Injustice and Weakness von Satnel (Fortsetzung von Life and Death) ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Titel: Injustice and Weakness Teil: 3/? Autor: Satnel Email: Hanaru@sms.at Genre: fantasy, original, lemon Kommentar: Das ist die Nachfolgegeschichte von Life and Death. Es ist keine Fortsetzung, da es nicht die gleichen Hauptdarsteller hat. Trotzdem gehört es dazu, da der Rest gleich geblieben ist. Disclaimer: Wenn es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen gibt, ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. „Jay! Jay bleib stehen!“ Als der Angesprochene noch immer nicht reagierte seufzte Taku. „Sofort!“ In diesem einem Wort lag soviel Nachdruck, das man gar nicht anders konnte als zu gehorchen. Widerwillig blieb Jay stehen. Er wollte einfach nur weitergehen und irgendetwas zerstören, etwas das Taku wusste weshalb er ihn zurückhielt. Sein Freund kannte ihn einfach zu gut. Innerlich zwang er sich zur Ruhe. „Was.“ Taku blieb neben ihm stehen. „Ja genau was? Was ist los mit dir?“ „Hast du das gerade nicht mitbekommen?“ Aufgebracht deutete Jay auf das Gebäude hinter ihnen. „Ich habe verloren!“ Unbeeindruckt nickte sein Gesprächspartner. „Ja, ich auch, doch mich regt das nicht so auf und dich normalerweise auch nicht. Also was ist los?“ „Nicht hier.“ Der Japaner nickte und legte eine Hand auf Jays Schulter. Einen Moment später waren sie in Takus Wohnzimmer. Jay kannte dieses Haus und mochte es. Schweigend setzte er sich auf die Couch die in der Mitte des Raumes stand. Der Fernseher lief und zeigte gerade irgendeine japanische Werbung. „Nun was ist los?“ Taku knüpfte sofort wieder an die eben unterbrochene Unterhaltung an. Er setzte sich neben ihn und griff nach der Fernbedienung, die auf dem Couchtisch lag. Nachdem er den Fernseher abgedreht hatte legte er sie wieder zurück, doch sein Blick lag die ganze Zeit auf Jay. Resigniert sah Jay zu Boden. Was los war? Ria hatte ihn verlassen, obwohl das eigentlich nicht das richtige Wort war. Sie wollte nur nicht mehr mit ihm zusammen sein. In ihren Augen war es an der Zeit etwas zu ändern und ihre Beziehung war ein guter Anfang. Dabei hatte es keinerlei Anzeichen dafür gegeben. Wenn es sie gegeben hätte, wäre es für ihn leichter gewesen sich darauf einzustellen, aber so hatte es ihn unvorbereitet getroffen. Das Schlimmste aber war das er sie mit seiner Verzweiflung stärkte. Je mehr er darunter litt umso mehr Kraft bekam sie. Doch sosehr ihn dieses Wissen auch wütend machte, er konnte Ria nicht wirklich böse sein. Sie hatten Beide gewusst das ihre Beziehung nicht für die Ewigkeit war. Dafür hatten sie ein viel zu langes Leben. „Ria hat mich sitzen lassen.“ Seine Stimme war leise, fast nicht verständlich, doch er war sich sicher das Taku ihn trotzdem verstanden hatte. Trotzdem erwiderte dieser nichts sondern wartete darauf das Jay von selbst weitersprach. Auch nicht wirklich mit einer Reaktion rechend sprach der Ältere einfach weiter „Aus heiterem Himmel und einfach so. Sie will eine Veränderung, wie soll ich das bitte verstehen? Und das Schlimmste ist, sie will das wir Freunde bleiben.“ Hilflos hob er die Hände. „Ich weiß nicht was ich machen soll.“ „Was hast du geantwortet? Bleibt ihr Freunde?“ Taku betrachtete ihn aus seinen weißen Augen. „Ich hab nichts geantwortet.“ Jay seufzte traurig und legte die Kamera, die er bis jetzt umklammert hatte, auf den niedrigen Tisch. „Ich bin einfach gegangen. Das macht mich echt verrückt. So schlimm war es noch nie, bei niemanden.“ „Also ich kann es verstehen. Immerhin wart ihr einige Jahrhunderte zusammen. Es ist klar das dich die Trennung schmerzt, doch ich kann auch Ria gut verstehen. Auf die Dauer kann ein ewig gleich bleibender Partner nerven. Das ist bei allem so. Stillstand ist der Anfang vom Ende.“ Jay hob abwehrend die Hand. „Bitte, ich bin gerade nicht in Stimmung für deine Weisheiten.“ Taku zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Ist mir Recht.“ Er stand auf und ging zu seiner Zimmerbar. „Willst du was?“ „Nein. Wenn ich jetzt damit anfange schaff ich es nicht mehr heim. Obwohl die Versuchung verdammt groß ist.“ „Dann ist es sicher besser so.“ Sich selbst einen Cognac einschenkend sah er zu Jay hinüber. „Hast du die Einladung bekommen?“ „Welche?“ Bei ihm trudelten jeden Tag Dutzende von Einladungen ins Haus. Von Auftraggebern, Geschäftspartnern und anderen Repräsentanten. Da die Frage von Taku kam konnte es sich eigentlich nur um letzteres handeln. Allerdings gab es auch da eine Menge Möglichkeiten, doch Jay ahnte um welche Einladungen es ging. Der Japaner stellte die Flasche zurück und lehnte sich locker gegen das Möbelstück. „Eresans. Er hat schon wieder eine Ausstellung zusammen. Mal wieder irgendein Indianerstamm.