Naruto x Sasuke von abgemeldet (Nightfall Feelings) ================================================================================ Kapitel 1: Aufbruch ------------------- Meine erste Naruto-FF hier ^^ Mit dem Pair NaruSasu natürlich x3 Sehr kurze Legende: "Wörtliche Rede" *lol* Disclaimer: nichts von Naruto gehört mir, außer die Idee zu dieser kleinen FF x3 alles vom lieben Kishimoto-sensei *-* Jetzt viel Spaß beim lesen ^^ Draußen schien die Sonne bald unerbittlich auf die Straßen. Die Händler an ihren Straßenständen hatten mit der Hitze zu kämpfen, und waren froh über die kleinen Brisen, die mit fast göttlicher Gnade die stickige Luft alle paar Minuten durchbrachen. Dieser Sommer war einer der heißesten der letzten fünfzig Jahre, und nur mit Mühe und Not ließen sich Ninja noch dazu überreden, Aufträge zu erfüllen, Bauern ihre Felder zu pflügen, und Standbesitzer ihre Waren weiter feilzubieten. Doch so warm es auch war, und je heller die Sonne Tag um Tag zu schienen schien, so gab es in ganz Konoha immer einen Platz, der voller Dunkelheit und arktische Kälte erfüllt war. „Naruto?“ Der Blondschopf drehe sich um. Ein kleines Lächeln ließ seine Lippen kurz zucken. „Sera?“ Vor ihm stand seine ehemalige Teamkameradin und sah ihn mit einem musternden Blick an. „Du hast nicht vergessen, dass wir seit zehn Minuten eine Besprechung haben, oder?“ „Haben wir die? … Ach… ja, stimmt.“ Narutos Blick wandte sich wieder über die Dächer Konohas. Auf dem Dach des Hokage-Büros ließ es sich gut aushalten. Hier waren die Brisen öfter als in den Straßen und Gassen. Er hörte, wie seine Freundin näher an ihn herantrat. „Sag mal… du denkst doch nicht schon wieder an ihn, oder?“ Die Schwarzhaarige versuchte ihm in die Augen zu sehen, doch das ließ er nicht zu. Er schwieg zu der Frage, und brachte das Mädchen damit zum Seufzen. „Hör mal, es könnte mir ja ganz egal sein, was du denkst. Aber wenn du dafür deine Pflichten vernachlässigst, kann ich das nicht durchgehen lassen.“ „Du sprichst schon wie Tsunade“, antwortete Naruto bitter. „Ich komme ja schon, hör auf mir ins Gewissen reden zu wollen.“ Er drehte sich um, und sah aus dem Augenwinkel das Lächeln des Mädchens, ehe er die Tür des Daches aufmachte und in das Gebäude zurückging. „Wir müssen endlich mit den Verhandlungen in Gang kommen, Hokage-sama“, sprach Raphi, die neben Naruto saß. „Es ist wichtig ein Desaster wie das von vor fünf Jahren zu vermeiden. Wir könnten Suna zwar im Falle eines Kriegs besiegen, aber zu viele Leben würden dabei ausgelöscht werden. Es ist eine Option für Konoha.“ Die kräftige Stimme halle durch den Versammlungsraum, indem sich außer Naruto, Raphi und Sera auch noch Kakashi, Narutos ehemaliger Sensei, auch noch Kuroda, ein weiterer Berater, Jiraiya, einer der legendären Sanin, und Tsunade, ehemalige fünfte Hokage des Dorfes, anwesend waren. Ehemalig deshalb, weil alle Augen jetzt auf Naruto gerichtet waren, den sechsten Hokage von Konoha. Der Blonde seufzte schwer. „Ihr wisst alle genauso gut wie ich, dass die letzten beiden Boten, die wir ausgesandt haben, nicht zurückgekehrt sind.