Blues Brother von abgemeldet (Kaiba x Joey) ================================================================================ Kapitel 3: Der zweite Auftritt ------------------------------ Am nächsten Morgen wachte ich erst spät wieder auf. Ich war noch etwas länger geblieben, um mich unters Volk zu mischen und um mich auch ein wenig zu amüsieren, schließlich hatte ich da auch ein Recht drauf, erst recht, wenn ich mit meiner Arbeit fertig war. Ich wurde von den Gästen erkannt – das wäre wohl auch ein wenig seltsam, hätten sie den Typen nicht erkannt, der den gesamten Abend erhöht auf einer Bühne stand und so aus der Masse hervorstach. Die Mädchen schlugen sich praktisch um mich – bis natürlich auf das eine, das durch meine Hilfe zu ihrem Freund gekommen war. Die kam nur mit ihrem neuen Freund händchenhaltend zu mir und bedankte sich bei mir schüchtern, stotternd und mit dem Blick auf den Boden gerichtet. Ich lachte laut auf und meinte, dass ich das gerne getan hätte. Daraufhin sah sie mir ins Gesicht und lächelte mich an. Dieses Lächeln erwärmte mein Herz, obwohl ich nichts von diesem Mädchen wollte. Ich freute mich für sie, immerhin hatte sie ab diesem Abend eine geliebte Person, die mit ihr durch dick und dünn ging. Sie verschwand wieder mit ihrem Freund in der Menge, nachdem sie sich bedankt hatte. Ich glaubte, ich hatte mit so gut wie jedem Mädchen getanzt, das diesen Adend in der Disko war. Kaum eines von ihnen sah ich länger als einen Tanz, danach wurde ich dem Mädchen, mit dem ich gerade getanzt hatte, geradezu krampfhaft aus den Armen gerissen – das tat ziemlich oft weh, aber auf meine Gefühle wurde hier wohl nicht geachtet, hauptsache, die Mädchen bekamen, was sie wollten. Es ging hier ja auch nur um mich. War ja egal, wenn ich bei einem Kampf zwischen zwei Mädchen, die sich um mich stritten, in der Mitte auseinanderriss, wenn die eine mir an meinem einen Arm zerrte und die andere an meinem anderen. Selbst Kitian hatte einmal mit mir getanzt – sie ließ es sich anscheinend nicht nehmen – und meinte währenddessen, dass ich es echt super gemacht hätte und mir die Worte Carlos’ nicht so zu Herzen nehmen sollte. Er vergab nur sehr selten Lob. Anscheinend war er nicht der Typ dafür. Es blieb allerdings bei diesem einen Tanz, da sie eigentlich arbeiten musste und sie nicht von Carlos erwischt werden wollte, wie sie sich darum drückte. Als sie wieder gegangen war, stritten sich wieder die anderen Mächen um mich, und immer, wenn ich mit einer von ihnen tanzte, zerfloss sie beinahe bei mienem Anblick und himmelte mich einfach nur an. Trotz des Streits der Mädchen um mich, genoss ich es, einmal in meinem Leben im Mittelpunkt zu stehen, auch wenn die Mädchen einem schon irgendwie auf die Nerven gehen konnten, weil sie echt nichts anderes machten, als mich anzuschmachten. Ich konnte noch nicht einmal ein anständiges Gespräch mit einer von ihnen führen, weil es irgendwann immer darauf hinauslief, dass ich einfach nur – Achtung, ich zitiere – „himmlisch“, „göttlich“ oder der gleichen war. Einige von ihnen boten mir sogar an, mit ihnen nach Hause zu gehen. Wäre ich einer dieser notgeilen Typen, die immer in den Nachrichten auftauchten, weil sie arme, kleine, schutzlose Mädchen vergewaltigten, wäre ich sicherlich mit ihnen gegangen, doch da ich ein anständiger, junger Mann war, lehnte ich immer höflich ab. Ich schenkte ihnen ein Lächeln oder ein Grinsen und entschuldigte mich bei ihnen. Es würde nicht an ihnen liegen, doch ich würde auf die richtige warten und bis dahin würde ich nicht mit jeder in die Kiste springen. Als ich ihnen das sagte, wurde ihre Anhimmelung für mich nur noch größer. Einige sagten, ich wäre einfach der beste Typ, dem sie jemals begegnet wären, andere sagten, ich wäre so verantwortungsvoll und schmolzen dahin, wieder andere schafften einfach nicht mehr als ein „süß“ zu hauchen. War ich ein Popstar oder was? Ich musste wirklich ein gutaussehender, junger Mann sein (guck mal in den Spiegel, dann siehtst du, wie gut du aussiehst!), wenn die mich so anhimmelten. Das war ja schon fast unheimlich. Ich blieb noch eine Weile liegen und ließ den gestrigen Abend noch einmal Revue passieren. Irgendwie war es lustig gewesen, wie mich die Mädchen anschmachteten. Und das würde jetzt erst einmal so weiter gehen, denn ich war ja fest angestellt bei Carlos und würde so gut wie jeden Abend bei ihm singen. Und die Mädchen wären Wachs in meinen Händen. Ich wagte zu bezweifeln, dass sich die vielen Mädchen an meine regelmäßigen Auftritte gewöhnten, dazu war mein erstes Auftreten einfach zu imposant gewesen. Ich glaubte nicht, dass sie meiner irgendwann überdrüssig wurden. Immerhin sah ich anscheinend gut aus und konnte zudem noch gut singen. Wann erlebte man so eine – konnte ich mich selbst als Sexbombe bezeichnen? – schon mal live, außer auf derbe überteuerten Konzerten von irgendwelchen Popstars? Ich stand auf und machte mich langsam für den Tag fertig. Duschen würde ich mir für heute Abend aufbewahren, immerhin wäre es sehr verschwenderisch, wenn ich zweimal am Tag duschen würde. Ich versuchte zu mir selbst zu sprechen – das hört sich jetzt verdammt nach einem Selbstgespräch an, aber ich wollte nur testen, wie es meiner Stimme ging, immerhin war ich es nicht gewohnt, ganze zwei Stunden am Tag zu singen, laut zu singen. Zu meinem Pech war ich doch ein wenig heiser. Das musste ich bis heute Abend aber in den Grifff bekommen haben, schließlich musste ich da wieder arbeiten und wenn ich da mit nicht vorhandener Stimme auftauchte, wäre das nicht sehr gut. Ein Sänger ohne Stimme ist schließlich so wie Fahrrad ohne Rad, er war vollkommen abhängig von seiner Stimme, genauso wie das Fahrrad abhängig von seinen Rädern war. Verschlafen schlurfte ich also in die Küche und machte mir einen heißen Tee, in der Hoffnung, der Tee würde meiner leicht angeschlagenen Stimme Linderung verschaffen. Den Rest des Tages verbrachte ich damit, faul rumzuliegen und nichts zu tun. Mein Vater war verschwunden, verschollen, sodass ich keine Angst haben musste, dass er mich wieder schlug oder dass er