Wie Jing & Jang von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Alles hat einen Anfang --------------------------------- Mein ganzes Leben schon.... Bin ich umgeben von Idioten! Nein, es kann nicht wirklich meine Schuld sein dass ich diese Klasse noch mal machen muss! Die Ärzte sagen dass es ein Autounfall gewesen wäre aber ich kenne die Wahrheit: Es war keiner! Scheinbar bin ich einfach so ins Koma gefallen! Unfall, jah, sie wollen es sich nur erklären. Aber ich weiss das es keiner war, keiner Bremsspuren, keine Zeugen, keine Verletzten, keine Fahrerflucht, nur ein Mädchen das auf offener Straße ins Koma fiel. Aber – ich kann mich auch nicht mehr an etwas erinnern... Ich öffnete meine Augen und sie schmerzten sehr – als wären sie nie benutzt worden. Das künstlicher Licht der Lampe über dem Bett indem ich lag blendete mich. Das Bett, steril, weiß überall waren Schläuche an mir und ein unglaubliches durcheinander herrschte in meinem Krankenzimmer. Krankenschwestern die erregt hin- und herliefen und „Sie ist aufgewacht.“ riefen. 8 Monate war ich im Koma, aber es dauerte um einiges länger bis mein Körper wiederhergestellt war. Über ein Jahr verloren oder gestohlen einfach so! Nichts half in der Schule aufsteigen konnte ich natürlich nicht, und nun sitze ich hier fest! Zwischen Volltrotteln die Spaß am Leid anderer haben – Schwächere terrorisieren und sämtliche Mädchen belästigen und schlecht behandeln. Ich kann nicht viel tun. Schon ein paar mal habe ich mich auf ein Wortgefecht oder einen Kampf eingelassen aber es nutzt nichts. Sie treiben ihre Späße bis zum Äußersten! Wenn ich es kann wehre ich mich – Dax hilft mir dabei, er ist mein bester Freund. Doch weil er in eine andere Klasse geht bin ich auch oft genug auf mich alleine gestellt. Die Glocke läutet – Schulschluss, ich verlasse die Klasse und mache mich auf den Weg zum Bahnhof, meine Gedanken wandern. Mein Name ist Sayako Oshimoro, ich bin 17 und mache die 10te Schulstufe noch mal. Meine Eltern sind verstorben und meine Großmutter lebt weit weg in der Provinz, sie wird von Krankenschwestern betreut – starkes Alzheima, sie erinnert sich nicht mehr an mich. Ich habe eine Handvoll Freunde, Dax, von dem ich schon erzählt habe, dann Nikita, sie ist ein wenig verrückt und ihre denkweise ist seltsam aber wir können uns gegenseitig sehr gut leiden, eigentlich ist zwischen uns so etwas wie Geschwisterliebe entstanden. Nikita lebt bei Matt einen ziemlich zwielichtigen Typen der wahrscheinlich mit Drogen zutun hat, jah, ich mache mir Sorgen um Nikita. Dann sind ja noch die Zwillinge, Ichiwari und Yoko, sie sind verrückt und lustig, jeden Tag erhellen sie das trübe Schicksal des Morgens. „Der Zug fährt ab bitte treten sie hinter die markierte Stelle!“, jäh werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ich steige ein, im Wagon ist niemand, keiner fährt mit meiner Linie – außer Dax aber er ist schon zu seiner Flamme Natsumi gefahren. Der Schaffner kommt lächelt mich an und geht weiter, er kennt mich und hält es nicht für nötig zu kontrollieren. Ich ziehe den Vorteil daraus, wenn er da ist brauche ich keine Fahrkarte zu kaufen. Ich schaue aus dem Fenster, die Welt fliegt an mir vorbei. Ich muss an den Traum denken den ich Gestern Nacht geträumt habe. Ich werde von einem schwarzen Pferd in einen Wald getragen, er sieht nicht gerade einladend aus. Das Pferd hat keinen Sattel und keine Zügel ich kann es nicht lenken. Es scheint zu wissen wohin es geht. Plötzlich kann ich rundherum Wolfsgeheul hören, mir wird etwas klamm zumute. Das Pferd bleibt auf einmal stehen und ich steige ab. Ich hoffe nur dass es mich nicht alleine lässt aber da ist es auch schon weg. Ich stehe und warte, die Wölfe scheinen nah zu sein, zu nah. Der Wind bläst mir meine Haare ins Gesicht, ich schiebe sie zur Seite, dann ertönen Schritte. Ein Mann erscheint, wie aus dem Nichts. das Gesicht kann ich nicht erkennen, die Kapuze verdeckt es. Er kommt näher und schließt mich in seine Arme. „Sayako“, flüstert er „ komm zu uns zurück, wir brauchen dich.“ Geschockt reisse ich mich von ihm los und renne kopfüber in den Wald. Neben mir höre ich Pfotengetrappel und Wolfsgeheul welches zur Jagd ankündigt. Dann erscheinen sie, gleich ein ganzes Rudel, unter Todesangst laufe ich weiter. Meine Füße tragen mich nicht mehr weit, ich will nicht sterben, schon versuchen die ersten Wölfe mich anzuspringen und zu Boden zu reissen. Mit einem Sprung werde ich versuchen mich auf einen Baum zu retten. Der Baum scheint mich auszulachen: kleines dummes Mädchen, zu meinen Wurzeln wirst du dein Leben aushauchen. Ich versuche es mit einem Sprung der Verzweiflung will ich den Ast erwischen und auf den Baum klettern. Zu langsam. Ein Wolf schließt seine grauenvollen Zähne um meinen Knöchel, ich höre den Knochen brechen. Der Schmerz lässt mich in den Wald hinaus schreien. Der Wolf zerrt an den blutigen Überresten von meinem Füß und schmettert mich zu Boden. Sofort kommen 5 andere hungrige Bestien und fahren mir an die Kehle ich spüre mein warmes Blut hinunterrinnen. Ich kann nichts mehr spüren dann wird es dunkel. Ich wache auf. Kapitel 2: Das Wochenende kündigt sich an... -------------------------------------------- Mit einem grässlichenm quietschen bleibt der Zug stehen. Ich muss aussteigen. Am Bahnhof lungert eine Gang herum, ein starker Alkoholgeruch weht zu mir rüber. Ich meide die Gang und reagiere nicht auf ihre Zurufe. Bei den Fahrrädern bemerke ich dass meine Reifen zerstochen sind – die der anderen Fahrräder auch. Ich mache mir nichts daraus. Der Drahtesel war ohnehin zu nichts mehr zu gebrauchen, und nun hat eben jemand seine zerstörungswut an ihm ausgelassen. Ich mache mich auf den Heimweg. Die Gang ruft wieder etwas als ich an ihr vorbei latsche, irgendwas mit eingebildeter Schlampe. Egal, ich will nach hause. Angekommen – nur noch in den 4. Stock, so Nr. 39. Die Farbe blättert von der Tür ab, ich kann sie nicht streichen. Heute ist Freitag, die Aufgaben erledige ich später. Hunger, aah... Der Kühlschrank ist leer, dieser Tag ist nun nutzlos, ende nutzloser Tag. Ich gehe ins Bett. Am See, die Sonne scheint mir auf den Bauch. Er liegt neben mir, ohne Kapuze. Es ist der aus dem Wald! Gut sieht er aus, lange fransige Haare, ein neckisches Lächeln, Augen in denen ich mich verlieren möchte. „Sayako ich weiss das du es nicht hören willst, aber ich muss dich wieder zu uns holen. Du musst zurückkommen!“ Ich blicke in seine Augen, rehbraun, geheimnisvoll. „Zum Teufel damit ich werde nicht zurückkommen, du kannst mich nicht dazu zwingen!“ Ich springe auf, er will mich aufhalten, ich lasse mich nicht. Kopfüber springe ich in den See. Das kalte Nass schließt mich in seine Arme. Dunkelheit, in meine Ohren dringt Wasser ein. Ich spüre den Druck... Ich kann nicht mehr, muss nach Oben – Atmen. Es tut so weh. Etwas zieht mich hinunter, ich komme nicht dagegen an! Meine Augen sie verdrehen sich nach innen! Aahh da ist keine Luft, meine Lungen, sie fü – füllen sich mit Wasser. NEIN!! Es wird alles dunkel um mich. Dies ist das Ende? Kapitel 3: Frühstück bei Mc Donald´s ------------------------------------ Keuchend wache ich auf, was ist das für ein Lärm?? Ach so es ist die Türglocke. Ich torkle aus dem Bett und stürze zur Tür. Es ist Dax. „Natsumi hat mich rausgeschmissen, kann ich ne´ Weile bei dir Pennen?“ „Klar, du bist ja ohnehin so oft bei mir.“ Ich öffne die Tür vollends, und lasse ihn herein. Tatsächlich, er hat sogar einen Koffer bei sich. Wir sitzen bei Mc Donald´s und haben uns ein Frühstück bestellt – ich sollte endlich etwas zu essen kaufen! In den 20 Minuten die wir hier sind habe ich erfahren dass Natsumi Dax betrogen hat und er sie erwischt hat. Und es ist alles Dax´s Schuld, er hat sie so weit gebracht und bla bla bla... Ich nehme noch einen Schluck Kaffe – er ist bereits kalt. Dax quasselt noch immer, „ Und hat mich einfach rausgeschmissen dieses miese Stück, ich kann es nicht fassen.“ „Solange ich nicht hinter dir herräumen muss kannst du bei mir bleiben. Ich bin fertig, gehen wir?“ Ich schiebe den kalten Kaffe von mir weg. Dax nimmt den Becher und leert ihn mit einem Zug, er lächelt mich an und wir verlassen das Mc Donald´s. „In den Park?“, fragt er mich, ich nicke. Der Park ist auch nicht mehr das was er mal war. Überall sind Spuren von Randalismus, Penner lungern herum und Junkies nehmen ihre Drogen an allen Ecken und Enden. Ehrlich gesagt bin ich froh das Dax hier ist... Alleine würde ich mich wohl nicht hertrauen. Das grauenvolle Bild öffnet sich vor uns: die Blumen sind tot und niedergetrampelt, der Rasen ist größteils abgefackelt und überall liegen Kadaver von toten Tieren. Da eine Ente! Die meisten Enten werden von Obdachlosen gefangen und am offenem Feuer gebraten, sehr nahrhaft sind diese Enten allerdings nicht. Abgemagert und verkrüppelt warten sie auf den erlösenden Tod. „Hey ihr zwei wollt ihr Stoff? OH jah ich habe guuuten Stoff! Für euch ganz billig!“ Ich habe keine Ahnung wo dieser Kerl so urplötzlich aufgetaucht ist. Zitternd und abgemagert steht er vor uns und guckt uns erwartend an mit seinen blutunterlaufenen Augen. „Ha, sorry kein Interesse wir sind Alkoholiker und können mit dem Zeug nix anfangen!“ Dax schaut den Dealer eindringlich an und dieser zuckt nur mit den Schultern und macht sich aus dem Staub. Dax hatte schon immer gute Ideen um Dealer abzuwimmeln und ich muss auf einmal über beide Ohren grinsen. Wir bewegen uns weiterhin zum Zentrum des Parks und Dax beginnt schon wieder von Natsumi zu erzählen. Ich höre ihm nur halbherzig zu und schaue mir die die verfaulten Bäume an, ihre Äste sehen aus wie die Finger eines Skelettes. Jetzt sind wir in der Mitte des Parks angelangt und setzen uns auf einen umgefallenen Baumstamm, in der nähe der Drecksloches das früher mal ein See gewesen war. Nicht weit vom Ufer entfernt ist ein alter Ford und versinkt langsam in den Schlammassen. „Ich kam heim und sie war gerade dabei so nen Kerl zu fesseln. Ich dachte sie wär ein normales Mädchen aber es ist anscheinend nicht so. Sie steht auf so Domina-Zeugs und gehört einer Sekte an. Ich bin Schuld dass sie ihren Glauben nicht voll ausleben konnte. Tja, und meine Sachen standen schon fein säuberlich gepackt neben der Türe – er hat ihr beim Packen geholfen!“ Dax wirft einen Stein in die Schlammbrühe. „Hey da ist diese Gang die Gestern am Bahnhof war!“,ich erkenne sie auf anhieb! Kaum 50 Meter sind sie von uns entfernt, die selben dümmlich grinsenden Gesichter die am Vortag neben den aufgeschlitzten Reifen saßen. „Du hast recht, ich hab sie gestern auch gesehen,“ Dax schaut jetzt auch hinüber, Sayako-chan ich glaube die wollen was von uns!“ „Was?!“, panisch drehe ich mich um, tatsächlich die steuern direkt auf uns zu. Plötzlich kommt wieder wie aus dem Nichts der Dealer hervor. „Ahhrggg die haben ihn einfach überrant!“, ich springe auf „wir sollten uns besser verdünnisieren!“ Dax sieht mich fragend an, „Klar aber wohin?“ „Egal nur weg hier!“ Ich grabsche mir Dax´s Hand und ziehe ihn hoch. In Kürzester Zeit sind wir auf den Beinen und versuchen zu entkommen, der Gang ist das natürlich nicht entgangen – wäre ja auch zu einfach gewesen – und nun verfolgen und 15 gewalttätige wahrscheinlich betrunkene Gangmitglieder. „Wohin?“ Mittlerweile zieht mich Dax hinter sich her und ich kann kaum noch schritthalten. „Wo läufst du denn lang?! Da vorne ist der Fluss der in den See fließt, da können wir nicht hin!“ Dax dreht sich zu mir um, „Sayako-chan du und dein Orientierungssinn der Fluss ist doch auf der anderen Seite du dummchen! AARRRRgggghhhhhhaaaaaa!“ Das Wasser war arschkalt, die Strömung, die wegen des Regens der letzten Tage stark gewachsen war riss uns beide in den See. Kapitel 4: Verzweifelte Hilferufe --------------------------------- „Sayako, ich versinke!!!“, das war kein Wunder, denn das schlammig –matschige Wasser ist zu einer Art Treibsand geworden. „Ich etwa nicht? Beweg dich nicht oder versuche dich auf den Rücken zu legen!“ „Soll ich mich jetzt bewegen oder nicht?“ Dax ist schon bis zu den Hüften versunken. „Wo sind diese Leute hin?“ Ich schaue mich um tatsächlich sie sind verschwunden.... Aber unsere Situation ist trotzdem beschissen, wir stecken in einem Schlammloch fest und versinken darin. „Wirf mir deinen Gürtel herüber, versuchen wir uns zueinander zu ziehen!“ Dax fummelt an Verschluss seines Gürtels herum, wir sinken immer noch. Plötzlich überkommen mich Todesängste! Was, wenn wir nicht mehr rauskommen? Ertrinken und/oder Ersticken sind keine schönen Arten zu sterben.... aber was hält mich noch in dieser Welt?.... Nichts?! Nein, ich habe keine angst vor dem Tod aber Angst vorm sterben, besonders auf diese Art zu sterben! „Was? Oh Ja!“ In meiner Panik greife ich daneben. „Sayako komm schon das ist nicht lustig nimm das Ding doch endlich:“ ich heb den Gürtel erwischt, wir sinken jetzt direkt nebeneinander. Dax wird immer panischer, ich kann es ihm ansehen. „Sayako! Alleine kommen wir hier nicht raus! Dein Handy! Ruf hilfe!!“ „HaHa, du bist lustig, kannst du dir vorstellen das es jetzt noch funktionieren wird??! „Was willst du sonst tun? Bis zu den Ellbogen stecken wir bereits in der Scheiße.“ „Ich weiss es doch auch nicht... hör auf zu zappeln sonst versinkst du nur noch schneller!“ Ich kann nicht verhindern dass mir die Tränen herunterrinnen es ist so aussichtslos, ich will nicht sterben! Aber der Schlamm zieht uns gnadenlos weiter in die Tiefe. „Oh Gott scheisse Hilfe HILFEE HILFEEEE, toll Sayako danke wegen dir werde ich jetzt sterben!“ „Mo– Moment mal Dax, du hättest sagen können: Nein Sayako gehen wir nicht in den Park weil wir da wie Tiere gejagt werden und dann auf qualvolle weise sterben! Auf jeden Fall ist das nicht der richtige Augenblick um zu streiten.“ „Sayako-chan, wenn wir hier wieder rauskommen erinnere mich dich zu erwürgen!“ „Dax! Du solltest lieber nachdenken wie wir hier rauskommen, statt deine Tötungslust an mir auszulassen.“ Keiner von uns kann auch nur irgendwie ans Ufer kommen, der Schlamm zieht uns unaufhaltsam in die Tiefe, wir sind bereits bis zu den Schultern versunken. Jetzt, wo ich das letzte mal den verwahrlosten Park sehe, fliessen meine Tränen nicht mehr... das Spiel ist aus und wir haben verloren. Nun merkt auch Dax langsam dass wir hier sterben werden. Zu Beginn sind wir erschreckend rasch versunken, jetzt dauert es beinahe eine Ewigkeit. Es ist soweit, mit einem >Plopp< versinkt mein Kopf. Dax ist verschwunden, der Park auch. Jetzt sind nur noch die Dunkelheit und der Druck da. Beide pressen meinen Körper zusammen, pressen die restliche Luft aus mir raus. Kann nicht atmen, brauche Luft..... meine Augen verdrehen sich, nein, ich will nicht sterben.... Wo ist Dax?... Ich will atmen, meine Lunge verkrampft sich... Dunkelheit... Es ist aus.... Kapitel 5: Schlagzeile ---------------------- (Bericht aus einer Zeitung) Heute Abend hat eine Polizeistreife, die im Stadtpark nach einer Gang gefahndet hat, zwei Jugendliche im schlammigen See entdeckt, beide tot. So schien es zumindest. Der Notarzt der gerufen wurde behauptet: „Sie sind nicht tot. Ihr Körper ist in einen komaartigen Zustand übergegangen, ich kann mir nicht erklären wie.“ Keinerlei Flüssigkeit ist in die Lungen der Beiden eingedrungen. Es ist unbekannt ob es ein Unfall war, oder ein (noch) misslungener Selbstmordversuch. Die zwei wurden als Komapatienten ins örtliche Krankenhaus eingeliefert. Der Bluttest ergab dass wederunter Drogen standen noch in irgendeiner Weise alkoholisch beeinflusst wurden. Zurzeit wird ermittelt ob der See eventuell radioaktiv verseucht ist. Von der Gang fehlt bislang jede Spur, ob ein Zusammenhang besteht ist bislang unklar. Kapitel 6: Alptraumhaftes Erwachen ---------------------------------- Sayakos Sinne schwindeten, sie war aber noch genug bei Bewusstsein um zu bemerken dass es Rings um sie allmählich heller wurde, ebenfalls sah sie die Umrissen von Dax, der nicht allzu weit von ihr entfernt war. In dem Moment als Sayako aufgeben wollte, und den tödlichen Atemzug tätigen das ihre Lunge mit Wasser füllen sollte, wurden ihre Arme gepackt und sie wurde in die Höhe gezogen, sie spürte wie der schmerzhafte Druck von ihrem Körper abließ. Am Rande der Bewusstseins wurde Sayako aus dem Wasser gerissen und ans Ufer gezogen. Dann wurde alles schwarz um sie. Dax erging es ähnlich aber um einiges früher hatte er das Bewusstsein verloren und Wasser war in seine Lunge eingedrungen. Sayako hatte keine Ahnung wie lang sie ohnmächtig gewesen war. Als sie erwachte lag sie am Ufer der Sees, aber der hatte sich stark verändert. Rings um sie blühte ein Blumenmeer und Bienen flogen geschäftigt von Blüte zu Blüte. Es war früher Abend und die untergehende Sonne verwandelte den See in ein wunderbares Gemälde aus Licht und Farben. Sayakos Kleider waren bereits trocken. Der Fremde der sie rausgezogen hatte saß bei einem Lagerfeuer und Dax lag neben ihm. Der wärmende Feuer prickelte angenehm auf Sayakos Haut. „Aya, ich dachte ich hätte dir ziemlich deutlich gesagt dass ich nicht mehr zurückkehren will!“ Aya blickte sie an. „ich entschuldige mich, ich konnte nicht anders. Zu viel ist in letzter Zeit geschehen.“ Sayako blickte auf Dax. „Wie...?“ „Es ihm geht?“, Aya wandte sich ebenfalls zu Dax. „Er sollte bald aufwachen. Hat ein wenig Wasser geschluckt. Ich habe es in seiner Lunge kondensiert und dann den Dampf durch die Organe mit einer Beschwörung abgezogen. Er wird keine Schäden davon ziehen. „Verschone mich mit deinem ewigen Weißmagier Gequatsche. Wie kannst du es wagen mich wieder hierher zu holen?? Wäre Mew bei mir hätte ich schon deine verdammte Fresse eingeschlagen. Du bist verabscheuungswürdig. Klar genug habe ich dir im Traum anscheinend nicht geantwortet!“, sagte Sayako aggressiv. Aya starrte nur betrübt zu Boden „ich sagte schon... es ist viel geschehen..... Hast du Hunger?“ Er hielt Sayako einen gebratenen Fisch hin. Sie griff gierig nach dem Fisch, die letzte Mahlzeit ist ein lausiges Frühstück bei Mc Donald´s gewesen. Der Fisch war köstlich, Sayako verschlang ihn buchstäblich. Aya lächelte. „ich werde noch ein paar fangen... setz dich doch inzwischen näher ans Feuer.“ Aya stand auf und watete ins Wasser, fische fangen ist für ihn kein Geduldsspiel, er ruft einfach ein paar beim Namen, für die es eine Ehre ist auf diese Art zu sterben. Sicher darf ich sie zubereiten, dachte Sayako. Inzwischen senkte sich die Sonne immer tiefer und es schien als würden ihre heißen Flammen im glitzernden See gelöscht, Sayako bildete sich sogar ein dass sie es zischen hören konnte. Nach einer Weile kam Aya zurück und in seinem Armen zappelten aufgeregt silbrige Fische. „Sayako kannst du die vielleicht zubereiten?“, er hielt ihr ein Katana ihn. „Ohne mich würdest du verhungern...“ Sayako verdrehte die Augen, sie hatte es doch geahnt. „Zuerst gräbst du ein nicht allzu tiefes Loch in die Erde, für die Eingeweide. Entweder die Würmer zerfressen sie oder ein Tier wird sie finden. Dann schneidest du direkt unterm Kiemen, so, das tötet sie schnell und schmerzlos. Dann einen Schnitt längsseits am Bauch, und dann nimmst du einfach alles raus. Die Eingeweide vergräbst du und den Fisch spießt du auf.“ Währen Sayako sprach und den Fisch präparierte schaute Aya angewidert auf das geschehen. Er wäre nicht in der Lage gewesen einem Tier Schmerzen zuzufügen selbst wenn es um sein eigenes Überleben geht. Mit dem Abschluss der Weißmagierausbildung hat er ein Gelübde abgelegt, er hatte geschworen nie einem Lebewesen bewusst weh zu tun. Er durfte fortan nur noch heilen und versuchen zu helfen. Trotzdem hatte er damals ein Schlupfloch gefunden und Sayako verletzt. Aus diesem Grund hatte sich Sayako entschieden Aya den Rücken zu kehren und nie wieder zurückzukommen. Aber nun hatte er sie gegen ihren Willen aus ihrer normalen Welt gerissen. Die Zeit verlief in Schweigen, Sayako dachte an damals, als sie in einer kleinen Gruppe einen Dämon besiegen mussten, die Geschichte hatte sie noch nicht ganz hinter sich gelassen, plötzlich unterbrach das Gestöhne von Dax die stille, er war dabei aufzuwachen. Kapitel 7: Hastiger Aufbruch ---------------------------- „Hey Sayako-chan, sind wir tot? Ist dies das Jenseits? Ganz ehrlich, ich find´s gar nicht so übel hier!“ „Nein Dax, wir sind nicht tot – noch nicht, wir sind ein einer Parallelwelt. Erkennst du den Park wieder?“ Dax setzte sich auf und sah sich um „Tatsächlich, der hat sich aber verändert, das Wasser ist so klar, man könnte es sogar trinken. Was tun wir hier?“ „Das kann nur Aya uns erklären!“ Sayako ging einen Schritt zur Seite damit Dax Aya ganz in Augenschein nehmen konnte. „Dax? Du bist eigentlich nur durch einen dummen Fehler von mir hier, aber es ging nicht anders, ich bringe euch in die Hauptstadt, dort werdet ihr die ganze Geschichte hören. Sobald Dax wieder halbwegs wiederhergestellt ist brechen wir auf! Aya reichte Dax einen gebratenen Fisch. „Aya!“, Sayako blickte ihm ernst in die Augen, „Ich kann noch nicht in die Hauptstadt gehen. Ich muss zuerst noch was anderes erledigen!“ „Nein? Weshalb nicht? Du musst nichts erledigen, komm mit in die Hauptstadt.“ „Ruf, das Pferd, ich muss zu den Zigeunern, Ursalla-sama hat meine Waffen, außerdem kann ich spüren dass sie mich sehen will, sie ruft mich schon seit dem Augenblick indem du mich aus dem Wasser gezogen hast!“ „Du bist nach langer Zeit wieder hier, du solltest zuerst in die Hauptstadt kommen, Ayako wartet auf dich! Und übrigens wer soll uns auf dem Weg vor möglichen Gefahren beschützen? Wir könnten angegriffen werden!“ Aya war aufgebracht und sprang auf. Sayako stand ebenfalls auf und bäumte sich vor Aya auf. „Ohne meine Waffen kann ich nicht viel ausrichten! Mew ist nicht bei mir und ich ertrage deine Gegenwart einfach nicht länger! Ruf es endlich!“ Sayako hatte nicht vorgehabt zu schreien aber die ganze Wut auf Aya und die Enttäuschung durch seinen Verrat hatten sie dazu gebracht. Aya schien endlich verstanden zu haben dass Sayako sich entschieden hat und nicht gut auf ihn zu sprechen war... Kein wunder, dachte er, auf das was ich damals getan habe kann ich wirklich nicht stolz sein, und Sayako scheint es mir noch immer übel zu nehmen, aber sie hat auch guten Grund dazu. „Pass gut auf Dax-chan auf, sein Leben ist weitaus wertvoller als das deine!“ Sayako riss Aya aus seinen Gedanken. Ein paar Sekunden später erschien ein prächtiges, schwarzes Pferd, Aya hatte es endlich gerufen. „Na meine halbgottheit, habt ihr mich vermisst?“ Sayako fuhr mit ihren Fingern durch die dichte Mähne des Pferdes, „Ich werde so schnell wie möglich in die Hauptstadt nachkommen!“ mit diesen Worten schwang sie sich auf den Rücken des Pferdes. „Mo – mo–ment mal“ stammelte Dax „Sayako-san du willst mich doch nicht alleine lassen mit desem – diesem – Kerl?“ „Ich kann nicht anders, ich werde euch so schnell wie möglich folgen!“ Sayako flüsterte ein Wort in ein Ohr des Pferdes und beide galoppierten davon. Aya grinste, er konnte Dax noch nicht so richtig leiden und wusste das es ein anstrengendes stückchen Weg sein wird, mit ihm. „So bleiben nur mehr wir übrig, geh bitte vom Feuer weg.“ „Was hast du vor?“, Dax rappelte sich auf und bewegte sich einige Meter vom Feuer weg. „Das was Sayako sagte, ich rufe eine Bestia:“ Aya griff in einen der vielen Beuteln an seinem Gürtel und warf ein Pulver ins Feuer. Die Flammen bäumten sich und loderten in einem blauem Farbton auf. Aya zog seine Stiefel aus und stellte sich barfuß inmitten der Flammen. „Nimm meine Stiefel Dax, „ Aya hob die Arme und rief; „Chimära, angebetete Gottheit erscheine!“ Mit einem Grollen wurde Aya von den Füßen gerissen und landete hart auf dem Hinterteil. Ein gewaltiges Beben ertönte, die Erde unter Aya zerbröckelte und ein gigantisches Wesen erhob in die Höhe, mit Aya auf seinem Rücken. Kapitel 8: Begegnung mit einer Bestia ------------------------------------- Riesenhaft bäumte sich dieses Etwas in die Höhe, Aya wirkte lächerlich klein auf dem Rücken des Wesens. Dax, der mit den Stiefeln etwas abseits gestanden hatte, fiel vor Schreck um. Dieses Wesen war ihm aus wunderschön illustrierten Bilderbüchern bekannt. Er was eine Chimära. Vordere Hälfte ein Löwe – die hintere Hälfte eine Ziege mit einer geschuppten Schlange als Schanz, die sich anmutig in alle Richtungen wand. Drei grauenvolle Köpfe streckten sich in den Himmel, einer, ein Löwenkopf mit prächtiger Mähne und gebleckten Fangzähnen, ein Ziegenkopf mit Hörnern so spitz wie zulaufende Nadeln und der dritte – ein gleichmäßig beschuppter Echsenkopf mit mehreren Reihen spitzer Zähne. Die Chimära schüttelte ihre Löwenmähne und entfaltete ihre Leder überzogenen Schwingen, welche mindestens eine Spannweite von 30 Meter hatten. Oben, auf dem Rücken dieses legendären Wesens saß Aya – barfuß wie er eben lautstark verkündete. „Starre doch nicht so wie ein ungläubiger Fisch! Beweg dich und komm rauf! Wir müssen aufbrechen!!“ Dax musste schlucken – „ok, hehe, nochmal, wie war das? Ich soll auf dieses Ding da hoch? Träum weiter, nichts dergleichen werde ich tun!!“ Dax erhob sich umständlich vom Erdboden und ging ein paar Schritte rückwärts, er bereitete sich auf eine mögliche Flucht vor. „Mach dich nicht lächerlich, wir werden in kürzester Zeit in der Hauptstadt sein. Falls irgendein Lebensmüder uns angreift wird Chimära mit ihm kurzen Prozess machen.“ Wie eine Antwort begann der Echsenkopf zu kreischen. Er schnellte nach vorne und riss Dax von den Füßen. Mit der riesigen riechenden Zunge umwickelte er Dax und trug ihn zu Aya. „NEEEEEEEIIIIIIIIIInnnnnnnnnnnnnnn AAAAARRRGGGGGGhhhhhhhhhhhhhhh, ich sterbeeeeeeee, lass mich runter du MistFIECHHHHHH!!“ Dax plumpste bäuchlings vor Aya. „Halt die Klappe und setz dich in Reiterstellung! Ja genau So! Abwer klammere dich nicht so panisch fest, Chimära mag das gar nicht leiden!, Aya streichelte Chimära. „Komm erhabene Göttin, begleite unseren Weg!“ Mit einem grauenvollem Gemisch aus Zischeln, Brüllen, Blöken und Kreischen, bäumte sich die Gottheit auf und begann zu laufen. „Wo sind denn nun meine Stiefel?“, fragte Aya. Dax war in einer Art Schockzustand und stammelte, „Glotz mich nicht so vorwurfsvoll an, du hättest sie auch garantiert fallen gelassen!