Corruption of the Mind von cu123 ================================================================================ Kapitel 6: "Man fasst doch kein fremdes Eigentum an" ---------------------------------------------------- Corruption of the Mind (Teil 6) Titel: Corruption of the Mind Teil: 6/25 Autor: cu123 Email: mail-cu@freenet.de Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Oh Überraschung, noch mehr Training für Brad ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… Greetings: @F4-Phantom: Freut mich zu lesen, wie angetan du von dieser Fanfic bist *lach* Schließlich hatte sie mich ja auch so ziemlich überwältigt. ^^ Soweit ich mich erinnern kann, habe ich nämlich nie zuvor so viel auf einmal geschrieben… Und ich teile sie wirklich gerne *lieb sag* Ah, darum geht es in dieser Geschichte ja. Vielleicht nicht so sehr, dass Brad ausgerechnet ein zweiter Schneider wird, aber er wird sich dennoch deutlich verändern. In CD war er eigentlich schon geformt, als er nach RK kam, hier übernimmt die Schule – und Herr Schneider – diese Aufgabe. Was das Ganze meiner Ansicht nach ein bisschen schlimmer macht. @Jemma: Ich kann mich nur Herrn Schneiders Worten anschließen – besser so als tot. Und Brad wird ehrlich gesagt noch mehr leiden müssen, auch wenn er es zum Schluss nicht mehr wirklich fühlt. ^^# Ich finde es ausgesprochen lustig, dass dir Herr Schneider hier so sympathisch ist, vor allem, wenn es in CD nicht so sehr der Fall war. Denn wirklich netter ist er hier auch nicht. ^^ @Kralle: *grins* Es freut mich echt sehr, dass du jetzt anscheinend Zeit hast, mir häufiger einen Commi zu hinterlassen ^________^ Du bist tatsächlich der Ansicht, dass Herr Schneider nett ist? Für mich ist er eher gleichgültig gegenüber anderen Menschen, vielleicht ungeduldig (oder auch ein bisschen mehr), wenn sie seinen Ansprüchen nicht genügen. Für Brad ist das allerdings eine Verbesserung, da das auch bedeutet, dass Herr Schneider nicht absichtlich grausam ist, solange der andere es nicht verdient ^^ Teil 6 „Man fasst doch kein fremdes Eigentum an“ Auf dem Weg zu seinem Zimmer erinnerten sich seine Muskeln daran, wie sehr sie gestern in Anspruch genommen worden waren und das war der Grund, warum er nicht ganz so schnell vorwärts kam, wie er eigentlich gewollt hätte. Aber auch wenn der Muskelkater schmerzte, war es gleichzeitig ein gutes Gefühl. Denn es hieß, dass er das nächste Mal ein kleines bisschen besser sein würde. Der Schlafanzug brachte ihm das eine oder andere hämische Grinsen ein, weil die anderen davon ausgingen, dass er endlich von seinem hohen Ross heruntergeholt worden war. Nur Stephan schien besorgt zu sein. Der Braunhaarige wartete ab, bis sie allein waren und bot ihm eine Tube mit Salbe an. „Hier, Crawford. Die hat Alex mir besorgt.“ Alexander war schon seit zwei Jahren hier und obwohl nicht älter als sie selbst, war der Empath stark genug, um Stephan zu beschützen. Es war der Deal, der ihm auch schon von verschiedenen Seiten angeboten worden war und im Gegensatz zu ihm hatte der Tracer keine Hemmungen gehabt, ihn anzunehmen. „Ich brauche sie nicht.“ Hellblaue Augen musterten ihn überrascht. „Dann stimmt es, was man sich über Herrn Schneider sagt?“ „Hm…“, brummte er unbestimmt. Er wollte nicht über Herrn Schneider sprechen, auch wenn er sich nicht über die Gründe dafür im Klaren war. „Beeil dich lieber“, forderte er stattdessen den Anderen auf. „Sonst bekommst du keine Dusche mehr ab.