Because of Love... von Kuon-kun (Meine kleine Fortsetzung von Act 92 "Unexpected Love Story" (Band 16) ^^) ================================================================================ Kapitel 27: Morgenröte ---------------------- So, hier dann endlich das nächste Kapitel. :) Hat leider wieder länger gedauert als ich eigentlich geplant hatte… *seufz* Wenn ich denn endlich mal zum Schreiben komme (was leider auch nicht mehr so häufig ist… -.-), kann ich es mir häufig nicht verkneifen an späteren Kapiteln und Ideen zu dieser FF weiterzubasteln, statt erstmal dafür zu sorgen, das die Storyline hier überhaupt bis dahin kommt… -.- Tut mir ernsthaft leid, ich weiß ich bin absolut unverbesserlich... Aber nun zu Kapitel 27 ~ Morgenröte „…mhm…“ Ehe Kyoko sich versah, hatte sich der erwachsene Mann vor ihr mit diesem kurzen Brummen auf den Lippen einfach auf der Matratze rumgedreht, streckte ihr nun seinen breitschultrigen Rücken entgegen und schien, was das Schlimmste an der ganzen Sache war, seelenruhig weiter zu schlafen. Etwas irritiert blickte das junge Mädchen auf den Braunhaarigen hinunter. Ihre rechte Hand hing immer noch lose in der Luft, von ihren bisherigen Weckversuchen, die nur irgendwie allesamt gescheitert waren… Sie stand leicht nach vorn gebeugt vor dem großen Bett, das sie sich, wie es ihre Erinnerungen gerade unweigerlich abriefen, jetzt sogar schon die dritte Nacht in Folge geteilt hatten… Ein leichter Rosaschimmer legte sich über die Nase und Wangen der Sechzehnjährigen. Aber sie verscheuchte die sich in ihrem Gesicht aufstauende Hitze eilig wieder, indem sie kräftig ihren Kopf schüttelte, wobei sich vereinzelt sogar noch der ein oder andere kleine Wassertropfen aus ihrem feuchten Haar löste. Sie hatte bereits geduscht und sich angezogen. Nicht nur das, das Frühstück war auch längst fertig vorbereitet und der Kaffee wartete sehnsüchtig darauf getrunken zu werden, solange er zumindest noch halbwegs warm war. Nur die Person, die ihr eigentlich beim Frühstück Gesellschaft leisten sollte, bereitete ihr noch Schwierigkeiten… Kyoko war beim Aufstehen schon überrascht gewesen. Sie hatte am Vorabend extra noch den Wecker gestellt, immerhin wollte sie von ihrem komplett freien Tag in Karuizawa so wenig wie nur irgend möglich verpassen! Sie hatte sich so sehr darauf gefreut ausgerechnet hierher für die Außenaufnahmen zu fahren und jetzt bot sich ihr sogar die Möglichkeit die verlockenden Hotelangebote etwas auszukosten oder noch mal alleine in die Stadt zu gehen, bevor sie ihre Rückfahrt nach Tokyo antraten. Das konnte sich die Sechzehnjährige unmöglich entgehen lassen! Eigentlich war sie fest davon überzeugt gewesen, dass auch Ren von dem Geräusch des Weckers wach werden würde, immerhin war es deutlich prägnanter als das verhältnismäßig stumpfe Piepen seines Handyalarms. Aber nichts… Er hatte sich nicht einmal gerührt, als sie sich aufrichtete, um das nervige Geräusch abzustellen, und dabei, aufgrund ihrer im Halbschlaf noch etwas unvollkommenen Motorik, ein wenig zu grob mit seinem linken Arm umgesprungen war, der anscheinend die Nacht über auf ihrer Taille gelegen hatte… Allerdings hatte sie danach zugegeben auch nicht weiter versucht ihn zu wecken. Es tat seinem Körper sicher gut, wenn er zur Abwechslung mal ein klein wenig länger schlief. Sie wusste schließlich genauso gut wie Yashiro wie nachlässig der Zwanzigjährige im Bezug auf seine eigenen Bedürfnisse sein konnte... Kyoko hatte sich also bemüht das Zimmer möglichst leise zu verlassen und auch extra die Tür geschlossen, damit ihn die Geräuschkulissen aus dem Badezimmer und der kleinen Einbauküche nicht störten. Nur jetzt langsam wäre es schon schön, wenn er endlich aufwachen würde… Nachdenklich legte sich die junge Schauspielerin einen Zeigefinger über die Lippen und stützte die andere Hand gegen ihre Hüfte, während sie sich wieder vollständig aufrichtete. Was konnte sie denn noch machen?? Angesprochen hatte sie ihn bereits, sogar mehrfach. Leicht mit einem Finger angestupst ebenfalls, bei den Wiederholungen sogar etwas fester, aber auch da kam keine nennenswerte Reaktion, abgesehen davon natürlich, dass er sich schön von ihr weggedreht hatte… Hm, ob es was brachte, wenn sie ihm mal richtig an die Schulter faste und anständig daran rüttelte? Zwar fiel das schon unter die etwas groberen Methoden und ihre Vorstellungskraft streikte bereits bei dem Gedanken daran, so mit Ren Tsuruga umzugehen, aber einen Versuch war es dennoch wert. Und ihr blieb auch gar nichts anderes übrig, wenn sie nicht nachher den halben Tag mit Weckversuchen verbringen wollte… Diesmal ohne bewusst leise zu sein, lief Kyoko um das Bett herum und kletterte von der anderen Seite aus auf die Matratze. Sie konnte dem Zwanzigjährigen, der ihr eben so freundlich den Rücken zugedreht hatte, nun wieder mehr oder minder direkt ins Gesicht schauen. Sein linker Arm lag lang ausgestreckt nur wenige Zentimeter unterhalb ihrer beiden Kopfkissen, während der rechte leicht angewinkelt auf seiner Hüfte ruhte. Sein dunkelbraunes Haar fiel ihm in feinen Strähnen ins Gesicht und verdeckte dabei teilweise sogar seine geschlossenen Augen. Kyoko saß inzwischen mit den Knien auf der weichen Matratze, keinen halben Meter von Ren entfernt. Langsam legte sie ihre linke Hand auf die Schulter des Schauspielers und begann anschließend, mit einer anfänglichen Vorsicht, daran zu rütteln. “Ren-san? Das Frühstück ist fertig“, bemerkte sie nebenher noch. Aber wieder kam keine Reaktion… Der Griff des jungen Mädchens wurde augenblicklich etwas fester und auch das Schütteln deutlich grober. „Tsuruga-san, jetzt wachen Sie endlich auf!