Wie Jing & Jang von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 34: Spiegelbild der Gezeiten... --------------------------------------- Die schwarze klinge kam wie ein Blitz auf Sayako zugeschossen, Sayako wand Ihren Kopf zur Seite, einen winzigen Moment zu spät. Eine dunkle Rille erschien auf ihrer Wange, riss sie auf und weinte Blut. Sayako keuchte und ihre Verteidigung erlahmte für einen Augenblick, Aro nutzte dies und täuschte links an, Sayako erwartete den Hieb, als dieser nicht kam, sprang sie auf den Tisch und entging dem Angriff von rechts. Zwei mal fuhr Aro die Klinge an ihren Beinen vorbei, doch Sayako sprang flink darüber hinweg. Aro ließ nicht lange auf sich warten, er täuschte abermals links an, nutzte dann Sayakos überflüssige Verteidigung um auch auf den Tisch zu springen. Sayako ließ die gesammelte Magie in ihren linken Arm fließen, gestärkt parierte sie einen offensichtlichen Angriff von Aro und riss die Klinge diagonal vom seiner Schulter herab, Er wich aus, wie erwartet und Sayako stürmte ihm nach, ballte die linke Faust und versetzte ihm einen Kinnhaken. Aros´s Zähne schmetterten aneinander und er taumelte nach hinten. Ein dünnes Rinnsal dunklen Blutes rann ihm das Kinn herunter. Sayako lenkte den Fluss der Magie in ihren Schwertarm und spürte die unermessliche Kraft pulsieren. Die beiden Türflügel krachten plötzlich auseinander und knallten gegen die Wand. Dichter Rauch wallte dahinter. Aro zögerte zuerst, doch dann ließ er das Schwert sinken und versuchte angespannt den Rauch mit seinen Augen zu durchdringen. Sayako tat es ihm nach, sie versuchte es ebenfalls, doch lange bevor sie etwas sah, spürte sie die Anwesenheit von Mew. „Es sind meine Gefährten.“, erklärte sie. „Wenn wir jetzt aufhören war alles um sonst! Sayako, wir müssen das jetzt zu Ende bringen. Es ist die letzte Gelegenheit für uns die Welt vor dem Untergang zu bewahren!“ Mit einem Ur schrei, stürmten, mit erhobenen Waffen, Dax, Hanabi und Mew zugleich aus der Rauchwand. Die drei sahen dermaßen lächerlich aus, dass Sayako in schallendes Gelächter ausbrach. Durch ihre Erheiterung irritiert, hielten die drei inne und blieben mit erhobenen Waffen stehen. „Ich weiß es ist schwer für euch, aber ihr dürft euch nicht einmischen! Wir versuchen jetzt beide die Welt zu retten!, keuchte Sayako unter ihrem Lachkrampf, und schickte einen Wall Magie auf die drei zu. Die Magie ballte sich und errichtete eine unsichtbare Barrikade zwischen dem Tisch und der Türe. „Soll ich jetzt einfach nur dastehen und zusehen?“, brüllte Dax wütend als er sich die Nase an der Barrikade plattrieb. „Ja! Aber wenn es geht dann bitte leise, ich muss mich konzentrieren damit ich mich an etwas Wichtiges erinnern kann!“, witzelte Sayako. Als Antwort darauf gab Dax ein umständliches Grunzen von sich. Sayako war wieder voll dabei, sie täuschte rechts an, wand sich aber um ihre eigene Achse und riss ihm die Klinge durch die Brust. Aro stolperte zurück und fiel dann vom Tisch. Ein plumpsender Laut kündigte sein Aufkommen am Boden an. Sayako sprang vom Tisch herab und kniete sich neben ihn. Ihr Schnitt war nicht tief, doch reichte er aus um der weiße Hemd völlig mit Blut zu tränken. „Worauf wartest du denn noch? Zur Hölle mit ihm! Jetzt bring ihn doch endlich um!“ „Das darf ich nicht.“, flüsterte Sayako und ignorierte die weiteren Zwischenrufe von Dax. Sie griff nach der schwarzen Klinge, Aro berührte die silberne und zusammen fügten sie sich in ein Rad der Gleichheit von Gut & Böse. Nach einer Weile sprach Sayako „Du hast dich als würdig erwiesen für eine Bürde die dir nun auferlegt wird. Diese Klingen symbolisieren die Gleichheit von Gut & Böse auf beiden Welten. Ab sofort wirst du ebenso ein Verwahrer dieser Welten wie ich es bin, du stehst ein für die Aufrechterhaltung dieser Verbindung!