Die Wahrheit von DhalaElenaAngel (Oder - Was sich wirklich hinter Masken verbirgt....) ================================================================================ Kapitel 11: Ich bin... WAS??? ----------------------------- Lucius saß am Abendessentisch, so wie alle anderen. Fehlen taten nur zwei. „Ich hole sie“, murrte in dem Moment Remus. In der Sekunde spürten sie es alle. Eine Art magischer Druck schien durch das Haus zu ziehen, wie ein Wind, der über sie strich, bevor er sanft abklang. „Was...?“ „Ich denke, du solltest dir überlegen, jetzt in dieses Zimmer zu platzen“, schlug Sybilla trocken vor. „Ach?“, erwiderte Remus lauernd. „Ich denke, keinem der beiden würde eine Unterbrechung jetzt passen und Severus könnte dich versehentlich vor Wut umbringen.“ Draco grinste, er dachte gerade an das, was er in einem der Bücher gefunden hatte und auf einmal war ihm klar, was geschehen war. Oh, es würde herrlich sein, das seinem Bruder unter die Nase zu reiben! Er freute sich jetzt schon! „Wieso?“ Lucius hob eine Augenbraue: „Hast du den magischen Strom nicht bemerkt?“, fragte er amüsiert. „Nun denk doch mal stark nach: Severus ist ein Vampyr, Harry ein Elf, sie sind Gefährten und sie sind allein in einem Zimmer...“ „Ich muss zu...!“ „Nein!“, riefen alle gleichzeitig, Lucius und Sybilla waren aufgesprungen und drückten den Werwolf mit aller Macht in den Stuhl zurück. „Dummkopf!“, schimpfte die eisblonde Frau. „Severus würde nie etwas ohne Harrys Einverständnis machen, du Irrer! Sie haben nur getan, was andere schon viel früher gemacht hätten! Der Bund musste komplettiert werden! Sei froh, dass sie es endlich getan haben! Glaub mir, Harry hatte auch seinen Spaß!“ Draco grinste, Lucius verdrehte die Augen und Remus knurrte. Sie wurden von einer unbekannten Eule unterbrochen, die durch eines der Fenster herein kam und sich auf Dracos Schulter setzte, diesem die Nachricht hinhielt, die eigentlich an seinen Vater adressiert war. Draco nahm sie der Eule, die sitzen blieb, ab, händigte das Papier zu Lucius, der es vorsichtig öffnete und beim Lesen die Augenbrauen hochzog. „Nun?“, fragte Remus gereizt. „Eine Nachricht von Longbottom und Lovegood“, kam knapp zurück. „Was sagen die beiden?“, fragte Draco interessiert. „Dass die Schule vor Gerüchten nur so sirrt und die Meisten Dumbledore ohne Fragen glauben. Sie prügeln sich regelrecht darum in das Aurorenfrühprogramm zu kommen. Ginny Weasley ist drin, trotz bestenfalls mäßiger Leistungen. Was für ein Zufall.“ „Das ist doch nicht alles!“ Lucius überflog die nächste Seite: „Nein. Aber die Schule scheint im Moment streng überwacht zu werden, es sind immer Auroren überall und Draco, sie suchen auch nach dir. Wahrscheinlich, um mich zu finden. Dumbledore scheint regelmäßig nach dir zu fragen und Longbottom kann nur noch selten Eulen schicken, da die Meisten mit Ortungszaubern versehen wurden, um die Schüler zu überwachen. Es ist sogar Pflicht, die eigenen Eulen damit versehen zu lassen. Er hat ein Hogsmaede-Wochenende genutzt, um diesen Brief zu schicken und er weiß auch nicht, wie lange das noch unbemerkt bleiben wird.“ Lucius runzelte unzufrieden die Stirn, massierte sie. „Es wird also noch komplizierter werden...“ „Sagt er noch irgendwas?“, hakte Draco nach. „Ja. Erstaunlicherweise scheint McGonagall nichts über das Thema Potter sagen zu wollen, im Gegensatz zu vielen anderen in der Kollegschaft, die übelst über den Jungen herziehen. Sie scheint generell selbst für ihre Verhältnisse sehr schweigsam zu sein und sich nur noch mit dem Drachen aus der Krankenstation und Hagrid außerhalb des Unterrichts zu unterhalten.“ Remus nickte: „Ich habe doch gesagt, sie wird Harrys Schuld nicht einfach hinnehmen!“ „Ja, aber sie bringt sich selbst in Gefahr mit ihrem dummen Benehmen“, warf Draco ein. „Wenn Neville das Verhalten bemerkt hat, werden es die anderen auch irgendwann feststellen, oder?