Because of Love... von Kuon-kun (Meine kleine Fortsetzung von Act 92 "Unexpected Love Story" (Band 16) ^^) ================================================================================ Kapitel 15: Überraschung am Morgen ---------------------------------- Yashiro öffnete die Tür seines Zimmers und griff mit der anderen Hand nach der Jacke von Ren, die er am gestrigen Abend mitgenommen und erstmal an seiner Garderobe aufgehangen hatte. Der Schauspieler war ja so schnell mit Kyoko verschwunden gewesen, dass er die Jacke glatt vergessen hatte... Nun ja, er hatte in dem Moment sicher andere Sorgen gehabt... Wenn Yashiro an Rens Blick dachte, als er plötzlich vom Tisch aufstand... Den Anderen war es anscheinend nicht aufgefallen, aber ihm schon. Er kannte den Schauspieler inzwischen ja schon eine Weile und er wusste zudem auch von seinen Gefühlen für Kyoko und die waren vermutlich der Hauptgrund weshalb er so unruhig, oder besser extrem nervös, reagiert hatte, als er mitbekam, dass sie wie gelähmt an ihrem Platz saß. Aber ein Glück, dass es ihm gelang das junge Mädchen wieder wachzurütteln... Puh er fragte sich ernsthaft wie lange dieser Stalker noch hinter Kyoko-chan her war... Es hatte zwar das positive, dass sie zur Zeit mit Ren in einem Zimmer wohnte, aber der Manager wusste nur zu gut, dass sein Schützling das nicht ausnutzen würde. Seiner Meinung nach war das zwar dämlich, aber gegen Rens Prinzipien kam er nicht an... Yashiro zog die Tür wieder hinter sich zu, nachdem er auf den Korridor hinausgetreten war und sah sich kurz um. Es war bereits halb Neun, aber hier draußen war es noch überraschend leer. Lag vermutlich daran, dass die Meisten herkamen um Urlaub zu machen und nicht wie sie um zu arbeiten. Heute standen zwar keine Dreharbeiten an, aber dafür ein kleiner Ausflug der Crew in die Stadt. Um halb Zehn sollte der Bus losfahren, wenn er das richtig im Kopf hatte. Nun Ren und Kyoko-chan waren dann sicher schon wach. Beide waren ja ulkiger Weise Personen, die es bevorzugten zeitig aufzustehen und eher zu früh als zu spät zu ihren Terminen erschienen. Wer weiß, vielleicht war Kyoko gerade dabei das Frühstück vorzubereiten und er konnte wieder mit ihnen essen. Eigentlich behagte es ihm ja nicht die Beiden zu stören, aber da Ren eh nichts unternehmen wollte, wollte er sich das gute Essen der jungen Schauspielerin nicht entgehen lassen. Yashiro ging einige Schritte den Korridor entlang und hielt dann vor einer Tür, an der zu seinem Zimmer gegenüberliegenden Seite des Ganges, an. Es war Rens Zimmer, das wusste er bereits ohne noch auf die Zimmernummer schauen zu müssen. Mit einem munteren Lächeln auf den Lippen klopfte der Manager zweimal kurz hintereinander gegen die Tür. ... Der junge Mann wartete einen Moment, aber es geschah nichts... Ohne sich allerdings großartig etwas dabei zu denken klopfte er noch mal an und wartete wieder... vergeblich... Immer noch keine Reaktion... Also so langsam fand er das doch seltsam! Normalerweise war Ren immer ziemlich schnell an der Tür... Ob vielleicht irgendetwas nicht in Ordnung war?? Vorgegangen waren sie sicher noch nicht, was sollten sie schon eine Stunde lang unten auf den Bus warten. Hm, dann musste etwas anderes sein. Der Manager kramte kurz in seiner Hosentasche und zog nach einem Moment einen Schlüssel hervor. Er hatte immer einen Zusatzschlüssel zu Rens Zimmern in Hotels und heute erwies er sich als durchaus praktisch! Ohne weiter darüber nachzudenken, steckte Yashiro den Schlüssel in das Schloss und drehte ihn um worauf die Tür schon beinahe alleine aufzugehen schien. Nachdem er den Schlüssel wieder abgezogen und in seiner Tasche verstaut hatte, schob er die Tür etwas weiter auf und stecke seinen Kopf durch den Spalt. „Ren?