Injustice and Weakness von Satnel (Fortsetzung von Life and Death) ================================================================================ Kapitel 17: Kapitel 17 ---------------------- Titel: Injustice and Weakness Teil: 17/? Autor: Satnel Genre: fantasy, original, lemon Disclaimer: Wenn es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen gibt, ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. „Was hast du dir dabei gedacht?“ Leonids Finger umklammerten das Handy in seiner Hand wütend. Auch wenn die Nacht mit Kir entspannend gewesen war, so bestanden seine Probleme auch weiterhin. Eines davon hatte ihm Eresan verursacht, also musste er es auch wieder beheben. „Ich wünsche dir auch einen guten Morgen, Leonid. Womit kann ich dienen?“ Eresans Stimme klang so gelassen wie immer. „Wie wäre es mit einer Erklärung?“ Die Umgebung um Leonid herum veränderte sich, als er den Ort wechselte. „Weswegen?“ Auch wenn der Indianer versuchte ernsthaft zu klingen, so merkte man das er grinste. „Warum du meine Wette publik machst?“ Leonid schlug die Zeltplane zurück und betrat das Innere des Zeltes. Sein Blick traf den des Indianers. Eresan senkte das Handy und legte es zur Seite. Von seinem neuen Gast schien er nicht sonderlich beeindruckt zu sein. „Kaffee?“ Bei der Frage ging Eresan bereits zu einem Tisch, auf dem eine Kanne und einige Tassen standen. Ohne eine Antwort abzuwarten, begann er zwei Tassen zu füllen. Eigentlich wollte ihm Leonid sagen, wohin er sich seinen Kaffee stecken konnte, besann sich dann aber eines besseren. Schließlich wollte er etwas von dem Indianer erfahren. Das ging nicht, wenn dieser verärgert war. Aus diesem Grund beschränkte sich Leonid auf einen ärgerlichen Blick, als er die Tasse entgegennahm. Eresan lächelte noch immer gelassen, als er einige Löffel Zucker in seine Tasse gab. „Milch, oder Zucker?“ „Ich bin nicht wegen des Kaffees hier, Eresan! Ich will eine Antwort.“ Wütend stellte Leonid seine Tasse auf den Tisch. Das dabei ein großer Teil des Inhalts überschwappte und sich auf der Tischplatte verteilte, interessierte ihn nicht. Eresan stellte seine Tasse mit einem leisen Seufzen ebenfalls auf den Tisch. „Warum ich deine Wette publik gemacht habe, fragst du? Wie kommst du eigentlich darauf, dass ich das war? Immerhin war ich nicht der Einzige der davon wusste.“ „Ich habe mit Kir gesprochen, der mit Byron. Außerdem wer sonst sollte das erzählen? Weder Taku noch Tschen traue ich das zu. Ich war es ebenfalls nicht und Jay würde sich eher die Zunge abbeißen. Bleibst nur mehr du, Eresan.“ Ehrlich gesagt wäre Eresan sein letzter Verdacht gewesen, wenn er nicht mir Kir gesprochen hätte. Obwohl, ohne Kir wäre er wohl im Dunkeln getappt, da er für niemanden von ihnen einen Vorteil darin sah. Nicht einmal für den Amerikaner, immerhin war Jay sein Freund und auch gegen ihn hatte er nichts. Was brachte es also, wenn er einen von ihnen bloßstellte? Das war Leonid noch immer nicht klar. Nachdenklich musterte ihn Eresan. „Was für ein detektivisches Gespür. Glückwunsch.“ Er zuckte gelangweilt mit den Schultern. „Es stimmt, ich habe Byron davon erzählt, ebenso wie Vivianne.“ Ein Stöhnen kam über die Lippen des Spaniers. „Warum?“ Warum Vivianne? Alter war genauso schlimm wie alle anderen weiblichen Vertreterinnen, wenn es um Geheimnisse ging. Nicht das Leonid allen Frauen unterstellte, das sie keine Geheimnisse für sich behalten konnten. Aber sie redeten soviel, da folgte ein Wort dem Anderen und ehe man es sich versah, plauderte man Dinge aus, die man besser für sich behalten hätte. „Sie hat es bestimmt Leila erzählt. Weißt du nicht, wie schnell sich Gerüchte ausbreiten?