“ Lucius nickte stolz zu seinem Sohn: „Korrekt, Draco. Sie mag eine starke Magierin sein, aber scheinbar schafft sie es hier nicht, ihre Maske aufrecht zu erhalten. Gut, dass wir sie bisher nicht kontaktiert haben. Sicher wird sie regelmäßig von Albus besucht“, fügte der Blonde abfällig hinzu, bevor er stockte. „Was?“, fragte Draco sofort. „Longbottom hat einen seltsamen Vorschlag gemacht und ich weiß nicht, was ich davon zu halten habe, ganz einfach.“ „Und der wäre?“, hakte nun Remus nach. „Er meint, die Weasley-Zwillinge könnten helfen und die Ältesten dieser Bande“, knurrte er abfällig. „Wie kommt er denn auf diese Idee?“, fragte Draco vollkommen irritiert. „Lovegood war im Laden der Zwillinge und hat andere Kunden über Harry lästern hören, die prompt aus dem Geschäft geworfen worden sind. Auch Thomas stimmt dem zu. Sie meinen, dass die vier Ältesten in Harry tatsächlich einen Bruder sehen, den sie verteidigen wollen.“ „Ach? Und was sollen wir tun?“, fragte Remus kühl. „Das Risiko eingehen, in die Winkelgasse zu reisen und uns selbst verraten, nachdem wir hier in Sicherheit sind?“ „Natürlich nicht, aber das hindert MICH nicht daran, nach Russland zu gehen und mit Charlie und Bill zu reden“, grinste Lucius böse. „In den Weihnachtsferien. Longbottom hat geschrieben, dass die Zwillinge, laut Ginnys Geschrei, es wagen, nicht nach Haus zum Feiern zu kommen, sondern sich in Russland hinter Drachen verstecken, sie meint, die beiden wären unfähige Verräter gegenüber Dumbledores Kurs. Das muss sie zu Mittag mitten durch den Essensaal geschrien haben.“ Lucius grinste kalt: „Einen Versuch ist es schließlich wert“, meinte er letztendlich. „Wir brauchen Verbündete und diese Vier sitzen nahe an der Quelle.“ „Du willst zu ihnen?“, fragte Draco vorsichtig. „Nicht alleine, nein. Ich gedenke, Harry und Severus mitzunehmen.“ „Harry??!“, japsten alle gleichzeitig. „In seiner Animagusform, ja. Außerdem werden die Brüder allesamt Veritasserum schlucken müssen, wenn sie auch nur in Betracht ziehen wollen, mich zu überzeugen. Ich werde morgen mit Severus darüber sprechen.“ „Ich gehe mit“, kam es von den anderen Dreien gleichzeitig. Lucius zog die Augenbrauen hoch, musterte Remus, Sybilla und seinen Sohn. „Das geht nicht. Das Grundstück sollte auch nicht leer gelassen werden, falls weitere Nachrichten kommen. Gut für uns, dass keine Eule mit einem Ortungszauber das Grundstück überhaupt nur finden kann.“ „Ich gehe mit“, wiederholte Sybilla ruhig, sah ihrem Geliebten fest in die Augen: „Versuch, mich zum Hierbleiben zu bewegen...“ „Ich will auch...!“ „Draco, nein! Du bleibst hier! Der einzige Grund, Harry mitzunehmen, ist, dass er sonst, ohne Severus, durchdrehen würde! Du und Remus bleiben hier“, erweiterte er schnell. „Remus, du giltst als tot, das möchte ich gern dabei belassen. Und selbst wenn es akzeptable Verbündete sind, ist die Gefahr zu groß, dass Dumbledore seine Informationen einfach aus deren Köpfen zwingt, das weißt du so gut wie ich. Wenn dann rauskommt, dass du lebst, oder wie Harry wirklich aussieht, haben wir fast alle unsere Trümpfe verspielt. Es ist Anfang November, vielleicht kann ich das Treffen vorverlegen. Wenn sie vertrauenswürdig sind, kann Longbottom alle Berichte über die Zwillinge und deren Ladenkette in Hogsmaede über unortbare Eulen schicken.“ Rasch kritzelte Lucius eine Nachricht, belegte sie mit einem Tarnzauber und gab sie der Eule mit Instruktionen. „Lassen wir den Intrigenkrieg beginnen...