A ninja's life 3 von Kimiko93 (Viva la revolution!) ================================================================================ Kapitel 23: Revolutionäre Gedanken ---------------------------------- Denkt euch den Ort, die Nacht vom 20.6. auf den 21.6.75 Nach und nach waren alle in ihre Schlafzimmer gegangen. Nun ja, Hinata lag selbstverständlich immer noch im Bett, Tenten war bei ihr und hatte angekündigt, dass sie keine Hilfe gebrauchen konnte. Ino, Shikamaru und Neji waren schlafen gegangen, sodass nur noch drei, pardon, vier Personen im Flur saßen und gebannt auf die Tür starrten. Naruto mit seinem kleinen Söhnchen in der Mitte, Sasuke und Sakura zu beiden Seiten, die beide momentan eine noch viel stärkere Verbundenheit zu ihm spürten, als je zuvor. Hiro schlief weiterhin. Naruto hatte mittlerweile aufgehört zu weinen, starrte nur noch auf seinen Sohn, während Sakura ihm den rechten Arm tätschelte. Sasuke saß einfach nur da, aber das genügte auch. Niemand sprach auch nur ein Wort. Hiro war übrigens in provisorische Kleidung, zusammengebastelt aus zerschnittenen Handtüchern, gesteckt worden, bisher war noch niemand dazu gekommen, ihm richtige Kleidung zu kaufen. Die Augen hatte er außerdem auch noch nicht geöffnet, sodass man immer noch keine Ahnung hatte, ob er Byakugan besaß, oder nicht. Aber das bisschen an Haaren, was er auf dem Kopf hatte, war definitiv blond. Das konnte eine wirklich zum schmunzeln bringen, wäre die Situation nicht so verdammt ernst. Sie hatten keine Ahnung, wie lange sie schon so dasaßen, auf jeden Fall schon mindestens eine Stunde, aber das störte keinen von ihnen. Oder vielleicht doch? Hiros Gesicht begann zu zucken und innerhalb von Sekunden begann er, zu schreien. Ja, mittlerweile schrie er richtig und quakte nicht mehr. „Nicht weinen!“, wisperte Naruto und hob seinen Sohn hoch. „H-Hey, ist doch alles gut…“ Bei diesen Worten zitterten seine Lippen allerdings. „Wahrscheinlich hat er Hunger…“, vermutete Sakura. „Ich glaub, man muss ihn noch alle vier Stunden stillen, oder so… Ich hab davon ja keine Ahnung… Gib ihn mal her, ich bring ihn zu seiner Mutter…“, bot sie an und streckte die Hände aus. Naruto überreichte ihr das Kind, welches davon allerdings noch viel weniger begeistert zu sein schien und nur noch lauter schrie. „Shhh… Ganz ruhig…“, murmelte Sakura, während sie mit dem Kleinen auf dem Arm auf die Tür vor ihnen zu ging. Er war zwar ziemlich leicht, aber immer noch schwerer, als sie es erwartet hatte. Zaghaft klopfte sie an der Tür. Innerhalb von Sekunden wurde diese von einer ziemlich mitgenommen wirkenden Tenten geöffnet. „Hat er Hunger?“, fragte sie nur. „Wir vermuten es jedenfalls…“, antwortete Sakura. Tenten schob sie ins Zimmer und schloss die Tür sofort wieder. Es war noch dunkler, als im Rest der Basis, eine einsame Kerze brannte neben dem Bett, in dem Hinata lag und zitterte. „Wie… Geht es ihr?“, fragte Sakura behutsam, während Tenten Hinatas Oberteil aufknöpfte. „Besser, glaube ich.“, meinte sie nur. „Sie ist noch nicht ganz außer Lebensgefahr, aber es sieht… Besser aus, eben.“ „Und Hiro-chan kann einfach so trinken?“, fragte Sakura, auf eine Art neugierig. „Ja, ja, das geht schon…“, murmelte Tenten. „Soll er nur trinken, so lange er kann… Halt du ihre Arme fest, ansonsten tut sie ihm im Fieberwahn noch was an…“ Sakura tat wie ihr geheißen, während Tenten Hiro an Hinatas Brust anlegte. Der Kleine hörte auf, zu schreien und saugte gierig. „Ziemlich süß, nicht wahr?“, fragte Sakura, die ganz kurz den Kleinen belächelte. „Was glaubst du, wie süß das erst aussehen würde, wenn sie bei Bewusstsein wäre…“, brummte Tenten. Nach kurzer Zeit verließ Sakura das Zimmer wieder, mit dem Jungen auf dem Arm, der sie allerdings nicht gerade zu mögen schien. Er bewegte sich zwar nicht sonderlich, aber wenn er sich bewegte, dann versuchte er, von ihr weg zu kommen. Frustrierend. Und frustriert gab sie ihn auch an seinen Vater zurück, der sie flehend ansah. „Wie geht´s ihr?“, fragte Naruto, während er seinen Sohn an sich drückte, vielleicht etwas fester, als man es unter normalen Umständen zugelassen hätte. Aber die Umstände waren weiß Gott nicht normal. „Besser, meint Tenten…“, berichtete Sakura und ließ sich wieder neben ihm nieder. „Gut…“, murmelte Naruto, und wieder glitzerten Tränen in seinen Augen. „Hey…“, wisperte Sakura beruhigend und strich ihm über die Schulter. „Ich habe gesagt, dass es ihr besser geht, da musst du doch nicht…“ „Ich weiß…“, wimmerte Naruto. „Es ist nur… Ich dachte… Jetzt… Krieg ich endlich ´ne Familie, und dann… Stirbt sie dran… Ich meine…“ „Sie stirbt nicht.“, versicherte Sakura ihm, ohne sich hundertprozentig selbst zu glauben. „Tenten meinte, es ginge ihr besser, und wir müssen Tenten vertrauen, und das können wir auch, also…“ Sie redete wirr vor sich hin. Trösten lag ihr nun wirklich überhaupt nicht. Und so blieben sie wieder still, Hiro schlief wieder ein, still saßen sie beieinander, wahrscheinlich für die ganze Nacht. Nachdem seine Tränen ein zweites Mal versiegt waren, nickte auch Naruto ein, sodass Sakura es für sicherer hielt, hiro an sich zu nehmen, damit ihm nicht irgendetwas zerquetscht wurde. Das erwies sich allerdings als keine gute Idee, denn sobald sie das Baby an sich genommen hatte, begann es, wieder zu quengeln, was die Vorstufe zum Schreien war. „Shh… Ruhig, Kleiner, ganz ruhig…“, murmelte sie und wippte ihn hin und her. Helfen tat es nicht gerade. „Ich glaube, er mag dich nicht.