Atemus Reise durch Kemet von Isahra (Eine Reise beginnt mit dem Ersten Schritt) ================================================================================ Kapitel 26: Phase 24 – Frauenhändler ------------------------------------ Phase 24 – Frauenhändler „Mein Herr! Sehen sie nur. Amulette zum Schutz gegen alles! Für jede Krankheit und jedes Anliegen…“ Ein Händler hatte Atemu zur Seite gezogen und pries eifrig seinen Waren an. Er hatte einen Kasten, indem alle möglichen Amulette durcheinander lagen. Er und Isa waren eben in El – Charga angekommen und wollten eigentlich am Liebsten gleich ein Zimmer suchen. Die Pferde hatten sie bei Horus, etwas außerhalb der Stadt, bei einem Bauern gelassen. Er war günstig und so mussten sie ihre beiden Hengste nicht durch die Stadt schleifen. „Sehen sie, für ein langes Leben, oder lieber eines für die Liebe?“, plapperte er Händler immer noch weiter. „Ich weiß nicht…“, Atemu sah an ihm vorbei. Isa war doch eben noch da gewesen. „Sie wirken! Das garantiere ich mit meinem guten Namen!“, versicherte er der Händler. „Äh…“ „Ati!“ Isahra hatte ihn kurzfristig aus den Augen verloren und ihn nun wieder gefunden. „Kommst du? Was machst du hier?“ „Sie gehören zu ihm? Wollen sie nicht auch ein Amulett? Alle sind geweiht und ihre Wirkung wurde mir auch von meinen Kunden bestätigt! Sie werden keine Besseren finden und auch keine Günstigeren!“, der Händler nahm Isas Hand und drückte ihr das Erstbeste Amulett in die Hand. „Ich glaube nicht, das ich Eines brauche…“, lächelte Isa und gab es dem Mann zurück: „Atemu komm schon, ich will von der Straße runter…“ „Okay… tut mir leid…“, Atemu lächelte den Mann an und merke das Isa ihn in eine Seitenstraße zog. „Was ist hier nur los? Ich wusste gar nicht das El – Charga so viele Einwohner hat…“, Isahra atmete erstmal durch. „Ich denke, dass sie wegen dem Turiner hier sind. In dieser Woche wird hier ein Turnier stattfinden, die ersten Zehn haben gute Aussichten einen hohen Militärsposten zu erringen“, erklärte Atemu: „Wusstest du das nicht?“ „Nein… ich interessiere mich nicht dafür. Warum hast du denn nichts gesagt, wenn du es schon gewusst hast?“, ärgerte sich Isa und sah zur Straßen, wo sich die Menschen nur so durchzwängten. „Wieso denn? Ist doch mal ganz nett, in einer bevölkerten Stadt zu sein. Zudem, du weißt doch sonst immer alles…“, gab Atemu zurück. „Hm… komm von deinem hohen Ross runter, ja? Woher soll ich denn alles wissen? Ich bin nicht Chephren der den Wind versteht. Aber das Problem ist und bleibt, dass wir sicher kein Zimmer mehr kriegen. So viele Gasthäuser gibt’s hier nicht und die Günstigen sind sicher voll. Wenn’s noch Welche gibt, dann in Bruchbuden oder Teureren“, brummte Isa vor sich hin. „Ja und? Ich glaub, dass du etwas zu sparsam bist. Lass uns doch mal was ausgeben und richtig essen. Ich bin mir sicher, das ich mir das verdient hab, immerhin war ich wegen dir ein Bauer und lass mich ständig von dir rumschubsen und zum Narren halten!!“, erwiderte Atemu leicht rechthaberisch. Isa sah ihn an und zog eine Augenbraue hoch: „Übertreib nicht, du sollst dein Zimmer und dein Essen haben. Meine Güte, dabei dachte ich das es dir gefällt mit mir unter dem Sternenhimmel zu liegen… alleine und na ja… Ich geb zu, du hast`s dir verdient…“ Sie drehte ihm den Rücken zu und ging weiter in die Seitenstraße hinein. „Was soll das jetzt? Du findest doch eh immer eine Möglichkeit mich abzuwehren, also lass das. Ich krieg kein schlechtes Gewissen“, Ati rannte ihr nach und folgte ihr dann auf eine andere große Straße, wo auch mehr Menschen, als Platz hatten, unterwegs waren. „Mist… aber versuchen kann man’s doch trotzdem!“, Isa drehte sich zu ihm und tippte ihm auf die Nase: „Hör zu, ich will nicht, dass du hier irgendwelche Amulette oder sonstigen Schickschnak kaufest. Das müssen wir nur rumschleppen und Götter helfen eh nicht, nur weil du so ein Ding hast.