Human von Rici-chan (RenxHoro Kapitel 25 kommt + Epilog) ================================================================================ Kapitel 3: HUMAN 3 ------------------ HUMAN 3 Auch Ren bemerkte das es in diesem Kampf wohl keinen richtigen Sieger geben würde. Als er Horos Hand da spürte wo eigentlich ein Herz sein sollte, musste er fast weinen wenn ihm dies möglich war. Sie waren doch nur Roboter - eigentlich war das was sie fühlten doch nur eine Täuschung. Natürlich fühlten sie den jeweils anderen - aber nur als Kontakt, nicht weil diese ihnen etwas bedeutet, oder? Auch in Horos Gedanken spiegelte sich eine gewisse Enttäuschung wieder, hatte er doch schon fast erwartet dort nun ein regelmäßiges Pochen zu spüren. Dort wurde auch ihm wieder schmerzlich bewusst was sie eigentlich waren. Also war dies alles was sie glaubten zu fühlen, alle spontanen Bedürfnisse und Impulse nur eine Illusion? Wie war das möglich? Ein Roboter konnte doch keine Sinnestäuschungen erleben, was also war das? Der Größere wusste irgendwo in seinem Inneren, dass das alles keine Täuschung sein konnte, es war einfach zu schön. So löste er sich auch ganz langsam und zärtlich von seinem Partner und blickte ihm wieder sanft in die Augen. Er sah... nein SPÜRTE das ihn etwas beschäftigte... Ren erwiderte den Blick nur und seufzte schließlich. Danach legte wieder eine Hand an Horos Wange und sah ihn fragend an. Mehrere Fragen schienen sich in seinen Augen widerzuspiegeln. "Wie... wie kann das sein? Weder du noch ich haben doch ein Herz..." Diese Frage beschäftigte ihn am meisten. Er wusste zwar nicht worauf genau Ren hinaus wollte, doch sein Blick blieb weiterhin sanft. Horo streichelte mit der Hand weiter leicht über die Wange, mit der Anderen über seine Brust. "Hm..." Begann er dann leise. "Vielleicht spüren wir es nur nicht..." Ein Lächeln zeichnete sich wieder auf den Lippen des Größeren ab. Fast liebevoll strich er dem Kleineren die Haare von der Stirn über den Kopf. Rens Blick blieb weiterhin fragend. "Aber.. wenn wir wirklich einen menschlichen Teil hätten... wo soll der sein?" Ren legte seine eigene Hand auf die von Horo die auf seiner Brust war. "Ich kann ein Kabel aus meinen Nacken ziehen und Informationen herunterladen. Das ist doch ganz gewiss nicht menschlich." Diesmal lachte Horo ihm leicht entgegen, ohne ersichtlichen Grund wie es schien. Er beruhigte sich schnell wieder und bewegte seine Hände wieder leicht auf Rens Körper. "Denkst du denn ein Mensch kann mit einem Schlag ein Türschloss sprengen?" Nun grinste er fast, doch auch das ließ schnell wieder nach als er weiter sprach. "Außerdem ist doch das was wir hier tun... und spüren... menschlich, oder?" Er hielt kurz inne und schien nach der richtigen, passende Ausdrucksweise zu suchen. "Selbst wenn nicht... ich möchte es nicht mehr missen..." Mit diesen Worten beugte er sich wieder dichter zu Rens Gesicht und küsste ihn wieder kurz auf die Lippen ehe er den Kopf wieder zurückzog und ihn weiter anlächelte. Ren konnte bei keinem der Fragen nicken. Ihm war schon klar, dass das was sie spürten irgendwie menschenähnlich war, aber halt auch nur ähnlich. So konnte er Horos Gedanken nicht teilen. "Ich... ich möchte es auch nicht missen. Aber wir sind keine Menschen! Also wie kann es da menschlich sein..." Diese ganzen Gedanken machten ihn total konfus. Langsam hob der Größere nun beide Hände von Ren und legte sie ihm an den Kopf. Vielleicht verstand er so was er meinte. "Menschlich oder nicht, was macht das schon?" Nun schaute er sich kurz um, ehe er einen alten Baum ins Auge fasste. Anschließend sah er Ren wieder direkt in die Augen. "Kannst du einen Baum noch Baum nennen wenn er anders aussieht? Selbst wenn er gefällt und zerhackt wird, bleibt es doch dasselbe. Egal