Show me true love von abgemeldet (... denn DAS ist es, was ich begehre. / Neues Kapitel!) ================================================================================ Kapitel 1: # Kein Mann ihrer Träume ----------------------------------- So … und hier ist das erste Kapitel! Ist nicht gerade kurz, aber irgendwie liegen mir lange Kapitel einfach mehr ;-) Ich mag nie aufhören zu schreiben! *grinz* Tja … wie soll ich sagen? In diesem Kap. lernt sie ihren lieben Verlobten einmal kennen … Freute euch auf das nächste Kap! Ich beeile mich auch! Und schreibt Kommis!!! greetz, Lesca „Sakura Schätzchen, beeil dich!“, rief eine raue Stimme laut die Treppen herauf. Keine Antwort. Der Mann seufzte laut auf. Warum nur brauchten pubertierende Mädchen immer so lange? „Beruhige dich, Schatz. Wir kommen schon nicht zu spät“, beruhigte ihn sanft eine weibliche Stimme rechts neben ihn. Er lachte nervös auf. „Nein, natürlich fliegt das Flugzeug nicht ohne uns ab“, gab er gequält von sich. Ein weiterer Blick auf seine Uhr, ließ ihn noch nervöser werden. Okay, wenn sie ihren Porsche nehmen würden, würden sie es vielleicht noch rechtzeitig schaffen … Innerlich rechnete er schon damit, dass seine geliebte Tochter noch drei Stunden brauchen würde und sie einen neuen Flug buchen müssten. Das schöne Geld! Aber vielleicht legte es seine Tochter ja auch darauf an? Vielleicht wollte sie gar nicht weg und ließ sie jetzt extra Zeit, um Zeit zu schinden, damit sie ihren Flug verpassen würden? Zutrauen würde er es ihr. Schließlich war es mehr als unheimlich, dass seine allgeliebte Tochter die Verlobung so leicht hinnahm. Wie selbstverständlich hatte sie damals darauf reagiert. Okay, vielleicht lag es auch nur daran, dass er und seine Frau damals so schlau waren, es ihr früh mitzuteilen, damit sie damit aufwachsen konnte. Ja, das war wohl die beste Entscheidung seines Lebens gewesen – mal abgesehen von der Entscheidung seine liebe Frau zu heiraten. Nach endloser Wartezeit – so kam es ihm jedenfalls vor – erschien seine rosahaarige Tochter am anderen Ende der Treppe und lächelte ihre Eltern schüchtern an. Ihre langen seidigglatten rosa Haare hatte sie gekonnt halb hoch gesteckt und der Rest von ihnen hing wunderschön ihren Rücken herunter. Dazu trug sie ein weißes Kleid, das ihr nur bis zu den Knien ging und ihre Figur perfekt betonte. Es war knapp geschnitten, aber wiederum auch nicht zu extrem knapp. Es besaß nur dünne Träger und an der Hüfte war ein Band zu einer Schleife gebunden. Die Schleife gab das gewisse Etwas. Sie sah wunderschön aus. „Du siehst wunderschön aus, Schatz!“, kreischte die weibliche Stimme nervös auf. Was hatte sie doch für eine wunderbare Tochter! „Danke, Mam“, antwortete diese schüchtern. Langsam – fast wie in Zeitlupe – ging sie die Treppen herunter, immer darauf bedacht, nicht zu stolpern. Sie wusste sehr gut, dass sie tollpatschig war und war deshalb sehr vorsichtig. Sie wollte ihr schönes weißes Kleid schließlich nicht gleich einsauen. Als sie unten ankam, schaute sie ihre Eltern herausfordernd an. „Also“, begann sie, „warum sollte ich mich nun so schick machen?