Injustice and Weakness von Satnel (Fortsetzung von Life and Death) ================================================================================ Kapitel 18: Kapitel 18 ---------------------- Titel: Injustice and Weakness Teil: 18/? Autor: Satnel Genre: fantasy, original, lemon Disclaimer: Wenn es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen gibt, ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. “Was soll ich jetzt machen? Es war keine wirklich ernst gemeinte Frage. Jay wusste genau was ihm nun bevorstand, doch es war gut, wenn man darüber reden konnte. Leider hatte er sich dafür den falschen Gesprächspartner ausgesucht. Doch das merkte man immer erst zu spät. „Dir eine Wohnung suchen.“ Gelassen fuhr Taku mit seiner Teezeremonie fort. Das sein Freund wie ein eingesperrter Tiger auf und ab lief, schien ihn dabei nicht zu stören. Das Desinteresse des Japaners ließ Jay in seiner Wanderung inne halten. Sauer verengten sich seine Augen zu Schlitzen. „Sag, machst du dich über mich lustig?“ Taku sah auf und schob die Schüssel vor sich etwas von sich. Ruhig erwiderte er den Blick des Norwegers. „Siehst du mich lachen?“ Jay schnaubte nur. „Wir wissen beide, das das nichts bei dir aussagt.“ „Was willst du Jay? Bist du hier, damit ich dich aufmuntere, der mit dir in Selbstmitleid versinke? Für beides bin ich der Falsche und das weißt du. Ich höre dir gerne zu und gebe dir Tipps. Wenn du etwas anderes willst, dann wende dich an Eresan.“ Wenn er es nicht schon gewöhnt währe, dann würde Jay diese Antwort nun verstören, wenn nicht sogar verletzen. Doch das war eben Taku, genau deswegen hatte er ihn ja aufgesucht. Er benötigte nun jemanden, der rational denken konnte, denn er war dazu nicht mehr in der Lage. Seit Ria ihm ihre Entscheidung mitgeteilt hatte, schwankte er zwischen Enttäuschung und Verzweiflung. In solchen Momenten wäre es ihm deutlich lieber gefühllos zu sein. Es war ihm klar gewesen, das es so kommen würde. Immerhin hatten sie auch schon einmal darüber geredet. Nur damals war es ihm so unwirklich vorgekommen. Da hatte er noch Hoffnungen auf eine Versöhnung gehabt, damals war er noch naiv gewesen. Jetzt sah er wie trügerisch diese Hoffnung gewesen war. Er hatte gut neunzig Jahre an Rias Seite verbracht und das warf sie nun alles weg. Wegen eines Menschen! Das war auch der Punkt, der Jay am meisten störte. Er hätte viele Gründe akzeptiert, doch das kratzte an seinem Stolz. Wenn es wenigstens ein anderer Repräsentant gewesen wäre, das wäre keine so vernichtende Niederlage. Andererseits hätte sich das sicher auf ihre Zusammenarbeit ausgewirkt, egal welcher der Anderen es gewesen wäre. Jay warf einen Blick zu seinem Freund. „Du labst dich natürlich an meinem Unglück.“ Taku verzog bei dieser Anschuldigung keine Mine. Trotzdem klang seine Stimme bei der Antwort etwas schuldbewusst. „Es ist mir kein Vergnügen.“ Als ob er das nicht wüsste. Wäre die Sache umgekehrt, Jay würde es auch machen. Das war eben ihre Natur und wirklich schaden tat es auch keinem. Er war sowieso schon unglücklich, da konnte sich Taku ruhig davon nähren. Einmal davon abgesehen, das sie es nicht steuern konnten von wem sie ihre Nahrung bekamen. So nutzte die Sache wenigstens einem von ihnen. „Bei wem soll ich wohnen?“ Alleine wohnen kam für ihn nicht in Frage. Seit gut einem Jahrhundert lebte er jetzt schon nicht mehr alleine, da konnte er sich nicht auf einmal umgewöhnen. Außerdem schätzte er die Gesellschaft anderer Menschen, selbst wenn es nur Jason war. Nur auf die Dauer benötigte er Alternativen. Selbst in seiner Kindheit, zumindest dem Teil an den er sich gerne erinnerte, war er nur selten alleine gewesen. Er war niemand der für die Einsamkeit geschaffen war. „Ich bin sicher das Sirios nichts dagegen hätte.