Carpe Noctem von Nachtfalter88 (Nutze die Nacht) ================================================================================ Kapitel 1: Dunkle Schatten -------------------------- Raue und kaum hörbare Stimmen drangen leise an mein Ohr. Meine Augen waren scheinbar geschlossen und das einzige was ich sah oder mitbekam war ein grauer und undurchdringbarer Schleier vor meinen Augen. Ein zögerndes Kribbeln breitete sich in meinen Fingerspitzen aus und fuhr langsam in Meine Hand hinauf um sich dann weiterhin meinen Arm hinauf zu schleichen. Ich hatte keine Ahnung wo ich war und was ich hier tat. Nein ich wusste nur ein jeder einzige Teil meines Körpers schmerze höllisch und kaum ein Körperteil wollte auf meine Befehle reagieren. Noch immer waren meine Augenlider so taub und schwer als wären sie mit Blei über zogen, was es mir einfach unmöglich machte sie zu öffnen. Das einzige was ich in meinem Zustand schaffte war es langsam und wirklich vorsichtig meine Finger zu bewegen. Nichts an meiner Umgebung veränderte sich. Der graue und dichte Schleier umgab mich noch immer und hüllte mich ein wie Weiche Watte. Meine Hand fuhr, ohne dass ich es wirklich beabsichtigte zu meinem Kopf. Er fühlte sich schwer und heiß an doch meine kühle Hand linderte den Schmerz etwas. Eine ganze Weile lag ich einfach nur so da. Meine Augen weiterhin geschlossen, bemüht mich nicht zu bewegen und meine Hand beruhigend und kühlend auf meiner Stirn liegend. Irgendwann versuchte ich es erneut und diesmal schienen mir meine Augen wenigstens etwas zu gehorchen. Schmerzvoll blinzelte ich etwas und öffnete meine Lider nur ein winziges Stück. Das helle Licht das plötzlich zu mir vor drang blendete mich mit einer solchen Intensität dass ich die Augen sofort wieder zu kniff und versuchte mich von dieser Qual zu erholen. ich wusste genau das etwas nicht stimmte und was mich am meisten beunruhigte war das mir wirklich nichts einfiel wo ich mich gerade aufhalten könnte. Einlauter Seufzer entfuhr meinen Lippen und ich versuchte es erneut. Ganz langsam öffneten sich meine Augen ein weiteres mal und diesmal bleiben sie auch geöffnet. Im ersten Augenblick konnte ich rein gar nichts erkennen. Blendendes weißes Licht traf mich und das einzige was ich tun konnte war etwas zu blinzeln. Nach einer Weile die mir quälend lange vor kam schienen sich meine Augen langsam an das Licht zu gewöhnen und ich konnte einige Umrisse meiner Umgebung erkennen. Mit einem weiteren Seufzer versuchte ich meinen Kopf etwas zur Seite zu drehen um etwas mehr von dem Zimmer sehen zu können und betrachtete alles genaustens. Es schien so als würde ich mich einer Art Büro befinden. Ich sah genau auf das weit geöffnete Fenster weshalb mich das Licht auch besonders stark blendete und vor diesem Stand ein großer und mächtiger Schreibtisch aus dunklem Mahagoni Holz. Er hatte einen leichten mittelalterlichen Stil und wirkte besonders Edel. Vor dem Schreibtisch stand ein großer und wirklich gemütlich aussehender Sessel welcher wahrscheinlich zu der Couch gehörte auf der ich lag. Viel mehr konnte ich von dem Zimmer im ersten Moment nicht erkennen, aber es schien sehr geschmackvoll eingerichtet zu sei. Mein Blick viel auf ein sehr großes Bild an der anderen Seite des Raumes welches eine Unzahl von jungen Leuten zeigte. Ich versuchte mich etwas aufzurichten und die Personen und Buchstaben auf dem Bild genauer zu erkennen welche wild und fröhlich vor meinen Augen hin und her sprangen. Als sie nach einer Weile endlich still hielten