“ Ihre Stimme klang leicht gereizt. Was auch kein Wunder war. Schließlich hatten ihre Eltern wirklich vor, sie in diesem Aufzug zum Flughafen zu schleppen! Peinlicher ging es wohl nimmer! Sie sah aus, als würde sie auf eine Hochzeit gehen! „Naja“, fing ihre Mutter an zu erklären, „ heute ist schließlich deine Verlobungsfeier! Wir haben noch nie deine Verlobung richtig gefeiert und deine neuen Schwiegereltern fanden es eine klasse Idee gleich heute einen Ball steigen zu lassen, wo du und Sasuke euch doch das erste Mal seht! Ein Ball nur euch zu ehren! Ist das nicht toll??“ Wie immer war ihre Mutter total aus dem Häuschen wenn es um Bälle ging. Die Rosahaarige konnte das nicht wirklich nachvollziehen. Okay, Bälle waren schön und gut, aber einfach zu fein! Langsam realisierte das Mädchen, was ihr heute noch alles bevorstand. So wie sie ihre Mutter kannte, müsste sie bestimmt mit ihrem Verlobten tanzen und niemand wusste besser als sie selbst, dass das in die Hose gehen würde. Sie konnte einfach nicht tanzen. Irgendwie schaffte sie es immer ihren Partner und sich selbst krankenhausreif zu treten. Sie war einfach nicht fürs Tanzen geboren und nur Gott allein wusste, weshalb. „Wow, toll“, gab Sakura gespielt fröhlich von sich. Einerseits freute sie sich natürlich auch ein wenig. Nicht jeder bekam ihn zu ehren einen Ball organisiert und es war ja auch eine schöne Aussicht zu feiern, wäre da bloß nicht das Tanzen gewesen. „Wie dem auch sei“, ergriff ihr Vater wieder das Wort, „wir müssen los! Unser Flugzeug fliegt gleich ab und wenn wir uns nicht beeilen ohne uns!“ Schnell rief er den Butler auf die ganzen Koffer zu nehmen und ins Auto zu schleppen. Damit es schneller ging, packte er selbst noch mit an. Genervt verdrehte Sakura die Augen. So eilig hatten sie es nun auch nicht! Sie hatten doch noch massig Zeit! Dass er immer so übertreiben musste! „Hihi“, kicherte ihre Mutter auf einmal neben ihr los, „Ist er nicht süß?“ Verträumt blickte sie ihren Mann hinterher. Auch Sakura haftete ihren Blick von ihrer Mutter zurück auf ihren Vater. Die beiden waren schon komische Eltern, aber man musste sie einfach lieb haben. Verträumt hielt sie sich ihre Eltern vor Augen. Sie waren das perfekte Ehepaar. Würde das irgendwann einmal genauso mit ihr und Sasuke sein? Sie hoffte es inständig. Den Rest ihres Lebens wollte sie schließlich mit jemandem verbringen, mit dem oder über den sie lachen konnte. So wie es bei ihren Eltern der Fall war. „Wo bleibt ihr denn?“, rief ihr Vater sie wieder in die Gegenwart. Überrascht blickte Sakura sich um und bemerkte, dass alle Koffer bereits fertig verstaut waren. Mit mulmigem Gefühl ging sie auf dem Wagen zu. In wenigen Stunden würde sie endlich mal ihren Verlobten kennen lernen … +++ „Bitte schnallen sie sich an! Gleich werden wir landen!“ Total benebelt tat Sakura das, was die Stewardess ihnen auf vielen verschiedenen Sprachen erklärte und zeigte. Natürlich war sie schon oft genug Flugzeug geflogen und wusste, was zu tun war. Am Anfang noch hatte sie Probleme mit dem Landen gehabt. Ihr wurde immer total schlecht und meistens musste sie sich danach übergeben. Das war nicht sehr angenehm gewesen. Auch im Moment war ihr schlecht, doch nicht vor Übelkeit sondern vor Nervosität. Sie war so aufgeregt! Gleich würde sie endlich einmal ihren Verlobten in die Augen sehen können. Schnell griff sie noch einmal zu ihrer Handtasche und holte ein Foto heraus. Verträumt blickte sie den jungen Mann mit schwarzem Haar an, der ihr auf dem Foto entgegenlächelte. Er spielte gerade mit einigen anderen Jungs Fußball und schien dabei sehr viel Spaß zu haben. Seine in Schweiß getränkten schwarzen Haare hingen im ins Gesicht und betonte seine Gesichtszüge perfekt. Er sah wie eine der vielen Typen aus, denen man auf der Straße nur selten begegnete und wo man dachte: ’Wow! So einen bekomme ich nie ab!’ Natürlich war derjenige, der auf diesem Foto so bildhübsch hervorprangte kein anderer als ihr lieber Verlobter. Das Foto hatte er ihr mit dem letzten Brief mitgeschickt auf ihren Bitten. Er besaß natürlich ebenfalls eines von ihr. Man wollte ja schließlich gerecht sein. Sie lächelte. Um besagtes Foto von ihr zu machen hatte sie mit Hinata lange gebraucht. Sie wollten ein perfektes Foto machen, doch irgendwie wollte nichts so wie sie. Erst spielte der Fotoapparat verrückt, dann machte Sakura wegen dem Blitz immer die Augen zu und am Ende regnete es in Strömen auf sie nieder. Irgendwann begnadigte sie ihre Mutter und schickte sie zu einem Fotograf, der wunderschöne Aufnahmen von ihr machte. Lächelnd steckte sie das Foto wieder weg. Bewahrte er ihres mit ebensolchen Respekt? Sie bemerkte, wie ihr Magen sich ein wenig unangenehm zusammen zog und da wusste sie: Sie landeten. Es kam ihr viel zu kurz vor, da standen die ersten Passagiere neben ihr auf und gingen mit ihrem Gepäckstück heraus. Auch ihre Mutter und ihr Vater waren schon dabei das Flugzeug zu verlassen. Bevor sie dieses jedoch verließen, lächelte Sakuras Mutter ihr noch einmal entgegen um sie aufzumuntern ebenfalls auszusteigen. Seufzend erhob sich die Rosahaarige. Sie war noch nicht bereit! Sie brauchte noch Zeit! Langsam bewaffnete sie sich mit ihrem Gepäckstück und schritt langsam in Richtung Ausgang. Was ist, wenn er sie nicht mag? Wenn er sie hasst und hässlich findet? Okay, letzteres war wohl eher ausgeschlossen in dem Aufzug, in dem sie herum lief zog sie sämtliche Blicke auf sich und nicht nur, weil dieses Outfit in einem Flugzeug total fehl am Platz war, sondern auch, weil sie wirklich gut darin aussah. Sie war zwar keineswegs eingebildet, aber hübsch fand sie sich trotzdem! Vielleicht waren ihre rosa Haare nicht jedermanns Geschmack, aber immerhin wusste ihr Verlobter schon lange, welche Farbe ihre Haare hatten und hatte dazu nichts Abweisendes geschrieben. Was ist, wenn er sie öde und langweilig findet? Wenn er es hasst, wie sie manchmal in Büchern steckte und in eine völlig andere Welt versank? Was ist, wenn er ihre Tollpatschigkeit ätzend und nicht süß – so wie alle anderen – fand? Immer mehr Zweifel stiegen in Sakura auf. Sie erinnerte sich gar nicht mehr daran, wie sie es letztendlich schaffte alle Zweifel abzuschütteln und das Flugzeug zu verlassen, aber sie schaffte es. „Einen schönen Tag wünsche ich ihnen noch“, verabschiedete sie eine hübsche Stewardess. Sakura nickte leicht in ihre Richtung. „Danke, ihnen auch“, erwiderte sie freundlich. Danach wendete sie ihre Aufmerksamkeit wieder wichtigeren Dingen zu. Sie suchte verzweifelt mit ihren Augen nach ihren Eltern, doch entdeckte sie sie nicht. »Okay, ich bin zwar kein Kind mehr, aber trotzdem könnte man mal auf mich warten!!«, dachte sie wütend und folgte einfach dem Weg, der vor ihr lag, orientierungslos. »Okay, ganz ruhig Sakura. Du hast nur deine Eltern verloren und kennst dich hier nicht aus! Was tut man dann? Suchen!