Corruption of the Mind von cu123 ================================================================================ Kapitel 15: "Ich bin nicht Ihr Schoßhund!" ------------------------------------------ Corruption of the Mind (Teil 15) Titel: Corruption of the Mind Teil: 15/25 Autor: cu123 Email: mail-cu@freenet.de Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Nachdem Brad sich endlich traut, ab und zu auch den Mund aufzumachen, macht es gleich doppelt so viel Spaß ihn zu schreiben ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… Greetings: @F4-Phantom: Du fährst schon wieder weg? Also ich verbringe meine Zeit ehrlich gesagt viel lieber mit Büchern. Oder – wie gerade – mit dem Schreiben von Fanfics. Ich habe das Sequel zu CotM jetzt so gut wie fertig und es ist noch mal so lang wie diese Story… *ehe* @Marluxia_XIII: Ich hatte extra das Gespräch zwischen Brad und Stephan im letzten Abschnitt eingebaut, um euch an die Verbindung zu erinnern. Denn sie erklärt nicht nur Herrn Schneiders Reaktion in dem Kapitel, sondern auch ganz im Allgemeinen. Normalerweise spürt der Telepath zumindest, wie andere in seiner Nähe leiden, wenn vielleicht auch nicht das Ausmaß. Brad ist da eine klare Ausnahme, was ihm ja folglich auch das Interesse des Instruktors eingebracht hatte. Danach hatte es nur noch ein bisschen gedauert, bis Herr Schneider auch alle Implikationen begriff. Womit Brad sich nun in der unglücklichen Lage befindet, ihn nicht mehr loszuwerden *grins* Ich hoffe ja, dass diese Entwicklung durch die Story einigermaßen verständlich wurde. Jedenfalls solltest du die Tatsache ihrer Verbindung immer im Hinterkopf behalten, wenn du über sie liest *nod* Teil 15 „Ich bin nicht Ihr Schoßhund!“ Er gehörte zu den Nachzüglern, was ihn nicht mehr stören konnte, aber obwohl er geradewegs zu seinem Tisch gehen wollte, zog irgendetwas seinen Blick an, als er die Instruktoren passierte – und einen von ihnen im besonderen. Eisblaue Augen musterten ihn mit kühler Kalkulation, weiteten sich nach ein paar Sekunden und dann begann sich ganz langsam ein Lächeln zu entwickeln. „Er erinnert sich nicht mehr, Robert.“ Amüsement färbte diese Worte, dann winkte ihn die Hand des Instruktors näher. Er folgte der Geste, lauschte mit einem halben Ohr auf Herrn Schumanns Antwort. „Heißt das, ich darf ihn noch einmal verprügeln?“ Säuerlich. „Aber nicht doch, er weiß ja auch nicht mehr, womit er es verdient hätte. Es gleicht sich also alles wieder aus…“ Noch mehr Amüsement und Hände, die über seinen Körper glitten und den Schmerz fanden, der bis zu diesem Moment nur latent vorhanden gewesen war, erfolgreich verdrängt. Endlich schaffte er es, Herrn Schumann anzusehen und entdeckte dessen aufgeplatzte Lippe. Sollte das heißen… er war das gewesen? Er konnte sich nicht rühren, als diese Erkenntnis einsickerte, merkte nicht einmal, dass sein T-Shirt hochgeschoben wurde. Und als ihm _das_ endlich auffiel, erstarrte er erst recht. Einer der Instruktoren stieß ein leises Pfeifen aus. „Sie müssen sauer gewesen sein, Schumann. Normalerweise sehen die Schüler nach einem Training mit Ihnen nicht so… farbenfroh aus.“ Frau Winter lachte, beinahe unterhalb der Hörschwelle. „Du hast etwas verpasst. Wenn du dabei gewesen wärst, würdest du es verstehen.