konnte ich mühevoll die Aufschrift „Shadow Academy 2007“ zu erkennen darunter war in altertümlicher Schrift und wunderschön umrahmt der Spruch „Carpe Noctem“ zu lesen.Ich wiederholte die Worte langsam in meinem Kopf doch ich wusste nicht was sie bedeuteten, egal wie sehr ich mich auch anstrengen. Dann wanderten meine Augen wieder zu den ersten Worten und betrachteten noch einmal das Gruppenfoto „Academy“ flüsterte ich leise und dachte darüber nach. Demnach war ich also in einer Schule oder sogar einem Internat. Aber wie kam ich bloß hier her und was sollte ich hier? Gerade als ich mir nähere Gedanken machen wollte wurden die Stimmen die bis her nur leise im Hintergrund zu hören waren lauter und ich hörte das leide quischen einer Tür die scheinbar hinter mit und somit außerhalb meins Blickfeldes lag. Eine wunderbar liebliche und sanfte Stimme klang an mein Ohr „Dad, sie ist wach“ ich konnte nicht anders als zu versuchen mich zu dieser wunderschönen Stimme um zu drehen. Leider schaffte ich das nicht wirklich und ich gab nach einem kurzen Moment auf. Die restlichen Stimmen verstummten und stattdessen vernahm ich nun die leiden Schritte mehrerer Personen die nun das Zimmer betraten. Erneut drang die sanfte Stimme an mein Ohr „Du soll lieber ruhig liegen bleiben Cecilia“ vor meinen Augen tauchte ein Engel auf. Der Junge der sich nun direkt vor mich kniete und mir in die Augen sah war einfach nicht anders zu beschreiben. Im ersten Augenblick konnte ich nicht wahrnehmen was er zu mir sagte und musterte ihn einfach nur verträumt. Ich musste noch Träumen eine andere Möglichkeit fiel mir einfach nicht ein. Doch bevor ich mich weiter auf ihn konzentrieren konnte hallten seine Wörter in meinem Kopf wieder „Cecilia?“ wiederholte ich und sah ihn skeptisch an. Ich konnte mich weder daran erinnern wie ich hieß noch an irgendjemanden mit diesem Namen. Nichts Vertrautes lag darin. Irgendetwas stimmte hier wirklich nicht. Panik breitete sich in mir aus und ich konnte mich einfach an nichts erinnern. Kapitel 2: Erinnerungen ? ------------------------- Auch der Gesichtsausdruck des Jungen veränderte sich sofort. Er schien besorgt zu sein und musterte mich nachdenklich. Für einen Moment tat er mir tatsächlich leid. Ich wollte ihm sagen dass er sich keine Sorgen machen sollte. Das es mir eigentlich gut ging. Irritiert über diese Gedanken schüttelte ich den Kopf und sah ihn erneut fragend an „Was ist hier los?“ fragte ich stattdessen und sah ihm dabei genau in die Augen. In meinem Inneren breitete sich eine angenehme und bekannte Wärme aus. Ich fühlte mich sofort wohl und geborgen. Und was hatte ich mir gerade noch Sorgen gemacht? Die Worte des Jungen rissen mich erneut aus meinen Gedanken und diesmal schien es als fiele ich dabei in eiskaltes Wasser. „Du kannst dich an nichts erinnern?“ fragte er mich mit seiner süßen und sanften Stimme. Ich wollte am liebsten schreien „Nein verdammt. Mir tut alles weh und du tust so als würden wir uns kennen. Ich will hier weg“ aber stattdessen versuchte ich etwas zu lächeln wobei ich leicht den Kopf schüttelte „Nein, kann ich nicht. Wo bin ich und wer bist du?