Pure Passion von Lestat_de-Lioncourt (is our desire) ================================================================================ Kapitel 1: At Night ------------------- Titel: Pure Passion 1/3 Autor: Neko_Kotori Disclaimer: Von den Charakteren gehört nur einer mir, verdien aber kein Geld damit.. Muss ja nicht sein, freu mich, wenn es jemand liest. Genre: ja, was denn nun... Shonen-Ai, Crossover Pairing: nix da, selber lesen macht schlau *grins* Kommentar: Ich wollte schon lange mal eine Geschichte mit Vampiren schreiben. Beim Musik hören ist dann diese Story entstanden.. (falls es wen interessiert.. es war die Opening Theme vom Exorzisten..) genug geschwafelt... hier der 1. Teil *smile* ~~~~~~ Am späten Abend war noch eine Kutsche unterwegs. Ihr Ziel lag noch weiter weg, aber in der Dunkelheit wäre es gefährlich gewesen, denn ihr Weg führte direkt an den steilen Klippen entlang. Somit beschloss der Kutscher in einem kleinen Ort vor dem Gasthof zu halten. Den Pferden würde eine Nacht Ruhe gut tun und seine Passagiere würde es auch nicht weiter stören. Kurze Zeit später kam ein älteres Ehepaar heraus, das jedoch sehr schnell in der gemütlichen Stube des Gasthauses verschwand. Direkt nach ihnen stieg ein junger Mann aus, dem aber nicht danach war den beiden zu folgen, denn er hatte schon die letzten Stunden mit diesen Menschen aushalten müssen. Außerdem tat die frische Luft ganz gut, weshalb er etwas spazieren ging. Viel gab es dort nicht zu sehen. Der gesamte Ort, falls man es denn so nennen wollte, bestand lediglich aus 5 Häusern und einer kleinen Kapelle. Mit einem Kopfschütteln schlenderte er weiter. Es wunderte ihn, dass so etwas als Ortschaft bezeichnet wurde, aber es interessierte ihn nicht wirklich. Am nächsten Tag würden sie sowieso wieder fahren. Seine Beine führten ihn Richtung Meer oder zumindest in die Richtung, aus welcher ein vertrautes Rauschen an seine Ohren drang. Die Sonne war zwar schon untergegangen, aber es war noch nicht ganz dunkel und er konnte noch die Gegend sehr gut wahrnehmen. So entdeckte er auch an der Steilklippe eine Art Burg. Sie lag etwas abseits und drinnen konnte er Licht ausmachen. Irgendetwas verleitete ihn dazu dort hinüber zu gehen. Er wollte sich dieses Gebäude etwas näher ansehen, hätte aber nicht erklären können, warum. Vielleicht lag es daran, dass ihn die Kultur dieses Landes in gewisser Weise faszinierte. Dort hätte er mit etwas Glück sogar die Möglichkeit einem Adligen zu begegnen, der ihm etwas mehr über dieses Land erzählen könnte. Doch als er sich näherte, entdeckte er diese dunkle Gestalt, die von dort zu ihm herunterkam und eine Fackel in der Hand hielt. Etwas verwundert blieb er stehen und schon kurz darauf stand ein junger Mann vor ihm, der sagte: „Mein Herr wünscht Euch zu sehen. Folgt mir.“ Dann drehte sich der Fremde um und marschierte zurück zu dem alten Gemäuer. Obwohl er nicht wusste, was er davon halten sollte, tat er wie ihm geheißen und ging weiter auf diese Burg zu. Einige Zeit später erreichten sie diese. Der dunkle Mann öffnete die Tür, ließ ihn eintreten und mit einem dumpfen Geräusch verschloss er das schwere Tor wieder. Anschließend brachte er ihn über die Treppe in das obere Stockwerk und betrat einen der vielen Räume. Der Gast folgte und staunte nicht schlecht, als er dort einen anderen Mann am Fenster stehen sah. „Du kannst gehen, Renfield.“, erklang eine tiefe Stimme. Der Diener verbeugte sich noch höflich, verließ den Raum und schloss wieder die Türe. Erst da drehte sich diese Person am Fenster um und kam auf seinen Gast zu. Dieser wollte zurückweichen, ließ es aber dann bleiben, als sein Blick den des anderen traf und er diese Augen genauer betrachtete. In diesen versank er regelrecht, weshalb er kaum in der Lage war sich zu bewegen. Sie hatten so einen faszinierenden dunklen Ton, dass er wie gefangen davon war. Auf einmal spürte er, wie der andere ihm eine Haarsträhne hinters Ohr strich. Der Adlige trug Handschuhe. So war es wohl hier in Italien üblich, denn alle, denen er zuvor begegnet war, hatten ebenfalls welche getragen. Es war ihm auch gar nicht so unangenehm, denn sie waren samtweich. Unbewusst schmiegte er sich etwas an diese Hand, die daraufhin anfing sanft über seine Wange zu streicheln. „Ich habe schon auf dich gewartet.“, hauchte ihm der Dunkelhaarige zu und zog ihn etwas näher heran. Von der Aktion überrascht und noch immer in diesen Augen versunken, war er gar nicht fähig zu reagieren. Plötzlich legte sich ein fremdes Paar Lippen auf die seinen, forderten ihn zu einem Kuss heraus. Zwischen ihnen entbrannte ein heißes Zungengefecht, das keiner von beiden verlieren wollte. Die Hand an seiner Wange wanderte in seine Haare und drückte seinen Kopf noch etwas näher an den anderen, intensivierte den Kuss so um einiges mehr. Nach einer scheinbar endlosen Zeit lösten sie sich von einander. Ihre Blicke hielten einander immer noch gefangen. Nur langsam konnte er sich aus dieser Trance befreien, schaffte es mit einiger Mühe ein wenig Distanz zu dem Fremden zu bringen. „Wer sind Sie?“, fragte er und versuchte so gefasst wie möglich zu klingen. Ein seltsamer Mann, der noch nicht einmal irgendeine Form der Begrüßung angedeutet hatte, küsste ihn einfach so und er konnte sich noch nicht einmal dagegen wehren. In seinen Gedanken herrschte gerade das absolute Chaos und sie kreisten alle darum, wie das eben passieren konnte. „Wenn ich deine Aufmerksamkeit bekomme, werde ich es dir erzählen.“, grinste ihn der andere an. Dieser hatte sehr wohl gemerkt, dass sein Gast mehr als nur etwas verwirrt war. Nur langsam drangen diese Worte durch die vielen Gedanken in den Geist des anderen vor, der ihn daraufhin recht gefasst anschaute und kurz nickte. Dann konnte er sich erklären: „Ich bin Graf Sakuya. Aber du darfst mich beim Vornamen nennen… Kira. Deine roten Haare waren sogar von hier aus gut zu sehen, als du aus der Kutsche gestiegen bist. Bei uns findet man selten etwas so Schönes.“ Er legte seine Hand wieder an die Wange des jungen Mannes, der aber dieses Mal zurückwich. „Was habt Ihr gemeint, als Ihr gesagt habt, dass Ihr auf mich gewartet habt?“, kam es nun frei heraus und er beobachtete den Grafen ganz genau, wollte keine Regung von ihm verpassen. Mit einem Lächeln, das niemand hätte deuten können, sah der Dunkelhaarige zu, wie sein Gast etwas weiter zurückwich, bis er an die Wand stieß. „Ich habe erwartet, dass du hierher kommst. Nenn es eine Eingebung“, antwortete Kira und zwinkerte ihm noch so seltsam zu, dass es dem jungen Mann die Sprache verschlug, „Nun habe ich aber auch eine Frage an dich… Wie lautet dein Name? Und gewöhn dir gleich an mich zu duzen!“ Dieses Lächeln, das der Graf in dem Augenblick aufsetzte, war so unwiderstehlich, dass ihm sein Gast am liebsten um den Hals gefallen wäre. Innerlich verpasste er sich selbst eine Ohrfeige und erinnerte sich daran, dass er sich noch gar nicht vorgestellt hatte. „Verzeiht… Ran Fujimiya ist mein Name.