“ Das Tempo welchen die Chimära eingeschlagen hatte war nicht sonderlich schnell, aber Dax wurde schon nach kürzester Zeit übel. Sein Gesicht färbte sich beinahe genauso grün wie der Echsenkopf. Kapitel 9: Ein Wiedersehen mit alten Freunden --------------------------------------------- In einem rasantem Galopp trug das Pferd, welches ebenfalls eine Gottheit war, Sayako durch den Wald. Die Bäume verschmolzen miteinander und der starke Gegenwind fegte Sayako, die ohne Sattel saß fast vom Rücken des Halbgottes. Sie klammerte sich verzweifelt in die herrliche schwarze Mähne, denn kein sterbliches Wesen durfte es wagen eine Gottheit zu satteln oder auf eine andere Are zu fesseln. Die Strafe wäre schlimmer als Folter und Tod. Allmählich lichtete sich der Wald auf. Im Zentrum gab es weniger Bäume als sonst wo. Sayako wusste dass sie gleich das Zigeunerlager erreichen würden. Die Zigeuner hatten ihr Leben dem Wals verschworen und wurden Waldläufer, aber bekannt waren sie weiterhin als Zigeuner, ein Wandervolk das sitthaft geworden ist. Der Wald gibt ihnen Schutz und Nahrung, im Zentrum wo eigentlich tiefe Finsternis herrschen sollte, hat der Wals Platz fur die Zigeuner gemacht. Seit einigen Generationen leben und sterben sie dort. Sayako erinnerte sich an ihren ersten Besuch. Sie musste sich einen Geist fangen, dieser Geist sollte sie fortan beschützen. Ursalla half ihr ein Gefäß aus Kindertränen und dem Haar einer Jungfrau zu brennen, dann wurde Sayako in den Wald geschickt. Drei Tage irrte sie darin herum. Bei Sonnenaufgang des dritten Tages sammelte Sayako Tautropfen von Blättern und Pflanzen um ihren Durst zu stillen, als sie bemerkte wie ein Wolf sich mit einem seltsamen Bündel im Maul, nicht weit von Sayako erschöpft zu Boden legte. Doch dann sprang er sogleich wieder auf als er Sayako witterte. Das Bündel im Maul des Wolfes entpuppte sich als Katzenjunges. Sayako konnte ihr und des Katzenjunges Leben gerade noch rette, sie wurde dann auch alsbald von der Mutter des Junges gefunden. Es war eine Gottheit. Für ihre Hilfe bot die Gottheit Sayako an das Junge als Geist mitzunehmen, als dank für die Rettung. Dank des Katzenjunges – Mew, hatte Sayako Fähigkeiten erhalten die einem normalem Menschen auf immer verborgen sind. Wie oft war Sayako Mew dankbar gewesen für Eigenschaften die beiden oft das Leben retteten. Einen Katzengeist als Begleiter und guten Freund zu haben, wurde vielen Lilim und Oger zum Verhängnis. Das schwarze Pferd wurde langsamer und blieb schliesslich völlig stehen. Sayako stieg ab, fiel auf die Knie und verbeugte sich demütig. Das Pferd bäumte sich auf, wieherte kurz und verschwand in der Dunkelheit des Waldes. Sayako erhob, wandte sich um und blickte umher, von ihrem Standort aus konnte sie Zigeuner beim Lagerfeuer sehen. Sie sangen, tanzten und aßen. Keiner von ihnen hatte eine Ahnung dass ich plötzlich erscheinen werde und sie störe, und ihnen die Nachricht von bevorstehenden Unheil verkünden werde, dachte Sayako. Sie trat aus dem Schatten des Waldes der sie versteckt gehalten hate. Nach wenigen Augenblicken wurde es plötzlich still, nur noch das zaghafte Knistern des Feuers war zu hören, einige bemerkten dass Sayako wie aus dem Nichts erschienen ist und machen andere darauf aufmerksam. Unter Willkommens grüßen und stürmischen Fragen schob sich Sayako immer wieder zum Häuslein von Ursalla, der Zigeunerhexe. Es wurden immer weniger die Sayako willkommen hießen und schließlich verlief sich die Masse. Sayako hatte dies alles gar nicht so recht wahrgenommen, sie hatte nur ein Ziel vor Augen gehabt, das Häuslein der Ursalla zu erreichen. Jeder der Zigeuner wusste dass Sayako keine Zeit hatte um Sake bei Feuerschein zu trinken und Geschichten von damals zu erzählen, wichtigere Dinge mussten erledigt werden. Die Zigeuner lebten zwar sehr abgeschieden aber durch Brieftauben waren sie immer in Kontakt mit der Hauptstadt. Sayako stieß die Tür auf und trat ins schlecht belichtete Haus ein. Ein dicker Vorhang aus Perlen versperrte ihren Weg, Sayako schob ihn bei Seite und atmete den schweren und trägen Geruch eines Parfüms ein. Sie kannte den Geruch bereits und verband mit ihm verworrene Geschichten, unabwendbare Schicksale und das düstere Geheimnis der Zukunft, sie ging in den nächsten Raum, wo ein kleines, munteres Feuer in einem offenem Ofen prasselte, über dem Feuer war ein Dreifuß gestellt mit einem Topf voll köchelndem Wasser, in welches wahrscheinlich bald Birkenringe gegeben wird, um ein Medikament herzustellen welches Fieber senkt. „Du hast nicht angeklopft!“, eine füllige Frau mittleren Alters klappte das Buch das sie auf dem Schoß hatte zu und sah Sayako an. Die winzigen Löckchen der Frau hatten sich zu einem Afro getürmt, in dem sich verschiedenste Gegenstände befanden, unter andrem ein kleiner Kamm, ein kalligraphier Pinsel, der nackte Schädel eines kleinen Vogels und die Reste eines Apfels. „Ursalla, du wusstest doch schon längst dass ich kommen würde, immerhin spukt mir schon deine Stimme im Kopf herum seit ich den ersten Atemzug in dieser Welt getätigt habe.“ „Natürlich“, Ursalla lächelte „willst du da ewig herumstehen? Komm her und lass dich betrachten.“ Sayako trat zu Ursalla und umarmte sie. „Ich bin nur gekommen um meine Waffen zu holen. Und bin ich diesmal nicht alleine bei euch, Aya hat einen Fehler gemacht, Dax ist auch über die Grenze getreten.“ „ich wusste dass er es verpfuschen wird, aber anderer seits, wirst du jede Hilfe bitter nötig haben die du bekommen kannst, du wirst die Hilfe sogar dankend annehmen!“ Sayako löste sich aus der Umarmung und blickte in Ursallas faltiges Gesicht. „Werde ich wirkilich?“ „Wirst du, deswegen wurden auch deine Waffen von Hephajstos neu geschmiedet!“ „Alle?“ Sayako war verwirrt, ungläubig schaute sie durch den dämmrigen Raum. Sie konnte es nicht mehr zurückhalten, Tränen rollten ihre Wangen herab und sie fiel vor Ursallas Sessel in die Knie. „Ursalla, bitte, was soll das alles? Wa- was ist denn so furchtbares geschehen, dass sogar meine Waffen, die besten die je gemacht wurden, neu geschmiedet werden mussten? Was soll ich wieder hier? Habe ich denn nicht schon genug gelitten?“ Ursalla streichelte über Sayakos Haar, „die Dinge nehmen nun mal so ihren Lauf, niemand trägt Schuld für deren Entwicklung. Selbst ich konnte es nicht voraussehen! Aber keine Zeit darf mehr verloren gehen! Hol deine Waffen und die Kleider von Hephajstos. So schnell wie möglich musst du zu Ayako in die Hauptstadt! Sayako, beeile dich, sie liegt im sterben! Hol du die Sachen, ich werde Pegas rufen!“ Sayako stürzte aus dem Häuslein, und lief wie eine Verrückte zu Schmied. >Wie sehr braucht dich unsere Welt noch immer!< dachte Ursalla und beschwörte den Halbgott, das schwarze Pferd. Sayako riss eben Hephajstos den Beutel aus das Hand als Pegas erschien. Ohne zu zögern sprang sie auf den Rücken das Pferdes und flehte es an „Fottheit Pegas, ich muss sofort in die Hauptstadt, breite deine mächtigen Schwingen für mich aus!“ Im Moment als Pegas die Flügel auseinanderbreitete und zum Flug ansetzte, erreichte Hephajstos schnaufend Sayako, die schon aufbruchbereit auf dem Rücken des Halbgottes saß. Hephajstos hielt ihr eine gewaltige Sense in einem Holzkasten hin. „Du bist nun bestens ausgerüstet, die hier aber ist für deinen Freund, mein Lehrling hat sie gerade eben fertiggestellt! Ursalla ersah dass diese Waffe für Dax bestimmt ist.“ Sayako wurde sehr ernst, „ich habe nicht vor Dax in der Schlacht mitkämpfen lassen. Ihr habt euch die Mühe umsonst gemacht!“ „Sayako-san! Hört mir zu! Du brauchst die Fähigkeiten die Dax mit dieser Waffe erlangen kann, nimm jede Hilfe an die du bekommen kannst!“ „Keine Angst Hephajstos, ich werde Hilfe annehmen, aber ich kann nicht meinen Freund in eine Schlacht führen die er vielleicht nicht überlebt!“ Hephajsos hielt ihr jetzt noch dringender die Waffe entgegen. „Damn, ich habe keine Zeit für solchen Unsinn! Gib das Ding schon her!“ Sayako riss Hephajstos die Waffe aus den Händen und befestigte sie an Pegas Rücken. Jetzt schon wusste Sayako, wenn Dax die Waffe sah, dass ihn nichts davon abhalten konnte damit zu kämpfen. Der Wald verwandelte sich unter Pegs Hufen zu einer durchgehenden Fläche. Die kraftvollen Schwingen von Pegas brachten einen schnellen und ruhigen Flug. Die Hauptstadt thronte majestätisch am Horizont. Es war die einzig ausgeprägte Stadt in dieser Welt, sonst gab es nur Dörfer und Provinzen. Sayako schauderte, durch den rasanten Flug umwehte sie ein kalter Luftzug. Der Wind riss und zerrte an ihr als wollte er sie unbedingt vom Pferd fallen lassen. >Jetzt kann ich nur noch hoffen<, dachte Sayako. Kapitel 10: Der Schleier der Vergangenheit lüftet sich ------------------------------------------------------ Ein Ritt au dem Rücken einer Chimära stand eigentlich auf der Liste der Dinge die Dax nie tun würde. Aya hatte die Gottheit gebeten sie rasch, aber sorgsam vorzubringen. Dax wurde aber noch immer von Übelkeit geplagt. Unterwegs waren ihnen ein paar Oger begegnet, Chimära hatte sie einfach übertrampelt, den widerliche Geruch dieser Wesen hatte Dax noch immer in der Nase. Allmählich wurden die verschlungenen Pfade breiter und nach einer Weile befanden sie sich auf einer richtigen Straße. Aya hatte die Fahrt über erzählt, von Sayakos Schicksal, Der Eliteeinheit welche den Fürsten der Finsternis vernichten sollte, von den Gruppenmitgliedern und von der Art und Weise wie jeder einzelne sein Leben ließ. Aya fiel es nicht leicht von dieser Zeit zu erzählen... Aber Dax musste erfahren was genau damals vorgefallen ist. Sayako war damals eine lange Zeit hier, sie hatte Kämpfen gelernt und ihre Ausbildung abgeschlossen, sie war bereit mit Ayako in den Kampf zu ziehen. Die beiden, Ayako und Sayako sind vereint ein Bindeglied, welches die Existenz unsrer beider Welten aufrechterhält. Ayako ist bei uns anerkannt und eine sehr einflussreiche Person, sie lebt in der Hauptstadt und wird verehrt wie eine Königin. Sayako ist ihre Hälfte in deiner Welt. Alleine wäre keine von ihnen im stande gewesen den Fürsten der Dunkelheit zu bezwingen, deswegen wurde Sayako geholt. Zusamen... vereint, sind sie ein Geist, mächtig genug um eine weitere Parallelwelt aufzubauen und den Fürsten zur Strecke zu bringen. Als sie in der Schloss des Fürsten eingedrungen sind, und in seinem finsteren Saal waren, wo ihnen der Tod gegenüberstand und die Leichen ihrer Gefährten blutend am Boden verstreut lagen, begang Aya den Größten Fehler seines Lebens. Auf der gefährlichen Reise zu Schloss des Fürsten wurde Aya ein Wießmagierlehrling zugeteilt, ihr Name war Arjuna. Während dieser Reise lernte Aya Arjuna kennen und lieben. Seine Liebe traf auf Erwiderung und die zwei wurden unzertrennlich. Als sie dann nach endlosen Stunden Weges und unzähligen Gefahren endlich im Schloss angekommen sein, und sich im großem steinernem Saal befanden, wurde Arjuna vom Fürst gefangengenommen. Drohen hielt er ihr seine Krallen an die Kehle und war im begriff die Todbringenden Finger in ihrem Fleisch zu versenken. Von allen Seiten wurden die Gefährten, die noch am Leben waren von Monstern, Ogern, Orks und Lilim bedroht. Weil Aya Arjuna Retten wollte und für einigen Zeit die magische Schutzbarriere die er um Sayako und Ayako gezogen hatte durchbrach, wurde Sayako schwer verletzt. In dieser großen Hoffnungslosigkeit wo sie allen nur noch auf ein schnelles und möglich schmerzfreies Ende hofften und die weit auseinander gerissenen Kralen der Todes erwarteten, vereinte Ayako mit letzter Kraft ihren Geist mit Sayako. Der Zauber der dadurch gewirkt hatte war größer, mächtiger und stärker als alles was sie bisher erlebt hatten. Ayako sprach einen Bannfluch über dem Fürsten und der Zauber wirkte.... Ein brennend weißes Licht legte sich um die Arme der Fürsten und bannte ihn in hell erleuchtete Dunkelheit. Arjuna htte keine Chance, der Fürst beendete ihr Leben in dem Augenblick, als er sah das Aya sie retten wollte. Aryunas Körper konnte noch nicht einmal auf den steinernen Boden fallen, sofort wurde sie von Ausfressenden Dämonen in kleinste Stücke zerfetzt. Sayako lag röchelnd und mit der Bewusstlosigkeit kämpfend, unter Schmerzen in den Armen der geschwächten Ayako. Aya verlor den Verstand um die tote Arjuna und wurde wahnsinnig, beim Anblick der Dämonen die sich um die letzten Teile der Leiche Arjunas stritten. Aya war unfähig zu heilen und die kalten Hände des Todes legten sich bereits um Syakos Hals. Arai, ein Krieger der bis zu diesem Zeitpunkt halbwegs unbeschadet überleben konnte, der auch durch seine Tat ein oft gefeierter Held in Ayakos Welt wurde, opfere sich dem Tod um Sayakos Leben zu erhalten. Seine Lebenskraft floss in ihren Körper, die Blutung stoppte und die Wunden schlossen sich. Arai wusst was richtig gewesen war und hat seinem Leben heldenhaft ein Ende gesetzt um ein Bindeglied vor dem Tode zu bewahren. Sein Tod war nötig damit die Bindeglieder beider Welten überleben konnten. Zu Beginn der Reise waren es 16 Gefährten gewesen, Weißmagier zum Heilen, erfahrenen Krieger zum Kämpfen, Waldläufer die sich orientieren konnten, Samurai und Ninja. Sie alle hatten sich entschlossen auf diese gefährliche Mission zu gehen, Sayoko und Ayako zu beschützen und das ewige Dunkel zu durchbrechen welches die Welt fast in den Abgrund gestürzt hatte. Jeder Einzelne erfüllte seinen Schwur, mit Ausnahme von Aya, er wurde als Verräter gekennzeichnet und Lebte nun in tiefer Schande. „Deswegen hält sie also nichts von dir. Ich hatte keine echt keine Ahnung was sie alles durchgemacht hat..... das ist doch alles total verrückt!! Wie in so nem Material Arts Film.... und ich bin mitten drin!“ Dax ging es wieder einigermaßen gut, die Übelkeit war bereits wie verflogen. Ayas Miene verdunkelte sich „Ich habe Arjuna aufrichtig geliebt, ich konnte sie nicht sterben lassen, aber ich dem Moment konnte ich den Schwur nicht erfüllen. Ich schwor dass ich Sayako und Ayako beschützen werde, und das über den Tod hinaus. Innerlich hat es mich zerrissen, meine Reaktion war die Falsche gewesen.... die Panik hat mich überkommen. In dem Augenblick, als ich sah wie Sayako verwundet wurde, wollte ich meinem Leben ein Ende setzen. Aber... Ayako hielt mich davon ab, sie wollte nicht mehr Tod und leid sehen, ich habe sie und Sayako verraten, Sayako darf mir nicht vergeben, ich kann mir nicht einmal selbst vergeben. Jetzt wo ich wie wieder hergeholt habe kann ich gut verstehen dass sie mich verachtet.“ Kapitel 11: Einzug in die Hauptstadt ------------------------------------ Die Chimära blieb stehen, durch den plötzlich entstandenen Ruck fiel Dax beinahe vom Rücken der Göttin. Im letzten Moment griff Aya nach ihm und konnte Dax vom fallen abhalten. Dax war so sehr von Ayas Erzählung fasziniert gewesen, das er nicht bemerkte wie sich vor ihnen die prächtigen Stadtmauern auftürmten. Die Hauptstadt wurde Ligra genannt, sie war der Ort wo die meisten Menschen auf einem Fleck lebten. „Offiziell gibt es gar keine Hauptstadt aber weil es die einzig richtige Stadt ist, wird sie so genannt. Außerdem lebt Ayako die meiste Zeit hier, deswegen halten die Menschen diese Stadt für etwas besonderes.“, Aya senkte einen Kopf und wand sich zu Chimära „Große Göttin, wir haben dank dir das Ziel erreicht, wir danken dir!“ Mit einem Zischen wurde Chimära in Sekundenschnelle immer kleiner biss sie schließlich wie eine Seifenblase zerplatzte. Auf diese weise wurden Dax und Aya sanft auf den Erdboden befördert. Dax kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, diese Welt war so seltsam und ständig passierte etwas, das nicht passieren konnte oder durfte. Was ihn aber am meisten erstaunte war die Tatsache dass Sayako schon mal hier gewesen ist, und eine Kriegerin sein soll. >Vorhin hatte sie doch irgendwas von Waffen gesagt.< dachte Dax. Er konnte es nicht fassen, er war der festen Überzeugung dass er noch schliefe und bald aufwachen würde. Dax und Aya erreichten das Haupttor, sofort stellte sich eine Eskorte rund um sie und sie wurden zu Wohnsitz von Ayako geführt. Ligra setzte sich aus den verschiedensten Häuser zusammen, da waren welche, so ärmlich als würden Kirchenmäuse darin wohnen, und andere, so prunkvoll und aufwendig wie für den Shougun gemacht. Überall liefen Menschen beschäftigt hin und her, sie schienen keine Notiz von der Eskorte, Dax und Aya zu nehmen. Viele der Leute waren einfach gekleidet, mit Kimonos von der Farbe des Staubes und Strohhüten auf ihren Häuptern, aber es gab auch einige Samurai in voller Rüstung und edle Frauen in wunderschönen Kimonos mit prachtvollen Obi. Dax kam es vor als würde er einen Spaziergang durch ein mittelalterliches japanisches Schaudorf machen. Sie überquerten einen rauschenden Fluss und gelangten bei einem Eingang an, eine Steinmauer grenzte ein weiträumiges Grundstück ab. Zwei Männer bewachten den Eingang den Dax und Aya nun durchschritten. Dahinterkamen wunderschön gepflegte Gärten zum Vorschein. Mit künstlich angelegten Wasseranlagen und majestätischen Bäumen die sich elegant im Winde wiegten. Im Zentrum des Gartens stand ein Haus, das um einiges größer war als die, die Day in der Stadt gesehen hatte. Ohne ein Wort zu sagen verließ die Eskorte sie und Dax bemerkte Dienerinnen die Wasser holten, Pflanzen pflegten und einen kleinen Steinkreis zum Beten errichteten. Am höchsten Punkt des Hauses, am Dachgiebel war eine rote Fahne befestigt. Sie bedeutete dass, die Herrin des Hauses mit dem Tod kämpfte. Dax hörte ein Wiehern hinter sich und fuhr erschrocken herum. Es war das schwarze Pferd auf dem Sayako vorhin davon geritten ist. Aya bemerkte es ebenfalls und er winkte eine Dienerin zu sich. Das Mädchen lief rüber, fiel auf die Knie und verbeugte sich. „Ist Sayako-sama eingetroffen?“, fragte Aya. Das Mädchen richtete sich auf, jedoch blieb ihr Blick gesenkt. „Sayako-sama ist gerade eben erst eingefroffen, sie wurde sogleich zu Ayako-sama geführt.“ „Wie steht es um Lady Ayako? Kann sie gerettet werden?“ „Es scheint als hätte sie all ihre Kraft versammelt gehalten um Sayako-sama wiederzutreffen, aber sie ist sehr schwach, ihre Kräfte lassen stark nach. Die Weißmagier haben alles getan was nötig war um ihr zu helfen, aber wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen.! Kapitel 12: Wiedersehen der Schwestern -------------------------------------- Aya nickte der Dienerin zu und sie zog sich zurück. „Dax, hör zu, dur wirst jetzt gleich Sayakos mentale Schwester sehen, den zweiten Teil ihres Geistes. Sayako hat wichtiges mit ihr zu besprechen, deswegen musst ich dich bitten dich möglichst unauffällig zu verhalten! Übrigens wirst du dann auch mehr zusammenhänge verstehen wenn du dich nicht einmischst.“ Aya führte Dax in das Haus, es war umwerfend, im altem japanischem Stil eingerichtet, sogar mit einem echtem Nachtigallenboden, der von unwillkommenen Eindringlingen warnen soll. Vor einer Papierbespannten Tür blieben sie stehen, Aya schob sie auch und dahinter kam ein Krankenzimmer zu Vorschein. In der Mitte des Zimmers lag ein Futon und Sayako kniete daneben. Auf dem Futon lag, Dax konnte es nicht glauben, das Spiegelbild von Sayako. Ihr Atem ging flach und röchelnd und ihre Augen waren geschlossen. Schweißperlen sammelten sich auf ihrer Stirn und sie war so blass wie Kreide. Im Gegensatz zu Sayako hatte Ayako Haare von der Farbe des Lichtes, sie waren Blond und lagen breit aufgefächert neben ihrem Kopf. Sayakos Gesicht zeigte Trauer, sie konnte nicht lange hier gewesen sein. Ayako war einem künstlichen Schlaf unterlegen, aber dessen Wirkung sollte bald verblassen und sie würde aufwachen. Sayako bemerkte die Neuankömmlinge und sah auf. Dax versuchte ihr zuzulächeln aber sie reagierte nicht darauf. Ayakos Atem stockte, ein Weißmagier kam und fing an ihren Kopf zu massieren und ließ sie den Dampf von gekochten Kräutern einatmen. Ayako schlug die Augen auf, sie waren leer und glanzlos, Sayako griff nach ihrer Hand. „Sayako, du bist also endlich hier.“, flüsterte Ayako. Dax und Aya mussten sich anstrengen um die leise gehauchten Wörter zu verstehen. „Jah Ayako, ich bin hier, bei dir! Was ist geschehen? Was ist mir dir passiert?“ „I... Ich fühle mcih schuldig weil ich dich trotz meines Versprechens wieder hierher geholt habe!“ „Es macht mir nichts aus.... Es ist schon gut!“ „Ich habe versagt.... Damals, der Bannfluch hat den Fürsten langsam zersetzt und vernichtet. Aber.... die Magie war zu langsam... Er hat einen Sohn gezeugt... Er... er ist ein Vampyr, der König der Vampire. Sayako, wir befinden uns im Krieg. Im Osten finden ständig Angriffe gegen uns statt, es scheint als ob sich alle dunklen Kreaturen zu einer Allianz geschlossen hätten, sie wollen uns alle vernichten.... unsere Truppen... sie können den Angriffen nicht mehr lange stand halten und täglich sterben mehr von ihnen, die Lage ist aussichtslos...“ „A .... aber was ist mir dir passiert? Weshalb bist du in solch einem schlimmen Zustand?“ „Ich bin hiergeblieben, die Elben kümmern sich um die Ausbildung der Streitkräfte .... alle starken Männer und Krieger befanden sich bereits an der Front, ich bin ein leichtes Ziel gewesen, dieser Vampyr, hmm wir kennen nicht einmal seinen Namen, ich frage mich ob er überhaupt einen hat. Er griff das Haus an, überwältigte die Wachen und saugte den Dienerinnen das Blut aus, dann kämpfte er mit mir, doch.... er hat übernatürliche Kräfte die ihren Ursprung im Bösen haben, und er überwältigte mich und....“, Ayako stockte, sie hatte keine Kraft mehr zum weitersprechen, es war zu anstrengend, der Weißmagier erzählte weiter:“ Er besiegte Ayako-sama, biss sie und trank von ihrem Blut, normalerweise wäre sie gestorben oder wäre auch ein Vampir geworden aber der Biss eines Vampyrs wirkt anders.“ – Er entblößte ihren Hals. Es kamen nicht zwei Einstichwunden zu Vorschein, wie Dax sie aus Vampir Filmen kannte, aus ihrem Hals war ein Stück Fleisch ausgerissen. Die Stele rund um die Wunde war weiß und blutleer, dieser Teil ihres Körpers war völlig verfault, und die Fäulnis breitete sich immer weiter aus. „Dieser Biss ließ Ayako-sama noch Tagelang am leben und langsam, ganz langsam wurde ihr die Lebenskraft geraubt. Er will sie quälen, er hat sie gekostet und nun wird sie von ihm zerfressen.“ Sayako begann zu zittern, „Ayako, was soll ich tun? Wie kann ich dich retten? Wie kann ich ihn vernichten?“ Tränen verschleierten ihre Augen. Ayako öffnete ihren Mund, sie versuchte zu sprechen, doch die Worte kalangen nun noch zerbrechlicher und verletzlicher. „Schwester, mich kannst du nicht mehr retten, aber ich werde immer ein Teil von dir sein. Ich weiß nicht wie du ihn vernichten kannst, aber dieser Vampyr ist stärker, mächtiger und grausamer als der Fürst damals... Ich weiss wie stark du bist, du wirst meine Welt vor dem Untergang bewahren.“ „Wie soll ich denn dass alleine hinbekommen – ohne dich? Das letzte mal warst auch du diejenige die den Kampf ausgefochten hat, ich war verwundet und kampfunfähig!“ Sayako bebte, > nein, das darf nicht geschehen, Ayako durfte nicht sterben, sie muss leben!< Ayako versuchte sich aufzurichten, „Sayako beruhige dich! Ich werde dich nie völlig verlassen, mein Geist wird immer bei dir sein! AAGGGHHH!“ Ayakos Schmerzensschrei klang durch den Raum, es war ein Schock für die Anwesenden. Ayakos Körper verfiel in Zuckungen, eine dünne Linie ihres restlichen Blutes lief ihren Mundwinkel herab. Sayako schrei auf und zerre an Ayako und presste deren Körper an ihren, sie flehte Ayako an wieder aufzuwachen doch, sie atmete nicht mehr, ihre Augen waren starr wie die eines Fisches. Der Weißmagier schob die Lider über ihre Augen und scholl sie somit für immer, danach sprach ein Gebet für sie. Oben, auf dem Dachgiebel veränderte sich etwas, die rote Fahne, die leblos herabgehangen hatte, erwachte zum Leben. Sie flatterte heftig nach allen Seiten, ihre Farbe veränderte sich und wurde zu einem reinem und unbeflecktem Weiß. Kapitel 13: Zeichen der Trauer ------------------------------ Sayako starrte ungläubig auf die Tote, Tränen überschwemmten ihre Augen und tropften auf den glatten Holzboden. Diese Tränen brannten sich tief in das Holz ein, und diese Tränen wurden ein Zeichen für eine besondere Art von Trauer, Trauer die wegen Tod hervorgerufen wurde. Sayako zitterte, ihre Gefühle zogen sie in die Tiefe, wo sich ihr Herz unter Schmerzen wand.... Der Weißmagier legte eine Hand auf Sayakos Schulter und sieß sie einige Momente dort verweilen. Schließlich stand er auf und ging nach draußen, um den Tod von Ayako zu verkünden, der Frau, die ein magisches Bindeglied gewesen ist und den dunklen Fürsten gebannt hatte. Ebenso verkündete er dass Sayako das Bindeglied aus der anderen Welt eingetroffen sei, deswegen erblüht neue Hoffnung. Aya kam vor und kniete sich neben Sayako und nahm sie in die Arme. „Ich kann deinen Schmerz fühlen, er ist unendlich. Ihr Tod war Schicksal, genau wie es deines ist uns zu helfen. Nutze deinen Schmerz und verwende ihn im Kampf. Ich werde dir helfen!“ Sayako hörte den Worten kaum zu, in ihren Ohren machten sie keinen Sinn. Mit dem Verlust von Ayako hatte sie ebenso einen Teil von sich selbst verloren. Nie mehr würde es so sein wie früher. Aya musterte Sayako und spürte wie sie sich an ihm festklammerte, als brauche sie einen festen Halt, um nicht zu fallen. „Sayako-sama!“, Aya riss sich mit einem Male von ihr los und verbeugte sich tief. Seine Stirn berührte den Boden, „hiermit gelobe ich dir Treue bis in den Tod, ich werde, wenn es sein muss mein Leben für das deine geben, damit du unsere Welt wieder in die weichen Hände des Friedens schliessen könnt. Von nun an werde ich euch beschützen und meine Magie für euch einsetzen. Von jetzt an gehöre mein Leben euch, ich werde euch bis zum Ende meiner Zeit dienen und darüber hinaus, genau so wie ich Ayako gedient habe!“ Sayako war sichtlich gerührt. Ihre Blässe wich und ihre Wangen erröteten Zart. Sie wandte sich zu Dax, der noch immer schweigsam an der Wand stand und sagte:“ Dax, nun steht es dir frei dich zu entscheiden, du kannst mit mir kommen und mir helfen diese Vampyr-missgeburt zu vernichten, ich habe sogar schon eine Waffe für dich, oder du hälst dich da heraus, ich bin nicht in der Lage dich heimzubringen, das steht nicht in meiner Macht, aber du kannst hierbleiben und abwarten ob ich es schaffe oder versage.“ Aya richtete sich wieer auf und schaute Dax eingehend an, Dax starrte stumm zu Boden. „Aya, sag bitte den Dienerinnen sie sollen uns Zimmer und Kleider herrichten, meine Waffen liegen noch im Garten, wenn sie nicht schon weggeräumt wurden.“ Aya verneigte sich nochmals und verließ das Zimmer. „Ich weiss nicht was ich tun soll, das was geschehen ist, was gerade hier geschieht, ... ... es ist ... ... es ist Wahnsinn!“, Dax sprang auf. „Ich bin hier, ... .... mit dir ... ... reite auf deiner Chimära, erfahre dass du was bist? Ein mantales Bindeglied. Ich erlebe den Tod einer Frau die genau so aussieht wie du ... ... und was kommt noch.... ...? Erregt begann er hin und herzulaufen. „Ich werde dich sicherlich nicht alleine lassen! Immerhin brauchst du jemanden der auf dich aufpasst! Diesem ... ... diesem Aya kann ich nicht trauen! Du sagtest du hast eine Waffe für mich? Her damit, stürzen wir uns in das Abenteuer!“ Theatralisch warf er die Hände in die Luft. „Ähem...