mich andernweitig störte. Als es dann langsam wieder Abend wurde, duschte ich mich. Meine Stimme hatte sich wieder erholt – hab ja schließlich den ganzen Tag nicht geredet (warum auch? Er ist ja die ganze Zeit nur mit sich selbst zu Hause gewesen). Dann machte ich mich fertig, zog allerdings andere Sachen an als getern und machte mich dann langsam auf den Weg zu dem Club. Ich konnte es mir schließlich nicht leisten, wenn ich zwei Tage lang das gleiche Outfit anhatte, jedenfalls nicht, wenn es meine Arbeit anging. Ich musste meinen Gästen Abwechslung bieten, sonst wäre das ja langweilig. Da ich mir diese Mal mehr Zeit ließ als beim ersten Mal, kam ich erst nach einer guten Dreiviertelstunde an. Aber ich hatte ja auch Zeit, also, warum sollte ich mich beeilen? Das hatte ich nicht nötig – es sei denn, es war morgens vor der Schule, aber das tat jetzt nichts zur Sache... Vor dem Club war schon wieder herber Andrang, doch den ignorierte ich – schließlich hatte ich ja nichts mit ihm zu tun, jedenfalls noch nicht – und ging zum Hintereingang. Dort traf ich auf einen mir unbekannte Mann, den ich auch gleich ansprach: „Was machen sie da?“ Er drehte sich um und sah mich an. Er hatte lilane Haare und um seine Stirn war ein Band gewickelt, das seine Haarpracht zurückhielt. Seine grauen Augen flogen über meinen gesamten Körper und musterten ihn ausgiebig. Mir lief ein Schauer über den Rücken, zu Recht, denn er war auch noch größer als ich und mir fiel sofort sein durchtrainierter Körper auf. Irgendwie hatte ich das Gefühl, er würde mich mit seinen Blicken ausziehen, sehr unangenehm, jedenfalls wenn das von einem mir vollkommen unbekannten Typen kam. Dann blieb er an meinen Augen hängen. Ich wollte eigentlich meinen Kopf abwenden, doch aus einem mir unbekannten Grund schaffte ich es nicht und sah ihm weiter in diese seltsam grauen Augen. „Ich will da rein. Ist doch logisch, wenn man da drinnen als Barkeeper zu arbeiten hat, oder nicht?“ Ich traute dem Kerl kein Stück. Vielleicht wollte er ja auch einbrechen oder kostenlos in den Club kommen. Wer wusste das schon bie der Kriminalität, die heuzutage auf den Straßen herrschte? „Du kannst mir ruhig trauen, Joey. Warum sollte ich sonst hier hinten sein?“, fragte er mich. Ich wollte gerade etwas giftiges erwidern, als mir etwas auffiel. Woher, zum Henker, kannte der meinen Namen?! Das war jetzt doch mehr als nur unheimlich. Konnte der Gedanken lesen oder was? Machte der einen auf Hobbyzauberer? Auf einmal fing mein gegenüber an zu lachen und meinte: „Du solltest mal dein Gesicht sehen! Zum Wegschmeißen! Ich bin Toshie, der Barkeeper.“ Er reichte mir seine Hand, die ich argwöhnisch musterte, ihm dann in die Augen sah und fragte: „Woher kennst du meinen Namen?“ Das ich ihn gerade gedutzt hatte, bemerkte ich gar nicht, zu groß war mein Misstrauen. Wieder lachte er laut. „Na hör mal! Ich war gestern auch da. Ich hab deine grandiose Show miterlebt und hab nebenbei allen, die etwas zu trinken haben wollten, etwas gemixt.“ „Ach tatsächlich? Wo haben wir denn eine Bar?“, fragte ich, vollkommen vergessen habend, dass wirklich eine existierte. Toshie lachte wieder laut. „Na, du bist mir ja einer! Auf der rechten Seite, wenn man durch den Flur am Haupteingang kommt. Du willst mir jetzt nicht sagen, dass du die nicht gesehen hast, oder? Ich meine, du hast doch sogar die Mädchen gestern ganz oft ganz nah an ihr vorbeigeführt.“ Ich schlug mir mit der flachen Hand gegen die Stirn. Wie konnte man nur so blöd sein? Ich meine, ich hatte sie doch sogar schon gesehen, als ich mein Vorstellungsgespräch hatte. Und gestern war ich wirklich ein paar Mal an ihr vorbeigekommen. Mir war sogar so, als wenn mich immer wieder die gleichen Augen in der Gegend angesehen hatten, sicher war ich mir aber nicht. Ob das Toshies Augen gewesen waren? Ich meine, so wie der mich gerade gemustert hatte? Ob der schwul war? Nicht, dass ich ein Problem damit hätte, aber dann musste ich mich wohl oder übel vor ihm in Acht nehmen, wenn er mich wirklich gerade gedanklich ausgezogen hatte, immerhin wollte ich nicht als >Nachtisch< für ihn enden. Man konnte immerhin nie wissen, vor allem nicht, wenn der ebenso begeistert wie die ganzen Mädchen gestern von mir gewesen waren. „Stimmt, da war ja was!“, meinte ich. Wieder lachte er und sagte: „Siehst du? Ich hab dir doch gesagt, dass da ne Bar ist.“ Er hielt mir erneut die Hand hin. Ich musterte sie zwar wieder misstrauisch, doch dieses Mal griff ich zu. Fehler, wie ich gleich merkte, denn er zog mich zu sich heran, nur um mich gleich darauf gegen die Tür zu drücken und meine Arme über meinem Kopf festnagelte. Was fiel dem ein?! Ich starrte ihn mit weit aufgerissenen, angstgeweiteten Augen an. Er kam meinem Gesicht mit seinem immer näher. Er hielt ein paar Zentimeter, bevor wir uns berührten, an und flüsterte: „Du bist echt süß.“ Was? Hatte ich da eben richtig gehört?! War er also wirklich schwul! Dann war das hier gerade mehr als nur gefährlich für mich (tatsächlich? Wie kommst du denn darauf? Man könnte meinen, dass das eine Pose wäre, die ihr jeden Tag macht). Er war also tatsächlich so begeistert wie die ganzen Mädchen von mir, wenn nicht sogar noch mehr. „La... Lass mich los“, stotterte ich mehr als nur eingeschüchtert. Ich wollte hier ganz schnell weg! Was fiel dem ein? Immerhin hatte ich nicht das Bedürfnis, mich hier von irdendsonem Kerl abknutschen zu lassen, den ich gerade mal fünf Minuten kannte, wenn es hochkam. „Wieso denn? Es ist doch gerade so schön“, erwiderte Toshie. Gerade, als er mir wieder näher kommen wollte, um mich zweifelsohne zu küssen, hörte ich eine mir nur zu bekannte, weibliche Stimme: „Toshie, lass Joey in Ruhe! Du machst dem armen Jungen Angst.“ Er entfernte sich wieder ein Stück von mir, sodass ich nun auch einen Blick auf meine Retterin werfen konnte. „Och, Kitian! Gerade, wos so schön war“, quängelte er. Er hörte sich fast wie ein überdimensional großen Kleinkind an. Doch er tat, wie ihm geheißen, dem Himmel sei Danke! Wer weiß, wo das geendet hätte, wenn Kitian nicht gekommen wäre... //Ok, Joey, diesen Gedanken führst du jetzt nicht weiter...