Injustice and Weakness von Satnel (Fortsetzung von Life and Death) ================================================================================ Kapitel 13: Kapitel 13 ---------------------- Titel: Injustice and Weakness Teil: 13/? Autor: Satnel Email: Hanaru@sms.at Genre: fantasy, original, lemon Kommentar: Die Verzögerung tut mir wirklich leid, doch ich hab einer anderen meiner Geschichten den Vorzug gegeben, da ich sie einfach fertig bekommen wollte. Doch nun geht es wieder regelmäßig weiter. Versprochen. Disclaimer: Wenn es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen gibt, ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. Leonid saß über seinen monatlichen Abrechnungen und überprüfte gerade zum zweiten Mal dieselbe Zahlenkolonne. Es war eine lästige Arbeit, doch jemand musste sie machen. Und solange er sich selbst darum kümmerte, lief er nicht Gefahr betrogen zu werden. Eine neue Signatur, die gerade sein Grundstück betrat, lies ihn kurz stocken. Ein belustigtes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Diesen Besuch hatte er eigentlich schon früher erwartet. „Serena!“ Ein rothaariges Mädchen öffnete die Tür und sah ins Zimmer. „Ja Meister?“ „Wir haben einen Gast. Hol ihn doch ab.“ Sie musste sich nicht unbedingt beeilen, schließlich kam er unangemeldet. „Natürlich Meister.“ Sie lächelte leicht, als sie die Tür wieder hinter sich schloss. Serena würde schon wissen, wie sie mit so einem Gast umgehen musste. Es war immerhin nicht der erste Repräsentant der sie besuchte und es war nicht Tod. Also kein Grund zur Eile. Bei dem Gedanken, dass Tod ihn hier besuchen würde schmunzelte Leonid. Nicht solange er seinen Mitbewohner hatte. Nach zehn Minuten klopfte es und Leonid, der sich wieder auf die Zahlenkolonnen gestürzt hatte, sah auf. Natürlich nicht ohne sich den Betrag zu kennzeichnen, den er gerade eingegeben hatte. Er wollte danach nicht unbedingt von vorne anfangen. „Ja herein.“ Serena öffnete die Tür und Eresan trat ein. Fragend sah das Mädchen zu ihrem Meister unsicher, ob sie hier bleiben sollte, oder dieses Gespräch eher privater Natur war. „Du kannst gehen Serena. Danke.“ Leonid lächelte ihr dankbar zu. Sie nickte, bevor sie die Tür hinter sich schloss. Eresan nahm ihm gegenüber auf einem Stuhl Platz. „Leonid wir müssen reden.“ Das hatte er befürchtet. Doch da er damit gerechnet hatte, überraschte ihn diese Eröffnung nicht. Leonid seufzte gelangweilt. Mit einer Handbewegung schob er seine Bücher, sowie den Taschenrechner zur Seite. „Das dachte ich mir. Wollen wir ausreiten?“ So könnten sie das Angenehme mit dem Unausweichlichen verbinden. Allerdings waren seine Hoffnungen auf eine Zusage sehr gering. Der Indianer schien dieses Angebot aber ernsthaft in Betracht zu ziehen, bevor er den Kopf schüttelte. „Nein heute nicht Leonid. Aber danke für das Angebot.“ „Nicht der Rede wert. Also weswegen bist du da?“ Leonid machte eine wegwerfende Handbewegung. Er ahnte den Grund, nein er wusste ihn. Jay hatte seine Freunde sicher eingeweiht. Sein Gast lächelte leicht. „Du weißt den Grund. Ich will dir nur sagen, dass du nie eine Chance bei Jay haben wirst. Egal was du machst.“ „Ich könnte ihn vergewaltigen.“ Dieses Kommentar kam ihm so leicht über die Lippen, dass man annehmen könnte er meine es ernst. Was es allerdings nicht war, da so etwas unter seiner Würde war. Er hatte es nicht nötig sich anderen mit Gewalt aufzudrängen, dafür war er viel zu anziehend. „Das würdest du nicht machen. Außerdem bin ich überzeugt, dass dies nicht das Ziel der Wette ist.“ Eresan lehnte sich zurück. „Du kämpfst gegen etwas, dass du nicht besiegen kannst.“ „Warum sagt mir jeder nur das Gleiche? Ist euer Vertrauen in meine Fähigkeiten so begrenzt? Zuerst Tschen und nun du. Was wisst ihr, was ich nicht weiß?