“ Jay lachte bei Takus missmutigen Gesichtsausdruck. „Das ist eben seine Kultur. Du gehst doch auch zu jeder Ausstellung über Samurai und das alte Japan.“ So wie er versuchte jede Ausstellung über Wikinger zu besuchen, aber das verschwieg er lieber. „Blödsinn wenn es danach gehen würde, dann gehört Eresan mindestens neunzehn verschiedenen Stämmen an.“ Von seinem Glas nippend sah er Jay genervt aus seinen weißen Augen an. Noch immer lächelnd nickte Jay. Es war erheiternd zu sehen wie Taku sich aufregte, etwas das sowieso viel zu selten vorkam. Die Meisten hielten ihn ja wegen seiner pupillenlosen Augen für gefühllos. Es stimmte, aufgrund des Fehlens jeglicher Farbe in seinen Augen war es schwer seine Gefühle zu lesen, doch Jay hatte auch schon jahrhundertelange Übung darin. „Ja ich habe eine bekommen und ich werde hingehen. Das verlangt schon alleine unsere Freundschaft.“ „Ich weiß noch nicht so Recht, aber wie du gesagt hast unsere Freundschaft zu ihm verlangt es.“ Bei diesen Worten war er zu der Schiebetür des Raumes gegangen, die er nun mit einem Ruck öffnete. Davor kniete sein Schüler Jamie, der erschrocken zurückprallte. Taku schüttelte tadelnd den Kopf. „Jamie wie oft habe ich dir schon gesagt du sollst meine und auch andere Gespräche nicht belauschen? Das kann böse ausgehen, wenn man einmal davon absieht das es ausgesprochen unhöflich ist.“ Der braunhaarige Junge gab sich Mühe zerknirscht auszusehen, allerdings mit wenig Erfolg. „Schon unzählige Male. Entschuldigt Meister.“ „Na gut. Ich nehme an, du hast gehört was wir besprochen haben. Also schick Eresan eine Zusage.“ „Natürlich Meister.“ Jamie stand auf und entfernte sich hastig. Geduldig sah ihm Taku nach und wartete vorsichtshalber noch einige Sekunden nachdem Jamie in einem anderen Gang verschwunden war, bevor er die Tür wieder zuschob. Sich wieder neben Jay setzend seufzte er leise. „Schüler.“ Dieses eine Wort sagte eigentlich schon alles aus. Jay nickte zustimmend, er selbst hatte ja auch so einen daheim. Auch wenn Jason, sein Schüler, schon vor Jahrzehnten mit dieser Unsitte aufgehört hatte, oder sich nur einfach nicht mehr erwischen lies. Jay war sich da nicht sicher. „Trotzdem ist es schön sie zu haben.“ Diesmal war es an dem Japaner stumm zu nicken. Im Grunde mochten sie alle ihre Schüler. Viele Repräsentanten sahen in ihnen sogar das Kind, das sie nie haben würden. Ja klar, viele adoptierten Kinder, doch diese würden ihnen nie so nahe stehen wie ihre Schüler. Verständlich eigentlich, da man als zukünftiger Repräsentant die Gabe die man später verkörperte ausreichend kennen musste. So etwas verband. Er selbst würde seinen Schüler um nichts in der Welt eintauschen. Dafür kannte er ihn schon zulange. „Was willst du jetzt eigentlich machen?“ Von der Frage seines Freundes aus seinen Gedanken gerissen, sah er ihn einen Moment lang fragend an. „Allgemein meinst du?“ Taku nickte. „Also zuerst werde ich diesen Artikel schreiben.“ Jay nahm seine Kamera wieder auf und hielt sie wie eine Trophäe in der Hand. „Danach werde ich mich mal umsehen was der freie Markt so zu bieten hat. Ich war viel zu lange nur auf eine Frau fixiert. Nun kann ich mich endlich wieder umsehen.“ Fröhlich lächelnd hielt er dem skeptischen Blick seines Freundes stand. Es war alles gelogen und Jay wusste, das Taku es wusste, aber sein Stolz verbot ihm die Wahrheit zu sagen. Sich von Selbstzweifeln gequält in seinem Teil der Wohnung einzusperren war nicht gerade sehr männlich. Nicht einmal wenn sich alles in ihm danach sehnte. „Du siehst ich habe viel zu erledigen. Wir sehen uns.“ Jay stand auf. Im vorbeigehen klopfte er Taku aufmunternd auf die Schulter, so als wäre dieser es der Trost brauchte und nicht umgekehrt. „Keine Sorge ich finde den Weg hinaus auch alleine.“ Als er die Tür hinter sich zuschob glaubte er noch Takus Stimme zu hören, die leise seinen Namen flüsterte. Kopfschüttelnd folgte er den bekannten Gängen. Taku wollte ihn trösten, das war klar doch nichts was er tat oder sagte konnte ihm helfen. Was nicht daran lag, das Taku unfähig war andere zu trösten, das bestimmt nicht. Es gab nur einfach nichts was es Jay erleichtern könnte mit diesem Problem umzugehen. Das war etwas das er alleine bewältigen musste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)