“ Der Tag verlief wie jeder andere hier und trotzdem vollkommen anders. Weil seine Einstellung sich geändert hatte, was nur möglich war, weil auch alle anderen die ihre geändert hatten. Seine Lehrerin hatte damals Recht gehabt. Wir sind das, als was uns unsere Umgebung sieht. Widergespiegelt in deren Ansichten und Auffassungen. Und so war er von einem Tag auf den nächsten ein neuer Mensch, ohne dass es mit ihm selbst etwas zu tun hatte. Er unterdrückte ein weiteres hysterisches Lachen, als ihm das bewusst wurde. Verrückt, alle hier waren verrückt. Er lehnte sich gegen die Wand, kühlte seine Stirn daran, statt in den Speisesaal hineinzugehen. Er wusste nicht warum, aber er kam mit der plötzlichen Veränderung nicht klar, genauso wenig, wie er mit der Veränderung klargekommen war, als er aus seinem stinknormalen Leben gerissen worden und auf Rosenkreuz gelandet war. Jemand näherte sich ihm, doch er drehte sich nicht um, um sein Gesicht zu zeigen. Energie wusch über ihn hinweg und dann war da ein beinahe vertrauter Körper in seinem Rücken. „Crawford, Crawford… was soll ich nur mit dir machen…“ Eine Hand wurde links von seinem Gesicht an der Mauer abgestützt und als er den Kopf ein ganz kleines bisschen zur Seite wandte, konnte er den Ring sehen. „Sei einfach froh darüber, dass du nicht mehr laufend verprügelt wirst. Du kannst mir nicht erzählen, dass du dem wirklich nachtrauerst.“ Herr Schneider sprach mit kühlem Amüsement. „Gewöhn dich rasch an deine neue Stellung. Du nutzt mir nichts, wenn du hier durchdrehst.“ Es war nur ein Flüstern neben seinem Ohr. Die Hand löste sich von der Wand, strich über seine Wange und mit der Berührung ging eine tiefe Ruhe auf ihn über. „Siehst du, es ist doch ganz einfach.“ Er hatte sich zurückgelehnt, ohne es überhaupt zu merken und der Instruktor lachte über diese Reaktion. Dann verschwand die Wärme und Herr Schneider schien sich von ihm abzuwenden. Er drehte sich um, merkwürdigerweise verspürte er das Bedürfnis, den Älteren aufzuhalten, aber das verschwand, sobald er die Zuschauer bemerkte. „Hm… da hat wohl jemand vergessen, dass man sich nur um seine eigenen Angelegenheiten kümmern soll…“ Der Instruktor schien nicht besonders erfreut zu sein und wieder streifte ihn Energie, ein kurzer Impuls, während Herr Schneider bereits den Speisesaal betrat. Verwirrt strich er sich ein paar Strähnen aus der Stirn. Alle im Umkreis von ein paar Metern waren kreidebleich geworden, auch die Schüler, die gerade erst angekommen waren. Anscheinend hatte Herr Schneider sich nicht die Mühe gemacht, zwischen ihnen zu unterscheiden. Sein Blick fiel auf zwei bekannte Gesichter, weswegen er wartete, statt ebenfalls hineinzugehen. Es war seltsam, Alexander zittern zu sehen und Stephan ging es nicht viel besser. Die beiden brauchten einen Moment, um sich zusammenzureißen, aber danach richteten sich besorgte hellblaue Augen auf ihn. „Geht es dir gut, Crawford?“ Warum fragte Stephan ausgerechnet ihn das? Schließlich war nicht er es, der hier wie eine aufgewärmte Leiche aussah. Er nickte nur stumm, konnte nicht verhindern, dass sein Blick immer wieder zu Alexander hinüberhuschte, als sie zu ihrem Tisch gingen. „Willst du etwas wissen?“, erkundigte sich der Empath schließlich ein wenig ungeduldig. Er setzte sich, wollte zunächst einfach nur den Kopf schütteln. Aber dann musste er an Herrn Schneiders Worte denken. Daran gewöhnen… Und zum allerersten Mal blieb er nicht stumm. „Warum hast du gezittert?“ Er bekam ungläubige Blicke zugeworfen, zu sehr hatten sich die anderen an seine Schweigsamkeit gewöhnt und irgendwie schaffte er es, sie zu ignorieren, sah einfach nur Alexander an. Der reagierte zunächst verständnislos, weil er die Frage überhaupt stellen musste, aber dann huschte Begreifen über dessen Gesicht. „Sag mal, Crawford. Was hast du eigentlich gespürt?“ „Energie“, antwortete er einsilbig. Zu reden bedeutete Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und das war weiterhin sehr schwierig. „Energie…“, wiederholte der Andere mit einem humorlosen Auflachen. „Für uns war es Kälte. So tiefgehend, dass sich der Atem in den Lungen zu kristallisieren schien.