“ Er hasste dieses Verhandlungsthema, das schon seit Wochen auf dem Plan stand, und seit er Hokage war, ein Dringendes war. Schon seit langem hegte er auch die Vermutung, dass Tsunade zurückgetreten und ihm den Job des Dorfvorstandes überlassen hatte, um diesem Thema auszuweichen. „Ich bin immer noch der Meinung, dass wir hinreisen und mit dem Kazekage reden sollten“, warf Jiraiya in den Raum. Der weißhaarige Mann saß neben Kakashi. „Sonst werden sie nie reagieren.“ „Viel zu gefährlich“, lehnte Sera ab. Kakashi stimmte ihr nickend zu. „Falls diese Schikane Absicht ist, könnte man in Suna einen Hinterhalt oder ein Attentat auf den Hokage vorbereiten.“ Naruto bemühte sich zwar, den Worten seiner Berater zu folgen, die er rein nach Vertrauen ausgewählt hatte, doch immer wieder drifteten seine Gedanken ab. Wie immer. Wo bist du, fragte er sich, wann kommst du wieder und hilfst mir? „Hokage-sama!“ Erschrocken blickte er auf. Kuroda, ein gut aussehender Mann mit schwarzen, langen, in einem Zopf zusammengebundenen Haaren, blickte ihn erregt an. „Hört Ihr uns überhaupt zu?“ Ein Seufzen aller Beteiligten füllte den Raum. Tsunade fuhr sich durch ihre Haare. „Hokage-sama, Ihr solltet langsam anfangen, diese Sache ernst zu nehmen. Sehr ernst sogar.“ Naruto, der diese förmliche Anrede aus den Mündern seiner Vertrauten eh schon fast hasste, reagierte wütend. „Ich habe zugehört! Und ich nehme dieses Thema ernst, verdammt noch mal!“ „Ihr seht nicht danach aus“, gab Tsunade zurück. „Ich hätte schon lägst Jiraiyas Idee aufgenommen, hättet ihr mich nicht immer überstimmt!“ Zwar hatte der Hokage offiziell die ganze Macht und Entscheidungsfreiheit über Konoha, aber so war dem halt nicht. Jeder Hokage hatte, seit der ersten Generation, einen engen Kreis von Beratern, und musste sich mit ihnen über alle Züge beratschlagen. Auch Naruto hatte sich dazu breitschlagen lassen, dem Rat zu folgen, wenn er selbst mit seiner Meinung in der Unterzahl war. Doch er fand langsam, dass das total nutzlos war. „Es hätte sich schon längst was getan, wären wir endlich nach Suna gereist!“ „Beruhigt Euch, Hokage-sama“, sagte Raphi und legte ihm eine hand auf die Schulter, „wenn Ihr euch aufregt, führt das zu nichts.“ „Ganz genau“, schloss sich Sera an. Naruto zwang sich zwar zur Ruhe, war aber trotzdem noch aufgebracht, was man auch an seinem Tonfall erkannte. „Ich verstehe nicht, was ihr habt. Wir könnten ohne Probleme nach Suna reisen…“ „Habt Ihr es denn immer noch nicht verstanden?“ Auch Kakashis Tonfall verriet langsam, dass diese Diskussion nicht zum ersten Mal ausgetragen wurde. „Falls Ihr das Dorf verlasst, gebt ihr nicht nur massenweise Attentätern die Chance euch auf dem Weg oder in Suna anzugreifen, sonder auch den anderen Ländern, mit denen wir momentan Reibereien haben, Konoha anzugreifen! Es könnte fatal enden.“ „Verdammt“, erhob sich Naruto und sah sauer in die Runde, „wollt ihr noch mehr Leben Unschuldiger verschwenden, indem ihr Boten nach Suna schickt, die wir nie wieder sehen? Wollt ihr es erst wirklich auf einen Krieg ankommen lassen? Es kann doch sonst was dahinter stecken, und wir können es nur erfahren, wenn wir endlich nach Suna gehen!