“ Keine zwei Wochen später saßen die vier Brüder zusammen an einem Tisch im Freien vor einer gemütlich wirkenden Hütte, alle Vier hielten einen Brief in der Hand, unterzeichnet mit den Namen Neville Longbottom, Luna Lovegood und Dean Thomas. Sie sahen sich gegenseitig an, bis Bill als der Älteste schließlich das Wort ergriff. „Beweise für Harrys absolute Unschuld“, murmelte er verständnislos. „Doch mehr davon“, gab Fred zurück. „Warum hat er sie uns nicht geschickt, sondern dieses Treffen einberufen, an dem keiner von den Dreien teilnehmen wird? Was sollen das für Beweise sein, dass man sie nicht verschicken kann?“ Charlie zuckte mit den Schultern, wobei er fast wie nebenbei eine neueste Errungenschaft streichelte: einen russischen Eisdrachen, dessen Eltern umgebracht worden waren, wohl wegen der kostbaren Zähne und Krallen, wegen der Schuppen und des Skeletts. All diese Dinge, vor allem aber das Skelett, waren machtvolle Zaubergegenstände, die unter anderem benutzt wurden, um besonders starke Zauberstäbe zu machen. Kein toller Gedanke, dass da draußen bald ein paar Irre mit so etwas Mächtigem herumrennen würden... „Vielleicht geht es auch einfach um den Überbringer“, schlug er nachdenklich vor. „Vielleicht treffen wir jemanden, der nicht will, dass es öffentlich wird.“ „Exakt“, kam in dem Moment eine Stimme, die ihnen allen Vieren nur allzu vertraut war. Trocken und ungnädig. Erschrocken wandten sie sich um, sahen zu ihrem Entsetzen ihren alten Professor für Tränke – in Begleitung mit niemand Geringeren, als den angeblich vermissten Lucius Malfoy, an dessen Seite eine seltsame Frau mit eisblauen Haaren stand. „Ähhh...“ „Die Fähigkeit der Artikulation scheint in der Weasley-Familie ja gleichermaßen verbreitet zu sein“, stellte Snape trocken fest, streichelte fast schon abwesend die schwarze, schimmernde Schlange, die sich um Seine Schultern und den Hals wand. „Was geht hier vor?“, fragte Bill schließlich, als er sich gefangen hatte. „Longbottom hat uns davon überzeugt, euch zu treffen“, gab Lucius zurück. „Wir sollen euch nicht an den Sünden eurer Eltern und dem Rest eurer verfluchten Brut messen. Das ist es, was wir gerade versuchen.“ „Was... was haben Sie mit Harry zu schaffen?!“, fragte George entsetzt. „Sie hassen ihn!“, fügte Fred nicht weniger entsetzt hinzu, überrascht über das plötzliche Zischen der Schlange und die fast schon liebevolle Reaktion des Tränkemeisters, der über den dreieckigen Kopf strich. „Dieses Gespräch wird viel offen legen, dass uns und Harry in große Gefahr bringt“, schaltete Sybilla sich ein, als sie erkannte, dass die Männer die Situation nur schlimmer machen würden. Das brächte gar kein Ergebnis. „Daher muss ich euch um einige Dinge bitten, bevor wir auch nur beginnen werden, zu reden. Es gibt einen alten, keltischen Zauber, der es euch unmöglich machen wird, außerhalb des Kreises der Eingeweihten über diese Dinge zu reden, sowie einen weiteren, uralten Zauber aus Ägypten, der verhindern wird, dass man dieses Gespräch je in euren Köpfen finden wird. Dies geschieht zu aller, aber vor allem zu Harrys Sicherheit. Wenn ihr dazu bereit seid, werdet ihr einige Dinge erfahren, die euer gesamtes Weltbild zerstören werden. Es ist eure Entscheidung.“ Die Vier sahen sich gegenseitig an, dann auf die beiden Männer, von denen sie einen nicht ausstehen und dem Anderen nicht trauen konnten. Dann wieder auf die seltsame Frau, die sie mit ernstem Blick aus den Augen musterte, das ihr körperliches Alter Lügen schimpfte. Auch die Schlange um Snapes Hals irritierte sie. „Woher sollen wir wissen, dass das hier keine Falle ist?“, fragte Fred nach einer Weile des Schweigens, was Snape dazu brachte, seine Augen zu verdrehen. „Wenn es eine Falle gewesen wäre, wäret ihr alle bereits tot. Wir stehen hier, seit ihr über die Briefe geredet habt. Wozu hätten wir uns die Mühe machen wollen, erst mit euch zu reden? Hättet ihr für uns interessante Informationen – es gibt kaum einen stärkeren Hirnpfuscher, als Severus hier“, lächelte Sybilla. „Und er arbeitet schnell, präzise und tödlich, sonst hätte er als Spion nicht so lange überlebt.