“ Der Telepath gab nur einen unverbindlichen Laut von sich, beobachtete Herrn Schneider, der jetzt seine Rippen abtastete. Energie schien den gleichen Weg zu nehmen, viel tiefer vordringend, lenkte ihn beinahe von der Besorgnis ab, die sich in Herrn Schumanns Augen zu verbergen versuchte. Er zuckte unter den zielgenauen Berührungen zusammen, holte zischend Luft und wünschte sich, ein Loch würde sich im Boden auftun, damit er darin versinken konnte, statt weiterhin so vielen neugierigen Blicken ausgesetzt zu sein. Herr Schneider beendete die Inspektion – denn wie sonst sollte er das bezeichnen – und Herr Schumann entspannte sich kaum merklich, da weiterhin ein kleines Lächeln an den Mundwinkeln des Instruktors hing. „Nur eine Rippe ist angeknackst, wenn ich das richtig deute. Ich bin davon ausgegangen, dass nicht einmal du dumm genug bist, so etwas zu übersehen…“ Eisblau traf auf Braun, als Herr Schneider das sagte. Er zuckte hilflos mit den Schultern und hasste die Hitze, die in seine Wangen gestiegen war. Was konnte er denn bitte schön dafür, dass ihn die letzten beiden Monate gelehrt hatten, nicht mehr allzu aufmerksam zuzuhören, wenn es um bestimmte Meldungen seiner Nervenenden ging? Außerdem war er mit seinem Lauftraining ganz gut klargekommen. „Damit bist du heute Morgen noch gelaufen? Ich gratuliere.“ Es klang nicht einmal sarkastisch. Nicht ganz. „Keine Symptome bemerkt, so wie Kurzatmigkeit?“ Er musste automatisch an die ersten Minuten nach dem Aufwachen denken und daran, dass sich an dem Atemproblem nicht viel geändert hatte, selbst nachdem er sich beruhigt hatte. Herr Schneider versetzte ihm einen Klaps gegen den Hinterkopf. „Idiot…“, wurde er dann leise genannt, aber der Instruktor schien ganz angetan von dieser Feststellung. „Wegen der Rippe gehst du zur Krankenstation, aber den Rest hast du dir ehrlich verdient.“ Das Lächeln wurde wieder ausgeprägter. „Wir werden heute wohl auf das Training mit Herrn Schumann verzichten. Er muss sich noch ein bisschen abkühlen. Nutz die Gelegenheit, um etwas laufen zu gehen.“ Er wurde umgedreht und erhielt einen leichten Stoß, damit er sich in Bewegung setzte. Ganz einfach so, von einem Moment auf den nächsten, schien der Instruktor jedes Interesse an ihm verloren zu haben. Er biss die Zähne zusammen, zum Großteil einfach nur verwirrt, aber das war nicht alles. Ihm gefiel diese Art behandelt zu werden ganz und gar nicht. Und dann gab es da noch dieses Rätsel um Herrn Schumanns verletzte Lippe. Er hasste, hasste, _hasste_ das. Ein Lachen wand sich um diesen Gedanken und Herrn Schneiders Belustigung erinnerte ihn daran, dass er einfach nicht gewinnen konnte. Den Vormittag verbrachte er in seiner eigenen Welt, beobachtet von neugierigen Augen, die anders als am Tag nach seiner Markierung allerdings nur zu Instruktoren zu gehören schienen. Am liebsten hätte er sie angeschrien, ihm endlich zu sagen, was eigentlich passiert war, aber noch war er nicht völlig verblödet, egal wie viele Hirnzellen durch Herrn Schneiders Schläge gegen seinen Kopf hatten dran glauben müssen. Er nahm die Brille ab und begann seine Stirn zu massieren, in der Hoffnung, so eine Erinnerung hervorzulocken, aber es blieb aussichtslos. Er musste gestern beim Training einen Glückstreffer gelandet haben und war danach wohl k.o. geschlagen worden. Eine bessere Erklärung fiel ihm nicht ein. Er gab mit einem unhörbaren Seufzen auf und konzentrierte sich schließlich auf den Unterricht. Anscheinend gerade rechtzeitig, denn kurz darauf wurde er aufgerufen und irgendwie war es ganz einfach, die gewünschten Daten zu rezitieren. Obwohl sich seine Laune danach besserte, verbrachte er auch die nächste Mahlzeit in abweisendem Schweigen und der einzige Kontakt mit Herrn Schneider bestand in einem kurzen, kalten Starren von seiner Seite und nachsichtiger Amüsiertheit als Reaktion darauf. Die eisblauen Augen erinnerten ihn an die Erkenntnis, zu der ihn Stephans Worte heute Morgen geführt hatten und das war genug, wenn schon nicht seinen Hunger, so doch seinen Appetit um einiges zu reduzieren. Der Ausflug zur Kleiderkammer nach dem Essen brachte ihn endlich auf andere Gedanken. Sie konnten ihre gewaschenen Sachen abholen, sorgfältig nach Nummern sortiert. Es gab kein Gedrängel und keine lauten Gespräche, jeder wollte so schnell wie möglich fertig werden, um vor der Inspektion noch ein paar letzte Falten aus der Bettdecke zu streichen