“ Er deutete noch eine formelle Verbeugung an. Da war schon wieder diese Hand, die dieses Mal jedoch sein Kinn anhob, sodass er den anderen ansehen musste. Sein Lächeln war noch immer nicht verschwunden. Man hätte meinen können, dass ihm das einfach Spaß machte. „Du sollst mich duzen! Ist das so schwer?“ Dabei stand er so nah vor ihm, dass sich ihre Körper schon fast berührten und Ran wurde langsam mulmig zumute. „Ich dachte, in diesem Land sei es nicht üblich Adlige zu duzen?“, bemerkte er nach kurzem Schweigen. Schließlich hatte er sich lange genug mit der Kultur Italiens befasst und wusste, dass man dort Adligen gegenüber Respekt zeigen musste. Das war in den meisten Ländern zu dieser Zeit üblich, denn einfache Leute hatten dem Adel gegenüber eben eine gewisse Verpflichtung. „Wenn ich es dir anbiete, kannst du es ruhig annehmen. Ich werde dich deswegen nicht verhaften oder töten lassen. Davon hätte ich nichts.“ „Was wollt Ihr…“, setzte er an und schwieg dann für einen Augenblick. Er hätte nie gedacht einmal einen Grafen zu treffen, der so freundlich war und ihm sogar das „Du“ anbieten würde. Nochmals atmete er durch und begann erneut: „Ich meinte, was willst du von mir?“ Kira war nicht erstaunt über diese Frage, war es doch logisch gewesen, dass sein junger Gast nicht gern im Ungewissen war. Er ließ von dem Jüngeren ab, drehte sich um und ging auf einen, reich gedeckten, Tisch in der Mitte des Raumes zu. Auf einem Stuhl nahm er Platz und deutete dem anderen an zu ihm zu kommen. „Du musst Hunger haben. Schließlich warst du den ganzen Tag unterwegs.“ Doch sein Gast blieb ungerührt stehen. Er verschränkte die Arme vor der Brust und blickte fragend hinüber. Immerhin hatte er eine Frage gestellt und jetzt bekam er noch nicht einmal eine Antwort. Darum wiederholte er sich: „Was soll das alles überhaupt? Du holst einen Fremden in deine Burg, bietest ihm das „Du“ an, als wäre es die normalste Sache der Welt und dann soll ich noch mit dir essen?“ „Komm her“, verlangte der Dunkelhaarige, aber man fand keine Anzeichen dafür, dass er womöglich verärgert war. Im Gegenteil er streckte dem jungen Mann die Hand entgegen und zeigte diesem, dass er näher treten sollte. Etwas zögerlich kam Ran der Aufforderung auch nach. Als er in seine Greifweite kam, packte er die Hand seines Gastes und zog ihn auf den Stuhl neben sich hinunter. Anschließend hielt er ihm eine Schale mit Obst vor die Nase und meinte: „Wenn du etwas gegessen hast, werde ich deine Fragen beantworten.“ Dieses unwiderstehliche Lächeln des Grafen konnte wirklich Eisberge zum Schmelzen bringen, dachte er so bei sich und verfiel wohl langsam dem Charme des anderen. Der Rothaarige mahnte sich in Gedanken, dass der Graf doch ein Mann sei und er deshalb nie etwas mit ihm anfangen würde, aber irgendwo in seinem Inneren wünschte er sich genau das. Um wieder etwas klarer im Kopf zu werden und nicht womöglich vor Verlegenheit rot anzulaufen nahm er sich etwas zu essen. Die Früchte schmeckten tatsächlich so lecker, wie sie aussahen. Dass sein Gastgeber gar nichts zu sich nahm, fiel ihm nicht auf, obwohl er diesen eigentlich nicht aus den Augen lassen wollte. Nach einigen Minuten hatte er seinen Hunger dann gestillt und sah nun wieder zu dem Grafen. Es wunderte ihn doch, wie der feine Herr ihn scheinbar musterte. Kira hatte sich zurückgelehnt, saß vollkommen entspannt da. Die elegante Kleidung, welche für die Aristokraten dieses Landes typisch war, fiel dem Reisenden erst jetzt auf. Sein Blick wanderte über den verführerischen Körper und blieb an dem halb geöffneten Hemd hängen. Vorhin war ihm das alles entgangen, aber in dem Moment musste er schlucken. Noch nie war in ihm der Wunsch danach einen Mann zu berühren aufgekommen, aber jetzt begehrte er ausgerechnet diesen Mann mehr als jemals irgendwen zuvor. Mit einem Grinsen beobachtete der Graf, wie sein Gast so in Gedanken versunken war und sich schon ein deutliches Rot in dessen Gesicht schlich. Worauf der Blick des Rothaarigen fixiert war, konnte er ihm richtig ansehen. „Gefällt dir, was du siehst?“ Seine Stimme holte den anderen aus diesen Wünschen und Überlegungen zurück. Er blinzelte und brauchte kurz, bis er realisierte, was der Graf gesagt hatte. Dann senkte er verlegen seinen Kopf, hoffte so, die Röte auf seinen Wangen verbergen zu können. „Entschuldige“, murmelte er kaum hörbar, aber sein Gegenüber hatte ihn sehr genau verstanden. Kurz schüttelte er den Kopf, hob dann das Kinn des anderen an um seine schönen Augen nochmals bewundern zu können. „Du brauchst dich für nichts zu entschuldigen.“, hauchte er ihm entgegen. Sanft gab er ihm einen kleinen Kuss, bevor er seinen Gast losließ und das Wort ergriff: „Was würdest du sagen, wenn ich dir erzähle, dass ich sehr wohl gewusst habe, dass du heute mit der Kutsche ankommen würdest?“ Dabei lehnte er sich zurück in den Stuhl, wollte keine noch so kleine Regung des Jüngeren verpassen. „Ich würde dich fragen, woher du das wissen hättest sollen.“ „Wenn ich dir erzähle, dass ich anders bin als andere Menschen… Würdest du mir glauben?“ „Das soll jetzt wohl ein Frage – und – Antwort – Spiel sein“, dachte Ran so ganz bei sich und überlegte schon, was der andere denn meinen konnte. „Das kommt darauf an, was du unter anders verstehst.“ „Anders wie ein Vampir… Oder wie ein Zauberer… In die Richtung gehend.“ „Dann kannst du also in die Zukunft sehen und wusstest demnach auch, dass ich heute ankommen würde?“ Etwas skeptisch war er schon. Aber so abwegig schien es ihm gar nicht, denn irgendwie war ihm das alles seltsam vertraut gewesen. „Vielleicht… Glaubst du denn, dass es möglich ist?“ „Es gab eine Zeit, in der ich von der Zukunft geträumt habe… Aber irgendwann hat es aufgehört.“, erklärte er und hielt kurz inne, „Ich glaube schon, dass es möglich ist.“ „Denkst du, es gibt echte Magie? Echte Vampire? Dämonen?“ „Warum fragst du mich das alles?“ Er stand auf und trat ans Fenster. Sein Blick wanderte hinaus in die Dunkelheit und er sah die Sterne am Himmel leuchten. Irgendwie kränkten ihn diese Fragen. Er hätte zu gerne gewusst, woran das lag. „Du glaubst daran, willst es aber nicht zugeben.“, vernahm er diese tiefe Stimme unmittelbar neben seinem Ohr. Ihm lief ein Schauer über den Rücken und er zitterte leicht. Dann war da auf einmal dieser Körper so nah an seinem. Er hätte erwartet, dass von dem Grafen mehr Wärme ausginge, aber es war ihm in diesem Moment egal. „Wenn ich dir sage, ich bin ein Vampir.“, raunte er ihm verführerisch ins Ohr, „Und ich möchte dir die Ewigkeit schenken… Würdest du annehmen?“ Ab und zu küsste er federleicht die weiche Haut am Hals, jagte dem anderen weitere Schauer über den Rücken. „Wieso solltest du das tun?