“ Wieder blickten die Vier sich an, bevor Bill als der Älteste schließlich vortrat: “Gut, wir nehmen eure Bedingungen an, aber nur, weil wir an Harrys Unschuld glauben. Und weil wir ihm vertrauen. Er ist einer von den Guten.“ Lucius nickte: „Gut. Ich werde den ersten Zauber sprechen, ihr werdet nichts spüren. Danach werdet ihr diese hier“, er hob einige Phiolen in die Höhe, „trinken. Sie beinhalten den zweiten Zauber. Danach können wir reden.“ Die Vier griffen nach den Phiolen, tranken die Flüssigkeit nach kurzem Zögern und wurden, nach dem Spruch, den Severus, Sybilla und Lucius gleichzeitig sprachen, von einem leichten Glimmern eingehüllt. Einige Minuten später setzte Sybilla sich schließlich zu den Jungen an den Tisch, wobei Lucius hinter ihr stehen blieb. Severus stellte sich in einem gewissen Abstand ebenfalls dazu, wobei er immer wieder beruhigend über die Schuppen der Schlange um seinen Hals strich. „Also, fangen wir an“, meinte die Eishaarige, ihr Ton war ernst und warnend. Sie hob einen Briefumschlag, den auch Harry inzwischen nur zu gut kannte. Er konnte den Inhalt Wort für Wort wiedergeben. „Damit hat es angefangen“, gab Sybilla eine Erklärung. „Diesen Brief hat Lucius Malfoy mitten in den Ferien, einige Wochen nach der gewonnenen Schlacht gegen Voldemort erhalten.“ Sie schob das Schriftstück zu den Jungs. Besser gesagt die Kopien zu jedem von ihnen. „Und bevor ihr fragt, der Inhalt ist mehrfach überprüft und die Vaterschaft unabhängig jedes Mal bestätigt worden.“ Die Vier lasen, bevor ungläubige Blicke sich auf den Blonden richteten, der hinter Sybilla stand, dessen Blick aber auf Severus lag. „Harry....?!“ „Ist mein Sohn, ja“, gab Lucius leise zurück. „Er ist Lilys und mein Sohn.“ „Der Brief redet von einer Gefahr“, meldete Charlie sich mit ruhiger Stimme. „Wobei wir beim nächsten Thema wären. „Severus?“ Der Ältere nickte leise, steckte den Kopf der Schlange unter seine Robe, bevor er nickte und Sybilla so das verabredete Signal gab. Diese zog einen Kristall hervor und hielt ihn den Geschwistern hin: „Ich hoffe, ihr habt heut noch nichts gegessen“, meinte sei nur trocken, bevor sie mit einer Hand über den Kristall fuhr und dieser Harrys Erinnerungen ein weiteres Mal nach Außen projizierte. Tatsächlich wurden Fred und George fast grün, während aus dem Gesicht der Älteren jegliche Farbe wich. „Diese Erinnerungen beweisen, dass es definitiv die Dursleys waren, die noch gelebt haben, als ich meinen Sohn geholt habe. Und dass Harry nicht in der Lage gewesen wäre, auch nur einen Finger zu rühren, um jemandem etwas zu tun“, meinte Lucius, als die Bilder verschwanden und die fragenden Blicke sich mit Entsetzen auf ihn richteten. „Harry ist also unschuldig!“ „Wie geht es ihm?“, fragte Charlie leise. „Körperlich wieder so weit in Ordnung. Nur die Lunge macht noch ein paar Probleme. Was den Rest angeht... schweigen wir“, gab der Blonde ruhig zurück. „Warum geben Sie das hier nicht an die Presse? Das würde Harry doch von allem frei sprechen! Er kann es gar nicht gewesen sein!“ „Ja, wir geben es an die Presse, Harry wird erst einmal frei gesprochen und zwei Jahre später kommt eine neue Anschuldigung. Nein, sicher nicht. Ich habe nicht vor, das zuzulassen. Ja, ich werde beginnen, Unruhe zu schüren und Harrys Unschuld langsam zu beweisen, aber ich werde nichts Eindeutiges tun, bevor ich nicht genug handfeste Beweise habe, um den Verursacher mit in die Tiefe zu reißen!“ „Albus Dumbledore“, kam es einstimmig von den Zwillingen, die mit verdunkelten Augen auf die Besucher starrten. „Korrekt“, kam es in dem Moment von Severus zurück. Zum ersten Mal seit dem Trank nahm er nun an dem Gespräch teil. „Außer das, was ihr gesehen habt, besitzen wir noch einen weiteren Kristall, indem ein nun Toter bestätigt, von Dumbledore die Erlaubnis zum Mord an dem Jungen gegeben zu haben. Das ist alles. Nichts, was ihn auch nur zwingen könnte, in seiner Position unter Veritasserum auszusagen. Wir brauchen mehr. So viel, dass die gesamte, magische Welt, auch die außerhalb von Britannien und den Inseln ihn so unter Druck setzt, dass er keine Wahl mehr hat. Denn das, was er Harry angetan hat, ist noch lange nicht alles!