“ „Schon gut, ich halt mich zurück. Ich kauf die Stände nicht leer“, feixte Atemu sie sarkastisch an. Was hielt sie denn von ihm? Das er auf so ein Gerede hereinfallen würde? Dazu war er mit einem Halbkind unterwegs, also würde er doch eher ihr auf die Nerven gehen, damit sie mit den Göttern redete. Zudem waren diese Teile hier eh nur minderwertig und alles Andere als schön. Eigentlich hatte er auch nie an so was geglaubt und es war ihm auch nie in den Sinn gekommen, sich ein Amulett umzuhängen. „Sehr witzig… Also wo wollen wir unser Glück versuchen? Die teueren Gasthäuser und Schenken sind alle in dieser Straße…“, meinte Isa und sah die Straße hinunter. Ati musterte die ersten Gasthäuser und stellte mit Schrecken fest, das alle auch Freudenmädchen anboten. „Ähm… du brauchst doch kein eigenes Zimmer, oder?“ „Ich?“, Isa sah ihn an: „Hab ich das jemals? Wieso fragst du?“ „Na ja… ich weiß das diese Freudenmädchen auch ungemeldet in die Zimmer der Gäste schleichen und am Morgen darauf muss man dann gut dafür bezahlen. Zumindest ist das so, wenn man alleine als Mann in einem Zimmer ist.“ „Im Ernst?“, Isa starrte ihn an. Eigentlich wollte sie wissen, woher er das wusste, aber sie verkniff sich lieber die Frage. „Ja… In Theben machen die das immer. Du hast eigentlich gar keine Chance als Mann. Das ist genau wie bei dir gewesen, als wir im Fischerdorf waren. Du bekommst erst richtig mit, was da mit dir gemacht wird, wenn es schon zu spät ist. Sie kommen wenn du schläfst und fangen an, dich zu begrabbeln…“ „Und als Mann wirst du automatisch schwach, wenn die erst mal angefangen haben? Damit Eines klar ist, ich hab mich nicht gegen dich wehren können, weil ich dich liebe! Wenn das anders wäre, wärst du gar nicht zum Zug gekommen!“, unterbrach Isa ihn ziemlich barsch. Musste er sie an diese Nacht erinnern? Das sollte doch nun wirklich abgehackt sein. „Gut zu wissen. Aber ein Mann ist nicht wie eine Frau. Tatsache ist, dass wenn du in meinem Zimmer bei mir schläfst, keine Mädchen kommen. Ich bin nicht wirklich standhaft genug liebestolle Freudenmädchen abzuwehren, die mich verwöhnen wollen“, entgegnete Atemu nervös. Er hatte das in Theben oft genug erlebt und es sogar darauf angelegt. Es war damals Ramoses` Idee gewesen und er hatte sich von seinem Halbbruder eben überreden lassen. Diese Abenteuer waren schon prickelnd gewesen, aber das wollte er jetzt einfach nicht mehr. „Nubit hast du weggestoßen…“, sagte Isa und nahm seine Hand: „Sie wollte dich auch und sie hat dich auch schon berührt gehabt…“ „Nubit… Na ja, das ist was anderes gewesen. Sie hat mir eh nicht gefallen und ich kannte sie. Zudem hat sie Pläne geschmiedet und sich schon Namen für unsere Kinder überlegt. Sie hat zu viel geredet und mir die Möglichkeit zum Denken gelassen. Das tun diese Freudenmädchen aber nicht. Sie reden nicht, sondern tun alles, damit ich nicht wehren kann und will. Ich versprech dir auch dich nicht anzufassen und ich schlaf auch auf dem Boden auf der anderen Seite des Zimmers, aber lass mich nicht alleine in einem Zimmer“, bat Atemu immer inständiger und war auch schon leicht rot angelaufen. „Du scheinst das ja, sehr ernst zu nehmen“, stellte Isa schon ziemlich verwirrt fest: „Was machst du dir denn darüber solche Gedanken. Ich werde dir nicht den Kopf runterreisen, wenn es soweit kommen sollte. Ich weiß doch wie Jungs und Männer sein können, wenn ihre Triebe sich melden. Mein Bruder ist da nicht anderes.“ „Es geht nicht um dich, sondern um mich. Isa, bitte, ich will nicht am Morgen neben einer Dirne wachwerden, nur neben dir, auch wenn du … Ich könnte es mir nicht vergeben, mein Herz zu hintergehen“, räumte Atemu ein und küsste sie auf die linke Schläfe: „Bitte.“ Isa ging einen Schritt zurück und versuchte ruhig zu bleiben. Was sollte das denn? Ihr Herz hatte einen Sprung getan und schien jetzt einen Moment still zu stehen. Auch ihre Atmung hatte ausgesetzt und ihre Gedanken verdichteten sich so, dass es ihr unmöglich war etwas zu sagen. Er hatte es wieder mal geschafft mit seiner sanften Stimme und den richtigen Worten ihren Geist zu verwirren, nur wurde es jedes Mal schlimmer. Schwerer sich nicht einfach auf ihn einzulassen und es zu akzeptieren, das sie ihm mit jedem Tag mehr und mehr verfiel. „Du … bist unserer Früher… Es ist deine Entscheidung, nicht meine. Ich tu das, was du mir sagst…“, brachte sie dann nach einem kurzem Moment doch noch heraus. „Sicher?