“, folgten auch gleich deutlich lautere Worte, aber eine Reaktion von Seiten des Schauspielers blieb weiterhin aus. Langsam aber sicher verfinsterte sich der Blick des jungen Mädchens. Wie konnte man bitte zu so einer Uhrzeit noch so tief schlafen!?! …Na gut, es war ja eigentlich, wenn sie es genau betrachtete, noch nicht sooo spät… Aber es ging hier andererseits um Ren Tsuruga! Den Menschen, der sich trotz der Dreharbeiten am Folgetag, die gesamte Nacht mit Filmen um die Ohren schlagen konnte, ohne auch nur die geringsten Anzeichen von Augenringen oder genereller Erschöpfung zu zeigen. Nicht einmal verschlafen kam bei ihm in Frage, also warum bitte musste er ausgerechnet heute so schlecht aus den Federn kommen?! Suchend sah sich Kyoko in dem kleinen Schlafzimmer um, bis ihr Blick auf das Handy von LMEs Vorzeigeschauspieler fiel. Es lag auf seinem Nachttisch, was es zwar ein wenig anstrengend gestalten könnte von hier aus dran zu kommen, aber ihr war gerade so ziemlich alles lieb, wenn sie diesen Kerl dafür endlich aus seiner Traumwelt bekam! Und irgendetwas sagte ihr, dass seine Ohren auf den Wecker des Handys vermutlich viel sensibler reagierten, als auf sonst irgendein Geräusch. Die junge Schauspielerin schob ihre Knie noch etwas weiter nach vorne, beugte sich über den Zwanzigjährigen hinüber, wobei sie aber penibel darauf achtete ihn nicht zu berühren, und streckte ihren Oberkörper und beide Arme anschließend mühselig bei dem Versuch das kleine Handy auf dem Nachttisch vor dem Bett zu erreichen. Wenn er sonst von dessen Alarm immer wach wurde, dann war das jetzt vermutlich ihre Rettung. Und zur Sicherheit würde sie die Lautstärke noch etwas hochstellen. Soweit kam sie mit ihrem begrenzten Wissen über die kleinen tragbaren Telefone gerade noch. Nur zuerst musste sie es dazu in ihren Händen halten… Kyoko stützte sich mit den Fingern rasch am Rand des Nachttisches ab, damit sie hier nicht das Gleichgewicht verlor und letztendlich auf den Schauspieler, der nun unter ihr lag, fiel. Was für eine Vorstellung… Nein, nein, nein, das konnte viel zu schnell falsch verstanden werden! Und alleine der Gedanke daran jagte ihr jetzt schon einen eisigen Schauer über den Rücken… Langsam tastete Kyoko sich mit den Fingern der rechten Hand Zentimeter für Zentimeter auf der hölzernen Oberfläche des Nachttisches voran. Dieses verfluchte Handy war doch weiter entfernt, als sie gedacht hatte… Vermutlich wäre es besser diese Aktion hier abzubrechen und stattdessen lieber aufzustehen und um das Bett herum zu laufen. Doch obwohl ihr Kopf diese Möglichkeit bereits in Erwägung zog, beharrte ein tiefer liegender Teil von diesem darauf es so zu schaffen. Selbst auf die Gefahr hin, dass ihr diese Situation ziemlich peinlich werden könnte, falls Tsuruga-san jetzt aufwachte und sie so über sich sah. Aber sie bezweifelte ernsthaft, dass etwas in der Art eintreffen könnte… Er schlief schließlich immer noch wie ein Murmeltier! „Komm schon…“, murmelte Kyoko, um sich ein klein wenig selbst anzufeuern, während sie sich bemühte das Gleichgewicht zu halten. Das Handy lag nur noch Millimeter von ihren Fingerspitzen entfernt. Aber sie kam trotzdem einfach nicht dran… „Nur noch ein bisschen!“, mit diesen Worten beugte Kyoko sich noch ein klein wenig weiter nach vorne. Ihr Gewicht lag inzwischen gerade so noch auf dem vordersten Bereich ihrer Kniescheiben, während sie ihre Füße zum Balanceausgleich leicht in die Luft gehoben hatte. Mit der linken Hand, oder besser gesagt deren schmalen Fingern, versuchte sie weiterhin sich so gut es ging auf dem Rand des Nachttisches abzustützen, während es ihr mit der anderen Hand jetzt sogar ernsthaft gelang das kleine Klapphandy zu berühren. Sofort schlich sich ein siegessicheres Lächeln auf das Gesicht der Sechzehnjährigen. Zielgenau fischte sie mit den Fingernägeln nach einer kleinen Einkerbung in der Hülle des Telefons und zog es daran Millimeter für Millimeter zu sich. Zwar ging das nicht sonderlich schnell, da sie gelegentlich abrutschte und von Neuem starten musste, aber langsam bekam sie das Handy tatsächlich in eine Reichweite gezogen, aus der sie es anständig greifen konnte. „Jetzt hab ich dich!