“ „Noch mehr?“, krächtzte George ungläubig. „Das war noch nicht mal die Hälfte“, kam es von Sybilla. „Da ist noch viel, viel mehr. Der Schrecken der letzten zwanzig Jahre, der Mord an Murtle und Tommy, um nur die Signifikanten Dinge zu nennen.“ „An... was... wie? Bekommen wir eine Erklärung oder müssen wir raten?“, fragte Bill unwillig. "Harry ist auserwählt, den dunklen Lord zu töten, doch damit war nie Tommy – Voldemort gemeint. Diese Geschichte beginnt vor langer Zeit und klingt wie ein böses Märchen...“ Es dauerte lange, bis Sybilla, unterstützt von Lucius, diese Geschichte erzählt hatte. „Albus Dumbledore...?!“ „Ja, Albus, der Weiße, der Reine, der Weise, ist der dunkelste, machtbesessenste und bösartigste Mensch, Magier, Zauberer, Hexer, wie auch immer, den es im Moment auf der gesamten Erde gibt.“ „Ein weiterer Krieg“, stellte Charlie schaudernd fest. „Ja, und wenn wir nicht schnell und gut arbeiten, wird er sich erst über Europa und dann über die gesamte Welt ausbreiten.“ „Wo ist Harry?“, fragte Bill schließlich leise. „In Sicherheit, wo er sich erst einmal erholen kann und wo er in den Dingen ausgebildet wird, die für ihn lebenswichtig sein könnten, ohne Stümper, die dabei versuchen, ihn umzubringen, zu verstümmeln oder seine Freunde zu töten. Ich hoffe, ihr versteht, dass es für ihn zu gefährlich wäre, wenn wir euch seinen Aufenthaltsort verraten würden. Aber wie gesagt – es geht ihm gut, auch wenn er im Moment nicht so recht weiß, wer Freund und wer Feind ist, was man ihm kaum übel nehmen kann“, gab Lucius zurück. „Wie... wie können wir helfen?“, fragte Fred schließlich bleich. „Stellt Longbottom, Lovegood oder Thomas immer, wenn sie in Hogsmaede sind, unortbare Eulen zur Verfügung, von dem Scherzartikelladen aus. Das wäre ein wertvoller Anfang.“ „Sicher“, nickte George. „Ach, und sagt McGonagall, wenn ihr das irgendwie könnt, bei Gelegenheit, dass sie sich selbst in Gefahr bringt, wenn sie weiter so offensichtlich Unschuldsbeweise für Harry sucht. Damit bringst sie auch meine Spione in Bedrängnis.“ Charlie nickte langsam: „Ich werde bei der nächsten Lieferung mit ihr reden.“ In dem Moment zog Fred eine Perle hervor: „Wir haben das auch nicht glauben können und was wir gesehen haben, erklärt Einiges!“, rief er, nun auf einmal aufgeregt. „Wir... wir haben eine weitere, magische Signatur im Haus der Dursleys gefunden! Das könnte der Schlüssel sein! Es ist leider nicht die von Dumbledore, aber ich wette, die Spur führt uns von dem Mörder direkt zu ihm!“ Lucius hielt seine Hand auf, ließ sich die Perle geben: „Danke, ich werde sehen, ob ich dieses Rätsel lösen kann.“ Die Vier nickten, noch immer zu erschüttert, um irgendwie Fragen zu stellen. Lucius gab ihnen einen Zettel: „Dahin müsst ihr die Eulen schicken, um mich zu kontaktieren. Des Weiteren gilt äußerste Vorsicht. Ich will keinen einzigen Verlust, der am Ende doch nur wieder Harry trifft. Dann müssen wir los und wieder zurück. Es ist spät geworden und ich will wieder dorthin, wo ich weiß, dass niemand mich oder die anderen suchen wird.“ Als die Vier wieder allein auf ihrer Bank im Freien saßen, starrten sie sich lange einfach nur an, bevor Fred die Stille durchbrach: „Und Ron will von alledem nichts gemerkt haben?