“ meine Stimme zitterte leicht und ich war unsicher was nun auf mich zukommen würde. Wollte ich das was er mir gleich sagen würde eigentlich wirklich wissen? Würde er mir überhaupt die Wahrheit sagen? Auf der Schulter des Jungen tauchte eine fremde Hand auf und als ich auf Blickte stand hinter diesem ein etwas älterer Mann. Auch er war einfach unbeschreiblich gutaussehend. Ja fast unmenschlich . Was war hier nur los? Und was hatte ausgerechnet ich mit diesen Leuten zu tun. Auf dem Gesicht des Mannes war ein Lächeln zu erkennen welches einem fast um den Verstand brachte und mich so am Atmen hinderte. Auch seine Stimme war warm und liebevoll. Erneut traf mich eine Welle die mich sanft in Watte packte und weit weg in die Welt der Träume zog „Dein Name ist Cecilia und du lebst schon sehr lange in diesem Internat. Gestern gab es einen kleinen Zwischenfall und du wurdest angegriffen. Seit dem hast du geschlafen und nun scheint es so als hättest du dein Gedächtnis verloren“ bei diesen Worten verflog der wunderschöne Traum ein weiteres mal und ich sah überrascht und nachdenklich in die Augen des Mannes. Es gab kein Zweifel daran dass er die Wahrheit sprach. Ich wusste nicht wirklich warum aber der Ausdruck in den Augen sagte es mir. Ich nickte nur stumm und setzte mich diesmal wirklich etwas auf. Die Welt schien sich um mich herum zu drehen und ich musste einen kurzen Augenblick die Augen schließen. Plötzlich spürte ich etwas Kaltes an meiner Hand. Erschrocken öffnete ich die Augen und blickte genau in die Augen des Jungen welcher seine Hand nun auf meine gelegt hatte und sie sanft streichelte. Irritiert und erschrocken zuckte ich zurück und entzog ihm somit meine Hand. Er seufzte etwas und lehnte sich dann mit dem Kopf gegen die Couch. So wie er da saß musste er auf dem Boden sitzen. Ich konnte nicht verstehen was in ihm vorging aber er schien wirklich besorgt um mich zu sein. Sofort tat mir mein Verhalten leid aber ich kannte ihn doch nicht. Was erwartete er denn von mir. Ehe ich dazu kam etwas zu erwidern sprach der Mann erneut. Diesmal war sein Ton etwas amüsiert und sein Lächeln breiter. „Ich denke es wird nicht sehr lange dauern und du kannst dich wieder an alles erinnern. Edward wird dir sicher dabei helfen“ er klopfte ihm sanft auf die Schultern und grinste etwas „Aber bitte Edward denke daran das sie sich nicht erinnert. Überfordere sie nicht“ mit langsamen Bewegungen drehte er sich um und verließ das Zimmer wieder. ich war nun wieder alleine mit meinem Engel der scheinbar Edward hieß. „Edward“ ich ließ die einzelnen Buchstaben und laute in meinem Kopf wieder klingen und begann erneut zu träumen. Ohne dass ich es bemerkte schloss ich abermals die Augen. Edward saß noch immer neben mir, doch das bekam ich nicht mehr mit. Sein Blick ruhte auf mir und er beobachtete mich ruhig. Man bekam kaum mit das er überhaupt da war. Ehe ich in einen unruhigen Schlaf fiel huschten schnelle Bilder vor meinen Augen hin und her. Ich konnte nicht genau erkennen was es war doch ich war mir sicher Edward wieder erkannt zu haben. Dunkle Gestallten kamen auf mich zu, Blut spritze von allem Seiten und ich vernahm einen lauten Schrei bevor ich scheinbar einen harten Schlag verspürte. Mein Kopf begann zu bummern doch bevor ich begriff was ich gerade gesehen hatte versank ich erneut in einen tiefen Schlaf. Kapitel 3: Geschwisterliebe --------------------------- Ich schlief wirklich unruhig. Ich wachte nicht immer wieder auf aber meine Träume waren so wirr das ich mich bei diesem Schlaf unmöglich entspannen oder gar ausruhen konnte. Immer wieder sah ich dieselben Bilder und hörte dieselben Stimmen. Auch Edward kam in meinen Träumen oft vor und war mir total vertraut. Als ich aufwachte lag das Zimmer im Dunkeln und das einzige was ich erkennen konnte waren die dunklen Schatten die sich durch Zimmer bewegten. Gerade als ich mich aufsetzten wollte bemerkte ich das ich nicht alleine war. Irgendjemand saß in dem großen Sessel aber ich konnte nicht erkennt wer. Mit einem leichten Seufzer setzte ich mich gerade hin und ich musste zugeben dass ich darüber überrascht war wie einfach das nun ging. Mein Kopf blieb klar und die Gegenstände im Zimmer wo sie waren. Ich lächelte zufrieden und zog die Decke die nun über mir lag zu recht als ich die beruhigende und sanfte Stimme erkannte „Es scheint dir wieder etwas besser zu gehen!