//, dachte ich mir. //Das endet nur in irgend einer richtig ekligen Situation und das brauchst du nicht.// „Immer musst du stören!“, empörte er sich weiter. „Ich will nur nicht, dass du unserem neuen Gesangstalent einen Schock fürs Leben verpasst. Er muss heute Abend schließlich noch singen.“ Dann wandte sie sich an mich: „Das macht er mit jedem Neuling.“ Ich hatte mich währenddessen wieder einigermaßen gefangen und fragte: „Bei dir auch?“ Sie nickte. „Und was hast du gemacht, um ihn wieder los zu werden?“ Ein fieses Grinsen schlich sich auf ihre Züge. „Ich hab ihm dahin getreten, wos wehtut.“ Ungläubig sah ich sie an. „Ja, den Tritt spür ich heute noch“, meinte Toshie wehleidig. Ich schüttlete nur den Kopf. In was für einem Laden war ich hier nur gelandet? Was für Idioten liefen hier nur rum? Wenn ich nicht hundertprozentig wüsste, wie der Nachtclub von innen aussah, würde ich meinen, dass es sich hierbei um ein Irrenhaus handeln würde... Dann wurde ich unsanft aus meinen Gedanken geholt, denn Toshie verpasste mir einen ordentlichen Schlag auf meine Schulter. „Nimms mir nicht übel, aber ich kanns mir einfach nicht verkneifen. Das ist jedes Mal wieder lustig.“ Ich sah zu ihm auf und konnte mir eine Frage nicht verkneifen: „Das heißt, du bist nicht schwul?“ Innelich scholt ich mich selbst, denn immerhin hatte ich doch schon gelernt, dass Neugierde seeeeehr schädlich für mich sein konnte. Toshie sah mich mit einem undefinierbaren Blick an. Irgendwie war mir das unheimlich. Er versuchte schon wieder, mich mit seinen Blicken auszuziehen. War der Typ wirklich so notgeil oder kam mir das jetzt nur so vor? Ich meine, wer könnte es mir schon verübeln? Immerhin hatte er mich gerade noch ziemlich eingeschüchtert. „Vielleicht“, meinte er. Häh? Was sollte das denn heißen? Wusste der Kerl nicht, ob er schwul war oder was? Das wurde ja immer verrückter hier! Vielleicht war ich doch in einem Irrenhaus gelandet... Das ich mit Toshies Antwort überfordert war, musste mir wohl ins Gesicht geschrieben stehen, denn Kitian meinte: „Ab und zu mal. Das kommt immer auf seine emotionale Stimmung an. Dann hat er entweder nen Freund oder ne Freundin.“ Langsam merkte ich, dass Toshie eine seeeeeeehr seltsame Person war. „Das heißt, ich muss mich doch vor ihm in Acht nehmen?“, fragte ich unsicher. Kitian nickte energisch mit dem Kopf. „Zumal du voll sein Typ bist.“ Warum eigentlich immer ich? Warum musste immer ich so ein verkorkstes Leben haben? Warum konnte ich nicht einfach irgendein süßes Mädchen anziehen, dass mir vollkommen ergeben war und dem auch ich ergeben war? Aber nein! Stattdessen zog ich einen Typen an, der nicht wusste, ob er nun hetero oder homo war! Was eine verquere Welt! „Warum eigentlich immer ich?“, rutschte es mir dann heraus. Zwei Paar Augen musterten mich interessiert. „Wie, warum immer du?“, fragte Kitian nach. Verlegen sah ich weg. Warum war mir das jetzt schon wieder rausgerutscht? „Naja, wisst ihr, ich führe ein etwas verkorkstes Leben, das größtenteils nicht ganz so läuft, wie ich das will.“ Toshie wollte schon nachhaken, doch Kitian hielt ihn davon ab, indem sie fragte, wie lange wir eigentlich noch hier draußen gedachten herumzustehen. Anscheinend hatte sie bemerkt, dass ich nicht weiter darüber sprechen wollte. Als wir drinnen waren, fragte ich die anderen beiden: „Warum seid ihr eigentlich erst so spät hier? Ich meine, der Club hat doch schon seit ein paar Stunden offen, oder nicht?“ „Unsere Schicht fängt erst jetzt gleich an. Zusammen mit deiner wohlgemerkt“, erklärte Toshie. Oh nein! Ich musste also diesen Abend mit einem Verrückten verbringen? Das konnte doch nicht gut ausgehen! Innerlich ließ ich den Kopf hängen und fragte mich, wer mich eigentlich hasste, dass ich mit so einem seltsamen Leben bestraft war. Es war kurz vor neun. Das Publikum wurde schon langsam unruhig. Ich lugte schon einmal in den Saal hinein. Das gabs doch nicht! Er schien tatsächlich noch voller als gestern zu sein! Und das war ziemlich schwierig, weil wie gesagt, da die Leute gestern schon dicht an dicht standen, stapelten sie sich heute schon fast. Ob die alle nur wegen mir hier waren? Anzunehmen. Warum sollten sie denn auch sonst hier sein? Mal von der tollen Atmosphäre und so abgesehen. Die mussten wirklich begeistert von mir sein, anders konnte ich mir das nicht erklären. Als es dann um neun war, wartete ich darauf, dass Carlos mich wieder ankündigte, doch das geschah nicht. Stattdessen verpasste mir jemand oder etwas einen Schubser, sodass ich auf die Bühne stolperte. Ich sah mich wütend um, das hätte ja schließlich auch schief gehen können – ich hätte mir irgendwas brechen können – und ich hätte mich erst mal wahrscheinlich schön der Länge nach hingelegt. Das wäre dann DER Lacher schlechthin für diesen Abend gewesen. Vermutlich hätten mich die Besucher dann nicht mehr ansehen können, ohne sich ein Grinsen verkneifen zu müssen. Doch als ich meinen Chef hinter mir erkannte, wechselte mein Gesichtsausdruck von wütend zu verwirrt. Was sollte das werden? Er machte mir mit einer Geste verständlich, dass ich weiter auf die Bühne gehen sollte. Heute hatten die doch alle etwas genommen, oder? Oder warum benahmen sich ausnahmslos alle komisch? Gut, begrüßte ich das ungeduldige Publikum also selbst. Ich ging gemächlich weiter bis an den Rand der Erhebung zu meinem Mikro, nahm es in die Hand und sprach hinein: „Hey, Kumpels. Einige von euch waren ja schon gestern hier. Die begrüße ich ganz herzlich wieder hier. Die unter euch, die heute das erste mal hier sind, begrüße ich natürlich auch ganz doll und stell mich extra für euch noch mal vor. Ich heiße Joey und bin heute Abend euer Entertainer. Mein Boss war zu faul, um sich blicken zu lassen, deswegen sage ich heute Abend mal >Hallo< zu euch. Naja, eigentlich steht er hinter der Bühne und versucht gerade mich mit seinem Blick zu töten, aber naja, lassen wir das.“ Gelächter war zu hören, als ich erwähnte, dass Carlos gerade versuchte, mich mit seinen Augen zum Schweigen zu bringen. „Und jetzt, ohne lange drum herum zu reden, wünsche ich euch viel Spaß.