“, stellte Sasuke fest und zog eine Augenbraue hoch. „Ach, Quatsch, er ist noch viel zu klein, um irgendwen nicht zu mögen…“, behauptete Sakura verärgert. „Mach du es erstmal besser, Uchiha!“ „Dann gib ihn mal her.“, erwiderte Sasuke gelassen. „Weißt du denn überhaupt, wie man so ein Baby halten muss?“, fragte Sakura unsicher und hielt Hiro nur noch fester fest, was er mit lauterem Quengeln kommentierte. „Zumindest hab ich gesehen, wie ihr das alle gemacht habt.“, antwortete Sasuke nur und hielt ihr die Arme hin, über den schlafenden Naruto hinweg. „Okay…“, murmelte Sakura und reichte ihm das Baby. Der Kleine war zuerst verwundert, nanu, da war ja jemand, den er noch gar nicht kannte, aber er beruhigte sich, als Sasuke ihn nahm und leicht hin und her bewegte. Zuerst ärgerte Sakura sich ein wenig, wieso kam ausgerechnet Sasuke mit diesem Baby besser klar, als sie?, dann aber begann sie zu kichern. „Sasuke Uchiha mit einem Baby auf dem Arm…“, kicherte sie. „Ein Anblick für die Götter!“ „Ha, ha.“, machte Sasuke nur genervt. „Aber steht dir gut, so´n Baby.“, kicherte sie weiter. Sasuke zog eine Augenbraue hoch. „Soll das eine Anspielung gewesen sein?“, grinste er. „Was?“, fragte Sakura irritiert, dann lief sie rot an. „Nein!“, stellte sie klar und sah weg. „Ah…“, kam es nur von Sasuke und er grinste weiter. „Ich glaube, Hiro sabbert mir gerade die Schulter voll…“ „Tja, das haben Babys so an sich.“, stellte Sakura fest, der immer noch ziemlich heiß war. Da lag Hinata scheinbar im Sterben und sie und Sasuke redeten beinahe über… Ach, egal… „So? Hn…“, kam es sehr tiefgründig von Sasuke. „Oh Gott, ich glaube, der kleine Kerl ist auf mir eingeschlafen!“ Sakura kicherte erneut. „Der wird schon wieder wach, keine Sorge…“, meinte sie nur. „Spätestens, wenn er Hunger hat.“ „Und wann ist das?“, fragte Sasuke, dem anscheinend nicht so ganz wohl bei dem Gedanken war, dem Sohn seines besten Freundes als Ersatzbett dienen zu müssen. „Tja, sagen wir… In ein paar Stunden?“, schlug Sakura schmunzelnd vor. „Aber wahrscheinlich wird er vorher in die Windeln machen… Oh Gott, hat er überhaupt welche an?“ „Ich glaube schon…“, murmelte Sasuke, während er zur Probe einmal abtastete. „Ja, ziemlich sicher sogar…“ „Gut… Ansonsten wäre das ´ne schöne Sauerei geworden… Na ja, aber du müsstest ja drunter leiden.“, meinte Sakura grinsend. „Und du mit mir in einem Bett schlafen.“, ergänzte Sasuke nur. „Ich könnte dich auch rausschmeißen…“, gab Sakura zu bedenken. „Aus meiner eigenen Basis? Ziemlich dreist…“, erwiderte Sasuke ungerührt. „Ich war schon immer ziemlich dreist.“, meinte Sakura darauf. „Na ja…“, murmelte Sasuke. „Müsst ihr eigentlich auch noch vor meinem Sohn flirten?“, brummte Naruto unwirsch, der gerade erwachte. „Wo ist er überhaupt?“, fügte er hinzu und blinzelte Sakura verschlafen an. „Er benutzt Sasuke als Bett.“, berichtete sie knapp und deutete auf seine andere Seite. „Was? Wieso hast du ihn nicht?“, fragte Naruto irritiert und nahm Hiro wieder an sich. Der Kleine wachte nicht einmal auf. „Er mag mich wohl nicht.“, brummte Sakura missgelaunt. „Und wieso nicht?“, fragte Naruto weiter. „Sie war ihm wohl zu weich.“, grinste Sasuke. Sakura lief plötzlich wieder puterrot an, während Naruto sie nur von der Seite musterte. „Oder zu rosa.“, mutmaßte er. „Na ja, jedenfalls, so´n Baby steht dir aber ziemlich, Teme.“, grinste er Sasuke dann an. „Was für ein Zufall, das hat sie auch gesagt…“, erzählte der Angesprochene und grinste noch ein wenig fieser, wodurch Sakura noch eine Spur röter wurde. „Mein Gott, Sakura-chan, du gehst aber ran! Doch nicht vor meinem Sohn!“, kam es von Naruto, der ebenso fies grinste und sie mit dem Ellbogen anstieß. „Mein Gott, wieso wirst du eigentlich in letzter Zeit andauernd rot?“, fragte Sasuke. „Willst du ´ne neue Karriere als Warnsignallampe anfangen, oder was?“ „Ach… Ihr zwei seid doch… Bescheuert!“, brachte Sakura, wie immer die Schlagfertigkeit in Person, hervor, während sie weiterhin das feuerrote Gesicht abwandte. Naruto seufzte, als plötzlich seine Stimmung umschlug. „Irgendwas Neues?“, fragte er schließlich. „Nein.“, antwortete Sakura. „Was gut ist; wäre sie in der Zwischenzeit gestorben, hätte Tenten uns das wohl gesagt…“ „Hm…“, machte Naruto und betrachtete das Baby in seinen Armen. „Wie konnte das nur passieren…“ „Das mit dem Kindbettfieber?“, fragte Sakura. „Willst du die medizinische Erklärung dafür haben, oder einfach die Versicherung, dass du nicht dran Schuld bist, was du auch nicht bist, denn wie das mit Hiro passiert ist, muss ich dir ja wohl nicht erklären, oder?“ „Nein, das musst du nicht.