“ „Frag nicht so blöd! Tu einfach was für dich am Besten ist und gut ist. Ich beuge mich deiner Entscheidung, du hast auch immer getan, was ich wollte. Jetzt ändern wir eben die Spielregeln für heute mal“, sagte sie und drehte sich wieder um: „Wo willst du jetzt hin?“ Atemu dachte nach, irgendwie war Isa jetzt nicht ganz sie selbst, aber sie würde jetzt nur auf stur schalten, wenn er fragen würde. „Fragen wir uns einfach durch, am Ersten fangen wir an und hören auf, wenn wir ein Zimmer gefunden haben! Komm!“, Atemu ging an ihr vorbei, packte sie an der Hand und zog sie einfach mit sich mit, ohne sie noch mal anzusehen. Nach gut und gerne fünfzehn Gasthäusern, die alle schon komplett belegt waren fand Atemu doch noch Eines. Das teuerste in El – Charga war es sicher, allerdings war das Abendessen schon dabei. „Unser letztes freies Zimmer, sie haben Glück!“, meinte der Mann, hinter dem Ausschank und zählte das Silber noch mal nach: „Wegen dem Turnier ist nichts mehr frei. Ihr Zimmer ist ganz oben, unterm Dach, das Zimmer Mer. Eine Kerze ist dabei und Wasser zum Waschen, das wir heute noch hochbringen und morgen vor ihre Tür stellen, damit wir sie nicht stören. Abendessen gibt’s in fünf Stunden im hinteren Teil der Schenke.“ „Danke…“, Atemu stand alleine am Ausschank, da Isa lieber draußen gewartet hatte. „Brauchen sie noch etwas… für heute Nacht?“, erkundigte sich der Mann: „Ich hab genug..“ „Ich hab jemanden… meine Verlobte“, meinte Atemu schnell: „Sie wartet nur draußen auf mich.“ „Verstehe… Darum für zwei Personen…“, der Mann stockte und sah an Atemu vorbei: „Lassen sie ihre Verlobte nicht alleine.“ „Warum?“, wunderte sich Atemu. Das kam nun doch etwas plötzlich. „Sehen die diese drei Männer, die neben der Tür stehen? Das sind Frauenhändler, die drei suchen sich die schönsten Ägypterinnen und verschiffen die als Sklavinnen. Es gibt zwar eine Gruppe von Medjas hier, aber sie sind vorsichtig. Ohne Beweise, kriegt man sie nicht zu fassen. Aussagen gibt es auch kaum Welche, aber jeder hier weiß es. Wenn deine Verlobte schön ist, dann lass sie nicht aus den Augen, sonst siehst du sie nie wieder. Meine Mädchen muss ich auch hier im Gasthaus lassen. Ich will nicht das sie sie mitnehmen…“, erklärte er Wirt und warf Atemu eine Marke zu. Die bewies, dass er hier Gast war und welches Zimmer der hier hatte. „Gut zu wissen…!“, Atemu ging langsam an den Männern vorbei. Sie waren keine Ägypter sondern Nubier. Groß, kräftig und gepflegt. Mir sauberer Kleidung und Goldreifen und Halsketten, sowie scharfen Messern ausgestattet. Sie sprachen nubisch miteinander und Atemu sah, dass sie sich jetzt schon die Mädchen ansahen. „Draußen steht eine…“, sagte einer der Drei: „Die sollten wir ins Auge nehmen…“ „Du meinst die mit den goldschimmernden Haaren? Hat ein klasse Gestell und in Griechenland würden wir sicher einen Haufen für sie kriegen…“, stimmte der Zweite zu. Atemu wartete gar nicht erst, dass der Dritte noch was sagte, er wusste auch so schon, dass die von Isa sprachen. Von wem auch sonst? „Da bist du ja?!“, Isa stand neben der Tür und sah ihn an: „Und? Glück gehabt?“ „Ja, ich hab ein Zimmer gefunden… Ähm, noch was… du solltest heute bei mir bleiben…“, wandte Atemu ein und wurde immer leiser. „Mal ganz davon abgesehen, dass ich dich hier nie wieder finden würde und einer von uns sich hier sicher verläuft, warum sollte ich das tun?“, fragte sie nach. „Nun…“, Atemu kratzte sich am Hinterkopf. Er wollte nichts von den Frauenhändlern sagen, da Isa sicher sagen würde, dass sie sich gut selbst verteidigen konnte. Er brauchte also eine anderen Grund…: „Sagen wir einfach, dass ich eifersüchtig bin, wenn sich meine Verlobte alleine rumtreibt und von Männern angestarrt wird. „Deine was?!“, Isa starrte ihn an. Sie glaubte sich verhört zu haben, aber sie fand kein Wort das sich so ähnlich anhörte und einen Sinn machte. „Meine Verlobte. Ich hab dem Wirt gesagt, dass du meine Verlobte bist“, grinste Atemu und ging einige Schritte von ihr weg. Isahra starrte ihn an, aber ihre Augen begannen regelrecht Feuer zu fangen. Sie sah aus, als würde sie gleich in die Luft gegen, aber dann kühlte sie sich wieder ab und seufzte: „Solange du keine Rechte einforderst, soll’s mir recht sein. Ist als Erklärung eh einfacher…“ „Schock mich nie wieder so! Ich dachte du zündest mich gleich an!