Blues Brother von abgemeldet (Kaiba x Joey) ================================================================================ Kapitel 1: Der neue Job ----------------------- Halli hallo! Hier ist mal ne Yu-Gi-Oh-ff von mir Wie schon gesagt: Alles nicht meins...Schade eigentlich... „blabla“, jemand redet //blabla//, jemand denkt (blabla), meine blöden Kommentare 1. Der neue Job Ich war spät dran – mal wieder... Ich rannte die Straßen Dominos entlang, sah auf die Uhr und stellte zum zweiten Mal an diesem Tag fest, dass ich zu spät war – das erste Mal war heute morgen gewesen, als ich zur Schule wollte... obwohl >wollte< wohl das falsche Wort dafür war, immerhin wurden wir armen Schüler nicht gefragt, ob wir überhaupt Lust hatten... Nur hatte ich dieses Mal das Problem, dass ich vielleicht die einzige Chance auf vernünftige Art und Weise Geld zu verdienen, verspielt hatte. Warum war auch mein Wecker kaputt (du hast ihn heute morgen geschrottet, als du weiterschlafen wolltest und ihn aus lauter Frust gegen die Wand gefeuert hast... Da hast du bleibenden Schaden hinterlassen...Mit anderen Worten: Er ist kaputt...)?! Noch eine Straße, noch eine verfluchte Straße! //Hoffentlich lassen sie mich noch vorsingen! Sonst war's das mit dem Job!// Ich kam schlitternd vor einem Laden zum Stehen, dann holte ich einmal kurz Luft und trat ein. Die Einrichtung ließ sofort auf eine Bar schließen, von mir aus auch einen Nachtclub – war das nicht sowieso das selbe? Rechts von mir war die Theke, die im Moment nicht besetzt war – warum auch? Es war immerhin noch Nachmittag und um diese Uhrzeit hatte noch keiner Zeit, sich in einer Bar zu amüsieren. Dann gab es noch viele Tische mitsamt Stühlen in dem Raum, obwohl Saal wohl eher passte. In der Mitte war eine freie Fläche zum Tanzen – ich nahm an, dass sie zum Tanzen war. Wozu war sie sonst da? Vor der freien Fläche, auf der momentan ein paar Stühle standen, war ein etwas erhöhter Teil, den man wohl als Bühne bezeichnen konnte. Auf den Stühlen saßen junge Leute – vermutlich auch Bewerber. Einer unter ihnen stach hervor, da er älter als die anderen zu sein schien. Er hatte schwarze Haare und einen dunkleren Teint als die anderen. Wenn ich eine Frau gewesen wäre, hätte ich vermutlich gesagt, dass er gut aussähe - und das trotz seines fortgeschrittenen Alters: er war vermutlich so Ende zwanzig - , aber da ich nicht weiblich war - Gott sei Dank! - sagte ich so etwas auch nicht. Einer der jungen Leute stand auf der Bühne und nickte hin und wieder. Dann drehte sich der ältere Mann auf einmal um und sah mich an. „Was willst du hier?“, fragte er mich, nicht direkt in einem kalten Tonfall, sondern eher in einem distanzierten. Außerdem bemerkte ich einen Akzent in seiner Aussprache, konnte ihn jedoch nicht exakt zuordnen. „Ich bin wegen der Stelle hier“, erwiderte ich und ließ mir meine Unsicherheit nicht anmerken. Ich glaube, es gelang mir recht gut. „Du bist zu spät“, meinte er und wollte sich schon wieder abwenden, als ich ihn aufhielt, indem ich sagte: „Bitte, kann ich nicht wenigstens einmal vorsingen?“ Das Stück, das er sich schon abgewandt hatte, drehte er sich wieder zu mir um, damit er mich ansehen konnte, während er sprach: „Du bist zu spät. Ich lege sehr großen Wert auf Pünktlichkeit. Außerdem nehme ich Felix hier.“ Er nickte mit seinem Kopf in Richtung des jungen Mannes, der auf der Bühne stand. Mir fiel auf, dass der ältere das ‚r’ rollte. Wo hatte ich diesen Akzent nur schon einmal gehört? „Bitte, hören Sie sich mich bitte an! Was haben Sie schon zu verlieren? Nichts, oder? Außer vielleicht so drei bis vier Minuten, die ich für mein Lied brauche. Und wenn Sie mich nicht nehmen, dann hatten Sie wenigstens noch ein wenig kostenlose Unterhaltung.