“, kommentierte Kyoko den Moment, in dem sie das kleine Telefon letztendlich wirklich in ihren Finger hielt. Mit einem breiten und mehr als zufriedenen Lächeln auf den Lippen zog sie bereits ihre rechte Hand mit dem Handy darin zurück an ihren Körper, nur dachte sie dabei anscheinend nicht an die Mühe, die sie eh schon dabei hatte, in dieser Position ihr Gleichgewicht zu halten... Eilig streckte die junge Schauspielerin ihren Arm wieder nach vorne und stützte sich mit der Oberfläche des Handys zwischen ihren Fingern auf dem Nachttischrand ab, als sie ins straucheln geriet. Ein erleichtertes Aufatmen kam über ihre Lippen, als sie ihre Haltung wieder stabilisiert hatte. So ein Mist auch… Wo hatte sie sich hier bitte wieder selbst hinein manövriert?? Kurz hielt das junge Mädchen inne und schien dabei angestrengt nachzudenken. Sie musste unbedingt wieder hier wegkommen und das ohne auf einer gewissen Person zu landen! Tja, dann hieß es wohl sich mit aller Kraft von dem Nachttisch abzustoßen. Etwas erschrocken fiel Kyokos Blick auf Rens Handy in ihrer Hand. Sie stützte sich gerade ernsthaft mit diesem, oder genauer gesagt dessen Display, ab… dabei war das gar nicht ihre Absicht gewesen!! Hoffentlich trug es keine Kratzer davon… Aber nun bemühte sie sich gedanklich zum Thema „Abstoßen“ zurück zu kommen. Wenn ihr das nicht beim ersten Mal gelang, gab es sicher keinen zweiten Versuch. Also sollte sie sich besser voll und ganz auf ihr Vorhaben konzentrieren! Genau das tat die Sechzehnjährige in den nächsten Sekunden auch. Sie atmete mehrmals tief durch und schloss dabei sogar zeitweise ihre Augen. Wenn sie sich gleich abstieß, musste sie ihren Schwerpunkt dabei soweit nach hinten verlagern, dass sie auf keinen Fall wieder nach vorne zurück fiel… Aber das war sicher machbar! Diesbezüglich hatte sie durchaus Vertrauen in sich selbst und ihre Körperbeherrschung. Langsam begann Kyoko nun in ihren Gedanken einen Countdown hinab zu zählen. Drei… Kyoko ließ sich noch ein winziges bisschen nach vorne sacken, damit sie die Ellenbogen etwas anwinkeln konnte und sich nicht aus dem gestreckten Arm heraus abstoßen musste. Zwei… Auch den Griff ihrer Finger um den Rand der hölzernen Nachtischoberfläche festigte sie nun und baute somit eine deutliche Spannung in der betreffenden Muskulatur auf. Eins! Bei diesem Stichwort stieß sich das junge Mädchen mit aller Kraft ab, bemühte sich sofort ihr Gewicht und damit auch den Schwerpunkt ihres Körpers nach hinten zu verlagern, und ließ natürlich auch nicht das Handy los, das sich noch immer zwischen ihren schlanken Fingern befand. Bis hierher klappte auch einfach alles perfekt! Nur eine Variable hatte sie in ihre Gleichung dummerweise nicht mit eingerechnet gehabt… Genau im ungünstigsten aller möglichen Momente, hatte der Schauspieler unter ihr dazu angesetzt sich von der linken nun doch wieder auf die rechte Seite zurück zu drehen… Kyoko kam nicht einmal mehr dazu einen gedanklichen Fluch auszusprechen, da stieß der linke Arm, den Ren zuvor so schön von sich gestreckt hatte, sie genau in der Seite an und machte mit einem Schlag all ihre vorherigen Bemühungen zunichte… Vor Schreck sprang ihr das Handy regelrecht aus der Hand, was sie dazu veranlasste rasch nachzugreifen, und im Nu hatte sie dabei, ohne es überhaupt zu bemerken, ihren Schwerpunkt doch wieder weiter nach vorne verlagert... Zu weit, wie sie in den folgenden Sekunden auch noch unfreiwillig feststellen durfte… Dabei hatte sie es doch eigentlich schon so gut wie geschafft gehabt! Kyoko konnte gar nicht so schnell realisieren, dass sie bereits im Begriff war nach vorne zu fallen, wie es auch schon geschah. Reflexartig wollte sie sich abstützen, nicht mit den Händen, darin befand sich schließlich das Handy und dem wollte sie nicht noch einmal eine Tortur wie eben zumuten, aber dafür mit den Ellenbogen. Und idealer weise landete sie mit ihrem Rechten dabei auch noch zielsicher auf Ren Tsurugas Rippen… Der Schauspieler keuchte laut auf, als sich der von Kyokos Landung ausgelöste Schmerz schlagartig in seiner Seite ausbreitete. Hastig griff er mit seinen Händen nach der schmerzenden Stelle etwas unterhalb seiner rechten Brust und drehte sich nebenher unbewusst zur Seite weg. Das sechzehnjährige Mädchen hatte sich nach der ersten Schrecksekunde blitzschnell wieder aufgerappelt und saß nun kerzengerade auf den Knien neben dem Mann, der ihr nun erneut seinen Rücken entgegen streckte. Nur mit dem winzigen Unterschied, dass sein gesamter Oberkörper gerade vor Schmerzen regelrecht zu zittern schien… „Oh nein… Entschuldigung!!! Tut mir Leid, das…das war nicht meine Absicht! Ich wollte eigentlich nur… Tut es sehr weh??“, begann Kyoko hastig sich zu entschuldigen und sah den Braunhaarigen mit riesigen, um Vergebung bittenden Augen an. Sie traute sich kaum ihn zu berühren, nachdem sie ihm gerade so erfolgreich einen Schlag in die Rippen verpasst hatte. Aber immerhin… einen positiven Nebeneffekt gab es… er war wach… „…Irgendwie schon… Womit hab ich das denn verdient?