“, meinte Naruto und lächelte traurig. „Ich weiß ja bis heute nicht, was da in mich gefahren ist… Oder in sie… Aber jetzt ist Hiro da… Und das ist toll… Und es war auch toll… Aber… Wenn sie jetzt stirbt… Dann…“, murmelte er vor sich hin und wieder glitzerten Tränen in seinen Augen. Seufzend legte Sakura ihm nun einen ganzen Arm um die Schultern. „Komm schon, sie hat bis jetzt überlebt und die Nacht muss ja bald vorbei sein… Und wenn sie bis jetzt nicht gestorben ist… außerdem wärst du dann nicht dran Schuld… Na ja, höchstens so halb… Aber sie wird ja nicht sterben, Tenten schafft das schon, also…“ „Ja, aber wenn nicht!“, fuhr Naruto fort. „Dann bin ich Schuld! Ich mein, ich hätte auch nein sagen können und…“ „…Dann hättest du jetzt deinen Sohn nicht.“, beendete Sasuke den Satz. „Und das bereust du doch nicht wirklich, oder? Und weil wir uns ja darüber einig sind, dass Hinata nicht sterben wird, musst du dir auch keine Vorwürfe machen.“ „Nein, das bereu ich echt nicht, echt jetzt.“, bestätigte Naruto und schmunzelte. „Ist ´n tolles Gefühl, Vater zu werden, weißt du?“ „Tz… Alles klar, schwärm du mit nur vor…“, meinte Sasuke und Sakura wurde das Gefühl nicht los, dass er sie dabei angrinste, wobei er das zweideutige Grinsen übersprang und gleich zum eindeutigen kam. Und zack, war ihr Gesicht wieder rot. Ärgerlich, so was… Konnte nicht irgendwer endlich mal was gegen das Rotwerden erfinden? „Ja, glaub mir ruhig, Teme, das ist klasse…“, fuhr Naruto fort. „Und überhaupt, wolltest du nicht deinen Clan aufbauen? Hast du damit eigentlich schon angefangen?“ Nach diesen Worten drehte er den Kopf zu Sakura und starrte eindringlich auf ihren Bauch, wie um nachzuschauen, ob da schon das nächste Baby drin wuchs… Diese schnappte nach Luft. „Also… Jungs… Könntet ihr eure Männergespräche in Zukunft eventuell dann führen, wenn ich nicht dabei bin?“, fauchte sie und klatschte sich zusätzlich noch die Hände vor den Bauch. Das war eine dumme Idee. „Aaaah…“, machte Naruto und grinste. „Also habt ihr schon…“ Konnte man eigentlich Köpfe austauschen? Sakura hätte gern einen neuen gehabt, bevor ihr alter permanent rot war. Denn lange konnte das nicht mehr dauern, so oft, wie der in letzter Zeit rot anlief… Gleichzeitig wunderte sie sich darüber, dass Ino noch nicht überall herumgeflötet hatte, dass sie eben noch nicht hatten… Obwohl, hatte sie nicht mal vor längerer Zeit beschlossen, sich über gar nichts mehr zu wundern? Damit sollte sie wohl wieder anfangen… „Nein.“, knurrte Sasuke nur. „Was? Echt jetzt?“, fragte Naruto verwundert, konnte sich das Grinsen trotzdem nicht von der Backe putzen. „Nein, wir haben noch nicht, ob du´s glaubst oder nicht.“, knurrte Sasuke weiter. „Mann! Da schlaft ihr schon wer weiß wie lange in einem Bett und da ist noch nichts passiert? Wie geht das denn?“, fragte Naruto. „Tja, entweder weil eine Hand voll Mitbewohner die Angewohnheit hat, immer dann reinzuplatzen, wenn es gerade am ungünstigsten ist…“, begann Sasuke, aber Sakura unterbrach ihn. „Oder weil der werte Herr von seinen ‚Trainings’kämpfen zu erschöpft ist…“ „Oder weil die Dame andere Probleme hat – und dazu zählt nicht, dass sie sich mit ihrem Kopf demnächst zwischen Tomaten verstecken kann…“, beendete Sasuke den Satz. Naruto sah grinsend zwischen den beiden hin und her, die so hemmungslos mit ihm über ihre Probleme sprachen – um ihn abzulenken, übrigens, normalerweise hätte er kein Wort aus einem der beiden heraus gekriegt. „Also wärt ihr beiden schon x Mal übereinander hergefallen, wenn nicht immer irgendwas oder irgendwer dazwischen geplatzt wäre.“, stellte Naruto fest. Diesmal bekam er von beiden Seiten keine Antwort, konnte sich diese aber denken. Denn allzu blöd war er nicht. „Hmm… Soll ich dann demnächst mal dafür sorgen, dass ihr zwei ´ne Nacht oder so lang ungestört seid?“, bot er grinsend an. „Wag. Es. Ja. Nicht.“, zischte Sasuke. Hätte irgendjemand drauf geachtet, seine Ohren waren errötet. Ja, genau, wir erinnern uns; er errötet nicht im Gesicht, sondern an der Rückseite seiner Ohren. Immerhin ist er ein Uchiha. Und Uchihas erröten nicht. Und Sakura war eben keine, obwohl sie ja mittlerweile öfter so, als mit ihrem richtigen Namen angesprochen wurde… Plötzlich begann Hiro in den Armen seines Vaters zu brüllen. „Oh nein… Oh nein… Was ist denn jetzt? Hiro-chan, beruhig dich…“, wisperte Naruto abwesend und wiegte seinen Sohn hin und her. Es half nichts. „Teme, nimm du ihn mal und beruhige ihn!“ „Wieso ich?“, fragte Sasuke und rutschte instinktiv einen halben Meter weg. „Er hat mir eben schon die Schulter voll gesabbert!“ „Ja, aber… Dich mag er doch so gerne!“, behauptete Naruto aufgelöst, weil sein Sohn immer noch wie am Spieß schrie. „Nein, er war nur dankbar, dass ich ihn vor dem großen, weichen, rosa Ding gerettet habe!“, behauptete Sasuke. Sakura schnaubte. Und Naruto sah ihn irritiert an. „Müsste das nicht Dinger heißen?“ „Sobald ihr mit der Diskussion über meinen Numerus fertig seid, könntet ihr dann mal vielleicht nachsehen, was Hiro denn nun hat?“, fauchte Sakura. „Hat er die Windeln voll? Sich erschreckt? Hunger?“ „Also, die Windeln sind es nicht…“, stellte Naruto fest, indem er seinen Sohn hoch hielt und an ihm schnupperte. „Und erschreckt hat er sich wohl auch nicht…“ „Dann gib her, er hat Hunger.