welchen Namen du ihm dann gibst..." Horo war auch von sich selbst überrascht, seit wann dachte er soweit? So metaphorisch? Er fand keine Antwort, doch es spielte keine Rolle, er wollte Ren nur zu verstehen geben wie er das alles sah, so lächelte er ihn zum Abschluss aufmunternd an. "Denk nicht so viel..." Bei dem letzten Satz musste Ren fast schmollen. „So bin ich aber gebaut ... und außerdem; wir sind keine Bäume! Wie kannst du uns mit so was vergleichen? Ein Baum bleibt ein Baum, weil jeder Baum eine Rinde und irgendeine Art von Blättern hat. Wir dagegen haben nichts menschliches, wir sehen nur so aus! Wir altern und wachsen nicht. Wie können wir da irgendetwas fühlen was menschenähnlich ist??" Vielleicht verstand Horo jetzt mehr wie Ren dachte. Dann eben anders. Horo seufzte kurz, da ihm irgendwie unklar war warum sie diese Diskussion überhaupt führten. Doch dann erhob er wieder sein Stimme: "Dann eben was anderes... Sagen wir eine Maus und ein Fuchs. Sie haben weder äußerlich noch sonst wie irgendwas gemein, dennoch haben sie beide Krallen. Oder von mir aus ein Vogel und eine Maus, die haben nicht mal denselben Lebensraum und auch ganz verschiedene Knochengerüste... dennoch haben sie immer noch Krallen. Genauso können wir doch sonst nichts mit Menschen gemein haben als diese Gefühle..." Er hielt wieder inne und schaute Ren etwas fragend an, ob er nun verstand wie unwichtig das alles war. "Außerdem, selbst wenn es eben nichts Menschliches ist, was ist es dann? Und ist es irgendetwas anderes nur weil du es anders nennst?" Setzte er dann nun doch noch hinzu. Jegliche Gedanken an ihre Flucht oder all die anderen Dingen die ihnen eigentlich Sorgen bereiten müssten waren in weite Ferne gerückt. Ren fand den Vergleich nun wirklich komisch. Er musste über diese ganzen Sachen nachdenken bis er antwortete. "Ich verstehe durchaus was du meinst, Horo. Ich rede nur davon dass wir nicht menschlich - nicht mal organisch sind. Wir bestehen aus Metall und ein paar Drähten angeschlossen an einen Speicher. Denkst du, dieser lässt uns diese Dinge fühlen? Aber ein Computer.. kann nicht lieben oder so was!" "Und was fühl' ich dann hierbei?!" Er hatte es langsam aufgegeben dem Kleineren irgendetwas zu erklären, so nahm er dessen Gesicht in beide Hände, die sowieso schon an seinem Kopf waren, und küsste ihn leidenschaftlich. Da der Kuss so plötzlich kam fand auch eine Explosion in Horos Innerem statt, was ihn wieder leicht benebelte. Er brachte sofort seine Zunge ins Spiel und ließ Ren zuvor gar nicht erst antworten, er schien es einfach beweisen zu müssen. Ren wollte antworten, konnte es dann aber nicht als Horos Lippen stürmisch seine in Besitz Namen. Natürlich fühlte er hierbei etwas - und nicht nur die Berührung ihrer Zungen, die wieder bewirkte dass sein ganzer Körper verrücktspielte. Vielleicht sollte er wirklich nicht mehr nachdenken, er kam so oder so zu keinem Ergebnis, ihm fehlten die Informationen dazu. Wenn er doch nur genau wüsste wie sie aufgebaut wären, wenn auch nur 1% ihres Körpers aus organischem Material wäre - dann würde Ren glauben das ihre Gefühle menschlich sind. Bis dahin würde er es weiterhin in Frage stellen. Horo war das alles weiterhin herzlich egal, wobei er natürlich soweit sie wussten kein Herz hatte. So lehnte er sich immer mehr in Rens Richtung, auch der Kuss wurde immer heftiger. Er glitt auch langsam mit einer Hand tiefer bis auf seine Brust, wie schon zuvor über der Stelle bei der bei Menschen das Herz saß, und drückte ihn dort bestimmt zurück auf den Boden. Er hatte inzwischen schon festgestellt, dass er es besser fand, wenn Ren nicht mehr zurückweichen konnte, also zum Beispiel lag. Inzwischen lag Ren und konnte sowie wollte sich nicht wehren. Er versuchte etwas aktiver