“ Verhaltenes Schweigen machte sich im Raum breit. Sera und Raphi flüsterten kurz miteinander, und auch die ehemalige Hokage und der Bergeremit waren damit beschäftigt, sich leise zu beratschlagen. Kakashi hatte sein Gesicht in seinen Händen vergraben und schien angestrengt zu überlegen, wie er Naruto noch davon überzeugen konnte, endlich mit dieser dämlichen Idee abzuschließen. Kuroda nahm sich das Wort: „Hokage-sama. Wir respektieren ohne Frage euren Wunsch, diese Angelegenheit endlich zu klären, aber das können wir nicht mit allen Mitteln durchsetzen. Wir sind dafür da, um Euch in euren Entscheidungen zu unterstützen, und euer Leben zu beschützen. Dieses Risiko ist einfach zu groß.“ Natürlich klangen seine Worte vernünftig. Sie waren es schließlich auch. Aber Naruto war jemand, der sich nicht leicht überzeugen ließ. „Ist euch nicht klar, dass wir sieben wahrscheinlich die stärksten Ninja Konohas und der Umgebung sind? Wenn der Rat zusammen geht, kann man uns nichts anhaben! Niemand wird mich auf dem Weg angreifen wollen, und in Suna wird man keinen Hinterhalt ausführen können.“ „Aber der ganze Rat kann nicht gehen“, meinte Sera jetzt, die das Gespräch mit ihrer blonden Freundin beendet hatte. „Denn, genau wie ihr gesagt habt, sind wir die stärksten Shinobi Konohas. Denkt ihr, unsere örtlichen Anbutruppen könnten eine angreifende Armee anderer Länder die Stirn bieten?“ Ein Klacken ertönte, und alle sieben Köpfe wandten sich in die Ecke des Raumes. Der Mitschreiber dieser Versammlung hatte die Schriftrolle und seinen Tintenschreiber aus der Hand fallen lassen. Sein Gesicht sah leicht geschockt aus. Man konnte seinen Gedanken klar lesen, doch er stand nur kurz auf, verbeugte sich demütig, entschuldigte sich und hob seine Sachen auf, um weiter schreiben zu können. Naruto seufzte. „Ich… ich bin mir nicht sicher.“ „Wir haben gerade Mal knapp siebenhundert Shinobi mit mindestens dem Chunin-Rang in Konoha. Als Anbu ausgebildet sind knapp dreihundert, aber nur noch die Hälfte ist hier. Jonin sind auch nur etwa zweihundertfünfzig von den siebenhundert. Sehr viele Gruppen wurden zu Brennpunkten an die Grenzen geschickt. Wollt Ihr allen Ernstes den Rest dieser Shinobi zum Kampf gegen Angreifer hier lassen? Teilweise noch unerfahrenen Chunin das Schicksal der Stadt aufbürgen?“ Raphis Stimme klang hart, doch alle im Raum wussten, dass es die reine Wahrheit war, was ihr über die Lippen gekommen war. Und irgendjemand musste dem Hokage endlich einmal aufzeigen, wie die Stadt mit hunderten von Einwohnern geschützt war. Und zwar sehr gering. Der Hokage fuhr sich durch die Haare. Naruto war ganz schwindelig. Das hatte er nicht gewusst. Und wahrscheinlich war er der einzigste im Raum gewesen, den Mitschreiber vielleicht ausgenommen. „Bitte denkt euch für die nächste Versammlung heute Abend ein paar Lösungsvorschläge aus. Mir ist nicht gut. Ich werde mich etwas ausruhen gehen.“ Er wandte sich ab, und verließ den Raum. Zurück blieben die sechs Gesichter des Rates, die sich alle ratlos entgegen blickten. Wieso regen sich alle so auf, dachte Naruto verbittert, während er durch die Straßen in Richtung seines Hauses ging. Von mir aus könnte ich auch ganz alleine nach Suna gehen um mit diesem Kazekage zu reden! Dann bleiben sie solange hier, und passen auf Konoha auf. Das würde auch keine Schwäche für die anderen Länder andeuten. Seine Gedanken kreisten um die Brennpunkte, die man vorhin wieder ins