“, brummte Sakura und streckte die Arme aus. Mit zweifelnder Miene überreichte Naruto ihr das Baby, welches sofort noch lauter schrie, sobald Sakura es hatte. Ungerührt davon klopfte diese an die Tür und eine ziemlich übermüdet aussehende Tenten öffnete. „Hunger?“, fragte sie nur, und ohne auf die Antwort zu warten, schob sie Sakura rein. Hinata lag immer noch im selben Bett, in derselben Lage und war ganz ruhig. „Wie geht es ihr?“, fragte Sakura, während sie Tenten den Kleinen überreichte, der sofort wieder ein wenig ruhiger wurde. Frechheit. „Besser.“, antwortete Tenten. „Die Kräuter haben das Fieber runtergehen lassen und der Wochenfluss riecht auch nicht mehr so übel…“ Übel wurde Sakura allerdings von diesem Wort. „Im Moment schläft sie, und ich glaube, wir sollten sie wecken, bevor wir ihr Hiro an die Brust legen… Ansonsten dreht sie noch durch.“ „Ist sie außer Lebensgefahr?“, fragte Sakura weiter. Tenten lächelte schwach. „Sie kann immer noch einen Rückfall kriegen, aber für den Moment sieht es so aus, als würde sie es schaffen…“, erklärte sie. „Sehr gut…“, murmelte Sakura. Tenten wandte sich ab und rüttelte leicht an der schlafenden Hinata. „Hinata? Wach auf! Hiro-chan braucht zu Trinken!“, wisperte sie. „W-Was?“, murmelte Hinata schlaftrunken und öffnete die Augen, in denen ein leichtes Flackern zu erkennen war. Ohne weitere Erklärungen öffnete Tenten ihr Oberteil und legte Hiro an. „H-Hiro-… chan?“, fragte Hinata schwach und ein ebenso schwaches Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als sie selbst nach ihrem Sohn griff und ihn festhielt, der wieder einmal gierig an ihrer Brust saugte. Sakura seufzte kaum hörbar gerührt. „Hach, ist das süß…“, murmelte sie Tenten zu, die müde nickte. „Sicher, dass du hier noch weiter machen kannst? Ich mein, sag mir, was ich tun soll, und ich kann das übernehmen, dann kannst du dich ausruhen…“ „Nein, es geht schon.“, erwiderte Tenten. „Das schlimmste ist überstanden, das kannst du auch den beiden da draußen sagen. Und wenn ihr euch weiter so angeregt unterhaltet, werde ich schon nicht einschlafen…“ Muss noch erwähnt werden, dass Sakura schon wieder errötete? Mein Gott, konnte das nicht mal jemand ausschalten… „Du kannst zuhören?“, fragte Sakura leise und entsetzt. „Tja, die Wände sind hier ja so was von überhaupt nicht schalldicht…“, bemerkte Tenten. „Kommt Sasuke wirklich besser mit Hiro aus, als du?“ „Mhm.“, brummte Sakura missgelaunt. Irgendwie verletzte sie das in ihrem Stolz… Wieso nur? Hiro hatte in der Zwischenzeit seine Mahlzeit beendet, was er durch ein merkwürdiges Geräusch, halb Schmatzen, halb Keckern, verkündete, und Tenten drehte sich von sakura weg und ging auf Mutter und Kind zu. „Du musst dich jetzt wieder ausruhen Hinata, um Hiro kümmern wir uns.“, versprach sie mit ruhiger Stimme. „I-Ist gut…“, murmelte Hinata schwach, strich ihrem Sohn übers Gesicht und ließ dann zu, dass Tenten ihn von ihr nahm und Sakura überreichte. Diese warf Tenten nur einen besorgten Blich zu. Ob sie sich nicht doch überforderte? Dann verließ sie das Zimmer. Hiro war anscheinend so voll gefressen (oder voll getrunken?), dass er sich nicht einmal mehr groß gegen sie wehrte, weder durch Gebrüll noch durch irgendwelche Bewegungen. „Und? Wie geht es ihr?“, fragte Naruto, der auf die Füße gesprungen war und ihr Hiro quasi aus den Armen riss. „Besser.“, meinte Sakura nur. „Das Fieber ist runter und sie war sogar kurz wach und hat geredet. Tenten meinte, wenn sie keinen heftigen Rückfall erleidet, kommt sie durch.“ „Und wie wahrscheinlich ist so ein Rückfall?“, fragte Naruto. „Hmm… Wenn sie nicht spontan noch eine Geburt durchmachen muss, ziemlich gering.“, meinte Sakura, ohne sich selbst zu hundert Prozent sicher zu sein. Aber sie hatte Hinata gesehen, und das Flackern in ihren Augen hatte definitiv nicht ihren Tod bedeutet. Wenn es etwas gab, was sie in ihrer Karriere als Medic-Nin gelernt hatte, dann war es, wie Leute aussahen, wenn sie bald sterben würden. Es hörte sich komisch an, aber das konnte man meistens sehen, wenn man etwas Übung hatte. So hatte sie auch lange den Tod ihrer Mutter kommen sehen, vor Allem, weil sie seid der Inhalierung des Giftgases wie eine Sterbende ausgesehen hatte. Aber das gehörte nicht hierher, denn Hinata würde definitiv nicht sterben, da war sie sich nun sicher. Und sie behielt Recht. ~--~ Die nächsten Tage verliefen – nun ja, nicht direkt ereignislos, allerdings bestanden diese Ereignisse darin, dass Hinata wieder vollends gesund wurde, Naruto nun allen mit seiner guten Laune endgültig auf den Geist ging und das nächtliche Gestöhne von nächtlichem Gebrüll abgelöst wurde. Es hatte ja wirklich nur einen einzigen Tag „Ruhe“ gegeben, und an dem war Hiro geboren worden. Und Babygeschrei war nicht viel weniger störend als Gestöhne. Tja, wie das Leben eben so spielte. Und wer sich schon nicht getraut hatte, etwas gegen das Gestöhne zu unternehmen, der traute sich erst recht nicht, etwas gegen das Geschrei eines Babys zu sagen. Mal ganz abgesehen davon, dass man dagegen auch viel weniger machen konnte. Nun ja, aber wie man das so kannte, folgte auf einen weniger ereignisreichen Zeitabschnitt ein Tag, an dem sich die Ereignisse zu überschlagen pflegten. Gut, das taten sie innerhalb von zwei Tagen, und wenn man es genau nahm, dann in dreien, aber wie auch immer. Zumindest begann alles in einer Nacht. Sakura und Sasuke lagen, mal wieder, zusammen im Bett, ja, zu mehr war es nicht gekommen, doch heute war etwas anders; denn seit geraumer Zeit brannten Sakura einige Fragen auf der Seele, die sie nun endlich aussprechen wollte. „Sasuke?