“, fragte er leise. „Mir ist richtig schlecht“, fügte Bill hinzu. Harry saß allein in seinem und Sevs gemeinsamen Zimmer, der Ältere war, mal wieder zusammen mit Sybilla, im Tränkelabor verschwunden, um Nachschub zu brauen. Wolfsbann, Schmerz und Heiltränke und weitere Tränke, die ihm helfen sollten, so etwas wie ein normales, gesundes Körpergewicht zu bekommen, da seinem Körper immer noch einige Nährstoffe fehlten, beziehungsweise, dass zu wenige von ihnen vorhanden waren. Harry hätte den nderen helfen können, doch er war so müde gewesen an diesem Morgen. Also hatte er Severus gesagt, dass er den Rest eines Buches über magische Tiere für den Unterricht lesen musste. Obwohl er das schon am Abend getan hatte. Aber er wusste, er wäre wohlmöglich über den Töpfen eingeschlafen und so etwas konnte gefährlich werden, bei all den Zutaten, die dazu neigten, bei falscher Behandlung zu explodieren oder zu Säure zu mutieren. Er hätte seinem Geliebten auch die Wahrheit sagen können, doch er mochte die Aufmerksamkeit und die Sorge in den schwarzen Augen nicht, die doch endlich etwas abgenommen hatte, in den vergangenen Wochen, die sie richtig zusammen waren. Er wusste, er hatte fast alles überwunden, er zuckte auch vor unerwarteten Berührungen nicht mehr zusammen und liebte die Nähe seines Gefährten noch mehr, als früher. Er suchte sie nun fast ununterbrochen, schlimmer noch, als zu Beginn und schlafen konnte er gar nicht mehr, ohne dass Sev in seiner Nähe war, egal, wie erschlagen er sich fühlte – so wie jetzt. Der Andere musste zumindest mit ihm in einem Raum sein. Harry lehnte sich an das Kopfteil des Bettes, das aufgeschlagene Buch auf seinen Knien. An Schlaf war nicht zu denken. Stattdessen rief er sich das Treffen mit den vier ältesten Weasley-Brüdern wieder in Erinnerung. Er wusste, dass Sev ihn nicht hatte mitnehmen wollen, doch er hatte seinen Geliebten nicht gehen lassen, bis der nachgegeben hatte. Und dann die größte Überraschung, als er erfahren hatte, dass die Vier ihn tatsächlich für unschuldig gehalten hatten – die ganze Zeit – und sogar schon Nachforschungen angestellt hatten, um das zu beweisen. Wenigstens ein paar Leute, die ihn nicht verraten hatten... Denn leider hatten die Zwillinge schon am nächsten Tag eine Eule mit einer sehr unglücklichen Liste geschickt, die nur zu klar gemacht hatte, dass sie im Moment nur wenige Verbündete hatten. Er hatte ja gewusst, dass seine Freundschaft zu Ron und Hermine im fünften Jahr zerbrochen war, aber er hätte nie gedacht, dass sie nun versessen darauf waren, ihn tot zu sehen. Sie waren ein entscheidender Teil der Auroren, die ihn in ganz England suchten und jagten. Zu Harrys persönlicher Belustigung hatten die Zwillinge erzählt, dass sie einen Weg gefunden hatten, seine magische Signatur – die von vor seiner Umwandlung, verstand sich – zu täuschen und somit die Spuren zu fälschen, Dumbledore so vorzugaukeln, er sei noch in England. Durch einen Drachen, der von Charlie darauf trainiert worden war, bestimmte Ziele anzufliegen, ähnlich wie Eulen. Und es hatte geklappt. Seither gab es immer wieder, manchmal mehrmals in einer Woche, eine neue Überschrift in der Zeitung, die seinen angeblich neuen Standpunkt verriet und die Menschen zur Vorsicht aufrief. Seltsam war, dass es immer dort auch Morde gab, die ihm in die Schuhe geschoben wurden. Doch das, so schrecklich es war, brachte weitere Spuren, hatte Lucius – Vater – ihm erklärt. Entweder Charlie oder Bill waren nun immer in der Nähe und versuchten, diesen Mörder zu finden und schon mehr, als einmal hatten sie die entsprechende, magische Signatur gefunden, die schon im Haus der Dursleys gewesen war. Sie mussten nur noch den Zauberer dazu finden. Der Langhaarige lächelte traurig. So viel Tod. Es schien eine unheimliche Wiederholung dessen zu sein, womit sein letztes Schuljahr in Hogwarts begonnen hatte. Hogwarts – er vermisste das Schloss, das ihm auf eine seltsame Art und Weise immer ein wunderschönes Gefühl von Wärme gegeben hatte, wie es sonst noch kein Haus gekonnt hatte, nicht einmal hier fühlte er sich so wohl. Er wollte zurück, trotz und alledem... irgendwann einmal. Vielleicht als Heiler. Er war gut geworden im Heilen. In dem Moment ploppte einer der Hauselfen herein. „Was gibt es?