zu sein und Horo gleichzeitig machen zulassen, obwohl der Querkopf nicht verstehen würde was Ren selbst dachte. Er hielt sich gleichzeitig an Horos Sachen fest und versuchte sich nicht ganz zurückdrängen zu lassen. Derweil lag der Größere auf Ren und küsste ihn leidenschaftlich weiter. Mit einem Unterarm stütze er sich wie auch schon einmal zuvor wieder am Boden ab, die andere Hand strich unkontrolliert über Rens Körper ohne ein bestimmtes Ziel. Er bemerkte wie Ren weiter standhielt ihm aber auch gewähren ließ. Gerade diese Mischung war es die sein Feuer, so könnte man es inzwischen wohl bezeichnen, immer mehr anheizte. Er hätte wohl noch ewig so weitermachen können ohne geringste Müdigkeitserscheinungen aufzuweisen, auch mussten sie sich nicht etwa zum Luft holen lösen, sie brauchten ja nicht zu atmen. Ren hielt weiter stand war aber auch gleichzeitig froh das Horo ihn nicht ganz auf den Boden drückte. Er könnte ewig so weitermachen, egal welches Wetter hier wäre. Er hielt sich weiterhin an Horo fest, umschlang schließlich seinen Nacken und kraulte diesen etwas. Es war eigentlich unglaublich dass sie in dieser kurzen Zeit so viel entdeckten. Unglaublich war auch ihr Glück, dass ihnen scheinbar keine Verfolger bis hier gefolgt waren, aber etwas Glück konnte selbst ein Roboter gebrauchen, nicht wahr? So führte Horo den Zungenkampf ungehindert weiter bei dem es keinen Sieger zu geben schien. Mit der freien Hand fuhr er nun langsam einen von Rens Armen hinauf bis zu seinem Nacken. Dort löste er die entsprechende Hand und führte sie von ihm weg auf den Boden, wo er Rens Handgelenk fest auf die Erde gedrückt hielt. Er löste sich kurz um sein Werk zu betrachten. Als er so den einen gehobenen Arm Rens sah merkte er dass etwas fehlte und führte so langsam auch Rens zweiten Arm über dessen Kopf. Dieses Bild wirkte doch gleich ganz anders und ließ ihn stocken. Ren genoss langsam wieder den Kuss und wurde etwas passiver. Es war ja egal wie aktiv er war, es fühlte sich fast immer gleich gut an. Ren machte auch nichts als Horo seinen Arm auf den Boden drückte und dazu dann den zweiten. Er wurde sich seiner Lage erst bewusst als Horo stockte. Das Gefühl was Horo hier bei diesem Anblick empfand war dem bisherigen ähnlich und doch ganz anders. Es war viel wärmer, fast schon heiß. Für einen Moment wusste er nicht was er nun tun sollte, doch dann verspürte er wieder einen starken Drang Ren zu küssen, dem er auch schnell nachkam. Doch der Drang, ja schon fast ein Verlangen war dieses Mal stärker, er wollte ihn küssen. Er wollte Ren einfach. Er glaubte auch zu wissen wie man das bei den Menschen nannte, aber ihm war schleierhaft warum er das gerade spürte wenn Ren in dieser Position, ja ihm schon fast ausgeliefert war... Ren erwiderte den Kuss etwas, es war komisch gerade in dieser Position zu sein. Er war Horo so ausgeliefert, da der Größere auch stärker als er selbst war. Es war komisch das ihm das genau jetzt bewusst wurde, er aber dennoch keine Angst verspürte. Egal was Horo vorhatte, Ren spürte dass er ihm keinen Schaden zufügen würde. Langsam löste sich der Blauhaarige wieder von seinem vermeintlichen Opfer. Er wusste nicht ob es irgendeinen Sinn hatte aber einen Versuch war es wert... So beugte er sich erneut über Ren, küsste ihn diesmal aber nicht auf den Mund, sondern nur auf den Mundwinkel, dann auf die Wange, den Halsansatz... "Das... kribbelt etwas...", konnte Ren nur leise von sich geben als Horo plötzlich alles andere außer seinen Lippen berührte. Es war ein ebenso anderes Gefühl als wie wenn der Blauhaarige ihn so wehrlos festhielt. Ren kam sich ausgeliefert vor, doch Angst hatte er keine. Nicht bei Horo. Horo hob den Kopf wieder als Ren sprach. "Ist das... gut oder schlecht?" Er konnte ja nicht