“, keuchte Atemu erleichtert. „Ich dich? Ati, ich tu dir schon nichts… zumindest nichts, was Narben hinterlässt!“, grinste sie ihn rotzfrech an. „Du…“, er wollte sich erst eine Antwort verkneifen, doch dann viel ihm eine tollte Retourkutsche ein: „Das hast du schon.“ „Der Löwe war nicht ich!“, wehrte sie den Einwurf ab. „Den mein ich nicht! Ich meine die Wunde, die erst vernarbt, wenn du mich alleine zurück lässt…“, meinte Atemu und zog sie zu sich, da auch noch die drei Nubier aus dem Gasthaus kamen und sich natürlich nach Isa umsahen. „Oh… soll ich jetzt ein schlechtes Gewissen haben?“, Isa lächelte ihn an: „Davon träumst du wohl… wobei ich sicher bin, dass deine Träume nichts für mich sind.“ „Du bist Hauptakteurin…“, räumte Atemu ein: „… und eine ziemlich Gute.“ „Idiot!“, Isa löste sich aus seinen Armen, länger musste sie das nun wirklich haben, denn die Versuchung war eindeutig zu groß: „Sag mir lieber was du machen willst. Der Tag ist noch nicht vorbei und ich hab keine Lust schon ins Zimmer zu gehen.“ „Wir könnten uns ein paar Kämpfe ansehen. Sind sicher interessant…“, schlug Atemu vor. Isahra verzog das Gesicht: „Das ist wirklich deine Chose oder? Okay, heut ist dein Tag, also sehen wir uns die Kämpfe eben an.“ Eigentlich hatte sie sich schönere Sachen vorgestellt, aber heute war nun mal sein Geburtstag und da wollte sie ihm nicht den Spaß verderben. Das wäre einfach nur gemein gewesen, immerhin hatte man nur einmal im Jahr Geburtstag. „Willst du nicht?“, fragte Atemu nach. „Ist schon okay, ich komm mit. Ich find es nur nicht so interessant fremden Männern beim Schwerter schwingen zuzusehen“, gab sie zu. „Ich wollte ein wenig mitmischen…“, räumte Atemu ein. „Du? Muss das sein? Ich will nicht, dass du mitmachst. Was wenn du immer gewinnst und dann morgen und übermorgen auch antreten musst“, wandte Isa ein, das sie sich auch noch Sorgen machen würde, verschweig sie erstmal. Ihr fiel auch gar nicht auf, das sie heute viel netter zu ihm war und sich schon fast wie seine feste Freundin verhielt. „Ich werde eben….“ „Hey!“, einer der Nubier klopfte Atemu auf die Schulter: „Süß, deine Kleine.“ „Ich weiß… was willst du denn?“, Ati runzelte die Stirn und zog Isa unwillkürlich in seinen Arm, als wollte er sie beschützen. „Nicht so unfreundlich, ja? Ich wollst nur wissen, ob sie zu dir gehört, oder zum Gasthaus…“, hob der Nubier beschwichtigend die Hände. „Zu mir, sie wird übermorgen meine Frau“, Atemu sah den Nubier selbstsicher an und hoffe das er seine Lüge nicht durchschauen würde. „Was wollen sie von mir?“, Isa spielte einfach mal mit, da ihr die Drei nicht ganz geheuer waren. „Nun ja, du bist hübsch und wir suchen noch hübsche Mädchen für unsere neue Schenke… Willst du bei uns arbeiten?“, fragte einer der anderen Beiden: „Hübsche Mädchen ziehen Kunden immer an.“ „Das stimmt! Und es wird dir auch viel Silber und Schmuck einbringen. Dein Mann in Spee wird sicher nichts dagegen haben, wenn du tagsüber und auch abends arbeitest“, stimmte der Dritte zu. „Wir sind nicht von hier. Wir werden morgen weiterziehen um unsere Eltern zu treffen. Sie wollen mit uns feiern! Tut mir leid…“, lehnte Isa so freundlich sie konnte ab. „Und ich hätte schon was dagegen, wenn sie ihre Reize unter besoffenen zur Schau stellt. Außerdem ist sie im zweiten Monat schwanger, also würde sie eh nicht lange arbeiten können!“, dichtete Atemu noch zusammen. „Schade… Na dann! Mann sieht sich noch…“, verabschiedete sich der erste der Drei und die anderen Beiden gingen ihm nach. „Schwanger?“, Isahra sah Atemu von der Seite an. „Man wird doch träumen dürfen und es ist eine gute Möglichkeit diese Typen loszuwerden. Willst du denn verschifft werden?“, fragte Atemu ohne zu überlegen nach „Verschifft?“, Isa seufzte: „Also das die Drei was vorhaben, war mir klar, aber verschiffen?“ „Der Wirt meinte das die drei Frauen verschleppen und hinter dem großen Grün dann verkaufen“, erklärte Atemu: „Ich dachte, wenn du schwanger bist, interessieren sie sich nicht mehr für dich.“ „Ich bin froh wenn dein Geburtstag morgen rum ist. Als Nächstes dichtest du uns noch einen Sohn an, oder so was… Aber warum sagst du mir denn nichts davon? Es ist doch wichtig!