“ Er fixierte mich mit seinen braunen Augen, musterte mich ausgiebig, dann ruckte er mit dem Kopf in Richtung Bühne. Ich sah ihn ungläubig an, immerhin hatte ich schon nicht mehr damit gerechnet, dass er mir nachgeben würde. Er schien sehr stur zu sein. Ich kletterte auf die Empore und sah auf die vielleicht zehn Bewerber, die trotz der Ablehnung des Clubbesitzers noch hier waren, den jungen Mann, der anscheinend Felix hieß und mich mit einem distanzierten Blick musterte, und den Ladenbesitzer selbst. Dieser sah mich noch ein letztes Mal an, bevor er fragte: „Wie alt bist du?“ Nein! Das konnte ein Problem werden. Ich wusste, dass Volljährige lieber als Minderjährige genommen wurden - dreimal darf wer auch immer raten, zu wem ich gehörte. „17.“ „Du weißt, dass ich nicht so gerne Minderjährige nehme?“ Wieder ein Nicken meinerseits. Überrascht musterte er mich. Anscheinend hatte er nicht damit gerechnet, dass ich das so locker nehmen würde, immerhin wurden meine Chancen so noch geringer, dass er mich nehmen würde. „Schön, du musst gut sein, richtig gut, wenn du mich überzeugen willst. Was hast du denn?“ „Wenn Sie nichts dagegen hätten, würde ich >You’re my mate< von Right Said Fred singen.“ Er nickte. „Dann leg mal los. Mikro steht ja vor dir.“ „Muss ich mit Mikro singen?“, fragte ich. Ich sang ungern mit Mikro, wenn ich nicht unbedingt musste. Ich wusste nicht, woran das lag. Es war einfach so. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass sich meine Stimme mit Mikro anders anhörte, schlechter, und deswegen ließ ich das lieber. Der Clubbesitzer zog eine Augenbraue hoch und musterte mich erneut überrascht. „Nein, aber nur, wenn du laut genug bist. Kannst du den gesamten Saal mit deiner Stimme erfüllen?“ Ich musste den Raum gar nicht erst inspizieren, um zu wissen, dass ich das konnte. Stattdessen nickte ich. Nun folgte die zweite Augenbraue der ersten. Vermutlich glaubte er mir nicht. Warum sollte er auch? Würde ich einem wildfremden Dahergelaufenen glauben, dass er mein seit langem verschollener Bruder wäre – von dem ich nichts wusste, wohlgemerkt? Wahrscheinlich nicht. „Beweis es uns“, sagte der Clubbesitzer. Wieder ein Nicken meinerseits. Ich trat einige Schritte näher an den Rand der Bühne heran, bis ich nur noch einen Schritt von eben diesem entfernt stand. Dann suchte ich tief in mir den Takt, den Rhythmus, den ich für das Lied brauchte. Danach holte ich noch ein letztes Mal tief Luft, bevor ich anfing zu singen. Meine Stimme erfüllte den gesamten Raum - spielend, sollte man noch hinzufügen. Ich legte alles, was ich hatte, in dieses Lied, all meine Emotionen. Meine Freude, die ich tief in mir spürte, verknüpfte ich in das Lied und sang das Lied mit so viel Elan, das man glauben könnte, ich wäre hyperaktiv. Ich fühlte mich gut. Ganz ehrlich, ich fühlte mich gut, aber vielleicht lag das auch einfach an der fröhlichen Natur des Liedes, das ich hier sang. Wer wusste das schon? Als ich geendet hatte, sah ich den Clubbesitzer erwartungsvoll an. Dieser schien überrascht, verbarg das jedoch schnell wieder hinter seinen eisernen Gesichtszügen. Innerlich grinste ich. Ich hatte also Chancen. Gut... Der Besitzer schien zu überlegen. „Das war ja ganz schön und gut“- Hallo? Ging's dem noch ganz gut?! Ich meine, ich hatte alles gegeben - „aber das war ein recht einfaches Lied. Hast du nicht auch noch etwas, das ein wenig schwieriger zu singen ist?“ Aha, da kam es ihm also drauf an. Warum sagte er das nicht gleich? Ich überlegte. Da gab es noch so ein extrem schmalziges von den Backstreet Boys, aber ob ich das dem Rest antun konnte? Ich meine, wenn ich Pech hatte, würde der Clubbesitzer danach kotzen, weil das so schmierig war, dass ihm glatt die Galle hochkam. Oder aber er mochte das Lied einfach nicht - wer konnte es ihm schon verübeln? Deutlich nicht sehr überzeugt sagte ich: „>As long as you love me<, Backstreet Boys, aber ich glaube nicht, dass Sie wollen, dass ich das singe.