“, Sayako musste ihre Stimme wiederfinden, „du solltest dich ein bisschen zurückhalten. Gut du wirst mich begleiten und mir helfen aber verkenne die Situation nicht! Ayako ist gerade gestorben ... ... ... dir mag sie nichts bedeutet haben, aber ich hatte eine ... ... tiefe Verbindung mit ihr. Sie was so etwas wie meine Schwester, zusammen waren wie unbesiegbar, aber ob ich es ohne sie schaffen werde ... ...“ Sayako verstummte. „Keine Sorge, du hast ja mich!“ Kapitel 14: Eine Stadt in der Stille ------------------------------------ Etwas 2 Tage sind vergangen, Sayako und Dax verließen kaum die Räume die sie bezogen hatten. Das Essen wurde von Dienerinnen gebracht und sonst gab es keinen Grund das Anwesen zu verlassen. Dax verstand die Traurigkeit von Sayako und hielt sein Temperament zurück, obwohl es ihn reizte sich auf einen Konfrontation mit Aya einzulassen. Aya war ständig bei Sayako, er kümmerte sich um sie und schleimte extrem wie Dax fand. Dann brach der Tag an, an dem Ayakos Begräbnis sein sollte. Danach würden Sayako, Dax und Aya gen Osten aufbrechen, wo sich die Kriegstruppen auf die Schlachten vorbereiteten. Wenn Dax die Grundlagen des Kampfes und ein paar hilfreiche Jutsus erlernt hatte, werden er und Sayako als Kommandanten einige Truppen anführen. In Windeseile war die Nachricht von Ayakos Tod verbreitet, die Bewohner der Stadt waren in Trauer versunken und völlig verzweifelt, ständig waren Klagelieder zu hören, doch ein kleiner Hoffnungsschimmer gedieh in eines jeden Herzen, diese Schimmer trug den Namen Sayako. Die Menschen setzten großes Vertrauen in sie. Die Beerdigung fand bei Vollmond statt. Wie beim Kischblütenfest waren viele Lampions auf den Bäumen befestigt, aber statt das einzigartigen Muster, gab es nur ein einheitliches Weiß, die Farbe der Trauer. Ayakos Körper war vorher von Dienerinnen gewaschen, gesalbt und eingeölt worden, ein weißer Seidenschal wand sich anmutig um ihren Hals, um die schreckliche Wunde zu verbergen. Viele wollten nicht glauben dass sie toto war, es schien als würde sie friedlich schlafen. Sayako was genauso gekleidet wie Ayako und sollte die Gebete für sie sprechen. Die Köpfe der Menschen die anwesend waren, senkten sich allesamt als Sayako die heiligen Worte aussprach. Nie zuvor war es so still in der Hauptstadt gewesen, Sayako beendete das Gebet und wunderte sich wie fest ihre Stimme geklungen hatte, obwohl ihr schon wieder die Tränen kamen. Verschleierte Zwillinge brachten getrocknete Kirschblüten und überdeckten Ayakos Körper damit. Unzählige Tränen, in Stille geweint, verdunkelten den Boden von Ligra. Aya trat zum Podest auf dem Ayako gebettet war und einige Blicke wurden sehr feindselig. Er streckte die Arme gen Himmel und öffnete die Hände. Ein Feuerregen prasselte nieder, bis das Stroh unter Ayako die Flammen fing und zu brennen begann. Sayako konnte nicht hinsehen, in ihren Ohren knisterte das Feuer als ob unzählige Knochen gebrochen wurden, sie wand sich um und Dax, der schweigsam hinter ihre gestanden hatte, nahm sie sanft in seine Arme. Dax ist währen der gesamten Zeremonie sehr verstört gewesen, Syakos unheimliche optische Ähnlichkeit mit der Toten, beunruhigte ihn sehr. Vor seinen Augen tauchten seltsame Veränderungen auf. Da blonde, lichtnahe Haar von Ayako wurde mit einem Male ebenso braun wie das von Sayako, und die Lippen der Toten öffneten sich und formten die Worte: Du kannst mich nicht retten, flieh! Es knackte, das Feuer hatte sich bereits bis zum Holz durchgefressen. Die Erscheinung verschwand eben so schnell wie sie aufgetaucht ist. Dax war erschrocken, hatte diese irgendwas zu bedeuten? Oder hatte der Schein des Feuers nur seinen Augen geblendet? Der gesamte Podest war nun niedergebrannt, Mönche kamen und schütteten Sand über die restlichen Flammen, um sie zu ersticken. Die einzelnen Leute der Menschenmasse verbeugten sich tief und verließen die Beerdigung. Sayako wand sich an Dax, „Wir sollten jetzt auch gehen!“, sie löste sich von Dax, denn er hielt sie immer noch fest, und wand sich um, um auch die Beerdigung zu verlassen. Nach ein paar Schritten überwältigten sie Schmerz, Kummer und Leid. Sie brach so schnell zusammen, dass weder Dax noch Aya sie auffangen konnten. Die Mönche eilten herbei, lasen sie auf und brachten sie ins Haus zurück. Aya was danach sehr wütend auf sich selbst, weil es sie nicht auffangen konnte, obwohl er vor ein paar Tagen geschworen hatte auf sie zu achten. Er setzte sich auf die Veranda und winkte einer Dienerin. Sie sollt zwei Flaschen Sake holen, und Dax auf die Veranda bitten. Die Dienerin eilte in Dax Zimmer, wo sie ihn aber nicht fand, sie ging weiter zum Zimmer von Sayako, schob die Tür auf und verbeugte sich. Dax schaute sie nicht an. Sayako lag auf einem Futon, und er saß gedankenverloren neben ihr. Seine Augen starrten ins Leere. „Dax-sama ich darf euch ausrichten dass Aya euch auf der Veranda erwartet, ich werde euch zu ihm führen.“ Er reagierte noch immer nicht, verärgert stand die Dienerin auf und ging zu ihm rüber, sie griff ihm an die Schulter und er zitterte unter ihrer Berührung. „I... Ich will nicht zu ihm... ... er soll mich doch am Arsch lecken!“ Mechanisch zupfte Dax die Hand von seiner Schulter und seufzte. „Dax-sama... ... Bitte ... ... Ihr müsst gehen ... ... Sayako wird vor dem Morgen bestimmt nicht aufwachen ihr müsst nicht die ganze Zeit hier Sitzen!“ „Hmm..., sicher, wenn du das sagst...!“ Dax musste hämisch grinsen, die Dienerin war so weit nach vorne gebeugt dasser ihr bequem in den Ausschnitt ihren Kimonos glotzen konnte. Als sie es merkte, fing sie an zu kichern „Hihihi, Dax-sama, ich bin eine Dienerin, aber ihr solltet nun aufhören meinen Körperbau zu bestaunen und euch endlich zu Aya begeben!“ „Das hat aber lange gedauert!“, murrte Aya, als Dax an die Veranda trat. „Willst du Sake?“; fragte er und reichte Dax einen Becher. „Hm, warum willst du mich sprechen?“, Dax nahm den Becher in Empfang, setzte ihn an seine Lippen, trank jedoch noch nicht. „Ich möchte dich um eines bitten...“ fing Aya an, „es geht um Sayako!“ „Was ist denn mit ihr?“ fragte Dax und trank endlich den Sake, es war ein unbeschreibliches Gefühl endlich wieder den Geschmack von Alkohol auf der Zunge zu haben. Dax genoss es förmlich. „Sie ist bei uns anders als in eurer Welt... sie ist sehr stark, aber durch diese Stärke eben auch sehr verletzlich... Du hast es auf der Beerdigung selbst gesehen...“ „Dax sah Aya tief in die Augen „was willst du damit sagen?“ „Ich habe Angst um sie... Ayakos Tod und die ganze Situation hier, es könnte sie zerfressen!!“ „Ich bezweifle dass du in der Lage bis ihr dabei zu helfen.“ mahnte Dax. „Eben deswegen“ – unterbrach Aya „rede ich mit dir... du als ihr Freund... kannst ihr vielleicht etwas mehr halfen als dir klar ist!“ „Ich werde jetzt ins Bett gehen!“, mit diesen Worten und einem ungutem Gefühl stand Dax auf und ließ Aya alleine. Aya saß noch sehr lange auf der Veranda, leerte die beiden Flaschen Sake alleine und studierte die Konstellationen am Sternenhimmel. Aber er konnte nicht herausfinden was sie bedeuteten. Später, es war schon sehr spät, schleppten ihn zwei Dienerinnen ins Bett, er war völlig betrunken. Kapitel 15: Der Marsch zum Elbenlager ------------------------------------- Als die Sonne aufging war Sayako bereits im Garten, sie war total fit und überwachte die Vorbereitungen zum Aufbruch. Sie war sehr früh aufgewacht, und endlich spürte sie die Kraft die sie sich damals im Training angeeignet hatte. Sayako hatte eine Wache zu einem Duell herausgefordert und die Wache lag nach nicht einmal 2 Minuten im Staub. Aber Sayako konnte genau fühlen dass sie noch einiges ihrer alten Stärke wiedererlangen musste. Vor dem Begräbnis war beschlossen worden dass Sayako, Aya und Dax nicht alleine reisen werden, eine Eskorte wird sie begleiten und für eine Gruppe junger Männer aus der Stadt war es Zeit geworden sich der Armee anzuschließen, sie werden bald eine Ausbildung beginnen. Deswegen mussten Karren mitgeschleppt werden, zu dritt hätten sie – trotz der Waffen – leichtes Gepäck und 4 Pferde hätten ausgereicht, aber nun... ... eine Menge Männer, Gepäck und Proviant. Dazu kamen noch die Unmengen von Briefen und Nachrichten von Frauen, Kindern und Freunden für die Krieger an der Front und der Bedarf an Versorgungsobjekten wie Essen, Kleidung, Waffen und Verbandsmaterial war auch enorm. Sayako sorgte sich, mit solch einem großem Gefolge würden sie länger bis zum Elbenlager brauchen. Das Elbenlager lag ein etwa eine Tagesreise von dem Ort entfernt wo die wiederholten Angriffe stattfanden, ein einzelner Reiter auf einem schnellem Pferd konnte die Strecke sogar in einem halben Tag hinter sich bringen. Doch dorthin würden sie erst gehen wenn Dax bereit war. Sayako fröstelte, sie zog ihren Umhang enger um die Schultern, der Morgenwind brachte eine frische Kühle mit sich. Sie musste plötzlich daran denken wie sie Ausgebildet wurde, die Elben waren sehr streng und erwarteten vollkommene Konzentration und äu8ßerste Disziplin. Nicht nur einmal war Sayako vor Überanstrengung zusammengebrochen. Aber das elbische Essen stärkte sie und danach war sie immer kräftiger als zuvor. Die Ausbildung hatte nicht nur aus körperlichem Training bestanden, sie hatte ebenso wie den Kampf auch den Umgang mit ihrem Geist erlernen müssen, alleine und mit Ayako hatte sie oft am Abend deswegen trainiert. Am Ende des Trainings war sie nahezu unbesiegbar geworden, diese spezielle Technik, Fähigkeiten ihres Geistes mit Magie, Angriff und Verteidigung zu kombinieren konnte sonst nur Ayako. >Nun werde ich erfahren wie viel ich der Zeit verlernt habe<, dachte Sayako Plötzlich hörte sie ein Geräusch hinter sich, blitzschnell fuhr sie herum, wand einen Hebelwurf an und schleuderte den verdatterten Aya zu Boden. „Argh... ngh.... ... ... nicht nur dass ich einen Kater habe dass mir der Schädel platzt... jetzt auch noch so etwas!! Sayako!! Hast du denn gar kein Erbarmen?“ „Du hättest eben nicht trinken sollen, du verträgst doch nichts! Was hast du am Abend mit Dax besprochen? Eine Dienerin hat mir davon erzählt!“ „Über nichts von Bedeutung, wir haben nur Sake zusammen getrunken.“, umständlich stand er auf und streckte sich wie eine Katze. Dax, der eben aus dem Haus gekommen ist, glotzte völlig verdattert auf Sayako, >Mann, wie schnell sie ihn zu Boden gebracht hat, ich konnte nicht einmal ihre Bewegungen deutlich sehen... ob ich auch so etwas lernen werde?< „Guten Morgen Dax!“, Sayako schenkte ihm ein strahlendes Lächeln als sie ihn erblickte. „Bist du bereit zum Aufbruch? In etwa einer Stunde geht’s los!“ „Öhm...m...., jah klar!“, Dax kratzte sich verlegen am Kopf, >werden wir etwa zu Pferd reisen? Ohneein...!!< Dax schaute sich im Garten um und entdeckte auch alsbald die Dienerin die ihn am Vorabend geholt hatte. Öhm... das... das ist mir jetzt ein bisschen peinlich, aber habt ihr vielleicht irgendein Mittelchen gegen Übelkeit? Wenn ich auch nur diese Pferde sehe wird mir schon kotzübel!“, sie blickte ihn belustigend an. „Hihi, natürlich, ich werde sofort eines suchen und es euch vor dem Aufbruch geben!“, sie verbeugte sich und ging. Nachdem sie einige Meter entfernt war, brach sie in schallendes Gelächter aus. Dax war bestürzt... es war doch nur ein wenig Übelkeit... Zuhause konnte er mit einem Magen voller Zuckerwatte Achterbahn fahren, aber hier wurde ihm schon beim Anblick eines Sattels schlecht. „Haha... du wirst dich schon daran gewöhnen“, Sayako klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. „Was meinst du?“, Dax tat überrascht. „Tja, Kagero hat so laut gelacht, dass alle Dienerinnen wissen wollten warum... und weil ein Mann wie du nicht reiten kann, ... sind sie alle sehr belustigt, ahah.“ „Das ist nicht gerade aufbauend!“ „du brauchst nicht gleich so einzuschnappen, du wirst es lernen! Ich glaube fest an dich. Und nach einer Weile, wird sich auch dein Körper daran gewöhnen, du brauchst nur etwas Zeit.“, sie sah ihn aufmunternd an. Sie waren etwa einen halben Tag unterwegs, es waren drei vollen Karren, die von jeweils zwei Pferden gezogen wurden, 12 Reiter, etwa 30 Männer, zukünftige Krieger, sie ritten nicht, sie liefen nebenher um schon mit Ausdauerübungen zu beginnen. Abwechselnd saßen jeweils 6 von ihnen auf den Karren, ein Mann namens Huong-Lei hatte das Kommando über sie übernommen. Er war von der Front wegen einer Krankheit beurlaubt worden und kehrte nun dahin zurück. Dax war den ganzen Vormittag geritten aber nun lief auch er mit den restlichen Männern. Sayako ist sehr schweigsam gewesen, seit ihrem Aufbruch hatte sie kaum 3 Worte gesprochen, Dax hatte vergebens versucht mit ihr zu reden, dass sie nicht mit ihm sprach war auch ein Grund weshalb er lief. Aya wusste warum Sayako so still war, und er machte sich nicht die mühe sie anzusprechen, er tat es ihr einfach nach und trainierte ebenfalls seine innere Magie. Auf dem Pferde, welches Dax geritten hatte saß nun eine junge Frau, die einzige die außer Sayako mit reiste. Dax hatte sich seine Gedanken über sie gemacht und hielt sie für eine Prostituierte die den Männern Freude bereiten sollte aber Sayako sah auf den ersten Blick wer das Mädchen wirklich war – eine Shinobi. Eine Frau die alles verloren hatte außer ihr Leben und nun eben dieses dem Kampf geopfert hat und im Kampfe sterben wird. Es war leicht zu erkennen, sie hatte ein traditionelles Trauergewand an was bedeutet dass sie Witwe ist, sie trug jedoch ein Schwert an der Hüfte. Ihre Figur war sehr Schlank und ihrem Körper sah man wie gelenkig er war, ihre Bewegungen waren fließend und kraftvoll, offenbar war sie auch noch eine Kriegerprinzessin. Sie hatten bereits eine schöne Strecke hinter sich gebracht und es wurde beschlossen kurz Rast zu machen. Es dauerte nicht lange da fand sich ein akzeptabler Lagerplatz und die Reisenden hielten an. Mit vereinten Kräften breiteten sie einige grob gewebte Wolldecken aus um nicht auf dem Boden sitzen zu müssen und in der Mitte wurde ein Lagerfeuer errichtet, mit vereinten Kräften hatten sie Feuerholz herbeigeschafft und einige Kaninchen gefangen, denen jetzt das Fell über die Ohren gezogen wurde. Die Kaninchen waren unglaublich mager, es war nicht viel Fleisch an ihnen dran, aber die Fleischteile wurden trotzdem brüderlich aufgeteilt. „Genieße es...“ Sayako starrte in das Feuer. „Was...?“ fragte Dax verwirrt, er saß direkt neben Sayako. Sie hatte ihr Fleisch kaum angerührt. „Diese Stille, diesen Augenblick...“ nach einer Weile fügte sie hinzu „diesen Frieden der uns jetzt umgibt.“ Dax ahnte worauf sie hinaus wollte und legte tröstlich seinen Arm um sie. „Ich habe es schon einmal erlebt... ... ich weiß wie schrecklich es ist!“ „Hey... was immer passiert... wir stehen das gemeinsam durch.“, sagte Dax tröstlich. „Klar! Dich kann man ja schließlich nicht alleine lassen!“, scherzte Sayako und gab Dax eine Kopfnuss, aber innerlich war sie tief berührt. Sie rasteten nicht lange, als die Pferde gefüttert und getränkt waren, packten sie ihre Sachen und ritten weiter. Huong-Lei übernahm wiederum das Kommando über die angehenden Soldaten und nun liefen sie im völligem Gleichschritt. Dax war erstaunt, er spürte kaum noch Übelkeit, er ritt zu Sayako. Sie saß nicht alleine auf ihrem Pferd, die junge Frau saß hinter ihr. Sie hatte keine Schuhe an und Dax sah dass ihre Füße von Blasen überseht, verbrannt vom heißem Sand und mit Blut verschmiert waren. Sie musste unglaubliche Schmerzen haben aber entweder fühlte sie keinen Schmerz oder sie verbarg es sehr geschickt. Sayako unterhielt sich leise mit ihr, Dax wollte zwar nicht stören aber er wollte sich in Sayakos Nähe aufhalten. „Ich konnte meinen Mann nicht mehr helfen, der Dämon hatte sein Rückgrad wie einen Zahnstocher zerbrochen, er war auf der Stelle tot. Seine Familie hat mir nicht geglaubt, sie waren das Ansicht weil ich Attentäterin bin habe ich ihn ermordet, und ich sei dabei noch sehr schlampig gewesen, weil sie mir sofort auf die Schliche gekommen sind...“, sie zuckte mit den Schultern „Ich hätte ihn nie lieben können, es war eine Zwangsheirat zwischen zwei Kriegsfamilien, ich will nie wieder etwas mit ihnen zu tun haben!“, beendetet sie ihre Erzählung. „Willst du jetzt im Krieg den Tod finden?“; fragte Sayako. „Nein, „ Sprach die Frau belustigend „ ich will ein neues Lebensziel finden! Als mein Ziel eine brave und gehorsame Ehefrau zu sein war ... wurde mein Mann ermordet, anscheinend ist das nicht mein Schicksal, ich reise nun durch das Land und wollte mich ein bisschen austoben – am Schlachtfeld.“ Sayako wurde ungehalten „Das Schlachtfeld ist kein Vergnügungsplatz, es geschehen furchtbare Dinge dort, du könntest verwundet oder getötet werden!“ „Da hast du recht, Sayako, aber solange man kein Ziel hat, ist auch das eigen Leben so gut wie nichts wert, und falsche Ziele bringen dich nur ins Grab oder stürzen dich ins Unheil!“ Sayako schwieg betroffen, auf einmal ritt Huong-Lei mit seinem prächtigem Schlachtross zu ihnen und verkündete „Wir werden bald das Elbenlager erreichen, es dauert nicht mehr lange.“ Kapitel 16: Lektion im Bogenschiessen ------------------------------------- Elben waren ein uraltes magisches Volk mit kriegerischen Erfahrungen und einigen seltsamen Eigenschaften. Dax hatte „Herr der Ringe“ gelesen, und die Elben im Buch kamen denen schon nahe. Die spitzen Ohren waren vorhanden aber sie hatten unglaublich blasse, schon fast durchscheinende haut und keine Pupillen. Von ihrer Art und ihrem Auftreten her waren sie sehr unnahbar, irgendwie erhaben. Als erstes fiel Dax auf wie unglaublich schweigsam sie waren. „sie verwenden keine Sprache um mite4inander zu kommunizieren, sie lesen gegenseitig ihre Gedanken und so geben sie keine Geheimnisse pre4is.“, Dax merkte nicht wie die junge Frau neben ihn trat. „Was ist mit deinen Füßen?“, fragte Dax geschockt, „du musst doch unglaubliche Schmerzen haben?“ „Ich bin eine Shinobi, und eine Kriegerprinzessin bei mir heilen Wunden sofort!“, lachte sie. „Wie durch Magie?“, fragte Dax verbittert. „Haha nein, ein Elb hat sie behandelt und dieser Weißmagier- Schönling gab mir eine Salbe.“ „Du meinst Aya?“ „Ist das sein Name?“, sie runzelte die Stirn, „anscheinend ist er nach Ayako benannt... seltsam...“ „Tja... übrigens mein Name ist Dax!“, erwartungsvoll streckte er ihr seine Hand entgegen. Verwirrt blickte sie ihn an, offenbar hatte sie keine Ahnung was diese Geste bedeuten sollte. Auf einmal ertönte ein Pfiff. Dax blickte um sich und entdeckte einen Elb, der in einiger Entfernung stand und sie beide beäugte. „Ich sollte jetzt gehen!“, sagte sie und lief davon. „Warte; so sag mir doch wenigstens deinen Namen!“, schrie Dax ihr nach. Sie blieb nicht einmal stehen, im laufen rief sie „Hanabi!“ Das Elbenlager bestand aus langen Reihen von Zelten in denen die Neuankömmlinge schliefen, zu essen bekamen sie in einem größerem Zelt, aber nur das was sie selbst fingen. In der Nähe gab es einen riesigen Kampfplatz zum üben und Stallungen für die Pferde, sonst konnte Dax nichts besonderes erkennen. Er hatte Sayako seit ihrer Ankunft aus den Augen verloren aber nun kam sie auf ihrem Pferd angeritten und hatte ein weiteres im Schlepptau. „Zeit dass du lernst mit Pfeil und Bogen umzugehen, auch von Pferd aus.“ Zu Beginn zeigte Sayako Dax wie man richtig mit dem Pferd umging. Beim Bogenschießen oder speziell beim Kampf vom Pferd aus konnte es nicht an Zügeln geführt werden, sie legten vor dem Training das Zaumzeug ab und Dax lernte das Pferd durch Druck mit seinen Oberschenkeln zu führen. Auf dem Übungsplatz wurden Strohpuppen aufgebaut auf welche dann geschossen werden sollte. „Ok, das Reiten geht jetzt schon sehr gut! Das ist Rion, er wird dir den Schuss vom Pferderücken beibringen.“ rief Sayako Dax zu. Er war so aufs Reiten konzentriert gewesen dass er nicht bemerkt hatte wie en Elb auf einem schneeweißem Pferd erschienen war. Dax war sich nicht sicher aber es war möglich dass es der Elb war der Hanabi gerufen hatte. Der Elb gab Sayako und Dax geschnitzte Langbögen und einige Pfeile. Zunächst gingen sie den Bewegungsfluss im Trockenem durch und nachdem das einigermaßen saß, schossen sie einige Pfeile aus dem Stand. Sayako hatte Schwierigkeiten die Sehne längere Zeit ruhig angespannt zu halten, doch die Präzision mit der jeder Pfeil ins Schwarze traf erschreckte Dax. Er hatte keine Probleme mit der Sehne, ihm bereitete das Zielen Schwierigkeiten, ständig gingen Pfeile daneben und nach zwei Stunden hatte er noch immer keinen tödlichen Schuss abgefeuert. Rion wurde sehr ernst „Wenn du es nicht schaffst mit völliger Ruhe, festem Stand und genügend Zeit einen Baum zu treffen, wie willst du es dann vom Rücken eines Pferdes?“, er sah Dax vorwurfsvoll an „ich werde Hanabi rufen, ie übt dann mit euch mit den Waffen.“, Mit diesen Worten ließ er sie alleine. „Du darfst ihm das nicht übel nehmen.“; sprach Sayako, „er ist ein Elb und ein hervorragender Schütze, er ist allerdings nicht sehr geduldig... du wirst schon sehen, mit deiner Waffe wirst du keine Probleme haben....! „Warum bis du dir so sicher?“, unterbrach Dax. „Na weil... weil sie vom bestem Schmied dieser Welt für dich gemacht worden ist und weil Ursalla sie für dich ersehen hat... glaub mir.. sie ist für dich bestimmt.“ Kapitel 17: Der Inhalt einer Kiste ---------------------------------- Sayako verschwand in ihr Zelt um sich umzuziehen, sie hatte Bogenschießen und reiten noch im Kimono können, aber jetzt musste sie ihre Kleider wechseln. Dax blieb auf dem Platz und versuchte noch (ohne Erfolg) ein paar vernünftige Schüsse abzugeben. Als Sayako und Hanabi gefolgt von ein paar Männern mit Holztruhen auftauchten, war Dax gerade im Begriff den Bogen zu Boden zu schmettern und ihn genüsslich durch die Gegend zu treten. Sayako strafte Dax mit einem Blick der alles zu Eis werden lies, Hanabi runzelte die Stirn und stemmte die Hände in die Hüfte, die Männer brachen in schallendes Gelächter aus und ließen die Truhen fallen. Sayako und Hanabi warfen sich einen kurzen Blick zu und ergriffen die Hände der Männer, die Gewalt der Fliehkraft, mähte die Männer sprichwörtlich um. Sayako und Hanabi hatten die Männer mit einem Wurf zu Boden gebracht, die restlichen waren wie Dominosteine umgekippt. Einige erstaunte Schreie hallten noch immer in der Luft als die Männer längst am Boden lagen, nun war es an Dax zu lachen, und er genoss es richtig diese einfältigen Hunde im Staub liegen zu sehen. „Ihr wertlosen Missgeburten, ihr Hundesöhne!!“, brüllte Hanabi, „was fällt euch ein so mit den Truhen umzugehen? Ihr seid unwürdig auch nur die Luft zu atmen die über dem Kampfplatz hängt!! Ihr seid weichgekochte Weicheier, sofort will ich von jedem 70 Liegestütze sehen!!! Na los!! Schleckt den Boden auf!!“ Sayako hatte absolut nicht mit solch einer Reaktion gerechnet, vor Schreck stellten sich ihre Nackenhärchen auf und sie bekam eine Gänsehaut. Day ging es nicht besser, als er nach seinem Lachkrampf halbwegs wieder stehen konnte, wollte er sich, als Hanabi nach den Soldaten trat die zu langsam waren, auf den Boden werfen und Liegestütze machen. Breitbeinig und mit den Armen in die Hüfte gestemmt stand Hanabi vor den Soldaten, mit überlauter Stimme schrie sie „fünf..... sechs.... sieben.....!“ Sayako stolperte zwischen den Truhen herum, bis sie endlich die fand die gebraucht wurde, diese Truhe schleüppte sie dann durch den sandigen Boden auf Dax zu. „Hey... mit der ist wohl nicht gut Kirschen essen nich?“, fragte Dax während er versuchen wollte Sayako zu helfen. „Nein, lass... das geht schon... sie?.... Sie zuckt nur aus wenn du dich wirklich komplett daneben benimmst... Dax.... öffne die Truhe!“ Dax blickte Sayako einige Sekunden an, „jetzt tu es endlich!“, fuhr sie ihne an. Zögernd streckte er die Hände aus und öffnete die Truhe langsam. In ihr war ein lederner Gürtel mit Kunai und Shuriken und eine Sense, sie war in zwei Teilen, um besser in die Truhe zu passen. Dax starrte die Waffe fassungslos an, wo hatte er sie bloß schon mal gesehen? „Hm? Soll ich jetzt etwa der Gras mähen gehen? Was soll der Scheiss Sayako? Ich dachte da wären Schwerter drin?“ „Dachtest du etwa im ernst du würdest Schwerter von mir bekommen? Hihi, heeh, das war ein Scherz!“, lachte Sayako. Sie kniff Dax schmerzhaft in die Seite und begann zu erklären:“ diese Waffe ist für dich bestimmt, mit keiner anderen Klinge wird es dir so gut ergehen wie mit der hier! Wenn du sie der erste mal in deinen Händen haltest ... wirst du ein Gefühl haben... welches du noch nie gefühlt hast und auch nicht wieder so intensiv spüren wirst.“ Dax musterte die Waffe skeptisch. >Anscheinend gehört sie nur in der Mitte zusammengesteckt<, dachte er. Nach einigen Sekunden hatte Dax endlich genug Mut gefasst um nach der Waffe zu greifen. Nichts, Dax spürte überhaupt nichts, nur die Kälte3 des Metalls, als er seine Finger um es schloss. Dax zuckte demonstrativ mit den Schultern, „... gar nichts...“ „Natürlich nicht.“, erwiderte Sayako „du musst sie schließlich noch zusammenbauen!“ Dax griff nach der zweiten Hälfte und entfernte den samtenen Sack, der über der Scheide war. Die Oberfläche war Spiegelglatt, Dax konnte sein Gesicht darin klar erkennen. Die Schneide war rasiermesserscharf, Dax war überrascht wie leicht die Hälften waren „wow die wiegen ja fast gar nichts...“ „Eben weil es deine Waffe ist, ich könnte sie sicherlich nicht einmal aus der Truhe heben!“ „... Na dann bauen wir das Teil doch mal zusammen!“ Dax steckte die Hälften zusammen, sie verbanden sich nahtlos miteinander. Niemand, weder Dax noch Sayako konnte dann sagen wo die Verbindungsstelle war. Als Dax endlich die vollständige Waffe in den Händen hielt, kam das Gefühl. Kapitel 18: Ein Gefühl wie nie zuvor ------------------------------------ Ein Gefühl das er noch nie zuvor fühlte, es auch nie wieder so fühlen würde. Im Nachhinein erklärte Dax dass es sich angefühlt hätte als ob etwas warmes mit ihm verschmolzen wäre, er hätte einen neuen Teil seiner Selbst erhalten. Es war ähnlich wie die Gewinnung eines neuen Freundes von dem man weiss dass er einen verlassen wird, gleichzeitig fühlte es sich aber so an, als ob etwas in ihm zerbrechen würde und einen angenehmen Schmerz hinterlässt. Sayako hatte Recht behalten es war überwältigend. Zufrieden blickte sie ihn an, „Ursalla ist ein Genie, keine andere Waffe wird bei dir solch eine Wirkung erzielen und mit keiner anderen Klinge wirst du so umgehen können wie mit der hier!