“, kam etwas stockend die Gegenfrage des Schauspielers. Ren sah Kyoko aus den Augenwinkeln heraus an, halb mit zusammengebissene Zähnen, aber gleichzeitig auch mit einem amüsierten Lächeln auf den Lippen, das völlig unwillkürlich gerade aus dieser für ihn so neuen Situation heraus entstanden war. Nicht eine seiner bisherigen Freundinnen hatte jemals, sei es beabsichtigt oder unbeabsichtigt gewesen, eine solche Weckmethode bei ihm angewandt. Der Zwanzigjährige hätte daher bei diesem Gedanken durchaus auflachen können, verkniff es sich aber mühselig in Anbetracht des Schmerzes, der sich noch immer hartnäckig in seiner Seite hielt. Wenn man genau hinsah, konnte man neben dem Lächeln auch noch einen leicht gequälten Ausdruck in seinen Mundwinkeln ausmachen, obwohl er es natürlich möglichst zu verbergen versuchte. Nur das war gerade wirklich ein Volltreffer gewesen... Der Schauspieler bemühte sich erstmal ruhig einige Male durchzuatmen. Schön flach durchzuatmen, wohl bemerkt, so ging es eine ganze Ecke schmerzfreier, wie er schnell festgestellt hatte. Kyoko saß unterdessen ziemlich hilflos neben ihm, noch immer mit einem schlechten Gewissen und wusste weder recht was sie tun noch was sie sagen sollte… Ihr Blick wanderte unbewusst etwas nach unten, wobei das kleine Mobiltelefon wieder in ihr Blickfeld geriet. Sie hatte es eben letztendlich doch noch fallen gelassen, aber es war immerhin weich ein Stückchen neben ihr auf der Matratze gelandet. „Es tut mir wirklich leid, ich wollte nur das Handy holen… wegen dem Wecker“, murmelte die junge Schauspielerin noch immer mit einem deutlich entschuldigenden Unterton in der Stimme. „Wecker?“, hackte Ren nach, der sich allmählich wieder zu fangen schien. Er drehte sich nun langsam auf den Rücken zurück und streckte auch seine langen Beine wieder halbwegs aus. Seine linke Hand ruhte aber weiterhin auf den Rippen in seiner rechten Seite. Und von dort breitete sich auch immer noch ein deutlich ziehender Schmerz in seinem Oberkörper aus. „Nun ja Si…eh… D-du bist einfach nicht wach geworden, daher dachte ich, dass es mit dem Handywecker vielleicht klappt.“ Leicht irritiert oder vielleicht auch noch ein winziges bisschen dusselig, da er ja genau genommen gerade erst äußerst unsanft aus dem Schlaf gerissen wurde und sich noch gar keine Gedanken über die Tageszeit hatte machen können, ließ der Schauspieler seinen Blick in Richtung des Fensters wandern. Er war nun wirklich kein Langschläfer… Wie spät war es überhaupt? „Wie viel Uhr haben wir denn?“, fragte Ren direkt nach, da er sein Handy nicht mehr auf dem Nachttisch ausfindig machen konnte und somit mal davon ausging, dass Kyoko es ihrem Ziel nach wohl auch ergattert hatte. „Zwanzig nach sechs!“, kam prompt und mit kräftiger Stimme die Antwort von dem jungen Mädchen. Ihrer Auffassung nach war das schon deutlich zu spät! Sie hätten viel früher aufstehen müssen, immerhin hatte sie sich noch einiges für den heutigen Tag vorgenommen und wollte dabei nicht unbedingt unter Zeitdruck geraten. Dementsprechend unruhig saß sie hier nun auch auf ihren Beinen. Ren sah die Sechzehnjährige unterdessen für einen kurzen Moment einfach stumm (oder eher sprachlos…) an, ehe sich winzige Ansätze eines bestimmten, unehrlichen Lächelns in sein Gesicht schlichen, von dem Kyoko schon eine ganze Weile nichts mehr zu Gesicht bekommen hatte. „Na, wenn das so ist…“, begann der Braunhaarige nun viel versprechend und griff nach dem Saum seiner Bettdecke. Kyoko schwankte zwar noch ein wenig in Richtung Misstrauen, sein Blick war ihr nicht vollendest geheuer, bekam aber dennoch bei seinen Bewegungen ein deutliches Leuchten in die Augen. Wenn er aufstand, konnten sie jetzt ja endlich frühstücken! Das junge Mädchen schob sich auf der Matratze herum und war mit einem Satz am Rande des Zweipersonenbettes angekommen. Sie fischte bereits mit ihren nackten Füßen nach den Hoteleigenen Hausschuhen, als sie hinter sich noch einmal Rens Stimme hörte. Und das mit zwei Worten, die ihr ja so gar nicht gefielen… „… Gute Nacht!“ //Was?!?// Kyoko wandte sich ruckartig wieder dem Schauspieler zu. Nur um festzustellen, dass er anscheinend nicht einmal im Ansatz die Absicht gehabt hatte aufzustehen… Stattdessen hatte er sich die Bettdecke bis über die Nasenspitze gezogen, sich wieder auf die Seite gedreht und das natürlich so, dass sie nun schon zum dritten Mal an diesem Morgen die Konturen seiner Schulterblätter zu sehen bekam, die sich überaus deutlich in dem feinen Stoff seines Schlafanzugs abzeichneten. In der ersten Schrecksekunde starrte die Schwarzhaarige dieses Szenario sprachlos und ungläubig an, ehe sie ihre Stimme wieder fand. “Abe… Nein! Halt! Nicht weiterschlafen, heute ist doch unser freier Tag!