oder sonst ein Versäumnis nachzuholen. Weswegen er sich nicht lange damit aufhielt, sich über den Schlafanzug zu wundern, der sich zwischen seine Sachen geschlichen hatte. Aber sein Herz geriet für eine paar schnelle, überraschte Schläge aus dem normalen Rhythmus und im Einklang damit wäre er beinahe über seine eigenen Füße gestolpert. Stephan war an seiner Seite, warf ihm einen fragenden Blick zu, auf den er nicht zu reagieren gedachte. Was sollte das? Solche Fehler konnten nicht passieren, dafür waren schließlich die eingenähten Etiketten gedacht und es wäre sowieso ein viel zu großer Zufall, dass der Schlafanzug ausgerechnet bei ihm gelandet war. Herr Schneider musste sich irgendeinen dummen Scherz mit ihm erlauben, nur dass er den Sinn dahinter nicht verstand. Und dann fiel ihm ein, dass er ihn in der einen Nacht freiwillig angezogen hatte und auch noch blöd genug gewesen war, in das Quartier des Instruktors zu gehen, womit diesem die Wahl gar nicht entgehen konnte. Er wurde rot, wusste selbst nicht, ob aus Verlegenheit oder Wut auf sich selbst. Seine Emotionen fuhren in den letzten Tagen Achterbahn und er schaffte es einfach nicht, sie unter Kontrolle zu bringen. Mit dem Versuch, jeden bewussten Gedanken abzuschalten, begann er die Kleidung in die richtigen Fächer zu sortieren und stand am Schluss vor dem kleinen Problem, dass es für den Schlafanzug keinen richtigen Platz gab. Er war kurz davor, mit dem Kopf gegen den Schrank zu schlagen, einfach weil es _genug_ war, aber Stephan nahm ihm vorher den Schlafanzug ab und legte ihn ganz einfach auf sein Bett. Im nächsten Augenblick kam auch schon Herr Rudert ins Zimmer und alle standen stramm, er selbst vor der Leiter und Stephan einen guten Meter von ihm entfernt, am anderen Ende des Bettes. So wie es auch bei den restlichen Betten aussah. Der Instruktor kontrollierte die Schränke, nickte ab und zu stumm. Und dann blieb er etwas zu lange vor ein paar bestimmten Fächern stehen. Er warf Ronny einen Seitenblick zu, der blass geworden war, versuchte anschließend zu erkennen, was genau Herrn Rudert ins Auge gefallen war. Nur dass dessen Rücken im Weg war. „Das konntest du doch schon mal besser, nicht wahr?“ Der Instruktor drehte sich nicht einmal zu Ronny um. Gleich darauf landeten die Sachen auf dem Boden. „Ein wenig Übung wird dich sicher wieder daran erinnern.“ Der andere Junge schloss kurz die Augen. „Jawohl, Herr Rudert.“ Die Inspektion wurde fortgesetzt, jetzt bei den Betten. Bei seinem blieb der Instruktor stehen und ein Lächeln spielte über dessen Lippen, als der ältere Mann die Nummer in dem Schlafanzug kontrollierte. „Ich werde wohl dein Inventar erweitern müssen…“ Er sagte nichts dazu, nur seine Ohren glühten, während er so tat, als wäre der Fußboden das Interessanteste auf der Welt. Er wusste nicht genau, warum er eigentlich verlegen war, aber der Empath fing die Emotion ohne Probleme auf und das Lächeln wurde anzüglich, verblasste aber, als er nach Herrn Schneiders Energie griff und die Schilde verstärkte. So wie Anders es ihm gezeigt hatte. „Hm…“ Mit der Gerte wurde sein Kinn angehoben, so dass er Herrn Rudert ansehen musste, der ihn interessiert musterte. „Seit wann kannst du so etwas denn?“, wurde er gefragt. „Ich habe es von Anders gelernt.