Phoenix' Failure von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Monolog ------------------ Kurzer Kommentar vorweg: Bitte liest das hier nur, wenn Ihr wisst, was für eine Rolle Phoenix in GS4 hat. Ich weiß selbst zwar nicht, wie es dazu gekommen ist und stelle nur vage Vermutungen an, aber ich möchte natürlich niemandem etwas spoilen. Irgendwie gefiel mir das gar nicht, was ich über Phoenix in GS4 erfahren habe... T_T Achja, der Erzähler hier ist übrigens Phoenix selbst. Ich hoffe, dass man das merkt und dass der Stil nicht allzu unlesbar ist... ;_; LG, Wingless -------------------------------------------------------------------------------- Monolog Ich haue auf die Tasten des Klaviers, spiele die Melodie wie eine Routine. Meine Finger bewegen sich von alleine... ganz mechanisch... während meine Gedanken schon weit entfernt sind. Wie so oft, bin ich nicht das, was ich gerade tue. Die Klänge der Klaviersaiten dringen in mich ein, aber nicht zu mir durch. Sie bedeuten mir nichts; sind einfach da, haben nichts mit mir zu tun. Während einige Menschen in dieser tristen Bar der dahingespielten Musik lauschen, lebe ich bereits wieder in meiner Vergangenheit. Manchmal hoffe ich, dass das Lied endlos wäre. Ich könnte für immer meine Hände bewegen, achtlos Tasten drückend, könnte einfach behaupten, dass all das hier nur ein böser Traum sei. Dass ich bald aufwache, in mein Büro fahre und mich dort ein lächelndes Gesicht begrüßt... Dass ich diesen unerschütterlichen Glauben wiederfinde... Dass ich meine simple Naivität zurückbekomme... Dass ich all die Lügen wieder glauben kann, die mein Leben so glücklich haben werden lassen... Und dennoch ist mir bewusst, dass all dies nie wieder geschehen wird. Ich verstehe inzwischen zuviel von meinem Leben und so kommt mir mein altes Selbst schließlich so unwirklich vor, dass ich manchmal daran zweifle, ob es je existiert hat. Am Rande nehme ich wahr, dass das Lied gleich zuende sein wird. Ich schlage noch immer auf die Tasten, die letzten Töne erklingen und das Ende der Melodie schmerzt mich schon jetzt. Ohne jegliche Rücksicht, mit grausamer Bestimmtheit werde ich zurückgerissen in die Welt der Gegenwart, als mein Finger die letzte Klaviertaste herunterdrückt und einige schon zu klatschen beginnen, noch bevor der Ton ganz verklungen ist... Ich blicke auf. Nicht, dass es nötig gewesen wäre, während des Spielens auf die Tasten zu gucken. Doch die Tasten sehen stets so schön einfach aus... Ihre Schlichtheit beruhigt mich... Weiß und Schwarz. Diese Aussicht mag ich lieber als die vielen komplexen Gesichter all dieser unterschiedlichen Leute, auf die ich jetzt blicke. Nicht viele klatschen, dennoch hatten einige Besucher ihre Aufmerksamkeit wohl tatsächlich der erdrückten Melodie geschenkt. Langsam und träge erhebe ich mich, nicke den Menschen zu und verlasse widerwillig das Klavier. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)