“ Niemand widersprach dieser Beschreibung, obwohl nur Stephan dabei gewesen war. Er verstand. Das musste ein Teil von dem sein, was andere in Herrn Schneiders Nähe spürten – und es hatte sich ja bereits herausgestellt, dass er davon nicht betroffen war. Und dann wiederum verstand er nicht. „Herr Schneider ist doch ein Telepath…“ „Aber Telepathen haben immer auch mehr oder weniger ausgeprägte empathische Fähigkeiten“, belehrte Alexander ihn. Bei Herrn Schneider wäre das dann wohl ein klares ‚Mehr’. Das erklärte, wie der Instruktor vorletzte Nacht seinen Körper so hatte manipulieren können. Aber warum war er mal immun und ihm dann wieder völlig ausgeliefert? Er griff nach seiner Tasse. >Weißt du, Crawford, du könntest auch ganz einfach mich fragen.< Er verschluckte sich, spuckte den Tee beinahe wieder aus. Herrn Schneider Fragen zu stellen erschien ihm unmöglich. Es war schon schlimm genug, dass der Instruktor das hier mitbekommen hatte. Als er daraufhin wieder in Schweigen verfiel, nahmen es die beiden anderen einfach hin. Bis zum Ende des Abendbrotes hatte er sich von dem Schreck erholt, dennoch versuchte er so schnell wie möglich an den Tischen der Instruktoren vorbeizukommen. Etwas, das sich nicht geändert hatte, stellte ein kleiner Teil von ihm beinahe belustigt fest. „Nicht so schnell, mein Junge.“ Er stoppte abrupt, als sich eine Hand auf seine Schulter legte. Herr Schneider hatte anscheinend wieder andere Pläne. „Hm, ich habe heute etwas mehr Zeit“, kam es amüsiert. „Freu dich doch, so kommst du wenigstens pünktlich ins Bett.“ Leichter Spott färbte die Worte, aber er verletzte ihn nicht. Vielleicht konnte man dagegen auch immun werden. „Geh deine Sportsachen holen, wir treffen uns in fünf Minuten in der Halle.“ Ein kurzer Druck unterstrich die Aufforderung und dann ging der Instruktor mit langen Schritten an ihm vorbei. Nicht für eine Sekunde hatten sich ihre Blicke getroffen. Er rannte los, nachdem er sich endlich von dem Anblick von Herrn Schneiders Rücken losgerissen hatte, erreichte in Rekordzeit sein Zimmer. Die Sachen lagen natürlich ordentlich im Schrank, so dass er schnell nach ihnen greifen und sich umziehen konnte. Und er war sogar vor Ablauf der Frist in der Sporthalle. Um diese Zeit waren zwar keine anderen Schüler mehr dort, dafür aber die paar Instruktoren, die Training nicht als Energieverschwendung ansahen. Mit gesenktem Kopf ging er an ihnen vorbei, darauf bedacht, niemandem in die Quere zu kommen. Aber einer von ihnen legte es genau darauf an. Er erstarrte, als jemand mit ihm zusammenstieß, ihn dann am Arm festhielt. „Kannst du nicht aufpassen, wo du hinläufst, kleine Ratte?“ Innerlich zitterte er vor Furcht, aber da gab es auch eine leise Stimme, die sich sarkastisch fragte, warum er nicht das Talent hatte, sich unsichtbar zu machen. Ein Lachen antwortete darauf, das mit den nächsten Worten aber vollständig verschwunden war. „Na, na, Müller. Man fasst doch kein fremdes Eigentum an.“ Die bekannte Stimme sorgte dafür, dass ihm vor Erleichterung beinahe die Knie weich wurden. Er wurde abrupt losgelassen und wagte es endlich, den Blick zu heben. Der angesprochene Instruktor versuchte ein verächtliches Lächeln aufzusetzen, hatte damit aber nicht viel Erfolg. „Dann sorgen Sie einfach dafür, dass es nicht im Weg herumliegt.“ „Also ich hatte eher den Eindruck, dass Sie sich im Weg befanden… Aber vielleicht irre ich mich ja…“ Die Nachdenklichkeit war so offensichtlich gespielt, dass der Instruktor vor Wut knallrot wurde. „Verarschen kann ich mich selbst, Schneider.“ Herr Schneider schenkte dem Anderen ein kühles und alles andere als freundliches Lächeln. „Oh bitte, nur zu. Das würde mir die Mühe ersparen.“ Damit ließ Herr Schneider den älteren Instruktor stehen, der nun offen von den Anwesenden ausgelacht wurde. Es erinnerte ihn an Szenen auf dem Schulhof und dieser Gedanke war absolut falsch. Herr Schneider reagierte mit Amüsement darauf, das sich ihm nur auf der mentalen Ebene mitteilte, als er dem Älteren folgte, ohne eine entsprechende Aufforderung zu benötigen. Am Ende der Halle wartete Herr Schumann auf sie, der Telepath hatte das Geschehen in aller Ruhe beobachtet und schenkte Herrn Schneider nun einen tadelnden Blick. „Verdirb es dir nicht mit allen hier, Michael.