Spiel geworfen hatte. Tatsächlich gab es mit allen an Konoha anliegenden Ländern in den verschiedensten Dingen Unstimmigkeiten. Handel wurde nur noch bewacht betrieben, immer mehr Boten ereichten den Rat in Konoha und brachten Anklagen und Berichte über Streitfälle auf seinen Tisch. Er hatte nie gedacht, dass es so anstrengend wäre, Hokage zu sein. Er hatte bis vor ein paar Jahren immer davon geträumt, durch diese Stellung Respekt zu bekommen. Und das hatte sogar geklappt. Es kam kaum noch eine Seele in Konoha, die ihn feindlich ansah. Vielleicht hatten sie auch nur Angst vor Sanktionen und taten freundlich, aber auf diese ganze Sache kam es Naruto schon lange nicht mehr an. Je näher er seinem Haus kam, desto mehr wühlten sich seine Gedanken um, und graben die Dinge aus, denen er sonst immer nachhing. Die er nachhing und die er nicht aufholen konnte. Das würde er niemals schaffen. Ich brauche Hilfe, dachte er fast gekränkt, wieso bist du nicht da, wo ich dich noch mehr brauche als früher? Sein Blick wanderte vom Boden aufwärts. Vor dem strahlend blauen Himmel ragt das dunkle Uchiha-Anwesen in den Himmel. Sein Haus. Bis zur Versammlung waren es noch gut anderthalb Stunden. In sich zusammengesunken saß Naruto auf dem Bett, indem er seit damals jede Nacht verbracht hatte. Die Rollen vor den Fenstern waren runter gezogen, um die warme Sonne abzuschirmen, aber auch, um Naruto endlich Freiheit für seine dunklen und trübsinnigen Gedanken geben zu können. Es war knapp fünf Jahre her, seitdem Sasuke gegangen war. Zu Orochimaru, freiwillig. Damals hatte er absolut alles versucht, um ihn zurückzubekommen – und es hatte nichts geholfen. Naruto hatte zusehen müssen, wie sein bester, und bis dato auch einziger richtiger Freund ihn verlassen hatte. Nächtelang war er aus seinem Haus geschlichen, und hatte erst wieder ruhe gefunden, als er das Haus des Schwarzhaarigen erfolglos nach ihm durchsucht hatte, und traurig in dessen Bett eingeschlafen war. Diese Zeit war schrecklich gewesen. Und dann war Team 7 ganz zerbrochen. Naruto war damals nicht mehr zum Training gegangen, Sakura hatte sich bei Tsunade für eine Ausbildung als Medic-Nin beworben, und Kakashis hatte sich von dem Team losgesagt und war für ein Jahr im Dienst der Hokage in einem Nachbarland unterwegs gewesen. Bei seiner Rückkehr hatte er damals Raphi und Sera mitgebracht. Naruto und die Mädchen hatten sich auf Anhieb sehr gut verstanden, und die lustige Art der beiden hatte ihn etwas auftauen lassen. Obwohl er jede Nacht weiterhin im Uchiha-Anwesen verbracht hatte, waren sie den ganzen Sommer als neues Team 7 mit Kakashi am trainieren gewesen, bis sie schlussendlich alle die nächste Chunin-Prüfung bestanden hatten. Dann, kaum zwei Jahre später, hatte das Schicksal Naruto wieder auf leisen Pfoten eingeholt, und aus heiterem Himmel angegriffen. Damals waren er, Sera und Raphi zusammen auf einer Mission gewesen. Auch jetzt konnte sich Naruto noch genau an jede Sekunde dieses Tages erinnern, an dem er Sasuke plötzlich wieder in die Augen gesehen hatte. ~Flashback~ Um sie herum lagen überall die Leichen der besiegten Ninja. Blut und der Schlamm vom Boden hatten sich vermischt, und der eiskalte Regen hatte ihre Kleidung bis zum Letzten durchgeweicht. „Waren das alle…?