“ Mit diesen Worten fing das erste Intro an und ich ließ meine Stimme hören. Schon bei dem ersten Lied war der Teufel in der Disko los. Jeder tanzte ausgelassen, egal, ob er das nun konnte oder nicht – bei einigen sah es sehr seltsam aus, was sie als Tanzen bezeichneten – aber das war ja egal, hauptsache, sie hatten ihren Spaß – und ich den meinen, indem ich den weniger begabten unter ihnen zusah und mir ein Grinsen wegen ihrer Unfähigkeit verkniff. Ich hatte bereits drei, vier Songs hinter mir, als ich zufällig zum Eingang hinüber sah, während ich meinen Blick durch die Disko schweifen ließ. Das konnte doch nicht wahr sein! Ich hatte da nicht wirklich gerade einen, nein, sogar zwei Strubbelköpfe gesehen, oder? Und auch nicht so eine fiese Geltolle, oder? Und auch nicht so einen fiesen Pagenkopf, oder? Und erst recht nicht einen wießen Haarschopf, der eher einem Wischmop glich als Haaren, oder? Doch als sich die Menge kurz teilte, konnte ich einen guten Blick auf meine Freunde werfen, die sich gerade hitzig unterhielten. Womit hatte ich das denn jetzt schon wieder verdient? Dass mich meine Freunde unbewusste bei der Arbeit besuchten? Noch hatten sie mich nicht gesehen. Ein fieses Grinsen setzte sich auf meinem Geischt fest. Rache – für ihren wie gesagt, unbewussten und ungewollten Besuch – war süß. Was ein Zufall, dass ich mein Lied gerade beendet hatte. Mein Grinsen wurde noch breiter. Da sie mich sowieso früher oder später bemerken würden, konnte ich das ruhig machen. Wenn man mich aus der Nähe gesehen hätte, würden sich die Leute sicherlich fragen, ob der Teufel aus der Hölle entlaufen wäre, so diabolisch war mein Grinsen mittlerweile. „So, und das nächste Lied bekommt eine Widmung“, meinte ich. Erschrocken sahen meine Freunde auf, als sie meine Stimme gehört hatten. Sie starrten mich erschrocken, überrascht und ungläubig an. Das verschaffte mir eine unwahrscheinliche Genugtuung. „Ich widme es meinen Freunden, die gerade die Disko betreten haben und mich ansehen, als wäre ich ein Alien.“ Sofort drehten sich alle Blicke zu ihnen um, denn niemand sonst, der am Eingang stand, sah so seltendämlich aus wie meine Freunde im Moment. Ob sie es mir übel nahmen? Keine Ahnung, und im Moment interessierte es mich auch nicht sonderlich. Dass sie mich immer noch ziemlich überrascht ansahen, störte mich nicht. Stattdessen fing ich an ein Lied zu singen und sie dabei die ganze Zeit anzusehen. Ihr Blick hatte sich kein bisschen geändert. Als sie mich nach dem Lied immer noch wie bescheuert ansahen, sprach ich kurz ins Mikrofon: „Hey, Kitian. Spendier den fünfen da hinten mal ne Runde. Geht auf mich. Aber wenn die noch so weiter machen, dann werden die sich den Rest des Abends nicht amüsieren, sondern mich nur weiter die ganze Zeit ungläubig anstarren.“ Ich hatte Kitian währenddessen in der Menge ausgemacht und sie zeigte mir einen Daumen nach oben, um mir zu zeigen, dass sie verstanden hatte und meine Bitte ausführen würde. Der Rest des Abends verlief eigentlich wie der gestern auch schon. Hin und wieder kam jemand zu mir und äußerte einen Musikwunsch. Während meiner Performance blieb mein Blick immer mal wieder an meinen Freunden hängen, wenn ich einen Blick auf sie erhaschte – was nicht sonderlich schwerfiel, denn Ryous weiße Haare waren wie ein Signalfeuer und fingen meine Augen sofort ein. Sie warfen mir ab und zu immer wieder ungläubige Blicke zu, ganz so, als hätten sie immer noch nicht ganz verarbeitet, dass sie mich gerade hier antrafen. Aber trotz dieses Schocks amüsierten sie sich gut, und das war ja wohl die Hauptsache. Ich wollte schon zu meinem letzten Lied ansetzen, als Kitian vor der Bühne auftauchte. Sie hatte wieder ihr fieses Grinsen aufgesetzt. Das konnte nichts guts heißen, defonitiv nicht. Überhaupt nichts gutes. Eigentlich wollte ich schon anfangen zu singen, doch sie bedeutete mir, mich zu ihr hinabzubeugen. Ich hoffte ja immer noch auf Jonny, doch der brach das angefangene Intro ab. Schweren Herzens tat ich ihr den Gefallen, obwohl ich wusste, dass das vermutlich mein Untergang sein würde. „Willst du nicht wieder ohne alles singen?“, fragte sie mich mit einem süßen Lächeln, doch ihre Augen blitzten geradezu fies. Warum konnte sie mich nicht leiden? Ich stöhnte. „Du hasst mich, nicht wahr?“, fragte ich. Sie schüttelte unschuldig den Kopf und fragte: „Wie kommst du denn darauf?“ „Du weißt ganz genau, dass ich das nicht gerne mache.“ „Ach komm schon. Ich kümmere mich nur um die Gäste. Sie wollen das bestimmt so hören. Frag sie doch einfach, wieder so wie gestern.“ Ich seufzte. Mir blieb auch nichts erspart. Also richtete ich mich wieder auf und fragte ins Mikro: „Meine liebe Arbeitskollegin Kitian“-ich warf ihr einen vernichtenden Blick zu-„hat mich gerade gefragt, ob ich nicht ohne Melodie, Mikro und allerlei technischer Spielerei singen möchte. Genauso wie gestern auch schon. Die, die gestern schon hier waren, können sich sicherlich noch daran erinnern. Das ist, genau wie gestern auch schon, mein letztes Lied für heute Abend. Soll ich ohne singen? Es liegt an euch.“ Ein lautes Gegröhle war zu hören. Ich seufzte wieder. Womit hatte ich das nur verdient? Ich steckte also mein Mikro wieder in die Halterung, sah kurz zu Jonny rüber, der mit den Lippen den Namen des Songs formte, den ich singen sollte, und dann wartete ich darauf, dass sich das Publikum wieder beruhigte. Immerhin hatte ich keine Lust dazu, gegen eine kreischende Meute anzusingen, erst recht nicht ohne Mikro. Da machte ich mir nur meine Stimme mit kaputt. Als es dann einigermaßen ruhig war, setzte ich wieder an. Und wieder zog ich alle mit meiner Stimme in den Bann. Sie musste wirklich schön sein, wenn ich das jetzt schon zum zweiten Mal schaffte. Kein Gekreische, kein Geraschel war zu hören, mal von der Tatsache abgesehen, dass wir uns hier in einer Disko befanden und deswegen getanzt wurde. Aber viele blieben auch einfach wie angewurzelt auf ihrem Platz stehen und lauschten mir gebannt. Ich legte alles, was ich hatte, in meine Stimme, meine