“ Wie immer klang Takus Stimme bei diesem Vorschlag neutral. „Natürlich.“ Jay rollte mit den Augen. „Damit ich jeden Tag mitbekomme, wie er mit seinem Liebling turtelt.“ Dabei störte es ihn nicht einmal das es Kriegs Gegenpart war mit dem Sirios zusammen war. Im Moment wollte er einfach nur niemanden um sich haben der verliebt war. Schon gar nicht so frisch verliebt wie es Sirios und Frieden waren. Damit würde er sich nur unnötig quälen. „Und bevor du auch nur daran denkst, ich werde auch nicht Tod in Erwägung ziehen.“ Erstens wegen dem gerade erwähnten Grund, zweitens weil er Torel nicht gut genug kannte. Besser gesagt, er kannte ihn persönlich nicht gut genug um sich auf ein Zusammenleben mit ihm einzulassen. Außerdem wollte er nicht unbedingt mit seinem Boss zusammenleben. Das würde sich nur komisch anfühlen. Nachdenklich betrachtete ihn Taku. „Was ist mit Vivianne? Seit ihrer Trennung von Tschen lebt sie alleine. Etwas Abwechslung würde ihr ganz gut tun und dir vielleicht auch.“ Skeptisch hob Jay eine Augenbraue. Das konnte sein Freund doch nicht ernst meinen? Vivianne war zwar nett, doch auch furchtbar neugierig und sie liebte es die neu erworbenen Informationen unter die Leute zu bringen. Da war sie den alten Damen, mit denen sie sich umgab sehr ähnlich. Außerdem traute er niemanden, der mit Tschen eine Beziehung eingehen konnte. Mit dieser Einstellung war er aber nicht alleine, das wusste Jay. „Wenn du alles über mein Privatleben wissen willst, dann musst du nur fragen.“ „So schlimm ist sie doch auch nicht.“ Bei Jays Blick lächelte der Japaner. „Nein, wirklich nicht. Ich weiß ich wiederhole mich, aber was erwartest du eigentlich? Wenn du so wählerisch bist, bleiben nur Arion und Ilena übrig. Die natürlich auch nicht in Frage kommen.“ Abermals musste Jay ihm da leider Recht geben. Ilena war für sie alle eine Fremde. Zwar gehörte sie zu ihnen, daran bestand kein Zweifel, doch ihre Ernennung war eine Überraschung. Sie war niemals Schüler gewesen, wie alle hier. Nein, sie war plötzlich aufgetaucht, so das ihr alle Bindungen fehlten, die man als Schüler knüpfte. Es würde noch Jahre dauern, bis sie vollends zu ihnen gehören würde. Arion hingegen war derzeit eine Persona non grata. Seit dem Anschlag auf Tod, vertraute man ihm nicht mehr. Das war etwas das Jay sehr gut nachempfinden konnte. Immerhin war nie geklärt worden in wie weit und ob er überhaupt darin verwickelt war. Aber auch er war einer von Tschens Freunden, was ihn ebenso disqualifizierte wie Vivianne. „Du kannst auch Eresan fragen. Seine Ranch benützt er sowieso kaum.“ Diesmal nickte Jay zustimmend. Das war zumindest einmal eine Möglichkeit. Eresan verbrachte sowieso die meiste Zeit bei seinen Ausgrabungen, so das nur Andy auf der Ranch lebte. Tiere waren dort ebenso erlaubt, was gut in Hinsicht auf Baldur und Loki war. Andy würde sich auch gut mit Jason verstehen, da sie bis vor kurzen noch den gleichen Status hatten und Andy war ein ziemlich umgänglicher Typ. Doch bevor er hier schon Pläne schmiedete sollte er erst einmal Eresan fragen. Immerhin war es dessen Entscheidung. „Wenigstens hat sie mir Aufschub gewährt bis die Sache mit Leonid geklärt ist.“ Was zumindest bedeutete, das er nicht Hals über Kopf ausziehen musste. Das war auf jeden Fall beruhigend. Plötzlich öffnete sich die Tür und Clarissa kam in das Zimmer. Ihre violett-schwarzen Augen funkelten Jay an, bevor sich ihr Blick auf Taku konzentrierte. „Er hat mich sitzen lassen, ist den das die Möglichkeit? Wie kann er es nur wagen?