“ Abermals stöhnte Leonid, als er sich über den Ausmaß des Schadens bewusst wurde. Wenn Leila davon wusste, dann war es klar das alle Anderen schon informiert waren. Leila verbreitete das doch schon aus purer Boshaftigkeit heraus. Der Amerikaner führte die Tasse zum Mund und nahm einen Schluck. Unschuldig lächelnd sah er den Spanier an. „Ich weiß. Darauf habe ich gebaut.“ „Warum?“ Leonid hasste es sich zu wiederholen, aber im Moment war er wirklich wütend auf den Indianer. „Beruhige dich Leonid. Wir wollen doch nicht Byron und Leila auf uns aufmerksam machen.“ Das Lächeln auf Eresans Lippen blieb unbewegt. „Dann antworte mir, verdammt noch einmal!“ Leonids Faust traf die Tischplatte. Der Indianer hatte Recht, doch im Moment war es ihm egal welcher Vertreter auf sie aufmerksam wurde. Sie sollten sich einfach über die Nahrung freuen und ruhig verhalten. „Gut, wenn du es wissen willst.“ Noch immer ließ sich Eresan nicht aus der Ruhe bringen. Bedächtig stellte er seine Tasse wieder ab. „Ich habe das Gerücht, nein die Wahrheit, verbreitet weil du dir etwas aneignen willst, das dir nicht gehört.“ „Hä?“ Das war keine sehr elegante Antwort, doch alles was ihm in diesem Moment einfiel. Verwirrt sah er den Schwarzhaarigen an. Was meinte er damit? Wenn es um Jay ging, dann hätte er das doch damals in seinem Arbeitszimmer ansprechen können. Nicht, dass dies einen Unterschied gemacht hätte. Unbekümmert fuhr der Indianer fort. „Ich schätze deine Freundschaft Leonid, oder wie immer du unser Verhältnis zueinander beschreiben willst. In diesem Fall aber, kann ich darauf keine Rücksicht nehmen.“ In dieser Sache würde Leonid allerdings auch keine Kompromisse eingehen. Hier ging es um eine Wette und dabei ging es um viel. Seine männliche Ehre und sein Stolz mit eingeschlossen. Da waren ihm Eresans Gefühle egal, ihn störte ja nicht einmal Jays Ablehnung. „Hör mal. Wenn es um Jay geht…“ Weiter kam er nicht, da ihn sein Gegenüber unterbrach. „Wer redet denn von Jay?“ Zweifelnd sah ihn der Indianer an. „Aber…“ Nun war Leonid vollends verwirrt. Bei der Sache ging es doch nur um Jay. Und ihn, doch das schien dem Amerikaner nichts auszumachen. „Ich rede hier von Tschen. Du wirst dir nichts aneignen, dass nicht einmal ich bekomme.“ In Eresans Augen konnte man starke Entschlossenheit sehen. Leonid gab es auf der Sache folgen zu wollen, das wurde zu komplex für ihn. Trotzdem wollte seine Neugier den Dingen auf den Grund gehen. „Tschen? Was soll er denn mit der Sache zu tun haben?“ Das war wohl eine Frage, die keine Antwort benötigte, da Eresan ihn nur schweigend ansah. Darauf musste Leonid wohl selbst eine Antwort finden. Ja gut, Tschen hatte diese Wette ins Leben gerufen und sie lief zwischen ihnen. Aber das war etwas das Eresan schon zuvor gewusst hatte, oder? Der Wetteinsatz war auch nichts, dass Eresan stören konnte. Erstens wusste er nichts davon und selbst wenn, berührte es ihn doch nicht. Obwohl das war das Einzige, das ihm im Moment einfiel. „Meinst du den Wetteinsatz?“ Der Indianer lächelte, allerdings wirkte es eher kühl als freundlich. „Wie gesagt, ich bewundere dein detektivisches Gespür, vor allem wenn es um offensichtliche Dinge geht. Tschen ist zwar der festen Überzeugung, dass du scheiterst und ich vertraue auf Jay. Trotzdem will ich in dieser Sache kein Risiko eingehen. Dafür ist es mir zu wichtig.“ Er hatte nichts davon geahnt. Wenn Tschen und er zusammen waren, hätte Eresan nur etwas sagen müssen. Es war allen Vertretern bekannt, das Leonid sich nie in eine Beziehung zwischen anderen Repräsentanten einmischte. So etwas brachte nur unnötige Probleme mit sich. Es gab dabei natürlich auch Ausnahmen, wie Kir. Doch dieser hatte von Byron ja auch eine Art Freifahrtschein bekommen. Tschen hatte diese Sache aber auch nicht angesprochen. „Seid ihr zusammen?“ „Nein, sind wir nicht. Wir lieben uns auch nicht, aber Zuneigung, die besteht.