“, begann sie mit bewusst lauter Stimme. Sie wollte ihm gar nicht erst die Chance lassen ernsthaft wieder einzuschlafen. „Eben. Es gibt also keinen Grund jetzt schon aufzustehen“, konterte Ren unter seiner Bettdecke und machte dabei weiterhin keinerlei Anstalten sich wieder zurückzudrehen, geschweige den aufzurichten… Obwohl ihm eine gewisse Sechzehnjährig gerade verzweifelt an der Schulter rüttelte und dabei alles andere als zaghaft war. „Ich wollte doch noch mal in die Stadt!“, protestierte das junge Mädchen weiterhin und versuchte verzweifelt einen Blick in das Gesicht von Ren Tsuruga zu erhaschen, der seinen Kopf inzwischen aber fast gänzlich unter der Bettdecke verbarg. „Nicht einmal die Souvenirstände haben um diese Uhrzeit schon auf“, wurde ihr dafür eine so unterkühlt klingende Antwort aus dem Stoff heraus entgegen genuschelt, dass sich langsam aber sicher ein gewisser Ärger in ihrem Bauch breit machte. „Aber das Frühstück habe ich auch schon gemacht!“, versuchte sie es erneut. Doch Kyokos Stimmlage war an diesem Punkt bereits zu entnehmen, dass sie nicht mehr lange mit sich scherzen lassen würde. Ren registrierte das durchaus, aber gerade diese Entwicklung sorgte nun für ein wirklich breites Grinsen auf seinem Gesicht. Neugierig, wie sich dieses Szenario wohl noch fortsetzen würde, entschied er sich dafür, dieses kleine Spiel aus Provokationen fortzusetzen und sogar in Sachen Unhöflichkeit noch einmal einen draufzusetzen: „Frag doch Yashiro-san, der leistet dir sicher gern Gesellschaft. Ich gehe nachher lieber runter und esse dort.“ Kyoko Mogami war an diesem Punkt nun vollends perplex. Sie wusste nicht warum, ob es an dem kleinen Missgeschick von eben lag, den vermutlich noch immer schmerzenden Rippen, weshalb er genau genommen auch durchaus das Recht hätte sauer auf sie zu sein… oder irgendetwas ganz anderem, aber die Reaktionen, die sie momentan bekam, passten nun wirklich überhaupt nicht zu dem, was sie sonst von diesem Mann kannte! Und irgendwie warf das wiederum ein Gefühl in ihr auf, als würde sie sich hier gerade mächtig veralbern lassen… Es dauerte nach dieser Einsicht nur noch Sekunden, ehe die Lufttemperatur im Rücken des Zwanzigjährigen rapide abfiel und sich eine düstere Aura aufbaute, die man wirklich mühelos wahrnehmen konnte, auch ohne sie zu sehen. Rens Grinsen wurde noch einen Tick breiter, als er das junge Mädchen nun im Mio-Modus vor seinem inneren Auge sah. Tja was würde wohl jetzt kommen… nach all seinen kleinen Frechheiten… Innerlich bereits auf einiges gefasst und gleichzeitig voller Erwartung, ließ der Schauspieler die Bettdecke vor seinem Gesicht wieder ein klein wenig sinken. Nur so weit, dass er gerade über den Rand des Bezugs hinausspähen konnte. Ohne seinen Kopf besonders weit zu drehen, immerhin sollte die junge Dame hinter ihm nichts hiervon mitbekommen, versuchte er aus den Augenwinkeln einen kurzen Blick auf sie zu erhaschen. Er fragte sich, was für ein Gesicht sie jetzt wohl machte… Vermutlich war es vergleichbar mit dem bei der gemeinsam improvisierten Schauspielszene zu Dark Moon, die er sich zur Erfassung von Kazukis Gefühlen ausgedacht hatte. Tja, das hatte ja auch wirklich besser geklappt, als er zuvor erwartet hatte. Und den Moment, indem ihm genau das klar geworden war, hatte sie dummerweise so interpretiert, als mache er sich über sie lustig… Nun zu dem Zeitpunkt war ihm diese Auffassung seines Verhaltens auch wesentlich lieber gewesen, als die Wahrheit, aber jetzt... Jetzt brauchte er auf dem Gebiet ja eigentlich absolut keine Bedenken mehr zu haben. Es gab schließlich keine Gefühle mehr, die er vor ihr verstecken musste, um sein Gesicht zu wahren. Und diese Gewissheit, erleichterte ihn innerlich doch stärker als er es erwartet hatte. Als Resultat davon, ertappte er sich gerade dabei, wie er die noch verbleibende gemeinsame Zeit in diesem Hotel mit allen Mitteln auskosten wollte und dabei eine verspielte Seite von sich selbst zum Vorschein brachte, von der er annahm sie existiere schon seit Jahren nicht mehr. Ehrlich gesagt, hatte er sich eine Zeitlang sogar ernsthaft gewünscht sie würde endlich verschwinden… auch wenn das bei weitem nicht die widersprüchlichste Eigenschaft zu seinem hier aufgebauten Charakter als „Ren Tsuruga“ war. Doch jetzt war er wiedererwarten sogar froh darüber, sie doch noch zu besitzen. Das zuvor eher neckische Lächeln auf den Lippen des Schauspielers, wich nun einem puren Ausdruck von Zufriedenheit und Glück. Für einen Augenblick dachte er nicht einmal mehr an die drohende Gefahr in seinem Rücken. Und genau deswegen traf ihn das eigentlich Erwartete nun doch wieder völlig überraschend… Mit einem kräftigen Ruck spürte der junge Mann, wie sich ein entscheidender Gegenstand für seine Bequemlichkeit plötzlich verflüchtigte… und nur Millisekunden später, schlug Ren mit seinem Kopf unsanft auf der blanken Matratze auf. Bei der unpraktischen Haltung seiner Hände, mit denen er immer noch die Bettdecke auf Kopfhöhe fixiert hatte, schaffte er es zu allem Überfluss auch