“ Automatisch zuckte ich etwas zusammen und zog die Decke etwas höher „Ähm. ja, danke schön. Geht schon“ Edward seufzte und stand dann auf. Mit langsamen Schritten kam er auf mich zu und setzte sich wie schon am Vormittag auf den Boden wobei er den Kopf erneut auf die Couch legte. „Aber du kannst dich noch immer nicht erinnern, richtig?“ seine Stimme klang enttäuscht und noch immer etwas besorgt. ich wollte ihn anlügen und sagen das ich mich an alles erinnerte, das ich froh war das er bei mir war und das es mir Leid tat was er wegen mir durch machte. Doch nichts davon konnte ich sagen. Etwas niedergeschlagen über die Wahrheit schüttelte ich den Kopf „Nein, tut mir wirklich leid. Ich habe einiges geträumt aber erinnern kann ich mich nicht“ ich sah ihn nicht an. Nein ich konnte ihn nicht in die Augen sehen. Was war überhaupt zwischen uns. Wer war er das er sich solche Sorgen um mich machte, das es mir sogar schwer fiel ihm in die Augen zu sehen? Ich seufzte und nahm all meinen Mut zusammen. Ich sah ihm flüchtig in die Augen „Edward wer bist du? Warum machst du dir solche Gedanken um mich?“ meine Stimme Zitterte erneut und ich konnte es nicht verhindern das ich leicht anfing zu zittern. Anstatt mir wirklich zu antworten stand Edward auf und sah mich eindringlich an „Draußen wartet jemand der dich gerne sehen möchte , ich denke ich hole sie mal rein“ ohne auf meine Antwort zu warten verließ er mit einem eleganten und fast schwebenden Gang das Zimmer . Die Tür blieb einen Spalt weit geöffnet wodurch das Zimmer in ein dumpfes Licht hüllte. Ich lehnte mich etwas in die gemütlichen Kissen zurück und versank fast in ihnen als das Zimmer plötzlich gänzlich erhellte. Der große Deckenfluter wurde angeschaltet und in der Tür stand ein junges Mädchen was mir ziemlich bekannt vor kam ich aber noch nicht zuordnen konnte. Das Mädchen war etwas jünger wie ich das wusste ich. Aber halt! Wie alt war ich eigentlich? Ich schüttelte kurz den Kopf als das Mädchen auch schon auf mich zu rannte und mich heftig umarmte. Sie umklammerte mich mit ihren Händen das ich schon fast nach Luft japsen musste. Ich war über diese stürmische Begrüßung doch sehr überrascht und als ich sah wie dem Mädchen auch noch Tränen über die Wangen rannen konnte ich nicht anders als die Umarmung zu erwidern und sie fest an mich zu drücken. Ihre langen braunen Haare legten sich über mich wie eine sanfte weiche Fließdecke und gaben mir ein Gefühl der Geborgenheit .Sie schluchzte und ich streichelte ihr behutsam über die Haare. Ich wusste nicht warum aber ich hatte das Gefühl das schon oft getan zu haben. „Lia … lia erinnerst du dich? Bitte sag das du dich an mich erinnerst?