“ Dax nahm die Sense etwas genauer in Augenschein, sie war in etwa 15 cm größer als er, sodass Dax sie bequem zu Boden stellen kann ohne sich selbst den Kopf einzuhaken. Die Schneide war mehrmals gefaltet, Dax erkannte die Maserung deutlich, das untere Ende war verstärkt, offenbar um Gegner damit niederzuschlagen. Die Sense saß perfekt in seinen Händen, dort wo er sie griff, war das Metall aufgeraut, damit seine Hände noch besseren Halt hatten. Dax warf noch einen kurzen Blick in die Truhe und entdeckte den Gürtel, er legte ihn sich kurzerhand an. Dieser Gürtel war voller Kunai und Shuriken. Dann kam Hanabi zu ihnen rüber, die Soldaten verzogen sich Schweiss überströmt wieder. Hanabi hatte sich umgezogen und trug nun statt der Trauergewänder eine Hose die ihr knapp bis übers Knie reichte, Sandalen die um die Beine gebunden waren, ein weites Männerhemd welches ärmellos war und darüber ein samtenes Mieder, das ihre schlanke Taille zur Geltung brachte. Hanabi war bereits bewaffnet, wuchtige Armschienen saßen auf ihren Oberarmen, eine Fingerdicke Kette führte von diesen Armschienen zu ihrem Gürtel, wo an ihren Hüfte auf beiden Seiten Kurzschwerter in einer Scheide steckten. Hanabi war recht klein, diese Waffe war eine spezielle Assassinenwaffe um geringe Reichweite auszugleichen. So konnte Hanabi die Schwerter während eines Kampfes auch nicht verlieren. „Wen starrst du denn so an?“, fragte Sayako. Erschrocken drehte sich Dax um, plötzlich stand Sayako hinter ihm – wie aus dem Nichts. „Tja... jetzt... dich!“ Sayako hatte sich ebenfalls umgezogen und trug die Kleidung die sie von Ursalla erhalten hatte. Schwarze Kalbslederstiefel reichten Sayako bis zu den Knien, an den Außenseiten waren sie mit seidenen Bändern geschnürt. Ein Geheimfach in einem der Stiefel sorgte dafür dass Sayako einen Dolch bequem darin verstecken konnte, ohne dass er entdeckt wurde. Sie hatte eine schwarze Hose an, die in den Stiefeln steckte. Sie trug einen Gürtel, wie den, den Dax gerade umgelegt hatte, nur hingen an ihrem noch einige Beutel dran. Sayako hatte – wie Hanabi auch ein Hemd an, nur ihres war nicht so weit geschnitten. Über diesem trug sie ein Gorsett, es sah nicht sonderlich bequem aus, war es aber, geschmeidig wie biegsam fügte es sich an jede winzigste Bewegung von Sayako. Sayako hatte ihre Waffe auch bereits angelegt, am Gürtel waren auch noch kleine Haken angebracht, dort hingen Side Harpen, kurze gebogene Klingen mit Fingerschutz für Kämpfe auf kurze Distanz, man konnte sie allerdings auch als Wurfmesser verwenden. Am Rücken, am Gorsett befestigt waren zwei Scheiden X-Förmig angebracht, so konnte Sayako die Schwerter Jing & Jang bequem über die Schulter ziehen. Es waren legendäre Schwerter, viele Geschichten waren über sie im Umlauf ,aber eine wahre Tatsache war dass eines neu geschmiedet wurde aus einem Metall so schwarz wie die Nacht und das andere so hell glänzte wie Silber, beide waren perfekt um mit Magie geführt zu werden, Sayakos Magie. Noch etwas war neu an Sayako, es war ein kleiner silberner Ring der am kleinem Finger ihrer linken Hand saß. Dax konnte sich nicht erinnern dass Sayako Ringe getragen hätte. Im Prinzip war dies kleine Ding auch völlig banal, zumindest solange bis Sayako ihn vom Finger zog, dann wächst der Ring und wird zu einem Ixion. Ca. 1m Durchmesser und an der Aussenseite gezackt, wie eine Säge, eine Waffe auf große Distanz, um den Gegner einfach nieder zu hacken, es war Ayakos Waffe... „Stimmt was nicht?“ murmelte Sayako verlegen, „ du weißt doch dass ich schon damals trainiert habe.“ „Jah... das wusste ich... aber... ihr beide wirkt auf mich wie Tomb Raider-weiber, bloß nicht mit so viel Vorbau...“ Kapitel 19: Sayakos Beschützergeist ----------------------------------- „Folgendes...“, begann Hanabi „es hat keinen Sinn wenn Dax mit diesen möchtegern – Soldaten mitmacht, er braucht einen Crash – Kurs. Wir werden in den Wald gehen und uns ein paar Monsterchen angeln!“ „Hanabi.. bist du sicher? Ich meine.. das könnte wirklich gefährlich werden?!“ „Ich bin vollkommen sicher, Aya, Huong-Lei, du, Sayako, ich und Dax werden mitkommen! So was wie eine kleine private Trainingsrunde!“ Sie sind gerade angehalten, Hanabi hatte diesen Ort als guten Lagerplatz bezeichnet aber Huong-Lei meinte sie müssen noch einiges tiefer in den Wald hinein. Aya baute die Zelte auf, Sayako und Dax gingen Feuerholz sammeln. „Was soll das Sayako? Ich will endlich kämpfen! Ich werde doch nur von einem Ort zum anderen geschleppt! Wann kann ich endlich einen richtigen Kampf austragen?“ „Gleich jetzt! Bis du bewaffnet?“ „Nein, ich wollte die Sense nicht zum Feuerholz sammeln mitschleppen!“ Mit einer knappen Bewegung riss Sayako den Dolch aus ihrem Stiefel und warf ihn Dax zu, der ihn ziemlich ungeschickt auffing. „Was ist denn los?“ „Schhhhttt“, mahnend legte Sayako ihre Finger an die Lippen, „Orks, 4 Stück!“, sie deutete auf Fußspuren am Boden. Plötzlich hörten sie ein knacken. „Duck dich!“, zischte Sayako und drückte Dax zu Boden. Keinen Moment zu früh, ein Ork flog direkt über Dax hinweg und hätte Dax den Kopf abgehackt hätte Sayako nicht schnell genug reagiert. Sie handelte blitzschnell, Sayako sprang nach vorne und fing den Ork mit ihren Side Harpen auf, sein ekliger, grüner Körper war sorgfältig in 3 Teile zerschnitten. Als Dax staunend auf das leblose Ding am Boden starrte, packte ihn etwas von Hinten, verdrehte Dax den Arm und würgte ihn. Vor Schreck und Schmerz schrie Dax auf und versuchte das Wesen abzuschütteln, aber es drückte seine Finger nur noch tiefer in Daxs Kehle hinein. Blanke Panik ergriff Dax, verzweifelt versuchte er sich irgendwie zu befreien aber es ging nicht, geistesgegenwärtig rannte Dax rücklings gegen einen Baum und zerquetschte den Ork, Dax hörte wie das Rückgrat brach und der Ork einen letzten Seufzer ausstieß. Dax hatte sich so heftig gegen den Baum geworfen dass er sich nun vom Boden aufrappeln musste, sein Blick fiel auf Sayako, die von 2 Orks umstellt war. Als der eine sie von Hinten anspringen wollte, schnappte sie ihn und warf ihn über die Schulter auf den Anderen Ork. Schnell zog sie eines der Schwerter von ihrem Rücken und steckte es nachdem sie einen Halbkreis damit gedeutet hatte, sogleich wieder zurück. Day dachte, sie hätte es sich anders überlegt und würde das Schwert nicht gebrauchen, aber als er auf die zwei Wesen blickte, sah er wie sich in Zeitlupe die Köpfe von ihren Körper trennten, Sayako hatte sie geköpft. „Schnell, wir müssen weg hier!!“ schrie sie Dax zu ,als er sich endlich aufgerappelt hatte schleppte sie ihn kurzerhand Tiefer in den Wald hinein. „Fuck... ... die sind doch hin... ... oder nich??“ „Die schon, aber wo solche sind, sind auch ihre Brüder nicht fern, diese Viecher sind wie die Türken, und gegen einen Oger kann ich mit dir nicht kämpfen!“ Dax wusste sofort was Sayako meinte, als er das grauenvolle Brüllen hörte welches knapp hinter ihnen die Stille des Waldes durchbrach. Sayako schleppte Dax weiterhin in einem mordsmäßigem Tempo vorwärts, aber Dax musste einfach wissen wovon sie verfolgt worden und riskierte einen Blick. Den bereute er auch sofort. Zunächst sah es aus wie eine ausgewachsene Version von Hulk, nur noch größer und von einem ekligem Pelz überwuchert, es hatte 4 Arme, seine Beine hatten die Dicke von 100 – jährigen Eichen, aus seinem Mund standen riesige Hauer hervor, die etwa die selbe Größe hatten wie die eines ausgewachsenem Elefantenbullens. Nachdem er das gesehen hatte, lief Dax schneller, plötzlich hatte er die Kraft dazu. Seine Beschleunigung hielt jedoch nur einige Sekunden an, denn auf einmal erschien auf dem Boden eine Wurzel und bein Versuch über sie hinweg zuspringen flog Dax längsseits hin. Sayko wurde von ihm mitgerissen und gab ihm noch dazu einen wütenden Tritt gegens Schienbein. „Bleib liegen!“; raunte Sayako ihm zu als Dax im Begriff war wieder aufzuspringen. Durch die Trägheit des Ogers, merkte dieser erst recht spät dass seine Beute verschwunden war und er über rannte beide einfach. „AUF, Auf... steh auf!!“, schrie Sayako und sprang auf die Beine, energisch warf sie ein Shuriken nach dem anderen dem Oger hinterher, ehe Dax sich versah brüllte das Vieh vor Schmerz, drehte sich um und ging auf Sayako los. Mit seinen 4 Armen schnappte er immer wieder nach ihr und versuchte sie zu erwischen, doch Sayako hielt sich durch elegante Sprünge fern von ihm und gab immer wieder Shurikenhagel von sich. „Verflucht Dax worauf wartest du? Verpiss dich!!“, schrie sie ihm zu. Wie aus dem Nichts erschien plötzlich eine rießige Pranke und holte nach Dax aus. Er wurde durch die Luft geschleudert, Dax sah den Erdboden auf sich zurasen und als ein Aufprall kurz bevor stand, fing ihn eine dieser Pranken und schloss sich um seinen Leib, er wurde zerquetscht. Kurz abgelenkt durch dieses Geschehen kassierte Sayako einen Schlag der sie gegen einen Baum prallen ließ. Benommen lag sie am Boden und war nicht fähig sich zu bewegen. Plötzlich hörte sie ein Miauen, gar nicht weit von ihr entfernt. „Mew? Mew bist du das?“ Das zarte Miauen wurde lauter und auf einmal kitzelte Sayako etwas an der Wange. Eine wunderschöne graue Katze, so groß wie ein ausgewachsener Tiger, schleckte Sayako zärtlich übers Gesicht. „Mew ich habe dich ja soo vermisst.“, keuchte Sayako überrascht. „Glaub mir, ich ebenso!“, antwortete die Katze... ... sie antwortete nicht wirklich, es war keine echte Stimme die sprach, mehr war es eine Stimme die in Sayako sprach. „Wer ist denn der Welpe hier?“ fragte Mew. „Es ist Dax, mein Freund! Bitte Mew du musst uns helfen!“ „Sayako, deine Freunde sind meine Freunde. Ursalla sagte du seist wieder hier! Ich suche schon seit Tagen nach dir! Es ist Zeit dass ich wieder Teil deines Geistes werde!“ „Ich habe darauf gewartet... aber jetzt sollten wir dieses Mistvieh ordentlich fertigmachen!“ Die Katze wand sich von Sayako ab und lief mit langen, geschmeidigen Schritten auf den Arm der Dax festhielt und durch die Luft schleuderte. Sayako zog ihre Side Harpen und begann mit deren Hilfe den Baum zu besteigen, oben angekommen steckte sie die Klingen weg und wartete – auf den richtigen Augenblick. Währenddessen vergrub Mew ihre Zähne und Klauen in der Pranke die Dax hielt, vor Schmerz ließ der Oger Dax fallen und versuchte Mew abzuschütteln, aber die Katze verkrallte sich nur noch tiefer. Der Oger taumelte ein paar Schritte zurück, direkt unter Sayakos Baum, sie ließ sich fallen und bahnte ihren Weg durch das verfilzte Haar der Ogers zum Kopf. Dax landete unsanft in einem Dornbusch und hielt es für besser sich dahinter versteckt zu halten, ängstlich betrachtete er die riesige Katze und ihren verzweifelten Kampf mit dem Vieh. Aus den Augenwinkeln beobachtete Dax wie Sayako auf den Oger fiel und sich mühevoll zu seinen Kopf voran arbeitete. Sie arbeitete sich mühevoll voran und hatte endlich das Genick erreicht. Sayako kraxelte auf eine seiner Schultern, der Oger bemerkte sie nicht ein mal. Oben angekommen setzte sie sich rittlings hin und zog ihre Side Harpen, mit einem knappen Stich durchtrennte sie seine Sehnen. Blut spritzte und färbte den Pelz rot, seine rechten Arme waren zu nichts mehr zu gebrauchen, er konnte sich nicht mehr bewegen, leblos hingen sie herab und Mew löste sich und fuhr dem Oger an die Kehle. Sayako ließ keine Zeit verweilen, sofort sprang sie auf und kletterte weiter, ihr Ziel waren seine Augen. Der Oger brüllte vor Zorn und Schmerz, er sah Sayako auf ihm und versuchte sie abzuschütteln, während seine 2 gesunden Arme mit Mew fertig zu werden versuchten. Mew setzte ihm immer noch sehr zu und blutige Rinnsale liefen von seiner Kehle herab. Instinktiv hielt der Oger Mew für die größere Bedrohung und wollte zuerst die Katze loswerden Sayako hielt sich an einer Strähne seines Haares fest, und sie zog eine Side Harpe, sie stieß sich von Ohr ab uns schlitzte mit der Klinge während des Schwunges das riesige Auge auf. Das, darauf folgende Brüllen war Ohrenbetäubend, fast hätte es Sayakos Trommelfell zerfetzt. Der Oger sankt auf die Knie. Sayako musste von ihrem Standort entkommen, der geblendete Oger schlug wild um sich und suchte sie. Wie aus dem Nichts kam Mew und Sayako konnte sich auf ihren Rücken setzen. Mit großen Sprüngen entfernten sie sich von der gEfahr und Sayako zog Ying & Yang. „Mew, wir müssen zurück, lass es mich zu Ende bringen!“, sprach Sayako Voller Geschmeidigkeit sprang Mew einen Baum an, prallte von ihm ab und wechselte so die Richtung. Sayako ebreitete sich vor, wenn sie nach genug beim Oger waren, musste sie abspringen. Sayako nutzte Mews Schwung und sprang direkt auf den Oger zu. Ying & Yang bohrten sich mit übermenschlicher Stärke bis zu Heft in den monströsen Schädel. Sayako hatte am Nasenbein zugestochen, nun fiel sie rücklings von der Bestie und beobachtete wie der Über sein Leben aushauchte. Sayako wurde im Fall von Mew aufgefangen ,die angesprungen kam, und sicher zu Boden gebracht. Die Schwerter Ying & Yang waren direkte durch den Schädelknochen ins Hirn gedrungen, sie hatten dem Oger ein sauebres Ende bereitete. Der Oger schwankte und mit einem letztem Seufzer brach er endgültig zusammen. Eine bedrückende Still hing über dem enormen Kadaver, sayako stiegf hinauf und holte sich ihre Schwerter wieder. Dax hielt es für angebracht endlich aus seinem Dornbusch rauszukraxeln. Unruhig atmend trat er neben Sayako und starrte sie einige Augenblicke nur an. Sie wusch gerade das dickflüssige Blut von ihren Waffen und sammelte ein paar Shuriken ein. „Wir... wir... hätten sterben können...“ stotterte Dax. „Das stimmt... ... Sayako es wird Zeit lass mich in dich gehen!“, sprach Mew. „Nur zu erwiderte Sayako, ging in die Hocke und kraulte die Katze hinterm Ohr. Die übergroße Katze wurde auf einmal blass, ihre Farben lösten sich auf und ihre Konsistenz löste sich langsam auf, bis schließlich nur noch eine Art Dampf übrig war, der in einen kleinen Kristall fuhr. Sayako hängte den Kristall an eine Kette, hängte sich diese um und steckte sich den Kristall ins Gorsett. Dax staunte nicht schlecht das die Prozedur zu ende war, ihm fiel auf dass Sayako irgendwie verändert war, er konnte es sich auch nicht erklären. Aber eigentlich war er froh dass die übergroße Katze verschwunden war. Was mit Sayako los war wusste er nicht aber ihre Pupillen waren plötzlich schitzförmig, und sie hatte etwas Katzenartiges an sich. Dax hätte es nicht gewundert wenn Sayako angefangen hätte zu Miauen, es wäre einfach nur passend gewesen. „Was war denn das jetzt?“ fragte Dax schockiert. „Mew ist zu mir zurückgekommen, jetzt bin ich bereit für den Kampf...“ Kapitel 20: Erneuter Aufbruch ----------------------------- „Fuck, ... was ist denn gerade mit der scheiss Katze passiert?“, fragte Dax verwirrt. „Nichts was du zu verstehen vermagst, nur eines: diese Scheiss Katze ist meine Freundin und hat uns gerade das Leben gerettet! Sie ist wieder bei mir... übrigens wird es Zeit dass du dir auch einen Beschützergeist suchst...“ „Was soll ich? Mir auch ein Kätzchen zulegen?“ „Es muss ja kein Kätzchen sein... du kannst dir ja auch einen gefährlichen Regenwurm zulegen!“, lachte Sayako trocken, „komm, die Anderen machen sich sicher schon Sorgen um uns...“ Dax hatte komplett die Orientierung verloren und konnte nicht einmal mehr sagen in welchem Dornbusch er sich verkrochen hatte, die vielen kleinen Kratzer brannten ganz scheusslich, aber er wollte Sayako nicht fragen ob die Pflanze vielleicht giftig gewesen war. So trottete er wie ein getretener Hund hinter Sayako und vergrub sich vollends in seinen düsteren Gedanken. Nachdem Mew wieder bei Sayako war, hatte diese kein Problem zurück zu den anderen zu finden, sie roch sie einfach, das unruhig brennende Feuer, die gekochten Wurzeln und den unverkennbaren Geruch des Menschlichen der all dies umgab. Natürlich ließ sie Dax nicht merken dass sie nur ihrer Nase folgte und eigentlich auch die Orientierung verloren hatte. Sie schlugen sich durch das dickste Unterholz und ehe sie sich versahen wurde es dämmrig und der Tag neigte sich dem Ende zu. „Wir müssen unbedingt das Lager erreichen bevor die Dunkelheit uns einholt.“, erklärte Sayako m it einem beunruhigendem Unterton ich ihrer Stimme. „Jap, ich bin ganz deiner Meinung.“, antwortete Dax. Nach einer Weile lichtete sich das Dickicht endlich und auch die Bäume standen nicht mehr so eng beieinander. Sayako und Dax erreichten die Lichtung, die 3 Zelte waren bereits aufgeschlagen und über dem Feuer stand ein kupferner Dreifuß, in dem Aya sachte rührte. „Falls ihr vorhattet Feuerholz zu sammeln... ich habe das schon längst erledigt!“, schrie Hanabi gereizt als sie sie erblickte. „Wir sind angegriffen worden!“, rief Dax erregt „zuerst waren es lauter kleine Viecher und dann ein großes!“ „Und... ich nehme an von den lauter kleinen Viecher hast du diese zahlreichen Kratzer.. oder?“, witzelte Hanabi, Aya trat plötzlich zu den Dreien „willst du eine Salbe für die Kratzer haben?“, fragt er Dax hilfsbereit. „Neeh... mit diesen Kleinigkeiten werde ich schon fertig.“, grinste Dax. „Aber natürlich! Allerdings solltest du wissen dass es ein giftiger Prisanteenbusch war... in der Nacht werden die Wunden aufbrechen und dein Gesicht wird riesenhaft anschwellen!“ Daxs Gegrinse schmolz erstaunlich schnell „ko... dann will ich doch die Salbe... ich kann doch nicht zulassen dass mein hübsches Gesicht entstellt wird...“ Als die zwei gegangen waren, schilderte Sayako das Kampfgeschehen. „Sie wissen also dass wir hier sind, „ schlussfolgerte Hanabi düster „wir werden uns auf weitere Angriffe vorbereiten müssen!“ „Hanabi, heute Nacht müssen wir mit Dax in den Wald gegen... er bracht einen Geist der ihm hilft. Es war beim Kampf heute wirklich sehr knapp...“ „Hast du noch ein Gefäß?“ „Jah, es war eines bei den Waffen, dies habe ich noch seit letztem Mal bei mir...“ „Wir können euch jetzt nicht mehr alleine rausgehen lassen, Aya und ich werden euch begleiten.“ „Gut dann lass uns bald aufbrechen!“ Kapitel 21: Der Wolf am Wasserfall ---------------------------------- Ohne Plan und Ziel wanderten sie nun schon 2 Stunden durch den finsteren Wald. Dax Stimmung war wegen der weiteren nächtlichen Wanderung an einem Tiefpunkt angelangt von dem es nicht mehr tiefer hinab gehen konnte. Er verstand nicht was sie hier Draußen noch zu suchen hatten und was das Ganze mit ihm zu tun hatte, aber am Schlimmsten war, dass er vorausgehen musste nach irgendwohin und irgendwohin. Sayako trottete ihm hinterher, nach außen hin schweigsam aber innerlich mit Mew redend. Danach kam Hanabi, völlig konzentriert und auf jede kleinste Veränderung, sei es ein anderer Geruch oder ein plötzliches Geräusch, achtend. Das Schlusslicht war Aya, dem die Schläfrigkeit sehr zu schaffen machte. Dax war zu beschäftigt damit wütend zu sein und seinen Weg zu bahnen als dass er die lies geflüsterten Worte hinter sich hören konnte. Als er schließlich anhielt um Sayako zu fragen ob sie im Kreis liefen, erstarrte er. Sayako war nicht mehr da, alle anderen waren auch verschwunden. „Sayako? Hanabi...?“ rief er stockend. „Verdammt, wo sind die denn abgeblieben?“ Dax versuchte seinen eigenen Spuren zu folgen und so an den Punkt kommen wo sie ihn plötzlich verlassen hatten, aber er konnte nicht einmal seine Hand vor Augen sehen, geschweige denn seine Spuren lesen. Ganz leise vernahm Dax ein Geräusch das vorhin nicht hörbar gewesen war, oder es war ihm bislang einfach nicht aufgefallen. Dax erkannte das Plätschern eines kleinen Wasserfalls und sofort merkte er wie durstig er eigentlich war. Völlig berauscht von dem Glück über seine Entdeckung setzte er seine Beine in Bewegung und näherte sich dem Wasser. Es war ein kleiner Wasserfall, der von Felsen verschluckt wurde und unterirdisch seinen Weg fortsetzte. Die Wolken schoben sich vom Mond weg und ließen seine sanften Strahlen zu Boden gleiten, und so konnte Dax den Ort recht gut erkennen. Ihm wurde etwas klamm zumute, wenn er aus dem schützendem Schatten der Bäume ausbricht, wäre er ein leichtes Ziel. Aber andererseits, der Durst wurde immer unerträglicher. Dax fasste endlich Mut und trat einen Schritt nach vorne, sein Herz blieb beinahe stehen. Plötzlich, ohne Vorwarnung saß ein Wolf am Wasserfall. Vollkommen reglos blickte er auf Dax. Seit Kindesbeinen auf hatte Dax panische Angst vor Wölfen, das lag an all den düsteren Filmen die er verbotenerweise gesehen hatte. Nichts hatte ihm so viel Angst gemacht wie ein hungriger Wolf. Das war jetzt nicht anders. Wie zur Salzsäule erstarrt stand Dax, nicht fähig sich zu bewegen vollkommen von der Angst zerfressen. Blanker Angst. Der Wolf, genauer gesagt die Wölfin, starrte einfach zurück und rührte keinen Muskel. Eine Woge anderer Gefühle packten Dax, auf einmal empfand er etwas Anderes, die Angst wich und da war ein Gefühl der Vertrautheit, er sah die bernsteinfarbenen Augen und wusste dass er schon einmal tief in sie geblickt hatte – früher. Dax hielt es nicht mehr aus, er löste sich aus seiner Starre, beugte sich vor und trank aus dem Fluss, genau wissen dass die Wölfin ihm nichts zuleide tun würde. Seltsam, weshalb wusste er so genau dass es eine Wölfin war? Während er grübelte, kam Bewegung in die kräftige Muskulatur der Wölfin, sie sprang herab und schritt elegant auf Dax zu. Ohne zu zögern streckte Dax die Hand aus und streichelte sie. „Hi, Tya!“ Weshalb wusste Dax so sicher dass dies der Name war? Er konnte es sich auch nicht erklären. „Dax.... ich habe mich schon gefragt wann wir uns über den Weg laufen...“ Geschockt zog Dax seine Hand zurück. „... Du kannst sprechen...?“ „Jah... aber nur du kannst mich hören... es ist so was ähnliches wie Gedankenübertragung... aber es funktioniert nur mit dir!“ „Mit mir? Warum?“ „Weil es meine Aufgabe ist dein Beschützergeist zu sein. Zeig mir den Kristall den du um deinen Hals trägst!“ forderte Tya. Dax zeigte ihn ihr. Er hatte den Kristall erste selbst von Sayako erhalten, zuerst hatte er sich gewehrt das Schmuckstück anzulegen aber Sayako hatte keinen Widerstand geduldet. „Meine Substanz wird in diesen Kristall gehen, dann werde cih immer bei dir sein und dir helfen!“, versprach Tya. „A... aber dann,,, bist du doch gefangen... o... oder nicht?“ „Mein Körper schon, aber mein Geist wird frei sein seine Aufgabe zu übernehmen... dir zu helfen!“ „A... aber...!!“ Dax hatte keine Zeit noch etwas zu sagen. Tya´s Körper verlor an Festigkeit uns wurde zu einem Dampf, der in den Kristall fuhr. Verwirrt starrte Dax auf das Schmuckstück in seiner Hand, er legte es sich schließlich um. „Wie soll ich jetzt zu den Anderen finden?“ „So folge doch deiner Nase!“, antwortete Tya als Stimme in Dax Kopf. Nach einigen Sekunden des Zögerns streckte Dax seine Nase in den Wind und begann zu riechen. Er roch seine Umgebung wie noch nie zuvor, den Geruch von Holz, das feuchte Erdreich, den klaren Fluss und dann den unverkennbaren Geruch des Menschlichem. Ohne weiter zu überlegen fing Dax an zu laufen. Es war unglaublich, Tya hatte seine Geschwindigkeit um ein vielfaches gesteigert, der Wald folg nur so an ihm vorbei und seine Nase führte ihn sicher immer näher ans Ziel. Eine Woge von Gefühlen brach in Dax hervor, sie waren unglaublich. Uneingeschränkte Freiheit vermischte sich mit purem Jagdinstinkt und hinterließ ein völlig neues Selbstbewußtsein. Dax lief weiter, in der Geschwindigkeit konnte er den Wald nur noch als schattenhaften Schemen ausmachen, der um ihn herumflog. Seine Nase trieb ihn unwiderruflich zu seinen Gefährt6en an, aber plötzlich mischte sich noch ein anderer Geruch dazu. „Halt an!!“, brüllte Tya in seinem Kopf. Dax wäre unwiderruflich auf die Fresse gefallen hätte Tya ihm nicht für einen Augenblick ihre Vorderpfoten zum Abstützen geliehen. Hechelnd lehnte sich Dax an einen Baum, er war nicht wirklich außer Atem, es war mehr als würde er mit dem schnellem Atmen seinen erhitzten Körper abkühlen. „Zieh deine Waffe!“, befahl Tya. „Was ist das für ein Geruch?“, fragte Dax geistesabwesend als er die Sense aus der Scheide an seinem Rücken zog und sie zusammenfügte. Sayako hatte ihm noch Stunden vorher eingeprägt stets bewaffnet zu bleiben, und angesichts das unbekannten Unheil war Dax ihr sogar dankbar dafür. Die Waffe gab ihm ein beruhigendes Gefühl auf welches er nicht unbedingt verzichten wollte. „Erkennst du ihn nicht? Es ist der Geruch des Todes, du musst dich vorsehen!!, warnte Tya. „Sie... sie werden angegriffen? Ich muss etwas unternahmen!“, wisperte Dax und ließ sich auf die Knie sinken. So kroch er weiter bis er zu Ort des Geschehens kam und die Situation prüfen konnte. Es waren auf den Ersten Blick etwa 15 Gegner mit denen es Sayako, Hanabi und Aya zu tun hatten. Äußerlich sahen die Angreifer aus wie Menschen aber Dax wusste instinktiv dass es sich nicht um solche handeln konnte. Es waren Zombies, tote Körper vom Vampyr wiederbelebt ohne Seele und mit verfaultem Verstand und dem Drang zu Töten. Unbeweglich blieb Dax sitzen und wartete das Geschehen ab. Aya hatte gerade eine Zweite Bestie beschworen, der geflügelte Löwe unterstützte einen weiteren, den Aya schon vorher gerufen hatte. Die Löwen flogen auf ihre Gegner zu und zerfleischten sie buchstäblich mit ihren Klauen. Aya hielt sich eher Abseits, hin und wieder musste er sich in die Nähe der Anderen begeben um entweder ein Pulver zu streuen oder ein Gebet zu murmeln. Im Grunde tat er das was Weißmagier bei einem Kampf zu tun pflegten, sie beschworen mächtige Kreaturen und heilten die Wunden ihrer Gefährten. Hanabi war zu ihrer Höchstform aufgelaufen, mit der Assassinenwaffe zog sie rings um sich einen undurch brechbaren Radius, abgetrennte Gliedmaßen und Blutlachen sammelten sich um Hanabi. Der Sturm der Zombies wurde trotz heftigem Widerstand immer größer, diejenigen, die zu fall gebracht wurden standen einfach ohne Weiteres wieder auf und jede die Teile ihres Körpers verloren hatten, kämpften einfach ohne weiter. Unweit von Hanabi befand sich Sayako und veranstaltete ihrerseits ein Gemetzel. Die hernieder prasselnden Angriffe wehrte Sayako ohne weiteres ab und zog Ying & Yang kraftvoll durch Fleisch. Die Zombies waren nur mit Kurzschwertern bewaffnet und ein paar hatten stark gekrümmte ägyptische Säbel. Dax hielt es nicht mehr aus, auch Kya´s Instinkt trieb ihn zum mitmischen an, so sprang er aus seiner Deckung hervor und schnitt mit der Sense durch die Körper der Zombies. Es war nicht besonders Schwer, die Waffe spaltete die meisten Gegner und Kya half ihm bei rasanten Ausweichmanövern und blitzschnellen Angriffen. Dax verfiel völlig dem Blutrausch als ihn plötzlich ein Hieb von hinten traf und niederschlug, ein brennender Schmerz machte sich auf seinem Rücken breit und Dax ging in die Knie, die Verzweiflung trieb ihn zu einer hektischen Bewegung mit der er sich herum riss und mit der Sense die Beine des hinterlistigen Zombies abtrennte. Dax fiel mit dem Rücken zu Boden, der Schmerz presste ihm die Luft aus den Lungen und Dax schrie auf. Vor seinen Augen flimmerte das Bild und er konnte kaum atmen. Daxs Gegner war noch lange nicht außer Gefecht gesetzt, der Zombie hatte zwar keine Beine mehr aber das kümmerte ihn wenig, denn er suchte hektisch nach der Waffe die er fallengelassen hatte m Dax endgültig zu erledigen. Als der Zombie sie endlich gefunden hatte bäumte er sich vor Dax auf und bleckte seine faulen Zähne. Der Zombie fuhr nach vorne und wollte zustecken als plötzlich eine schwarze Klinge aus seiner Brust ragte, eine zweite trennte den verdattert schauenden Kopf vom Körper. Als dieser zu Boden fiel erkannte Dax Sayako mit einem Ausdruck in den Augen der Dax Furcht einflößte, Sayako war völlig zerzaust und blutbespritzt. „Du bist so leichtsinnig!!