“ Es störte den Spanier, dass jeder mehr wusste als er. „Wir wissen, dass Jay jede Art homosexueller Annäherung, bezüglich seiner Person hasst. Auf die schlimmste Art, die Byron hervorbringen kann.“ „Interessant. Gibt es dafür irgendeinen Grund, oder ist das ein streng gehütetes Geheimnis? Verflucht Eresan rede endlich.“ Es nervte ihn, dass er die Informationen immer nur in kleinen Häppchen bekam. Damit konnte er nichts anfangen. Er wollte Jay verstehen, schon alleine weil es seiner Wette zuträglich war. „Ja eigentlich schon, doch da Jay endlich seine Ruhe vor dir haben will, darf ich dir davon erzählen.“ So ganz wohl war dem Indianer nicht bei der Sache, dass konnte man deutlich sehen. „Nun wie dir sicher bekannt ist, stammt Jay von einem alten Wikingergeschlecht ab. Seine Familie war adlig, soweit das eben bei diesem Volk möglich war.“ Leonid nickte nur. Soviel konnte ihm jeder über den Norweger erzählen, dafür brauchte er nicht Eresans Ausführungen. Ihn interessierte das, was ihm jeder vorenthielt. „Na gut.“ Eresan seufzte und fing den Blick des Spaniers ein. „Was du nicht weißt ist, dass dieses Leben für Jay nur elf Jahre dauerte. Sein Dorf wurde angegriffen und so sehr seine Familie und er auch kämpften wurden sie geschlagen. Die Alten, Schwachen und Schwerverletzten wurden sofort getötet und die Anderen versklavt.“ Als Eresan kurz innehielt nickte Leonid bedächtig. Also hatte er ein ähnliches Schicksal hinter sich wie Byron. Toll, mit diesem verstand er sich ja auch nicht. Andererseits war Tschen auch Sklave gewesen und mit ihm verband ihn so etwas wie Freundschaft. Unwillig schüttelte er den Kopf. Jetzt war nicht der richtige Moment um darüber nachzudenken wie er zu Tschen oder Byron stand. Als Eresan nicht weitersprach, sah er ihn auffordernd an. „Weiter. Das erklärt noch immer nicht, warum ich keine Chance bei ihm habe.“ Wenn es allerdings in die Richtung ausartete wie Byrons Geschichte, dann würde das Ganze kompliziert werden. „Nun gut. Anders wirst du es wohl nie verstehen. Da Jay zu diesem Zeitpunkt noch zu klein war, um als Arbeitssklave in einer Mine oder Steinbruch zu arbeiten, wurde er auf dem Sklavenmarkt verkauft. Da er damals schon Ähnlichkeiten mit seinem heutigen Aussehen aufwies, war das nicht schwer. Er wurde schließlich an einen Mann verkauft, der ihn bei sich als Haussklaven einsetzte. Das bedeutet, …“ Leonid gab ihm mit einer ungeduldigen Geste zu verstehen, endlich zum wesentlichen zu kommen. Er wusste was das bedeutete. In seiner Jugend hatte seine Familie genug Sklaven besessen, so das er ihre Aufgaben kannte. Jay hatte also Hausarbeit erledigt, dass konnte nicht sehr wichtig für die Geschichte sein. Eresan senkte den Kopf. „Natürlich. Da du selbst Sklaven hattest, weißt du sicher das er kein leichtes Los hatte.“ Das konnte sein. Das Problem war nur, dass sich Leonid nie für seine Sklaven interessiert hatte. Etwas anderes hätte sein Vater nie zugelassen. Sklaven waren Gebrauchsgegenstände, keine Menschen. „Möglich.“ Der Spanier wollte nicht über dieses Thema reden. Sein damaliges Leben lag schon zulange zurück und er hatte nicht den Wunsch diese Erinnerungen aufzuwärmen. „Auf jeden Fall musste er jeden Wunsch seines Herrn und dessen Familie nachkommen. Auch wenn es über seine normalen Aufgaben und Pflichten hinausging. Du verstehst sicher was ich meine.“ Leonid nickte. Oh ja, er verstand nur zu gut. Viele seiner damaligen Freunde hatten sich an ihren Sklavinnen oder Sklaven, wo eben ihre Vorlieben lagen, vergriffen. Er selbst allerdings nie, was allerdings nicht mit Anstand zusammenhing, sondern damit das er sie einfach als unter seiner Würde befand. Schließlich konnte er jedes spanische Mädchen haben, dass er wollte. Er hatte nie auf solche Mittel zurückgreifen müssen. „Weiter.“ Nun wo Eresan angefangen hatte, wollte Leonid die ganze Geschichte hören. „Es gibt nichts mehr zu erzählen. Nun weißt du, warum es dir nie gelingen wird ihn zu bekommen. Du repräsentierst alles was er verabscheut.