“, fragte er in den leeren Flur hinein und wartete erneut einen Moment... aber wieder keine Reaktion. Wo waren die Beiden denn?? Doch nicht etwa wieder bei einem ihrer „Morgenspatziergänge“ wie vor zwei Tagen?! Also wirklich, dieses Mal konnten sie ihm aber nicht erzählen, dass das KEIN abgesprochener Spatziergang war! Nun, wenn sie weg waren, dann konnte er ja hier auf sie warten. Allzu lange konnte es ja nicht dauern bis sie wiederkamen. Zumindest hoffte er das... Der Manager trat in den Flur ein und schloss die Tür hinter sich wieder. Die Schuhe zog er nicht aus. Früher hatte er das immer gemacht, aber Ren selbst tat das auch nicht immer und er hatte ihm auch gesagt, dass es völlig okay sei die Schuhe in Hotels anzubehalten. Aber dennoch warf Yashiro beinahe automatisch einen Blick zu dem kleinen Regal, in dem die Schuhe standen, und eins machte ihn stutzig... die von Ren und Kyoko waren auch hier! Aber wenn sie draußen waren ging das doch nicht... Nun, dann waren sie vielleicht doch noch hier, aber wieso antworteten sie dann nicht?? Hieß das etwa...? Ach nein, das konnte nicht sein! Ren und verschlafen, das war unmöglich! Bei Kyoko-chan war er sich nicht so sicher, vermutlich konnte es ihr schon mal passieren, aber Ren niemals! Das hatte er in den Jahren, die er sein Betreuer war nie erlebt und vermutlich würde er das auch nie. Aber was war denn dann los? Noch immer grübelnd ging Yashiro nun ins Wohnzimmer durch und blieb etwas verdattert in der Tür stehen. Auf der Couch lag Bettzeug. Eine der Bettdecken und ein Kissen und sie lagen nicht gerade ordentlich da. Eher als sei die Person, die hier geschlafen hatte, ziemlich hektisch aufgestanden und hätte die Decke mehr beiseite geschmissen als gelegt... So geschmissen, dass sie halb auf dem Boden und Tisch hing... Der junge Manager trat ein paar Schritte näher und hörte schließlich einen leisen Piepton. Das war doch Rens Handywecker! Schnell lief er, dem Geräusch folgend, zum Tisch und nahm das Handy, das so leise war, da es unter einem Zipfel der Decke lag, vorsichtig in seine Hände. Na ja nicht direkt in seiner Hände, er fasste es durch den Stoff von Rens Jacke, die er immer noch auf dem Arm trug an, damit er es nicht nachher noch kaputt machte... Der Wecker war eingeschaltet, auf 07:45 wie Yash feststellte, und das Display blinkte munter vor sich hin, während auch dieser Piepton dauerhaft zu hören war. Also das war jetzt echt seltsam! Rens Handy lag hier, das Bettzeug ebenfalls und noch dazu sehr unordentlich, was so gar nicht zu seinem Schützling passte, dann ging der Wecker aber niemand schien hier zu sein und ihn zu hören... Das passte doch nicht! Yashiro drückte kurz auf die Taste, die die Weckfunktion für die nächsten fünf Minuten erstmal lahm legte und legte es zurück an seinen Platz auf dem Couchtisch. Die Küche konnte er von hier einsehen, dort war auch niemand, also blieben nur noch das Bad und das Schlafzimmer! Der Manager setzte sich wieder in Bewegung und ging als erstes natürlich zur Badezimmertür. Er lauschte kurz an ihr, aber dahinter war es ruhig. Also duschen oder baden tat im Moment keiner... Vorsichtig versuchte er dann auch die Tür zu öffnen und es funktionierte, also war nicht abgeschlossen. Über noch einen Blick in den Raum vergewisserte er sich endgültig, dass niemand hier war, ehe er die Tür