« Okay, Sakura wusste eigentlich ganz genau, dass man in solchen Situationen bleiben sollte, wo man war und wartete, aber sie wusste ebenso, dass sie kein Kleinkind mehr und durchaus im Stande war, den Weg alleine zu finden. Sie kam doch sonst auch immer gut ohne Eltern und erwachsener Begleitung aus. Wieso also sollte es gerade heute, an einem so wichtigen Tag, anders sein? Ehe sich die Rosahaarige versah, landete sie in einer Sackgasse. Der lange Gang mit Essensständen und Einkaufsgelegenheiten, dem sie gefolgt war, endete doch tatsächlich einfach so. Total verblüfft und erschrocken stand sie vor der weißen Wand, die ihr den Weg in die Freiheit blockierte. „Ähmmm..“, setzte sie zu einem Selbstgespräch an, „ und nun?“ Sie kam sich echt bescheuert vor. Wie sah da vor dieser dämlichen Wand stand und auch noch Selbstgespräche führte! Das war doch echt bescheuert! Seufzend fuhr sie sich durch ihre langen rosa Haare. Was sollte sie nun tun? Weiter orientierungslos suchen oder eventuell mal nach dem Handy greifen und einfach mal die lieben Eltern anrufen und fragen, wo sie verdammt noch mal stecken und ob sie auch noch einmal etwas anderes als sich selbst ihm Kopf hätten wie z.B. ihre wertensliebe Tochter? Sie konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Wieso ist sie bloß nicht früher auf die Idee gekommen, ihre Eltern einfach anzurufen? Manchmal war sie echt blond, obwohl sie rosa Haare hatte! Zielsicher nahm sie ihr aufklappbares Handy aus ihrer Handtasche heraus und schaltete dieses an. Im Flugzeug durfte man ja leider keine Handys anhaben. Ansonsten hätte sie die gesamte Fahrt mit Hinata gesimst. Das hätte bestimmt mehr Spaß gebracht, als herumzudösen. Sie suchte in ihren Kontakten nach ’Mam’, doch aus unerklärlichen Gründen fand sie den genannten Kontakt nicht. Allgemein fand sie keine bekannten Kontakte, die sie eigentlich immer im Handy eingespeichert hatte, wieder. Verzweifelt schaute sie sich ihr Handy genauer an, als ihr auffiel, dass sie ja ein neues besaß! „Shitt“, stieß das Mädchen genervt aus. Warum hatte sie es bloß verpennt, die wichtigsten Handynummern einzuspeichern? Zu wenig Zeit konnte bestimmt nicht angehen! Auch wenn sie das Handy erst gestern bekommen hatte, so nahm sie sich eigentlich immer die Zeit, dieses zuerst einzurichten. Aber in letzter Zeit war ja so oder so nix wirklich normal gewesen. Die Aussicht auf ein Treffen mit ihrem Verlobten, brachte ihren ganzen Alltag durcheinander. Sie hatte so viel in letzter Zeit für ihr Aussehen getan. Das war schon abnormal gewesen! Aber sie wollte ja schließlich gut für ihren Verlobten aussehen und das Endprodukt der ganzen Anstrengung gefiel ihr auch. Sie sah annehmbar aus. „Okay, Sakura“, holte sie sich selbst zurück in die Realität, „was gedenkst du jetzt zu tun?“ Wieder einmal kam sie sich nicht ganz normal vor, dass sie mit sich selber sprach, aber das überdachte sie einmal. Unsicher schlug das Mädchen wieder den Rückweg ein und achtete diesmal auf ihre Umgebung. Sie war sicher, ein Ausgang wäre nicht zu übersehen zwischen den ganzen Shops. Plötzlich blieb das Mädchen stehen. Mit funkelnden Augen fixierte sie ein Kleidungsstück, das in einem Laden zu ihrer linken hing. „Wie süß!