“ Seras Stimme klang durch den endlosen Schauer verzerrt. Auch Raphi musste gegen die unerbittlichen Regentropfen fast anschreien: „Ich sehe niemanden mehr. Wo ist Naruto?“ Beide blickten sich um, doch das Schlachtfeld war unübersichtlich. Vereinzelt waren um die Lichtung Bäume im Kampf umgeworfen wurden, lagen entwurzelt mitten im Weg. Die leblosen Körper der Angreifer ohne Stirnband, welches sie einer Provinz hätte zuordnen können, waren überall verteilt. Doch Naruto war nirgends zu sehen. Mit ausdruckslosem Blick starrte Naruto auf den letzten Shinobi, der noch stand. Der Regen floss ihm in die Augen, doch er war wie erstarrt, blinzelte sie nicht weg, und rührte sich nicht. Der Fremde hatte einen dunklen, fast schwarzvioletten Umhang angehabt, und eine Kapuze hatte sein Gesicht verdeckt. Doch bei seinem letzten Angriff hatte Naruto ihm die Halterung vor seiner Brust abgeschlagen, und der ganze Umhang lag nun vom Matsch durchtränk in den Pfützen am Boden. Schwere Tropfen fielen von den schwarzen Haarspitzen des jungen Mannes, und rote Sharingan starrten Naruto an, einen momentlang genauso fassungslos seinen Blick widerspiegelnd. „Sasuke?“ Narutos Stimme war heiser, klang verzerrt und schwach. Der Unglauben in seinem kopf ließen ihn nicht nachdenken, nichts um sich herum wahrnehmen. Er starrte in die roten Augen, die sich nach einem Blinzeln wieder schwarzblau verfärbten. Ja, Sasuke stand vor ihm. Der Regen rann ihm das Gesicht hinunter, über die Brust unter dem Hemd, dass Naruto vorher auch zerrissen hatte. Aber der Blick des Schwarzhaarigen wandelte sich in einen kühlen und auf Naruto herabschauenden. Ohne ein Wort zu sagen, drehte er sich um. Naruto wollte ihm etwas zurufen, ihm nachlaufen, ihm eine runterhauen, ihn umarmen, ihn ausfragen, anschreien, um den Hals fallen oder auch einfach nur weiter ansehen. Doch seine Füße bewegten sich nicht, nur seine Fingerspitzen waren eiskalt und zitterten. Tränen sammelten sich in seinen Augen, perlten mit den Tropen des eiskalten Regens zusammen an ihm hinab, und stumm, mit flachem Atem, starrte er seinem Freund nach. Nach wenigen Metern war er im Wald verschwunden. Auch als Raphi und Sera ihn später abseits ihres Kampfplatzes gefunden hatten, starrte er noch in die Richtung, verlor aber nie ein Wort über diese Begegnung. ~Flashback Ende~ Bei dem Gedanken an diesen Tag krallte Naruto sich in die Decke des Bettes. Wieder liefen ihm Tränen über die Wangen, und er konnte nicht verstehen, was ihn damals davon abgehalten hatte, Sasuke zu folgen. So oft hatte er sich ausgemalt, was passiert wäre, wenn er ihm nachgelaufen wäre, wenn er ihm nachgerufen hätte. Jedes Szenario wäre tausendmal besser gewesen, als die unendlich Leere die sich jetzt in ihm ausbreitete, wenn er an seinen Freund dachte. Nach ein paar Minuten waren die Tränen wieder versiegt, und Narutos Gedanken wanderten ihren Weg weiter. Er hatte heute genug an Sasuke gedacht. Es wurde von Tag zu Tag unwahrscheinlich, ihn je wieder zu sehen. Das bekam er unbewusst andauernd vorgehalten. Auch vor einem knappen Jahr, als er seine Jonin-Prüfung bestanden hatte, gab es wieder viele Gerüchte, weil er an diesem Tag nämlich offiziell in das Uchiha-Anwesen