wieder hinter sich zuzog und jetzt durch den Flur zum Schlafzimmer ging. Irgendwie machte sich gerade ein mulmiges Gefühl in ihm breit... Er hatte ihnen gestern vorgeschlagen gemeinsam in dem Doppelbett im Schlafzimmer zu übernachten, aber das wurde sehr deutlich und einstimmig von ihnen abgelehnt... Das Bettzeug im Wohnzimmer und das Handy sprachen zwar auch dagegen, aber er konnte es sich anders nicht erklären... Die Beiden konnten nur noch im Schlafzimmer sein!! Aber... was machten sie da...? Yashiro kratzte sich etwas nervös am Kinn, als er vor der Tür stand. Ob er da jetzt wirklich reingehen sollte? Und sollte er anklopfen, wie es sich ja eigentlich gehörte, oder lieber nicht?? Fragen über Fragen... Aber er entschied sich dafür nicht anzuklopfen und lieber erstmal die Tür einen winzigen Spalt zu öffnen um hindurchspähen zu können... Gedacht, getan... Yashiro drückte vorsichtig um möglichst lautlos zu sein die Türklinke nach unten. Anschließend legte er ein Ohr an die Tür um sich noch mal zu vergewissern, dass es drinnen genauso still war wie im Rest des Apartments und als das der Fall war schob er die Tür dann ganz, ganz vorsichtig ein kleines Stück auf... Sobald es möglich war, beugte er sich nach vorne und schob seinen Kopf in den entstandenen Spalt zwischen Tür und Rahmen und suchte mit seinen Augen nach dem Bett... Yashiro konnte gar nicht anders, er errötete augenblicklich, als er das Bild sah, dass sich ihm gerade in dem leichten Sonnenlicht, das durch die nur halb zugezogenen Gardinen drang, bot... Tatsächlich... da waren sie... sie beide... und das in EINEM Bett!! Der Manager schluckte einmal, da sich ihm ein paar Szenarien in den Kopf geschlichen hatten, die er aber lieber nicht voreilig weiterführen wollte. Stattdessen begann er die beiden Personen zu mustern. Kyoko lag in der rechten Betthälfte. Sie war bis knapp unter die Schultern zugedeckt, hatte ihren Arm auf der Decke liegen, und man erkannte, dass sie wohl ein T-Shirt anhatte. Allerdings definitiv nicht eines ihrer eigenen bei der Größe... Das junge Mädchen lag auf der rechten Seite und ihre linke Hand lag auf dem Rand des Kopfkissens knapp vor ihrem Gesicht. Ihren rechten Arm hatte sie leicht von sich gestreckt, in Rens Richtung wohl bemerkt, und die Hand mit der Innenhandfläche nach oben auf der Matratze liegen. Yashiro ließ seinen Blick nun weiter zu Ren schweifen. Er lag eher auf der linken Bettseite. Er hatte lediglich eine Wolldecke über seinen Beinen liegen, die auch nur knapp bis über seine Hüften ging. Auch er war auf die Seite gedreht, allerdings auf die linke Seite. Sein linker Arm lag, ausgestreckt, unter seinem Kopf und der rechte vor ihm auf der Matratze. Dabei fiel dem Manager auf, dass Rens Hand irgendwie ziemlich nah bei Kyokos lag... genau gesagt lagen sie direkt nebeneinander. Sie berührten sich sogar leicht! Sollte das etwa etwas heißen?? Hieß das, dass Ren sich vielleicht doch endlicht getraut hatte??? Gott, das wäre ja schon fast zu schön um wahr zu sein! Wenn er sich das vorstellte... Ren hatte sich vielleicht doch endlich getraut ihr seine Gefühle zu gesehen! Und sie hatte ihm dann mit Sicherheit gesagt, dass sie genauso auch für ihn empfand und der Beweis dafür wäre dann, dass sie gemeinsam hier in diesem Bett schliefen!! ... Aber was machte dann das Bettzeug auf der Couch, plus den Wecker dort?! Also irgendwie passte das nicht und so sehr Yashiro sich dieses Szenario für die Beiden gewünscht hätte, so sehr wurde es langsam aber sicher auch immer unwahrscheinlicher in seinen