genau beurteilen was Ren damit meinte, auch der Ton in dem er es sagte war nicht aufschlussreicher, so schaute er nur fragend. Rens Hände hielt er aus irgendeinem Grund weiterhin fest, was dieses Feuer was er da spürte nur weiter am Leben erhielt. Ren lächelte leicht. "Gut...", sagte er ebenfalls in einem fast schon sanften Ton. Es war schon eine interessante Erfahrung zu sehen wie Horo so fragend guckte, als würden Rens Worte alles für ihn bedeuten. Er ließ seine Hände auch so wie sie waren und wartete darauf das Horo weitermachte. Ohne ein Wort küsste er Ren so weiter an der Stelle wo er zuletzt gewesen war, dann bahnte er sich seinen Weg wieder hinauf bis zu seinem Mund, wo er wieder seine Zunge benutzte. Er schloss die Augen, denn auch hier hatte er schon festgestellt dass alles dabei gleich ganz anders wirkte. Rens Hände hielt er weiter fast sanft auf den Boden gedrückt, wie Ren schon vermutete oder gar wusste, hatte er weder die Absicht noch den Gedanken ihn zu verletzten. Wozu auch? Mit wem sollte er denn dann noch diese neue Erfahrung teilen oder sich gegen ihre Verfolger zur Wehr setzten? Ren war im wahrsten Sinne des Wortes alles was er hatte. Ren hielt seine Augen ebenfalls geschlossen. Das Gefühl war viel intensiver wenn er nur spüren konnte was Horo machte, aber nicht sah was genau. Er hatte anscheinend auch in dieser kurzen Zeit eine Art Vertrauen zu Horo entwickelt. Er würde für diesen notfalls alles geben um ihn zu retten oder zu schützen, wie er es bereits bei einem anderen R gemacht hatte und da sein Bein beschädigt worden war. Aber das hier mit Horo war anders, und er würde es um nichts in der Welt missen wollen bei ihm zu bleiben. So küsste Horo den Schwarzhaarigen "Gefesselten" unter sich weiter leidenschaftlich mit geschlossenen Augen. Er Drückte sich schon fast richtiggehend an ihn, ohne wirklich zu wissen warum, aber es tat gut... Nach einer Weile ließ er dann auch wieder von seinem Lippen ab und widmete sich wieder seinem Hals, wenn Ren schon meinte es wäre gut konnte er es auch gleich wiederholen... Als Ren Horo wieder an anderer Stelle spürte öffnete er die Augen. So sah er die leichten Haarspitzen von Horo, die ihn direkt mit ihrer blauen Farbe anstrahlten. Ren wusste gar nicht was er sonst jetzt weiter machen sollte außer daliegen und genießen. Es schien dass er in dieser Position nichts anderes tun konnte als passiv zu bleiben. Auch Horo fiel bald auf, dass Ren in dieser Position nichts anderes tun konnte als sich einfach küssen zu lassen. Doch irgendwie gefiel ihm auch das. Schon bald bemerkte er auch nun, dass ihm Rens Kleidung im Weg war, momentan sein Oberteil, doch das nahm er vorerst so hin und küsste den Kleineren wieder auf den Mund. Rens Haut hatte ihren eigenen Geschmack der gemischt mit dem Geschmack seines Mundes ein ganz eigenes fast süßes Aroma entwickelte. Als er das feststellte grinst er halb in den Kuss. Ihm war zudem immer noch schleierhaft wieso er in manchen Momentan oder bei manchen Gedanken einfach anfing zu lächeln oder seine Mimik sich anderweitig veränderte. Da Ren seine Arme nicht bewegen konnte, verlagerte er das Gewicht seines gesunden Beines etwas und war somit in der Lage seine Position zu verändern. Viel brachte dies nicht, aber er war froh wenigstens etwas machen zu können. Sonst würde es ihm unfair vorkommen Horo dies alles nicht auch mal zuzufügen und diese Gefühle spüren zu lassen. Als der Blauhaarige spürte wie Ren sich bewegte ließ er langsam von ihm ab und blickte ihm wieder ins Gesicht, auch seine Arme ließ er jetzt los. Er bewegte sich noch etwas, bis seine Beine zwischen Rens lagen und er wieder auf seine Unterarme gestützt dalag. Ohne seine Position zu verändern beugte er nun nur den Kopf herunter und gab Ren noch einen