eingezogen war. Sogar so hinterhältige, wie dass Naruto dies getan hätte, um die heimliche Rückkehr Sasukes besser verbergen zu können. Alarmiert war Tsunade deshalb sogar dazu gezwungen gewesen, das ganze Anwesen durchsuchen zu lassen. Die Nacht, in der Naruto nicht dort hatte übernachten können, hatte er draußen verbracht. Im eisigsten Regen. Aber kälter als ihm so oder so schon innerlich war, konnte es ihm nicht werden. Ein paar Wochen später hatte Tsunade ihn dann darauf angesprochen, Hokage zu werden. Unschlüssig, da ihn sein alter Traum jedes Mal mit an die Zeit mit Sasuke erinnerte, dachte er schon daran, abzulehnen. Doch Raphi, Sera und Kakashi, seine besten Freunde zu dieser Zeit bis hin zum Jetzt, hatten ihn ermutigt, und ihn schließlich dazu gebracht, einzuwilligen. Und darum war er seit genau vier Wochen Hokage Konohas. Ohne es wirklich zu wollen, fiel Narutos Blick auf die Uhr. Schon seit einer Stunde hing er seinen Gedanken nach, hatte still verharrt und Tränen vergossen, die Niemand jemals sah. Ich sollte langsam los, dachte er sich, und stieg aus dem Bett. „Wieso abgelehnt?!“ Ungläubig starrte Naruto seinen Rat an. Alle sechs Gesichter blieben regungslos. „Ihr habt keine anderen Vorschläge, lehnt aber Jirayias Vorschlag trotzdem ab?!“ „Ich kann nichts dafür“, erkläre der Weißhaarige und stützte sein Kinn auf seine Hand. „Sie haben mich halt wieder überstimmt. Fünf zu eins. Selbst mit eurer Stimme wäre stände es nur fünf zu zwei.“ „Rechnen kann ich auch!“, fuhr Naruto Jiraiya wegen diesem überflüssigen Kommentar an. „Aber so kann es nicht weitergehen! Entweder wir reisen alle hin, oder ich tue es alleine! Ich lasse mich nicht von euch zurückhalten, wenn es Lösungswege gibt.“ „Aber dieser Weg wäre viel zu gefährlich“, warf Kakashi wieder ein. Warum verstand der Hokage auch nicht, dass es um sein Leben ging? „Kakashi, ist dir nicht irgendwie aufgefallen, dass ich mich wehren kann? Du weißt genauso gut wie alle andere hier, dass ich den Dämon mittlerweile beherrsche!“ Schon fast vertraut wirkend wiederholte sich das Geräusch vom Vormittag. Erneut hatte der Schreiber seine Sache fallen lassen, und starrte den Hokage jetzt völlig entsetzt an. Irgendjemand ihm Raum schlug sich die hand vors Gesicht. Sera. „Verdammt… warum lassen wir eigentlich immer alles mitschreiben?“ entnervt starrte sie zuerst auf den Mitschreiber, dann auf Naruto. „Ihr seid so unvorsichtig. Diese Nachricht soll nicht unters Volk kommen.“ „Und warum?“, fragte Naruto sie, der es eh nicht ganz begriffen hatte. Konoha konnte doch froh sein, dass ihr Hokage einen Dämon für sich und das Dorf benutzen konnte, der so nicht mehr zu einer Gefahr werden konnte. „Ein kleiner Ausrutscher, und es kursieren wieder Gerüchte, Angst breitet sich aus, und Ihr verliert euer Vertrauen zum Volk.“ Tsunade hatte für Sera geantwortet. „Dann leiste ich mir halt keinen Ausrutscher!“ „Der passiert schneller, als Ihr denkt.