“, wandte sie ein und sah zu ihm auf: „Vertraust du mir nicht?“ „Doch, aber… männlicher Stolz, okay?“, Atemu packte ihre Hand: „Komm schon! Gehen wir zum Kampf!“ Er wollte das Thema einfach nicht vertiefen, da er genau wusste, das Isa ihn nur belächeln würde. Sie würde es auch nicht verstehen, da sie nicht wirklich normal war. Nicht normal, wenn man sie mit anderen Mädchen in ihrem Rang verglich, natürlich. Der Kampfplatz war voller Menschen, sie versuchten sich nach vorne zu drängeln um was zu sehen. Die Arena war mit Holzbalken abgegrenzt, damit die Zuschauer nicht in allzu große Gefahr kamen, wenn die Kämpfer aufeinander losgingen. Es gab auch schon die ersten Verletzten und einen Toten unter den Teilnehmern. Allerdings schien es Keinen zu stören, denn sie jubelten den Männern in der Arena zu und feuerten sie an. Es floss auch reichlich Bier und die Sonne erhitze di Gemüter noch zusätzlich. Unter den Teilnehmern waren alle möglichen Leute vertreten, Nubier, Ägypter, Libyer, Phönizier und noch andere Exoten, Kräftige, Große, Hagere, Kleine, aber alles nur Männer. Frauen waren eh nicht zugelassen und es hatte sich auch bestimmt Keine einschreiben wollen. Immerhin galt es als unschicklich wenn eine Frau sich in einem Turnier schlagen wollte. Allerdings gab es wohl auch Keine die sich freiwillig unter diese groben, brutalen und stinkenden Teilnehmer mischen wollte. Dem einen fehlte ein Auge, der Andere hatte eine Narbe über der Brust und der Nächste war behaart und Atemu könnte schwören, Läuse zu sehen. Er zog Isa durch die Massen und bis sie ganz vorn an der Arena, in der die Schwertkämpfe stattfinden sollten, waren. Noch war eine Pause, aber es würde sicher gleich weiter gehen. Isa sah schwieg noch, was war denn so toll daran Fremden zuzusehen, wie sich gegenseitig zusammenschlagen wollten? „Was kuckst du denn so?“, Atemu packte sie plötzlich an der Hüfte und setzte sie auf den Balken vor ihm. „Hey… Was soll das?“, wollte Isa wissen und hielt sich an ihm fest: „Langsam übertreibst du, aber ganz gewaltig! Ich bin…“ „Ah!“, Atemu hielt ihr den Mund zu: „Lass mir den Spaß. Morgen bist du wieder abweisend genug zu mir. Außerdem betatscht dich so keiner, außer mir!“ „Hm?“ Isa war ihn Versuchung in seine Hand zu beißen, tat es aber dann doch nicht, da sie es dann doch zu hart fand: „Wag es und ich lass dich heute auf dem kalten Steinboden schlafen…“ „Egal…!“, gab Atemu grinsend zurück, im nächsten Moment schlang er seine Arme um ihre Hüfte und zog sie vom Balken. Gerade noch rechtzeitig. Die Kämpfe hatten wieder bekommen und eben war der Kampf gefährlich nahe zu ihnen gekommen. Einer der Kämpfer hatte ausgeholt und hätte sie erwischt, wenn er sie hätte sitzen lassen. Isahra hielt sich an ihn fest und sah aus den Augenwinkeln das Schwert vorbeisausen. „Alles okay?“; fragte Atemu nach. „Ja… Meine Haare sind noch alle dran…“, nickte sie und sah ihn an: „Das ist deine Schuld!“ Dann boxte sie ihn auch noch halbstark gegen den Bauch. „Meine?“, wunderte sich Atemu: „Ich hab dich gerade noch weggezogen!“ „Du hat mich auf den Balken verfrachtet und mich nicht mal gewarnt, dass die wieder angefangen haben!“, bockte sie und schnaubte vor sich hin. „Ja, schon… tut mir leid. Ich wollte dich nicht in Gefahr bringen und es ist alles gut gegangen. Sei doch nicht sauer…“, erwiderte Ati mit einer Spur Schuldbewusstsein in der Stimme. Sie hatte ja wirklich Recht, er hätte zumindest sagen können, die die Schwertkämpfe weitergegangen waren. „Doch bin ich! Du hast wieder mal beweisen das man dich an der kurzen Leine halten muss und das ist nicht sehr erfreulich! Mir hätte wirklich was passieren können, was hättest du denn dann getan? Ich bin zwar unsterblich, aber das heißt nicht, das ich nicht verletzt werden kann!