“, fragte sie zaghaft, um die Konversation zu beginnen. „Hn.“ „Ähm, also… Tut mir ja Leid, dass wir darüber sprechen müssen, aber… Ich frage mich schon etwas länger etwas… Nun ja, Bestimmtes…“, versuchte sie, auf den Punkt zu kommen. Das war aber leider nicht immer ganz einfach. „Und das wäre?“, fragte Sasuke, taktvoll, wie wir ihn alle kennen. „Die Art, wie du mich angegrinst hast, nachdem Naruto dir damals davon erzählt hat, wie toll es doch wäre, Vater zu werden.“, brachte sie hervor, in einem flüssigen Satz und ohne rot zu werden. Herzlichen Glückwunsch. Sie sah auf, gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie Sasuke schluckte. „Was soll damit sein?“, fragte er. „Nun ja…“, begann Sakura und schluckte ebenfalls. „Also, ich weiß ja, oh ja, und wie ich das weiß, dass du deinen Clan wieder aufbauen willst, und ich hab mich auch schon lange damit abgefunden, mal abgesehen davon, dass ich nichts dagegen habe, aber… Hier?“ „Kannst du dein Problem präzisieren?“, fragte Sasuke nur. „Hast du was dagegen, hier mit mir zu schlafen, oder…“ „Nein, das ist es nicht!“, unterbrach sie ihn. „Hätte mich auch gewundert.“, meinte er nur mit einem Grinsen. „Ja, also, ich hab definitiv nichts dagegen, hier mit dir zu schlafen, aber ich habe etwas dagegen, hier Kinder groß zu ziehen.“, erklärte sie hastig. „Ich meine, was machen wir, wenn wieder eine schwanger wird, wahrscheinlich Ino, ein Wunder, dass sie´s noch nicht ist, und Tenten irgendwie krank ist oder… Selber schwanger, auch wenn das so ungefähr das Letzte ist, was passieren wird… Und dir ist ja wohl klar, dass ohne sie weder Hinata noch Hiro-chan am Leben wären, oder?“ „Mhm.“ „Das nächste Problem dabei ist, dass ich nicht will, dass meine Kinder hier aufwachsen müssen… Ich meine, ich kann mir massenhaft schönere Orte zum Großwerden vorstellen, als diesen hier…“ „…Aber leider keinen, der so einfach für uns zugänglich wäre, ich weiß.“, beendete Sasuke den Satz für sie. Währenddessen ertönte Babygeschrei. „Nein, nein!“, widersprach sie. „Das ist ja das Problem! Ich meine, es ist jetzt schon fast anderthalb Jahre her, dass wir Konoha verlassen haben, und in der Zwischenzeit ist garantiert einiges passiert und das Dorf dürfte halbleer sein, und denen wird klar geworden sein, dass sie mit ihrer Heiratspolitik nicht weit kommen, und…“ „…Deswegen werden sie uns mit offenen Armen aufnehmen, ist klar.“, beendete Sasuke wiederum ihren Satz. „Nein, nein, du verstehst nicht…“, begann Sakura. „Wenn wir es richtig anpacken, dann nehmen sie uns wieder auf, aber…“ „Sakura…“, sagte er, in seiner Stimme lag eine Art Seufzen. „Das hört sich an und für sich ja ganz gut an, allerdings gibt es in dem Plan ein paar kleine Fehler.“ „Es ist doch noch gar kein Plan!“, widersprach sie. „Es könnte nur einer werden…“ „…und der würde schief gehen.“, führte Sasuke den Satz wiederum zu Ende. „Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Ah, ich weiß, bei mit. Ich habe Konoha zweimal verraten, gelte nebenbei als Mörder eines Unschuldigen, habe auf dem Weg hierher auch noch sämtlichen Wachposten ausgeschaltet und hier eine Wohngemeinschaft gegründet. Noch dazu stamme ich aus einem Clan, dessen aktuelle und nächste Generation ja angeblich nur aus blutrünstigen Monstern besteht. Ist doch klar, dass man mich mit offenen Armen empfangen wird…“ „Sasuke, man hat dich einmal wieder aufgenommen, das mit den Wachtposten und der Wohngemeinschaft hier waren nur Mittel zum Zweck, du bist unschuldig und an alles andere glaubt Tsunade nicht…“, erwiderte Sakura. „Machen wir weiter; wer wohnt denn noch alles hier? Hm… Ah, ja. Die Erbin eines Clans, die eigentlich mit ihrem Cousin verheiratet ist, sich aber trotzdem von dem ungefähr ihres Standes Unangemessensten, den man finden kann, hat schwängern lassen, der übrigens noch dazu eine wilde Bestie in sich trägt und somit eine genauso tickende Zeitbombe ist, wie ich, mal ganz abgesehen von den eigentlichen Ehepartnern der Geschwister des amtierenden Kazekagen. Tja, bleiben noch drei Personen, aber hey, wenn man Hinata schon nicht wieder aufnehmen wird, was werden die dann erst mit Neji anstellen, der aus dem Nebenhaus dieses Clans kommt und noch dazu eigentlich von einer Mission abgehauen ist? Dass du noch von uns Allen die besten Chancen hättest, ist mit klar, allerdings werden die dadurch getrübt, dass du die halbe ANBU auf dem Gewissen hast, sonst noch was? Ach ja, Ino könnten wir vielleicht zurück schicken. Gute Idee.