“, brachte er mühselig hervor und wollte von dem anderen loskommen. Doch dieser hatte seine Arme um ihn gelegt, hielt ihn eisern fest, sodass er keine Chance hatte zu fliehen. Kira war schon nahe dran dem anderen seinen Entschluss einfach aufzuzwingen, denn dieser Mensch vor ihm brachte ihn langsam um seinen Verstand. Seine Fangzähne zeigten sich schon bedrohlich und mit ihnen kratzte er leicht am Hals seines Opfers. Die Frage hätte er fast überhört, da er so elektrisiert von dem jungen Mann war. „Vielleicht will ich dich einfach nicht wieder gehen lassen“ Ran drehte sich um, wollte dem Mann ins Gesicht sehen, der auf so seltsame Weise mit ihm sprach. Dabei entdeckte er diese langen Eckzähne, die genauso waren, wie man es denen von Vampiren zuschrieb. „Eigentlich sollte ich jetzt Angst kriegen“, schoss es ihm durch den Kopf, aber er fühlte nichts dergleichen. „Warum gerade ich?“, fragte er ganz ruhig und fuhr mit seinen Händen über den Oberkörper des Grafen. Vom Bauch glitten sie Stück für Stück weiter nach oben, bis sie das Gesicht des Dunkelhaarigen erreichten und später in seinem Nacken zum Liegen kamen. „Wäre dir lieber ich würde jemand anders wählen?“ Das war für seinen Gast nun wie ein Schlag ins Gesicht gewesen. Damit hatte er nicht gerechnet. Somit legte er seine Hände an die Brust des Größeren und drückte ihn sanft aber bestimmt ein wenig von sich. „Gib mir etwas Zeit um darüber nachzudenken.“, bat er und hoffte, dass er irgendwie wieder rauskommen könnte. „Dann geh und denke über mein Angebot nach… Wenn die Sonne das nächste Mal untergeht, möchte ich dich sehen und deine Antwort hören.“ Der Rothaarige nickte kurz und wollte am Grafen vorbei, aber der ergriff seine Hand und zog ihn nochmals in einen leidenschaftlichen Kuss. Als sich ihre Lippen trennten, hauchte er noch ein: „Glaub nicht, dass du mir entkommen kannst.“ Dann ließ er den Jungen los, der daraufhin die Burg verließ. Mit eiligen Schritten gelangte er zurück zum Gasthof. Ein Finger lag auf seinen Lippen. Es war ihm, als könnte er noch immer die Lippen des Vampirs darauf spüren. Schnell verschwand er in dem Zimmer, das ihm zugewiesen wurde und legte sich dort aufs Bett. In Gedanken fragte er sich noch immer, warum gerade ihm ein solches Angebot gemacht wurde. Die Stunden vergingen und langsam näherte sich der Abend. Seine Antwort wusste Ran bereits. Er hätte sie schon in der letzten Nacht geben können, aber Kira musste ja unbedingt eine Andeutung machen und ihn verärgern. Dazwischen hatte er ein wenig geschlafen und in seinen Träumen waren meist Bilder aufgetaucht von dem gut aussehenden Grafen. „Wie heißt es doch… Träume sind Wünsche.“, dachte er sich, nachdem er aufgewacht war. Für ihn war nicht schwer zu erkennen, dass er diesem Vampir verfallen war. Das hätte jeder gemerkt, der sich ein wenig für ihn interessierte. Die Kutsche war bereits im Morgengrauen weiter gefahren und er hatte das Ehepaar noch verabschiedet. Dass er in diesem kleinen Ort bleiben wollte, konnte zwar niemand so wirklich verstehen, aber es war seine Entscheidung. Deshalb versuchte auch keiner ihn zu überzeugen, doch noch seine Sachen zu packen um mitzukommen. Als die Sonne schon sehr tief im Westen stand, machte er sich auf den Weg. An Weglaufen hatte er zwar einen Augenblick gedacht, aber er hörte da diese Stimme, die gesagt hatte: „Glaub nicht, dass du mir entkommen kannst.“ Dieser verführerische Unterton und das Verlangen, das darin gelegen hatte, jagten ihm sogar jetzt noch eine Gänsehaut über den Rücken. Im Sonnenschein glänzte die Burg richtig und irgendwie dachte er darüber nach, was er wohl alles vermissen würde. Besonders das warme Sonnenlicht hatte er immer geliebt, aber jetzt würde es vielleicht das letzte Mal sein, dass er es sehen konnte. Kurze Zeit später erreichte er sein Ziel. Er klopfte an das schwere Tor, dem Eingang zur Burg. Dieses öffnete sich und er hörte eine bekannte Stimme: „Kommt herein. Mein Herr möchte, dass Ihr in dem Raum auf ihn wartet, in den ich Euch letzte Nacht gebracht hatte.“ Ran trat ein und machte sich auf um in besagtem Zimmer auf den anderen zu warten. Es war gen Westen ausgerichtet, weshalb ein Goldschimmer drinnen lag. In ihm kamen die Erinnerungen an die letzte Nacht hoch. Besonders dieses Gefühl von Verlangen, das der Graf in ihm ausgelöst hatte, wurde wieder stärker. Er trat ans Fenster und blickte hinaus, beobachtete, wie die Sonne immer mehr am Horizont verschwand. Früher hatte er gerne betrachtet, wie die Sonne auf- oder unterging. Die Farben, welche eine Dämmerung auf den Himmel zauberte, faszinierten ihn und verursachten ein Gefühl von Geborgenheit. So vertieft in dieses Farbenspiel driftete er irgendwohin ab in eine Welt, oder eher eine mögliche Zukunft, in der für ihn nichts anderes als der geheimnisvolle Graf wichtig war. Dort stand Kira vor ihm und lächelte ihn so wundervoll an, dass er bereit gewesen wäre alles für den anderen zu tun. Er stellte sich vor, wie es wohl wäre den Dunkelhaarigen zu berühren. Seine Haut wäre nicht so warm eher kühl, aber wo sie seine Finger treffen würde, würde die Hitze seines Körpers in den des Vampirs übergehen. Zumindest war er davon überzeugt. Inzwischen war die Sonne schon verschwunden und der Himmel verdunkelte sich allmählich. Doch er merkte es nicht genauso wenig wie, dass der Graf den Raum betrat, die Tür hinter sich schloss und ihn beobachtete. Kira lehnte sich an die Wand und betrachtete seinen Gast eingehend. Dass dessen Gedanken in einer eigenen Welt verschwunden waren, konnte er ihm nicht nur anmerken. Er gönnte sich auch einen Einblick in die Illusionen des Rothaarigen und war sogar ein wenig erstaunt. Aber ihm fiel noch so viel mehr auf. Wie das Blut seines Opfers langsam begann heiß zu werden, wie es immer der Fall war, wenn Menschen erregt wurden, oder auch dieses unbändige Verlangen, das sich in dem noch sterblichen Körper weiter ausbreitete. All das brachte ihn beinahe um seinen Verstand. Mit großer Mühe konnte er sich noch zusammenreißen und verhindern, dass er womöglich gleich über Ran herfiel um ihm jeden Tropfen Blut aus dem Körper zu saugen. Mit einem lauten Räuspern machte er auf sich aufmerksam. Ruckartig drehte sich sein Gast um, machte den Eindruck eines ertappten Diebes. Kira grinste, aber für seinen Gegenüber sah es aus wie dieses perfekte Lächeln, das ihn verrückt werden ließ. Sein Blick war von diesen Lippen gefangen, die sich so wunderbar von der todblassen Haut abhoben. Sie waren blutrot und bei der Formulierung fragte er sich, woher dieses intensive Rot überhaupt kam. Ob der Vampir wohl zuvor einem Menschen das Blut ausgesaugt hatte? Dabei zog sich ihm das Herz ein wenig zusammen. Das wollte er einfach nicht glauben. „Keine Sorge... Ich bin eben erst aufgestanden und mein erster Weg hat mich gleich hierher geführt.“, sagte er ganz beruhigend, als hätte er Rans Gedanken erraten. Langsam bewegte er sich auf den Rothaarigen zu. Es schien wie ein Schweben, so leichtfüßig schritt er durch den Raum. Doch er blieb in der Mitte stehen. Ein paar Meter von seinem Gast entfernt und fragte: „Wie lautet deine Antwort?