“ Sayako senkte ihren Kopf und legte ihre blutige Wange an seine verletzte Brust. „Beider Blut fließt nun in dir, du bist Teil beider Welten und schwörst bei der Heiligkeit dieser Klingen dass du mit deinem Leben für diese Aufgabe einstehst!“ „Ich schwöre…“, sagte Aro feierlich. Sayako nahm ihre Wange von seiner Brust und ihre Haare waren in Blut getränkt, der Schnitt auf ihrer Wange glomm sanft auf und fing dann an zu heilen, ebenso wie der Schnitt auf Aros Brust. „Du kannst dir eines der Schwerter aussuchen.“ „Ich wähle das Helle, es soll mich an das Gute erinnern dass du in dir trägst.“ „Dann nehm ich das schwarze, obwohl ich kaum glaube dass ich ein Andenken brauche um mich zu erinnern!“ Aro lachte, stand auf und half Sayako sich ebenfalls aufzurichten, mit den Schwertern in den Händen begaben sie sich zu der magischen Trennwand, die Sayako entließ. Mew und Hanabi stürmten, zugleich auf Sayako zu und umarmten sie. „Es ging nie darum ihn zu töten, nicht wahr?“, fragte Hanabi. „Nein, nur seinen Vater.“, ihr Blick fiel auf Dax. „Wo ist Aya? „Er ist tot… Seine Werwölfe verfolgten uns, Aya hat es nicht überlebt!“, feindselig starrten Mew´s Augen in die Aro´s. In Sayakos Augen sammelten sich Tränen. „Entschuldige Katze, aber es waren die Wölfe meines Vaters, aber ich weiß mit Sicherheit dass Aya jetzt an den Ort mit Arjuna ist, an dem er schon immer sein wollte.“, sagte Aro. „Du hast Recht!“, sagte Sayako etwas aufgemuntert und wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln. „Heißt dass jetzt wir sind nur hierhergekommen um festzustellen dass wir den Vampyr am Ende doch nicht killen müssen?“, fragte Dax. „Nicht nur deswegen, ich werde den Platz von Ayako einnehmen!“, seufzte Sayako „Das geht nicht, du musst zurückkommen, mit mir nach Hause!“, rief Dax außer sich. „Deine Welt ist nicht mehr mein zuhause… selbst wenn es möglich wäre, ich kann nicht mit dir zurückgehen. Aber du kannst uns hier besuchen!“ „Wie besuchen? Nein, Sayako! Wir müssen jetzt nach Hause!“ „Warum verstehst du denn nicht? Ich bin jetzt ein Teil dieser Welt, für mich gibt es kein Zurück mehr! Für mich gab es schon immer nur ein One-way-Ticket. Bitte versteh das doch.“ „I… ich kann nicht… ich kann nicht ohne dich zurückkehren!“ „Ich werde doch da sein! Überall wo deine Erinnerungen mich finden wird ein Platzt sein an dem du ich finden kannst!“ „Wenn du meinst…“, gab Dax betreten zurück. „Dann ist es jetzt Zeit für dich zurückzukehren.“, sagte Aro und schnappte sich Sayakos freie Hand. „Du findest bestimmt einen Weg uns alle zu besuchen!“, sprach Sayako und ließ der Magie freien Lauf. Er schloss für einen Augenblick die Augen, als er sie öffnete, lag er auf einem weißen Bett. Sein Mund fühlte sich ungeheuer Trocken an und Schläuche hingen ihm aus den Nasenlöchern, ein rhythmisches Piepsen erfüllte seine Ohren und wurde mit einem Schlag schneller. Durch den Rhythmuswechsel schreckte eine Krankenschwester auf die gegenüber von Dax die Betten richtete. Einen Augenblick lang starrte sie ihn erstaunt an, dann wuselte sie an seine Bettkante und stemmte die Hände gebieterisch in die Hüfte. „Was auch immer du für Drogen genommen hast, ich würde an deiner Stelle damit aufhören!“, sie zupfte Dax die Schläuche aus der Nase. „Ich… ich habe aber keine Drogen genommen!