“ Sakura kam sich angesichts dieses Wortschwalls ein wenig erschlagen vor. Wann hatte sie Sasuke das letzte Mal so viel sagen hören? Dementsprechend lange brauchte sie mit ihrer Antwort, sodass Sasuke schon fast dachte, er hätte gewonnen. Hatte dieser elende Pessimist aber noch lange nicht! „Tja, dumm nur, dass man besagte, tickende Zeitbombe auch auf Konoha loslassen könnte, ebenso wie man hier rein theoretisch eine Armee voller Sharingan- und Byakugan-Kinder aufbauen könnte, die sich ebenfalls gegen Konoha stellen könnte. Und, hey, ich kann mir gut vorstellen, dass das momentan Tsunades größte Sorge ist. Und was die Geschwister des Kazekagen angeht; besagter Kazekage ist fortschrittlich und vor Allem intelligent genug, um wegen zwei dieser Lappalien keinen Krieg anzufangen. Außerdem glaube ich, dass er sich der absoluten Sinnlosigkeit der Heiratspolitik bewusst ist. Habe ich je erwähnt, dass Tsunade das auch ist?“ „Hört sich ziemlich gut durchdacht an, wenn man bedenkt, dass du eben noch gesagt hast, dass du hier keine Kinder aufziehen willst…“, bemerkte Sasuke. „Ich meine ja auch nur, dass wir damit drohen könnten!“, stellte Sakura klar. „Und, na ja, den ersten Rekruten haben wir schon mal… Und wenn wir dabei sind… He, he… Weißt du, es gibt zur Zeit massenhaft Verräter, die wegen der Heiratspolitik ihre Dörfer verlassen haben und uns beide wie Helden verehren, und folglich dürfte es für sie ja wohl eine Ehre sein, hier ein Dorf gründen zu dürfen, ich meine… Wir könnten das Nachbardorf überfallen und an uns reißen… Und irgendwann sind wir dann groß und mächtig genug, um Konoha und alle anderen Ninjadörfer zu vernichten…“ „Ich glaube, dieser Ort tut dir nicht gut.“, stellte Sasuke fest. „Du hörst dich schon fast so an, wie Orochimaru in seinen Tagebüchern, auch wenn der nur davon geredet hat, begabte Kinder zu kidnappen…“ „Siehst du!“, trumpfte Sakura auf. „Ich muss hier weg, ich werde schon verrückt!“ „Okay, okay…“, murmelte Sasuke. „Wir können´s ja versuchen. Aber erst, wenn die nächste schwanger ist und es sich lohnt, darüber nach zu denken, verstanden?“ „Okay…“, meinte Sakura und ein Grinsen stahl sich auf ihr Gesicht, während ihre Hände wieder einmal unschuldig auf Sasuke Brustkorb herumfuhren. „Sollte das eine Anspielung gewesen sein?“ Das Babygeschrei war zwischenzeitlich übrigens verklungen… „Wenn du schon so fragst…“, erwiderte Sasuke und drehte sie beide beinahe schon routiniert um, sodass er oben war. Doch allzu weit kamen sie auch diesmal nicht; denn noch bevor auch nur ihre Münder sich treffen konnten, klopfte es an der Tür. „Ich bin es.“, ertönte von draußen eine mehr oder weniger zittrige Stimme. „Aber ich werde definitiv nicht reinkommen, den Fehler habe ich eben bei Shikamaru und Ino schon gemacht, und egal wie böse ihr mich angucken werdet, Ino hat viel böser geguckt, und egal, wobei ich euch gerade gestört habe, ich habe ein Recht dazu, denn am Ende bleibt so wie so wieder alles an mir hängen und noch mal schaff ich das bestimmt nicht – auch nicht in neun Monaten. Und egal, wie genervt du gleich fragen wirst, ob das nicht bis morgen warten kann, nein, das kann es nicht, denn ich habe jetzt ein Problem, und Sakura, ich bitte dich, mir dabei zu helfen! Das ist hoffentlich nicht zu viel verlangt, und selbst wenn, wenn ich so darüber nachdenke habe ich damit euch, allen anderen und vor allem mir einen große Gefallen getan, wenn man einmal vorausschauend denkt, denn, wie gesagt, es würde so wie so wieder alles an mir hängen bleiben und noch mal habe ich garantiert nicht so ein Glück!“ Sakura und Sasuke tauschten überraschte, geschockte, ja schon beinahe ängstliche Blicke. Wenn Tenten sich schon so sehr aufregte, musste schon etwas ziemlich wichtiges passiert sein – und wenn sie freiwillig das Zimmer von Ino und Shikamaru betreten hatte, konnte man genauso gut mit einem spontanen Weltuntergang rechnen. Denn wer würde da schon freiwillig reingehen? Ziemlich schnell schlüpfte Sakura aus dem Bett und zog sich rasch etwas über, bevor sie vor die Tür trat. Wortlos packte Tenten sie am Handgelenk und zog sie weg – in die fünfte Halle. So was wie ihr neuer Versammlungsplatz. Dort saß auch schon, wie angekündigt, Ino, wohl nur mit einer Bettdecke bekleidet. „So.“, machte sie und sah Tenten verärgert an. „Erfahre ich jetzt mal, was so wichtig war, dass du uns stören musstest?“ „Ja.“, erwiderte Tenten bissig. Sie hatte anscheinend verdammt schlechte Laune… „Und weißt du was? Es tut mir auch überhaupt nicht Leid, dass ich euch gestört habe! Denn, hast du schon mal nachgedacht, was da über kurz oder lang mal passieren muss? Und hast du schon mal darüber nachgedacht, wer das dann alles richten muss? Hm? Und glaubst du wirklich, dass ich so was freiwillig noch mal durchmachen will? Alleine? Ohne sachkundige Hilfe? Würdest du hier gerne ebenfalls im Sterben liegen, während vor der Tür dein Baby schreit und Leute schon mal vorsorglich um dich trauern? Glaubst du, es macht mir Spaß, Hebamme zu spielen, während du Heldin dich einfach verziehst, obwohl du eventuell hättest was lernen können? Und weißt du was, ich hab nicht übel Lust, jeden Abend alle fünf Minuten Streife zu gehen, nur um zu verhindern, dass es noch mal so weit kommt!“ „Tenten, was… Was ist denn los?“, fragte Sakura behutsam, allerdings wurde sie ignoriert, da Ino aufgesprungen war. „Ich sehe nicht ein, dass du das Recht dazu hast, uns unseren Spaß zu verbieten!“, fauchte sie und funkelte Tenten an. „Und außerdem, woher willst du denn wissen, dass ich schwanger werde? Ich meine, das muss doch nicht unbedingt sein, oder?