Das Tor zur Morgenröte von BluejayPrime ================================================================================ Kapitel 3: Natürliche Höhlen, Tag 2: Weg im Dunkeln --------------------------------------------------- Safira riss die Augen auf. Ihr kleines Feuer war fast erloschen, Baurus saß stumm daneben, sein Katana in der Hand. Er hatte sie mit seinem Umhang zugedeckt, und Safira war ihm mehr als dankbar dafür, denn in den Höhlen war es feucht und eiskalt. „Baurus?“, fragte sie leise, „Haben wir uns verirrt?“ Baurus nickte leicht. Fast zwölf Stunden waren vergangen, seit sie die Trümmer von Glenroy und dem Kaiser getrennt hatten. Sie hatten den Geheimgang betreten, diesen ebenso verschüttet vorgefunden und waren so durch eine eingestürzte Wand in ein unterirdisches Höhlensystem gelangt, in der Hoffnung, hier einen Weg zu Glenroy zu finden. Irgendwann war Safira müde geworden, und sie hatten Rast gemacht. Und nun hatten sie sich offensichtlich verirrt... „Wenn du wach bist, sollten wir weitergehen.“ Safira nickte und erhob sich. „Falls du hungrig bist, ich habe in der Nähe Steinpilze gefunden.“ Baurus reichte ihr die Pilze, dazu ein Stück gepökeltes Fleisch und ein Stück Brot, das offensichtlich aus seinem eigenen Vorrat stammte. „Iss, wir sollten bei Kräften bleiben.“ Brav folgte Safira seiner Anweisung. „Hattest du einen Alptraum?“ Safira warf Baurus einen fragenden Blick zu. „Du hast im Schlaf gestöhnt und gemurmelt.“ Safira überlegte. Hatte sie einen Alptraum gehabt? Da war eine Stadt gewesen, die sie noch nie gesehen hatte, und ein junger Mann, den sie nicht kannte, zu dem sie aber dennoch eine seltsame Verbundenheit gespürt hatte. Es war neblig gewesen, er hatte auf dem Stadtwall gestanden und... etwas gesehen. Drei feurige, blitzende... Dinge auf der Ebene vor dem Stadttor. „Da war... so etwas wie ein Portal.“, sagte sie langsam, „Es war riesig, oval geformt, mit feurigen Blitzen drum herum...“ Baurus riss die Augen auf. „Was?! Das ist nicht möglich! Wo?“ Verwirrt schüttelte Safira den Kopf. „Ich weiß es nicht. Es waren drei Stück, vor den Toren einer Stadt...“ Baurus erhob sich. „Beeil dich. Wir müssen hier raus.“ Safira blinzelte und sah ihn an. „Was hast du? Was sind das für Portale?“ „Es sind Tore nach Oblivion. Durch sie können die Daedra Cyrodiil betreten.“ „Was sind Daedra?“ Baurus’ Worten zufolge musste es etwas schreckliches sein... Baurus verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. „Die Bewohner Oblivions.“ Safira zuckte und verzog das Gesicht. „Oh.“ Oblivion, so wusste sie, war das Reich der Dremorafürsten. Von hier aus kam nur Tod und Verderben. „Bedeutet das, die Stadt, die ich gesehen habe, wird vernichtet?“ Und damit auch der junge Priester, dessen Augen ihr so seltsam vertraut vorkamen... „Nicht, wenn ich’s verhindern kann.“ Baurus zog sein Katana. „Bleib dicht hinter mir, beweg dich so leise wie möglich. In den Höhlen unter der Kaiserstadt gibt es Ratten und Goblins.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)