“, fuhr Isa ihn an und drängte sich zwischen den Männern durch, die dem Kampf weiter zusahen. Atemu seufzte, er hatte es wieder mal geschafft einen schönen Tag zu ruinieren. Dabei hatte sie sich heute auf ihn eingestellt und hatte sich viel gefallen lassen. Auch verheilt sie sich wie seine Freundin und spielte vor anderen seine Spielchen mit. Es war nicht fair, das sie ihn jetzt einfach alleine ließ, aber er hatte es nun mal verbockt. Er überlegte ob er ihr gleich nach sollte, hielt es aber dann für besser noch zu warten. Isa sollte Zeit haben, sich zu beruhigen, dann würde er sich am Besten noch mal entschuldigen und hoffen dass sie wieder zur Normalität zurückkommen konnten. Seinen Geburtstag hatte er sich aber auch anderes vorgestellt. Immerhin war er heute 19 geworden und eigentlich hatte niemand was dazu gesagt. Ja, gut, Isa meinte, dass sie heute mal besonders nett zu ihm sein wollte, aber mehr auch nicht. Damit war wohl ein wenig flirten gemeint. Geschenke oder ein Festmahl gab es nicht, nur das Isa ihm erlaubt hatte das Zimmer zu mieten. Den Kämpfen sah er auch nicht weiter zu, sondern zwängte sich durch die Menschenmasse ins Freie. Es war noch Zeit bis zum Essen und Isahra würde er so schnell nicht finden. Also hatte er noch Zeit sich eine Entschuldigung auszudenken. Doch dann fielen ihm die Nubier wieder ein und das sie Isa sicher beobachtet hatten… „Scheiße!“ Isa war auf der Hauptstraße ein ganzes Stück gelaufen. Sie wollte weg von Atemu, da ihr Herz schon wieder zu klopfen angefangen hatte und noch immer nicht aufhörte. Sie war sauer auf ihn, aber auf der anderen Seite, hatte sie gemerkt dass sie sich gern in seinen Armen wieder fand und es ihr auch gefiel, mit ihm zu flirten. Wenn ihr Vater nicht wäre, würde sie es wirklich mit ihm versuchen und eigentlich wünschte sie mittlerweile auch, dass er sie nicht in Ruhe ließ. Es war schön, wenn er sie anlächelte, sie küsste, ihre Hand hielt und sie in Verlegenheit brachte. Atemu war auch immer geschickter darin geworden, vermutlich, weil er sie mittlerweile gut kannte und ihre Gefühle so stark geworden waren. Die Frauenhändler hatte Isahra auch schon vergessen und auch nicht bemerkt, dass sie ihr gefolgt waren. Die drei Nubier hatten sie nicht Augen gelassen und jetzt, da sie alleine war, sahen sie ihre Chance. Es waren kaum noch Menschen in der Straße und die Medjas waren bei dem Kampf. Also gab es kaum eine bessere Gelegenheit, ihre Beute zu vergrößern. Sie hatten schon eine Hand voll Mädchen, die aber schon aus der Stadt gebracht waren und Isa sollte nun ihre Letzte für diesen Beutezug sein. „Hallo! Wo ist denn dein Verlobter?“, fragte der Kräftigste der drei und lächelte Isa freundlichst an. „Bei den Kämpfen…“, Isa sah ihn an, blieb aber stehen. Sie sah aber nur den einen Nubier, die anderen Beiden waren nicht in Sichtweite und das machte sie stutzig: „Kann ich dir helfen?“ „Na ja, ich dachte ich frag noch mal nach. Du weißt schon, wegen der Stelle in unserem Gasthaus. Du würdest sicher viel Spaß haben und es ist gut bezahlt“, log der Nubier eiskalt. „Ich bin schwanger, in sieben Monaten hab ich meine Niederkunft, ich glaub nicht, dass ich da arbeiten sollte“, wehrte Isa ab: „Und mein Süßer und ich wollen morgen auch weiterziehen.“ „Sagtet ihr ja, aber so drei Monate könntest du doch trotzdem bei uns einsteigen. Ich würd dir auch gerne den Gasthof zeigen, dann fällt es dir leichter dich zu entscheiden. Er ist echt schön. Und du würdest sicher viele Kunden anlocken, so schön wie du bist“, widersprach der Nubier. „Danke, aber ich will nicht. Ich bin Priesterin und keine Bedienung, außerdem wartet meine Mutter auf mich. Akzeptieren das bitte!“, bat Isahra und versuchte in die Mitte der Straße zu kommen. In der Ecke fühlte sie sich zu unwohl. „Wirklich nicht? Sieh doch zumindest mal die Schenke an!“, drängte er Nubier sie weiter. Es wunderte Isa nicht, dass sich Keiner für sie und den Nubier interessierte, denn er redete nur und die Menschen hier, wussten sicher wer er war und hatten Angst. Die Beiden anderen mussten auch noch irgendwo in der Nähe sein und daher konnte sie nicht weglaufen. Angst hatte Isa aber trotzdem nicht, sie konnte sich verteidigen, wenn es sein musste. „Ich sagte doch NEIN. Lassen sie mich jetzt bitte in Ruhe!“ „Warum denn so unfreundlich? Mein Freund hat dich doch nur gebeten die Schenke anzusehen!“, mischte nun er zweiter Nubier ein, der von hinten zu Isa trat: „Sei doch nicht so, es dauert nicht lange.“ „Wozu denn? Ich bin nicht interessiert und ich würde jetzt gerne gehen!