kleinen hauchzarten Kuss auf die Lippen ehe er den Kopf wieder hob und ihn weiter betrachtete. Auf irgendeine Weise war Ren jetzt froh seine Arme bewegen zu können. Er bewegte sie in eine andere Position und schaute wieder zu Horo. Ihm war, als wollte er etwas sagen, dass ihm auf der Zunge lag, bloß wusste er gerade nicht was. Er schien etwas wichtiger vergessen zu haben, bei der ganzen Knutscherei hier. Horo betrachtete ihn weiter wortlos, ehe sich seine trägen Schaltkreise wieder zu bewegen schienen. Er wollte Ren auch noch etwas fragen, doch passte es überhaupt nicht zu der nahezu romantischen Situation, doch er war nicht sentimental genug um das zu bemerken, so fragte er einfach: "Hast du eigentlich irgendwelche nützlichen Informationen von dem Laptop kriegen können?" Ren blinzelte Horo an. Ihm war durchaus bewusst, dass dieser Themenwechsel doch sehr plötzlich kam. Gerade noch war Horo beinahe über ihn hergefallen, und nun so was... "Na ja, nützlich nicht, es grenzt nur das Gebiet ein wo wir weiter nach recovery suchen könnten... zum einen in der nächstens Stadt. aber wir müssen die anderen R finden, dann können wir besser entscheiden..." Von den gewissen anderen Informationen, die überhaupt nicht zusammenpassten, erzählte er mal nichts. Der Blauhaarige beobachtete ihn während er sprach und nickte zustimmend als er geendet hatte. Allmählich kamen ihm auch wieder die Gedanken an ihre Situation und das sie eigentlich gar keine Zeit hatten hier herumzuliegen, auch wenn es noch so schön war. Doch wieder entschied ein innerer Drang für Horo, so ließ er Arme und Kopf sinken, bis sein Kopf auf der Brust des Kleineren lag, die Arme legte er locker nach oben neben ihn. So lauschte er den imaginären Herztönen und wäre wahrscheinlich eingeschlafen, wenn er schlafen könnte. Ren hatte Horo alles mitgeteilt was er wusste und dachte nun, dass er sich wieder auf bequemen würde und das es weiterging. Falsch gedacht. Aber irgendwie war das gar nicht verwunderlich. Sie taten doch sowieso die ganze Zeit was sie wollten. Leicht grinsend begann Ren nun mit seiner freien Hand durch Horos Haare zu streichen. Diese Blau leuchtet so sehr das man es einfach berühren musste. Die Augen des Größeren schlossen sich automatisch ein Stück als er die seichten Bewegungen auf seinem Kopf spürte, das schien wohl einer seiner Schwachpunkte zu sein. Einer deshalb weil er ja nicht wusste ob er noch mehr hatte, ob nun durch den Virus, Fehler der Konstrukteure oder vielleicht sogar absichtlich sei dahingestellt. Mit den Händen fuhr er gedankenverloren durch das Gras unter und zwischen seinen Fingern. Er genoss das Gefühl wie es sich geschmeidig unter seinen Fingern beugte und sich danach wieder langsam erhob richtiggehend, wahrscheinlich spielte Ren, der ihn kraulte, dabei keine unwesentliche Rolle. Ren lächelte und führte die Bewegungen weiter aus. Er kraulte den Haaransatz und strich dann wieder durch das Haar. Er war richtig fasziniert davon dass er Horo nun auch etwas geben konnte. Es schien wieder als könnte er die Ewigkeit so verbringen. Die Sonne schien und ein leichter Wind wehte über ihnen hinweg. Die wenigen Gedanken die Horo hierbei kamen waren Rens recht ähnlich, er genoss einfach die Welt um sich und nahm sie soweit war wie sein Körper es ihm ermöglichte. Ohne den Kopf zu heben oder sich sonst groß zu bewegen, tastete er nun langsam mit beiden Händen nach Rens Kopf bzw. dessen Haaren. Als er sie dann schließlich spürte fuhr er ähnlich wie Ren einmal langsam hindurch. Hierbei spürte er auch wieder ähnlich wie beim Gras wie sich die Haare unter seinen Fingern bogen und nachgaben und sich dahinter wieder in ihre ursprüngliche Position begaben. Ren fuhr weiter mit seiner Hand durch das Haar und verzog schmunzelnd das