“ „Meinst du, ich könnte mich sonst einsam fühlen? Ich habe nicht vor, als Instruktor alt zu werden.“ „Das ist nicht deine Entscheidung“, mahnte der Ältere an, aber er klang resigniert, als würde hier ein alter Streitpunkt aufgegriffen werden. Dementsprechend wunderte es ihn gar nicht, als Herr Schneider nicht darauf reagierte, sondern sich einfach mit verschränkten Armen gegen die Wand lehnte. „Du hast versprochen, ihn wieder zu trainieren.“ Die Kinnbewegung wies in seine Richtung. Herr Schumann schien innerlich zu seufzen. „Und warum genau kannst du es heute nicht selbst tun?“ In eisblauen Augen hielt ein Anklang vom Belustigung Einzug. „Dafür muss er erst ein bisschen besser werden. Zurzeit würde ich ihn nur k.o. schlagen, statt ihm etwas beizubringen.“ Ein Schauer lief ihm den Rücken herunter, denn Herr Schneider meinte das vollkommen ernst. Und das zu Recht, wie ihm das akzeptierende Schulterzucken des anderen Telepathen verriet. Unbehaglich trat er von einem Fuß auf den anderen. Wie gut war Herr Schneider eigentlich? Er hoffte auf einmal, dass er noch sehr lange mit Herrn Schumann trainieren konnte. Im nächsten Moment richteten sich zwei Augenpaare auf ihn und das Feixen, das über Herrn Schumanns Gesicht glitt, machte ihm klar, dass die beiden in ihm die Zielscheibe eines unausgesprochen bleibenden Witzes gefunden hatten. Er senkte den Kopf und wurde rot, aber kurz darauf konnte er die Verlegenheit kanalisieren, denn der ältere Telepath hielt sich nicht lange mit Aufwärmübungen auf. Im Gegensatz zu gestern musste er sich nicht gegen unzählige Angriffe wehren. Herr Schumann hatte das Training anscheinend dafür genutzt, seine Fähigkeiten einzuschätzen und heute erhielt er Hinweise, wie er zu reagieren hatte. Was das Ganze nicht weniger mühselig und kräftezehrend machte. „Dir mangelt es an Koordination und Kondition“, urteilte der Instruktor zwischendurch, ohne das Training zu unterbrechen. „Ganz zu schweigen davon, dass du sehr viel kräftiger sein könntest.“ Er nickte stumm, zum Zeichen, dass er verstanden hatte und bemühte sich ansonsten verbissen, den gezeigten Bewegungsablauf zu wiederholen. Warum sollte er sich auch schlecht fühlen, bloß weil er keine Kampfmaschine war? Hätten sie ihn in Ruhe gelassen, bräuchten sie sich jetzt nicht mit ihm herumzuärgern. Der trotzige Gedanke brachte ihm eine geistige Berührung von Herrn Schneider ein, die sich überraschenderweise wie amüsierte Zustimmung anfühlte. Irgendwie schöpfte er noch einmal neue Kraft, aber es dauerte nicht mehr allzu lange, bis er wieder vollkommen erschöpft war. „In Ordnung, das reicht für heute.“ Herr Schumann winkte ihn weg und er war froh, dass er sich auf den eigenen Beinen von der Matte schleppen konnte. Ein paar Schritte und er erreichte die Wand, ließ sich an ihr nach unten sinken. Schweiß brannte in seinen Augen und kaum dass er saß, begannen seine Muskeln zu zittern. Aber er registrierte die Reaktionen seines Körpers kaum, denn er war viel zu sehr damit beschäftigt, Herrn Schneider zu beobachten. Der Instruktor trug weiterhin die schwarze Uniform aus Hemd, Hose und Krawatte, hatte lediglich seine Schuhe ausgezogen. „Hast du noch etwas Zeit für mich, Robert?“ Die mitschwingende Ironie ließ Herrn Schumann schief lächeln. Oder es lag an der Aussicht, jetzt noch gegen Herrn Schneider antreten zu müssen. „Du wirst sicher enttäuscht sein von meiner Leistung. Aber bitte sehr…“ Damit nahm der ältere Instruktor eine Grundposition ein, wartete, bis Herr Schneider ihm gegenüber stand. ~TBC~ Herr Schneider kann den meisten seiner Kollegen tatsächlich nicht viel abgewinnen, ein Gefühl, das auf Gegenseitigkeit beruht *grins* cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)