“ Taku seufzte und warf einen letzten bedauernden Blick auf seine Teeschale. „Das war es dann wohl mit meiner Zeremonie.“ Jamie tauchte hinter Clarissa auf. Er wirkte zwar betreten, aber nicht wirklich überrascht. „Ich habe es versucht, Meister.“ Bei der Bemerkung seinen Schülers nickte Taku nur. „Ich weiß, Jamie.“ Dabei machte er eine kurze Handbewegung und Jamie wand sich um und ging. Auch Jay überraschte dieser Überfall von Verfalls Repräsentantin nicht wirklich. Meistens respektierte sie die Privatsphäre von Taku und ihm, aber eben nicht immer. Bei ihren Worten seufzte er nur leise. Warum ihr Frauen euch auch nur immer mit Menschen einlassen müsst. Es ist doch klar, das dabei nichts Gutes herauskommt.“ Taku warf ihm einen entsetzten Blick zu, bevor er sich wieder Clarissa zuwand. Diese fuhr wütend zu ihm herum. „Also von dir muss ich mir sicher keine Beziehungstipps geben lassen.“ Zufrieden lächelte der Norweger. „Solltest du aber. Schließlich habe ich gerade eine funktionierende Beziehung hinter mir.“ Gut, die Logik hackte etwas, doch das konnte man ihm nicht absprechen. Es war immerhin über ein halbes Jahrhundert, das war länger als alles was Clarissa je zustande gebracht hatte. Ihre Beziehungen landen meistens schon nach einigen Monaten auf Kirs Schreibtisch. Clarissa hatte zwar wenig Geduld, dafür aber sehr viel Temperament. „Wie funktionierend diese war hat man ja gesehen. Hätte sie nämlich wirklich funktioniert, würde sie jetzt noch fortbestehen. Aber Ria hat dich ja nicht mehr ausgehalten.“ „Gerade von dir muss ich mir das nicht anhören.“ Bei einer solchen Gegnerin konnte er wirklich gelassen bleiben. Erst Recht wenn es um dieses Thema ging. Sie funkelte ihn böse an. „Du und Leonid, ihr habt euch gegenseitig wirklich verdient.“ Das war allerdings ein Thema bei dem Jay nicht ruhig bleiben konnte. Er presste die Lippen aufeinander und funkelte sie nun ebenfalls wütend an. Bevor die Lage jedoch eskalieren konnte, hob Taku eine Hand. „Clarissa gibst du uns noch einige Minuten? Ich bin dann gleich bei dir.“ Diese warf Jay noch einen wütenden Blick zu, nickte aber. Als sie den Raum verlassen hatte, drehte sich Taku wieder zu seinem Freund. „Musste das sein?“ Zwar klang seine Stimme nicht vorwurfsvoll, doch das waren die Worte trotzdem. „Sie hat angefangen.“ Warum sollte er nun die Schuld auf sich nehmen? „Oh entschuldige. Ich wusste nicht, das ich mich im Kindergarten befinde.“ Der Japaner seufzte und stand auf. Nun erhob sich auch Jay aus seiner knienden Position. Er mochte den Seiza nicht. Danach fühlten sich seine Beine immer so steif an. „Rede mit Eresan über die Sache. Und wegen Leonid, der wird schon irgendwann aufgeben. Sein Durchhaltevermögen ist nur halb solang wie man es im nachsagt.“ Diese Bemerkung rang Jay nun doch ein schwaches Lächeln ab. „Ich hoffe du hast Recht, Taku. Wirklich.“ Zu einem anderen Zeitpunkt hätten ihm Leonids Aktionen ja nicht einmal berührt. Derzeit war er allerdings noch zu sehr angeschlagen von der Trennung. Taku klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. „Bestimmt. Da habe ich gar keine Bedenken. Außerdem bist du ja nicht alleine. Du hast immer noch Eresan und mich.“ Jay nickte sacht. „Da hast du Recht.“ Auf seine Freunde konnte er sich verlassen. Das war etwas das sich nie ändern würde und das war gut so. Hier will ich die Gelegenheit nützen und all meinen Lesern frohe Weihnachten und schöne Feiertage wünschen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)