“ Schweigen herrschte in diesem Augenblick. Es war so still, dass man von draußen das Schreien einer Eule hören konnte. Der Gast konnte es sich nicht nehmen lassen den anderen zu mustern. Diese sinnlichen Lippen luden geradezu zum Küssen ein. Aber auch diese tiefen dunklen Seelenspiegel, in denen man versinken konnte, gefielen ihm. Sein Blick glitt langsam tiefer. Der Graf hatte sein Hemd wieder nur zur Hälfte geschlossen und zeigte die blasse Haut, welche im Schimmer der Kerzen und Fackeln unbeschreiblich weich aussah. Als er seinen Gastgeber von oben bis unten gemustert hatte, trat er an diesen heran und wollte seinen Verdacht bestätigen, dass diese Haut tatsächlich so weich war. Seine Fingerspitzen fuhren sachte über den Hals hinunter zur Brust, die nicht von dem weißen Stoff verdeckt war. Kaum hörbar flüsterte er ein: „Zuerst habe ich noch eine Frage“ Eine Hand legte sich an sein Kinn und hob es etwas an. Zwei dunkle Augen funkelten ihm regelrecht entgegen. Den Eindruck erweckte das wenige Licht im Raum und es hatte eine unbeschreibliche Wirkung auf ihn. „Welche?“, hauchte ihm der Vampir entgegen, beugte sich vor, küsste seine Wange und danach noch mehrmals den Hals. „Was verlangst du?“ Auf etwas in der Art war er nun gar nicht vorbereitet gewesen. Genau genommen, verstand er noch nicht einmal, worauf sein Opfer eigentlich hinaus wollte, weshalb er von diesem abließ und ihn fragend anschaute. Mit einem „Was meinst du?“, machte er klar, dass er gerade wirklich keine Ahnung hatte. „Was verlangst du von mir, damit du mir die Ewigkeit schenkst? Du machst das sicher nicht, weil dir einfach so danach ist... Was also willst du von mir?“ „Dich!“, lautete die Antwort. Kurz und bündig, aber Ran begriff scheinbar nicht so recht, also musste er es wohl oder übel erklären: „Ich will, dass du die Ewigkeit mit mir zusammen verbringst.“ „Etwas wenig. Findest du nicht?“ Der sarkastische Unterton war deutlich zu hören. Aber Kira schaute ihn nur unverwandt an. Entweder wusste er nicht, wie es gemeint war, oder er war lediglich anderer Meinung. Der Jüngere wollte etwas mehr wissen, bevor er sich auf den Vampir einlassen würde und hakte nach: „In meiner Heimat erzählt man sich, dass Vampire blutrünstige Geschöpfe sind, die sogar im Schlaf Menschen überfallen. Manche sagen sogar, dass Vampire sie in ihren Träumen verfolgt hätten um sich ihre Opfer gefügig zu machen. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich erwartet, dass du mehr als nur meine Gesellschaft willst.“ Er versuchte so emotionslos wie möglich zu klingen, aber dem Grafen war die Enttäuschung, die in dieser Aussage lag, nicht entgangen. „Wäre dir lieber, wenn ich mehr verlangen würde?“, hauchte er ihm leise ins Ohr, zu dem er sich wieder hinuntergebeugt hatte. Dabei kamen in dem Rothaarigen wieder diese Traumbilder auf, in denen er sein Verlangen nicht mehr unter Kontrolle hatte und sich dem anderen hingab. Ein weiteres Mal fühlte er sich ertappt. Die Röte schlich sich in sein Gesicht und er wollte sich abwenden, wurde aber von einer Hand davon abgehalten. „Ich kenne deine Gedanken. Es gibt nichts, das dir peinlich sein müsste.“, raunte ihm der Vampir verführerisch zu und küsste seinen Hals. Ihm war, als spürte er die Fangzähne, die über seine Haut kratzten. Reflexartig griff er mit einer Hand in diese etwas längeren Haare und hielt ihn fest. Bei genauerer Betrachtung fiel ihm auf, dass sie gar nicht schwarz waren, wie er vermutet hatte, sondern so einen dunklen braunen Ton hatten, der schon fast schwarz wirkte. Er zog den Kopf des Größeren ein wenig von seinem Hals weg um zu verhindern, dass der womöglich zubiss. Das wollte er nicht. Zumindest nicht jetzt. „Warte...“, keuchte er etwas ängstlich auf. Der andere könnte ihn ganz einfach überwältigen, denn immerhin hatte er keine Waffe um sich zu wehren. Außerdem war er diesem Geschöpf der Nacht sowieso schon verfallen. Zuerst musste er seinen Mut wieder zusammenkriegen, also atmete er nochmals tief durch. Dann setzte er an sich dem anderen zu erklären: „Ich werde die Ewigkeit mit dir verbringen, aber…“ Wieder brach er ab. Es kostete ihn so viel Überwindung, dass er es letztendlich nur andeuten konnte: „Bevor du aus mir einen Vampir machst, möchte ich dich gerne spüren.“ Kira wusste ganz genau, worauf der Junge vor ihm anspielte. Dieses Verlangen konnte er schon riechen, denn der Duft von Blut, das in Wallung geraten ist, war für jeden Vampir wie eine Droge. Es machte ihn süchtig und er wollte mehr davon. Auf einmal fühlte er die warmen Lippen seines Opfers an seinem Ohr, wie sie leicht darüber strichen und dann an seinem Ohrläppchen saugten. Seine Arme legten sich automatisch um diesen jungen Körper und drückten ihn Besitz ergreifend an sich. Aber plötzlich hörte er die Stimme des Rothaarigen ganz nah an seinem Ohr, die so seltsam ernst klang: „Sag mir, warum du mich ausgesucht hast. Wieso soll gerade ich die Ewigkeit mit dir verbringen?“ Der Graf seufzte leise, hatte er doch gehofft, dass dieses Thema nie wieder aufkommen würde. Und besonders in so einem Augenblick zerstörte eine solche Frage die Stimmung. Dennoch fing er an es dem Kleineren zu erzählen: „Es sind deine blutroten Haare. Egal, wo du hingehen würdest, Vampire würden dich verfolgen. Jeder von ihnen wäre darauf aus, dich zu besitzen.“ „Warum?“ „Weil sie von diesem Rot angezogen werden.“ Er ließ von seinem Opfer wieder ab, legte jedoch eine Hand an dessen Wange und griff nach einer dieser Haarsträhnen, die er um seine Finger wickelte. „So schön wie Blut. Und Blut macht einen Vampir erst aus.“ Ran beobachtete das Gesicht des anderen ganz genau, merkte somit, wie der Graf ein wenig verträumt auf diese Haarsträhne zwischen seinen Fingern blickte. „Warum willst du mich nicht besitzen? Wieso willst du nur meine Gesellschaft?“ „Es ist schon einige Jahre her, da traf ich in der Nähe einen kleinen Jungen. Er hatte dieselbe Farbe in den Haaren und er zog mich damit irgendwie in seinen Bann. Seine Familie machte mit ihm Urlaub. Sie genossen tagsüber die Sonne und nur selten waren sie noch draußen unterwegs, wenn ich bereits auf den Straßen war. Sonst teilte er sich ein Zimmer mit seiner kleinen Schwester. Ich besuchte ihn immer wieder, betrachtete diese roten Haare und fragte mich oft genug, wie so etwas möglich sein konnte.“ Diese Strähne wurde uninteressant und er legte seine Hand wieder an das jüngere Gesicht, schaute dem Jungen in die Augen, welche wie zwei Amethyste im Kerzenschein funkelten. „Meine Magie als Vampir machte es mir möglich in seine Träume einzudringen. Er hatte keine Angst vor mir, obwohl er mich nie genau sehen konnte. Ich wollte einfach nicht, dass er womöglich dann doch Angst bekommen würde…“ Doch auf einmal legte sich ein Finger auf seinen Mund. Diese Wärme, die von dem jungen Körper ausging, erzeugte den Eindruck, dass er bald in Flammen aufgehen müsste. So heiß wurde ihm inzwischen schon, auch wenn sich seine Haut für den anderen immer noch genauso kühl anfühlte. „Du warst das?