noch sich selbst kraftvoll mit der Faust gegen das Nasenbein zu hauen. Erschrocken von dieser Entwicklung und vor allem der Tatsache, das sich heute wohl jede Kleinigkeit sofort in körperlichem Schmerz für ihn bezahlt machte, griff sich der Braunhaarige mit der rechten Hand locker an die Nase, während er leise den ein oder anderen Fluch vor sich hingrummelte. Ein gewisses Mädchen in seinem Rücken strotze im selben Moment regelrecht vor Selbstsicherheit, oder sollte man es eher Übermut nennen, und konnte es sich anscheinend nicht verkneifen das gerade erst so unsanft entwendete Kopfkissen jetzt mit einem satten „PATSCH“ wieder auf Rens Kopf landen zu lassen. Der Schauspieler zog sich sofort den Federsack vom Gesicht und richtete sich nun doch wieder in eine sitzende Position auf. „Okay… DAS gibt Krieg!“ Schneller als Kyoko überhaupt reagieren konnte, hatte sich der um die Eins Neunzig große Schauspieler auf sie gestürzt. Mit einem erschrockenen Quieken wurde sie auf die Matratze hinunter gedrückt und war schneller nicht mehr in der Lage sich effektiv zur Wehr zu setzen, als es ihr lieb war. Unterdessen spürte sie auch noch, wie die großen Hände des Mannes, der jetzt so Besitzergreifend über ihr lag, zu ihrem Bauch hinunter wanderten… und dort gnadenlos begannen sie durchzukitzeln! „Uwah! Halt! Neeein!“, presste die Sechzehnjährige mühselig unter Lachen hervor. Angestrengt versuchte sie die Hände des Schauspielers festzuhalten oder wenigstens an ihnen zu ziehen, um ihn irgendwie zumindest kurzzeitig davon abzuhalten sie weiter zu kitzeln. Aber dieser Mann war deutlich stärker als sie und noch dazu verließ sie langsam aber sicher ihre Kraft, so sehr war sie nun schon am Lachen. Ihr stieg so viel Wasser in die Augen, das ihr Blick vollkommen verschwamm, und sie auch die ersten Tränen nicht mehr lange zurückhalten konnte, während sie sich mit zugekniffenen Augen noch immer unter ihm wandte. Und egal wie sehr sie zappelte und strampelte, er wollte einfach nicht locker lassen… Kyoko spürte, wie sich nach und nach sämtliche Muskeln in ihrem Bauch bemerkbar machten. Und nicht nur das, auch in ihren Wangen zog es schon richtig. Ihr Körper war nicht im Geringsten auf solche Lachorgien trainiert, weshalb es sie auch nicht wundern würde, wenn sie hiervon für die folgenden Tage sogar noch Muskelkater davontrug. „Aufhören… Tsuruga-san...“, wieder ein Versuch ihn endlich zu stoppen, aber stattdessen vertieften diese Worte sogar noch das spitzbübische Grinsen auf Rens Gesicht. Der Zwanzigjährige hielt sich auch nicht mehr vollkommen mühelos hier auf seinen Knien über ihr, denn es kam doch schon beachtliche Gegenwehr von seinem Opfer. Aber wenn er wirklich aufhören sollte, reichte ihm diese Art der Bitte noch lange nicht. „Wie war das gerade?“, hackte der Schauspieler nach und sorgte dabei dafür, dass sein Gesicht so nahe wie möglich an dem ihren war, allerdings ohne das zeitgleich eine größere Gefahr für ihn bestand, noch ein drittes Mal an diesem Morgen eine schmerzliche Erfahrung zu machen. „Aufhören… bitte!“ „Hm… da fehlt aber immer noch etwas…“ „Koo-o-oon!“, kam es nun ernsthaft verzweifelt von dem jungen Mädchen, weshalb sie diesen Spitznamen auch etwas übertrieben in die Länge zog. Bei Ren löste das ein kurzes Auflachen aus, auf das er sich eigentlich Weiteres zu verkneifen versuchte, dabei allerdings kläglich scheiterte. Der Braunhaarige hatte seine Kitzelattacken im Nu eingestellt und stütze sich stattdessen nun mit der einen Hand neben Kyokos rechter Schulter auf der Matratze ab, während er sich mit der anderen seinen vor Lachen zitternden Bauch und im Ansatz auch noch die anscheinend leicht geprellten und nun wieder deutlicher spürbaren Rippen hielt. Der Sechzehnjährigen gab das nun endlich die Chance wieder anständig Luft zu holen, mit dem Handrücken das überschüssige Wasser aus ihrem Gesicht zu wischen und den eben so stark beanspruchten Bauchmuskeln mal etwas Ruhe zu gönnen. Kurzzeitig schloss Kyoko sogar ihre Augen, aber nach dem dritten tiefen Atemzug, schlug sie sie wieder auf und sah den Mann, der immer noch über sie gebeugt vor sich hinkicherte, mit zusammen gezogenen Augenbrauen und einer von ihrem innerlichen Ärger gezeichneten Falte zwischen diesen an. „Das war gemein!