“ „Warum nicht? Mach doch mal.“ Ich seufzte. Mir blieb auch nichts erspart... Man hatte zwar eben an meiner Stimme gemerkt, dass ich das nicht singen wollte, doch als ich es jetzt doch tat, konnte man mir nichts mehr von meiner Unlust anmerken. Wie auch schon davor legte ich alle meine Gefühle in das Lied. Ich sang mit Liebe in meiner Stimme - obwohl ich momentan nicht verliebt war – und machte das Lied so noch überzeugender, als es meine Stimme sowieso schon tat. Als ich den Clubbesitzer ansah, konnte ich keine Regung in seinem Gesicht erkennen. Warum musste er mich so quälen? Konnte er mir nicht einfach zeigen, ob er meine Stimme, meinen Gesang, mochte oder nicht? Ich glaube - oder besser, ich hoffte - ich war ganz gut, aber wissen tat ich das nicht. Ich überschätzte bzw. unterschätzte mich nämlich immer gerne. Als ich fertig war, sah ich einen kurzen Augenblick auf den Boden, bevor ich meinen Blick anhob und den Clubbesitzer anblickte. Er sah nicht sonderlich anders aus, bis mir ein Glitzern in seinen Augen auffiel. Auch wenn er keine Gefühlsregung zeigen wollte, so spiegelte sich doch etwas von seinem Inneren in seinen Augen wider – auch wenn ich es nicht deuten konnte, zu meinem Unglück. Empathie lag mir nicht besonders... Nachdem ich das Lied schließlich ausklingen ließ, sagte er eine lange Zeit nichts. Warum wusste ich nicht. Mochte er meine Performance nicht? Auch die anderen Bewerber sagten nichts. Hatten die jetzt alle die Sprache verloren? Was war nur mit denen los? Diese Anspannung würde mich noch umbringen! Na super, ich konnte schon den Zeitungsartikel vor mir sehen. >17-jähriger stirbt bei Vorstellungsgespräch aufgrund zu hoher seelische Belastung.< Innerlich schüttelte ich den Kopf. Wie kam ich nur immer auf solche seltsamen Gedanken? Konnte der Clubbesitzer nicht etwas sagen?! Ich verzweifelte hier noch! Innerlich starb ich schon tausend Tode! Nach einer schier endlos lang erscheinenden Zeit sagte er etwas: „Das war gar nicht so schlecht.“ Das war gar nicht so schlecht?! Ging's dem eigentlich noch ganz gut?! Das war schon fast weltklasse! Und der sagte, es wäre >ganz gutIt’s all coming back to me now< von Meat Loaf und Marion Raven?” Ich schüttelte den Kopf. „Haben Sie den Text?“ Nun war es an dem Barbesitzer eine Augenbraue hochzuziehen. „Du kennst das Lied nicht, hast es noch nie gehört, willst es aber trotzdem singen, obwohl es schwer ist?“ Ich nickte. „Sonst hätte ich ich es ja wohl kaum gesagt, oder?“ Der Clubbesitzer sah mich noch kurz an, berechnend, überlegend. Dann nickte er, sich anscheinend selbst zustimmend. „Jonny!“, rief er. Sofort kam ein junger Mann aus einer Tür, die sich rechts von der Bühne befand, wenn man von vorne auf sie blickte. Seine dunkelblauen, fast schwarzen, mittellangen Haare wirbelten um seinen Kopf, als er zum Stehen kam. „Ja?“, fragte er. „Bring diesem jungen Mann“-er deutete auf mich-„den Text von >It’s all coming back to me now<.“ Jonny nickte und verschwand wieder hinter der Tür. Er brauchte nicht lange, um den erwünschten Text zu finden, und kam deswegen auch schnell wieder. Er drückte mir den Text in die Hand - dabei stellte ich fest, dass er ungefähr so groß wie ich war und smaragdgrüne Augen hatte – und ging wieder zu seiner Tür, verweilte dort jedoch, drehte sich wieder um und blieb dort stehen. Anscheinend wollte er die kurz bevor stehende Show nicht verpassen. „Lassen sie mich den Text einmal kurz durchlesen“, meinte ich. Der Barbesitzer nickte zustimmend und ließ mich mit dem Lied alleine. Ich sah mir den Text an. „Ein Duett?