Injustice and Weakness von Satnel (Fortsetzung von Life and Death) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Titel: Injustice and Weakness Teil: 4/? Autor: Satnel Email: Hanaru@sms.at Genre: fantasy, original, lemon Kommentar: Das ist die Nachfolgegeschichte von Life and Death. Es ist keine Fortsetzung, da es nicht die gleichen Hauptdarsteller hat. Trotzdem gehört es dazu, da der Rest gleich geblieben ist. Disclaimer: Wenn es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen gibt, ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. Mit einer routinierten Bewegung stieg Leonid von seinem Pferd ab. Sanft streichelte er über dessen Nüstern. „Brav Raoul.“ Der Hengst war nass vom Schweiß, Leonid hatte ihn auch bis an seine Grenzen gefordert. Doch das war genau das, was Raoul gebraucht hatte um seine Energien abzubauen. Raoul war Leonids Lieblingspferd, da er ihm im Charakter sehr glich. Genau wie sein Reiter, war er sehr heißblütig und temperamentvoll. Er konnte nicht lange stillstehen, weswegen er die langen Ritte sehr mochte. Leonid führte ihn zum Stall. Einen der Stallburschen nach Futter schickend, lehnte er die Hilfe der Anderen ab. Um Raoul kümmerte er sich am liebsten selbst. Schließlich war er der Nachkomme seines ersten Hengstes und wie sein Reiter von edlem Geblüt. Da war so etwas selbstverständlich. Er führte Raoul in die Box und striegelte ihn liebevoll. So in seine Tätigkeit vertieft, bemerkte Leonid nicht, wie sich jemand an die Tür der Box lehnte und ihnen zusah. Ein genießender Laut war zu hören. „Hhm. Ich will auch einmal so umsorgt werden.“ „Tja, du lehnst meine Fürsorge ja immer so vehement ab.“ Ungerührt machte Leonid weiter. „Ja, ich weiß ja wo es endet. Leider ist Sex ohne Gefühle für mich nichts.“ Tschen Stimme klang leicht amüsiert. Nun unterbrach Leonid doch seine Arbeit und sah den Afrikaner empört an. „Sag mal willst du mich beleidigen? Natürlich habe ich Gefühle beim Sex und meine Partner auch. Sonst würden sie sich ja nicht mit mir amüsieren.“ Es war doch selbstverständlich, dass man Gefühle beim Sex hatte. Sogar er, schließlich war er keine Maschine. Teilweise musste er Tschen aber auch Recht geben. Er empfand für seine wechselnden Bettgeschichten kein Liebe, ja nicht einmal Zuneigung. Das nicht, dafür aber Lust, Begehren und manchmal sogar Mitleid. Er war für sie auch nicht mehr als ein Abenteuer, auf das sie sich in einem Moment der Schwäche eingelassen hatten. Und er genoss diese Schwäche, in zweierlei Hinsicht. Ein hinterhältiges Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Warum bist du eigentlich hier?“ Tschen, der bis jetzt geduldig gewartet hatte, seufzte nun. „Darf ich denn nicht hier sein? Soweit ich weiß steht mein Pferd auch hier unter.“ Leonid warf ihm einen skeptischen Blick zu. Das meinte er nicht ernst. Sein Freund hatte feste Zeiten zu denen er ausritt, wenn er diese änderte, musste etwas schwerwiegendes passiert sein. Aber er wollte jetzt nicht ausreiten, das wussten sie beide. „Na gut. Ich will nicht nach meinem Pferd sehen.“ Tschen seufzte tief. „Eigentlich hab ich eine gute Nachricht für dich.“ Er grinste nun überlegen. „Und was?“ Wieder beginnend Raoul weiter zu striegeln, klang Leonids Stimme gelangweilt. Es musste ja etwas extrem wichtiges sein, wenn Tschen sogar nach ihm suchte. Entweder das, oder er hatte etwas erfahren das seiner Belustigung diente, natürlich auf seine Kosten. Es war ihm zumindest zuzutrauen. Das Grinsen des Afrikaners wurde noch breiter. Eine Bestätigung für Leonid, das es eher zweiteres war. „Du weißt doch sicher noch, über was wir letzte Woche geredet haben?“ „Wir haben über vieles geredet Tschen. Wir reden ständig.“ „Unglücklich darüber?“ Tschen sah ihn spöttisch an. „Ich meine die Unterhaltung im Gericht. Bist du noch immer dieser Meinung?“ „Ja. Warum?