Augen... Wollte Ren vielleicht letztendlich gar nicht hier schlafen? War es ein Zufall und er hatte deswegen sein „Bett“ im Wohnzimmer bereits gebastelt? Das waren eine Menge Fragen, aber dummerweise würde er erst eine Antwort bekommen, wenn beide wach waren... Apropos wach... Der Manager warf einen Blick auf seine Armbanduhr... Es war schon fast viertel vor Neun! Sie hatten nur noch knapp eine dreiviertel Stunde bis der Bus losfuhr!! Er musste die Zwei unbedingt wecken! ... aber wie?? Sie jetzt einfach wachrütteln wäre sicher keine gute Idee... Ren riss ihm dann sicher den Kopf ab, immerhin hatte er hier im Schlafzimmer nun wirklich nichts verloren, schon gar nicht wenn Kyoko-chan hier schlief... Nein, nein, das tat er auf keinen Fall! Aber wie dann... Der Manager überlegte einen kurzen Moment, bis ihm das Handy wieder einfiel. Das war es! Darüber konnte er sie wecken! Yashiro zog leise die Tür wieder zu, schloss sie aber nicht ganz und ging auf leisen Sohlen zurück ins Wohnzimmer. Der Handywecker würde sich in nicht einmal zwei Minuten wieder einschalten, das war gerade noch genug Zeit! Der Manager nahm es rasch vom Tisch und eilte zum Schlafzimmer zurück. Er schob die Tür erneut vorsichtig auf und dieses Mal sogar noch ein Stückchen weiter, damit er ohne Problem das Zimmer betreten konnte. Er schob sich leise an der Tür vorbei und ging vorsichtig die paar Schritte in Richtung des Nachttisches, der auf Rens Seite neben dem Bett stand. Dort legte er sonst auch immer sein Handy ab, daher würde er es da sicher auch gleich finden, sobald die Weckfunktion wieder erwachte. Als Yash an dem Nachttisch ankam legte er das Handy sofort darauf ab und wandte sich dann wieder um. Ehe er zurückging, ließ er aber noch einmal seinen Blick über Ren und Kyoko schweifen. Sie waren einfach ein hervorragendes Paar... Das fiel einem noch mehr auf, wenn man sie so sah wie jetzt. Wie sie hier gemeinsam lagen, mit ihren Händen so nahe beieinander, als würden sie sich am liebsten gegenseitig festhalten und das Ganze untermalt von dem warmen Sonnenlicht... Er hoffte echt, dass sie irgendwann zusammen fanden... besonders für Ren... Er wusste, dass der Schauspieler zum ersten Mal wirklich verliebt war und er hoffte, dass dieses erste Mal nicht gleich in einer Enttäuschung endete. Aber wenn er an Kyoko-chans Verhalten ihm gegenüber aus der letzten Zeit dachte, an das glückliche Lächeln, dass auch sie immer auf dem Gesicht hatte, wenn sie in seiner Gegenwart war... Es musste einfach so sein, dass sie auch etwas für ihn empfand! Das konnte sie unmöglich spielen und vor allem hätte sie ja gar keinen Grund dazu! Nein, er war sich sicher. Sie empfand das Gleiche, das musste nur noch Beiden klar werden... Der Manager verkniff sich im letzten Moment bei seinen Gedanken aufzuseufzen, hielt sich rasch beide Hände vor den Mund und blieb noch einen Moment still stehen und lauschte dem ruhigen Atem der beiden Schlafenden. Puh... sie schliefen wirklich noch tief und fest... Okay, jetzt musste er sich aber schleunigst hier raus machen! Es kam sicher nicht gut, wenn der Wecker losging und er hier neben dem Bett stand... Mit leisen, aber deutlich schnelleren Schritten als zuvor, machte sich Yashiro auf den Rückweg zur Tür. Sobald er sie erreichte schlüpfte er durch den Türspalt nach draußen auf den Flur, zog die Tür dann leise hinter sich zu und schloss sie auch komplett. Die Beiden sollten am besten niemals mitbekommen, dass er hier war. Na ja, zumindest vorerst nicht... Fast genauso leise wie zuvor ging Yashiro