“, stieß sie quietschvergnügt hervor und rannte wie ein kleines Mädchen zu dem Laden hin. Aus unerklärlichen Gründen hatte sie das Bedürfnis, ihre Hände und ihr Gesicht an die Glasscheibe zu pressen und so das Kleidungsstück noch näher zu betrachten, aber dieses Bedürfnis verdrängte sie gekonnt. Soviel Selbstbeherrschung musste schon noch sein. Sie kam schließlich aus gutem Hause und wusste, wie man sich zu benehmen hatte. Wie ein normaler Mensch ging sie in den Laden rein und suchte nach besagtem Kleidungsstück. Schon bald fand sie das Prachtexemplar an einer Wand hängend wieder. Total begeistert musterte sie es. Es war ein weißes langes Top – so lang wie ein Kleid, doch man zog es über der Jeans an, das wusste sie. Sie wusste nicht mehr, wie man diese Dinger nannte, aber es sah einfach toll aus! Das weiße Top war überall mit ein wenig Gold verziert und glitzerte so leicht im Sonnenschein – vermutete sie. Die Sonne schien hier im Flughafen schließlich nicht. Das Top besaß mehrere Schichten, die in verschiedenen Längen nacheinander aufhörten und seitwärts abgingen. Und dann war da noch eine golden Schleife mit Band, das direkt unter dem Busen geschnürt war. Alles in allem, sah das Ding einfach klasse aus! Ohne lange zu überlegen, kaufte sie das gute Stück in ihrer Größe. Sie wusste, es würde ihr passen, also verzichtete sie auf eine Anprobe. „Einen schönen Tag wünsche ich ihnen noch!“, verabschiedete sie sich bei dem netten Verkäufer und ging mit schnellen Schritten wieder aus dem Laden heraus. Als sie sich wieder auf dem gewohnten Gang mit den Läden wieder fand, wurde sie unsanft daran erinnert, dass sie noch immer nicht weiter wusste. Der Kauf des Tops hatte sie zwar abgelenkt und das war letztendlich auch der Zweck gewesen, aber sie wusste, dass sie so schnell wie möglich den Ausgang finden müsste. Schließlich wartete noch ein Ball heute Abend auf sie! Schnell ging sie den Gang entlang. Ohne dass sie es richtig realisiert, fing sie an zu rennen. Sie wusste nicht warum, aber sie hatte das Gefühl, sich beeilen zu müssen. Doch leider war sie noch immer die Tollpatschigkeit in Person und ehe sie sich versah, rammte sie irgendeine Person und knallte mit voller Wucht auf den schmutzigen Boden, dachte sie zu mindestens. Bevor sie jedoch den Boden berührte, spürte sie zwei kräftige Arme, die sie hielten. » Was? « Total verwirrt realisierte sie ein paar Sekunden später, dass sie sich in den Armen von irgendjemanden befand und fast sie Boden gestürzt wäre. „Ist alles in Ordnung?“, hörte sie eine männliche Stimme sie fragen. Total erschrocken hob Sakura ihren Kopf an, sodass sie ihren Retter-vor-dem-dreckigen-Boden in die Augen sehen konnte. Augenblicklich weiteten sich ihre strahlend grünen Augen. Sie schaute direkt in jene schwarze Augen, die sie bisher nur von einem Foto kannte! Wie sehr sie doch diese Augen schon mochte, auch wenn sie sie nur von einem Foto kannte und nun sah sie direkt in jene schwarzen Augen. Sie war hin und weg. Nie hätte sie gedacht, dass sie so schön sein könnten! „Sasuke?“, flüsterte sie unsicher und blickte ihn noch immer unverwandt an. Seine rabenschwarzen Haare hingen ihm wie damals auf dem Foto ins Gesicht. Obwohl irgendetwas an seinem Erscheinungsbild war anders als auf dem Foto. Irgendeine Kleinigkeit fehlte. Ihr Retter-vor-dem-dreckigen-Boden lachte auf. „Nein, ich heiße nicht Sasuke. Mein Name ist Shinto“, stellte er sich ihr vor. Total überrascht hob Sakura eine Augenbraue. „Oh, die Ähnlichkeit ist aber verblüffend“, murmelte sie leicht verlegen. Toll, da fällt sie doch tatsächlich einem wildfremden Typen in die Arme und verwechselt den dann auch noch mit ihrem Verlobten! Das war mal wieder typisch Sakura! „Tut dir irgendetwas weh?