Gesicht als Horo dann ebenso durch seine fuhr. Es war komisch das sie gerade beide dasselbe taten. Aber er konnte spüren, dass er dies etwas anders als Horo empfand. Hatten sie etwa schon eine Persönlichkeit? Ein leichter Wind wehte wieder über sie hinweg und die Sonne schien unerlässlich, man hörte einige Vögel zwitschern, doch für Horo war die Welt um ihn langsam wieder in eine bedrückende Stille getaucht. Im ersten Moment dachte er es wäre wirklich alles still, doch als er sah wie sich das Gras im Wind bewegte er ihn aber nicht an seiner Ohrmuschel hören konnte wusste er, dass es wieder soweit war. Er ließ langsam die Hände sinken und stützte sich wieder auf seine Unterarme. So sah er Ren lange an in dieser Stille die ihn umgab. "Ich mag dich..." Sein Mund bewegte sich aber er konnte seine eigene Stimme nicht hören, es war seltsam. Er wusste nicht ob er sprach oder dachte, wirklich unheimlich. Doch warum sollte er seine Gedanken vor dem Kleineren unter ihm verbergen? Wenn er doch alles war was er hatte... "Ich werde deine Stimme bald nie wieder hören..." Dachte und sprach er nun langsam vor sich hin, dabei immer Rens Mimik betrachtend. Er vernahm weiterhin nicht einen Laut und musste sich daher auf seine Augen verlassen. So legte er sanft seine Hände auf Rens Wangen und streichelte sie. Würde Ren atmen, hätte er wahrscheinlich die Luft angehalten als Horo dies von sich gab. Ihn mögen? Er kannte die Bedeutung dieses Wortes, aber dennoch war sie ihm gleichzeitig fremd. Er bemerkte auch erst nichts davon, das Horo nichts mehr hörte. Er sah nun nicht mehr direkt in sein Gesicht, sondern auf die Lippen die diese Wörter von sich gegeben haben. Ren war sich auch nicht sicher was er antworten sollte. Als er den nächsten Gedanken erfuhr, wurde sein Gesicht gleichzeitig zärtlich und traurig. Ihm war mehr als nur bewusst das Horo bald nichts mehr hören würde, wie er selbst immer mehr merkte das er sein Bein überhaupt nicht mehr benutzen konnte. Er war sich nicht sicher wie viel Zeit vergehen würde ehe auch das andere Bein, vielleicht auch seine Arme davon betroffen sein würden. Diese ganze Ungewissheit schwappte über ihn, nur Horos Berührung an der Wange hielt ihn in der Realität. Ren legte seine Hand auf Horos und lächelte. Er musste wie er fand auch eine Antwort geben, aber selbst wenn er jetzt etwas sagen würde, Horo würde es ja jetzt nicht hören. So entschied der Kleinere sich lieber Taten zu vollbringen. Er beugte sich vor und küsste den Blauhaarigen liebevoll. Hoffentlich verstand Horo es so, dass er mit seinen Gefühlen nicht alleine war. Er würde auch nie wieder alleine sein solange Ren da war. Und er verstand. Sanft erwiderte er und legte ihm dabei eine Hand auf den Hinterkopf und stützte ihn so. Er war auch froh das Ren nichts sagte, da er es sowieso nicht verstanden hätte selbst wenn er von seinen Lippen abgelesen hätte, sagte der Klang einer Stimme doch auch so viel aus. Als er nun auch noch die Augen schloss spürte er den Kuss deutlicher denn je, da seine Sinne so noch mehr beschränkt wurden. Doch er genoss es in vollen Zügen, doch so langsam bereitete ihm die zunehmende Länge dieser "Taubheitsanfälle" Sorgen. Würde es schon SO bald still um ihn werden? Es stimmte ihn traurig. Er jetzt viel ihm auf wie sehr er Rens ruhige manchmal auch sanfte Stimme mochte. Als er so darüber nachdachte, fielen ihm auf Anhieb noch mehr solcher Dinge ein. Obwohl sie sich erst so kurz kannten... Es war schon fast ein Wunder. Ren konnte Horos Bedenken richtig gehend spüren. Wie er selbst sich Gedanken und Sorgen wegen seines Beines machte, war sicher Horo ebenso wegen seines Gehörs besorgt. Ren konnte sich gar nicht vorstellen wie es war nichts zu hören, bis jetzt war er ja auch noch nicht in so eine Situation