“, fragte Harry freundlich. „Master Harry, Sir, Master Malfoy schickt mich mit etwas Obst und einer Suppe.“ Irritiert sah Harry auf die Uhr und stellte fest, dass es schon Mittag war. Himmel! Er hatte die Zeit vollkommen vergessen! „Sag .. Vater bitte, dass ich ihm danke. Ich bin nur etwas müde, darum habe ich die Zeit vergessen.“ „Sehr wohl Master Harry, Sir.“ Harry hatte es aufgegeben, die Hauselfen dazu zu überreden, das Master wegzulassen, es war sinnlos. Stattdessen lächelte er den Hauself an, als der verschwand und hob den Deckel von der Terrine. Ein fataler Fehler, wie er feststellte. Sofort wurde Harry richtiggehend übel. Sein Magen verkrampfte sich schmerzlich. Mit vor dem Mund zusammengeschlagenen Händen rannte er in Richtung Bad, wo er sich über die Kloschüssel beugte... keine Sekunde zu früh. „Harry? Harry, wo bist du?,” kam in dem Moment eine fragend-besorgte Stimme von der Tür. „Elf.. Oh bei Merlin!“ Sekunden später spürte der Jüngere Hände, die über seinen Rücken strichen. Er wollte die Hände verärgert wegschieben, sauer, dass Sev ihn nun so sah, wo er seinen Zustand doch nun schon seit zwei Wochen verheimlicht hatte – erfolgreich. Das war nur ein kleinerer Virus, den er sich eingefangen hatte, aber jetzt würde sein Gefährte ihn sicher nicht mehr aus dem Bett lassen, bis er wieder auskuriert war! Als endlich nichts mehr hochzukommen schien, lehnte Harry sich erschöpft gegen seinen Geliebten zurück, spürte, wie der ihm mit einem kalten Lappen über das Gesicht wischte und einen Zauber sprach, der den schrecklichen Geschmack aus seinem Mund verschwinden ließ. Dann wurde er hochgehoben, wieder ins Bett getragen und hingelegt, wo ihm sofort wieder der Geruch der Suppe in die Nase stieg und erneut für eine Welle der Übelkeit sorgte. Zu seinem Glück deckte der Tränkemeister die Terrine wieder zu und stellte das gesamte Tablett beiseite. „Harry?“, fragte Severus, ernstlich besorgt. Ein komisches Gefühl hatte ihn von seinen Tränken weggescheucht und Sybilla hatte gemeint, er solle nachsehen. Nun war er froh, dem Rat gefolgt zu sein. Was hatte sein Kleiner?? „Was hast du?“ „Gar nichts“, nuschelte der nur. „Es geht mir wieder gut! Das... ist immer so.“ „Was? Du hast das schon länger?!“ Harry verdrehte die Augen. Verdammt! Warum konnte er nur seine Klappe nicht halten! Nun gab es auch noch ein Donnerwetter! Er zuckte leicht zusammen, spürte aber sofort die Hand, die über seine Wange fuhr. „Warum hast du nichts gesagt, wenn du krank bist?“ „Ich bin nicht krank“, begehrte Harry sofort auf. "Mir... ist nur von Zeit zu Zeit... schlecht, das ist alles!“ „Harry, das reicht schon! Du könntest weiß Merlin was haben!“ „Ich bin gesund“, wehrte der Jüngere sich sofort wieder. „Nur in letzter Zeit etwas müde!“ „Und du erbrichst“, fügte Severus hinzu, wobei er begann, das Hemd des Jüngeren aufzuknöpfen und nach einer Spur zu suchen. Ein fehlgeleiteter Fluch von den Übungen vielleicht oder so etwas. Vorsichtig begann er, seinen Geliebten abzutasten. „Au!“, begehrte Harry auf einmal auf, schlug die Hand von seinem Bauch weg, sah in das Gesicht des Älteren. „Das hat weh getan“, beschwerte er sich. Bei dieser Reaktion begann es, in Severus’ Kopf zu arbeiten. Er starrte auf den Jüngeren, dachte nach. Ihm war übel, er war ständig müde... und gerade DIESE Stelle am Unterbauch tat weh, wenn man darauf drückte??! Hastig zog er seinen Stab, sprach einen Diagnosezauber und starrte auf den Punkt, der erst weiß glühte und dann langsam eine pinke Farbe annahm. Vorsichtig legte Severus seine Hand wieder zurück auf Harrys Bauch, seufzte leise. Das machte Vieles noch komplizierter, als es ohnehin schon war. „Was ist los?