“ Also lief gar nichts zwischen ihnen. Seltsam war das allerdings schon, immerhin sprach Eresan doch von Zuneigung. Leonid selbst hielt nichts davon, aber er wusste, das viele Menschen auf so etwas viel Wert legten. Liebe, Zuneigung, Vertrauen, das waren Gefühle die er leicht mit Lust, Verlangen und gutem Sex kompensieren konnte. Für die drei anderen Dinge müsste er sich zulange mit einer Person beschäftigen und nicht einmal dann war Erfolg garantiert. Außerdem widerstrebte es ihm seinen Gegenspielern in die Hände zu spielen. Seine Gefühle würden nie ihrer Sache dienen. „Ihr schlaft aber nicht miteinander, oder? Also hast du kein Recht Ansprüche zu stellen.“ Leonid sah die Sache in diesem Fall ziemlich pragmatisch. Keine Beziehung, kein Grund sich zurückzuhalten. Eresan seufzte und wand sich von ihm ab. Dabei begann er einige Steine auf einem anderen Tisch anzuordnen. „Nein, das nicht. Gerade deswegen muss ich diese Wette sabotieren. Das ist meine eigene Entscheidung, Tschen weiß nichts davon.“ Damit wollte er wohl Tschen vor einer Niederlage wegen Betrugs bewahren. Leonid war aber nicht bereit das einfach so hinzunehmen. Er ging zu Eresan und griff nach seinem Oberarm. „Das ist eine Sache, die dich nichts angeht, Eresan. Tschen hat diese Wette ohne Zögern abgeschlossen.“ „Ja, weil er ein Idiot ist, ebenso wie du. Ihr denkt nicht nach, weder über die Gefühle der Menschen mit denen ihr spielt, noch über die Konsequenzen.“ Der Amerikaner schüttelte den Kopf und befreite sich aus dem Griff des Spaniers. „Egal. Ihr macht was ihr für richtig haltet und ich ebenso.“ Verflucht. Er wollte Eresan nicht zum Feind haben, das konnte er sich nicht leisten. Jay vertraute ihm immerhin rückhaltlos. Moment. Nachdenklich runzelte Leonid die Stirn. Jay vertraute ihm und er besaß etwas, das Eresan wollte. Da konnte man doch bestimmt eine Einigung finden. „Was, wenn ich darauf verzichte?“ Bei dieser Frage sah der Indianer auf, langsam drehte er den Kopf zu dem Spanier. „Warum solltest du das machen?“ Also bestand Interesse daran. Leonid grinste verschlagen. „Weil ich mir davon Vorteile verspreche, bei Jay.“ Nun schien auch Eresan zu verstehen. „Ich werde ihn nicht anlügen, oder betrügen. Jay ist mein Freund, deswegen werde ich ihm nicht schaden.“ „Dann hätte ich aber keine Vorteile davon.“ Eine neutrale Einstellung von Eresan nützte ihm nichts. Das wäre bloß wieder die Ausgangssituation. Der Amerikaner zuckte mit den Schultern. „Tja, mir ist es egal wenn du verlierst. Nur das du mit meinem Wohlwollen bessere Chancen hättest.“ Dieser Mistkerl war listiger als ein Fuchs. Leonid fluchte innerlich. Aber er hatte keine große Wahl. Er reichte ihm die Hand. „Einverstanden.“ Eresan schlug ein. „Na dann ist ja alles wieder beim Alten.“ „Ja.“ Auch wenn er nicht ganz zufrieden mit dieser Abmachung war. „Ach und Leonid. Ich will diese Abmachung schriftlich, je eher umso besser. Du willst doch nicht länger als notwendig einen Feind, oder?“ Bei dieser Frage lächelte der Schwarzhaarige unschuldig. „Wenn es ein muss.“ Grummelnd teleportierte sich Leonid wieder in sein Anwesen. Dann würde er wohl Kir aus dem Bett holen müssen, das könnte ein Problem werden nach letzter Nacht. Allerdings ging es hier um einen wichtigen strategischen Vorteil für ihn, wen interessierte da schon Nachts Schönheitsschlaf? Noch am gleichen Abend bekam Eresan ein Fax von Kirs Kanzlei. Aufmerksam las er es sich durch. Es war nur eine Kopie des Vertrages. Im Grunde war das genau das was sie besprochen hatten, nur hatte der Spanier etwas hinzugefügt. Als Eresan diesen Absatz las, breitete sich ein Lächeln auf seinen Lippen aus. „Dieser Mistkerl.“ Noch immer grinsend unterschrieb er den Vertrag und faxte ihn an Kir zurück. Jetzt hatte er doch tatsächlich einen Ansporn Leonid zu helfen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)