“, wisperte da eine Stimme so leise in den Raum, dass sie durch das Schreien der Eule außerhalb der Burg beinahe übertönt wurde. Kira konnte in dem Moment nur ein Nicken andeuten, denn der Blick des anderen hielt ihn gefangen. „Deshalb hatte ich gestern keine Angst“, stellte Ran, scheinbar abschließend, fest und griff mit einer Hand nach dem Mantel des Größeren. Er zog ihn schwungvoll zu sich nach unten direkt in einen Kuss, denn nun hatte er seine Antworten und er konnte sich auf den Augenblick konzentrieren. Alles andere wurde unwichtig. Das einzige, was noch für ihn zählte, war dieser Mann, mit dem er bald die Ewigkeit verbringen würde. Allerdings unterbrach der Graf diesen Kuss schon bald wieder und küsste sich einen Weg zu einem Ohr seines Opfers. „Ungeduldig?“, raunte er hinein und ließ seinen Atem noch die empfindliche Haut streifen, sodass dem Jüngeren ein Schauer über den Rücken lief. „Kira...“, hauchte der Rothaarige, versuchte sich noch immer unter Kontrolle zu halten, auch wenn sein Körper sich schon langsam selbstständig machte und sich an diesen geheimnisvollen Mann drückte. Eine Frage tauchte da noch in seinem Kopf auf und er wollte sie loswerden: „Vampire können doch in Menschen dieses Verlangen auslösen... Du...“ Aber da spürte er die Fingerspitzen des anderen, die sich auf seine Lippen legten, sanft etwas darüber strichen. „Ich habe nichts dergleichen getan. Außerdem machen das die anderen meist dann, wenn sie Verlangen in einem Menschen nur auf diese Art auslösen können...“ Seine Lippen wanderten vom Ohr hinab zum Hals, wurden dort aber von etwas Stoff am Fortsetzen gehindert. Darum begann er langsam das Hemd dieses Menschen von oben herab zu öffnen. Die freiwerdende Haut darunter war ungewöhnlich hell für einen Sterblichen, was ihm sehr gut gefiel. Dann würde es bei ihm auch nicht weiter auffallen, wenn er zu einem Vampir würde. „Das ist nicht deine Magie?“, fragte Ran ein wenig irritiert nach. Kira stand so nah vor ihm, war gerade so vertieft darin seinen Oberkörper freizulegen und ihn eingehend zu betrachten, dass er kaum mitbekommen hatte, dass mit ihm gesprochen wurde. Er blinzelte kurz, blickte wieder in diese reinen Amethyste und meinte: „Soll ich dir meine Magie zeigen?“, dabei grinste er auf einmal, „Wenn ich dein Verlangen, das ohnehin schon da ist, noch weiter steigere...“ Er ließ seine Worte kurz wirken, merkte wie dem anderen die Röte ins Gesicht schoss und setzte fort: „dann wäre die Gefahr, dass du mir innerlich verbrennst, sehr groß.“ Ein mehrdeutiges Grinsen und ein kurzes Zwinkern zeigten dem Jungen an, dass er es sehr wohl richtig verstanden hatte. Aber mittlerweile war es ihm schon egal geworden. Er konnte sich denken, woher dieses Verlangen kam, wollte jedoch nicht weiter darüber nachdenken. Deshalb drückte er den anderen auf knappe Distanz und fing an ihm erst den Mantel von den Schultern zu schieben. Danach machte er sich daran das Hemd ganz aufzuknöpfen. Der Graf ließ dies nur zu gerne mit sich machen, zog sich dann dieses Kleidungsstück ganz aus und warf es achtlos auf den Boden. Anschließend küsste er seinen rothaarigen Schatz einmal mehr, forderte ihn zu einem neuen Gefecht ihrer Zungen heraus. So konnte er den Jüngeren etwas nach hinten drängen, bis Ran mit dem Rücken anstieß. Er dachte, es wäre eine Wand, aber es war die Tür in einen Nebenraum. Kira machte diese auf, beendete dabei den Kuss und drückte seinen Süßen ein wenig nach hinten in diesen anderen Raum. Der Rothaarige strauchelte und hatte Mühe sich auf den Beinen zu halten. Als er sich wieder gefangen hatte, schaute er sich erstmal in diesem Zimmer um. Ein paar Fackeln erzeugten ein angenehmes Licht. Sein Blick fiel jedoch gleich auf dieses große Bett, das im Raum an einer Wand stand. Das tiefrote Bettlaken und die Kissen schauten besonders einladend aus. Links und rechts davon befand sich je ein Nachtkästchen, auf denen noch Kerzen brannten. „Noch kannst du zurück...“, hauchte ihm der Vampir ins Ohr, blies absichtlich ein wenig über den freigelegten Hals und zog dem anderen das Hemd ganz aus. Das war jetzt sowieso überflüssig geworden und störte bei ihren weiteren Aktivitäten ohnehin. Seine Hände glitten über diesen verführerischen Körper. Mit den Fingerspitzen strich er an den Seiten des anderen entlang, verursachte eine Gänsehaut auf diesem Körper, der so nah vor seinem war. „Kann ich eben nicht“ Ran wusste genau, was er tat und auch, dass es für ihn keine Möglichkeit mehr geben würde aufzuhören, aber er es nicht mehr wollte. Er griff nach diesen Händen, zog sie etwas mehr um seinen Körper herum, sodass er den anderen an seinem Rücken spüren konnte. Seine Finger strichen spielerisch über die Hände, die nun auf seinem Oberkörper lagen. Die eine auf dem Bauch, die andere etwas höher an seiner Brust. Der Atem des Vampirs war für ihn deutlich zu spüren. Dass seine Hände ein wenig über die Haut strichen, hatte er ja in gewisser Weise provoziert. Es war fast schon andächtig, als hätte er Angst diesen Körper zu beschädigen. „Wenn es dein Wunsch ist, lasse ich dich auch gehen. Ich will, dass du freiwillig hier bleibst.“, raunte ihm diese tiefe Stimme ins Ohr. Darauf musste er kurz lachen, bevor er sich in den Armen des anderen umdrehte und ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen drückte. „Trotzdem kann ich nicht weg, weil ich gar nicht will“, flüsterte er leise, weil es ihm doch ein wenig peinlich war. Um zu verhindern, dass der Graf noch etwas sagen würde, streckte er sich etwas und küsste ihn. Die Arme, die nun auf seinem Rücken lagen, drückten ihn noch mehr an diesen kühlen Körper, der langsam wärmer wurde. Er merkte gar nicht, wie ihn Kira hochhob und zum Bett hinüber trug. Erst als sich der Griff seiner Arme lockerte und Ran mit einem Mal auf dem Bett landete, realisierte er es und ihr Kuss wurde unterbrochen. Der Dunkelhaarige blickte hinunter, beobachtete, wie sein Opfer spielerisch versuchte ein wenig von ihm wegzukommen. Den linken Fuß bekam er gerade noch zu fassen und hielt ihn auch eisern fest. Er kam zu ihm aufs Bett, krabbelte näher heran und ließ ihn dabei auch wieder los. „Ich hoffe, ich habe nicht zu fest zugepackt. Das kann ich nicht immer richtig abschätzen.