“ „Oh, Ino, weißt du etwa nicht, dass das von der Natur so vorgesehen ist, dass man über kurz oder lang davon schwanger werden muss? Hast du damals auf der Akademie denn nicht aufgepasst? Es ist ja schon ein Wunder, dass du nicht schon zehn Mal schwanger geworden bist!“, fauchte Tenten zurück. „Äh… Wir hatten Iruka als Lehrer…“, warf Sakura ein, allerdings wieder einmal, ohne gehört zu werden, denn Ino begann, gleich wieder zu kontern. „Tja, schade nur, dass Yamanakas von Natur aus nicht sonderlich fruchtbar sind, weißt du? Und außerdem, selbst wenn ich schwanger werden sollte, wer sagt dir, dass ich dann deine Hilfe benötige? Sakura ist genau so Heilerin wie du!“ „Ino, das ist jetzt aber wirklich ungerecht…“, warf diese ein. „Ich mein, ich kann das überhaupt nicht, also…“ „Ganz genau!“, unterbrach Tenten. „Sakura wird ja nach einer Geburt, die sie mit angesehen hat, wohl nicht qualifiziert genug sein, um selbst Geburtshilfe leisten zu können! Aber im Gegensatz zu dir hat sie ja wenigstens zugesehen…“ „Also, Tenten, ich kann es Ino echt nicht verübeln, dass sie da abgehauen ist…“, warf Sakura ein. „Schön!“, fauchte aber Ino, noch bevor Sakura überhaupt zu Ende sprechen konnte. „Dann gibt es in dem kleinen Dörfchen hier in der Nähe ja wohl auch noch Frauen, die damit Erfahrung haben, oder? Tenten, ich bin nicht auf dich angewiesen, ist das klar?“ „Also, Ino, wenn du dein Kind gerne von Fremden auf die Welt gebracht sehen möchtest…“, versuchte Sakura, mal wieder dazwischen zu reden, wurde allerdings weiter ignoriert. „Wusste ich´s doch! Ihr poppt also die ganze Zeit einfach drauf los, ohne euch mal wirklich ernsthaft Gedanken über die Konsequenzen zu machen, hm? Und ich dachte, es hätte euch mal wachgerüttelt, dass Hinata deswegen fast gestorben wäre…“ „Tenten, wir waren uns doch einig darüber…“, begann Sakura, doch Ino ließ sie, natürlich, nicht ausreden. „Na, du hast ja gut reden!“, schrie sie. „Hab du erstmal guten Sex, dann reden wir weiter! Aber nein, du traust dich ja nicht…“ „Ino, sie ist vergewaltigt worden!“, fuhr Sakura dazwischen, irgendwie kam sie sich hilflos vor. Klar, sie kannte Streitereien jeglicher Art, immer hin war sie mit Naruto und Sasuke in einem Team, aber einen wirklichen Mädchenstreit hatte sie nie beobachtet. Und schon gar nicht einen derartig pikanten… „Was soll das heißen?“, fauchte Tenten entrüstet. „Ganz einfach!“, behauptete Ino. „Weil du einfach schlechte Erfahrungen gemacht hast, hast du jetzt Angst, es mal mit Neji zu versuchen! Dabei glaub ich nicht, dass es so schlimm sein würde… Denk doch auch mal an ihn! Ich will gar nicht wissen, was der für Träume haben muss…“ „Ino, das ist jetzt aber wirklich…“, startete Sakura einen neuen Versuch – vergeblich. „Nur weil deine Beziehung aus nichts anderem als Sex besteht, heißt das nicht, dass meine genauso aussieht!“, fauchte Tenten. „Und ich hab keine Angst!“ „Doch, hast du!“, behauptete Ino weiter. „Und mal ganz abgesehen davon, schon mal daran gedacht, dass Neji auch Bedürfnisse in dieser Hinsicht hat?“ „Das ist ja mein Problem!“, kam Tenten nun endlich zum Punkt. „Deswegen bin ich hier, ich meine, er liegt da neben mir, und… Und…“ „Er hat ´nen Ständer? Siehst du! Sag ich doch! Und nur weil du zu feige bist, mit ihm zu schlafen…“ „Ich bin nicht feige!“, unterbrach Tenten sie, wutentbrannt. „Doch, bist du!“, widersprach Ino, nicht weniger zornig. „Und wenn es so weiter geht, glaub mir, dann wird Neji sich das, was er von dir nicht kriegt, wo anders holen gehen!“ „Nein!“, riefen die anderen beiden, übrigens gleichzeitig. „Ino, das ist wirklich nicht fair, was du hier sagst, und noch dazu nicht wahr…“, rief Sakura sie zurrecht, doch Ino lachte nur. „Doch, ist es!“, meinte sie. „Männer sind so! Frag doch mal Sasuke, wie viele er im letzten Jahr flachgelegt hat! Ich kann mir nämlich so gar nicht vorstellen, dass er da wie´n Mönch gelebt hat…“ „Nur weil deine Beziehung aus nicht Anderem besteht als rumpoppen, musst du nicht deinen Frust an uns auslassen!“, fuhr Tenten sie an, noch bevor Sakura dies tun konnte. „Ah, natürlich…“, meinte Ino und grinste. „Aber Tenten, du weißt doch wohl von uns allen am besten, dass Männer nun mal so sind, oder irre ich mich da? Und außerdem, nur weil du sexuelle Probleme hast, heißt das noch lange nicht, dass du uns mit drunter leiden lassen musst! So, und wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet, ich gehe zurück zu meiner nur aus Sex bestehenden Beziehung, mit der ich, mal ganz nebenbei bemerkt, glücklich bin!“ Mit diesen Worten verließ Ino den Raum. „Kann ich mir vorstellen!“, rief Tenten ihr nach. „Wenn man von ´nem Kerl nur als letzte Rettung angesehen wird, wird man eben genügsam!“ „Wenigstens wird sich mein Kerl seine letzte Rettung nie bei ´ner Nutte holen müssen!“ Mit diesem letzten Argument ging Ino endgültig. „Ich glaube, in Zukunft sollte man sie lieber nicht noch mal stören…“, murmelte Sakura und sah ihr nach. „Und ich an deiner Stelle würde sie nicht so ernst nehmen…“ „Ich weiß…“, murmelte Tenten, während ihr dennoch die Tränen in den Augen standen. „Es ist nur… Sie hat ja irgendwie doch Recht, ich mein, ich weiß doch…“ „Inos Weltbild ist ein wenig, nun ja, verzerrt.