“ Sein Mund war ohne jeglichen Grund trocken geworden. „Herr Schneider wollte es so“, schob er schnell hinterher, weil er keine Ahnung hatte, ob Anders ansonsten Schwierigkeiten bekommen würde. Das konnte man hier nie wissen. Für eine gute Minute noch wurde sein Blick festgehalten, als wollte der Instruktor sich auf diese Weise vergewissern, dass er die Wahrheit sagte, dann ging Herr Rudert ohne ein weiteres Wort weiter. Vor Ronny blieb der Empath als letztes stehen. Der hatte bereits die Hände ausgestreckt und keiner von ihnen war überrascht, als ihm ein paar harte Schläge versetzt wurden. Es würde das Einräumen nachher zu einem interessanten Erlebnis machen. Wie er nur zu gut aus eigener Erfahrung wusste. Alle atmeten erleichtert aus, nachdem Herr Rudert das Zimmer verlassen hatte. Das war doch ganz glimpflich abgelaufen. In wenigen Minuten würde der Unterricht anfangen, so dass Ronny sich mit großer Hast seinen Sachen zuwandte, hin und wieder ein schmerzvolles Zusammenzucken unterdrückend. Er selbst packte zusammen, was er für die nächste Stunde benötigte und war dann auch schon unterwegs, mit Stephan knapp auf den Fersen. Es war Freitag, was hieß, dass das Becken früher freigegeben werden würde, aber ihm blieb genug Zeit, um in Ruhe zu trainieren. Irgendwann meldete sich das Gefühl, beobachtet zu werden und nachdem er zwei weitere Bahnen geschwommen war, hielt er es nicht mehr aus und machte am Rand eine Pause. So unauffällig wie möglich suchte er die Umgebung ab und tatsächlich, dort, wo er seine Kleidung zurückgelassen hatte, saß jemand im Gras. Wasser brannte in seinen Augen, feine Tropfen hatten sich in seinen Wimpern verfangen und so dauerte es einen Moment, bis aus dem ungewissen Umriss Herr Schneider wurde. Er vergaß, dass er sich festhalten musste und so ging er einfach unter, als seine erste Reaktion mal wieder darin bestand zu erstarren. Wenigstens brachte ihn das sehr schnell wieder zur Besinnung und hustend kehrte er an die Wasseroberfläche zurück. Herrn Schneiders Lachen drang zu ihm vor und er verwünschte sich selbst, verließ dann das Becken. Er konnte schließlich schlecht behaupten, dass er den Instruktor nicht bemerkt hatte. Und ihn zu ignorieren wagte er nicht, nachdem dieser offensichtlich wegen ihm hierher gekommen war. Zögernd näherte er sich dem Älteren, blieb vor ihm stehen und wusste nicht weiter. Herr Schneider legte den Kopf in den Nacken und sah zu ihm hoch, lächelte kühl, bevor die eisblauen Augen über die Blutergüsse zu wandern begannen, die weiterhin seinen Oberkörper zierten. „Du hast die Rippe heilen lassen?“ „Ja, Herr Schneider.“ Die und nichts anderes, so wie es ihm gesagt worden war. Der Instruktor las den Gedanken und sah zufrieden aus. Ihm wurde das Handtuch gereicht. „Du solltest die nassen Shorts ausziehen, sonst erkältest du dich noch.“ Er versuchte das spöttische Amüsement nicht weiter zu beachten, als er sich das Handtuch um die Hüfte schlang, bevor er der Empfehlung des Instruktors folgte – die sicher ein Befehl geworden wäre, wenn er sich geweigert hätte. Als nächstes wollte er sich in sicherer Entfernung hinsetzen, aber Herr Schneider war schneller und packte ihn am Bein, kaum dass er sich in Bewegung gesetzt hatte. Natürlich stolperte er und Herrn Schneiders Hilfe bestand darin, dass der ihn zwischen dessen Beine zog. Er begann innerlich zu kochen, weil es ihm allmählich langte, dass der Instruktor ständig so mit ihm umging. „Ich bin nicht Ihr Schoßhund!“, fauchte er ihn an. Herr Schneider lachte schon wieder. „Du kommst mir auch eher wie eine Wildkatze vor…“, wurde ihm dann in aller Gemütsruhe zugestimmt. Ihm fiel da erst auf, dass sich seine Fingernägel in die Hände gekrallt hatten, die vor seinem Bauch verschränkt worden waren und er wurde knallrot. Er ließ den Älteren los, als hätte er etwas Heißes angefasst. Herr Schneider tat ihm leider nicht den Gefallen, die Geste zu erwidern. Stocksteif saß er da und sah sich um, ob noch jemand in der Nähe war. Ihm war selbst nicht so ganz klar, ob er auf Hilfe hoffte oder nur, dass es hierfür keine Zeugen gab. „Entspann dich, ich werde hier draußen schon nicht über dich herfallen.“ Energie ging mit den Worten einher, die sich irgendwie in seine Muskeln einschlich und sie viel zu weich werden ließ. ~TBC~ Ich an Brads Stelle würde nicht allzu viel Vertrauen in diese Versicherung setzen… cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)