gekommen. Er wollte natürlich auch nie in einer sein, aber er hätte sonst was darum gegeben zu wissen wie Horo sich im Moment fühlte. Was der Ausdruck in seinem Gesicht verriet. Langsam löste der Größere den Kuss wieder und blickte Ren ins Gesicht. Er bemerkte wohl seinen fragenden fast neugierigen Ausdruck und seufzte. Genauso wie er es sich schwer vorstellen konnte sein Bein nicht benutzten zu können war es wohl für Ren schwer nachvollziehbar nichts zu hören. Aber er könnte ja versuchen ihm ein ungefähres Gefühl zu vermitteln. So ließ er Rens Kopf wieder vorsichtig auf den Boden sinken und drückte anschließend seine Hände fest auf seine Ohren. "Wenn man nichts hört..." Sprach er nun recht laut, obwohl er sich nach wie vor nicht selbst verstehen konnte. "... wird alles still, du siehst alles..." Nun sprach er schon leiser, wohl wissend, dass Ren das meiste wohl noch verstand. '... und du spürst auch alles. Aber wenn jemand zu dir spricht hat er seine Stimme, seinen Ausdruck verloren... als würde er sich veralbern und nur zum Spaß die Lippen bewegen...' Und genau das tat Horo nun als er dies "sprach" er benutzte seine Stimme nicht sondern formte die Wörter lediglich mit seinen Lippen. Während der ganzen Zeit schaute er Ren direkt ins Gesicht mit diesem müden traurigen Ausdruck. Ren war ganz verdutzt, das Horo direkt zu verstehen schien was Ren erfahren wollte. Er beobachtete mit großen Augen das was Horo tat. Langsam schien er zu verstehen wie Horo sich wohl fühlte. Als er nur noch seine Lippen bewegte konnte Ren nicht verstehen was er sagte, wusste jedoch was er meinte. Er konnte seinen traurigen Ausdruck verstehen. Ren fand nun, dass es bei weitem schlimmer was nichts zu hören als lediglich ein Bein nicht bewegen zu können. Ren kneift kurz die Augen zusammen. das alles was Horo mit ihm tat machte ihn furchtbar traurig und wütend zugleich. Als der Größere diesen Ausdruck sah nahm er langsam seine Hände von Rens Ohren und sprach wieder mit Stimme. "Verstehst du?" Überrascht hielt er kurz inne, er hatte sich soeben selbst gehört wie er diese Worte sprach, ein Lächeln huschte über sein Lippen. Der Anfall war also wieder vorbei. Darüber hinaus vergaß er völlig was er eigentlich sagen wollte und streichelte Ren dafür wieder durchs Haar. Der traurige Ausdruck war einem erleichterten gewichen und auch sonst entspannte er sich wieder etwas. Ren nickte, und war noch betrübt. Als Horo aber wieder lächelte, wusste Ren sofort das es wieder ging. Das er wieder hören konnte. Ein Gefühl von Glück durchströmte ihn und er lächelte wieder. Doch er vergaß nicht das Horo wahrscheinlich irgendwann für immer nichts hören konnte. So hatte auch dieses Lächeln dennoch etwas Trauriges. Der Blauhaarige sah, dass sich Ren ernsthaft freute. Doch auch die restliche Trauer die sich in seiner Mimik noch widerspiegelte übersah er nicht. So legte er ihm eine Hand auf die Wange und zog mit dem Daumen seinen Mundwinkel etwas nach und lachte selbst schwach dabei. Er wusste selbst, dass es eigentlich sinnlos war, doch wenigstens in solchen kleinen Momenten konnte man doch einmal ohne Furcht vor der Zukunft etwas Glück empfinden oder nicht? So beugte er sich schnell zu ihm herunter und drückte ihm schnell einen Kuss auf die Lippen ehe er sich wieder löste und mit sanfter Stimme gegen sein Lippen sprach: "Sprich mit mir... sag irgendwas..." Ren war nur leider nicht so wie Horo. Er dachte meistens viel zu viel nach und zudem dachte er immerzu an ihre Zukunft. Er konnte es nicht lassen, was wohl an seiner größeren Speicherkapazität lag. Teilweise zumindest. Aber er wollte wenigstens Horo antworten, wenn er schon nicht vollkommen vergessen konnte. "Mhh... Pfirsichbrötchen?" +*+*+ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)