“ „Ach.“ Also das war ihm neu. „Was ist denn deiner Meinung nach so abstoßend für Jay?“ Wenn er Glück hatte bekam er jetzt das perfekte Konzept, um den Norweger zu erobern. Eresan hob zweifelnd eine Augenbraue. „Du hast mir jetzt aber schon zugehört oder? Jay stört alles an dir. Deine Herkunft, deine Arroganz, die Art wie du den Sex siehst, ebenso wie deine sexuelle Orientierung.“ Irritiert lauschte Leonid den Ausführungen des Indianers. Er konnte an keinem dieser Punkte etwas schlechtes finden. „Du verstehst es nicht oder?“ Eresan nickte seufzend. „Dir ist es vielleicht nicht bewusst, aber für Jay stehst mit seinem damaligen Herrn auf einer Stufe. Einfach weil du bist, wie du bist.“ „Also diesen Vergleich verbitte ich mir.“ Er stand doch nicht auf derselben Stufe, wie irgend so ein Barbar. Der Indianer zuckte nur mit den Schultern. „Das ist Jays Einschätzung, nicht meine. Ich schätze diese freundschaftliche Beziehung die ich mit dir pflege.“ Leonid winkte nur mit der Hand ab und seufzte. „Schon gut. Und was mache ich jetzt?“ Irgendwie musste er doch an Jay herankommen. Jetzt wusste er zwar worauf er aufpassen musste, doch half ihm das noch lange nicht bei einer Lösung. „Leonid.“ So wie Eresan seinen Namen aussprach klang es irgendwie gequält. Doch er gab dem Angesprochenen nicht einmal die Möglichkeit zu antworten, bevor er weitersprach. „Ich habe dir das nur erzählt, damit du ihn in Ruhe lässt.“ „Ja, aber das hat nicht funktioniert. Bei dieser Wette steht viel auf dem Spiel. Es geht um meinen Stolz.“ Zumindest unter anderem, doch er Indianer musste nicht alles wissen. „Es geht hier nicht um deine Wette!“ Eresan war über seinen kleinen Ausbruch eben selbst erschrocken, da er stockte. „Hör zu, wenn du weitermachst verschwendest du nur deine Zeit und Energie. Jay hingegen kostet es Nerven und er ist gereizt nicht auszuhalten. Er hasst dich und daran wird sich nie etwas ändern.“ Leonid beugte sich überheblich Lächelnd vor. „Weißt du Eresan, ich habe dich nie für einen Heuchler gehalten, also fang jetzt nicht damit an.“ Sie konnten sich leiden, doch das war auch schon alles. Deswegen war es lächerlich, wenn Eresan Besorgnis um seine Person vorheuchelte. Ihm ging es nur um Jay und das war auch okay so, immerhin war dieser sein Freund nicht er. Doch der Schwarzhaarige erwiderte sein Lächeln wissend. „Wie kann ich heucheln, wenn du weißt wie meine Worte gemeint sind?“ Sich wieder in den Sessel zurücksinkend lassend, seufzte Leonid. „Du bist wirklich hartnäckig.“ Ein Klopfen an der Tür unterbrach ihn. „Ja?“ Die Tür öffnete sich und Tschen trat ein. „Ich wollte dich nur daran erinnern, dass die Stute für Raoul da ist. Du wolltest beim decken dabei sein.“ „War das heute?“ Der Spanier seufzte und stand auf. Darum musste er sich wohl kümmern, immerhin bekam er eine Menge Geld dafür. „Eresan danke für deinen Besuch. Ich werde mir deine Worte noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Nur aufgeben werde ich auf keinen Fall.“ Der Indianer stand ebenfalls auf. „Nun mehr kann ich wohl nicht verlangen. Du solltest dir überlegen was du machst. Doch du hast ja noch etwas zu erledigen. Tschen bringt mich sicher zur Tür.“ Der Afrikaner nickte nur stumm. „Wenn du meinst.“ Verwundert sah er zu seinem Mitbewohner. Irgendetwas lag hier in der Luft, dass spürte er. Doch keiner der Beiden benahm sich sichtlich anders. Er zuckte mit den Schultern. Das war ihre Angelegenheit, da mischte er sich nicht ein. „Auf Wiedersehen. Ich hoffe das nächste Mal finden wir Zeit für einen Ausritt.“ „Bestimmt.“ Eresan lächelte. Leonid nickte und ging. Er musste sich um das decken kümmern. Wenigstens Raoul sollte Spaß haben, wenn es schon ihm verwehrt wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)