Emotionen, Gefühle, Gedanken. Die meisten Besucher sahen mich einfach mit stummer Bewunderung an und lauschten meiner Stimme. Sie waren zu nichts anderem mehr fähig. Es war schon seltsam, was ich alles mit meiner Stimme schaffte. Ich konnte Menschen ihres Verstandes berauben. Sollte ich vielleicht auch mal bei meinen Lehrern versuchen. Ob die mir dann bessere Noten geben würden? Wohl eher nicht... Als ich dann nach schier endloser Zeit zum Ende kam und meine Stimme gefühlvoll ausklingen ließ, war es totenstill in dem Saal. Es war sogar noch länger still als gestern und das hatte ich schon als unwriklich empfunden. Schließlich war man nicht begeistert von der Stimme eines Joey Wheelers. Das schien mir einfach zu unecht, dass das jetzt wirklich der Fall war. Joey Wheelers Stimme war laut, nervig, misstönend – ganz besonders, wenn er sich stritt – aber doch nicht schön, bezaubernd, wundervoll – so hatten die Mädchen gestern meine Stimme genannt. Plötzlich rief Tea: „Das war genial, Joey! Auf meinem Geburtstag musst du auch singen, sonst rede ich kein Wort mehr mit dir und lass dich nicht mehr Hausaufgaben abschreiben!“ Das schrie sie durch die gesamte Disko. Noch peinlicher ging es echt nicht. Was interessierte das den Rest der Anwesenden? Das mussten die gar nicht wissen! „Das musste jetzt auch so laut sein, oder was? Außerdem bin ich jung! Da muss man sein Leben noch genießen!“ „Genießen nennst du das? Du machst doch nichts anderes als gammeln, gammeln, essen und schlafen!“ Verlegen sah ich zu Boden. „Na und? Das ist für mich genießen!“, entgegnete ich. Meine Fans waren zwar kurz bass erstaunt ob dieses Wortwechsels, doch nachdem sie sich wieder gefangen hatten, verlangten sie wieder laut nach einer Zugabe. Dieses Mal machte ich das gerne, nur um von dieser peinlichen Situation abzulenken. Dieses Mal gönnte ich ihnen sogar noch ein zweites Mal eine Kostprobe meiner Stimme ohne technischen Firlefanz. Insgesamt ließ ich mich noch zu drei weiteren Zugaben überreden, sodass ich erst halb zwölf entlassen wurde. Doch dann ging ich nicht gleich nach Hause, sondern suchte in der Menge nach meinen Freunden. Ich wollte schließlich diesen Zufall – oder war es Schicksal? – ausnutzen. Allerdings wurde ich zwischendurch immer wieder von Mädchen unterbrochen, die sich mir unbedingt an den Hals schmeißen mussten. Die wurde ich jedoch immer recht schnell wieder los, sogar ohne unfreundlich zu werden, auch wenn sie mir nach einiger Zeit auf die Nerven gingen, da konnten sie ja schließlich nichts dafür, dass sie so auf mich flogen. Ich fand meine Freunde schließlich bei einer der Sitzgruppen. „Musste das sein, Tea? Was geht die das an, wie ich mein Leben verbringe?“ Tea sah von ihrem Drink auf und in meine Augen. „Ich musste dir irgendwie drohen, sonst würdest du doch nie auf einer meiner Partys auftreten“, erwiderte sie grinsend. „Na, danke auch“, meinte ich grummelnd und ließ mich auf eine der Sitzgelegenheiten nieder. „Warum hast du uns nicht gesagt, dass du hier arbeitest?“, wollte Yugi sofort wissen. Mein Blick fiel auf den kleinsten meiner Freunde. Wie immer hatte er seine schwarzen Sachen an, mitsamt Halsband. Und dann wurde mir immer vorgeworfen, ICH sei ein Hund. Und warum wurde Yugi das nicht auch mal gesagt? Das Halsband schrie doch förmlich danach! Und ich hatte noch nicht einmal eins! Und mir wurde gesagt, ich wäre ein Hund! Wo war denn da die Logik (Joey beherrscht Logik O.O ???)? „Das ist mir peinlich. Ich meine, welcher Junge singt schon gerne? Das ist doch voll uncool.“ „Ist doch egal. Mit deiner Stimme hast du ein Recht darauf, gerne zu singen und damit Geld zu verdienen“, meinte Yami. „Ist meine Stimme echt so gut?“ „Na, hör mal, Alter! Klar ist sie das! Und mit der liegen dir die Mädchen zu Füßen!“, meinte Tristan. „Stimmt, ihr hättet mich gestern erleben sollen“, meinte ich und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Alles, was auch nur annähernd weiblich war, hat sich mir an den Hals geschmissen und ne Runde mit mir getanzt.“ „Und dann sollte man noch hinzu fügen, dass auch ein paar Jungs nicht abgeneigt waren“, erklang auf einmal eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah in die Augen von Kitian. Sie hatte ein Tablett in der Hand, auf dem viele Getränke standen. „Wie kommst du denn darauf, Kitian?“, wollte ich wissen. Immerhin war das seeeeeeeeeeeehr seltsam, wenn einem sogar Kerle hinterher sahen(hast du Toshie schon wieder vergessen?). „Hey, ich musste arbeiten, als du dich gestern noch ein wenig hier herumgetrieben hast. Da bin ich ziemlich viel herumgekommen und manche von den Jungs haben dir echt seltsame Blicke hinterhergeschickt.“ Mir lief es kalt den Rücken runter. Angst? Hallo??? Das waren Kerle! Und ich auch! Hilfe! Ich zitterte, woraufhin Kitian lachte und meinte: „Die werden dir schon nichts tun, das verspreche ich dir. Davor müssen sie sich erst mit mir anlegen und das wird garantiert nicht lustig für sie. Keiner tut meinem Joey etwas! Das wär ja noch schöner! Wen soll ich denn dann piesacken?“ Ein Grinsen schlich sich auf unser beider Gesichter, bis sich schließlich jemand hinter uns räusperte. Ich drehte mich um und entdeckte meine Freunde. „Oh, ich vergaß euch einander vorzustellen. Wo bin ich nur mit meinen Gedanken heute?“ „Bestimmt bei Toshie“, konnte sich Kitian den Kommentar nicht verkneifen. Ich warf ihr einen vernichtenden Blick zu. „Sicher nicht. Als hätte ich nichts besseres zu tun!“, regte ich mich auf. Dann wandte ich mich wieder meinen Freunden zu und meinte: „Also, das ist Kitian. Sie liebt es, mich zu quälen und so. Sie hat hier das Sagen über die restlichen Angestellten, wenn man natürlich mal von Carlos, unserem Boss, absieht. Außerdem ist sie Kellnerin. So Kitian, da hätten wir Yugi, der kleinere von den beiden mit der Igelfrisur. Der andere mit der Igelfrisur ist Yami. Der weißhaarige Mob, der nie was sagt, ist Ryou, der mit der äußerst seltsamen Geltolle ist Tristan und das einzige Mädchen ist Tea.“ „Meine Frisur ist nicht seltsam!