“, fragte Harry nun irritiert, öffnete seine Augen wieder, trotz der nun überrollenden Müdigkeit, die ihn überfiel, wo Sev wieder bei ihm war. „Was ist los?“, fragte er, langsam panisch werdend, als er den Ausdruck im Gesicht des Anderen sah. Sorge, Angst... und noch etwas, dass er nicht sicher zuordnen konnte. Aufregung? Freude? „Harry, Elf... du... wir…” Seit wann stotterte Severus? „Was ist los?“, fragte er, wobei seine Stimme nun sehr hoch klang. „Harry, du bist schwanger“, gab der Tränkemeister leise zurück, beobachtete, wie der Jüngere jegliche Farbe, die gerade wieder zurückgekehrt war, wieder verlor und die Augen begannen, sich nach innen zu drehen. Sofort beschwor er ein Fläschchen, hielt es dem Jüngeren unter die Nase. Dieser stieß es sofort weg, als der schreckliche Geruch ihn zurück zwang. Große, helle Augen starrten Severus ungläubig an: „Schwanger?“, krächzte er schließlich. „Schwanger“, bestätigte Severus. „Aber... ich bin... ein Mann! Das geht gar nicht! Ich kann keine Kinder bekommen! Ich... hab ich schon erwähnt, dass ich ein Mann bin!?“ Der Tränkemeister hob überrascht eine Augenbraue, bevor es ihm wie Schuppen von den Augen fiel. Ach ja, richtig. Von Muggels groß gezogen. Wieder ein Beweis, wie falsch so etwas war. „Harry, du bist ein Mann, aber du bist auch ein mächtiger Zauberer und ein Hochelf. Du kannst schwanger werden. Aber... aber nur, wenn du und dein Partner es wollten...“ Sekundenlang starrte Harry den Älteren an, bevor rauf einmal ein Strahlen über Harry Gesicht huschte, als er sich in Severus’ Arme warf. Er hatte sich so sehr eine Familie gewünscht, doch er hatte gedacht, diesen Traum begraben zu müssen, als er festgestellt hatte, dass er einen anderen Mann liebte. „Wir bekommen ein Kind“, flüsterte er begeistert. Severus lächelte leicht, strich Harry über den Rücken, bevor er sich so weit von dem Jüngeren trennte, um ihn küssen konnte: „Ja, es sieht ganz danach aus“, stimmte Severus zu. „Du... du bist… nicht begeistert ?“, fragte Harry ängstlich. Der ältere seufzte leise, legte eine Hand wieder auf Harrys Bauch. „Ich freue mich, ja, ich habe mir immer Kinder gewünscht. Aber... Harry, du bist selbst gerade erst wieder einigermaßen gesund und eine Schwangerschaft ist nicht ungefährlich. Außerdem – du vergisst, wie gefährlich das werden könnte, oder? Gerade im Moment?“ Harry blickte den Älteren an, eine Träne rann ihm über die Wange: „Du... willst das Kind nicht?“, fragte er. Hoffnungslosigkeit schwang in der dünnen Stimme mit. „Das habe ich nie gesagt!“, verteidigte Severus sofort, wobei er die Gefühle des Jüngeren nur zu deutlich spürte, dessen Verzweiflung und Angst. „Ich sage nur, dass das die Dinge verkomplizieren wird“, korrigierte er seinen Gefährten sanft, küsste Harry erneut. „Du... verlangst nicht... dass... dass ich es... loswerde?“ „Harry, das würde ich niemals tun! Du musst dir dieses Kind verzweifelt gewünscht haben, um jetzt schon, mit sechzehn, schwanger zu werden. Du hast dich immer nach einer Familie gesehnt, nicht wahr? Es ist gut. Wir bekommen auch das noch auf die Reihe.“ Er küsste Harry erneut. „Auch, wenn ich deinen Vater jetzt schon toben höre. Ich hoffe, er hat kein Silbermesser in seinem Küchenarsenal, sonst fehlen mir bald einige wichtige Teile meines Körpers“, scherzte er schließlich, erleichtert, als er Harry leise lachen hörte. „Sev?“ „Hm?“, fragte der Ältere. „Bleibst du?“, fragte Harry müde. Severus nickte: „Natürlich“, gab er zurück, küsste Harrys Stirn, bevor er den Jüngeren in eine Decke packte. Er wusste jetzt, warum der Jüngere nicht mehr schlief, wenn er nicht in der Nähe war. Es war eine Schutzreaktion des Körpers, der dafür sorgte, dass Harry wach blieb, um das Kind zu schützen, wenn sein Gefährte nicht in seiner direkten Nähe war... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)