“ ihre Stimme brach und war noch fiel zittriger und unruhiger als es die meine gewesen war. Na toll, jetzt musste ich dem nächsten Menschen wehtun. Wie viele würden noch folgen? Ich schob sie etwas von mir und sah ihr nun einen kurzen Augenblick in die Augen „Nein, tut mir wirklich leid. Du bist mir wahrscheinlich sehr wichtig. Das kann ich spüren aber mehr weiß ich leider nicht“. Das Mädchen fing erneut an zu schluchzen und wie von selbst nahm ich sie automatisch in den Arm und drückte sie erneut an mich. Langsam wiegte ich mich hin und her wobei eine bekannte Melodie meine Lippen verließ. Ich summte leise vor mich hin und versuchte das Mädchen zu beruhigen was mir scheinbar auch einigermaßen gelang. Sie wurde ruhiger und hörte langsam auf zu schluchzen „Das Lied hat Mama uns immer vorgesungen“ unterbrach sie mich dann „Und du weiß es noch“ auf ihren Lippen erschien ein breites Lächeln „Ich wusste es“ mein Herz machte einen scheinbar großes Hüpfer als ich das Mädchen lächeln sah und lächelte darum zurück. Ich war mehr als froh sie nicht mehr so traurig zu sehen. Dann erinnerte ich mich an ihre Worte „Du bist also meine Schwester, richtig?“ Mit liebevollem Blick musterte ich sie und erkannte etwas in ihr was ich mir nicht erklären konnte. Sie nickte eifrig und sah mich genau an „Ja. Du heiß Cecilia, aber wir nennen dich alle Lia. Ich heiße Fiona, aber du nennst mich Fine oder Fee“ sie lächelte noch breiter und schien langsam au zu tauen. Ich nickte nur und hörte ihr gespannt zu „Ich bin zwei Jahre jünger wie du und unsere Eltern starben als du gerade 6 Jahre alt warst. Seit dem leben wir hier auf diesem Internat“ Ihre Stimme hatte sich langsam beruhigt und sie selber schien mit der Situation besser umgehen zu können. Noch immer musterte ich sie gespannt. Es war seltsam und dennoch irgendwie vertraut das alles zu hören. ich konnte nicht anders und musste sie einfach fragen „Und dieser Junge … wie heißt er Edward? Was ist mit ihm?“ mein Blick verriet vielleicht das er mich wirklich interessierte auf jedenfall grinste Fine nun wirklich über beide Backen und musterte mich „Es tut ihm wirklich sehr weh das du dich nicht an ihn erinnern kannst. Du glaubst gar nicht wie sehr er leidet.“ Ich nicke nur kurz. Nein ich wollte es nicht zugeben, aber genau das sah man ihm wirklich an und das zerbrach mir fast das Herz. Ich wollte mehr über ihn wissen und vielleicht irgendwann von selber drauf kommen. Fine fuhr langsam fort „Er ist der Sohn des Direktors und von jedem Mädchen aus der Stadt umschwärmt. Doch er interessiert sich nur für dich … und das seit Jahren“ Ich sah sie nachdenklich an. Sehr interessant . Ja wirklich interessant. Und unheimlich süß. Oh man ich schmälzte fast dahin. Was sollte ich nur dagegen tun. Fine lachte etwas. „Tja, aber du hast ihn bis jetzt immer abblitzen lassen.“ fast erschrocken setzte ich mich auf „Was?“ die Worte waren etwas lauter als gedacht und Fine lachte noch immer. „Genau das ist die Reaktion von jedem Mädchen der Stadt aber du hast immer geschworen dass du deine Gründe hast. Ich kann dir nicht sagen was bis her zwischen euch gelaufen ist, selbst mir hast du das nicht gesagt. Da wirst du ihn wohl selber fragen müssen“ ihr grinsen würde immer breiter und plötzlich wusste ich mit meinen Gefühlen nicht mehr umzugehen. Ich schmachtete diesen Jungen schon jetzt an und ich würde sicherlich alles tun was er sagte. Aber warum war das noch vor kurzem anders? Ich konnte mir das nicht erklären aber ich wusste dass ich er herausfinden musste. Schließlich wird es sicherlich einen guten Grund dafür geben. Ich lächelte Fine noch einmal an und lehnte mich dann mit ihr zusammen zurück „Na das wird sich sicher bald klären“ meinte ich nur kurz und drückte sie wieder an mich um sie sanft zu wiegen und erneut das Lied zu summen. Kapitel 4: Schweigen ist gold ... --------------------------------- So vergingen einige furchtbare Tage in denen ich nur in diesem ziemlich dunklen Zimmer lag und ab und zu von ein paar Personen besucht wurde. Ich konnte mich egal wie sehr ich mich auch bemühte noch immer nicht an meine Vergangenheit erinnern und das machte nicht nur mich fertig. Edward saß fast die ganze zeit in dem riesigen Sessel und wartete ab. Oft sagte er nicht mal was. Die meiste Zeit starrte er nur aus dem Fenster und bewegte sich kein Stück. Es ging schon wirklich soweit das ich mich langsam in seiner Gegenwart unwohl fühlte. Das kann aber auch an der Sache liegen die mir meine Schwester noch vor einigen Tagen erzählt hatte. jedes Mal wenn ich ihn sah musste ich unweigerlich daran denken. Ich zerbrach mir fast den Kopf wieso ich mich so zu ihm hingezogen fühlte und dennoch scheinbar nichts von ihm wissen wollte. Ich lag gerade auf der Couch und starrte gelangweilt in die Gegend als Edward der sich seit ungefähr einer stunde nicht mehr bewegt hatte das Wort ergriff. er sah mich noch immer nicht an doch dass er noch sprechen konnte zeigte dich wenigstens dass er noch lebte. „Ich denke du kannst heute in dein eigenes Zimmer ziehen und auch wieder am Unterricht teilnehmen.“ Ich setzte mich etwas auf und betrachtete die dunkle Siluette seines Körpers. Obwohl ich nicht viel von ihm sah bemerkte ich wie sehr ich ihn doch bewunderte und schon fast anhimmelte. Selbst darüber ärgerte ich mich. Wie dumm war ich eigentlich. Seine Stimme brachte mich leicht zum schaudern und ich bekam doch tatsächlich eine Gänsehaut. In dieser Situation fasste ich all meinen Mut zusammen. So konnte es ja schließlich nicht weiter gehen. wer wusste denn schon ich mein Gedächtnis je wieder erlangen würde. Und diese Unwissenheit brachte mich fast zum verzweifeln. Meine Lippen öffneten sich doch das einzige was sie verließ war ein leiser und kaum hörbarer Seufzer. Ich ermahnte mich selber zur Vernunft und schüttelte kurz den Kopf als ich Edwards Blick auf mir spürte. Er sah mich eindringlich an und ich wusste das er mich schon eine ganze weile beobachtete ohne das ich es bemerkt hatte. Ich biss mir etwas verlegen auf die Unterlippe und erweiterte seinen Blick. Ich wusste dass ich ziemlich lächerlich aussehen musste und mein Blick wohl eher verstört aussah doch ich selber war sehr stolz darauf dass ich es schaffte ihm für einen Moment in die Augen zu sehen. „Edward, ich denke ich muss mal mit dir reden“. Seinem Blick nach zu urteilen gefielen ihm diese Worte jedoch nicht so wirklich und gerade als ich weiter sprechen wollte setzte er sich auf und ging auf die Tür zu. „Lia, lass uns das auf ein anderes mal verschieben ich muss noch etwas erledigen.“ und ohne das ich auch nur auf diese Worte reagieren konnte war er auch schon verschwunden, Ich wollte fluchen und ihm hinterher schreien doch das einzige was ich zustande brachte war das Kissen von der Couch in meine hand zu nehmen und mit der Faust hineinzuschlagen . Ich spürte wie sich mein Herzschlag immer schneller wurde und die Hitze in mir aufstieg. Langsam verwandelte sich meine Schwärmerei für Edward in Wut. warum benahm er sich so komisch und ließ es nicht mal zu das ich mit ihm redete. Jedes Mal saß er nur schweigend da und wenn ich das Wort ergriff war er schneller weg als ich auch nur noch ein Wort sagen konnte. Ich schmiss gerade das Kissen gegen die Tür als sie sich öffnete und Fine das Zimmer betrat. Auf ihren Lippen lag ein breites grinsen und sie hüpfte glücklich ins Zimmer. „Ich hab gehört du kommst wieder in unser Zimmer“ ihrer Stimme klang heiter und unschuldig. Mir blieb nichts anderes übrig als ebenso freundlich zurück zu lächeln und zu nicken. „Ja und ich kann auch wieder zum unterricht, auch wenn ich keine Ahnung hab was ich bis jetzt so gelernt hab.