“ Überrascht über soviel Sorge blickte sie ihn an. „Nein“, murmelte sie schließlich. Sie bemerkte in dem Moment, dass sie sich noch immer in den Armen des jungen Mannes befand und schritt ohne große Worte zurück, sodass sie sich aus seiner schützenden Umarmung befreite. „Entschuldigen Sie …“, wollte Sakura beginnen, doch sie wurde unterbrochen. „Sag bitte du zu mir. Ich bin schließlich kaum älter als du.“ „hm, okay … entschuldige, weißt DU wo sich hier der Ausgang befindet?“, verbesserte sie sich. Shinto schaute sie mit hochgezogener Augenbraue an. „Der Ausgang?“, wiederholte er ihre dämliche Frage. Sie nickte nur stumm und wurde ein bisschen rot um die Wangen herum. Eigentlich fand man einen Ausgang mit Leichtigkeit und nur sie war mal wieder zu blöd dazu. „Ich habe …“ Sie stockte kurz. Sollte sie das wirklich erzählen? Das war mehr als nur peinlich! Das war sehr peinlich, aber irgendwie wollte sie ehrlich sein. Weiß Gott warum! „ … meine Eltern verloren“, beendete sie ihren Satz. Sie spürte, wie ihre Wangen immer wärmer wurden. Hoffentlich würde Shinto ihre Röte nicht bemerken. „Oh“, gab dieser geistreich von sich, „Du hast deine Eltern verloren?“ Ein wunderschönes Lächeln zierte seine Lippen. „Soll ich dir den Ausgang zeigen?“ „Ja, das wäre nett“, murmelte Sakura verlegen. Okay, der Typ hielt sie jetzt bestimmt für dämlich, dumm und tollpatschig zugleich. Konnte es besser kommen? Eigentlich war das ja gar nicht so schlimm. Viele Leute hielten sie für dämlich, dumm und tollpatschig, aber dieser Mann sah ihrem Verlobten zum verwechseln ähnlich, das war schon abnormal. Aus irgendeinem Grund wollte sie ihm gefallen. Sie wollte nicht, dass er sie für dämlich, dumm und tollpatschig hielt. Vielleicht lag es daran, dass sie krampfhaft wollte, dass ihr Verlobter sie nicht für das hielt und er diesem so ähnlich sah. Warum auch immer, sie wollte es nicht. „Hier geht es lang“, wurde sie von der wunderschönen Stimme von Shinto aus ihren Gedanken geholt. Noch immer lächelte er und sein Gesicht strahlte so viel Freude aus, dass Sakura der Gedanke, er könnte sie für dämlich, dumm und tollpatschig halten, idiotisch vorkam. Ihm schien es sichtlich Spaß zu bringen einer 15-jährigen wie einer 7-jährigen den Weg zu zeigen. „Achja“, fiel es dem Schwarzhaarigen ein, „muss ich dich bei der Hand nehmen oder glaubst du, du schaffst es, mich nicht zu verlieren wie deine Eltern?“ Er grinste Sakura frech an und hielt ihr schon anbietend eine Hand hin, die sie jedoch dankend ablehnte. „Oh man“, stöhnte die Rosahaarige, „für was hältst du mich eigentlich?“ Wieder lachte er auf. „Für ein süßes Mädchen, das gerne einmal Leute verliert und in Menschen rein rennt. Ja, genau dafür halte ich dich.“ Sakura musste lächeln. Das war doch eine nette Beschreibung ihrer Tollpatschigkeit! „Kurz gesagt: Du hältst mich für tollpatschig, oder?“ Der junge Mann neben ihr nickte lachend. „Ja, genau. Ich halte dich für ein kleines süßes tollpatschiges Mädchen. Apropro süß ... trägst du immer ein weißes Kleid am Flughafen?