“, fragte ich ungläubig, als ich die zweite Stimme in dem Lied bemerkte. Der Clubbesitzer nickte wieder. „Felix wird den weiblichen Part übernehmen.“ Ich nickte. Was konnte ich auch anderes tun? Richtig, nichts. Ich konnte ihm immerhin nicht widersprechen, erst recht nicht, wenn ich einen Job bei ihm haben wollte. Das würde nur ein schlechtes Licht auf mich werfen. Dann würde er sicherlich denken, ich wäre widerspenstig und stur (was du ja eigentlich auch bist). Als ich fertig war, sah ich vom Text auf und in Richtung des Barbesitzers. „Fertig?“, fragte er. Wieder nickte ich. „Gut, dann kriegst du jetzt einmal die Melodie davon zu hören. Damit du in etwa weißt, wie das Lied funktioniert.“ Ich nickte. Langsam wurde das zu einer Art Angewohnheit. Jonny schien sich angesprochen zu fühlen, denn er kam zu mir auf die Bühne und ging hinter mich. Als ich mich umdrehte, um ihm mit den Augen zu folgen, entdeckte ich erst jetzt einen Flügel, der auf der Bühne stand. Seltsam, als ich vor wenigen Minuten hier herauf gekommen war, war er mir gar nicht aufgefallen (wie kann einen Flügel nicht sehen? Immerhin ist der ziemlich groß!). Jonny setzte sich ohne Umschweife an das Instrument und begann zu spielen. Ich lauschte wie gebannt der Melodie. Sie war einfach wunderschön. Kombiniert mit dem Text ergab das bestimmt ein herrliches Lied. Es juckte mir in den Fingern, einfach darauf loszusingen, obwohl ich noch nicht einmal wusste, wann ich einzusetzen hatte. Also konzentrierte ich mich und versuchte herauszufinden, wann ich anfangen musste. Ich lauschte den Klängen des Flügels und folgte dem Text mit den Augen. Ich konnte mir in etwa überlegen, wann ich einzusetzen hatte, sicher war ich mir allerdings nicht. Wieder dachte ich, dass das Lied, wenn man Melodie und Text kombinierte, wunderschön sein musste. Ich gab es zu: Ich stand auf schnulzige Liebeslieder. Gut, ich mochte auch alle möglichen anderen Lieder von Heavy Metal über Rap über J-Rock und so weiter, aber bei den Liebesliedern kann man a) am besten mitsingen, b) liegen sie mir einfach und c) kann ich in ihnen meine Gefühle und Gedanken am besten ausdrücken. Ich mochte den Songtext sofort, denn mir war von Anfang an klar, dass das ein Liebeslied war, wenn auch ein trauriges. Und ich musste zugeben, dass ich mich auch ab und zu so fühlte wie in diesem Lied beschrieben. Einsam, verlassen, von der Welt allein gelassen. Dann wurde ich abrupt aus meinen Gedanken gerissen, als Jonny fertig war und der Clubbesitzer mich fragte, ob ich soweit wäre, damit wir anfangen könnten. Ich nickte – mal wieder, was eine Überraschung – und wartete darauf, dass Felix zu mir auf die Bühne kam. Als er dann zu mir kam - mir fiel zum ersten Mal auf, dass er einen langen, geflochtenen, braunen Zopf hatte - , nahm er sich das Mikro und wartete darauf, dass Jonny anfing zu spielen. Doch bevor das geschah, fragte mich der Barbeitzer: „Weißt du, wann du singen musst, oder soll dir Jonny immer ein Zeichen geben, wenn dein Part kommt?“ Ich schüttelte den Kopf – wow, mal kein zustimmendes Nicken! –, worauf mich Felix nur ungläubig ansah und mich der Clubbesitzer interessiert musterte. Anscheinend hätten beide nicht gedacht, dass ich schon nach nur einem Mal hören wusste, wann ich zu singen hatte. Tja, ich war halt immer für eine Überraschung gut, ein Naturtalent eben. Ich grinste in mich hinein. Wenn die wüssten, was ich noch alles konnte, würden die mich sicher noch viel ungläubiger ansehen. Dann begann Jonny zu spielen und ich fing an der richtigen Stelle an zu singen, was mir dadurch gezeigt wurde, dass mich Felix noch ungläubiger ansah