nun zur Eingangstür des Apartments und blieb daran stehen. Er würde einfach so tun, als sei er gerade gekommen, sobald er merkte, dass beide wach waren. Ja, genau! So verpasste er zumindest nicht wie sie sich verhielten nachdem sie aufwachten... Das könnte eventuell ein paar seiner Fragen schon gleich klären... In der Zwischenzeit schaltete sich im Schlafzimmer wieder der Handywecker mit seinem, auf Dauer recht nervigen, Piepton ein und zeitgleich begann auch das Display wieder fröhlich vor sich hinzublinken. Es dauerte einen kurzen Moment, ehe Ren sich langsam begann zu rekeln. Noch völlig verschlafen drehte er sich, ohne seine Augen zu öffnen, auf den Rücken und tastete nach dem Handy. Er fand es auch gleich und schaltete mit einigen routinierten Handgriffen den Wecker aus. Anschließend zog er seinen Arm wieder zu sich und legte den Unterarm über seine Augen. Irgendwie war er hundemüde... Diese kurzen Nächte waren auf Dauer wohl doch nichts... Auch Kyoko hatte den Wecker gehört und langsam ihre Augen geöffnet. Sie sah dabei genau auf ihre Hand, die verdächtig nahe bei einer anderen, deutlich größeren lag... Das junge Mädchen war mit einem Male hellwach und ließ ihren Blick gerade an dem Arm der Person vor sich hinaufwandern, als diese sich ebenfalls bewegte und auf den Rücken drehte. Kyoko traute ihren Augen nicht, als sie bei dem Gesicht der Person angelangt war... Es war Tsuruga-san! Ren nahm nun langsam wieder seinen Unterarm von seinen Augen und blinzelte einige Male, ehe er die Lider komplett öffnete. Er blickte geradewegs an die Zimmerdecke und erst in diesem Moment fiel ihm wieder ein was genau in der letzten Nacht alles geschehen war. Er war hier, hatte Kyoko etwas abgelenkt, nachdem sie aus diesem Alptraum hoch geschreckt war und blieb anschließend noch bis sie eingeschlafen war, weil sie ihn darum bat... aber Moment, er konnte sich nicht daran erinnern dann auch gegangen zu sein! Der Schauspieler drehte abrupt seinen Kopf zur Seite und erblickte dabei genau das, was er befürchtet hatte... Kyoko... Der junge Mann spürte, wie sein Mund und seine Kehle mit einem Mal ungeheuer trocken wurden und sein Puls sich mal wieder deutlich erhöhte. Verdammt, er war doch tatsächlich hier eingeschlafen!! Kyoko war etwas überrascht, als er so plötzlich zu ihr blickte und ihr entging nicht sein leicht erschrockener Augenausdruck. Sie hatte eben schon überlegt, was er hier tat und die einzig logische Antwort war, dass er hier eingeschlafen war, während er darauf wartete, dass sie einschlief... und wenn sie ihn jetzt so anblickte, schien sie damit voll ins schwarze zu treffen! Allerdings war Tsuruga-san das so wie es aussah etwas unangenehm... “Guten Morgen, Tsuruga-san“, entschied sich Kyoko jetzt einfach mal etwas zu sagen um diese unangenehme Stille zu brechen, die sich gerade aufbaute. „Ähm... guten Morgen, Mogami-san...“, erwiderte Ren, allerdings mit deutlich leiserer, zögerlicher Stimme. Der Schauspieler ließ anschließend seinen Blick kurz durch den Raum schweifen ehe er wieder zu dem jungen Mädchen sah. „Entschuldige bitte... Ich muss irgendwie eingeschlafen sein... Das war nicht meine Absicht“, begann Ren sich zu entschuldigen. Gott, war ihm das peinlich... Er war nicht einfach „irgendwie“ eingeschlafen. Er hatte gewartet, bis sie schlief und es dann einfach nicht lassen können sie noch ein wenig zu beobachten! Er hatte ihr einige Haarsträhnen aus dem Gesicht gestrichen, ihr auch zögerlich über die Wange gestreichelt, worauf ihr zu seinem Schrecken ein leiser Seufzer