“, bemerkte das junge Mädchen nun in barschem Tonfall, schob die Unterlippe beleidigt nach vorne und verschränkte auch die Arme vor ihrer Brust. Der Zwanzigjährige hielt nun sogar die Luft an, in der Hoffnung so sein inneres Lachen endlich vollständig unter Kontrolle zu bekommen. Aber egal wie sehr er sich bemühte, letztendlich prustete er doch wieder los und bekam nun sogar sichtliche Probleme dabei sich mit seinen Armen in dieser Position zu halten. Kyokos Gesichtsausdruck wurde mit dieser Reaktion ihres Gegenübers noch um einiges mürrischer und ihre Aura verfinsterte sich im gleichen Zug. „Das war von Anfang an geplant, nicht wahr? Ich muss ja ein verdammt gutes Opfer für solche Zeitschindereien abgeben…“, murmelte die Sechzehnjährige noch immer eingeschnappt und wandte jetzt sogar ihren Blick von dem Mann über ihr ab, um stattdessen provokant in Richtung einer der Zimmerwände zu starren. Ren beugte sich darauf, wie vorhin bei seiner Kitzelattacke bereits einmal, deutlich tiefer zu der Schwarzhaarigen hinunter. Er ließ seine Ellenbogen dabei soweit einknicken, wie es ihm krafttechnisch noch möglich war. An sich hatten seine Arme auf dem Gebiet, dank der regelmäßigen Nutzung seines selbsteingerichteten Fitnessraums zuhause, einiges zu bieten, aber momentan merkte auch er, dass er dank des Lachens nicht mehr auf seine volle Muskelkraft zurückgreifen konnte. Während der Schauspieler sich nun auf dem linken Arm hielt, griff er mit seiner rechten Hand nach Kyokos Kinn und zwang sie mit ein wenig sanfter Gewalt dazu ihn wieder anzuschauen. Natürlich begann das junge Mädchen sofort sich zu wehren, indem sie versuchte ihr Kinn aus den Fingern dieses Mannes zu winden und ihn mit ihren, auf seiner Brust aufgelegten, Händen von sich weg drückte. Aber sie hielt augenblicklich inne, als sie plötzlich Rens Augen so ungeheuer dicht vor den ihren ausmachen konnte, das allem Anschein nach kaum noch eine Fliege zwischen ihnen hätte hindurch fliegen können. Wie versteinert lag sie nun da, während der Schauspieler sie eindringlich ansah. Das bis zu den Ohren reichende Schmunzeln konnte man ihm regelrecht aus den Augen ablesen und es vermischte sich dort gerade auf eine beängstigende Weise mit dem „Eroberer der Nacht“... „Sieh es mal so, das war meine Entschädigung für deine so liebevolle und sanfte Weckmethode…“ Wenn ihr diese überdeutliche Nähe nicht längst die Röte ins Gesicht getrieben hätte, dann wäre es spätestens jetzt soweit gewesen. Aber so breitete sich der tiefe Farbton ihres Gesichts lediglich noch etwas weiter aus, bis er sogar ihre Ohrenspitzen erreichte. Das junge Mädchen drückte sich noch ein Stück tiefer in die Matratze, als hätte sie demnächst die Absicht darin zu versinken, und schluckte nebenher schwer. Nicht nur seine Worte, zu denen sie sich eingestehen musste, dass ihm wohl wegen dieser Sache vorhin wirklich eine Entschädigung zustand, und dieser Blick waren Ursachen für ihre zunehmende körperliche Unruhe. Viel mehr lag es noch an der Tatsache, das sie seinen heißen Atem gerade so überdeutlich auf ihrer Haut fühlen konnte… Und genau das jagte ihr unzählige wollige Hitzeschauer durch den Körper, die sie absolut nicht einzuordnen wusste… „Na, kommt gar kein Kontra?“ Wieder dieser neckische Tonfall, und wieder diese Hitze, die elektrisierend die empfindliche Haut an ihrem Hals hinunter wanderte… Kyoko bekam das Gefühl, ihr Kopf nähere sich Temperaturtechnisch allmählich einer voll aufgedrehten Herdplatte. Und das, was sich eigentlich in dem großen Hohlraum zwischen ihrer Ohren befinden sollte, war dabei wohl schon so am Kochen, dass man ihm keinen sinnvollen Gedankengang mehr entlocken konnte… ‚Dusselig’, das war der Begriff, der ihren Geisteszustand derzeit vermutlich am Exaktesten ausdrückte. Erst ein langsam unangenehm werdendes Druckgefühl in ihrer Brust sorgte dafür, dass sich ihr Verstand wieder einschaltete. „Ge… Geh endlich von mir runter, Koon!“, befahl Kyoko nun regelrecht und drückte zur Unterstreichung dieser Worte mit beiden Händen den Mann über ihr nachhaltig von sich weg. Ren begann erneut zu schmunzeln und ließ sich nun einfach zur Seite fallen, direkt auf die weiche Matratze neben seiner Freundin. Man konnte dem jungen Mädchen die Erleichterung über sein Nachgeben mehr als deutlich ansehen, aber dabei sollte es nicht lange bleiben. Ehe sie sich versah, hatten zwei starke Hände sie an den Hüften ergriffen, ein wenig hoch gehoben und zur Seite gezogen, so dass sie sich nun plötzlich direkt über einem auf dem Rücken liegenden Ren Tsuruga wieder fand… Das Rot von Kyokos Haut begann regelrecht zu leuchten, als ihr Kopf langsam aber sicher die Szene zusammensetzte, die sie hier gerade darstellten. Eigentlich würde sie liebend gern aus dieser Situation flüchten, nur war ihr Köper momentan so unfähig sich zu bewegen, wie es sonst für gewöhnlich den Menschen ihr gegenüber erging... Und ein gewisser Herr in diesem Raum grinste sie noch immer neckisch an, seine Hände dabei natürlich nicht von ihren Hüften nehmend. „So rum angenehmer?