen!“ Der Mann lächelte einfach nur und entblößte dabei einen Goldzahn. Anscheinend war er derartig schlecht gelaunte Menschen gewöhnt. „Mein Koffer steht dort drüben.“ Fügte Seto hinzu und deutete mit einem Kopfnicken auf das schwarzen Gepäckstück. Der Taxifahrer nickte, holte eilig den Koffer und forderte dann Seto auf ihm zu seinem Taxi zu folgen, welches, zur des Blauäugigen großer Freude, bereits Rost angesetzt hatte und aussah, als würde es zusammenbrechen, sobald der Kofferraum beladen wurde. Eins war klar: Seto würde seinem Bruder dafür noch die Hölle heiß machen. Bakura betrat das Schloss und ging die langen Flure entlang, bis er im Kaminzimmer auf Marik stieß. Dieser rekelte sich auf dem weichen Bärenfell vor dem Feuer und blätterte in einem Buch. „Ist der Lord schon zurück?“ fragte der Weißhaarige ihn. „Schon lange,“ antwortete Marik knapp und ohne aufzusehen. Bakura grummelte. Dann hatte er die ganze Zeit umsonst gesucht? Wütend knirschte er mit den Zähnen und machte sich auf dem Weg zum Versammlungsraum. Wenn Yami dort nicht war würde er in dessen Zimmer nachsehen. Tatsächlich lag er richtig mit seiner Vermutung. In dem riesigen Saal wirkte der junge Lord recht verloren, wie er so zusammengekauert auf dem Thron hockte und sich in den warmen Umhang kuschelte. „Ya...my Lord?“ verbesserte er sich schnell und ging auf seinen Schützling zu, der langsam den Blick hob. Fragend sahen die braunen Augen in die leeren Amethyste. „Du kannst mich ruhig dutzen, wenn wir allein sind.“ Sagte Yami und schmiegte sich enger an das Fell in seinem Rücken. „Wieso der plötzliche Sinneswandel?“ „Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll,“ klagte er. „Du musst mir helfen Bakura.“ Der Weißhaarige stand völlig verdattert da. Mit so etwas hatte er nun gar nicht gerechnet. Der Schwarzhaarige erhob sich, ging auf Bakura zu und sah ihn bittend an. „Bitte, Bakura. Ich verliere ständig die Kontrolle über mich und heute Nacht habe ich schon wieder gegen meinen Willen getötet.“ Bei dem letzten Satz hatte er den Blick abgewandt und begann leicht zu zittern. Bakura biss sich auf die Unterlippe. Er hasste es seinen Schützling so schutzlos zu sehen. Er schien es nicht verkraften zu können, was er getan hatte und auch noch immer wieder tat. /Auch dein Vater litt darunter, auch wenn er es nicht zeigte./ Aber Yami war noch jung. Wie sollte er dann auch mit so etwas klar kommen? Ehe er sich bewusst wurde, was er da tat schlang Bakura seine Arme um Yami und zog ihn an sich. „Du brauchst mich nicht zu bitten, wenn du Hilfe brauchst. Ich...“ doch er brach ab. Wollte nicht zu viel preisgeben. „Warum passiert nur mir das?“ fragte Yami und seine Stimme zitterte dabei ebenso stark, wie der Rest seines Körpers. „Warum hat Marik keine Probleme damit? Warum gerät Tea nicht in den Blutrausch? Bin ich so ein schlechter Vampir?“ „Das hat damit überhaupt nichts zu tun!“ erwiderte Bakura heftig. „Du bist...“ „Was bin ich?“ der Schwarzhaarige löste sich aus der Umarmung und sah den Älteren nun forschend an. „Sag es mir!“ Wütend biss sich Bakura auf die Lippe. Jetzt hatte er sich schon wieder verplappert. „Das darf ich dir nicht sagen.“ „Wieso nicht? Was stimmt mit mir nicht? Warum haben uns Vampire angegriffen?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)