entwichen war. Er hatte in dem Moment richtig Angst gehabt, dass sie aufwachte, aber sie tat es nicht. Sie schlief einfach ruhig weiter... Zum Glück... Und dann? Nun, dann hatte er sie weiter beobachtet. Irgendwann hatte sie sich etwas bewegt und dann lag ihre Hand plötzlich so neben ihr... Mit der Innenhandfläche nach oben... Er hatte eine ganze Weile nur auf ihre Finger gestarrt, ehe er auch dort wieder gegen sein inneres Verlangen verlor... Er hatte seine Hand einfach in ihre gelegt, hatte ihre Größe verglichen und festgestellt, dass dieses Mädchen wirklich eine ungeheuer zarte Haut hatte... Es war richtig angenehm gewesen, aber er hatte sich dann doch zusammen reißen können und seine Hand wieder zurück gezogen und dann... also danach fiel ihm irgendwie nichts mehr ein... Vermutlich war er dann irgendwie eingeschlafen... So etwas konnte auch wirklich nur ihm passieren! „Das ist schon in Ordnung. Ich habe Sie ja immerhin gebeten hier zu bleiben, dabei wusste ich doch wie müde Sie schon am Abend waren“, erwiderte Kyoko und versuchte den Schauspieler damit etwas zu beruhigen, spürte aber wie sie selbst dafür etwas verlegen wurde... Sie hatte die letzte Hälfte der Nacht mit ihm in einem Bett geschlafen... Mit Ren Tsuruga... Gott, wenn das an die Öffentlichkeit kam würde sie von seinen Fans gelyncht werden! Ganz abgesehen davon, dass sämtliche Tratschblätter sie gleich als Liebespaar hinstellen würden... Aber zum Glück war die Wahrscheinlichkeit, dass das geschah nicht besonders groß. Außer ihnen beiden wusste ja niemand hiervon und sie war sich sicher, dass Tsuruga-san es nicht einfach so aus einer Laune heraus erzählen würde. Nein, dazu war ihm noch immer viel zu unangenehm, dass er hier neben ihr eingeschlafen war. „Ich hätte aber auch ablehnen können, also entschuldige bitte. Das passiert nicht noch einmal...“ Ren richtete sich während dieser Worte auf, bis er im Bett saß und ging sich kurz mit beiden Händen übers Gesicht. Er fühlte sich noch immer völlig verschlafen, aber nicht nur das. Was er gerade gesagt hatte, hatte er nicht gerade aus Überzeugung ausgesprochen... ja noch nicht mal mit der ehrlichen Absicht dahinter. Eigentlich würde er jederzeit gerne wieder hier bei ihr übernachten, aber das konnte er wohl vergessen... Es gab keinerlei Grund dafür das zu tun, immerhin waren sie nicht zusammen und sie würden es wenn er Pech hatte auch nie sei, also würde er das Ganze hier lieber vorerst aus seinem Gedächtnis verbannen... Ren blinzelte zwischen seinen Fingern hervor und sah dabei zum Fenster. Wie viel Uhr hatten sie eigentlich? Für kurz vor Acht war es draußen doch schon einen Tick zu hell wie er fand... Der Schauspieler griff nach dem Handy, dass noch immer auf dem Nachttisch lag und nahm es in die Hand. Sobald er es vor sich hielt, warf er einen Blick auf die Uhranzeige im Display. Kyoko hatte sich inzwischen auch aufgerichtet, aber nach Rens letzten Worten nichts mehr gesagt. War es etwa so schlimm gewesen, hier neben ihr zu schlafen?? Sie versuchte sich zwar selbst davon zu überzeugen, dass dieser Gedanke Schwachsinn war und sein Verhalten nichts mit ihr als Person zu tun hatte, aber irgendwie wollte er ihr nicht aus dem Kopf gehen... „Verdammt!“, entfuhr es Ren plötzlich etwas lauter als beabsichtig, worauf das junge Mädchen neben ihm regelrecht zusammen zuckte. Sie blickte anschließend deutlich verwirrt über das Gesagte des Schauspielers zu ihm hinüber. „Wir haben verschlafen! Es ist schon fast zehn vor neun!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)