“, empörte sich Tristan, doch keiner schenkte ihm Gehör. „Freut mich, eure Bekanntschaft zu machen. Wenn ihr mit Joey befreundet seid, dann seid ihr sicherlich genauso interessant wie er“, meinte Kitian mit einem Grinsen. Meine Freunde nickten ihr zu, dann fragte ich sie: „Was willst du eigentlich hier? Ich meine, du musst doch arbeiten, oder nicht?“ „Oh, das hätte ich jetzt fast vergessen. Ich soll dir was zu trinken bringen, immerhin hast du jetzt ganze zweieinhalb Stunden ohne Unterbrechung gesungen. Da wird sich deine Stimme morgen sonst sicherlich verabschieden.“ Mit diesen Worten stellte sie mir ein Glas vor die Nase auf den Tisch. Sie hatte vollkommen recht, sonst würde mir nur wieder so etwas wie heute morgen passieren und wenn es ging, wollte ich das verhindern. Ich roch an dem Gemisch und stellte fest, dass es seeeehr seltsam roch. „Was ist das? Und vor allem, von wem?“ Kitian lachte und meinte: „Das ist eigentlich nichts weiter schlimmes. Das ist Cola und dann noch eine Spezialmischung dazu. Ein ganz bisschen Alkohol ist dabei.“ „Du weißt aber, dass ich noch minderjähig bin, oder?“ „Ist das nicht egal? Hau weg das Zeug!“, meinte Tristan neben mir. Kitian zuckte mit den Schultern und meinte: „Ich weiß nicht, was sich Toshie dabei gedacht hat. Zwar hat Carlos gesagt, ich solle dir etwas zu trinken bringen, aber da Toshie an der Bar arbeitet, ist das alles auf seinen Mist gewachsen.“ „Und du meinst es ganz ehrlich, wenn du sagst, dass du keine Ahnung hast, warum mir Toshie was alkoholhaltiges gibt? Vermutlich will er mich heimlich abfüllen, damit er mich dann mit zu sich nach Hause nehmen kann und mir dann ganz nebenbei die Unschuld raubt.“ Ich hatte wieder mal drauf losgeredet, ohne vorher zu denken. Das würde mir wirklich irgendwann mal zum Verhängnis werden! Sowie gerade auch. Als ich nämlich realisierte, was ich da gerade gesagt hatte, wurde ich ziemlich rot. „Den letzten Teil hast du jetzt nicht gehört, verstanden, Kitian?“ Sie grinste teuflisch. „Vielleicht sollte ich ihm das sagen, dann bemüht er sich sicherlich noch mehr um dich.“ „Dabei hast du allerdings eine kleine Tatsache außer Acht gelassen: Ich stehe nicht auf Kerle!“ Kitian lachte laut auf. „Glaubst du im Ernst, ich würde dich an ihn ausliefern? Nicht, nachdem ich dich heute schon vor ihm gerettet habe und ihn wieder schmerzhaft daran erinnert habe, dass man sich nicht mit mir anlegt. Allerdings: Glaubst du, es interessiert ihn, ob du auf Frauen stehst? Ich würde sagen, er würde versuchen, dich zu bekehren. Aber Schluss jetzt mit diesem Zeug. Ich gehe jetzt mal wieder. Muss schließlich noch arbeiten. Wir sehen uns spätestens morgen wieder.“ Ich nickte ihr zum Abschied zu und widmete mich dann wieder meinen Freunden. „Was war DAS gerade, Alter?“, fragte Tristan verwirrt. „Der Barkeeper ist schwul?“ Ich seufzte. „Und wieso hat sie dich schon mal vor ihm gerettet?“ „Genau, jetzt wollen wir aber jede Einzelheit wissen!“, meinte Tea neugierig. Ich seufzte wieder und erzählte ihnen dann die etwas andere erste Begegnung mit Toshie. „Warte, nur, damit ich das richtig mitgekriegt habe: Du musstest dich von Kitian RETTEN lassen?!“, fragte Tea ungläubig. Ich nickte. Dann konnte ich ihr ansehen, dass sie anfangen wollte zu lachen, doch ich sagte etwas zu meiner Verteidigung: „Hast du dir den mal angeguckt? Der ist total groß, midestens einen Kopf größer als ich, wenn nicht sogar zwei! Gegen den hättest du auch keine Chance!“ „Ach, aber Kitian, oder was?“, fragte sie trocken. Ich nickte heftig und meinte: „Kitian ist nicht normal. Sie bestizt zu groß ausgebildeten Mut. Sie legt sich auch mit Männern an, die über zwei Meter groß sind. Und Toshie hat das gleiche mit ihr gemacht wie mit mir und da war sie nicht sehr nett zu ihm. Sie hat ihn zwischen die Beine getreten und seit dem ist er sehr zurückhaltend, wenn sie in der Nähe ist.“ Sie sahen mich alle ungläubig an, beließen es aber dabei, wofür ich ihnen sehr dankbar war. Den Rest des Abends – oder sollte ich lieber der Nacht sagen? – war lustig. Wir amüsierten uns köstlich – wobei sehr oft die Unfähigen, was das Tanzen anging, unsere Opfer waren. Das klang fies, ich weiß, aber wenn man einmal diese seltsamen Verrenkungen von denen sah, dann mussten sie einfach zum Lästerthema Nummer eins werden. Außerdem: Was man nicht weiß, macht einen nicht heiß. Da sie also nicht wussten, das wir über sie herzogen – was immer noch ziemlich fies klang, aber was sollte ich machen? Es war halt passiert... Außerdem hatte ich Alkohol getrunken! Ich war also nicht mehr ganz zurechnungsfähig! – konnten wir das ruhig weiter machen(das klingt jetzt echt fies-.- sollte es aber nicht... sorry!) Ich trank sogar das gesamte gemixte Zeug aus, auch wenn es irgendwie komisch schmeckte und ich eigentlich eine tiefe Abneigung gegen Alkohol hegte seit mein Vater immer zu diesem Rauschmittel griff und mich schlug, weil er nicht mehr wusste, was er tat. Das beste war aber, dass Tea vollkommen baff war, als ich sie zu einem Tanz aufforderte, immerhin waren wir in einer Disko, also, warum nicht auch tanzen? Sie sah mich zwar skeptisch an, nahm aber an. Was hatte sie schon zu verlieren? Außer ein wenig die Puste, aber an sonsten? Das musste wohl der beste Tanz in Teas bisherigem Leben gewesen sein, denn sie ging an meiner Seite als meine Tanzpartnerin vollkommen auf. Wir waren ein gutes Paar – aufs Tanzen bezogen, denn eigentlich hatte sie mir einen etwas zu dicken Hintern, aber naja... Von ihren Beinen gar nicht erst zu reden! (ich hab heut wohl irgendwie einen schlechten Tag, dass ich alle fertig mache-.- sorry!!!) Sie vertraute mir vollkommen, was ich an ihren komischen Verrenkungen feststellte, die sie machte – das war schon irgendwie komisch hier mit Tea – Hallo? Mit TEA! – zu tanzen. Ich wirbelte sie herum, sie schmiegte sich eng an meinen Körper und gemeinsam bewegten wir uns heiß und sexy zu der Musik. Die anderen Mädchen um uns herum beneideten sie, das konnte ich sehen, doch Tea ließ das kalt. Sie war zu sehr auf unseren Tanz konzentriert, um irgendetwas anderes außer unser beider Bewegungen und Atmungen wahrzunehmen. Irgendwann war das Lied dann vorbei und es folgte ein weiteres, zu dem man langsam und eng tanzen konnte. Die Mädchen um uns herum standen Schlange am Rande der Tanzfläche und sahen mich mit einer billigen Kopie meines Hundeblicks an – den sie noch nie gesehen hatten – , doch ich ignorierte sie. Ich hatte irgendwie überhaupt keine Lust, mich mit einer von denen herumschlagen zu müssen. Das würde mir nur meine im Moment mehr als nur gute Stimmung zustören. Stattdessen flüsterte ich ganz dicht an Teas Ohr: „Sag mal, Tea, tust du mir einen Gefallen?