Liebe? Ich? Nein! von Milka-Stick (Tjaa) ================================================================================ Kapitel 3: Der Auftritt ----------------------- Die Tage vergingen und wir übten jetzt schon fast jeden Tag unser Stück. Wir hatten nur noch 2 Tage zum üben Zeit und mit Herr Darlen verstand ich mich auch wieder einiger maßen gut. Wir hatten endlich die Utensilien zusammen, die wir zum Schauspiel brauchten, es sah nicht mehr so Improvisiert aus, wie vorher. Ein echtes Motorrad stand hinter der Bühne, da wir es erst später brauchten. Es sah alles so aus, wie ich es mir vorgestellt hatte und war zufrieden mit der Arbeit der anderen. Ich setzte mich auf einen der Stühle, die für die Eltern aufgestellt waren und grinste in mich hinein. „Du hast echt gute Arbeit geleistet, Clemens!“ sagte ich leise zu mir und klopfte mir selbst auf die Schulter. „Eigenlob stinkt!“ flüsterte mir eine altvertraute Stimme ins Ohr. Ich schreckte zurück und sah Herr Darlen geschockt an. „Na.. Na und? Ich bin halt stolz auf meine Arbeit!“ gab ich trotzig zurück und wandte mich von ihn ab. Ich zog mein Geschichtenbuch aus der Tasche und blätterte ein wenig dort drin, bis zu der Stelle, wo ich das letzte Mal geschrieben hatte. Es war schon ganz schön lange her, 4 Monate, doch ich konnte mich noch gut an meine Idee erinnern, wie ich die Geschichte weiter führen wollte. „Ich rieb mir müde den Schlaf aus den Augen, bevor ich mich aufsetze, um mir einen Kaffee in der Küche zu kochen…“ es klang wie Musik in meinen Ohren. „doch ich hatte nicht bedacht, dass mein Hund gerne vor meinen Bett schlief, und so trat ich ausversehen auf diesen, der laut jaulend davon lief.“ Wessen liebliche Stimme, laß gerade diesen Text vor? Ich fühlte mich so geborgen. Ich drehte mich vorsichtig um und vor mir war Herr Darlen. „Was…Was lesen sie meine Geschichte???“ schrie ich auf als ich ihn erkannte. „Na, so toll ist die ja nun nicht…“ nuschelte er und wuschelte mir durch das Haar. „Das ist ja auch schon 4 Monate her! Mein Schreibstil hat sich verändert!“ keifte ich ihn an. „Jetzt reg dich nicht wieder auf, war doch nur nett gemeint!“ grinste er. „Dann will ich nicht wissen, wie sie handeln, wenn sie wütend sind!“ schnaubte ich eingeschnappt und schlug ihn sanft mit dem Buch auf den Kopf. Er rieb sich den Kopf leicht: „Los, ab auf die Bühne, ihr müsst noch üben!“ Der Tag war gekommen, auf den sich jeder freute, außer mir, die Aufführung. Ich hatte mir mein Kostüm, ein Nadelstreifen Anzug, schon angezogen und lief hinter der Bühne unruhig herum. Herr Darlen kam hinter die Bühne und wollte, dass wir uns nochmal kurz versammeln. Dies taten wir auch. „So, ich denke alle Eltern sind jetzt da und wir können gleich Anfangen. Ihr hört ja, wenn die Musik eingespielt wird, viel Glück.“ Verkündete er uns und verschwand wieder hinter den großen grauen Vorhang. Plötzlich fühlte ich es in mir aufkommen, die Aufregung, das ätzende Gefühl von Übelkeit, Lampenfieber. Doch das durfte ich mir jetzt nicht erlauben, ich musste das durchziehen. Ich konnte schon das Gesicht von Herr Darlen sehen, wenn ich jetzt einen Rückzieher machen würde, sein gehässiges Lachen. Hab ich das schon einmal gehört? Nein, aber ich konnte es mir vorstellen. „Los Clemens! Die Musik!“ holte mich Kerstin aus meinen Gedanken. Ich schreckte auf, nickte und bahnte mir den Weg auf die Bühne. Alle klatschen, gaben Beifall. Es war ein irres Gefühl dort oben auf der Bühne zu stehen und von anderen bewundert zu werden. Frau Schamberg kam auf die Bühne und stellte sich vor uns. „Danke für ihren Beifall! Jetzt möchte ich ihnen den jungen Mann vorstellen, der dieses Stück geschrieben hat. Er kann nicht nur gut Schauspielern, sonder auch gute Schauspiele schreiben. Clemens, komm bitte nach vorne!“ Ich trat nach vorne und sah beschämt auf den Boden. „Die Eltern dieses begabten Jungen sollen stolz auf ihn sein! Stehen sie doch bitte auf!“ Frau Schamberg sah sich um, doch sie konnte niemanden entdecken, der aufstand. Sie beugte sich zu mir runter und fragte mich leise: „Sind deine Eltern nicht da?