“, Sayako blickte besorgt auf Dax, „Aya!!! Komm her, sofort!!“ Der Weißmagier rief einen Löwen und lies sich von ihm den Weg freimachen. Keuchend kam er bei Dax und Sayako an, „wir müssen ihn auf den Bauch drehen!“ Ehe Dax sich versah wurde er so schnell gewendet dass er keine Zeit hatte seinen Schmerzen Ausdruck zu verleihen. Sayako wurde auch schon wieder heimtückisch von hinten attackiert als Aya einen einer unzähligen Beuteln öffnete und ein Fläschchen herauskramte. Dieses öffnete er und den Inhalt schüttete er auf Dax Rücken. Augenblicklich waren die Schmerzen verschwunden und Dax hatte nur ein taubes Gefühl am Rücken, das aber langsam nachlies. Aya steckte die leere Flasche wieder ein und half Dax aufzustehen. „Achte das nächste Mal besser auf deine Rückendeckung.“ Flüsterte Aya Dax ins Ohr und machte sich daran seine geflügelten Löwen zu unterstützen. Dax wurde von nun an etwas vorsichtiger, er wollte nicht noch einmal verletzt werden und sich von Aya heilen lassen, Tya half ihm sehr. Sayako wurde völlig von der Übermacht der toten Körper überrascht, um so verzweifelter versuchte sie den Zombies endgültig den Garaus zu machen aber es war kein leichtes Unterfangen, ständig standen die Gefallenen wider auf, die verstümmelten kämpften ungehindert weiter. Noch dazu kam dass ständig neue Angreifer hinzukamen und Sayako konnte beim bestem Willen nicht erkennen woher. So überraschend wie ein Sommergewitter waren die Zombies über sie hergefallen, nicht mal Hanabi war auf so einen Überraschungsangriff vorbeiredet gewesen. Sayako musste schnell eine Strategie entwerfen, denn en Entkommen kam bei dieser Übermacht nicht in frage. „Denk doch mal logisch nach...“, raunte Mew´s Stimme „es sind nur tote Körper, irgend jemand muss sie steuern!“ Das war die Lösung, aber wer, und von welchem Standpunkt aus? Sayako parierte einen Hieb der die wahrscheinlich den Kopf gekostet hätte und schnitt dem Zombie halb durch den Hals. Das leiß ihn zurücktaumeln, völlig unbeeindruckt griff er aber erneut an. Sayako trennte den Kopf endgültig ab und rannte rüber zu Aya. „Pfeif die Löwen zurück, wir brauchen etwas größeres als Ablenkung!“ „Sayako was hast du vor?“, fragte Aya daraufhin. „Es sind nur leere Hüllen, irgend jemand steuert sie, ich muss ihn finden! Ein Ablenkungsmanöver wäre angesagt! Ich brauche etwas Zeit!“ „So ist das also... ich brauche eine Weile...“ „Wen willst du holen...?“ fragte Sayako energisch, sie sah sich um und musste feststellen dass Hanabi unter den ständig folgenden Angriffen nachgelassen hatte und Unterstützung brauchte. „Zentauren...“, flüsterte Aya und ließ die Löwen frei. In einer Wolke aus schwarzem Rauch verpuffen die Körper mitten im Kampf. Sayako war bei Hanabi angelangt, welche angesichts dieser Tatsache um einiges erleichterter wirkte. „Die wollen einfach nicht sterben!“, fluchte Hanabi. „Du musst sie auseinandernehmen so dass sie gar nichts mehr zu bewegen haben!“ sagte Sayako und trennte einem, mit einer eleganten halb Drehung, den Arm vom Körper. Den Zombie schien das nicht weiter zu kümmern, er hob den Arm einfach auf und schoss mit ihm nach Hanabi. Sie wurde hart im Nachen getroffen und schwankte einige Augenblicke. „Es.... reicht....!“, lispelte Sayako. In einer einzigen Bewegung steckte sie Ying & Yang zurück in die Scheiden und zog sich den kleinen silbernen Ring vom Finger. Augenblicklich wuchs der Ring und wurde zu einem Ixion mit Rasiermesser scharfen Zacken am Rand. Ohne Probleme konnte Sayako mit dieser Waffe in der Mitte durchsägen und dafür sorgen dass sie endgültig liegenblieben. Endlich konnte Sayako das erlösende Geräusch von hufgetrappel auf feuchter Erde hören. Vier Zentauren waren erschienen und sorgten für reichlich Verwirrung unter den Gegnern. Aya war vor Anstrengung zu Boden gesunken und Dax hatte es sich offensichtlich zur Aufgabe gemacht ihn zu verteidigen. Sayako war einen Moment lang erstaunt wie flink Dax mittlerweile die Sense gegen seine Gegner benutzte. „Anscheinend hat er seinen Geist gefunden!“, flüsterte Sayako und lächelte in sich hinein. Durch das Getümmel welches die Zentauren zu verantworten hatten, fiel niemanden auf wie Sayako das Ixion zurücksteckte, die Side Harpen zog und sich auf einen nahe gelegenen Baum schwang. Im Schutz der Äste hockte sie sich nieder und durchdrang mit Mew´s Katzenaugen die Dunkelheit nach jemanden der nicht hier sein sollte. Sie brauchte nicht lange um der Übel zu entdecken, Katzenaugen waren wirklich ein sehr feines Werkzeug und im Stillen dankte sie Mew. Gerade mal 4 Bäume entfernt saß... ein Vampir... aber es war nicht irgendeiner, es war ein Hohepriester, der befugt war neue Vampire zu begrüßen und tote Körper zu steuern. Sayako kannte viele Geschichten über Vampire, aber dies war das Erste Mal dass sie einem echtem begegnete. Holzpfahl und Knoblauch hatte sie zwar nicht dabei aber Sayako bezweifelte die Notwendigkeit solcher Utensilien. Vorsichtig zog sie 4 Kunai aus ihrem Gürtel, unter ihr tobten noch immer die Zentauren, Sayako griff nach einem stärkeren Ast, ließ sich fallen und schleuderte mit dem Schwung die 4 Wurfgeschosse. Mit einem Salto landete sie geschickt auf den Beinen und lief, direkt auf den Vampir zu. Dieser wurde von den Kunais fest an den Baum genagelt. Blitzschnell und ohne Mühe erklomm Sayako den Baum und war sogleich auf Augenhöhe mit dem Vampir. Schweissperlen hatten sich auf seiner Stirn gesammelt und in seiner linken Hand hatte er ein blutbeschmiertes umgekehrtes Kreuz das mit hellblondem Haar umwickelt war. So schnell wie eine Raubkatze riss Sayako dem Vampir das Kreuz aus der Hand und brach es in der Mitte entzwei. Sofort löste sich der Zauber der Untoten und die Leichen fielen dumpf auf den Boden. „Haha... den kleinen Sieg gönne ich dir! Aber du wirst sehen, bald seid ihr alle Sklaven meines Herrn!“, kreischte der genagelte Vampir. Hanabi setzte sich neben Sayako auf den Baum nachdem sie ihn mühevoll erklommen hatte und hielt Sayako ein Seil hin. „Ich persönlich ziehe es vor keine Geiseln zu machen.“, murmelte die Shinobi. „Er wird ohnehin bald das Zeitliche segnen.“, erwiderte Sayako und fesselte den Vampir. Er hatte fettiges und fransiges Haar das wirr in alle Richtungen abstand, ein unglaublich schmales und zierliches Gesicht und deine Pupillen, seine Augen waren weiß und milchig, aber er konnte trotzdem sehen, Die Eckzähne der oberen Zahnreie waren ungewöhnlich lang und spitz, sie hingen ihm über die Mundwinkel und hatten schon tiefe Wunden hinterlassen, aus denen langsam Blut tropfte. Trotz all dem hatte er etwas animalisches an sich und Sayako konnte den Wahnsinn spüren der in seinem Kopf lauerte. Nachdem Sayako ihn gefesselt hatte zog sie die Kunai aus seinem Körper und steckte sie zurück in ihren Gürtel. Hanabi hatte Sayako geholfen und nun war der Vampir so exzellent verschnürt dass er sich nicht bewegen konnte. Mit einer beiläufigen Bewegung stieß Hanabi den Vampir vom Baum, dumpf kam er am Waldboden auf und verlor das Bewusstsein. „Na toll!“, murrte Sayako während sie Hanabi half vom Baum runter zu kommen, „jetzt werden wir ihn auch noch tragen müssen.“ Kapitel 22: Der Wald ist voller Augen ------------------------------------- Dax war verblüfft wie schnell die Leichen zu stinken angefangen hatten, nach nicht mal 5 Minuten war die gesamte Luft verpestet und sie hatten auf dem Rückweg zum Lager sich feuchte Tücher vors Gesicht binden müssen, der Wind trug den Verwesungsgestank meilenweit. Sie hatten den bewusstlosen Vampir im Schlepptau, Aya hatte einen Zentaur dazu verpflichtet den geknebelten Vampir zu tragen und so kam die gesamte Gruppe doch rasch voran. Dax und Sayako verließen sich komplett auf die Sinne ihrer Geister und fanden auch bald den richtigen Weg. Niemand war ernsthaft verwundet worden, Aya hatte alle größeren Schäden behoben, nur der Vampir, sein Brustkorb war von Sayakos Kunai zerstochen, aber das kümmerte keinen, immerhin war er schon Tot. „Aya, die Nacht wird nicht mehr lange andauern, wenn wir ihn aushorchen wollen, dann unbedingt noch vor Sonnenaufgang.“, sagte Sayako. „Ich weiß was du meinst!“, erwiderte Aya. Sie erreichten das Lager knapp 2 Stunden vor Sonnenaufgang, Huong-Lei lag beim Feuer und hatte schon ein paar Flaschen Sake geleert. „Dieser alte Säufer!“, schimpfte Hanabi und versetzte Huong-Lei einen Tritt der ihn grunzen ließ Ohne Vorwarnung verschwand der Zentaur in einer Rauchwolke und ließ den Vampir zu Boden fallen. Endlich wachte der auf. „Verdammt!! Könnt ihr nicht etwas sorgsamer mit mir umgehen?“ keifte er. Hanabi kam vor und trat ihn fest in die Rippen. „Du hast ja keine Ahnung wie nett wir dich bis jetzt behandelt haben!“ Sayako hatte unterwegs einen Ast mitgenommen, während Aya den Vampir an einen Baum band damit er nicht fliehen konnte, zog Sayako ein Kunai und hockte sich vor den Vampir. Sie fing an zu schnitzen. Aya setzte sich neben sie und fragte: „weshalb hast du uns angegriffen?“ „Haha,“ das Lachen klang hohl und gekünstelt „ihr werdet allesamt sterben hihi!“ „Jah, sicher aber vor uns wirst du ins Gras beissen!“, erwiderte Aya „Was ist es das er Vampyr will!?“ „Du... du solltest meines Meisters Namen nicht so respektlos in den Mund nehmen du Hundesohn!!“ Aya versetzte ihm eine schallende Ohrfeige. „Was will dein Meister?“ Der Vampir blickte auf Sayako, die gerade die schärfe des Holzpflockes überprüfte, und grinste sie hämisch an. „Er will sie!! Er will dich!! Er will die Ordnung der Dinge neu herrichten!! Er wird Tod und Verderben überall hin bringen... und niemand kann ihn aufhalten, auch ich werdet es nicht können!! Mein Meister ist das ultimative Böse!!“ Sayako hatte nicht gezögert, bei seinen Worten hatte sie den Pfahl vollendet und ihn kaltblütig in die Brust des Vampirs gerammt, er fand endlich den Frieden. „Nur ein kleiner Fisch...“, rechtfertigte sich Sayako „Er hatte mit Sicherheit keine Ahnung warum er den Angriff ausführen sollte.“ Aya sah sie schockiert an „Aber wir hätten ihn noch als Geisel gebrauchen können!“ „Glaubst du etwa wirklich die würden sich um so einen kleinen Fisch sorgen? Ich bin sicher sie haben damit gerechnet und wollten nur die Stärke unseres Widerstandes prüfen!“, warf Hanabi ein „Wie auch immer,,, Dax und ich werden die erste Wache übernehmen und dann wechseln wir!“ „Gut!“, meinte Aya „Dann werden Sayako und ich uns noch ein wenig auf´s Ohr hauen!“ Sayako konnte zunächst keinen schlaf finden und als sie dann von Dax geweckt wurde, war ihr als hätte sie kaum geschlafen. Aya sah nicht viel besser aus, er wickelte sich in eine der Wolldecken und setzte sich ans Feuer, es war nahe am Ausgehen. „Wir brachen Feuerholz...“ „Ich werde welches holen!“, sagte Sayako. „Jetzt? Es ist aber noch dunkel...“ „Wenn uns das Feuer ausgeht wird es noch dunkler sein, außerdem sind Katzen Nachtwesen und Mew ist bei mir. Ich bin bald wieder da!“, mit diesen Worten erhob sich Sayako und wurde alsbald von der dämmernden Dunkelheit verschluckt. Es war ein Sonnenaufgang wie Sayako ihn noch nie erlebt hatte, auf der Spitze des höchsten Baumes hatte sie es sich bequem gemacht. Nun streckte sie sich genüsslich wie eine Katze und starrte weiterhin auf das alltägliche Spektakel. Als die Sonne so hoch stand dass sie die Baumkronen zu berühren schien, war es als würde der Wald brennen. Erbarmungslos drängte die Sonne ihre Strahlen aus sich heraus und ließ der Dunkelheit keine Chance. Der Kampf war vorüber und die Nacht hatte verloren bid die Sonne wieder von den tiefen Fängen der Nacht heruntergerissen und gefangen genommen wurde. Am Tage hatten sie keine Angriffe zu befürchten, Vampire würden durch das Sonnenlicht pulverisiert werde, Sayako stieg vom Baum herab und machte sich auf den Weg zum Lager, unterwegs sammelte sie etwas trockenes Holz. Aya saß noch immer eingewickelt beim Feuer welches mittlerweile ausgegangen war als Sayako eintraf. „Schlafen sie noch immer?“, fragte Sayako und setzte sich neben Aya, das Holz schlichtete sie neben die Feuerstelle. „Jaah... wir, wir müssen unbedingt aus dem Wald heraus!“ Erste jetzt fiel Sayako auf wie verstört Aya war. „Sie... sie beobachten uns...“ „Woher weißt du das?“, fragte Sayako und versuchte das Feuer wieder in Gang zu bekommen. „Der Wald hat überall Augen, und sie haben unter allen Kreaturen und Tieren des Waldes Verbündete... die verstecken sich nicht mal vor uns...“, sagte Aya und deutete mit seinem Finger auf einen Baum. Sayako war verblüfft, an einem Ast hingen mindestens 20 Fledermäuse, und das im Sonnenlicht. „Du... hast Recht!“ Kapitel 23: Das Böse zeigt sich ------------------------------- Es war später Vormittag als Hanabi und Dax endlich die Köpfe aus ihren Zelten steckten, Aya war leise enutschlummert aber Sayako wachte noch immer, und sie ließ die Fledermäuse nicht aus den Augen. „Gott hab ich einen Hunger!“, murrte Dax und suchte am Rande des Platzes in Büschen nach Beeren. „Vergiss es Dax.“ Mahnte Hanabi. „Die hier kannst du nicht essen...!“ „Wir brauchen Wasser!“, stöhnte Huong-Lei während er ebenfalls aus seinem Zelt krabbelte. Eigentlich war allen klar dass sie im Wald weiter angriffen werden könnten, allerdings blieben diese Pläne nicht geheim, einige Fledermäuse ließen sich vom Ast fallen und machten sich auf den Weg ihre Informationen preiszugeben. „Wollen wir mit leerem Magen aufbrechen?“, murmelte Dax, Hanabi hatte Recht behalten, die Beeren waren ungenießbar. Während die anderen den Abriss der Zelte bereitmachten, schulterte Sayako einen der Langbögen um ein Frühstück zu organisieren. Sie lief einige Minuten im Wald herum als ihr klar wurde was die Spuren im Erdreich zu bedeuten hatten. Sämtliche Tiere – Rehe, Hasen und Vögel waren in panischer Hast vor etwas getürmt. Der Wald war verlassen und leer, plötzlich wusste Sayako was los war und Angst überkam sie. Sayako lief zurück zum Laber, den Bogen warf sie unterwegs weg. Schon einige Meter vor dem Laber brach ein ungeheuerlicher Lärm an, Brüllen, Kreischen und das Kratzen von scharfen Krallen auf Stein. Sayako ahnte welcher Anblick sie erwarten würde und zog Ying & Yang, innerlich fuhr Mew die Krallen aus und sträubte ihr Fell. Vom Anblick wurde Sayako wie von einem Dolchstoß getroffen, es war noch schlimmer als sie befürchtet hatte. Eine Übermacht den Bösen war über ihre Gefährten gekommen. Sayako konnte Huong-Lei ausmachen – tot, aufgehängt auf einem Baum und ausgeweidet, sie konnte erkennen wie der Rest seiner Eingeweide langsam zu Boden tropfte. Dax und Hanabi standen Rücken an Rücken mit gezogenen Waffen und ersuchten verzweifelt sich zu wehren, sie waren umzingelt. Aya lag bewegungslos in seinem eigenen Blut, es bedeckte einen Großteil des Waldbodens rings um ihn, doch Sayako sah dass er noch atmete. Solange Aya noch lebte konnte er seine eigenen Verletzungen nach und nach heilen. Hanabi und dax sahen erschöpft und unglaublich ausgezehrt aus, Hanabis Arme zitterten, als hätte sie keine Kraft mehr ihre Waffen zu halten. Sayako beriet sich mit Mew, was sie zu tun hatten, als sie plötzlich von Hinten gepackt wurde. Binnen weniger Sekunden waren ihre Hände gefesselt und Sayako wurde ihrer Waffen entledigt, nur den kleinen Ring, der wurde ihr nicht abgenommen. Sayako konnte nun erkennen was sie gefesselt hatte, es waren Gnome, kaum länger als Sayakos Unterarme, mit scharfen Krallen, einer Reihe spitzer Zäne und gemeinen Schweinchenaugen. Sie wurde nach vorne gestoßen, Sayako konnte ihren Fall gerade noch verhindern, unbarmherzig zerrten die Gnome sie in die Mitte der Lichtung, dort traten sie ihr in die Kniekehlen, sodass sie zu Boden sank. Aya war direkt neben ihr und sie konnte seinen röchelnden Atem hören, anscheinend war er doch schwerer verletzt als Sayako zu beginn Klar war. Hanabi und Dax unterlagen kurz darauf den Angreifern, sie wurden ebenfalls entwaffnet, gefesselt und zu Sayako gescheucht. „Seid ihr verletzt?“, fragte Sayako. „Uns geht es soweit gut, nur Aya hat es wirklich schlimm erwischt...“, antwortete Hanabi und warf einen besorgten Blick auf Aya. Sayako bekam eine Gänsehaut, etwas veränderte sich und durch Mew erkannte sie die Präsens eines anderen Wesens. Sie konnte es zwar nicht sehen, spürte aber um so mehr das abgrundtiefe Böse, welches dieses Wesen ausstrahlte, es war als ob alle Lichter erlöschen würden und nur Finsternis zurückbliebe. Sayakos Brust war wie zugeschnürt, pure Angst und Hass überkamen ihr Herz, plötzlich wünschte sie nichts mehr als den erlösenden Tod. Sayako wollte dem ganzem Unsinn ein schnelles Ende bereiten und sich selbst, durchzogen von tiefster Euphorie selbst die Kehle aufschlitzen. Sie grub die Fingernägel in ihre Hände bis sie Schmerzen verspürte und biss sich auf die Lippen so dass warmes Blut ihr Kinn herunter lief. Hanabi hatte sich am Boden zusammengekauert und schluchzte wie ein Kind, sie zitterte am ganzen Leibe und Krämpfe überkamen sie. Dax hatte mit der Ohnmacht zu tun, immer wieder wollten sich seine Augäpfel selbständig machen, doch er kämpfte mit seiner restlichen Kraft dagegen an, sein Körper schüttelte sich wie unter Fieber und er Kratzte wie wild an seinen Fesseln herum, mit der Folge dass er sich die Fingerkuppen abschürfte und seine Hände blutverschmiert waren. Die Welt verfinsterte sich, keine Helligkeit, kein Licht, es wurde matt und unecht. Direkt vor Sayako konzentrierte sich das Böse und nahm allmählich Gestalt an. Hanabi wurde ohnmächtig, die Finsternis hatte sie zu intensiv berührt. Eine Hoffnungslosigkeit bereitete sich in Sayakos Herz aus, sodass für nichts anderes mehr Platz war. Plötzlich lösten sich die Fesseln und fielen lautlos zu Boden, selbst wenn Sayako genug Willen gehabt hätte um die Flucht zu ergreifen, hätte sie es nicht tun können, ihr Körper fühlte sich an wie gelähmt und sie konnte ihn nicht nach ihrem Willen bewegen. Die Präsenz verdichtete sich und allmählich formte sich eine Gestalt. Die Gnome, Orks und restlichen Viecher wichen respektvoll zurück. Sayako war nervlich völlig fertig, hätte es eine Möglichkeit gegeben auf der Stelle zu sterben, Sayako hätte sie wahr genommen, noch nie hatte sie etwas schlimmeres durchlebt als das. Ein halb erstickter Schmerzenslaut kam über Dax Lippen als sich seine Fesseln wie von Geisterhand lösten, er hätte auch nicht fliehen können. So kauerten sie auf dem Waldboden und warteten auf ein schreckliches Schicksal. Die Gestalt stand majestätisch vor Sayako, es war der Vampyr persönlich, das Wesen welches das Leid der Welten zu verantworten hatte. Seine Haut sah aus als hätte sie noch nie ein Sonnenstrahl berührt, rote Augen glühten wie heiße Kohlen hervor und blickten hungrig in Sayakos Gesicht. Sie konnte diesem Blick nicht standhalten und starrte beschämt zu Boden. Ein beinah lippenloser Mund öffnete sich und eine Stimme, so schneidet wie las fing an bestialisch zu lachen. Sayako hatte noch nie etwas Schrecklicheres gehört als dies tiefe, grollende Lachen, es schien geradewegs aus der Hölle zu kommen. „Wie konntet ihr glauben dass ihr mich – den Erben der Finsternis – verdrängen könntet? Das hat noch niemand vollbracht! Ihr habt euren Untergang heraufbeschworen, ich werde alle Welten ins Unheil stürzen, aber ihr unwürdigen werdet das allerdings nicht miterleben...!“ Er wandte sich ab und raunte einem Gnom zu: „ Sayako wird mitgenommen, dem Rest... zeig ihr den Weg zur Hölle!“ Kapitel 24: Die Nacht alleine im Wald... ---------------------------------------- Sayako hatte so etwas erwartet, aber die selbst überzeugten Worte des Vampyrs hatten sie veranlasst, sich bis zum letztem Atemzug zu wehren, Sie würde solange kämpfen bis es nichts mehr gab wofür es sich zu kämpfen lohnte, und dies würde erst geschehen wenn sie zerstückelt am Boden lag. Es gab für Sayako keine andere Wahl, in dem Moment als ein Vampir vortrat um die grausige Aufgabe zu erfüllen, zog sie Ixion vom Finger und hielt sich die Waffe an die Kehle. „Krümm ihnen nur ein Haar und ich werde zustechen! Ohne mich kannst du die andere Welt nicht erreichen, also tu was ich sage!“ Der Vampyr war weder überrascht noch erstaunt. „Du wist niemandem hier etwas zuleide tun!“, forderte Sayako und hoffte dass er nicht sah wie sehr ihre Hände zitterten. „Dafür wird die Schwester der Ayako freiwillig mit mir gehen?“ „Nur wenn Aya mitkommt!“, entgegnete sie. „Er wird ohnehin nicht mehr lange überleben... aber egal... wenn es dein Wunsch ist... deine Gefährten werden leben aber du kommst mit!“ Sayako wunderte sich dass er so schnell auf ihre Forderungen eingegangen war, sie vermutete eine Falle, aber in dieser Lage konnte sie nichts ausrichten. Eine Harpie sank neben dem verletzten Aya zu Boden, hob ihn so sanft als möglich auf und schwang sich mit ihm in die Lüfte. Mit einem Wink seiner Hand gab der Vampyr den anderen zu verstehen, sie sollen sich mit der Harpie zurückziehen, indessen fesselten die Gnome Sayakos Hände und nahmen ihr das Ixion weg. Die gesamte Gefolgschaft des Vampyrs lief, wuselte, krabbelte oder flog davon, der Festung des Vampyrs entgegen. Letztendlich stieß der Vampyr einen scharfen, stechenden Pfiff aus und augenblicklich landete ein mittelgroßer Drache zu seinen Füßen. Es war kein reinblütiger Drache, es war eine Kreuzung zwischen einem Oger und einem Drachen. Anscheinend hatten Alchemisten versucht eine unglaublich starke Bestie hervorzubringen, aber das Ergebnis sah kläglich aus. „Du musst entschuldigen dass wir uns auf solch unbequeme Art auf den Weg machen.“, sprach der Vampyr und blickte mit kalten Augen auf den unreinen Drachen. Sayako wusste nicht ganz wie sie mit gefesselten Händen auf den Drachen aufsteigen sollte, da hatte sie auch schon der Vampyr zwischen die Flügel gesetzt. Die eisige Berührung raubte Sayako den Atem, ihr wurde schwindelig, um ein Haar wäre sie herabgefallen, hätte nicht der Vampyr reagiert und sie mit starkem Griff und belustigtem Gesichtsausdruck gepackt. Das wurde Sayako zu viel, kalte Schauer liefen ihren Körper herab und ihr Atem formte sich zu feinem Nebel, der Schwindel griff nach Sayakos Verstand, benebelte ihn und raubte ihr der Bewusstsein. Vom Flug ins Schloss bekam sayako nichts mit, auch nicht als sie mit Aya zusammen in eine muffige Zelle tief im Herzen des Kerkers gesperrt wurde, viele Stunden hielt sie die Traumlose Ohnmacht gefangen. Allein gelassen im finsteren Wals fühlte sich Dax verletzbar wie ein Kind. Er vernahm wie schwach Hanabi atmete und kroch zu ihr rüber. Er nahm sie in die Arme und wärmte sie, nach einigen Augenblicken, als er ganz sicher war dass sie alleine waren, schloss er eine Augen. In Dax Kopf drehte sich alles, der Anblick von Sayako, ohnmächtig in dern Armen des Vampyrs, der ermordete Huong-Lei, Aya der diese Nacht sicher nicht überleben würde und Hanabi, die steif in deinen Armen lag, an eines dachte er nicht, an den Kristall um seinen Hals und an Tya. Die Kälte kroch Dax in sämtliche Glieder als er sich einem leichtem Schlummer hingab und auch Hanabi fühlte sich weiterhin unnatürlich kalt an. Dax ahnte dass sie sterben würden, schwach und verlassen auf dem kaltem Erdboden, in diesem Moment leuchtete der Kristall schwach auf und aus dem Nichts stand plötzlich eine Wölfin mit bernsteinfarbenen Augen. Tya entfernte sich einige Meter von ihnen und stieß ein sanftes Jaulen aus. Dann legte sie sich neben Dax und schlang ihre Pfoten um ihn, Augenblicke später erschien ein weiterer Wolf, legte sich auf Hanabis Seite und wärmte auch diese. So überstanden Hanabi und Dax halbwegs unbeschadet die Nacht. Kapitel 25: Der Geliebten Rückkehr... ------------------------------------- Als Sayako ihre Augen aufschlug, meinte sie sie sei erblindet, es war unglaublich finster, sie konnte rein gar nichts erkennen. Mit einer Hand stützte sie sich vom Boden auf und richtete ihren Oberkörper auf. Mit der anderen Hand griff sie in ihr Gorsett und schloss ihre Finger um den kleinen Kristall. Sofort wurde ihr Sehvermögen geschärft und sie konnte die Umgebung zumindest erahnen und wusste dass Mew wohlauf war. Eine quadratische Zelle, fensterlos und mit einer einzigen vergitterten Türe offenbarte sich Sayakos Augen. Nichts befand sich im Inneren dass den Insassen den Aufenthalt etwas erleichtert hätte, weder ein Lager aus Stroh, noch eine grobe Holzbank, es war eine Zelle rein zum Sterben gedacht. Sayako ärgerte sich wie lande sie brauchte um Aya auszumachen, in einer Blutlache direkt unter der Wand, mehr tot als lebendig. Sie tastete sich vorsichtig zu ihm herüber und sofort wurde ihr klar wie ernst die Lage war, es stand sehr schlecht um ihn, Ayas Herz schlug sehr schwach, er atmete kaum, war kalt wie der Zellenboden und hatte Unmengen seines Blutes verloren. Sayako tat was sie zu tun hatte, an einem dünnen Hanfband hing eine winzige Phiole von der Größe einer Perle mit ein paar Tropfen Flüssigkeit darin. Es war eine Essenz, die selbst vor dem Tod schützen sollte, jeder Weißmagier erhielt sie bei seiner Ernennung, für den größten Notfall, sie konnte nur einmal im Leben eingenommen werden, rettete aber den Todgeweihten. Sayako öffnete die Phiole und tropfte den Inhalt zwischen Aya´s Lippen. Sie konnte nicht erkennen ob sie getroffen hatte ,ob es wirkte konnte sie ebenfalls nicht sehen. Ein bleierner Schlafzauber verschloss ihre Lider und zwang sie wieder zu Boden. Bevor sie einschlief bildete sich Sayako ein, eine Gestalt vor der Zelltür zu sehen, aber es konnte auch Einbildung gewesen sein. Dax erwachte weil ihm etwas feuchtes, von der Konsistenz an Schmirgelpapier erinnerndes, übers Gesicht fuhr. Völlig benommen schlug er die Augen auf und blickte Tya geradewegs ins Maul. Leicht erschrocken setzte sich Dax hektisch auf und blickte mit wirren Augen die Umgebung ab. Wie unter einem Peitschenhieb keuchte er auf als ihn die Ereignisse des gestrigen Tages einholten „Sayako...“, kam wie ein Gebet über seine Lippen. „Es wird ihr schön gut gehen... mach dir keine unbegründeten Sorgen!“, die Wölfin hatte angefangen seine Hände von Schmutz und Blut zu befreien. Dax fühlte einen Schmerzensstich als sich die Wölfin seinen malträtierten Fingerkuppen widmete. Völlig aufgeraut und zerschunden waren sie nur noch eine Erinnerung dessen, was früher gesunde, rosige Haut war. „Ich... ich muss etwas unternehmen! Ich muss sie retten!