“ „Was denn für einen?“, flüsterte sie an meinem Ohr zurück. „Würdest du auch diesen Tanz mit mir tanzen? Ich hab nämlich keine Lust, dass sich jetzt gleich die Horde auf mich stürzt, wenn ich dich loslasse und ich das womöglich nicht überlebe, wenn sie hier wieder nen Wrestlingkampf liefern, wenn sie sich um mich prügeln.“ Tea lachte laut auf und tat mir den Gefallen. Wir tanzten eng aneinander, verknoteten unsere Körper miteinander und das, obwohl wir nur Freunde waren und definitiv nicht die Absicht hatten, etwas miteinander anzufangen. Wir hatten unseren Spaß, als wir sahen, wie blöd die anderen aus der Wäsche guckten, als sie unseren engen Körperkontakt sahen. Wann erlebte man denn schließlich schonmal, dass ein Joey Wheeler eng mit einem Mädchen tanzte? Das es in diesem Moment Tea war, war vollkommen egal. Immerhin war sie ein Mädchen – es sei denn, man glaubt, Tea würde sich obenrum ausstopfen und würde in Wahrheit Teo heißen... Hilfe! Jetzt fing ich schon an, genauso verrückt wie Toshie und der gesamte Rest der Angestellten dieses Clubs zu werden!!! Rettet mich! Wenn das Mädchen nicht Tea gewesen wäre, wäre ich jetzt sicher total erregt worden – immerhin hatte sie eines ihrer Beine zwischen meinen platziert, was ich natürlich auch bei ihr gemacht hatte – , aber da wir nur Freunde waren, war bei mir alles im grünen Bereich. Ich hatte Spaß, schwitzte, wurde aber nicht im Geringsten von Teas Körper angesprochen (Ich weiß, das hört sich ziemlich bescheuert an -.- ). Immerhin einmal etwas, was so funktionierte, wie es sollte. Als dann auch dieses Lied vorbei war, standen wir uns schwer atmend gegenüber und sahen einander an. Dann fingen wir aus einem mir nicht bekannten Grund an zu lachen und gingen wieder zurück zu unseren Freunden. Wir ließen uns auf unsere Sitze nieder und lachten immer noch. „Sag mal, Tea, warum lachen wir eigentlich?“, fragte ich sie, als mein Lachen es zuließ. Sie zuckte nur mit den Schultern und meinte: „Keine Ahnung.“ Danach nahm unser Lachen noch mehr zu, obwohl das gerade alles seeeeeeehr merkwürdig war. //Ist ja auch egal, hauptsache, wir haben unseren Spaß. Wenn die anderen uns blöd angucken, sollen sie doch.// Es dauerte eine Weile, bis Tea und ich uns wieder beruhigt hatten, doch auch das geschah irgendwann. „Man, Joey, du kannst nicht nur super gut singen, du kannst auch noch geil tanzen!“, stellte Tea jetzt fest. „Da tun sich ja Abgründe auf...“ „Ja, unser Joey ist halt doch ein Macho, und als so einer muss er das auch können“, meinte nun Tristan. Yugi war aus irgendwelchen Gründen knallrot und machte gerade einer Tomate Konkurrenz. „Was ist denn mit dir, Yugi?“, fragte ich ihn neugierig. „Ihm ist es nicht bekommen, dir und Tea beim Tanzen zuzugucken“, erklärte Yami. „Ich bin mal gespannt, ob er noch aufs Klo muss, um sich abzukühlen.“ Wir starrten die beiden alle ungläubig an. „Yami!“, empörte sich Yugi und strafte ihn mit einem tödlichen Blick. „Ich wusste gar nicht, dass du auf Tea stehst“, meinte ich nun und grinste. Yugis vernichtender Blick wandt sich von Yami ab und kam auf mir zum Stehen. „Ich stehe nicht auf Tea, damit das klar ist. Sie ist mir zu groß und ich bin ihr zu klein“, erklärte er. „Ja, weißt du, Joey, Yugi hat die ganze Zeit über nur dich angestarrt“, gluckste Yami. WAS?! Ich starrte ungläubig von Yami zu Yugi und wieder zurück. War das die Möglichkeit? Jetzt war nicht nur Toshie auf mich scharf, sondern auch noch mein bester Freund? War das denn die Möglichkeit? „Was?“, fragte ich laut. „Ja, also, weißt du...“, stotterte Yugi. „Ich fand das einfach nur...wie kann man nur so tanzen? Ich meine als Kerl so...weißt du?“ Ich sah ihn weiterhin irritiert an, meinte dann aber mit einem Grinsen: „Tja, weißt du, Yugi, man bewegt sich einfach zur Musik. Das ist es dann schon.“ Er sah mich nicht wirklich überzeugt an. Neben ihm erklang ein Seufzer. Wir blickten alle in die Richtung, aus der er kam und entdeckten Yami. „Soll ich dir zeigen, wie das geht?“, fragte er Yugi. Dieser sah ihn erst ungläubig an, bis sich dann ein leichter Rotschimmer auf seine Nase legte, der sich noch verstärkte, als sein Blick zufällig Yamis Brust streifte, denn dort war sein schwarzes Hemd ein wenig aufgeknöft. „A... Aber das geht doch nicht. Wir sind doch beide Jungs“, meinte er. „Scheiß doch drauf. Hier kennt uns doch sowieso keiner“, meinte Yami gelassen, schnappte sich die Hand Yugis und bevor er ihn auf die Tanzfläche zog, drehte sich Yami noch einmal um und fragte mich: „Sorgst du für die richtige Musik?“ Sofort sprang ich auf und bewegte mich in Richtung Jonny, der für die Musik zuständig war. „Kannst du mal so ein Lied spielen, zu dem man gut tanzen kann? Mit viel Körperkontakt und so?“ „Klar, kann ich machen. Hast du etwa ein Mädchen gefunden, dem du näher kommen willst?“, fragte Jonny interessiert. Ich schüttelte den Kopf. Warum dachten eigentlich immer alle, dass es um mich gehen würde? „Nein, es geht um einen Freund.“ „Ok, aber das Lied, das gerade läuft, lass ich noch zu Ende laufen.“ Ich nickte ihm dankbar zu und ging zurück zu meinen Freunden. Dort angekommen hielt ich gleich nach Yami und Yugi Ausschauh. Yami tanzte ihn an, doch Yugi stand da wie ein Brett, da konnte Yami noch so sehr versuchen, ihn anzuheizen. Der jüngere war davon sichtlich nicht begeistert, denn sein Kopf glühte mittlerweile wie eine Ampel. „Ich glaube, Yugi kriegt gleich nen Herzkaspert“, meinte Tea mitfühlend. Ich grinste und Tristan meinte: „Da ist er doch selbst Schuld.