“, bemerkte Sakura. „Nicht alle Männer sind so…“ „Ich weiß…“, murmelte Tenten wiederum. „Aber… Ich hab mich das schon so oft gefragt, ob er nicht doch irgendwann…“ „So ein Quatsch.“, beschwichtigte Sakura sie. „Glaub mir, Prostituierte sind unter seiner Würde… Ich meine, gibt er nicht andauernd so damit an, sich unter Kontrolle zu haben?“ „Ja, aber… Wie Ino richtig gesagt hat, er…“, begann Tenten erneut. „Nur, weil er anscheinend mit dir schlafen will, heißt das noch lange nicht, dass er es auch wirklich gegen deinen Wunsch tun wird. Ebenso wenig, wie er mit einer anderen schlafen wird…“, meinte Sakura. „Hm…“, machte Tenten. „Meinst du… Ich sollte wirklich mal versuchen, mit ihm zu schlafen?“ „Tja…“, antwortete Sakura. „Das musst du für dich entscheiden, ich kann dir da nicht helfen. Ich für meinen Teil bin nämlich immer noch so jungfräulich wie am Tag meiner Geburt… Mieser Witz, entschuldige…“ „Schon okay…“, meinte Tenten. „Und, das was sie über Sasuke gesagt hat…“ „Ist meine Sache.“, stellte Sakura klar. „Und seine. Auch wenn ich nicht so ganz dran glaube… Aber egal, gehen wir wieder schlafen. Und, wie ich dir schon mal gesagt habe, Neji wird garantiert weder im Schlaf über dich herfallen, noch wird er zu ´ner Prostituierten gehen… Also, gute Nacht!“ Mit diesen Worten, und der ungefähren Ahnung, all das gesagt zu haben, was Tenten hören musste, ging Sakura wieder in ihr Schlafzimmer. Jedoch, wie sie gesagt hatte, sie glaubte nur nicht ganz an das, was Ino über Sasuke gesagt hatte. Auch wenn sie sich albern dabei vorkam. „Ach, auch wieder da?“, murmelte Sasuke, als sie sich von hinten an ihn kuschelte. „Mhm…“, murmelte sie. Und noch bevor sie sich in Grübeleien stürzen konnte, fragte sie nach: „Sag mal… Du hattest doch keine anderen Frauen, während du quasi vor mir weggelaufen bist, oder?“ „Tz… Natürlich hatte ich, ich hab mich durch den ganzen Norden geschlafen, was denkst du denn?“, brummte er zurück. „Gott, Sakura, was ist das denn für eine Frage?“ „Ach, nicht so wichtig…“, murmelte sie und kuschelte sich noch enger an ihn. Und von irgendwoher ertönte Babygeschrei… ~--~ Am nächsten Morgen, während des Frühstücks, kam es dann zur Eskalation; nicht des Streites von gestern, nein, zu etwas ganz anderem. Zunächst mal herrschte eine merkwürdige Stimmung, noch vor dem eigentlichen Ereignis. Denn, so überstürzt, merkwürdig und irgendwo auch traurig Sakura das vorkam, sie wurde das Gefühl nicht los, dass Tenten irgendwie anders aussah als sonst. Irgendwie… Ruhiger oder so. Das ließ in ihr schon einen gewissen Verdacht aufkommen… Dazu dann noch der merkwürdige Geruch, der ihr entgegen geströmt war, als sie die beiden geweckt hatte, ja, das hatte sie heute übernommen… Anscheinend hatte Tenten sich doch mehr von Inos Worten beeindrucken lassen, als es wohl nötig gewesen wäre. Und da es ansonsten recht still zuging, Ino und Shikamaru waren übrigens noch nicht da, beschloss Sakura, beiläufig ein Thema von gestern wieder aufzugreifen. „Sagt mal, wenn ihr könntet… Würdet ihr dann gerne nach Konoha zurück?“, fragte sie unschuldig. „Lustig.“, kommentierte Tenten. „Damit ich gleich wieder verschleppt werde? Ne, danke…“ „Nein, nein.“, widersprach Sakura. „Ich meine, so wie es jetzt ist, nach Konoha zurück und dort bleiben… Wenn das möglich wäre…“ „Dann natürlich, klar.“, meinte Tenten. „Wieso?“ „Ach, mir kam da vor Kurzem so ein Gedanke…“, murmelte Sakura und Sasuke verdrehte die Augen. „Was habe ich gestern gesagt? Erst, wenn es Anlass dazu gibt…“, knurrte er. Just in diesem Moment wurde die Tür geöffnet, zuerst trat Shikamaru ein, während Ino hinter ihm erstarrte. „W-Was riecht denn hier so komisch?“, fragte sie und sah sich um. „Äh, Rührei, zum Frühstück, wieso – Ino?“, antwortete Sakura und sah ihr irritiert nach, als sie fluchtartig aus dem Raum stürzte. „Wetten, ich weiß, wo sie hin ist?“, fragte Tenten mit einem triumphierenden Grinsen auf dem Gesicht. „Das nennt man dann wohl die Strafe des Himmels…“ Sie stand auf und folgte Ino. „G-Glaubt ihr, dass das mit ihr ist, was ich glaube, das ihr glaubt, was mit ihr ist?“, fragte Hinata, während sie in einer Ecke saß und Hiro stillte. „Ich weiß zwar gerade nicht so genau, was du glaubst, das wir glauben, das mit ihr ist, aber ich sag trotzdem mal ja.“, erwiderte Sakura. „Neji, könnten deine Vögel eigentlich auch Briefe überbringen?“ „Ja, wieso?“, fragte der Angesprochene verdutzt. „Ach, nur so…“, murmelte Sakura. „Haben wir leere Schriftrollen im Haus?“, fragte sie dann an Sasuke gewandt. „Sakura, das ist lächerlich…“, murmelte er verärgert. In diesem Moment trat Tenten wieder ein. „Tja, wie erwartet hängt Ino über der Kloschüssel und kotzt sich die Seele aus dem Leib… Geschieht ihr Recht. Sollen wir gleich gratulieren, oder erst wenn´s amtlich ist?“, fragte sie noch an Shikamaru gewandt, der sich ganz und gar nicht wohl in seiner Haut zu fühlen schien. „So, das reicht jetzt.“, brummte Sakura. „Gebt mit ´nen Stift und ´ne leere Schriftrolle, wir gehen nach Hause, ich habe einen Plan!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)