“, gab Dax heiser von sich. Tya brach ihre Arbeit nicht ab, weiterhin Daxs Arme abschleckend antwortete sie: „Wenn du den Tod suchst kannst du gerne einen Rettungsversuch unternehmen, aber ich glaube kaum dass wir etwas ausrichten können. Es bleibt uns nur eines zu tun. Wir müssen ins Elbenlager und einen Gegenschlag mit der Armee ausführen.“ Dax schob Tya mit sanfter Gewalt von sich weg und sprach zornig: „Und wie soll das bitte Sayako helfen? Sie könnte jetzt schon nicht mehr leben und ich habe nichts unternommen!“ Tya versuchte Dax erhitztes Gemüt etwas zu beruhigen indem sie eine Pfote auf seine Schulter legte „Dann wird jetzt dein Teil der Geschichte beginnen! Es wird Zeit für dich zum Handeln!“ Tya deutete mit der Schnauze in Hanabis Richtung. „Sie hat hohes Fieber, Ryu und ich, wir werden euch zum Elbenlager begleiten, der Rest liegt dann bei dir Dax!“ Tya kroch unter Daxs Körper und hob ihn mit Leichtigkeit hoch, sie war um einiges größer als ein normaler Wolf, so konnte sie Dax ohne Probleme tragen. Ryu machte das gleiche mit Hanabi, und die zwei Wölfe prischten durch den dichten Wald, ihrem Schicksal entgegen. Dax krallte sich an Tyas Mähne fest, er spürte zwar die Bewegungen der Wölfin deutlich unter sich doch es erschien ihm so seltsam irreal, seine Gedanken waren bei Sayako. Sayako schlug die Augen auf, sie brauchte eine Weile bis sie sich an das herein flutende Sonnenlicht gewöhnt hatte und realisierte dass sie nicht mehr in der versifften Zelle lag. Es war ein Turmzimmer, Sayako konnte vom Fenster aus nur das Blau des Himmels erkennen, und die perfekte runde Form des Zimmers ließ sie zu diesem Schluss kommen. Sie schob die schwerde Decke von ihrem Körper und stellte verwundert fest dass ihre Wunden versorgt und verbunden, und dass sie andere Kleidung trug. Sie hatte nun das Untergewand eines Kleides an. Sayako stellte fest dass das Zimmer weiter nichts enthielt als das gigantische Himmelbett, einen Tisch und einen Stuhl, über dessen Lehne der Rest des Kleides hing. Nach kurzem Zögern griff Sayako nach dem Kleid, ließ es aber sofort wieder fallen. Der grobe Stoff hinterließ ein grausiges Gefühl auf ihrer Haut. Sayako musterte den Stuhl und stellte fest dass er ein sorgfältig gezimmertes Stück war. Ein fast unterdrückter Schrei hallte durch das Zimmer als Sayako den Stuhl an die Wand schmetterte, er zerbarst in viele Teile. Rasch sammelte Sayako die als Waffe brauchbaren Teile ein und begab sich zur Tür. Einige Atemzüge lang wartete sie, den Krach konnte jemand gehört haben, Es war eine massive Holztür, mit Eisen verstärkt, Sayako bezweifelte dass sie unverschlossen war, drückte aber dennoch die gusseiserne Klinke herunter. Ohne den geringsten Widerstand schwand die Tür mit einem unheilvollem Geräusch nach innen. >Anscheinend glaubt er ich würde keinen Fluchtversuch unternehmen.<, dachte Sayako und schlüpfte durch die Tür. Es war tatsächlich ein Turm, aus kaltem, leblosem Stein gebaut, mit Marmor und Ornamenten verziert. Sayako schauderte als ihre nackten Fußsohlen den kalten Boden berührten. Eine eng umschlungene Wendeltreppe offenbarte zwei Wege, nach oben und nach unten. Mit einem ungutem Gefühl, welches sich wie ein kalter Hauch im Nacken anfühlte, erklomm Sayako die ersten Stufen nach oben. Die Überreste des Stuhls griffbereit in der Hand. 120 Stufen hatte Sayako bereits erklommen als sie über ihrem Kopf den Dachstuhl bemerkte und eine identische Tür, wie die aus dem unterem Zimmer. Ein reges Gefühl der Ahnung machte sich in Sayakos Brust bemerkbar. „Aya....“, hauchte sie und stieß die Tür aus. Im inneren sah es exakt so aus wie in dem unterem Zimmer, mit einem Unterschied, Aya war an die Wand gegenüber vom Bett gekettet, und blickte mit Augen voller Wahnsinn und Angst auf eben dieses Bett Sayako hörte einen Atem, ruhig und gleichmäßig, was auch immer im Bett lag, es schlief wie ein Stein. Wie ein Flüstern auf Samtpfoten näherte sich Sayako Aya, der ihr Eintreten nicht einmal bemerkt hatte. Als Sayako sein kaltes Gesicht in ihre Hände schloss und ihn zwang ihr in die Augen zu sehen, nahm er Notiz von ihr. „Sayako!! Wie schön dich zu sehen!!“, mit einem Ruck befreite er seinen Kopf aus ihrer Umklammerung, „Sieh doch, sie ist damals nicht gestorben, sie lebt!! Meine geliebte, meine Arjuna!“ Sayako fühlte ein Stechen in der Magengegend. Es konnte nicht wahr sein, Arjuna wurde damals von den Dämonen völlig zerfetzt, allein der Gedanke an den Anblick lies Sayako bittere Galle schmecken, winzige Einzelteile waren von Arjuna am Steinboden verstreut gewesen, sie konnte nicht überlebt haben. Mit weichen Knien stand Sayako auf, den Holzsplitter in der Hand bereithaltend löste sie sich von der Wand und versuchte so leise wie möglich an das Kopfende des Bettes zu gelangen. Sayakos Herz trommelte heftig, und das Blut rauschte in ihrem Ohren als wäre es ein reißender Fluss, noch nie war sie sich so laut vorgekommen. Mit zitternder Hand schlug Sayako das ergraute Seidenbettzeug zurück, ihr Herz schien aufhören zu schlagen, verschreckt stolperte sie einige Schritte rückwärts. Es gab keinen Zweifel, deutlich senkte und hob sich die Brust, durch Atem, Arjunas Atem. Kapitel 26: Mut für Mutlose... ------------------------------ Dax war froh als sie endlich das Lager erreichten, durch Tya´s scharfes Tempo taten ihm sämtliche Knochen weh, endlich konnte er seine schmerzenden Glieder ausstrecken. Ryu hatte Hanabi sofort zu einem Weißmagier gebracht, war dann von Tya nach Hause geschickt worden, natürlich nicht ohne gebührenden Dank. „Tya... willst du dich nicht ausruhen? Du musst doch völlig ermüdet sein...“ fragte Dax besorgt als er sah wie erschöpft die Wölfin wirkte. „Noch kann ich nicht ruhen.... ich darf dich nicht alleine lassen,“ sprach die Wölfin und lächelte Tapfer, „auf dem Trainingsplatz wird gerade ein Kriegsrat abgehalten, jetzt ist er sehr wichtig dass du daran teilnimmst.“ Tya beschleunigte ihre Schritte sodass Dax Mühe hatte ihr zu folgen. Am Platz saßen rund um ein Feuer sieben Elbeun und fünf Elbinnen, davon war einer erhoben und unterstütze seine gesprochenen Worte mit wild gestikulierenden Händen. Als er Dax entdeckte, erstarrten seine Hände in der Luft. Ein ungläubiges Schweigen breitete sich aus. „Dax-sama!, sprach der stehende Elb, und nickte kaum merklich mit dem Kopf. „Die feindlichen Truppen sind etwa drei Meilen zurück ins Landesinnere gewichen, es macht den Anschein als wären sie sich des Sieges sicher... wir... wir sollten uns auch fürs erste zurückziehen.“ Dax musste zweimal den Mund öffnen und wieder schließen ehe er etwas herausbrachte. „Nur durch die Gefangennahme eines Menschen und eines Weißmagiers werden sich die erhabenen Elben doch nicht entmutigen lassen?“ „Was? Wer wurde gefangen genommen? Doch nicht etwa Sayako? Wie konnte das geschehen? Kein Wunder dass sich der Feind bereits als Sieger sieht!“, Klagte der Elb. „Ich bin Evan...“, stellte er sich vor, „ich führe den Alpha Bataillon an, bei uns gibt es keine Mutlosen... doch wenn Sayako in Feindes Händen ist dann sind wir verloren....“ „Wenn ihr Weltalten Geschöpfe die Hoffnung bereits aufgebt, wer soll denn noch Hoffen können? Sayako werden nicht töten... vorerst zumindest nicht... Der Vampyr will ebenso die andere Welt erreichen, dafür braucht er sie!“, Dax hatte zwar leichten Zweifel an seinen Worten, tat aber sein Bestes um es nicht zu zeigen. „sie wird sich wehren, bis zu äußersten, da sind keine Zweifel vorhanden!“ Evan blickte mit starren Gesichtszügen auf Dax, „Wenn du recht hast dann dürfen wir nicht untätig bleiben!“ Zustimmendes Gemurmel mischte sich zu dem erquickendem prasseln des Feuers. „Die Vampire können nur in der nacht so richtig Aktiv sein und angreifen... wenn wir am Tag einen Angriff starten dann sind die Zombies verwundbar. Wir müssen einen vernichtenden Schlag ausführen bevor die Vampire erwachen, heuert Weißmagier an, die mit geflügelten Wesen den Stützpunkt angreifen und somit die Vampire im Schlaf vernichten, so werden die Zauber von den Zombies gelöst!“ „Dax, ihr vergesst... die Streitmacht des Feindes besteht nicht nur aus Zombies und Vampiren, wir haben es genauso mit Ogern, Orks, Harpien und geflügelten Meerjungfrauen zutun. Wenn wir die Weißmagier einsetzen um den Stützpunkt zu attackieren werden wir ohne die Bestia in den vorderen Reihen schwere Verluste erleiden.“ „Dann wird es Zeit sich verbündete zu holen! Sendet Botschaft an die Zigeuner im Wald, die Zwerge in den Bergen, den Nymphen und ihren Bäumen in den Wäldern, fragt den Kämpferstamm der Wallküren um Hilfe, was ist mit den Shinobi und dem Stamm der Ausgestoßenen? Hanabi kann sie anführen... Ihr habt genug Verbündete, ruft sie zusammen, sendet Boten! Morgen vor den ersten Sonnenstrahlen ziehen wir mit unseren Brüdern und Schwestern in die Schlacht! Lasst uns kämpfen für eure Welt! Für eure Freiheit und für Sayako!“ Diese Rede machte schweren Eindruck auf die Elben, viele nickten zustimmend, einige verließen bereits den Kreis um erste Anordnungen zu geben. Dax fühlte sich erleichtert, er hatte den Mutlosen wieder Kampfgeist eingeflößt. Nun hatten sie eine Chance! Kapitel 27: Kampf für Aya ------------------------- Sayako wich immer weiter an die Wand, der Anblick von Arjuna in diesem Bett brachte sie beinahe um den Verstand. Arjuna war buchstäblich zusammengenäht worden, unzählige Nähte und Narben bedeckten ihren gesamten Körper und fügten aneinander was von Dämonen zerrissen worden war. „Aya...“, stotterte Sayako. „Wie... wie kann das möglich sein?“ Aya hörte ihr gar nicht zu, die Ketten raschelten bedrohlich schwer als er aufstand und sich müde an die Wand lehnte. „Arjuna! Wach auf und sieh wer uns besucht!“, voller Vorfreude lächelte er zum Bett. Sayako war mit 2 hastigen Schritten bei ihm und hielt ihm den Mund zu. Er wand den Kopf in alle Richtungen und schüttelte schließlich ihre Finger ab. Inzwischen hatte sich die Gestalt im Bett kerzengerade aufgesetzt. Sayako erstarrte als sie es bemerkte. Arjuna hob, wie ein Mensch der eben einen erholsamen Schlaf hatte, die Hände in die Höhe und streckte sich, Sayako hörte ihre Knochen verheißungsvoll knacken. Mit einer tänzelnden Bewegung schlug Arjuna die Bettdecke zurück und schlüpfte aus dem Bett. Daraufhin traten Sayakos Knöchel weiß hervor, sie umklammerte in Panik das Holzstück noch fester. „Sayako? Was hast du hier verloren? Aya gehört von nun an mir! Er soll mit mir die Ewigkeit teilen dürfen!“, zischte Arjuna bedrohlich und war plötzlich blitzschnell bei Aya. Sie blickte ihm tief in die Augen, legte eine Hand auf seine Schulter und stieß mit der anderen Sayako aus dem Weg. Sayako konnte gerade noch rechtzeitig die Arme ausstrecken um sich abzufangen, dabei verlor sie das Holzstück und es rutschte geräuschvoll über den glatten Steinboden. Sie rappelte sich erschöpft auf, Arjuna schnalzte verheißungsvoll mit der Zunge und präsentierte ihre überlangen Eckzähne! Ayas Augen weiteten sich vor Entsetzen, er versuchte vergeblich sich gegen die schweren Ketten an seinen Handgelenken zu stemmen, Arjuna nahm seine Widerspenstigkeit mit einem schiefem Lächeln hin und entblößte genüsslich seinen Hals, als würde sie das Papier von einem verpacktem Geschenk abreißen. Sayako stützte sich schwer gegen die Wand, der Schlag, mit dem sie zu Boden geschmettert wurde, war hart gewesen. Sie atmete tief ein und ließ die Magie ihren gesamten Körper durchfluten. Kurz bevor sich Arjunas spitze Zähne in seine Halsschlagader gruben, griff Sayako in ihre arg verfilzten Haare und riss ihren Kopf heftig zurück. Ein überraschter Schrei hallte im Raum wieder und Arjuna grub ihre Fingernägel in Sayakos Handflächen. Als Sayako vor Schmerz losließ wurde sie von Arjuna grob an die Wand gedrückt, Saykos Knie knickten ein und sie taumelte zu Boden. Sofort saß Arjuna rittlings auf ihr und drückte mit beiden Händen ihre Kehle zu. Ein brennender Schmerz verbreitete sich in Sayakos Mundhöhle, das Gewicht auf ihren Hals schnitt ihr die Luft ab, röchelnd versuchte sie Arjunas Finger zu lösen, doch diese verstärkten ihren Griff nur weiter. Schwarze Flecke tanzten vor Sayakos Augen, sie ließ von Arjunas Fingern ab und drückte mit den Daumen in Arjunas Augen. Augeblicklich fühlte Sayako wie ihre Kehle entlastet wurde, doch das Atmen schmerzte noch immer sehr. Sie packte Arjunas Bein und warf sie ab, Sayako robbte sich verzweifelt über den Boden und griff nach dem Holzstück, als ihr Knöchel umschlungen und sie zurückgerissen wurde, entglitt ihr das Holzstück. „Du glaubst doch nicht etwa dass ich dich entkommen lasse? Der Vampyr hat zwar seine Interessen an dir aber mit deinem Tod tue ich ihm sicherlich einen großen Gefallen!“, grollte Arjuna und packte mit der anderen Hand ebenfalls den Knöchel. Sayako hörte ein Knacken, augenblicklich schoss ein beißender Schmerz ihr Bein hinauf, ein Schmerzenslaut entkam ihrer Kehle. Arjuna hörte den Schrei, verstärkte ihren Griff und lachte bestialisch, plötzlich stieß Sayakos zweiter Fuß hervor und traf Arjuna direkt ins Gesicht. Sie ließ Sayakos Fuß los und taumelte zurück, sich die Hand vors Gesicht haltend. Sayako glitt über den Boden, ihre Hände tasteten hektisch nach dem Holz, als ihre Finger es endlich umklammerten, stand sie auf, ignorierte den Schmerz in ihrem Knöchel und schritt auf Arjuna zu. Sie lag wimmernd auf dem Boden und versuchte den Blutfluss aus ihrer Nase zu unterbinden, als sie Sayako mit dem Holzsplitter sah, formte sie ihre Hand zu einer Klaue und holte nach Sayako aus. Mit einer katzengleich anmutigen Bewegung wich Sayako dem Klauenhieb aus und ließ sich nach vorne Fallen, mit dem Holz voran. Arjuna kreischte als das Holzstück, mit Sayakos Gewicht obendrauf, ihren Brustkorb durchbohrte und in ihr Herz eindrang. Arjunas Körper zerfiel nicht zu Staub, wie es sonst war, die Nähte ihres zusammengeflickten Leibes glühten auf, und verkohlten, Stück für Stück bröckelten leblose Fleischreste von ihr ab, bis nur von soviel wie damals von ihr übrig war. Erschöpft sank Sayako zu Boden, vorsichtig tastete sie nach ihrem Knöchel, es schien nichts gebrochen zu sein, tat aber dennoch weh. Sie wandte sich zu Aya und konnte sehen wie der Vampirzauber seinen Verstand verließ und ihn wieder klar denken ließ. „Der Schlüssel... sie hatte ihn um den Hals.“, flüsterte Aya schwach. Sayako starrte ihn entgeistert an, „ich soll jetzt in diesen Menschenteilhaufen nach einem Schlüssel suchen?" Sie war überhaupt nicht amüsiert, musste aber doch in den Überresten suchen, nach einer Weile fand sie auch einen kleinen Schlüssel. Sayakos weises Unterkleid war über und über in Blut getränkt. Das Schloss klickte leise als sie den Schlüssel hineinsteckte und umdrehte, Aya massierte seine malträtierten Handgelenke und sah Sayako dankbar an. „Schau bitte nach meinem Knöchel.“, flüsterte Sayako. „Es ist nichts arges, er ist nur etwas verstaucht und zerquetscht, du solltest ihn floß für die nächsten Stunden nicht überfordern, dann wird es schon wieder.“, diagnostizierte Aya. Sayako und Aya konnten den grausigen Haufen Arjunas nicht mehr ertragen und waren deshalb auch in das untere Zimmer zurückgekehrt. „Was sollen wir jetzt tun?“, fragte Aya. Sayako umklammerte den kleinen Kristall der nach wie vor um ihren Hals hing. „Mew und du, ihr werdet durchs Fenster springen und Hilfe holen!“ „Nein, ich darf dich nicht hier zurücklassen!“, entgegnete Aya. „Anders geht es nicht, nach mir werden sie sofort suchen, aber du bist unwichtig.“, erwiderte Sayako, streifte das dünne Lederband ab und hing es Aya um den Hals. „Sayako...“, sie legte ihm ihren Zeigefinger auf die Lippen. „Mit Mews Schnelligkeit werdet ihr höchstens einen halben Tag brauchen, du wirst den Elben mitteilen wo ich bin, und dass ich lebe. Mew, zeig dich!“ Augenblicklich ersichien die übergroße Katze und schleckte mit ihrer Zunge Sayakos Gesicht ab. „Ich werde tun was du sagst, aber ganz wohl fühle ich mich nicht wenn ich die alleine lassen muss.“, sagte Mew. „Ich bin nie alleine, Ayakos Geist ist ständig um mich!“, erwiderte Sayako. Sie stand auf, griff den Stuhl der noch übriggeblieben war und trat zum Fenster. Rötliches Dämmerlicht flutete durch das Fenster, die Sonne glühte rot und schien die Baumwipfel anzuzünden. Es war früher Abend, bald würde die Nacht hereinbrechen. „Ihr werdet euch beeilen müssen! Bevor es Nacht wird, solltet ihr den Großteil des Waldes hinter euch gelassen haben.“ Sayako trat einige Schritte vom Fenster weg und schlug die Stuhlbeine durch die Scheibe, Splitter regneten auf den Steinboden und kreierten ein unvergleichbares Mosaik. Aya starrte auf die Splitter, „Ich werde dich nicht enttäuschen, wir werden Hilfe holen!“ Kapitel 28: Im Tode vereint... ------------------------------ Das Zimmer wirkte erschreckend still nachdem Aya auf Mews Rücken aus dem Fenster sprang. >Was jetzt? Bald werden die Vampire aufwachen, was soll ich tun?, fragte sich Sayako. Kurz entschlossen trat sie aus dem Zimmer nahm den Weg der als einziges noch geblieben war, sie stieg die Stufen hinab. Nach der Besprechung im Kriegsrat, wanderte Dax ziellos herum, es war bereits Abend geworden, Hanabi ging es schon besser, Er hatte sie vorhin besucht und mit ihr gesprochen. Ein Orden von Wießmagiern hatte sich zusammengerottet, etwa 28 Mann, im Morgengrauen fallen sie mit gewaltigen Bestien über die Feinde her. Noch immer kamen Zwerge aus den Bergen an, sie wollten das Schicksal nicht allein den Elben überlassen, von der Zigeunern war eine Absage gekommen. Sie waren ein Friedliebendes Volk und verachteten den Krieg. Die Schatten wurden immer länger, Dax ging zum Fluss, er wusste nicht weshalb er das tat, er setzte einfach einen Fuß vor den anderen und dann war er dort angelangt. Der rötliche Sonnenstrahl tänzelte über dem Wasser und verwanelte es optisch in eine blutige, brodelnde Suppe. Dax hob einen Stein auf und schloss ihn in seine Faust. „Mach dir keine Sorgen.“, sagte eine bekannte Stimme hinter Dax. „Tya ich... ich bin doch ganz zuversichtlich.“ Sagte Dax , warf den Stein ins Wasser und erwartete das geschmeidige Fell der Wölfin zwischen seinen Fingern zu spüren. Die Überraschung war groß als sich eine schmale Hand in seine schob. Alarmiert drehte sich dax um und blickte direkt in die bernsteinfarbenen Augen eines bildhübschen Mädchens. Die Augen blickten neckisch zurück, „Na? Überrascht?“ „Ahm... ähh...“, stotterte Dax vor sich hin. Das Mädchen schien 13 Jahre alt zu sein, hatte ein hübsches Gesicht und strahlende Augen die wie flüssiges Gold zu sein schienen, Silber-graue Haare standen ihr wirr vom Kopf ab aber fielen dennoch elegant auf ihre schmalen Schultern. „Wenn ich ein Mensch wäre... würde ich wohl so aussehen.“, sagte sie verlegen, „es ist bald Vollmond... einmal im Jahr... vor Vollmond... erscheind meine menschliche Gestalt. Ich wollte dass du mich so siehst, weil... weil ich hoffe dass es dich glücklich macht. .Jetzt sei ehrlich, freust du dich mich so zu sehen?“ Die ehrliche Antwort war ja, nun konnte Dax erkennen weshalb Tya ihm immer so vertraut vorgekommen war, er sah sie oft in seinen Träumen, so wie sie jetzt war. Bevor Tya etwas anderes sagen konnte, trat Dax näher zu ihr, bis ihre Zehen sich berührten. Er legte seine Hände auf ihre Schultern und küsste sie. Seine Lippen pressten sich leidenschaftlich auf ihre. Dax kam es vor als wären sie in einem lang nicht mehr geträumten Tram zurückgekehrt. Nach einigen Augenblicken löste er sich von ihr. Eine einzelne Träne rann Tyas Wange herunter, sowie sie den Boden benetzte wurde Tya wieder zu einer Wölfin. Mew pirschte mit einem rasantem Tempo durch das Unterholz. Aya hatte sich die Augen verbunden, denn Zweige und Äste schnalzten ihm ins Gesicht und er wollte kein Auge riskieren. Mew konzentrierte sich voll und ganz auf ihre Flucht, doch nun erforderte etwas anderes ihre Aufmerksamkeit, sie konnte mehrere Auren spüren, böse Auren, die sie verfolgten. Mew steigerte ihr Tempo nochmals und hielt sich dicht in Baum nähe, dass sie Gefahr lief Aya wohlmöglich zu verlieren wusste sie, aber es gab keine andere Wahl. „Mew, was ist los?“, fragte Aya besorgt, er hatte die Steigerung des Tempos bemerkt. „Wir werden verfolgt, es sind wahrscheinlich Werwölfe, ich will ihnen nicht unbedingt begegnen.“ „Haben wir eine Möglichkeit sie abzuhängen?“ „Nicht hier, es ist ihr Gebiet, wir haben keine reelle Chance.“ „Und was ist mit Verteidigung? Können wir gegen sie Kämpfen?“ „Wir? Wie lange dauert es bis du eine Bestia gerufen hast? Ich weiß nicht mal bis jetzt wie viele es sind, das wäre Selbstmord!“ Dann geschah das wovor Mew sich fürchtete, sie schnitt einen Baum an und Aya verlor den Halt, Ehe sie ihn irgendwie festhalten konnte, fiel er von ihrem Rücken und prallte auf den Waldboden. Der Aufprall war hart, einige Augenblicke lang konnte Aya nicht atmen und er spürte dass einige Rippen und sein linker Unterarm gebrochen waren. Aya drehte sich auf den Rücken und entledigte sich umständlich der Augenbinde. Gleich darauf wünschte er, er hätte es nicht getan. Sie hatten ihn eingeholt, vier gelbe Augenpaare funkelten ihn hungrig und voller Hass an, Aya spürte heißen Sabber auf seinen Körper herabtropfen. Mew konnte nicht umkehren und zu ihm zurücklaufen, sie wurde von drei Werwölfen umzingelt und in die Ecke gedrängt. Alsbald entflammte ein heftiger Kampf als ein Werwolf so kühn war und sie ansprang, Mew wehrte sich mit allem was sie hatte. Ununterbrochen setzten die Wölfe zu neuen Attacken an und Mew verließen langsam ihre Kräfte. Ein Werwolf setzte ihr nach als sie sich auf einen Baum flüchten wollte und zerrte sie wieder herunter, Mew sprang ihn an und grub ihre Krallen in seinen Bauch, als der Werwolf vor Schmerzen jaulte, kam sofort ein zweiter dazu und Mew unterlag. Einer der Wölfe schlang sein Gebiss um ihren Nacken und drohte ihn zu brechen. „Wehre dich nicht länger, du sollst leben mit uns zurück ins Schloss kommen, wenn du uns Probleme bereitest wird es nur um so schlimmer für dich!“, fauchte er. „Was wird aus dem Menschen?“, fragte Mew verzweifelt. „Der Mensch? Falls er den brutalen Sturz überlebt hat, kümmert sich der Rest von uns um ihn!“ Aya lag am Waldboden und versuchte zwischen den höllischen Schmerzen vernünftig zu atmen, er spürte wie sich seine gebrochenen Rippen verschoben und ihm noch mehr Schmerzen zufügten. Die Werwölfe hatten sich wie um ein Mahl versammelt, dann, wie auf ein geheimes Zeichen hin, warfen sie sich auf Aya. Es lagen ihm noch letzte Worte auf der Zunge, doch er kam nicht dazu sie auszusprechen, sie lauteten: Arjuna warte auf mich! Im Augenblick seines Todes, war er nicht von Hass oder etwa Angst erfüllt, es war Vorfreude und tiefe, innige Liebe die über den Tod hinweg strahlte. Kapitel 29: Die Ruhe vor dem Sturm... ------------------------------------- Sayakos Füße schienen mittlerweile zu Eisblöcken erstarrt zu sein. Jeder weitere Schritt brannte Kälte auf ihre Fußsohlen und der Knöchel pochte unangenehm. Mit einer Hand stützte sie sich an der Wand ab, und stieg zaghaft Stufe für Stufe hinunter, nicht wissend was sie dort erwartete. Sayako konnte nicht abschätzen wie viel Zeit vergangen war, oder wie viele Stufen ihre Füße berührten, schließlich kam sie zu einer wuchtigen Türe. Die Tür schien Jahrhunderte alt zu sein, es war möglich dass sie zuerst dorthin gestellt wurde und er später der Turm rundherum erbaut wurde. Massives, dunkles Holz, etwa zwanzig Zentimeter dick, versperrte nun den Weg in die Freiheit. Sayako griff nach dem eisernen Riegel und schob ihn zurück. „Arjuna hatte sie sicherlich von Innen verriegelt.“, sagte Sayako, drückte die Klinke, welche wie ein Fledermausflügel geformt war, hinunter und stieß die Tür auf. Es war das ganze Gewicht von Sayako nötig um die Tür zu öffnen, selbst dann, schwang sie nur sehr zaghaft nach außen. Ein mittelalterlicher Hof, mit einem Brunnen in der Mitte und gepflastertem Boden erschien. Am Rande des Hofes standen einige Holzhütten, ihre Lichter waren erloschen und auch sonst regte sich nichts. Gleich gegenüber vom Turm, erstreckte sich eine finstere und gewaltige Festung, sodass der Hof stets im Schatten liegen musste. Automatisch bewegten sich Sayakos Füße auf die Festung zu, sie war so erstarrt vor Ehrfurcht, es fiel ihr erst auf als der Schmerz sie wieder einholte, ihr Köchel war stark angeschwollen und begann bereits grün und blau anzulaufen. „Protzig!“, höhnte sie als sie den Eingang erreicht hatte. Die Größe und überwältigende Architektonische Leistung, war herausragender als alles was sie bisher gesehen hatte. Türmchen, Mauern, Fenster mit bunten Scheiben die Jagdszenen, nach Menschen, zum besten gaben, Zinnen, Wasserspeier, und die bedrückende Stille von Düsternis die All dies umgab, ein schier malerisches Bild, das vor Angst kein Maler jemals anfertigen würde. Sayako nahm den Rest ihres Mutes zusammen – es war nicht viel davon übrig geblieben und betrat das Gemäuer die Türen öffneten sich kaum dass sie das glatte Holz mit ihren Fingerspitzen berührte. Es leuchteten die letzten Strahlen am Firmament, die Dunkelheit brach herein als Sayako sich in die Festung wagte. Die strahlenden Laternen blendeten Dax. Ein Zwerg nach dem anderem verschwand in die Schlucht. Jeder mit einer angezündeten Laterne in der Hand. „Ihr meint wirklich bis zum Morgengrauen habt ihre euch die gesamte Strecke unter unserem Feind durchgegraben?“, fragte Dax den Zwergenkönig skeptisch. „Soll dies eine Beleidigung sein? Natürlich werden wir das, und noch mehr, wir werden kämpfen wie Tiere. Aber es hat doch etwas Beschämendes an sich wenn man gezwungen ist den Feind feige von Hinten anzugreifen!“, antwortete der König murrend. „ Ihr versteht das falsch,“ beschwichtigte ihn Dax, „ falls die feigen Hunde vor uns davonlaufen wollen, werde ihr den Rückzug stoppen können König!“ „Nenn mich Norb! Es ist klar dass hier Strategie notwendig ist aber, unsere Ehre?“ „Eurer Ehre wird nichts zu Schaden kommen, wenn uns ein Sieg vergönnt ist, werden die glorreichen Zwerge hoch geehrt werden!“, schmunzelte Dax. „Dann werde ich diesem Haufen von Gartenzwergen mal so richtig einheizen!“, lachte Norb und stieg ebenfalls in die Schlucht. Als Norb nicht mehr zu sehen war, entfernte Dax sich von dem Stollen, der wie eine klaffende Wunde in der Erde aussah. Er wanderte zurück zu den Zelten, von den Zigeunern war im Nachhinein doch noch jemand gekommen, Hephajstos, der Schmied. Provisorisch war schnell eine Schmiede zusammengebastelt worden, Aly Dax dort eintraf, wurden die Shinobi und Ausgestoßenen ausgerüstet. Dax staunte, alle waren in einheitliches schwarz gekleidet, mit bedecktem Kopf, nur ein schmaler Streifen für die Augen frei, sie sahen allesamt aus wie echte Ninjas. „Beeindruckend nicht wahr?