“ Mittlerweile hatte sich auch auf sein Gesicht ein Grinsen geschlichen. Anscheinend hatte er überhaupt kein Mitleid mit Yugi – warum auch? Es war ziemlich lustig mitanzusehen, wie Yugi da auf der Tanzfläche stand. Mir kam auf einmal eine Idee. Mein Grinsen wurde geradezu teuflisch, allen Ausgeburten der Hölle ebenbürtig. „Was hast du vor?“, fragte Tea, als ich aufstand. Ich drehte mich mit diesem Grinsen zu ihr um. Als sie es sah, zog sie fragend eine Augenbraue hoch. „Ich gehe kuppeln.“ „Häh? Wieso? Was gibt es denn da zu kuppeln?“, fragte Tea, doch ich antwortet ihr nicht mehr.. Yugi war immer noch nicht aufgetaut und dementsprechend immer noch steif wie ein Brett, obwohl sich Yami alle Mühe gab. Ich näherte mich Yugi von hinten. Als mich Yami sah, zog er zwar erst eine Augenbraue hoch, doch als er mein Grinsen sah und ich ihm bedeutete nichts von meiner Anwesenheit zu sagen, fand er sich wohl damit ab. Oh, ich war ja so fies! Ich rieb mir in Gedanken schon meine Hände voller Tatendrang und Vorfreude. Gleich würde ich Yugi vermutlich zu Tode erschrecken, aber was solls? Das wars mir wert. Und tatsächlich, Yugi zuckte so dermaßen zusammen, als er meinen Körper von hinten an seinem spührte, dass er vermutlich hingefallen wäre, wenn ich nicht gewesen wäre. Irritiert sah er in mein Gesicht auf. „Was machst du hier?“, fragte er. „Ich konnte das nicht mehr mit ansehen, nach all der Mühe, die sich Yami hier gibt. Ich zeig dir mal, wie du auf Yamis Bewegungen antworten musst, sonst wird das ja nie was mit dem Tanzen lernen!“ Ich stand genau hinter Yugi, sogar meine Beine standen genauso wie seine. Als Yami eines seiner Beine zwischen die von Yugi stellte, konnte ich deutlich ein Zusammenzucken seitens Yugi spüren. War es ihm etwa unangenehm? Jetzt war es zu spät für einen Rückzieher von Yugi und ich würde ihn garantiert nicht gehen lassen, wenn er gehen wollen sollte. Ich schob also mithilfe meines Beines eines von Yugis kurzen Beinen zwischen die von Yami. Wieder ein Zittern. Ja, es war ihm mehr als nur unangenehm. Tja, Pech. Er war doch selbst schuld. Hätte er nicht gesagt, dass ich geil tanzen könnte – wobei Yugi nie, aber auch wirklich nie, das Wort >geil< benutzen würde. Und dann bewegte ich mich den Bewegungen Yamis entgegen, was zwangsweise auch dazu führte, dass Yugi sich ihnen entgegenbewegte – schließlich war er zwischen uns eingesschlossen wie die Marmelade auf einem Brötchen. Am Anfang war Yugi sehr verspannt, was wohl auch daran lag, dass alle möglichen Gäste der Disko zu uns blickten – wer konnte es ihnen schon verübeln? Immerhin tanzten hier drei heiße Jungs miteinander, obwohl der eine wohl nicht sehr glücklich damit zu sein schien. Doch mit der Zeit, in der ich ihm immer weiter gezeigt hatte, wie er sich Yami entgegenzubewegen hatte, entspannte er sich mehr und mehr. Er wirkte zwar immer noch nicht wie das Tanzwunder schlechthin, aber was solls? Jeder fing einmal klein an. Als ich der Meinung war, dass Yugi meine Hilfe nicht mehr brauchen würde, ließ ich schweren Herzens von ihm ab – es war irgendwie lustig so zu dritt zu tanzen – sah ihm noch kurze Zeit kritisch zu und ging dann wieder zu Ryou, Tristan und Tea, die mir verdutzt entgegenblickten. „Du willst mir doch jetzt nicht im Ernst sagen, dass die beiden aufeinander stehen, oder?“, fragte Tea gleich ungläubig. Ich grinste ihr entgegen, ließ mich ein wenig erschöpft auf meine Sitzgelegenheit niedersinken und meinte: „Wie das mit dem Pharao ist, weiß ich nicht, aber du solltest mal Yugi sehen, wenn wir nach Sport immer duschen. Er sieht immer zu ihm rüber, wenn er glaubt, dass es keiner sieht, stimmts, Tris?“ Nun grinste auch Tristan. „Ja, das ist immer lustig. Vermutlich war er deswegen auch gerade so ungelenkig. Gut, das ist er sonst ja auch immer, aber halt noch mehr als sonst.“ „Habt ihr ihn schon darauf angesprochen?“, fragte Tea. „Du liebe Güte, nein! Tea, du weißt doch, wie schüchtern Yugi ist. Wenn wir ihn darauf ansprechen würden, würde er vermutlich nen Herzinfarkt bekommen“, erklärte ich ihr. Innerlich schüttelte ich den Kopf. Wie konnte man nur so unsensibel sein? „Und Yami? Weiß der davon?“ Tristan und ich sahen uns unsicher an, dann wechselten wir noch einen Blick mit Ryou, der sich auch nicht sicher zu sein schien. „Wissen wir nicht, aber wenn, dann lässt er sich verdammt gut nichts davon anmerken“, meinte nun Ryou, der das erste Mal an diesem Abend etwas sagte. „Und deswegen braucht Yugi immer mal einen kleinen Schubser, sonst würde der sich so etwas nie trauen.“ „Aber jetzt mal ne doofe Frage: Wenn Yami nichts für Yugi empfinden würde, warum hat er ihm dann mehr oder weniger aufgezwungen, mit ihm zu tanzen? Der hat doch bestimmt was gemerkt und will sich ihm jetzt langsam nähern, oder? Das würde doch Sinn ergeben, meint ihr nicht auch?“, dachte Tea laut nach, „Glaubst du? Vielleicht will er Yugi ja auch einfach nur helfen seinen erbärmlichen Tanzstil zu verbessern“, meinte Tristan. „Ja, aber glaubst du im Ernst, dass er sich freiwillig zum Affen macht, indem er mit nem Jungen tanzt? Und das vor so ner Meute Mädels, die ihn schon teilweise mit ihren Blicken ausziehen? Ich meine, immerhin sieht Yami ja recht gut aus“, meinte Tea. „Wir können jetzt noch nichts bestimmtes sagen. Warten wir einfach ab und sehen, was die Zeit bringt. Und wenn es sich anbietet, dann kuppeln wir noch ein wenig“, meinte ich. Die anderen stimmten mir begeistert zu, die Tatsache vollkommen außer Acht lassend, dass unsere Freunde somit schwul wären. Als Yami und Yugi zu uns zurückkamen, hatte Yugi immer noch einen leichten Rotschimmer in seinem Gesicht, doch er schien mit sich und der Welt vollkommen zufrieden zu sein. Irgendjemand musste ihm aber trotzdem einmal abgewöhnen, so schüchtern zu sein. Das war manchmal echt nicht auszuhalten! Ich gähnte einmal herzhaft, was mich dazu veranlasste aufzustehen und zu erklären, dass ich jetzt gehen würde. „Immerhin bin ich es noch nicht gewohnt zu arbeiten. Das schlaucht noch ziemlich.“ Nach kurzem hin und her beschlossen meine Freunde ebenfalls nach Hause zu gehen, denn es war schon recht spät geworden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)