“ Etwas neugierig durch die Frage Tschens geworden, wurden Leonids Bewegungen langsamer, um sich besser auf ihr Gespräch zu konzentrieren. Irgendetwas war passiert und wenn sein Mitbewohner gerade auf dieses Gespräch anspielte, musste es irgendetwas damit zu tun haben. Nur was? Darin war es eigentlich nur um seine Vergnügungen und Pläne im Zusammenhang mit Jay gegangen. Wenn Tschen das allerdings wieder aufwärmte, lies das nur einen Schluss zu. Ungläubig lies er die Hand sinken. „Nein. Nein, das glaub ich nicht.“ Erstaunt blickte der Afrikaner Leonid an, nickte dann aber lächelnd. „Doch Ria hat ihn fallenlassen. Das Beste daran ist aber, für einen Menschen.“ Leonid teilte Tschen schadenfrohes Grinsen. „Also was schlägst du vor, wie sind diesmal die Bedingungen?“ Tschen würde das Thema nicht ansprechen, wenn er nicht auf eine Wette auswähre. Einer ihrer vielen Zeitvertreibe. Was sollte man sonst mit soviel Freizeit anstellen? „Du musst ihn innerhalb von acht Monaten herumkriegen. Bei der Versammlung in vier Monaten, müsst ihr zumindest schon soweit sein, um euch ein Zimmer zu teilen. Im Falle meines Sieges, woran ich keinen Moment zweifle, werde ich mir einen Preis aussuchen, da mir zur Zeit nichts angemessenes einfällt.“ Die Bedingungen an seinen Fingern anzählend, sah Tschen den Spanier fragend an. „Hab ich was vergessen?“ „Ja.“ Leonid sah seinen gegenüber beleidigt an. „Anscheinend hast du vergessen wer ich bin. Acht Monate? Das soll wohl ein Witz sein. Ich brauche für ihn ja nicht einmal die Hälfte der Zeit.“ „Ich will nur fair sein. Schließlich hat Jay dich bis jetzt noch nicht einmal wahrgenommen. Außer als Störfaktor. Doch wenn du willst.“ Tschen zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Dann eben nur vier Monate.“ Leonid dachte kurz über die Worte des Dunkelhäutigen nach. Er hatte Recht. Jay wusste zwar, das er existierte, doch das war auch schon alles was er ihm zugestand. Für den Norweger war er nur ein Mensch unter Tausenden, mit der Ausnahme, das sie im gleichen Verein waren. Es würde schon schwer werden, nur seine Aufmerksamkeit zu gewinnen, von seiner Zuneigung ganz zu schweigen. Da hatte ihn sein Selbstvertrauen in eine schöne Zwickmühle hineinversetzt. Innerlich seufzte Leonid tief. Egal wie die Dinge standen, nun konnte er nicht mehr zurück, ohne sein Gesicht zu verlieren. Diese Blöße gab er sich nicht. Nicht einmal vor Tschen. „Einverstanden.“ Leonid streckte Tschen die Hand hin, um ihre Abmachung zu besiegeln. Mit einem siegessicheren Lächeln schlug Tschen ein. „Ich wünsche dir eine erfolgreiche Jagd.“ „Danke.“ Damit wand er sich wieder Raoul zu. „Ach ja, wenn du ins Haus gehst, sag Serena doch, sie soll die Einladungen der anderen Repräsentanten heraussuchen.“ Nun zahlte es sich endlich einmal aus, mit den anderen Kontakt zu halten. So waren sie verpflichtet ihm Einladungen zu den verschiedenen Veranstaltungen, die sie ausrichteten, zu schicken. Ob sie ihn nun mochten oder nicht. „Nur keine Zeit verlieren was? Ich werde es ihr sagen.“ „Hm.“ Leonid beachtete seinen Freund schon gar nicht mehr. Erst als er gegangen war, seufzte der Schwarzhaarige tief. Sollte Tschen doch denken was er wollte. Auch ohne die Wette, hätte er nun sein Glück versucht. Der Norweger faszinierte ihn einfach viel zu sehr, um ihn in Ruhe zu lassen. Bis jetzt hatte er sein Glück nicht versucht, weil er mit Ria zusammen gewesen war. Und egal was die Anderen über ihn verbreiteten, Leonid vergriff sich nicht an den Partnern anderer. Zumindest wenn diese Repräsentanten waren, das könnte jahrhundertelange Konsequenzen nach sich ziehen. Bei Menschen war das egal, irgendwann starben sie sowieso. Raoul noch einmal liebevoll über den Hals streichelnd, beendete er seine Arbeit für heute. „Leider warten noch andere Aufgaben auf mich, auch wenn ich lieber bei dir bleiben würde. Bis bald mein Großer.“ Einem Stallburschen noch genaue Anweisungen für Raouls Versorgung gebend, verlies er den Stall. So sehr er es auch bedauerte, so ein großes Gut wie seines verwaltete sich nicht von selbst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)