als davor und dem Barbesitzer so etwas wie Bewunderung in den Augen geschrieben stand. Von Anfang an sang ich mit vollen Emotionen - mit Liebe und Trauer - , sodass man denken konnte, dass ich das Lied selbst geschrieben hätte und ich es schon immer gesungen hätte. Joey: There were nights when the wind was so cold That my body froze in bed If I just listened to it Right outside the window Felix war so überrascht von mir, dass er beinahe verpasste, an seiner Stelle anzufangen zu singen. Felix: There were days when the sun was so cruel That all the tears turned to dust And I just knew my eyes were Drying up forever Ich schaffte es sogar, mit Felix gemeinsam in das Duett einzustimmen, ohne dass ich zu früh oder zu spät war. Beide: I finished crying in the instant that you left And I can’t remember where or when or how And I banished every memory you and I had ever made Dann hatte wieder ich meinen Einsatz. Joey: But when you touch me like this (Felix: touch me like this) And I hold you like that (Felix: hold me like that) It’s so hard to believe but Beide: It’s all coming back to me now Felix: It's all coming back, it's all coming back to me now Joey: There were moments of gold And there were Beide: flashes of light There were nights of endless pleasure It was more than any laws allow Baby, Baby Joey: If I kiss you like this (Felix: kiss you like this) Joey: And if you whisper like that (Felix: whisper like that) Joey: It was lost long ago But it’s Beide: all coming back to me Joey: If you want me like this (Felix: want me like this) Joey: And if you need me like that (Felix: need me like that) Joey: It was dead long ago But it’s Beide: all coming back to me It’s so hard to resist And it’s all coming back to me I can barely recall But it’s all coming back to me now Beide: But you were history with the slamming of the door And I made myself so strong again somehow And I never wasted any of my time on you since then Joey: But if I touch you like this (Felix: touch you like this) Joey: And if you kiss me like that (Felix: kiss me like that) Joey: It was gone with the wind But it's Beide: all coming back to me now (Felix: It's all coming back, it's all coming back to me now) Joey: There were moments of gold Joey: And there were Beide: flashes of light There were nights of endless pleasure It was more than all your laws allow Baby, Baby, Baby Joey: When you touch me like this (Felix: touch me like this) Joey: And when you hold me like that (Felix: hold me like that) Joey: It was gone with the wind Joey: But it's Beide: all coming back to me Joey: When you see me like this (Felix: see me like this) Joey: And when I see you like that (Felix: see you like that) Joey: Then we see what we want to see Beide: All coming back to me The flesh and the fantasies All coming back to me I can barely recall But it's all coming back to me now Joey: If you forgive me all this (Felix: forgive me all this) Joey: If I forgive you all that (Felix: forgive you all that) Joey: We forgive and forget Beide: And it's all coming back to me now Felix: It's all coming back to me now Joey: We forgive and forget Beide: And it’s all coming back to me now Ich hatte so viele von meinen eigenen Gefühlen in dieses Lied gesteckt - hauptsächlich Trauer - , dass man mir nicht mehr glauben konnte, dass ich das Lied wirklich nicht kannte. Dazu war es viel zu perfekt gesungen – allerdings war dem wirklich so. Ich kannte das Lied nicht. Am Ende des Liedes hatte ich Felix mit einem verträumten Gesicht angesehen, damit man sah, dass ich in dem Lied aufging. Ich sang das Lied nicht nur, ich spielte es auch gleich, um noch mehr Ausdruck hineinzubringen – obwohl ich das durch meine Stimme eigentlich