“, verteidigte sich Dax. „Deine Blutwerte bestätigen zwar dass du die Wahrheit sagst, aber wir beide wissen wie schnell es neue Präperate gibt. Vielleicht hinterlässt ds Zeuch dass du geschluckt hast einfach keine Spuren! Du bist die gnaze Nacht Bewusstlos gewesen, der Arzt wollte dich schon als Komapatienten abschieben. Ich denke das wird dir eine Lehre sein!“ „Was? Nur eine Nacht? Aber ich war doch mehrere Wochen weg!“, Dax setzte sich auf. Das Zimmer in dem er sich befand beherbergte niemanden auser ihm, er musste einfach die Schwester nach ihr fragen. „Wo ist das Mädchen?“ „Welches Mädchen?“ „Sayako… meine Freundin!“ „Ein hübscher Name… die Rettungskräfte haben außer dir niemanden gefunden – was glaubst du was du da tust?“ Dax war aus dem Bett gesprungen und zum schäbigen Schrank gelaufen, seine schlammverschmierten Klamotten rausgeholt und zur Tür gehechtet. „Du wirst schön auf den Arzt warten! Du gehst nirgendwo hin!“ Als sich die Krankenschwester Dax näherte, versetzte der ihr einen Schlag aufs Genick und die Schwester fiel Bewusstlos zu Boden. Dax watschelte mit bloßen Füßen in die nächste Toilette wo er in die Klamotten schlüpfte und es gleich darauf bereute, in dem schäbigen Krankenhaushemdchen hatte weitaus besser ausgesehen. Dax floh ungesehen aus dem Krankenhaus, und wurde zwar von jedem begafft, aber niemand hielt ihn auf, denn so dreckig wie er war ging er locker als Gammler durch. Es war später Abend und es war ein komisches Gefühl wieder festen Asphalt unter den Füßen zu haben. Dax lenkte seinen Weg zum Park, an die Stelle wo alles angefangen hatte. Doch stett der schlammigen Brühe erwartete ihn ein wunderschön glänzender See. Der Vollmond erhellte das Wasser und es schien als ob zwei Monde existierten, die Sterne funkelten an der Oberfläche. Dax trat näher ans Ufer und blickte das Spiegelbild des Mondes an. „Du weißt also wie du uns besuchen kannst?“ Der Mond verformte sich und Sayakos Antlitz funkelte Sax entgegen. „Eigentlich… bin ich nur rein zufällig hier.“, gab Dax zu. „Natürlich bist du das! Du wusstest wohin du gehen musstest!“, schmunzelte das Mondgesicht. „Vielleicht wusste ich es irgendwie schon…“ „Hör zu, der eigentliche Grund warum ich nicht mit dir zurückkehren konnte war…“ „Dass du hier gestorben bist!“ Sayako wirkte erstaunt, dann lächelte sie. „Ich habe es herausgefunden als ich alleine im Krankenahaus aufgewacht bin, sie haben dich nicht gefunden, also musst du im Schlamm umgekommen sein…“ „Mein Körper ja, aber mein Geist und meine Magie können da wo ich jetzt bin, ohne Probleme weiterexistieren. Ayako war es auch so ergangen... Ich muss jetzt gehen, bald beginnt unsere Ernennungszeremonie und ich wollte noch eine Andacht für Aya und Arjuna halten. Du wirst doch zur Zeremonie kommen?“ „Wie könnte ich das nur versäumen?“, grinste Dax. Sayako lächelte ihn an und plötzlich verschwammen ihre Gesichtszüge, Day wollte sich schon abwenden doch als er ein leises Knurren hörte, hielt er inne. Aus dem gespiegelten Mond war ein anderes Gesicht entstanden, eines, dass er vor vielen Nächten geküsst hatte. Dax starrte Tya an, ein Stern funkelte außergewöhnlich hell auf und warf sein Licht auf Dax Brust. Unwillkürlich schoss seine Hand dahin und umklammerte einen kleinen Kristall. Eine wohlbekannte Wärme breitete sich zwischen Dax Fingern aus und Tya lachte. Als Dax hinsah, war es bloß nur noch das Spiegelbild des Mondes, eingefangen in der Oberfläche um die Existenz zweier Welten vorzuggaukeln. Doch Dax wusste dass es sie gab, und er wusste auch wie man hineingelangte. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ FIN ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)