“ Kurodas Antwort hallte nüchtern durch den Raum. Nachdem Kakashi den Mitschreiber ernst angesehen hatte, hob dieser nun auch wieder sein Gerät auf, und fing an, weiter mitzuschreiben. Aber Narutos Sensei behielt den Blick auf den Schreiber aufrecht. Man konnte sich denken, dass der Schreiber nicht ohne ein klares Wort mit ihm den Raum verlassen würde. „Es wäre aber trotz allem wirklich die schlechteste Idee, alleine loszugehen, Hokage-sama“, führte Kuroda nun weiter an. „Falls das Volk dies bemerkt, könnte er Ärger geben. Aufstände, unerwünschte Nachfragen, und so weiter…“ Ein dunkler Schatten lag über Narutos Augen. Doch es war eher eine Ankündigung, die alle im Stillen schon zu vernehmen zu schienen. Er stand auf, und das lange, traditionelle Hokage-Gewand raschelte leicht. Zum Glück musste er den Hut nie tragen, der eigentlich dazugehörte. „Ich werde auch nicht noch einmal beten, euch Vorschläge auszudenken. Wir sehen uns bei der nächsten Versammlung.“ Zuhause angekommen, war es schon sehr spät. Draußen war es endlich kühler geworden, und der klare Himmel ließ Sternenbeobachter eine Menge zu entdecken. Der Mond jedoch war nirgends zu sehen, was Naruto außerordentlich begrüßte, als er sich in seinem Zimmer umzog und reisefertig machte. „Wie schon gesagt, wenn ihr nicht mit mir kommt Leute, dann gehe ich halt alleine.“ Nachdem er seinen Jonin-Kleidung angezogen hatte, machte er sich daran, ein paar Sachen in einen Rucksack einzupacken. Eine Wasserflasche, Essensvorräte, ein paar Schriftrollen und andere Dinge, die ihm vielleicht nützlich werden könnten. Als er fertig war, überlegte er, was er tun sollte. Ich könnte eine Nachricht hinterlassen, dann kommen sie aber nach, dachte er. Aber ich könnte auch ohne Worte verschwinden. Oder mich jetzt noch irgendwo krankmelden… Naruto entschied sich für die zweite Möglichkeit, schnappte sich kurz entschlossen seinen Rucksack und begab sich zur Haustür. Schnell schlüpfe er hindurch, schloss hinter sich ab, und wagte einen Blick auf den Vorhof. Schließlich dürfte ihn noch niemand entdecken. Im Idealfall würde sein verschwinden erst bei Beginn der nächsten Versammlung des Rates auffallen. Doch Naruto hatte sich mal wieder um Lichtjahre verrechnet. „Na, auch endlich fertig?“, klopfte ihm plötzlich eine Hand auf die Schulter. Mit einem kurzen Aufschrie fuhr er herum. „Kakashi!“, rief Naruto erschrocken aus, und erblickte im nächsten Moment auch die anderen Gestalten, die sich um ihn scherten. Kakashi war nicht alleine gekommen – auch Sera, Raphi und Kuroda waren gekommen. „Was macht ihr alle hier?“, zischte er. „Dich vor Dummheiten bewahren.“, sagte Raphi. Aber Naruto erkannte im selben Augenblick, dass alle Gepäck dabei hatten. Sie rechneten damit, ihn nicht umstimmen zu können. „Oder dich wahlweise auch begleiten“, fügte Sera hinzu. Auf dem Lippen des Blonden breitete sich ein Lächeln aus. Nicht nur, dass seine Freunde akzeptiert hatten, was er tun würde, nein, sie kamen auch noch mit! Und wenn er außerhalb des Versammlungsraums mit ihnen zusammen war, würde die nervige förmliche Anrede auch endlich wieder ein Ende haben. Oder zumindest eine Pause. „Aber wer bleibt denn hier und kümmert sich um die Stadtverwaltung?“ „Jiraiya und Tsunade haben sich dazu bereiterklärt. Aber sie geben uns vier Tage, nicht mehr. Ob wir das schaffen, hängt von deiner Planung ab“, sagte Kakashi. „Na klar schaffen wir das“, grinste Naruto zurück, ehe sie losgingen. Kommi nicht vergessen bitte x3 *lieb guck* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)