“ Entschuldigend küsste er die Brust seines Opfers federleicht und arbeitete sich so hinauf zu dem Gesicht, in welchem schon die ersten roten Haarsträhnen klebten. „Du könntest es wieder gut machen“, grinste ihn der Jüngere an, der bereits schwer atmend auf diesem tiefroten Laken lag, das mit seinen Haaren zu verschmelzen schien. Einen Unterschied hätte Kira wohl nicht mehr gesehen, aber das war auch so nebensächlich. Viel lieber küsste er den Jungen, der da so verführerisch aussah. Dabei glitt seine Rechte über die blasse Haut der Brust hinunter zum Bauch. Seine Finger suchten sich einen Weg, verursachten eine Gänsehaut, die bestimmt in dem leckeren Körper ein zusätzliches Kribbeln auslösen würde. Auch dieser Kuss fand ein Ende und der Graf zog es vor, diesen willigen Körper unter sich nun mit seinen Lippen ausführlich zu erkunden. Inzwischen war sein Verlangen nach dem Blut des anderen irgendwo in seinem Inneren verschwunden. Viel wichtiger war ihm jetzt sein sexuelles Verlangen zu stillen, denn dieses wurde von dem Keuchen des Jüngeren weiter angetrieben. Dessen Brust hob und senkte sich bereits sehr schnell und er hatte Mühe genügend Sauerstoff in seine Lungen zu bekommen. Dennoch, oder vielleicht gerade deshalb, setzte der Vampir sein Tun fort. Sein Weg führte ihn über den Hals und die Brust bis hin zum Bauch, über den seine Zunge eine feuchte Spur zog. Langsam wurde das Keuchen zu einem Stöhnen, das anfangs noch sehr zaghaft klang. Während der Graf immer wieder den Bauch küsste, der ihm schon auffordernd entgegengestreckt wurde, öffnete er die Hose seines Liebhabers, befreite dessen Erregung aus der Enge. Das störende Kleidungsstück konnte gleich ganz verschwinden und landete irgendwo unbeachtet auf dem Boden. „Ahhh... Kira!“, stöhnte Ran auf. Er krallte eine Hand in die dunkelbraunen Haare des anderen, zog ihn an diesen nach oben direkt in einen Kuss hinein. Dabei glitt Kiras rechtes Bein zwischen die seines Opfers und übte unabsichtlicher Weise etwas Druck auf dessen Härte aus. Mit einem lauten Stöhnen warf der Jüngere seinen Kopf in den Nacken, unterbrach so den Kuss und bot dem anderen seinen Hals so wunderbar dar, dass der nur knapp der Versuchung hinein zu beißen widerstehen konnte. Stattdessen leckte er über den Kehlkopf und bewegte sein Bein etwas um den anderen noch lauter werden zu lassen. Doch auf einmal schaffte es der Rothaarige sich etwas unter Kontrolle zu kriegen. Lustvoll blickte er auf in diese dunklen Augen und drohte ein weiteres Mal darin zu versinken. Er riss sich zusammen und küsste den Vampir lediglich heiß und verlangend, schaffte es Kiras gesamte Aufmerksamkeit darauf zu lenken und ihn zu überlisten. Schon im nächsten Augenblick nutzte er seine Chance und drehte sich mit dem anderen so, dass der Graf nun unter ihm auf dem tiefroten Laken lag und er ihn seinerseits verwöhnen konnte. Ihr Zungengefecht fand ein Ende und Ran küsste sich einen Weg über das Kinn und den Hals hinunter. „Ran... Das musst du nicht...“, keuchte sein Geliebter auf, denn nun lag eines von Rans Beinen zwischen den seinen und stimulierte mit sanftem Druck seine Erektion. Aber der Jüngere setzte seinen Weg fort. Er gelangte an die Stelle an Kiras Hals, wo zwei kleinere Wunden zu sehen waren. Sie zeigten, dass der Graf tatsächlich ein Vampir war, oder ihn zumindest einer gebissen hatte. Kurz musste der Rothaarige schlucken, doch er schloss die Augen, dachte nicht weiter über irgendwas nach, sondern handelte. Seine Lippen schlossen sich um diese besondere Stelle und er saugte etwas an der Haut. Als er davon abließ, blieb ein roter Fleck zurück. Danach wanderte er tiefer, küsste sich einen Weg über die Brust, verwöhnte dort die Brustwarzen des Grafen besonders ausgiebig. Dafür setzte er auf der einen Seite seine Lippen ein, auf der anderen strichen seine Finger über diese erogene Zone. Kurz darauf vertauschte er seine Lippen mit den Fingern, verwöhnte beide Seiten gleichermaßen. Der Vampir konnte nicht abstreiten, dass ihm dieses Spiel gefiel und ihn gerade ein Sterblicher wahnsinnig machte. Jedoch wünschte er sich allmählich, dass dieser Mensch tiefer ginge und ihn nicht so lange quälen würde. Innerlich lachte er kurz darüber, denn sonst war er es immer, der seine Opfer quälte, bis sie schon um Gnade bettelten. Auf einmal riss ihn ein enormes Lustgefühl aus seinen Gedanken heraus und er stöhnte laut auf. Erst wusste er nicht, wie ihm geschah, aber er realisierte sehr schnell, dass Ran ihn eben gebissen hatte. Zwar war er noch kein Vampir und demnach floss auch kein Blut, aber dieses Gefühl war für Kira ein viel zu seltener Genuss. Indes kümmerte sich sein Liebhaber schon um sein letztes Kleidungsstück, streifte diese schwarze Hose über die langen Beine hinunter und warf sie auf den Boden. Er schaute sich den Älteren genau an, wollte jedes kleine Detail in sich aufnehmen. Diese helle Haut, der verführerische Blick und auch diese Hand, die ihm entgegengestreckt wurde. Diese ergriff er nicht, sondern krabbelte über den Mann, der ihn zu sich holen wollte. „Würdest du...?“, wisperte Ran dem anderen entgegen und blickte ihn so voller Verlangen an, dass dieser nur kurz nickte. Daraufhin legte er sich nun wieder aufs Bett neben den Grafen. „Dreh dich um“, flüsterte Kira, der ihn eingehend musterte. Ein wenig verwundert schaute ihn sein Liebhaber an, woraufhin er sich zu ihm beugte und seine Lippen mit einem Kuss versiegelte. Seine Hände wanderten über diesen sterblichen Körper und deuteten Ran, dass er sich auf den Bauch drehen solle. Sie lösten ihre Lippen voneinander und der Rothaarige blickte ein wenig verunsichert auf in diese dunklen Seelenspiegel. „Keine Sorge. Es wird dir gefallen.“, hauchte sein Gegenüber und dieses unwiderstehliche Lächeln zeigte sich auf den Lippen des Grafen. Darum tat der Jüngere wie ihm geheißen und drehte sich um. Jedoch machte ihm der Vampir klar, dass sich hinknien sollte, was er etwas zögerlich auch tat. Da spürte er eine gewiefte Zunge, die seine Wirbelsäule entlang glitt und vereinzelte Schweißtropfen fortleckte. Mit einer Hand griff Kira derweil auf das Nachtkästchen, holte von diesem ein gut duftendes Öl und legte die Schale unweit von sich und seinem Liebhaber aufs Bett. Dann begann er an der weichen Haut des Rückens zu knabbern, strich mit seinen Fangzähnen mehrmals darüber und auch seine Hände blieben nicht untätig. Diese kneteten den knackigen Hintern seines Opfers und Rans Stöhnen kam schon fast pausenlos. Der Dunkelhaarige verteilte etwas von dem Öl auf seiner Hand, benetzte seine Finger ausreichend damit, denn er wollte seinem Süßen auf keinen Fall zu große Schmerzen bereiten. Als er genügend aufgetragen hatte, fuhr er mit beiden Händen über diese eleganten Beine. Während die eine ihren Weg über den Rücken fortsetzte, fand die anderen den verborgenen Eingang in den willigen Körper. Erst umspielte er diesen mit seinen Fingern, verteilte so das Öl. Ab und zu glitt er mit einem Finger hinein, machte es seinem Opfer so leichter sich daran zu gewöhnen. Der Rothaarige versuchte, so gut es ihm möglich war, sich zu entspannen, wollte sich auf keinen Fall verkrampfen, da dies womöglich Schmerzen verursachen könnte. Kira wusste ganz genau, was er da tat und er machte es mit so unglaublich viel Gefühl, wie man es wohl nicht von einem Wesen der Nacht erwartet hätte. Letztendlich verschwand einer seiner Finger ganz im Körper seines Liebsten, der hatte dies aber schon fast nicht bemerkt. Schmerz war keiner da gewesen, aber ein Verlangen nach mehr kam unweigerlich auf. „Mach weiter!