“ Ich musste etwas grinsen doch eigentlich waren die Worte war. Wie sollte ich denn je im Unterricht mitkommen und dann auch noch wenn sich meine Gedanken nur um Edward drehten. Lia zog mich mit ihrer hand hoch und grinste mich an „Komm schon genug Trübsal geblasen, das leben geht weiter. glaub mir wir machen das schon“. Ich stand etwas unsicher auf, betrachtete noch einmal das Zimmer und folgte ihr dann hinaus zu unserem eigentlichen Wohnzimmer. Kapitel 5: Süße Träume !? ------------------------- Ich staunte nicht schlecht als wir das Zimmer betraten und ich mich umsah. Das Zimmer war ungefähr doppelt so groß wie das in dem ich die letzte zeit verbracht hatte und wirkte einladend und freundlich. Noch immer überrascht ließ ich mich auf das große Sofa fallen, nahm mir eines der riesigen weichen Kissen, umklammerte es mit meinen Händen und sah mich weiter um. Auf einem kleinen Podest in der Ecke stand ein wunderschöner schwarzer Flügel der sofort meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Doch das war nicht das einzige. Der ganze Raum war so eindrucksvoll das er mir fast den Atem nahm. er hatte einfach eine besondere Ausstrahlung. langsam stand ich auf und setzte mich an den Flügel. Meine Finger strichen zärtlich über die glatte Lackierung und streichelten sie sanft. Irgendetwas brachte mich dazu meine Finger nun über die tasten zu bewegen und ohne das ich es wirklich mitbekam entstand so eine liebliche Melodie. Als Fiona neben mich trat erschrak ich mich so sehr das ich die Hände so schnell von den tasten und die Füße blitzschnell von den Pedalen nahm, womit nur noch ein dumpfer lauter Ton das Zimmer beschallte. Sie legte mir eine Hand auf die Schulter und sah auf mich hinab. auf ihren Lippen lag noch immer ein glückliches lächeln und ihre stimme brachte mich dazu nicht mehr über Edward oder andere dinge Gedanken zu machen. „Du kannst noch immer wunderbar spielen … es wird alles wieder gut“ Unsicher ob ich ihr in dieser Sache wirklich trauen konnte nickte ich ihr zu und stand wieder auf „sicher … sag mal haben alle hier solch ein großes Zimmer?! fragte ich sie mit leicht zitternder Stimme und sah mich noch immer um wobei mein Blick auf ein Bild fiel welches auf einem kleinen Schrank stand. „nein nicht alle, dieses hier ist etwas größer. Edward hat darauf bestandnen. sein Zimmer ist noch größer.“ Auf ihren Lippen tauchte sofort ein breites grinsen auf, doch ich seufzte nur und betrachtete weiterhin das bild „Hör mir mit dem auf … sind das …“ meine stimme brach ab und meine Finger glitten über den Bilderrahmen. Ich glitt total in Gedanken und wurde erst wieder von Fines Stimme unterbrochen. „ja das sind unsere Eltern …“ Ich sah sie etwas traurig an doch ich wusste auch nicht was ich dazu sagen sollte. Ich bemerkte wie die Trauer in mir hochstieg und ich konnte nicht einmal etwas dagegen tun. Gerda als ich mir die Tränen aus den Augen wischte und Fine mir einen arm um die schultern legte klopfte es an die Tür und Edward schob seinen Kopf durch den Türspalt. „Hey, sorry ich zwei ich wollte nicht stören.“ Blitzschnell löste ich mich von Fiona und drehte mich von den beiden weg „du störst nicht … was gibt es?