“ Verwirrt musterte sie ihren Wegweiser. Nun fragte er sie schon über ihre Klamotten aus! Wie weit sollte das denn noch gehen? Okay, es war ihm wohl nicht zu verübeln, wo doch niemand außer ihr ein Kleid trug – zu mindestens nicht auf dem Flughafen. „Naja …“, fing Sakura an ihre Leidensgeschichte zu erzählen, „meine Eltern meinten ich sollte mich hübsch machen, da wir gleich auf einen Ball gehen. Würdest du etwa in Jeans zu einem Ball gehen?“ Shinto lachte auf. „Achso … nein, würde ich nicht, auch wenn ich das schon einmal gebracht habe.“ „Ehrlich?“, hakte die Rosahaarige nach. Sie wusste nicht wieso, aber sie wollte es unbedingt wissen. Das, was dieser Mensch neben ihr bisher in seinem Leben gemacht hatte, interessierte sie unglaublich. „Ja, Prinzessin. Wir sind übrigens da.“ Er deutete mit seinem rechten Zeigefinger auf ein großes breites Schild, auf dem »Ausgang« stand. „Oh“, gab Sakura geistreich von sich. Wie konnte sie das Schild nur übersehen? Es leuchtete in Neoprenfarben auf und war so groß, das es eigentlich niemand übersehen konnte. Niemand außer sie. War sie etwa so in Gedanken gewesen, dass sie es übersah? Leise seufzte sie auf. „Werden wir uns mal wieder sehen?“, fragte sie ihren Begleiter etwas niedergeschlagen. Sie wollte am liebsten noch länger mit ihm reden und lachen. Hoffentlich könnte ihr Verlobter sie auch so zum lachen bringen. „Vielleicht“, murmelte Shinto etwas in Gedanken verloren, „lassen wir doch das Schicksal entscheiden.“ Wieder einmal lächelte er sie mit diesem schönen Lächeln an und seine süßen schwarzen Knopfaugen strahlten sie warm an. Ehe sie etwas erwidern konnte, nahm er ihre Hand, küsste sie flüchtig und verschwand dann in der Menschenmenge. Schon als er sich durch die ersten Menschen hindurch zwängte, konnte sie ihn nicht mehr entdecken. Der Flughafen war einfach zu voll und groß. Wieder einmal entfuhr ihr ein Seufzer. Sie hatte ihm nicht einmal ihren Namen verraten. Zu mindestens wusste sie seinen. Vorsichtig ließ sie ihre Augen bekannte Menschen in der Menschenmasse suchen und Gott sei Dank entdeckte sie nach kurzer Zeit schon rosa Haare, die nur ihrer Mutter gehören konnten. Außer ihrer Mutter und ihr gab es bestimmt keinen weiteren Menschen auf der Welt, der rosa Haare besaß. Sie waren also einzigartig, das hatte doch auch etwas. Mit langsamen Schritten ging sie zu der Person mit den rosa Haaren. Noch hatte sie sie nicht bemerkt. Sie schien mit ganz anderen Dingen beschäftigt zu sein. »Oh man …. « Die Rosahaarige rollte ihre Augen genervt. Was sie doch für Eltern hatte! Erst passten sie nicht richtig auf ihre Tochter auf, sodass sie verloren ging und dann machten sie sich noch nicht einmal die Mühe sie zu suchen, sondern amüsierten sich mit weiß Gott was! Seufzend stellte sie sich neben ihre Mutter und wunderte sich still, dass diese sie immer noch nicht bemerkt hatte. War sie so übersehbar? „Sakura?“, fragte sie nach Minuten endlich eine Stimme. Mit etwas beleidigtem Gesicht hob sie ihren Kopf an und blickte besagte Person an. „Ja, Mam?“, fragte sie sie ganz unschuldig. Nein, es gab ja keinen Grund, warum sie sauer sein sollte! Es war weder etwas passiert, noch hatte sie Grund, abzudrehen! „Da bist du ja endlich“, beschuldigte Sakuras Vater sie, „Wir müssen sofort los! Der Ball geht gleich los und die Uchihas und ich warten schon ewig auf dich!