“ Anscheinend merkte sie nicht wie mir Tränen das Gesicht runter rannen, sie brannten auf meinen Wangen. „Clemens, wo sind denn deine Eltern?“ wollte sie wissen. „Sie… sie… sie sind tot!“ schrie ich sie an und rannte hinter die Bühne. Ich verkroch mich in die hinterste Ecke der Umkleiden und weinte mir die Augen aus dem Kopf, mir taten die Augen schon weh, aber ich konnte nicht aufhören, zu schrecklich war die Erinnerung an ihren Tod. Es war, als ich 15 war. Sie hatten sich mal wieder wegen irgendeiner Kleinigkeit gestritten und meine Mutter hatte keine Lust mehr auf dieses ständige Angekeife, so nahm sie sich die Koffer, packte sie und lief Richtung Bahnhof. Natürlich wollte mein Vater dies nicht und lief ihr hinterher, was ich ebenfalls tat. Er holte sie erst kurz vor den Bahnhof wieder ein, doch meine Mutter ließ sich nicht aufhalten und lief über die Schienen, da dieser Weg viel kürzer war. Mein Vater hielt sie fest, sie sah ihn verheult an und dann kam der Zug. Und ich hatte alles gesehen, wie sie vom Zug mit geschliffen wurden. Ich hatte jetzt sogar noch Träume davon. „Clemens? Bist du hier?“ Ich zuckte zusammen als ich seine Stimme hörte. Konnte er mich nicht zumindest jetzt mal in Ruhe lassen. Herr Darlen kam um die Ecke und sah mich besorgt an. Er kam näher ran und hockte sich vor mich. „Wieso hast du uns das denn nicht gesagt? Wir wussten doch nicht…“ „Ihr wusstet gar nichts! Und so war es auch besser! Jetzt kommen wahrscheinlich alle bei mir an und wollen mich zum Jugendamt schleppen! Ich hab die letzten 2 Jahre alleine gelebt, also kann ich es jetzt immer noch!“ brüllte ich ihn an. „Natürlich muss das Jugendamt benachrichtig werden, sie werden wahrscheinlich darauf bestehen, das jemand bis zu deinen 18. Geburtstag bei dir wohnt. Jemand der für dich die Vormundschaft ist. Hast du nicht noch irgendwo Tanten und Onkel?“ versuchte er mir ruhig zu erklären. „Ich will nicht zu meinen Verwandten! Sie haben sich ja auch nicht nach den Tod meiner Eltern nicht um mich gekümmert!“ Noch immer war ich laut, aber die Stimme bebte. „Clemens…“ Er zog mich in seine Arme und drückte mich an sich, ich versuchte am Anfang noch mich wegzudrücken, doch dann blieb ich einfach so wie ich war, in seinen Armen. Noch immer liefen mir Tränen aus den Augen, doch sie brannten mir nicht mehr auf den Wangen, da sie gleich in den Pullover von Herr Darlen versickerten. Nach einer Ewigkeit, wie es mir vorkam, hatte ich mich wieder beruhigt. Ich lag ruhig und mit gedämpftem Atem in den Armen meines Lehrers. Irgendwie war es warm, sein Körper, auch um mein Herz wurde es warm. Ich dachte, es wäre wegen dem Geheule. „Clemens, wie fändest du es, wenn ich deine Vormundschaft bekomme, bis du 18 bist? Solange kannst du auch bei mir wohnen!“ flüsterte er mir ins Ohr. „Ja, meinetwegen…“ Er wollte gerade aufstehen, doch ich hielt ihn fest. „Mhm? Was ist los?“ „Bitte bleiben sie hier noch einen Augenblick, ich will nicht allein sein…“ So setzte er sich wieder zurück. „Ich heiße Niklas.“ Gab er leise von sich. „Danke, Niklas!“ flüsterte ich leise. Ich drehte mich zu ihm und sah ihn in die Augen. „Danke….“ Langsam beugte ich mich vor und küsste ihn vorsichtig. Ich weiß nicht warum ich das tat, ich vermutete das es wegen dem Heulen kam, vielleicht sind dabei auch Gehirnzellen zerstört worden. Aber anstatt mich weg zu schubsen, erwiderte er den Kuss. Er leckte mit der Zunge über meine Lippen und bat mich um Einlass, den ich ihn gewehrte. Sanft erforschte er jede einzelne Ecke meiner Mundhöhle, um dann mit meiner Zunge in ein unglaublich berauschendes Spiel einzugehen. Nach Minuten trennten sich unsere Gesichter wegen Luftmangel, wir keuchten. Niklas sah mich an und strich mir durchs Haar. Meine Augen wurden schwer und ich schlief vor Müdigkeit ein, mich hat der ganze Tag geschafft. Sooo, das dritte Kapitel!x333 Ich hoffe das es wieder einmal Kommis gibts..x3 Ich freu mich über jedes^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)