“, Hanabi war unbemerkt neben Dax aufgetaucht. „Jeder einzelne schwört mir Treue, und doch, wünschen die meisten unter ihnen nur den Tod… das Leben birgt nichts Gutes mehr für sie, doch wenn wir gewinnen könnte sich das ändern.“ Dax starrte sie an. „Aber… eigentlich wollte ich mich bei dir bedanken… Dort im Wald… ohne dich hätte ich wohl nicht überlebt.“, sprach sie und die Aufrichtigkeit blitzte in ihren Augen. „Ach so…ähm… lass mal, ich bin sicher dass du auch das Selbe für mich getan hättest.“ „Bist du sicher?“, ihre Augen glitzerten frech. „Was? Du hättest mich sterben lasse?“, platzte Dax heraus. „Wer weiß!“, meinte Hanabi neckisch und stolzierte davon. Es wurde kalt, Dax bekam eine Gänsehaut und blickte zum Himmel, die Nacht brach herein. Er machte sich auf den Weg zu seinem Zelt, vor Aufbruch wollte er noch ein paar Stunden schlafen. Auf halbem Wege wurde er von Evan eingeholt. „Dax, die Bataillone stehen fest, wir haben fünf Einheiten, die Zwerge, die bereits ausgerückt sind, die Weißmagier beraten sich welche Bestia sie wählen sollen. Sobald die ersten Sonnenstrahlen den Boden berühren, rücken sie aus. Hanabi führt natürlich ihre Stammesbrüder an und bildet die rechte Flanke, du übernimmst die Anführung der Wallküren, der Menschen und die Hälfte der Elben, ich werde in deinem Bataillon kämpfen. Wir bilden die linke Flanke Die restlichen Elben sind die Verstärkung und Nachhut, selbst wenn ihr zurückgedrängt werden solltet, die Elben werden uns eine zusätzliche Chance geben. Das ist alles.“ „Ewan…?“, Dax zögerte „Danke.“ „Wofür?“, Evan schien überrascht zu sein. „Dass ihr mit mir kämpfen wollt… es ist nichts Selbstverständliches…“ „Doch, das ist es, es ist immerhin unsere Welt, für dich sollte es nichts Selbstverständliches sein!“ „Aber, dazu ist es geworden als er sich Sayako genommen hat.“, murmelte Dax. „ich werde versuchen etwas zu schlafen. Gute Nacht!“ Gewonnen, sie hatten tatsächlich gewonnen, Dax konnte es och gar nicht richtig fassen, zwar gab es viele Verluste, doch die Schlacht war gewonnen, sie hatten die Festung gestürmt und Dax war drauf und dran Sayako zu befreien. Sein Herz schien vor Vorfreude zu hüpfen dass er sie endlich wiedersehen konnte. Mit einer schwungvollen Bewegung stieß Dax die schwere Holztür auf und entdeckte die Umrisse von Sayako in der Dunkelheit. Etwas Bedrohliches ging von ihr aus, Day ließ es nicht an sich rankommen, schnell eilte er zu ihr hinüber… Ihre Augen waren rot, ihr ganzes Gesicht war blass und ließ sie bedrohlich schön aussehen. Dax konnte nichts tun als sie ihre elfenbeinernen Hände ausstreckte und ihn umschlang. Alle Alarmglocken läuteten ans Sayako an seinem Hals roch und ihn festhielt. Dax konnte sich nicht bewegen, sogar als Sayako ihre blutleeren Lippen an seinen Hals legte, er versuchte sich ihr zu entwinden, Sayako öffnete langsam ihren Mund und entblößte tödliche, überlange Reißzähne. Dax versuchte panisch zu entkommen aber ihr unerbittlicher Griff gab ihn nicht frei, schließlich senkte Sayako ihren Kopf und grub die Zähne in seinen Hals… Dax eigene Schreie weckten ihn auf, kalter Schweiß rann ihm die Stirn herunter, er hatte eine Gänsehaut, sein Atem kam stoßweise und keuchend. Er krallte sich an der Wolldecke fest und unterdrückte das Zittern, nach einer Weile, als er sich etwas beruhigt hatte, ließ er die Decke los. Dax war zutiefst verstört und verspürte das klamme Gefühl der Angst. >Was wenn? Was wenn es tatsächlich so ist?<, dachte er. >Wenn Sayako ein Vampir geworden ist? Ich… ich werde sie töten müssen.< Ein kalter Schauer rann ihm den Rücken herab und ließ ihn erbeben. Dax schlüpfte aus dem Feldbett und verließ das Zelt, die Nacht war noch nicht vorüber, es waren etwa noch fünf Stunden bis Sonnenaufgang. Dax stellte erstaunt fest dass Hanabi vor ihrem Zelt saß und ihre Klingen mit einem Tuch polierte. „Dax?“, rief sie erstaunt aus, „du hättest noch ruhig zwei Stunden schlafen können, du solltest dich ausruhen…“ „Und was ist mit dir? Du könntest auch etwas Schlaf vertragen.“, sagte Dax und blickte besorgt auf die tiefen Ringe unter ihren Augen. „Ich konnte nicht schlafen!“, gab Hanabi zu, „Ich bin zu aufgeregt… im Morgengrauen, da draußen, entscheidet sich unser aller Schicksal, ich … ich bin mir och nicht sicher ob das war erfreuliches ist oder nicht…“ „Hanabi, ich habe da so einen Gedanken der mich beschäftigt…“, fing Dax an. Hanabi zog die Augenbrauen zusammen, „ich höre?“, sagte sie tonlos. Dax schilderte in allen Einzelheiten seinen Traum, Hanabi hörte emotionslos zu. „Es… es wäre einfach sie zum Vampir zu machen,“, sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen. „Er tötet sie nicht, macht sie aber zu seiner Sklavin, Die Frage ist, ob sie sich in solch einem Zustand gegen ihn Wehren könnte oder nicht. Denn wenn ja, brauchen wir sie nicht zu vernichten, aber ich bezweifle dass er keinen bösen Einfluss auf sie haben wird.“, betreten starrte Hanabi zu Boden. „Falls… wenn sie ein Vampir ist? Du willst sie töten?“, die Nervosität in ihrer Stimme trat deutlich hervor. „Ich… ich bin mir nicht sicher ob ich es überhaupt kann… aber… ich werde es tun müssen… wenn nicht ich dann… wird jemand anderes es bestimmt tun.“ „Jah… aber versprich mir dass du es nicht tun wirst solange wir keine volle Gewissheit haben!“ Dax nickte kurz, daraufhin widmete sich Hanabi wieder ihren Waffen. Kapitel 30: Tya´s Verhängnis ---------------------------- Dax schaute ihr noch einen Augenblick lang zu, entschied sich aber dann, den Weißmagiern einen Besuch abzustatten. Sie bereiteten sich vor. Prüften den Inhalt ihrer Gürteltaschen, legten Brustharnische an, rüsteten sich mit Kurzklingen und Beteten. Als Dax sah wie beschäftigt alle waren, wandte er sich um und spazierte zu seinem Zelt zurück. Die Zeit des Wartens war kaum auszuhalten, Dax hatte ebenfalls seine Waffen poliert und war fertig gerüstet. Dann – endlich, das Signal, ein Horn erfüllte mit seiner Melodie die Lautleere Luft, die Weißmagier waren aufgebrochen, es begann. Dax rappelte sich auf und ging vor das Zelt. Ein Soldat, in voller Rüstung, hielt ihm einen prächtigen Hengst hin. Dax schnallte sich die Sense mit einem Riemen auf den Rücken und saß auf. „Wie ich Pferde hatte…!“, murmelte er und griff nach den Zügeln. Dax traf Evan, Hanabi auf dem Kampfplatz, alle bereit für die Schlacht. Die Bataillone zogen los, etwa 3 Meilen in Landesinnere, hatte Evan geschätzt, so war es dann auch. Dann lief alles ganz schnell ab, die Weißmagier waren weg und die Zwerge hatten die Nacht durchgegraben. Die linke und rechte Flanke marschierte, an der Spitze, Hanabi, Dax und Evan auf Pferden. Sie redeten nicht miteinander, schweigend ritten sie nebeneinander her. Einige Spione lagen auf der Lauer, doch Hanabi entdeckte sie schnell, und ebenso schnell wurden sie auch erledigt. Die drei hörten die Kampfgeräusche noch bevor sie den Kampf ausmachen konnten. Weißmagier auf geflügelten Löwen und Drachen schossen immer wieder vom Himmel herab und attackierten die in der Erde verborgenen Särge der Vampire. Die Särge waren ordentlich nebeneinander aufgereiht und boten ein perfektes Ziel. Drachenfeuer hatte die meisten bereits im Überraschungseffekt zerstört, doch die Truppen der Feinde wurden sich der Gefahr schnell bewusst und setzten ihrerseits Drachen auf die Weißmagier an. Pfeile schwirrten mit unheilvollem Geräusch in die Luft und suchten sich Ziele. In Sekundenschnelle waren rechte und linke Flanke aufgestellt, Hanabi, Dax und Evan zogen mit steinernen Mienen die Waffen. „So lasst uns wissen ob das Böse tatsächlich den Sieg erreichen soll, oder wir es aufhalten können!“, rief Hanabi. Daraufhin war zugleich aus allen Kehlen ein einziges Wort zu vernehmen: „Angriff!!!“ Die feindliche Armee konzentrierte sich bisher rein auf die Weißmagier und deren mächtige Bestia, der Ansturm der Flanken überraschte sie nochmals, doch schneller als von Hanabi vorgesehen, bildeten sie feste Reihen undleisteten Widerstand. Der Lärm war ohrenbetäubend, als beide Streitkräfte aufeinander trafen, die Luft schien zu Vibrierten und der Boden bebte unter Getrampel von Füßen und dem Fallen von leblosen Körpern. Die Anführer hatten sich entschieden in den hinteren Reihen zu bleiben, um besseren Überblick über die Reihen, ihrer eigenen und die der Feinde zu haben. Hanabi gab ihrem Pferd als erste die Sporen und warf sich mit einem freudigen Jauchzen ins Getümmel, Evan folgte ihr gleich darauf, nur Dax zögerte noch. Doch der Hengst, nervös gemacht durch das Fehlen seiner Kameraden ging durch und zerrte Dax mitten in die Schlacht. Nach einer Weile erlangte er wieder die Kontrolle über das Pferd und hielt es scharf links um die Einkesselung voranzutreiben. Plötzlich sah er sich inmitten von blutigen Kämpfen, es waren keine ehrenvollen, sauberen Kämpfe Mann gegen Mann, es war ein grausames Gemetzel. Rings um ihn war das große Töten, es starben Menschen, kurz durchzuckte Panik Dax. Doch dann hatte er wieder den Traum vor Augen und Sayakos Bildnis mit Fangzähnen brannte sich hinter seine Augäpfel, er würde sie retten, koste es was es wolle. Dax spornte das nervös tänzelnde Pferd an und nahm die Sense in seine Hand. Sofort spürte er das beruhigende Gewicht der tödlichen Waffe und seine Fingerspitzen kribbelten vor Tatendrang. „Worauf wartest du?“, fragte Tya. Doch Dax wartete nicht mehr, mit einem gefährlichem Ausdruck in seinen Augen und einem Adrenalin berauschten Lächeln auf seinen Lippen mischte er bereits die feindlichen Reihen auf. Dort wo Schilde ihm den Weg zum Ziel verwehrten, setzte sein Pferd, das nun Feuer und Flamme geworden war, seine überaus kräftigen Hufe ein. Zertrümmerte undverbogene Schilde fielen zu Boden und die Sense sang ein Lied des Todes. Der Vorangriff der Weißmagier war erfolgreich verlaufen, weder Vampire noch Zombies kreuzten auf dem Schlachtfeld auf. Dax führte gerade seine Sense einem Ork vor, als ein zweiter, ebenfalls mit einem Speer bewaffnet hinzukam und beide Dax attackierten. Den ersten Speer trat Dax heftig mit seinem Fuß beiseite dass er meterweit flog und sich in die Erde bohrte. Den Zweiten Speer konnte Dax jedoch nicht mehr rechtzeitig abwehren und er stach in die Flanke des Pferdes. Durch die plötzlichen Schmerzen bäumte sich der Hengst auf und warf Dax ab. Ein grauenvolles Wiehern war zu hören, das Pferd ging zu Boden und hätte Dax beinahe zermalmt, wenn sich dieser nicht rechtzeitig zur Seite gerollt hätte. Dax blieb einige Augenblicke lang liegen um sich zu beruhigen, plötzlich rannte der Oger direkt auf ihn zu, mit einer weiteren Waffe in der Hand. Ohne zu überleben griff Dax zu seinem Gürtel, positionierte zwei Shuriken zwischen seien Fingern und wartete ab. Als der Oger nah genug herangekommen war, flogen die Shuriken wie von selbst aus Dax Hand und fanden ohne Mühe ihr Ziel. Mit einem Ächzen brach das Vieh zusammen und war sofort tot. Auf einmal veränderte sich die Geräuschkulisse, es wäre Dax nicht aufgefallen, wenn Tya ihn nicht darauf aufmerksam gemacht hätte. Die Laute waren plötzlich wie in Watte gepackt und klangen dumpf. „Oh… verdammt!!“, fluchte Tya „Was ist denn…?“, fragte Dax, dann sah er dass rund um ihn eine Art Zaun entstand, „ääähhh… Igitt…“, brach es aus ihm heraus. „SIE kämpft mit ihnen… wenn ich das nur gewusst hätte.“, knurrte Tya zwischen zusammengebissenen Zähnen. Dax spürte etwas Heißes auf seinem Schlüsselbein, der Kristall leuchtete kurz auf und augenblicklich stand Tya neben ihm – so als wäre sie schon immer da gewesen. „Es sieht so aus als würde sie um uns einen Kokon spinnen…“, die Sorge in Tyas Stimme war klar herauszuhören. „Sp… Spinne? Du meinst doch nicht etwa eine Spinne??“, keuchte Dax. „Es ist nicht nur irgendeine Spinne, es ist die Königin!“, Tya sträubte ihr Fell und stellte sich in Kampfposition. „Sie weiß dass wir sie entdeckt haben...“, flüsterte Tya. Vom Augenwinkel aus sah Dax eine Bewegung, er fuhr erschrocken zusammen. Vier schwarze behaarte Beine schoben sich über den „Zaun“ dann folgte ein ebenso schwarzer und haariger Körper, schließlich ein Kopf mit vielen steckend gelben Augen und wieder vier Füße. Obwohl Dax generell nichts gegen Spinnen hatte, schauderte er unwillkürlich als er diese erblickte. Tyas Muskeln Spannten sich bis zum Zerreisen an und sie entließ ein tiefes, bedrohliches Knurren aus ihrer Kehle. Dies Knurren schien ein Start ruf zu sein, Tiya sprang kraftvoll wie elegant hervor und zeitgleich setzte die Spinne ihre acht zuckenden Beine in Bewegung. Dax bekam eine Gänsehaut als er sah wie rasch sich die acht Beine bewegten und streckten um die Spinne voranzutreiben. Tya hetzte mit rasender Geschwindigkeit auf das Tier zu und sprang ihr auf den Leib. Dax gab sich einen Ruck und rann Tya hinterher um den Gegner ebenfalls zu attackieren. Er hatte überhaupt keine Ahnung im Kampf gegen riesige Spinnen, bis jetzt war er immer auf sie drauf gestiegen, doch nun schienen ihm seine Füße für diese Aufgabe um einiges zu klein zu sein. Instinktiv entschied sich Dax Tya nicht auf den Leib zu folgen, sondern versuchte an die scheinbar bewegenden Beine heranzukommen. Die Theorie in Dax Kopf war einfacher gestaltet als die Praxis. Die Beine zappelten unentwegt in alle Richtungen, ständig produzierte das Hinterteil grausig klebende Fäden und Tya versuchte auf dem Leib der Spinne Schaden anzurichten. Endlich hatte Dax es geschafft die Spinne eines Beines zu entledigen, sie kippte plötzlich zur Seite und Tya kugelte vom Leib herunter. Auf einmal sah Dax aus seinen Augenwinkeln etwas weißes am Himel, er blickte hinauf und entdeckte drei weiße Tauben, das Signal. Die Zwerge haben sich durchgegraben und griffen nun ebenfalls an. Die Momente von Dax Ablenkung waren nur kurz gewesen, aber immer noch lang genug für eine Attacke der Spinne. Zornig durch den Verlust eines Gliedmaßes, schnellte ihr Kopf nach vor - Dax entgegen, er hatte bemerkt dass die Fangzähne mit einer grünen Flüssigkeit getränkt waren. Dax blieb keine Zeit mehr sich zu verteidigen. Er erwartete schon den Scherz und schloss die Augen, aber dieser kam nicht. Mit einem gewaltigen Sprung hatte sich Tya vor ihm geworfen und Dax mit ihrem Körper abgeschirmt. Ein Fangzahn hatte ihre Schulter aufgerissen, Tya konnte vor Schmerzen den Sprung nicht mehr abfangen und fiel dumpf auf den Boden. Dax Augen weiteten sich vor Entsetzen, Zorn stieg in ihm auf, er rannte der Spinne mit einem Wutschrei entgegen, die Sense griffbereit in den Händen. In dem Augenblick bevor er sich auf die gigantischen Fangzähne gespießt hätte, ließ sich Dax fallen und schlitterte am Rücken über den Boden, die Sense fest in den Händen und schlitzte der Spinne den Bauch auf. Kaum dass er am anderen Ende wieder herausrutschte, gab die Spinne einen gequälten Schrei von sich und sank zu Boden. Dax riss sich vom Anblick des mächtigen Kadavers los und rann, so schnell wie seine zitternden Beine es erlabten, tu Tya´s reglosem Körper rüber. Kapitel 31: Das Ende einer Schlacht... -------------------------------------- Sie atmete, Tränen verschleierten ihre Augen und raubten ihr den Blick für die Geschehnisse rundherum. Die Spinnenfadenwand brach zusammen, von überall ertönten Jubelrufe, dank der Zwerge war es geglückt, die Schlacht war gewonnen. Dax bekam von all dem nichts mit, Furcht schnürte seinen Verstand von der Außenwelt ab, Furcht um Tya. Dax zerris ein Hemd und tupfte damit das grüne Gift von ihrer Schulter, es schien sie gelähmt zu haben. Nach einer Weile spürte Dax eine Hand auf seiner Schulter, es war Hanabi. Ihr Blick war voller Sorge als sie die reglose Wölfin sah. Dann kam Evan mit weiteren Elben, sie legten Tya auf eine Bahre und brachten sie weg, heraus aus Dax Blickfeld. Hanabi öffnete den Mund als ob sie etwas sagen wollte, doch sie schüttelte dann nur den Kopf und tätschelte Dax Schulter. Es war als ob ihn das Gift der Spinne gelähmt hätte und nicht Tya. Sie hatte sich vor ihn geworfen, koch mit welchem Recht? Warum hatte sie das getan? „Es ist vorbei.“ sagte Evan mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck. „Die Schlacht haben wir gewonnen und das zum größten Teil dank dir.“, er warf eine anerkennenden Blick zu Dax. „Der Feind hat mehr Verluste als wir zu bedauern, das Schicksal offenbarte sich.“, fügte Hanabi hinzu. Dax saß stumm in der Ecke des Zeltes, wo sich die Anführer zusammengefunden hatten. Die Feinde hatten sich geschlagen gegeben und wurden gefangen genommen, es war vorbei, doch in Dax rumorte es heftig, er hatte schreckliche Schuldgefühle wegen Tya dass es ihn fast zerfraß. „Wir sollten keine Zeit verlieren.“, er sprang auf. „Lasst uns die fähigsten Männer nehmen und zur Festung gehen, er darf keine Zeit mehr vergeudet werden.“ „Dax, wir sollten den Männern etwas Zeit geben sich auszuruhen, sie sind erschöpft, zum Teil sogar verletzt, wir können nicht schon wieder aufbrechen!“, erklärte Hanabi. „Aber wir haben keine Zeit! Tya hat keine Zeit, und Sayako schon gar nicht, wir dürfen sie nicht unnötig lange im Stich lassen! Es könnte jetzt schon zu spät sein!“, donnerte Dax. Evan stand auf begab sich zu ihm und legte eine Hand auf seine Schulter, „Tya geht es gut, drei Weißmagier kümmern sich rund um die Uhr um sie… Sie wird genesen!“ „Aber… wenn wir das Gegengift hätten, ginge es schneller und was ist wenn er Sayako bereits etwas angetan hat? Warum versteht denn niemand dass wir die Festung sofort stürmen müssen?!“ Sie starrten ihn alle verständnislos an, seine Meinung teilte keiner, Sayako könnte jetzt schon eine von ihnen geworden sein und es kümmerte sie nichts! Wutentbrannt stürmte Dax aus dem Zelt. Sayako wanderte jetzt schon mindestens eine halbe Stunde in der Festung herum. Von innen sah das Schloss sogar noch ehrfurchtserregender aus als von außen. Offenbar hatte der Vampyr sein ganzes Gold dazu verwendet sich einen angemessenen Lebensstandart zu erhalten. Das Schloss war riesig, gleich nach dem Eintreten in die Empfangshalle, hatte sich Sayako verschreckt in einen der scheinbar endlos langen Gänge verflüchtigt. Pompös, protzig… heuchlerisch… diese Worte wiederholten sich ständig in Sayakos Kopf. Am Boden war ein blutroter Teppich aufgelegt, er war extrem weich und plüschig, Sayako versank bis zu den Knöcheln darin. Doch es war noch etwas sonderbares an dem Teppich, scheinbar verschluckte er jedwedes Geräusch, in Abständen hingen goldene Leuchten an den Wänden, obwohl der Gang sorgfältig erleuchtet war, ging von diesem Ort eine undurchdringbare Finsternis aus. Zahllose Porträts hingen neben den Leuchten an den Wänden, in goldene Rahmen eingefasst. Kalte, ausdruckslose Gesichter starrten Sayako entgegen, sodass ihr ein kalter Schauer den Rücken runter lief. Stetig setzte sie einen Fuß von den anderen, doch bis auf die sich verändernden Gestalten in den Porträts, gab es keinen weiteren Anhaltspunkt dass sie sich überhaupt fortbewegte. „Das gibt’s doch nicht,!“, empört verschränkte Sayako die Are vor der Brust. „Was ist denn das für ein dämlicher Zauber?“ Ihre Stimme wurde vom Teppich aufgesogen, sie klang leise, weinerlich und matt. Sie blieb stehen, den Blick auf den schier endloslangen Gang gerichtet. „OK, es ist also eine magische Barriere… das ist schon mal sicher… oh Verdammt!! Ayako wusste sicher wie man sie durchbrechen kann!“, murmelte Sayako und streckte die Arme aus. „Wenn doch nur Aya hier wäre… er könnte mir helfen.“, seufzte Sayako und tastete ihr Umfeld nach magischen Auren ab. Sie spürte eine, ihre Fingerspitzen zuckten leiht ohne dass Sayako sie bewegt hätte und ihre Fingerkuppen wurden taub. Sayako entfernte sich von der Wand und tastete die gegenüberliegende ab, mit selben Ergebnis. „Raffiniert… eigentlich nur ein simpler Vorhangs zauber… den sollte selbst ich knacken können.“ Sayako lächelte über ihre Entdeckung, stellte sich in die Mitte des Ganges und streckte beide Arme zur Seite. Die Luft schien zu pulsieren als Sayakos Lungen sich damit füllte und Magie strömte durch jede Faser ihres Körpers. Die Luft vor den Wänden schien sich plötzlich zu einem zähflüssigen Vorhang zu formen und wallte angriffslustig gegen Sayakos Fingerspitzen. In ihrem Körper breitete sich eine wohlige Wärme aus, sie ballte ihre Hände zu Fäusten und riss die feindliche Magie mit einer eleganten Bewegung herunter. Für einen Moment wurde es stockfinster doch die Leuchten entflammten sich sofort wieder. An den Wänden waren Ebenholztüren erschienen, ungefähr im Abstand von drei Metern. Als Sayako sich umdrehte konnte sie die Empfangshalle ausmachen, vor ihr erstreckte sich der Gang noch etwa 12 Meter und keine der aufgetauchten Türen sah recht einladend aus, Sayako eilte in die Empfangshalle zurück: „Jetzt bin ich wohl wieder am Anfang.“, seufzte Sayako und ließ die Schultern hängen. Bevor sie dazu kam etwas anderes zu unternehmen, spürte sie eine fremde Aura hinter ihr. Hätte man die Aura mit der des Vampyrs verglichen, so wäre der Vampyr ein riesiger Drache gewesen und die andere Aura ein kleines Vögelchen mit gebrochenem Flügel. „Ähm…“, räusperte sich die Aura. Sayako drehte sich um und entdeckte einen Vampir, der etwas so groß war wie ein 7-jähriges Kind, mit einem scheußlichem Buckel und missgestaltetem Gesicht, Sayako konnte außerdem erkennen dass ihm ein Ohr fehlte, er unzählige Naben hatte und diverse Blutergüsse und blaue Flecke hatte. „Der Lord ist erfreut über de Tatsache dass Lady Sayako den Weg in die Festung selbst gefunden hat. Der Lord schickt mich um Lady Sayako zu ihm zu bringen.“ „Wie ist dein Name?“, fragte Sayako missmutig weil ihr nichts Besseres einfiel. „Mein… mein Name? Ich… ich bin nicht sicher… ich hatte mal einen… aber der ist schon lange verloren gegangen…“ Der Vampir schluchzte leise und Sayako empfand Mitleid für ihn. Er hob den vernarbten Arm für eine einladende Geste. „Wenn Lady Sayako mir nun folgen möchte…“ Sayako folgte ihm, doch achtete sie penibel darauf dass sie sich dem Vampir nicht näher als nötig näherte, ein nicht gerader angenehmer Geruch ging von ihm aus. Sie waren die Treppe gegenüber vom Eingang hochgestiegen und an so vielen Gängen, Abzweigungen und Treppen vorbeigekommen dass Sayako der Kopf rauschte. Der Teppich begleitete sie die ganze Strecke. Sayako befürchtete schon dass der Vampir sie in eine Falle locken wollte, da blieb er stehen und drehte sich um. „Anscheinend hat es die Lady bevorzugt sich nicht für den Lord feinzumachen.“, sagte er und blickte verächtlich auf Sayakos blutbesudeltes Unterkleid und ihre verfilzten Haare, „aber wir haben jetzt keine Zeit mehr, bitte tretet ein.“, er wies auf eine vergoldete Tür und öffnete sie. Sayako tat einen tiefen Atemzug, sammelte Magie vorsichtshalber in ihrem Körper – und trat ein. Kapitel 32: Das Gleichgewicht der Bindeglieder... ------------------------------------------------- Es war stockfinster, Sayako konnte rein gar nichts erkennen, doch von den tapsigen Geräuschen die ihre Füße machten, ging sie davon aus dass der Teppich draußen geblieben sein musste und dass der Raum in dem sie sich befand, ein durchaus kräftiges Echo erzeugte. Bevor sich Sayakos Augen an die Finsternis gewöhnen konnten, entflammten plötzlich sämtliche goldene Kerzenhalter und verbreiteten ein angenehmes Licht. Sayako ertappte sich selbst dass ihr sogar behaglich zumute wurde, was aber mehr oder weniger an verrat grenzte, schließlich war sie auf Feindesrevier. Gegenüber vom Eingang gab es einen großen Kamin, etwa 2,5 Meter breit und 2 Meter hoch, ein Feuer tänzelte keck darin und warf sein Licht auf die zahlreichen goldenen Verzierungen im Raum. Mitten im Zimmer stand ein gewaltiger Tisch, als Sayako ihn sich genauer ansah, bemerkte sie Ketten, angebracht wo Hand, Fuß und Hals gewesen wären, wenn es sich ein Mensch bequem gemacht hätte. Sayako er schauderte, nach näherem Betrachten entdeckte sie auch die Rillen, eingelassen ins Holz um ja keinen Tropfen Blut zu verschwenden. Unglaubliche Wut stieg in Sayako auf, Bestien, vom Verhalten her waren sie nichts anderes als verabscheuungswürdige Kreaturen die am Bestem vom Höllenfeuer verszehrt werden sollten. Ihre Knöchel traten weiß hervor als sie zornig die Hände zu Fäusten ballte. Geräuschvoll schwand die Tür auf, Sayako zwang sich, sich ja nicht umzudrehen. Ein eisiger Hauch, wie der Atem eines Toten, legte sich über das Zimmer, Sayako widerstand noch immer dem Drang sich umzudrehen. Plötzlich, ohne jegliches Geräusch zu verursachen, von einem Augenaufschlag zum nächsten, stand er vor ihr. Sayako machte verschreckt einen stolpernden Schritt zurück und musste feststellen dass ihr zurückstolpern zu seiner Belustigung verhilf. Es waren noch immer dieselben glutroten Augen die sie anstarrten, doch es lag etwas anderes in ihnen, es war eine Emotion die Sayako nicht deuten konnte. War es Hass? Verachtung, Hunger oder Mitleid das ihr da entgegen starrte? Bevor Sayako noch länger darüber nachdenken konnte, schwang die Tür abermals auf und der entstellte Vampir wuselte herein. Sayakos Aufmerksamkeit wand sich automatisch ihm zu als er anfing, Dinge auf dem Tisch auszubreiten. Dann verschwand er wieder. Sayako ließ ihren Blick über den Tisch schweifen und vergaß beinahe zu atmen, als sie erkannte was dort lag. Es waren ihre Waffen, säuberlich aufgereiht und poliert. „Du willst dich doch nicht mit mir duellieren?“, fragte Sayako verblüfft ohne nachzudenken. Der Vampyr durchdrang sie mit seinen Augen. „Sayako… du bräuchtest einiges mehr an Waffen um mir Schaden zuzufügen!“, höhnte er. „Was soll das hier dann werden?“, platzte es trotzig aus ihr heraus, „Willst du mich an diesem Tisch schnallen, eine Adern öffnen und dich an meinem Blut genüsslich tun?“ „Eigentlich liegt mir nichts ferner als das, doch du hast doch einen gewissen Reiz für ich!“, sprach er und blickte demonstrativ auf das blutbefleckte Unterkleid. Ein kalter Schauer der Angst ergriff Sayako und ließ sie och einen Schritt rückwärts stolpern. Der Vampyr ignorierte es diesmal und ging zum Tisch, er musterte die Waffen interessiert und brüllte dann los. Sayako entkam en Keuchen, sie sank in die Hocke und presste die Hände auf ihre Ohren, trotzdem war der Lärm kaum auszuhalten. Vage erkannte sie dass der übersinnlich geschmetterte Laut eigentlich ein Befehl war. Dann schwang die Tür wieder auf und abermals trat der missgebildete Vampir ein und schleppte zwei rot bezogene Couchsessel herein. Unter Keuchten und ächzen stellte er die Einrichtungsstücke gegenüber einander in der Nähe des Kamins auf. Sayako ließ die Hände sinken und stand erschrocken auf. Dem Vampyr glitt ein spöttisches Lächeln über die Lippen, er tat eine ausholende Geste und bot ihr elegant einen Sessel an. Sayako hätte zu gern kehrt gemacht und wäre geflohen, aber es war ohnehin schon zu spät dafür. Tapsig setzte sie einen Fuß vor den anderen und näherte sich dem Kamin. Als der missgestaltete Vampir sich unter vielen Verbeugungen von dannen machen wollte, kassierte er einen saftigen Triff vom Vampyr. Mit einem quiekenden Geräusch brach er auf dem Boden zusammen. Sayako handelte instinktiv und versuchte ihn aufzufangen. „Du Hund! Nächstes Mal lässt du dir gefälligst weniger Zeit, sonst breche ich dir jeden Knochen im Leibe!