“ meine stimme zitterte noch immer und meine Augen waren leicht gerötet doch das konnte er zum Glück nicht sehen. Seine Stimme bezauberte mich aufs Neue und umhüllte mich mit einer wunderbar angenehmen Aura die mich sofort alles um mich herum vergessen ließ „Ich wollte dir nur deinen Stundenplan bringen. es hat sich bei dir einiges geändert … außerdem soll ich mich mit dir zusammensetzen um herauszubekommen was du noch an Schulwissen hast.“ Er blieb weiterhin in der Tür stehen und machte keine anstallt hereinzukommen. Ich drehte mich zu ihnen um und betrachtet Edward wobei ich das Gefühl hatte dass mein Herz jeden Augenblick stehen zu bleiben schien. Seine Augen leuchtet so wunderbar, so sehr das ich mich kaum konzentrieren konnte „Hmm… danke schön. Wann muss ich wieder zur schule?“ nun machte er einen schritt auf uns zu musterte Fine sehr lange worauf hin diese ohne auch nur ein Wort zu sagen das Zimmer verließ. Ich sah ihn fragend an doch er schien mir keine wirkliche Antwort geben zu wollen. Seufzend ließ ich mich wieder aufs Sofa fallen und sah zu ihm auf. Niemals würde ich diese Stille durchbrechen. nein ich saß nur da und wartete, doch ich konnte ihn dabei nicht einen Augenblick aus den Augen lassen. Ich hatte das Gefühl als würde er eine Ewigkeit schweigen doch irgendwann erhob er die stimme, woraufhin mich erneut ein Schauer durch lief. „Es tut mir leid, du wirst mich wahrscheinlich nicht verstehen, aber mir fällt es nicht leicht dich so zu sehen. ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, aber ich fühle mich so schuldig … ich hab keine Ahnung wie so. frag mich gar nicht erst.“ als er endete war mein Mund weit geöffnet und ich starrte ihn leicht an, Sofort als ich dies bemerkte schloss ich ihn wieder und lächelte ihn an. Ich konnte es kaum glauben, ich denke das waren die meisten aneinander gereihten Wörter die ich je von ihm gehört hatte. Um wieder klar zu denken und mich in die Realität zurück zu holen schüttelte ich kurz den Kopf und seufzte „Nein, ich kann dich wirklich nicht verstehen. aber ich bin dir auch nicht böse. ich kann mir vorstellen dass es nicht leicht ist. glaub mir das ist es für mich auch nicht.“ bei diesen worden musste ich leicht grinsen auch wenn ich innerlich wusste das sie ja sogar die Wahrheit waren. Ich wollte mich darauf zurück lehnen doch er nahm genau in diesem Moment meine hand und zog sie leicht zu sich. Mein Herz machte einen riesen Hüpfer, mein Adrenalin schoss in die Höhe und ich war kaum noch in der Lage zu Atmen. Ich konnte darauf nichts erwidern und sah ihn nur etwas entsetzt an worauf hin er mich nur noch näher zu sich zog und gleichzeitig etwas zu mir rückte. Ich lehnte meinen Kopf ohne etwas zu sagen gegen seine Brust und genoss seine Nähe. Sein Gesicht war dem meinen nun so nahe das ich seinen Atem an meiner haut spürte doch er drehte sich leicht zu meinem Ohr und flüsterte mir zu „entschuldige bitte“ ich wollte mich sofort zu ihm drehen und ihn fragen was er meinte doch nicht einmal das ließ er zu . Er drückte meinen Kopf noch immer an seine Brust und streichelte mir über sie haare. Ich wusste nicht was mit mir los war, aber ich vergaß alles um mich herum. Die Wut die ich gegen Edward empfunden hatte war wie weg geflogen und die wärme dich ich bei seiner Stimme fühlte entwickelte sich langsam zu einer angenehme Hitze. Doch von alle dem bekam ich nicht mehr viel mit. Ich fühlte mich in seiner Nähe so geborgen und sicher dass es nicht lange dauerte bis ich in seinen starken Armen einschlief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)