“, versuchte er von seinem Gönner zu verlangen, aber es ging in seinem andauernden Stöhnen unter. Dennoch war es für den Grafen nicht schwer zu verstehen, denn er kannte ja die Gedanken und Wünsche seines Süßen. Diese wollte er ihm auch erfüllen. Er führte noch einen zweiten und später auch einen dritten Finger in den Körper ein, wollte damit erreichen, dass Ran sich an dieses Gefühl ausgefüllt zu sein gewöhnen konnte. Diesen interessierte es herzlich wenig, was der andere erreichen wollte, denn er drängte sich diesen Fingern schon verlangend entgegen, wollte noch mehr spüren. Das ließ sich der Vampir dann nicht entgehen. Schließlich war er selbst schon erregt genug, auch wenn man es ihm weniger angemerkt hätte. Darum entfernte er seine Finger und setzte schon einen Moment später seine Erektion an dieser engen Pforte an. Stück für Stück drang er vor, wollte Ran nicht überfordern. Aber dem war das viel zu langsam und er drückte seinen Hintern dem anderen etwas mehr entgegen, nahm somit den Penis des Vampirs schneller in sich auf. Doch überrascht von diesem unglaublichen Gefühl stöhnte er laut und ungehalten auf, richtete sogar seinen Oberkörper auf, sodass er Kira an seinem Rücken spüren konnte. „Immer langsam“, raunte ihm diese tiefe Stimme ins Ohr. Zwei Arme schlangen sich um seinen Körper und hielten ihn fest, wollten verhindern, dass er irgendwelche Bewegungen unternahm. Für den Grafen war dieses Gefühl eben auch überraschend schnell gekommen und er musste sich erst wieder unter Kontrolle kriegen. „Kira...“, erklang da diese lustdurchtränkte Stimme, „Beiß ruhig zu, wenn du willst“ „Bist du dir sicher?“ Auch seine Stimme war voller Erregung und er brachte mit Mühe etwas halbwegs verständlich raus. Er küsste den Nacken, der ihm so schön dargeboten wurde und kratzte mit seinen Zähnen darüber. „Saug mir... Ahhhh... das Blut aus... Mach mich... zu deinem... Ahhh... Eigentum“ Das mehrmalige Stöhnen, das seine Antwort immer wieder unterbrach, machte es so viel reizvoller für den Grafen. Dieser begann nun in den Körper vor sich zu stoßen. Erst langsam und dann steigerte er das Tempo. Dann irgendwann überkam es ihn einfach so und er biss sich an dem verführerischen Hals seines Opfers fest. Während er ihm das Blut aus dem Körper saugte, bewegte er sich immer weiter, legte sogar noch seine Hand an die Erregung des Rothaarigen um ihn auf seinen Höhepunkt zu zutreiben. Rans Stöhnen erfüllte den gesamten Raum und mischte sich mit dem Schlucken des Vampirs, der gar nicht mehr von ihm ablassen konnte. Es auch nicht mehr wollte. Er pumpte das Glied in seiner Hand, bis sein Liebhaber nicht mehr konnte und seinen Orgasmus schon herausschreien musste. Dabei hielt er mit seinen stoßenden Bewegungen inne. Im nächsten Moment saugte ihm Kira den letzten Tropfen Blut aus dem Körper, der daraufhin schlaff in seinen Armen hing. Er leckte noch kurz über die Stelle um sicher zu gehen, dass er nichts vergessen hatte. Danach biss er in sein Handgelenk, erwischte genau, wie von ihm beabsichtigt, die Hauptschlagader und ließ etwas von der roten Flüssigkeit auf die leicht geöffneten Lippen seines Süßen tropfen. Er drückte sein Handgelenk auf diesen verführerischen Mund und flüsterte dem anderen leise ins Ohr: „Trink!“ Wie auf Kommando, als hätte er nur darauf gewartet, leckte Rans Zunge das Blut weg. Es dauerte ein wenig, aber seine Kraft kehrte zurück. Er griff nach dem Arm um ihn festzuhalten und um diese kostbare rote Flüssigkeit herauszusaugen. Das erregte den Grafen noch zusätzlich, der seine Bewegungen wieder aufnahm, die er zuvor unterbrochen hatte und so mit einem schnelleren Tempo in den Körper stieß. Nach einigen Augenblicken gelangte auch er laut stöhnend zu seinem Höhepunkt. Sein Geliebter hatte seinen Arm wieder freigegeben und sank nun erschöpft in die Kissen. Der Graf folgte ihm sogleich, denn es hatte ihn ebenfalls einiges an Kraft gekostet. Vollkommen fertig bewegten sie sich anfangs gar nicht, sondern versuchten ihre Atmung und den vermeintlichen Herzschlag, wenn man es einen nennen wollte, unter Kontrolle zu bekommen. Einige Zeit verging, bis sich beide wieder halbwegs gefangen hatten und Kira die Verbindung zwischen ihren Körpern löste. Er legte sich mit dem Rücken aufs Bett und sein rothaariger Liebhaber kuschelte sich an ihn. In dem Moment fiel ihm auf, dass diese roten Haare seines Süßen viel zu sehr leuchteten um mit Blut verglichen zu werden. Sie hatten ihren ganz eigenen Farbton. Eine ganze Weile lagen sie einfach nur da. „Du solltest noch in dieser Nacht töten...“, stellte der Dunkelhaarige irgendwann fest. Ein wenig überrascht schaute ihn der Jüngere an, wusste nicht so recht, was er jetzt darauf sagen sollte. „Muss das wirklich sein?“, fragte er dann doch. „Jetzt bist du ein Vampir, Ran. Du musst anderen das Blut aussaugen und sie meist sogar töten.“, erklärte er ihm wie ein Vater, der seinem Sohn eben etwas Wichtiges verraten würde. Er gab seinem Liebsten einen kleinen Kuss und stand anschließend auf. Ran tat es ihm gleich, auch wenn ihm momentan nicht danach war jemanden eiskalt umzubringen, aber das würde nun sein Leben sein. ~~~~~~~~~~~~~~~~ Vielleicht macht sich jemand die Mühe für eine Rückmeldung? *lieb durch die Runde guck* Kapitel 2: Desire ----------------- Titel: Pure Passion 2/3 Autor: Neko_Kotori Disclaimer: Von den Charakteren gehört nur einer mir, verdien aber kein Geld damit.. Muss ja nicht sein, freu mich, wenn es jemand liest. Genre: ja, was denn nun... Shonen-Ai, Crossover Pairing: das hat sich nicht geändert *smile* Kommentar: hier nun der 2. Teil... aber mit dem 3. wart ich vorerst noch *smile* Ich will ja wissen, ob es überhaupt jemand interessiert ~~~~~~~~~ An einem Sommerabend zogen am Himmel dunkle Wolken auf, die einem die Sicht auf die Sonne verwehrten. Der Wind hob sich bedrohlich und pfiff durch alte Häuserritzen. Es blitzte und donnerte, aber dennoch fiel kein Regen. In einem kleinen Ort an der Steilküste hatten sich längst alle in ihre Häuser zurückgezogen. Die Bewohner fürchteten ein solches Wetter und besonders in dieser Nacht wirkte es noch unheimlicher als sonst. Doch genau an diesem Tag verschlug es drei Fremde in diese ruhige Gegend. Sie erreichten den Gasthof, als das Wetter so seltsam ungemütlich wurde. Drinnen erkundigten sie sich nach der alten Burg, die ein wenig außerhalb genau an den steilen Klippen lag. Der Wirt wusste erst nicht, ob er es wirklich erzählen sollte, schilderte dann aber doch diesen unbekannten Leuten die Legenden, die man sich über die Burg des Grafen Sakuya erzählte. ~~~~ Rückblende Einige Tage zuvor. Man sichtete einen seltsamen Schatten, der um die Burg herumschweifte. In der Nacht konnte man das Heulen eines Wolfes sehr weit hören. Aber nichts im Vergleich zu dem, was sich in dem alten Gemäuer ereignen sollte. Dort hallte durch die leeren Räume ein merkwürdiges Knarren und kurz darauf ertönte ein lauter Knall. Es klang, als wäre etwas Größeres auf den Boden gefallen. All das kam aus dem Keller. Dem Ganzen folgten Schritte, die auf dem steinernen Boden sehr gut zu hören waren. Dann knarrte eine Tür, die sich scheinbar öffnete. Es war der Eingang zum Keller gewesen und eine Gestalt trat eben heraus. Ein Wolf lief auf ihn zu, stoppte vor ihm und machte wie ein braver Hund Platz. Sein Aussehen veränderte sich und wurde menschlich. In der Dunkelheit hätte jedoch niemand etwas erkannt. Da ertönte auf einmal diese tiefe Stimme: „Wo ist er?