“, sagte Isa hart und wollte an dem ersten Nubier vorbei, der sie aber an der Hand packte und festhielt. „Machs uns nicht so schwer, komm einfach mit!“ Isa bemerkte den Anderen, der sich auf ihre andere Seite stellte: „Ich bin nun wirklich die schwerste Beute für euch, wisst ihr das? Lasst mich einfach gehen und gut ist. Dann habt ich auch noch Vorsprung vor den Medjas.“ „Ach ja? Was willst du denn tun? Du bist nur eine kleine Frau, schwach und zart. Willst du uns die Augen auskratzen?“, belächelte die der zweite Nubier und hielt ihr die Hand hin: „Mach es dir nicht unnötig schmerzhaft. Griechenland wird dir sicher gefallen. Die haben auch Götter, auch wenn es nicht unsere sind.“ „Nun, wenn ich schon vor Göttern kuschen muss, dann bitte nur vor unseren, die kenn ich wenigstens und ich mein es Ernst. Ihr solltet mich in Ruhe lassen. Das ist meine Letzte Warnung für euch drei starken Männer“, sie blieb ruhig. Mit den Augen hatte sie den dritten der Nubier gefunden. Er stand sozusagen Schmiere und beobachtete die Straße, die zum Kampfplatz führte. Doch dann, sah sie etwas das im Moment nicht so gut war, Atemu. Er kam die Straße entlang und schien sie zu suchen, zumindest rief er nach ihr. Der dritte Nubier schien nervös zu werden und sah zu seinen Freunden. „Kümmer dich um ihn!“, herrschte der Erste ihn an. „Ja…“, der Dritte ging los. „Und du kommst mit, bevor dein Ehemann uns sieht. Ich will ihn nicht töten müssen!“, der Erste der Drei packte Isa am Arm und wollte sie mitziehen. „Finger weg!“, Isahra riss sich sofort wieder los und schaffte es einige Schritte von den Beiden wegzukommen. „ISA!“, Atemu rannte die Straße herunter. Er machte sich Sorgen, da er sie alleine losziehen hatte lassen. Auch wenn sie sauer war, hätte er sie nicht gehen lassen dürfen. „Ey!“, der Nubier versperrte ihm den Weg: „Wohin denn so eilig?“ Atemu sah an ihm hinauf: „Ich suche jemanden…?“ „Deine Frau? Hier ist sie nicht lang gekommen, ich hätte sie sicher gesehen.“ „Ich hab nicht gesagt, dass sich meine Frau suche…“, gab Atemu zurück. „Aber du hast sie gerufen!“, erklärte der Nubier und legte seinen Arm um seine Schulter und drehte ihn dabei so, das er mit dem Rücken zu den Anderen stand: „Es geht ihr sicher gut. Ich lad dich auf ein Bier ein. Sie wird sicher heute Abend in euer Zimmer kommen.“ „Hm…“, Atemu nahm die Hand von seiner Schulter: „Ich weiß das du Frauenhändler bist. Ich weiß auch, dass Isa auf sich aufpassen kann, aber verarschen lass ich mich nicht!“ „Bitte?“, der Nubier zog eine Augenbraue hoch: „Du glaubst was sie Leute sagen?“ „Ja, aber wenn ich mich irre, kann ich ja auch einfach weitergehen, ohne dass du mich störst!“, erwiderte Atemu uns wollte an ihm vorbei, was ihm aber nicht gelang. „Sorry, aber das geht nicht…“, der Nubier zog ein langes Messer aus seinem Gürtel. „Dein Mann wird sterben!“, meinte der erste Nubier und ging auf Isa zu. „Nicht vor dir!“, Isa lächelte und hob die linke Hand so, als würde sich etwas auf der Innenfläche befinden, das sie ihm zeigen wollte. „Was soll dass denn?“, wunderte sich der Zweite und sah zu wie Isahra über ihre Hand blies. Als wollte sie Staub von ihr Hand in den Wind blasen, aber dass war es leider nicht. Noch bevor er sich rühren konnte, sah er rote und gelbe Flammen auf sich zukommen. Sie scheinen von ihrer Hand auszugehen, und der erste Nubier kippte kohlrabenschwarz auf den Boden. „Was …?“, der Zweite sah seinen Freund geschockt an: „Was hast du getan, du Dämon!“ „Ich bin Priesterin, kein Dämon!“, berichtigte sie ihn: „Aber ich kenne Seth sehr gut, wenn dich das beruhigt. Pfeif deinen Kumpel zurück, wenn Atemu was passiert, gibt es Schlimmeres als den Tot von dem da!“, sie deutete auf die verbrannte Leiche. Der Nubier wich zurück und schielte dann zu seinem Freund, der versuchte Atemu mit seinem Messer zu töten. Allerdings war Atemu zu kampferfahren und konnte ihm immer wieder ausweichen. Auch hatte er sein Schwert dabei und konnte kontern. „Drei … - … Zwei … - …“, zählte Isahra langsam nach unten. „Haram!“, brüllte der zweite Nubier, dem Dritten zu: „Hör auf! Lass ihn zu frieden, wir gehen!“ „Mhrrrr…“, knurrte der Nubier und zog sein Messer wieder zurück. „Verschwindet!