“ Sie glaubte sie hörte nicht richtig! Da wurde sie also beschuldigt! Total beiläufig und genervt ließ sie eine Erklärung ab. „Oh, entschuldige bitte, Dad, aber man hielt es nicht für nötig auf mich zu warten und ich weiß nicht wer behauptet hätte, ich sei so intelligent, den Weg alleine zu finden, aber der jemand hat sich wohl sehr doll getäuscht!“ Ihr Dad schaute sie verwundert an. „Aber du bist 15 Jahre alt!“, stellte er trocken fest. „Ja, ich weiß“, murmelte sie. „Und du kannst den Ausgang nicht finden?“ Ungläubig hob er eine seiner buschigen Augenbrauen. „Wer hat mir denn jemals gesagt, dass ihr am Ausgang seid?“ Wütend stemmte sie ihre Hände an die Hüfte und zog eine Schmollmiene. Sie wusste natürlich selbst am Besten, dass man eigentlich immer zum Ausgang ging, aber sie stellte sich sehr gerne dumm. Merkte schließlich eh niemand, dass sie eigentlich schlau genug war, es selbst zu wissen. Manchmal war so etwas doch sehr praktisch. „Wie dem auch sei“, wechselte ihr Vater beiläufig das Thema, „darf ich dir deinen Verlobten vorstellen?“ Total verwundert blickte die Rosahaarige ihren Vater an. Ihren Verlobten? Wie? Der war hier? Stand er hier etwa unter ihren Reihen? Zum ersten Mal seit sie neben ihre Mutter trat, ließ sie ihren Blick über die Leute fahren, die mit im Kreis standen, der sich gebildete hatte und in denen sie und ihre Eltern komischerweise standen. Eigentlich hatte sich die Rosahaarige nicht darüber gewundert, dass ihre Eltern in einem Kreis standen, schließlich mischten sie sich sehr oft in Angelegenheiten ein, die sie nichts angingen, was manchmal ziemlich nervte. Sie wusste nicht, ob man es ihr anmerkte, aber ihr gesamter Körper versteinerte, als sie eine Person mit schwarzen Haaren entdeckte. Konnte sie noch sprechen? Ihr Mund fühlte sich so trocken an … Vor ihr stand doch tatsächlich jener Typ, dem sie auf dem Flughafen in die Arme gelaufen war und nicht nur dass, ein Klon von ihm stand neben ihm! Total verwirrt starrte sie die beiden Jugendlichen an. Sie glichen sich bis aufs Haar … Selbst ihre Kleidung war dieselbe. „Wah…“, gab Sakura schwach von sich. Sie bekam nicht mehr Worte über die Lippen. Ihr Vater übernahm selbstbewusst die Aufgabe, ihr alles zu erklären. „Der junge Mann hier“, er ging neben einen der beiden Zwillingen, der im Gegensatz zum anderen ein grimmiges Gesicht zog und Sakura mit den Augen anstarrte, als wollte er sie am liebsten umbringen, „ist dein Verlobter!“ Freudig grinste er seine einzige Tochter an und erwartete wie von selbst, das jene mit Freudentränen ihren Verlobten umarmen und küssen würde. Doch das geschah nicht. Das Mädchen starrte ihren Vater ungläubig an. Der sollte ihr Verlobter sein? Der, der dreinblickte als sei er ein Massenmörder? Ihr Blick fuhr zu dem Klon des Massenmörders, der sie freundlich anlächelte. „Ich“, murmelte Sakura schwach, „muss mal kurz auf Toilette.“ Und schon verschwand das Mädchen wie der Blitz, ohne weitere Worte zu verlieren. Womit nur hatte sie das verdient? Ein Verlobter mit einem Blick, der Menschen umbrachte und ein Klon, dem sie so ganz nebenbei in die Arme gelaufen war, den sie auch noch hammer sympathisch fand! Nun zu mindestens wusste sie, woher die Ähnlichkeit kam. Die Beiden waren Geschwister, wenn nicht sogar Zwillinge und doch unterschieden sie sich so sehr … Könnte sie es wirklich packen, einen Mann zu lieben, der dreinblickte, als wollte er sie umbringen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)