“, schrie der Vampyr. Mit einem mitleidsregenden Jauchzen riss sich das Häufchen Elend von Sayako los und humpelte zur Tür. Sayako hatte ein für alle mal genug, festen Schrittes stampfte sie auf den Vampyr zu, der mit einer fließenden Bewegung seinen Mantel zur Seite gescheucht, und es sich auf dem Sessel bequem gemacht hatte. „Das war jetzt absolut unnötig!“, donnerte Sayako, sie konnte ihre Wut nicht mehr im Zaum halten. „Er ist einer von deinen Kreaturen und trotzdem behandelst du ihn wie den letzten Dreck! Du willst der große Herrscher deine Art sein? Dass ich nicht lache! So ein tyrannischer König wird schnell von einer Revolution gestürzt!!“ Sayako hielt inne, unterbrochen durch ein seltsames Geräusch, es klang als ob der Vampyr Schluckauf hatte, aber er lachte. Sie starrt ihn entgeistert an, dies war doch wirklich kein Zeitpunkt für allgemeine Erheiterung. Sayako versteifte ihren Körper, verbannte sämtliche Emotionen aus ihrem Gesicht, undwartete ab. Der Vampyr beruhigte sich nach einer Weile, und richtete seine Mantel der über der Stuhllehne hing und wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln. „Du bist wirklich reizend wenn du dich aufregst, aber nun nimm bitte Platz. “ Er bot ihr abermals den Sessel an. „Und hör dir an was ich zu sagen habe.“ Verwundert über die Freundlichkeit nach ihrem Wutausbruch, brachte sie zunächst kein Wort heraus. Sayako musste zuerst schwer Schlucken bevor sie weiter zu einer Konversation bereit war. „ Ich will mich nicht setzen, nicht bevor mir erklärt wird was passieren soll.“, sagte sie und kam sich wie ein trotziges Kind vor. „Mach nicht den Fehler und überstrapaziere meine Geduld!“, schnitt er ihr das Wort ab. „Ich muss dir wohl eine kleine Macht Demonstration geben!“, stellte er fest und ließ sich in den Sessel sinken. Sayako riss entsetzt die Augen auf, doch dann war es schon passiert, sie spürte wie ihre Knie zu zittern begannen und versuchten sie nach vorne zu drängen. Er steuerte ihren Körper! Diese Erkenntnis fiel ihr wie Schuppen von den Augen und Sayako setzte ihr Gewicht gegen den Drang ein. Sie strenget ihren Körper an ihr zu gehorchen während der Vampyr sie unverwandt anblickte, Schweißtropfen, sammelten sich auf ihrer Stirn. Dann, fing der Vampyr ihren Blick ein und starrte ihr in die Augen, der Zwang verstärkte sich, ihre Beine bewegten sich gegen ihren Willen und beförderten sie an den Kamin. Als Sayako erkannte dass sich auf seiner marmorhaften Stirn ebenfalls nasse Perlen gesammelt hatten, beschlich Selbstzufriedenheit ihr Bewusstsein. Sie war nicht völlig verwundbar, ihr Wiederstand machte ihm zu schaffen. Sayako ließ sich auf den Zwang ein und nahm Platz. Seine Augen verfinsterten sich, aber er brachte ein gewitztes Lächeln zustande. „Braves Mädchen, ich darf doch meinem Gast nicht stehenlassen! Wie ich sehe, hattest du eine kleine Auseinandersetzung mit Arjuna!“, sprach er und musterte abermals die Blutflecken. Sayako verwirrte dies, war er etwa in Plauderstimmung? „Es gibt einiges zu bereden.“, fuhr er fort, „und angefangen hat alles damals, als ihr meinen Vater ermorden wolltet. Du weißt dass in diesem Augenblick ich erschaffen wurde, doch es gibt etwas dass du noch nicht weißt.“, nach einer Pause fuhr er fort. „Als sein Körper und ein Großteil seiner Seele vernichtet wurden, entstand meine Wenigkeit aus einem Fetzen seines Geistes, doch der Fürst der Finsternis überlebte, als ein Gedanke. Der finsterste, grausamste und böseste Gedanke der jemals von ihm gedacht wurde. Sayakos Atem stockte, sie hatten damals also nicht gesiegt, all das Leid, es war umsonst gewesen. Sie hatten alle versagt. „Wie? Wie kann das sein? Es war Ayakos und meine Aufgabe ihn zu töten! Wie konnte unser vereinter Angriff nur fehlschlagen?“, klagte Sayako und in ihren Augen sammelten sich Tränen, hervorgerufen durch die Erinnerung an Ayako. „Es ist nie Aufgabe gewesen, es war meine, Ayako sah sich und alles Gute durch ihn bedroht und hatte keinen anderen Ausweg als in die Schlacht zu ziehen. Aber, der Gedanke meines Vaters nistete sich in meinen Körper ein, er übernahm meinen Verstand, Vater wurde zu einem Parasit der nur in mir überleben konnte. Und sein einziges Ziel war Rache. Er hat Ayako nicht getötet, er wollte dass du siehst wie es mit ihr zu Ende geht und dass du voll Hass und ohne zu überlegen in den Kampf ziehst, doch das hast du nicht getan. Verrechnet hatte er sich auch mit deinem Gefährten aus der anderen Welt, du hättest alleine kommen sollen. Seine Unterstützung hat dir oft geholfen, nicht wahr? Als mein Vater sah wie gefährlich er werden würde musste er in schnell beseitigen, doch dazu kam es nicht mehr.“, er starrte eine Weile in das Feuer und fuhr dann fort: „Er war besessen, du hattest in dem Turm eine kleine Probe seiner Besessenheit, mit der Wiederbelebung Arjunas hat er ein grausames Schicksal für Liebende heraufbeschworen. Der Weißmagier, unter Vampirzauber verlor den Verstand um seine Geliebte, die dich schwer verwunden sollte und ihn zum Vampir machen… Du solltest Qualen leide und wegen Aya und gezwungen sein ihn zu töten. Aber… das im Turm war nur ein billiger Abklatsch der echten Arjuna, es war nur eine vage Erinnerung der Liebe die die zwei zusammenband. Ich nehme an du hast Arjuna von ihrem Leiden erlöst?“, fragte er. Sayako, baff von all den Offenbarungen konnte zunächst nur nicken. „Ich… ich verstehe aber… wie hast du ihn besiegen können? Zumal die Bindeglieder versagt haben?“ „Ihr habt nicht versagt, zumindest nicht ganz. Ich begann mich gegen meinen Vater aufzulehnen, mit ihm zu streiten und als er bei Ayako war, nahm ich einen Teil ihrer schwindenden Magie in mir auf. Als er dich gefangen nahm im Kerker, tat ich das gleiche bei dir, und ich hatte die notwenigigen Zutaten um in zu vernichten. Ich konnte es aber nur weil ihr schon die meiste Vorarbeit getan habt.“ „Dann wurden Dax und ich nur hergeholt um die Geschichte von damals zu beenden?“ „Es scheint so… doch das ist nicht alles.“ „Was? Was gibt es den noch?“, fragte Sayako leicht nervös geworden. „Vater hat mit Ayakos gewaltsamem Tod ein weit größeres Unheil heraufbeschworen als ihn lieb gewesen sein würde.“ Der Vampyr atmete tief ein und schloss die Augen für einige Augenblicke. „Da du hier warst, als sie starb, bist du automatisch das Bindeglied für meine Welt geworden, für deine hingegen…“ „… gibt es jetzt keines…“, endete Sayako. „Das werden wir in Ordnung bringen, nur da ist noch ein kleines Problem…“ „Haben wir denn im Moment nicht genug u tun? Was ist denn noch?“; nuschelte sie. „Nicht nur das Gleichgewicht der Bindeglieder ist durcheinandergeraten, sondern auch ein weitaus heiligereres Gleichgewicht, mein Vater hat die gesamte Vernichtung des Guten geplant, jetzt müssen wir das Gleichgewicht von Gut & Böse wiederherstellen…“ Sayako konnte nicht anders, sie vertraute dem Vampyr, seine Schilderungen erschienen ihr so logisch, dass sie sich wunderte weshalb sie nicht selbst darauf gekommen war, Ein unermessliches Chaos war angerichtet worden, durch Fehler die unverzeihbar waren. Sayako spürte, dass ihre Aufgabe weitaus schwieriger war als, ihr klar war. „Wie… wie ist dein Name?“ „In solch einer Situation fragst du nach meinem Namen?“, stellte der Vampyr erstaunt fest. „Jah… bisher brauchtest du ja auch keinen… du warst eine bestimmte Symbolik für uns alle…“ „Das ultimative Böse?“, witzelte er. „… so in etwa… aber das warst ja nicht du sondern dein Vater, somit verdienst du einen Namen.“ „Hhmm… ich glaube er hat mich Aro genannt, aber das ist nicht von Bedeutung für mich.“ „Für mich aber schon. Aro, wie bekommen wir das Chaos jetzt wieder in den Griff?“ Aro stand auf und trat ans Feuer, er blickte in die züngelnden Flammen. „Es gibt noch etwas dass du wissen solltest, ich hätte diesen Krieg verhindern sollen, doch ich konnte es nicht. Das Schicksal musste selbst entscheiden wie das Gleichgewicht im Kampf wiederherzustellen ist. Es gab viele Tote.“, stellte er betreten fest. „Das kann ich mir denken….“, flüsterte Sayako und ließ ihren Kopf sinken. „Du kannst nur einen einzigen Menschen als Bindeglied ernennen… und du weißt bereits wen!“ „Jah… um des Gleichgewichts Willen musst du es werden.“, sagte sie. „Du begreifst schnell…“, grinste Aro. „Aber… wenn ich es tue… ich werde niemals wieder zurückkehren können, ist es nicht so?“ „Nie wieder.“, sagte Aro und blickte sie an. „Was ist mit Dax? Wird er diese Welt betreten dürfen?“ „Ich bin mir nicht sicher ob es in seiner Macht, seinem Willen liegt.“, sagte er und streckte Sayako eine Hand entgegen. Sayako nahm die Hand ohne zu zögern und erhob sich, langsam führte Aro sie zu dem Tisch. „Kannst du dich erinnern wie es Ayako mit dir gemacht hatte?“; fragte er vorsichtshalber. „Ich glaube ich weiß was ich zu tun habe.“ Aro zog die Klingen Jing & Jang vom Tisch und betrachtete sie, das eine strahlend hall wie Silber, das andere bedrohlich schwarz. Sayako griff automatisiert nach dem silbernem. Aro behielt das schwarze und ging einige Schritte zurück. Sayako entfernte sich ebenfalls ein Stück und nahm Kampfhaltung ein. Mit einer eleganten Bewegung verbeugte sich Aro uns sprach: „Auf zum letzem Kampf!“ „Ich habe viel zu viel Spaß am Nervenkitzel als dass es ein letzer sein wird!“, gab Sayako frech zurück. Aro lächelte sie an und die Kontrahenten begannen sich zu umkreisen. Kapitel 33: Vereinte Freunde... ------------------------------- „Ich fühle mich wie eine Verräterin.“, sprach Hanabi schuldvoll. „Wie konnten wir ihn in Stich lassen? Die ganze zeit waren wir von ihm abhängig, und als er uns das erste Mal brachte, fielen wir ihm in den Rücken. Ich kann nicht damit leben dass wir seinen Tod verschulden nachdem er uns davor bewahrte und uns die Freiheit brachte.“, sagte si und blickte schuldbewusst im Zelt umher. „Ich weiß was du meinst, aber gegen den Vampyr können wir nichts ausrichten, wenn Sayako versagt hat, sind wir allesamt am Ende.“, murmelte Evan. „Euer Glaube ist am Ende!“, zischte Hanabi und stürmte, wie Dax zuvor, aus dem Zelt. Dax trieb die Stute immer schneller voran, das Pferd hatte seine Augen weit aufgerissen und seine Nüstern waren vollständig aufgebläht. Schweiß rann dem Tier am Halse herab und erschwerte es Dax sich an das Mähne festzuhalten. Mit zusammengebissenen Zähnen murmelte Dax immer wieder Sayakos Namen. Zur Festung führte nur ein einziger Pfad, er lag vollkommen im Schatten des Waldes und lockte Unwissende in ihr Verderben. Blätter und Zweige schnalzten ihm ins Gesicht und hinterließen dunkelrote Flecken, Dax achtete nicht darauf, er hatte nur einen einzigen Gedanken der ihm heiß durch die Venen lief. Dax folgte dem Pfad etwa eine viertel Stunde lang und stand dann vor einer riesigen Mauer und einem gewaltigem Tor. Er sprang vom Pferd ab und musterte das Monstrum. An der rechten Seite, war in der großen Tür eine kleine eingelassen, Dax begab sich dorthin. es sah aus wie eine ganz normale Tür, doch mit einem Schlag, wurde Dax ganz unbehaglich zumute, der Grund war nicht die Tür, sondern was sich hinter ihr verbergen würde. „Ich schlage vor, wir gehen rein.“, sprach eine vertraute Stimme. „Wow… du hast dich also entschieden uns doch zu helfen…“, antwortete Dax missmutig. „Jah… aber ich bin nicht alleine gekommen.“, sagte Hanabi und trat auf ihn zu. Dax erkannte ein Funkeln das von Hanabis Hand ausging. „Tya….“, keuchte er, „aber es ist für sie zu anstrengend, ihre Wunden sind noch nicht ganz verheilt…“ „Ich sagte doch dass ich es mit dir bis zum Ende durchstehen will!“, die Stimme der Wölfin klang wie Honig in Dax Ohren. „Du solltest sie nicht aus dem Kristall holen, dafür ist sie noch u schwach.“, erklärte Hanabi und gab dem Pferd einen Klaps aufs Hinterteil. Erschrocken bäumte sich das Tier auf und lief wiehernd davon. Ein knarrendes Geräusch ließ die Erde erbeben, als Dax und Hanabi mit vereinten Kräften die Tür aufdrückten. Hanabi betrat als erste den Hof, danach kam Dax, sofort war beiden klar wohin sie gehen mussten, die Festung hüllte den gesamten Hof in tiefen Schatten und stand wie ein bedrohlicher Riese auf der Erde. Sie traten ein, waren wie Sayako vom Anblick des Innenlebens der Festung erstarrt und wurden von einem schlurfenden Geräusch auch wieder davon losgerissen. Ein buckliger und Narbenübersäter Vampir war aufgetaucht und verneigte sich vor ihnen. „Was zum…“, Dax konnte nicht enden, Hanabi hatte ein Kunai gezogen und hielt es dem Vampir an die Kehle. „Du wirst uns jetzt sofort zu Sayako, Mey und Aya führen, sonst wirst du den nächsten Sonnenuntergang nicht mehr erleben!“, ihre Stimme klang wie ein Zischen. Der Vampir führte sie immer tiefer die Wendeltreppe herab, zu den Kerkern. Dax kam nicht umhin sich Sorgen zu machen, für den Vampir wäre es doch ein leichtes gewesen sie in eine Falle zu locken. Unwissend wund voller Hoffnungen würden sie dann ihrem Ende entgegenlaufen. „Du darfst an sowas nicht denken.“, meldete sich Tya mit schwacher Stimme. „Sollte ich nicht jede Möglichkeit in Erwägung ziehen?“, konterte Dax. „Jah, aber er führt uns in keine Falle. Ich kann Mew bereits riechen, es ist nicht mehr weit!“ Nach einer Weile waren sie vor einer Kerkertüre angelangt, der Vampir kramte aus seiner zerschlissenen Hose einen Schlüssel hervor und steckte ihn in das Schloss. Mit einem Klicken drehte er es herum und die Tür schwang noch innen auf. „Miez, Miez, Miez, Kätzchen du darfst jetzt rauskommen!“, witzelte der Vampir. Völlig verdreckt und zerschunden sprang Mew aus der Zelle und knurrte den Vampir kehlig an. „Mew! Gott sei Dank!“, Hanabi ließ sich auf die Knie fallen und umarmte die Katze. Dax fixierte mit seinen Augen den Vampir, der die Zelle sorgfältig wieder verschloss und die Katze missbilligend anstarrte. „Wo ist Aya?“, donnerte Dax. „Das war der einzige Gefangene!“, stotterte er. Hanabi fuhr auf und packte ihn an der Kehle. „Der Weißmagier, wo ist er?“ „Er ist gefallen.“, Mew starrte zu Boden. „Sayako half uns zu entkommen, um Hilfe zu holen. Ein Rudel Werwölfe verfolgte uns, beim Kampf hatten wir keine Chance… ich konnte ihm nicht helfen.“, ein Zittern durchfuhr ihren Körper. „Das ist doch nicht wahr!“, Hanabi verlor die Beherrschung und drückte die Kehle des Vampirs weiter zu, die strampelnden kleinen Beinchen schienen sie nicht zu kümmern. „Wo haltet ihr ihn versteckt? Antworte mir!“ „Lass ihn runter.“, schaltete Dax dazwischen, „Aya ist an einem Ort wo wir ihm noch nicht folgen können!“ Hanabi entspannte wiederwillig ihre Hand und der Vampir plumpste zu Boden, sofort zeigten rote Blutergüsse an seinem Hals. „Ich hasse es einen Gefährten zu verlieren.“, murmelte Hanabi und wand sich zu Mew. „Hast du Schmerzen? Bist du verletzt?“ Salzige Tränen hinterließen feuchte Flecke unter Mews Augen, sie schüttelte ihren Kopf als Antwort für Hanabi, doch um in Wahrheit die Tränen zu verscheuchen. Der Vampir sprang wieder auf die Beine, „soll ich euch jetzt zu Lady Sayako führen?“ Den gesamten Weg zurück in die Eingangshalle verbrachte sie in bedrückter Trauer. Dax hatte Aya immer als Konkurrenten angesehen, doch nun musste er feststellen dass ihm der Weißmagier wie ein Freund fehlte. Tya schwieg die ganze Zeit über, und weil auch Hanabi und Mew kein Wort sprachen, kam es Dax so vor, als ob er alleine dem Vampir folgte. Habai achtete bald nicht mehr auf den Weg, sie brütete stumm im Kummer und versuchte zu begreifen weshalb die Dinge so geschahen wie sie es taten. Der Vampir führte sie vergnügt zu einer riesigen vergoldeten Türe. Er blieb vor ihr stehen und sagte „Hinter dieser Türe erwartet euch Lady Sayako, doch ihr solltet euch nicht in die Geschehnisse einmischen, sondern sie nur beobachten!“ Hanabi stieß ihn grob zur Seite und legte ein Häufchen brauner Kügelchen unter die Tür. Der Vampir landete hart auf seinem Hinterteil und verschwand dann unbemerkt. Kapitel 34: Spiegelbild der Gezeiten... --------------------------------------- Die schwarze klinge kam wie ein Blitz auf Sayako zugeschossen, Sayako wand Ihren Kopf zur Seite, einen winzigen Moment zu spät. Eine dunkle Rille erschien auf ihrer Wange, riss sie auf und weinte Blut. Sayako keuchte und ihre Verteidigung erlahmte für einen Augenblick, Aro nutzte dies und täuschte links an, Sayako erwartete den Hieb, als dieser nicht kam, sprang sie auf den Tisch und entging dem Angriff von rechts. Zwei mal fuhr Aro die Klinge an ihren Beinen vorbei, doch Sayako sprang flink darüber hinweg. Aro ließ nicht lange auf sich warten, er täuschte abermals links an, nutzte dann Sayakos überflüssige Verteidigung um auch auf den Tisch zu springen. Sayako ließ die gesammelte Magie in ihren linken Arm fließen, gestärkt parierte sie einen offensichtlichen Angriff von Aro und riss die Klinge diagonal vom seiner Schulter herab, Er wich aus, wie erwartet und Sayako stürmte ihm nach, ballte die linke Faust und versetzte ihm einen Kinnhaken. Aros´s Zähne schmetterten aneinander und er taumelte nach hinten. Ein dünnes Rinnsal dunklen Blutes rann ihm das Kinn herunter. Sayako lenkte den Fluss der Magie in ihren Schwertarm und spürte die unermessliche Kraft pulsieren. Die beiden Türflügel krachten plötzlich auseinander und knallten gegen die Wand. Dichter Rauch wallte dahinter. Aro zögerte zuerst, doch dann ließ er das Schwert sinken und versuchte angespannt den Rauch mit seinen Augen zu durchdringen. Sayako tat es ihm nach, sie versuchte es ebenfalls, doch lange bevor sie etwas sah, spürte sie die Anwesenheit von Mew. „Es sind meine Gefährten.“, erklärte sie. „Wenn wir jetzt aufhören war alles um sonst! Sayako, wir müssen das jetzt zu Ende bringen. Es ist die letzte Gelegenheit für uns die Welt vor dem Untergang zu bewahren!“ Mit einem Ur schrei, stürmten, mit erhobenen Waffen, Dax, Hanabi und Mew zugleich aus der Rauchwand. Die drei sahen dermaßen lächerlich aus, dass Sayako in schallendes Gelächter ausbrach. Durch ihre Erheiterung irritiert, hielten die drei inne und blieben mit erhobenen Waffen stehen. „Ich weiß es ist schwer für euch, aber ihr dürft euch nicht einmischen! Wir versuchen jetzt beide die Welt zu retten!, keuchte Sayako unter ihrem Lachkrampf, und schickte einen Wall Magie auf die drei zu. Die Magie ballte sich und errichtete eine unsichtbare Barrikade zwischen dem Tisch und der Türe. „Soll ich jetzt einfach nur dastehen und zusehen?“, brüllte Dax wütend als er sich die Nase an der Barrikade plattrieb. „Ja! Aber wenn es geht dann bitte leise, ich muss mich konzentrieren damit ich mich an etwas Wichtiges erinnern kann!“, witzelte Sayako. Als Antwort darauf gab Dax ein umständliches Grunzen von sich. Sayako war wieder voll dabei, sie täuschte rechts an, wand sich aber um ihre eigene Achse und riss ihm die Klinge durch die Brust. Aro stolperte zurück und fiel dann vom Tisch. Ein plumpsender Laut kündigte sein Aufkommen am Boden an. Sayako sprang vom Tisch herab und kniete sich neben ihn. Ihr Schnitt war nicht tief, doch reichte er aus um der weiße Hemd völlig mit Blut zu tränken. „Worauf wartest du denn noch? Zur Hölle mit ihm! Jetzt bring ihn doch endlich um!“ „Das darf ich nicht.“, flüsterte Sayako und ignorierte die weiteren Zwischenrufe von Dax. Sie griff nach der schwarzen Klinge, Aro berührte die silberne und zusammen fügten sie sich in ein Rad der Gleichheit von Gut & Böse. Nach einer Weile sprach Sayako „Du hast dich als würdig erwiesen für eine Bürde die dir nun auferlegt wird. Diese Klingen symbolisieren die Gleichheit von Gut & Böse auf beiden Welten. Ab sofort wirst du ebenso ein Verwahrer dieser Welten wie ich es bin, du stehst ein für die Aufrechterhaltung dieser Verbindung!“ Sayako senkte ihren Kopf und legte ihre blutige Wange an seine verletzte Brust. „Beider Blut fließt nun in dir, du bist Teil beider Welten und schwörst bei der Heiligkeit dieser Klingen dass du mit deinem Leben für diese Aufgabe einstehst!“ „Ich schwöre…“, sagte Aro feierlich. Sayako nahm ihre Wange von seiner Brust und ihre Haare waren in Blut getränkt, der Schnitt auf ihrer Wange glomm sanft auf und fing dann an zu heilen, ebenso wie der Schnitt auf Aros Brust. „Du kannst dir eines der Schwerter aussuchen.“ „Ich wähle das Helle, es soll mich an das Gute erinnern dass du in dir trägst.“ „Dann nehm ich das schwarze, obwohl ich kaum glaube dass ich ein Andenken brauche um mich zu erinnern!“ Aro lachte, stand auf und half Sayako sich ebenfalls aufzurichten, mit den Schwertern in den Händen begaben sie sich zu der magischen Trennwand, die Sayako entließ. Mew und Hanabi stürmten, zugleich auf Sayako zu und umarmten sie. „Es ging nie darum ihn zu töten, nicht wahr?“, fragte Hanabi. „Nein, nur seinen Vater.“, ihr Blick fiel auf Dax. „Wo ist Aya? „Er ist tot… Seine Werwölfe verfolgten uns, Aya hat es nicht überlebt!“, feindselig starrten Mew´s Augen in die Aro´s. In Sayakos Augen sammelten sich Tränen. „Entschuldige Katze, aber es waren die Wölfe meines Vaters, aber ich weiß mit Sicherheit dass Aya jetzt an den Ort mit Arjuna ist, an dem er schon immer sein wollte.“, sagte Aro. „Du hast Recht!“, sagte Sayako etwas aufgemuntert und wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln. „Heißt dass jetzt wir sind nur hierhergekommen um festzustellen dass wir den Vampyr am Ende doch nicht killen müssen?“, fragte Dax. „Nicht nur deswegen, ich werde den Platz von Ayako einnehmen!“, seufzte Sayako „Das geht nicht, du musst zurückkommen, mit mir nach Hause!“, rief Dax außer sich. „Deine Welt ist nicht mehr mein zuhause… selbst wenn es möglich wäre, ich kann nicht mit dir zurückgehen. Aber du kannst uns hier besuchen!“ „Wie besuchen? Nein, Sayako! Wir müssen jetzt nach Hause!“ „Warum verstehst du denn nicht? Ich bin jetzt ein Teil dieser Welt, für mich gibt es kein Zurück mehr! Für mich gab es schon immer nur ein One-way-Ticket. Bitte versteh das doch.“ „I… ich kann nicht… ich kann nicht ohne dich zurückkehren!“ „Ich werde doch da sein! Überall wo deine Erinnerungen mich finden wird ein Platzt sein an dem du ich finden kannst!“ „Wenn du meinst…“, gab Dax betreten zurück. „Dann ist es jetzt Zeit für dich zurückzukehren.“, sagte Aro und schnappte sich Sayakos freie Hand. „Du findest bestimmt einen Weg uns alle zu besuchen!“, sprach Sayako und ließ der Magie freien Lauf. Er schloss für einen Augenblick die Augen, als er sie öffnete, lag er auf einem weißen Bett. Sein Mund fühlte sich ungeheuer Trocken an und Schläuche hingen ihm aus den Nasenlöchern, ein rhythmisches Piepsen erfüllte seine Ohren und wurde mit einem Schlag schneller. Durch den Rhythmuswechsel schreckte eine Krankenschwester auf die gegenüber von Dax die Betten richtete. Einen Augenblick lang starrte sie ihn erstaunt an, dann wuselte sie an seine Bettkante und stemmte die Hände gebieterisch in die Hüfte. „Was auch immer du für Drogen genommen hast, ich würde an deiner Stelle damit aufhören!“, sie zupfte Dax die Schläuche aus der Nase. „Ich… ich habe aber keine Drogen genommen!“, verteidigte sich Dax. „Deine Blutwerte bestätigen zwar dass du die Wahrheit sagst, aber wir beide wissen wie schnell es neue Präperate gibt. Vielleicht hinterlässt ds Zeuch dass du geschluckt hast einfach keine Spuren! Du bist die gnaze Nacht Bewusstlos gewesen, der Arzt wollte dich schon als Komapatienten abschieben. Ich denke das wird dir eine Lehre sein!“ „Was? Nur eine Nacht? Aber ich war doch mehrere Wochen weg!“, Dax setzte sich auf. Das Zimmer in dem er sich befand beherbergte niemanden auser ihm, er musste einfach die Schwester nach ihr fragen. „Wo ist das Mädchen?“ „Welches Mädchen?“ „Sayako… meine Freundin!“ „Ein hübscher Name… die Rettungskräfte haben außer dir niemanden gefunden – was glaubst du was du da tust?“ Dax war aus dem Bett gesprungen und zum schäbigen Schrank gelaufen, seine schlammverschmierten Klamotten rausgeholt und zur Tür gehechtet. „Du wirst schön auf den Arzt warten! Du gehst nirgendwo hin!“ Als sich die Krankenschwester Dax näherte, versetzte der ihr einen Schlag aufs Genick und die Schwester fiel Bewusstlos zu Boden. Dax watschelte mit bloßen Füßen in die nächste Toilette wo er in die Klamotten schlüpfte und es gleich darauf bereute, in dem schäbigen Krankenhaushemdchen hatte weitaus besser ausgesehen. Dax floh ungesehen aus dem Krankenhaus, und wurde zwar von jedem begafft, aber niemand hielt ihn auf, denn so dreckig wie er war ging er locker als Gammler durch. Es war später Abend und es war ein komisches Gefühl wieder festen Asphalt unter den Füßen zu haben. Dax lenkte seinen Weg zum Park, an die Stelle wo alles angefangen hatte. Doch stett der schlammigen Brühe erwartete ihn ein wunderschön glänzender See. Der Vollmond erhellte das Wasser und es schien als ob zwei Monde existierten, die Sterne funkelten an der Oberfläche. Dax trat näher ans Ufer und blickte das Spiegelbild des Mondes an. „Du weißt also wie du uns besuchen kannst?“ Der Mond verformte sich und Sayakos Antlitz funkelte Sax entgegen. „Eigentlich… bin ich nur rein zufällig hier.“, gab Dax zu. „Natürlich bist du das! Du wusstest wohin du gehen musstest!“, schmunzelte das Mondgesicht. „Vielleicht wusste ich es irgendwie schon…“ „Hör zu, der eigentliche Grund warum ich nicht mit dir zurückkehren konnte war…“ „Dass du hier gestorben bist!“ Sayako wirkte erstaunt, dann lächelte sie. „Ich habe es herausgefunden als ich alleine im Krankenahaus aufgewacht bin, sie haben dich nicht gefunden, also musst du im Schlamm umgekommen sein…“ „Mein Körper ja, aber mein Geist und meine Magie können da wo ich jetzt bin, ohne Probleme weiterexistieren. Ayako war es auch so ergangen... Ich muss jetzt gehen, bald beginnt unsere Ernennungszeremonie und ich wollte noch eine Andacht für Aya und Arjuna halten. Du wirst doch zur Zeremonie kommen?“ „Wie könnte ich das nur versäumen?“, grinste Dax. Sayako lächelte ihn an und plötzlich verschwammen ihre Gesichtszüge, Day wollte sich schon abwenden doch als er ein leises Knurren hörte, hielt er inne. Aus dem gespiegelten Mond war ein anderes Gesicht entstanden, eines, dass er vor vielen Nächten geküsst hatte. Dax starrte Tya an, ein Stern funkelte außergewöhnlich hell auf und warf sein Licht auf Dax Brust. Unwillkürlich schoss seine Hand dahin und umklammerte einen kleinen Kristall. Eine wohlbekannte Wärme breitete sich zwischen Dax Fingern aus und Tya lachte. Als Dax hinsah, war es bloß nur noch das Spiegelbild des Mondes, eingefangen in der Oberfläche um die Existenz zweier Welten vorzuggaukeln. Doch Dax wusste dass es sie gab, und er wusste auch wie man hineingelangte. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ FIN ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)