nicht mehr nötig hatte. Sie allein war schon Ausdruck genug. Gott, hörte sich das eingebildet an! Felix sah zurück, wenn auch nicht ganz so überzeugend wie meine Wenigkeit. Sänger waren halt doch auch eine Art Schauspieler. Dann drehte ich mich zu unserem Publikum um, das erst still war und dann vor Begeisterung anfing zu klatschen. Selbst mir fiel es dieses Mal nicht schwer, die Miene des Clubbesitzers zu deuten: Sie strahlte geradezu Begeisterung aus. „Das war einfach nur grandios! Und du bist dir sicher, dass du das Lied nicht doch schon mal irgendwo gesungen hast?“ Ich schüttelte den Kopf. „Noch nie. Was hätte ich für einen Grund, Sie zu belügen? Genau, gar keinen.“ „Du bist gut, Junge. Ich habe mich entschieden. Du wirst hier arbeiten.“ Felix warf ihm einen bestürzten Blick zu, immerhin sollte er noch bis vor kurzem hier anfangen. Danach heftete sich sein Blick auf mich und er wurde böse, mörderisch. Er hatte braune Augen, wie mir auffiel. Aber im Allgemeinen sah er gewöhnlich aus, nichts besonderes. Ich weiß, ich war mit meinen blonden Haaren auch nichts besonderes, aber ich stach wenigstens mit meiner Stimme aus der Masse hervor, im Gegensatz zu ihm. In letzter Zeit war ich wirklich ziemlich arrogant geworden, wie mir auffiel, ansonsten hätte ich Felix nie in Gedanken fertig gemacht... „Nimm's ihm nicht übel, Felix. Er hat mich einfach mehr von sich überzeugt als du von dir.“ Dann wandte sich der Barbesitzer wieder mir zu: „Wie heißt du? Ich kann dich schließlich schlecht immer mit >Junge< ansprechen.“ Ein kleines Lächeln schlich auf seine Züge. „Mein Name ist Joseph Wheeler. Aber nennen Sie mich ruhig Joey.“ „Gut, Joey. Ich heiße Carlos Alejandro Eduardo Jesús Amaya García.“ Verwirrt sah ich ihn an. „Und was war davon jetzt genau Ihr Vorname?“ Carlos Alejandro Eduardo Jesús Amaya García lachte auf und meinte: „Meine Vornamen sind Carlos Alejandro Eduardo Jesús.“ Ungläubig sah ich ihn an, woraufhin er wieder lachte und erklärte: „Ich bin Spanier und in Spanien ist es gar nicht unüblich, dass man so viele Namen bekommt. Du kannst mich aber Carlos nennen.“ Ich nickte – kam mir das nicht irgend woher bekannt vor? Hatte ich nicht vorhin schon die ganze Zeit genickt? Nein, überhaupt nicht! „Gut, dann zu den formalen Aspekten. Du bekommst zwei Tage in der Woche frei, allerdings nicht das Wochenende. Arbeiten musst du immer von neun bis elf Uhr abends am Wochenende bzw. acht bis zehn Uhr in der Woche. Welche Tage möchtest du frei bekommen?“ Ich überlegte. „Freitags.“ Carlos schüttelte den Kopf. „Das ist auch Wochenende.“ Ich hasste es zu betteln, aber jetzt musste ich das wohl oder übel machen. „Aber Carlos! Ich bin Schüler und habe Freunde! Wenn ich schon nicht das Wochenende frei bekommen kann, warum dann nicht freitags? Immerhin wollen die mit mir zusammen auch mal in die Disko gehen und in der Woche ist das nicht so dolle angesagt, es sei denn, wir wollen am nächsten Tag verkatert und unausgeschlafen in der Schule sitzen.“ Carlos schien nachzudenken. „Was wären denn deine Alternativvorschläge? Ich könnte mir vorstellen, dass ich dir einmal im Monat am Freitag freigebe.“ „Nur einen? Drei!“ „Zwei, das ist mein letztes Angebot.“ Er klang ganz so, als würde er wirklich nicht mit sich darüber reden lassen. Ich nickte. „Dann würd' ich gerne am Montag und am Donnerstag frei haben.“ Carlos überlegte wieder und meinte dann: „Ist ok. Aber wenn du in der Woche am Freitag frei hast, dann musst du dir überlegen, ob du in der gleichen Woche lieber montags oder donnerstags frei haben möchtest, und den anderen Tag dafür nicht. Drei Tage bekommst du nämlich nicht frei.“ Wieder stimmte ich zu. „Gut, diesen Freitag kann ich dir aber noch nicht frei geben. Da hast du Premiere. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass du mehr Tage frei bekommst. Aber das hängt davon ab, wie sehr das Publikum dich mag.“ „Sí, Senor“, sagte ich und sofort huschte ein Lächeln über Carlos’ Gesicht. Anscheinend fand er es toll von mir, dass ich ihm auf Spanisch geantwortet hatte. //Schleimer!//, schimpfte ich mich selbst. Das widersprach immerhin vollkommen meinem Lebensstil. Schleimen war das letzte, was es auf dieser Welt gab! Man sollte entweder so überzeugen, wie man war, oder nicht, aber nicht schleimen, wenn man nichts konnte, das aber verstecken wollte! „Gut, dann komm jetzt mit mir in mein Büro. Da setzen wir einen Vertrag auf.“ Dann wandte er sich an Felix: „Möchtest du an den Tagen bei mir arbeiten, an denen Joey frei hat?“ Felix schien kurz zu überlegen, dann nickte er zustimmend. „Gut, dann komm du auch mit in mein Büro. Und ihr anderen“-er drehte sich zu den restlichen Bewerbern um-„verschwindet jetzt. Es war nett von euch, dass ihr hier vorbeigeschaut habt, doch leider kann ich euch keinen Job anbieten, sodass ich jetzt keine Verwendung mehr für euch habe.“ Brummend erhoben sich die anderen und gingen zum Ausgang. Sie waren nicht sehr begeistert von dem Rausschmiss (wer kann's ihnen schon verübeln, wenn man bis eben noch sone geile Show geliefert bekommen hat?), aber sie ließen uns drei doch alleine. Nachdem wir durch die Tür gegangen waren, durch die Jonny vorhin gekommen war und durch die er sich auch still und heimlich wieder verabschiedet hatte, als wir mit dem Lied fertig waren, gingen wir einen langen Gang entlang, in dem mehrere Türen waren, durch die wir jedoch nicht gingen. Am Ende des Ganges aber öffnete Carlos eine Tür und machte den Durchgang zu einem Büro sichtbar. Links und rechts an den Wänden standen Bücherregale, die nur sehr wenige Bücher enthielten, dafür aber viele Aktenordner. In der linken Ecke, die an die Wand grenzte, die gegenüber der Tür lag, stand eine große Topfpflanze. Ich glaube, es war ein Gummibaum. In der Wand gegenüber der Tür war ein großes Fenster eingelassen, dass aber im Moment durch eine Jalousie verdeckt war, da sonst die Abendsonne in das Zimmer scheinen und es unnütz aufheizen würde. In der Mitte des Raumes stand ein großer Schreibtisch, der mit allem möglichen vollgestapelt war. Mit Akten, Zetteln und weiß der Geier was noch. Auf der Mitte des Tisches stand ein Laptop. Carlos ließ sich hinter eben diesen sinken und bedeutete Felix und mir, dass wir uns auf die – wie der Zufall es so wollte – zwei Stühle niederlassen sollten. So gegen neun Uhr abends war ich wieder zu Hause. Mann o Mann, dieses Vorstellungsgespräch hatte ganz schön lange gedauert. Dass muss wohl an meinen geilen Vorstellungen gelegen haben. //Eingebildeter Sack!//, sagte ich zu mir selbst. Das konnte so nicht weitergehen! Ich musste irgendwie wieder von meinem hohen Ross herunterkommen. Koste es, was es wolle. Ich ließ mich erschöpft auf mein Bett fallen. In dem Büro hatten Felix und ich je einen Vertrag bekommen, den wir beide unterschrieben, nachdem wir den jeweils unsrigen sorgfältig auf irgendwelche Fehler durchgelesen hatten. Ich hatte selbst das Kleingedruckte konzentriert gelesen. Da wir aber beide keine >Fallen< finden konnten, unterschrieben wir und konnten dann gehen, natürlich nicht, ohne vorher noch eine Kopie zu bekommen. Fast sofort schlief ich ein, ohne mich davor noch auszuziehen, geschweige denn noch etwas zu essen. Hallo??? Ohne noch zu essen! Das war nicht normal, jedenfalls nicht für mich! Ich lebte immerhin fürs Essen. Wenn mir nichts zu essen zur Verfügung stand, dann war ich innerhalb weniger Stunden am Verhungern! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)