“, Isahra ging an dem Nubier vorbei und bemerkte dann das Haram ein zweites kleines Messer in der Hand hatte und damit auch auffällig spielte. Offenbar war er sauer, das Atemu ihn verletzt und seine Freundlichkeit ausgeschlagen hatte. In seinen Augen spielte sich blanker Hass und seine Arme waren von seinem eigenen Blut befleckt. Der zweite Nubier entging ihrem Blick, aber dafür sah ihn Atemu, der dafür Haram nicht wirklich bemerkte. Der Zweite zog leise sein Schwert und ging langsam hinter Isa her. Isahra fasste in den Bund ihres Hüfttuchs und zog einen Dolch heraus. Atemu sah wie der Nubier sein Schwert hochhob und es dann senkte: „Isa, hinter dir!“, brüllte er los. „Hä?“ Isahra zuckte unwillkürlich zurück und sah die Klinge vor sich vorbeisausen. Ihre ruckartige Bewegung hatte er nicht bedacht und auch nicht das sie zurückgehen würde. Erst jetzt merkte er, dass sich etwas in Höhe seiner Lunge durch seine Haut gebohrt hatte und in seine Lunge stach. „Das war ein Fehler!“, Isahra zog ihren Dolche wieder heraus und sah dann wieder zu Atemu und dem anderen Nubier. Haram hatte nicht hergeschaut und Atemu in den Schwitzkasten genommen und wollte ihm gerade den Hals mit seinem Messer durchschneiden. „Hey!“, Isa blieb nichts anderes übrig als ihr Messer zu werfen und zu hoffen, dass sie traf. Mit Pfeil und Bogen wäre das leichter, aber sie hatte Glück und traf… Atemu hustete und versuchte sich zu befreien, als Harams Kraft schlagartig versiegte und er erst auf die Knie und dann vorüber klappte. Atemu sah den Schaft des Dolchs, der in seinem Kopf steckte und schluckte erstmal erschrocken. „Atemu!“ Das Nächste was er spürte war, das Isa sich regelrecht in seine Arme warf, als hätte er eben alle drei Nubier alleine und heldenhaft besiegt. Sie klammerte sich fest an ihn. „Was?“, er japste ein wenig nach Luft, dann fiel ihm ein, was er fragen sollte: „Geht’s dir gut?“ „Klar, was ist mir dir? Bist du verletzt?“, besorgt sah sie zu ihm auf und streichelte seine Wange. Ihre Finger fuhren unter seine blonde Strähnen an der linken Seite: „Du blutetest…“ „Wirklich?“, Atemu fuhr selbst über sie Stelle und sah ein paar Blutstropfen auf seinen Fingern. „Das ist ein Kratzer… Aber reden wir nicht hier. Die Medjas sollten uns hier nicht sehen, ich könnte ihnen nicht genau erklären was hier los war… Ich weiß es nicht richtig.“ „Atemu…“, Isahra saß vor Atemu auf dem Bett in ihrem Zimmer und tupfte ihm den Katzer zwischen Augenbraue und Haaransatz ab: „Tut mir leid…“ „Was denn? Du hast doch nicht mit Absicht diese Drei auf dich aufmerksam gemacht“, winkte er ab und wartete bis sie fertig war. Eigentlich war es unnötig, dass sie sich um diesen Kratzer kümmerte, aber er hatte Isa nicht davon abbringen können. „Das mein ich auch nicht. Ich hab schon wieder Menschen getötet… Einen mit Feuer und die beiden Anderen…“ „Hey… denk nicht drüber nach, ja? Es war Notwehr, zwar eine heftige, aber immer noch Notwehr. Sie waren Menschenhändler und wenn die Medjas sie erwischt hätten, wären sie schlimmer dran gewesen“, widersprach er und streichelte ihr durch die Haare: „Du hast auch mich gerettet… Ich hätte dich nicht alleine loslaufen lassen dürfen, dann wäre das nicht passiert.“ „Gib dir nicht die Schuld. Immerhin war ich es, die sie getötet hat. Ich hab nicht mal Mitleid, ich versteh es einfach nicht, ich fühl mich so anderes, als sonst, als wäre ich kein richtiger Mensch… Okay das bin ich nicht, aber ich hab Angst um meine Menschlichkeit…“, gab Isa zu und legte das Tuch weg, mit dem die ihn abgetupft hatte. „Wenn sie weg wäre, würdest du dir keine Gedanken um sie machen“, lächelte er sie an: „Du sagtest mal, das du schon Blut an den Händen hättest…“ „Ja, genug…“, nickte sie leicht verwirrt. „Weißt du, Isa, jeder Krieger vergießt Blut und ich hab das auch schon, auch wenn ich nicht wollte. Du hast einen Grund gehabt und ich kenn inzwischen gut genug, damit ich weiß, das du nicht nur zum Spaß tötest. Also lass es gut sein, ja?“ „Okay… wenn du meinst…!“, seufzte Isa ein wenig mitgenommen. „Lass uns essen gehen, ich hab Hunger!“, schlug Atemu vor um sie abzulenken: „Es soll echt leckerere Sachen geben! Und noch hab ich Geburtstag!“ ~ Phase 24 End ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)