“ Die Frage hätte er sich wirklich sparen können und das war nicht nur Kyokos Gedankengang. Er sah ja, wie er sie gerade völlig aus dem Konzept warf. Aber dennoch konnte er einfach noch nicht aufhören. Es machte ihm Spaß hier so mit ihr herumzualbern, sie ein wenig zu ärgern und dabei einfach nur für sich zu haben. Er konnte sich echt nicht daran erinnern jemals zuvor auch nur annähernd so etwas empfunden zu haben. Aber er fand Gefallen an diesem wolligen Gefühl in seiner Brust… sehr sogar… Kyokos Starre löste sich langsam, als sie nun beobachten konnte, wie sich der neckische Ausdruck auf dem Gesicht des Schauspielers immer mehr verflüchtigte. Nur kam stattdessen nun ein heiliges Lächeln zum Vorschein, das die ihr bisher bekannte Skala auch noch mühelos sprengte… Das junge Mädchen konnte vor ihrem inneren Auge regelrecht beobachten, wie dieser Anblick allmählich einen Gedankengang nach dem anderen in ihrem Schädel lahm legte und wenn das so weiter ging vermutlich wieder eine vollkommene Leere in ihrem Kopf hervorrief... Nein, das durfte sie nicht zulassen, nicht schon wieder! „N-natürlich nicht!“, rief sie daher rasch, oder besser: solange sie noch zu einer Reaktion fähig war, griff gleichzeitig nach einem der Kopfkissen neben ihnen und drückte es Ren noch im gleichen Atemzug mittig aufs Gesicht. Dieses Mal hatte der Zwanzigjährige allerdings mit so etwas gerechnet und konnte das Kissen daher knapp vor seinem Gesicht noch mit dem rechten Unterarm abfangen. Unwillkürlich musste er wieder anfangen zu lachen, während Kyoko mit noch immer hochrotem Kopf nun versuchte all ihre Kraft darin zu investieren ihm dieses Kissen doch noch ins Gesicht zu drücken. Letztendlich hing sie selbst sogar fast komplett auf diesem und somit auch auf Rens Arm. Sie nutzte so viel wie möglich von ihrem Körpergewicht aus, was Ren dazu veranlasste doch lieber beide Arme zu seiner Verteidigung zu verwenden, auch wenn sie an sich ein Fliegengewicht war. Für ihn hielt der Spaß bei dem Ganzen immer noch an, weshalb er sich auch nicht verkneifen konnte weiter zu lachen, während das Mädchen über ihm verbissen und verzweifelt zugleich immer noch an ihrem Vorhaben rumwerkelte und dabei sogar leise Flüche vor sich hinmurmelte. ///BLITZ!/// Schlagartig verstummte sowohl Rens Lachen als auch Kyokos leises vor sich hin Gebrummel, als dieser Blitz gepaart mit einem vertrauten, klackenden Geräusch plötzlich aufzischte. Völlig irritiert sahen sich die Jungschauspieler für eine Schrecksekunde in die Augen, ehe sie es wagten ihre Blicke zu der Seite zu drehen, aus der der Blitz kam. Das konnte doch jetzt nicht… hatte da ernsthaft jemand… „Ha! Perfekt!“, ertönte plötzlich Yashiros freudige Stimme von der geöffneten Zimmertür aus, während er auf das Display seiner Digitalkamera starrte und das eben gemachte Foto gleich noch mit der Zoomfunktion etwas genauer unter die Lupe nahm. Ren und Kyoko waren unterdessen immer noch völlig perplex. Einerseits war dem Schauspieler ein regelrechter Stein vom Herzen gefallen, als er Yashiro als den Fotographen erkannte und es hier nicht nachher mit jemandem zu tun bekam, der ihnen und vor allem Kyoko gewaltigen Ärger machen konnte. Aber andererseits fühlte er sich auch auf eine unangenehme Art und Weise ertappt. Sein Betreuer hatte es wirklich geschafft in das, was er sich hier gerade mühevoll als seine Privatsphäre aufbaute, einfach so hineinzuplatzen… Er spürte ein Gefühl von Verlegenheit in sich aufkommen, was ihm nun noch weniger behagte und auch gleich noch einen leichten Ärger nach sich zog, aber er konnte es trotzdem nicht verhindern, dass sich auch in seinem Gesicht ein leichter Rosaschimmer abzeichnete. Auch wenn der wirklich nichts im Vergleich zu der leuchtenden Farbe war, die Kyokos Haut nun wieder angenommen hatte. Wie versteinert saß sie immer noch auf ihm, das Kissen nun nur noch locker in den Fingern haltend. „Der Schnappschuss war es wirklich wert!“, begann Yashiro nun erneut und deutete dabei mit dem, von einem Gummihandschuh eingehüllten, rechten Zeigefinger auf die kleine Kamera. Ren konnte sich nicht helfen, aber er hatte das Gefühl das jetzt noch etwas kam, das ihm nicht sonderlich gefallen dürfte… Das breite Grinsen seines Managers roch förmlich danach… „Takarada-san wird begeistert sein, meinst du nicht Ren-kun?“ Ja, genau das war der passende Satz und Tonfall zu diesem Blick! In Sekundenbruchteilen hatte Ren seiner Freundin nun das Kissen aus den Fingern gezogen und schleuderte es kraftvoll in die Richtung des Fünfundzwanzigjährigen, der sich gerade noch rechtzeitig hinter dem Türrahmen in Deckung bringen konnte und nun seinerseits vor sich hinlachte. „WAS zum Teufel tust du überhaupt hier?! Schon mal was von anklopfen gehört?!“, blaffte der Dunkelhaarige seinen Betreuer nun noch an, von dem aber nichts weiter als amüsiertes Lachen als Antwort kam, das sich allmählich von ihnen entfernte. Klar, Kyoko meinte ja das Frühstück sei schon fertig, er würde also sicher wenn sie gleich raus kamen schon wartend am Tisch sitzen und ihnen wieder einen nervigen Blick nach dem anderen zuwerfen… Er konnte diese Grimassen schon bildlich vor sich sehen… „Dieser Quälgeist…“, grummelte Ren noch leise vor sich hin, während er sich nun allmählich auf seine Ellenbogen aufrappelte. Leider half alles nichts, so langsam mussten sie wohl oder übel aufstehen. Der Spaß war nach diesem Auftritt seines Managers nun eh vorbei… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)