“ Emotionslos und kalt wirkte es, aber es hatte etwas an sich, das jeden erschaudern lassen konnte. Das dunkle Wesen, das sich aus der Form des Wolfes gebildet hatte, deutete eine Verbeugung an. Eine männliche Stimme antwortete: „Verzeiht… Er ist schon vor langem gegangen. Ich habe noch versucht ihn aufzuhalten, aber…“ „Das hättest du nicht gekonnt.“ „Ein Jahr nach diesem Tag erhob er sich und sagte, er hätte Durst. Als er von seinem Streifzug zurückgekommen ist, zog er sich in Euer Arbeitszimmer zurück. Später hat er mir das hier für Euch gegeben und gesagt, wenn Ihr eines Tages aufwacht, solle ich es Euch geben.“ Dabei übergab er dem anderen etwas, das vielleicht für seinen Herrn wichtig sein könnte. Er wusste es nicht, wollte es auch gar nicht wissen. Das war eine Angelegenheit, die ihn nichts anging. „Du kannst gehen.“, sagte diese tiefe Stimme. Der Diener verbeugte sich noch kurz und verschwand wieder in den Schatten, die in diesem Gemäuer vorherrschten. Einzig der Mond brachte etwas Licht herein und zeichnete diese männliche Gestalt ab, die ein Pergament ausrollte. ~~~~ Rückblende Ende Die drei Freunde beschlossen sich dieses dunkle Gemäuer noch in dieser Nacht anzusehen. Es ließ sie einfach nicht los, dass gerade diese Burg, die nicht besonders groß zu sein schien, in letzter Zeit so oft erwähnt wurde. In vielen Zeitungen, aber auch im Fernsehen wurde davon berichtet, dass ein besonders angesagtes Model an diesem Gebäude interessiert war. Sie verehrten diese Person und wollten verstehen, was denn so interessant war. Es war schon spät, als sie aufbrachen und der Wirt versuchte sie noch zu überzeugen, dass es gefährlich sei, aber davon wollten sie nichts hören. „Wir haben doch die Taschenlampen und auch sonst sind wir gut vorbereitet. Uns kann nichts überraschen.“, kommentierte einer von ihnen die Situation und machte sich schon auf den Weg. Draußen war es noch immer stürmisch und auch Blitze zuckten über den Himmel. Dennoch eilten sie in Richtung dieser mysteriösen Burg, von der sie bisher kaum etwas wussten. Eine innere Kraft schien sie anzutreiben und sie waren felsenfest davon überzeugt das Richtige zu tun. Als sie das alte Gemäuer erreichten, hörten sie das Heulen eines Wolfes, das von gar nicht so weit weg kam. Einem wurde langsam mulmig zumute und er fragte deutlich verunsichert: „Seid ihr euch sicher, dass ihr das durchziehen wollt?“ „Klar! Wir wollen doch wissen, was an diesem Teil da so interessant ist, dass er das unbedingt kaufen will. Und wenn wir rauskriegen, wie er da rankommt, wird er sich bestimmt erkenntlich zeigen.“, grinste der Größte von ihnen. Er konnte sich schon richtig ausmalen, dass ihr großer Schwarm alles dafür tun würde, wenn sie ihm die wichtigen Informationen bringen. Der Gedanke allein ließ auch die anderen überzeugt nicken. Somit beschlossen sie sich drinnen umzusehen. Jeder von ihnen hielt eine Taschenlampe in der Hand und sie betraten das Gebäude. Drinnen war es dunkel. Nur die Blitze, welche draußen immer wieder diesen dunklen Tag erhellten, schufen auch hier ab und zu etwas Licht. Doch das ließ es gespenstisch wirken. Die vielen Möbelstücke, an denen sich Spinnweben rankten, erweckten den Eindruck, dass, seit der Graf damals verstorben war, niemand mehr etwas verändert hatte. Die Menschen im angrenzenden Dorf waren wirklich dumm, dachten sich die drei Fremden. Sie teilten sich auf. Einer wollte im Keller nachsehen, der andere sollte sich im Erdgeschoß umschauen und den Kleinsten schickten sie hinauf ins obere Stockwerk. Dort würde es für ihn weniger gefährlich, erklärten sie ihm, weshalb er ohne Diskussion über die Treppe nach oben verschwand. Der Weg nach unten war durch eine Holztür versperrt. Er ging darauf zu und hörte wieder dieses Heulen, das ihm aus schlechten Horrorfilmen nur zu gut bekannt war. Innerlich lachte er, setzte aber unbeirrt sein Tun fort und wollte eben die Türe öffnen, als ihn plötzlich etwas von hinten packte. Etwas war auf seinem Mund, weshalb schreien unmöglich war und wehren konnte er sich nicht, da alles so überraschend schnell passierte. Dann spürte er nur noch diesen stechenden Schmerz am Hals und langsam hüllte ihn eine vollkommene Dunkelheit ein. Das einzige, was er noch mitbekam, war ein Geräusch, das ihm wie ein Schlucken erschien. Inzwischen hatte der zweite schon das gemütliche Wohnzimmer erreicht. Dort stand ein Klavierflügel mit einigen Kerzen drauf. Es schien fast so, als wäre der Raum fluchtartig verlassen worden. „Ein toll eingerichtetes Haus und keiner der Dorfbewohner wollte auch nur ein Teil davon haben?“, fragte sich der junge Mann und blickte sich um. Irgendwie wollte er schon wissen, was in den oberen Stockwerken dann noch zu sehen war. Immerhin war der Jüngste zuvor dorthin marschiert und hat seitdem keinen Mucks mehr von sich gegeben. Doch auf einmal konnte er sich nicht mehr bewegen. Er versuchte es zwar, aber irgendwas hielt ihn eisern fest. Zumindest kam es ihm so vor. Genauso unerwartet, wie diese Bewegungsunfähigkeit, war da aus heiterem Himmel dieser Schmerz an seinem Hals. Alles ging so schnell, dass er noch nicht einmal fähig war zu schreien. Eine dunkle Gestalt war hinter ihm und hielt schon kurz darauf den schlaffen Körper in seinen Armen. In dem Moment kam der Jüngste der drei in den Raum und blieb erschrocken an der Tür stehen. Er sah nur diesen Schatten, der einem Menschen ähnelte. Ob Mann oder Frau hätte er nicht entscheiden können, war ihm aber auch egal. Dieses Wesen, das er dort erblickte, warf den Körper seines Freundes einfach achtlos zur Seite und kam langsam auf ihn zu. Ein weiteres Mal blitzte es und in diesem Moment konnte er ansatzweise ein männliches Gesicht erkennen. Die Fangzähne eines Vampirs, wie man es aus Filmen kannte, dachte er, hätte er sich eingebildet. Aber das Blut, das von diesen herunterperlte, war er sich sicher, stammte von seinem Bekannten. „Du brauchst keine Angst haben. Ich werde dir nichts tun.“, erklang da diese tiefe Stimme und seltsamerweise beruhigte ihn das wirklich ein wenig. Diese dunkle Gestalt stand kurz darauf vor ihm. Noch immer war er nicht fähig etwas zu tun oder zu sagen. Alle Lebensgeister schienen ihn verlassen zu haben. Da fühlte er etwas an seiner Wange. Es war ein weicher Stoff, wie der von manchen Handschuhen. Was auch immer es war, strich sanft ein paar seiner Haare hinters Ohr zurück. Irgendwie schaffte er es seine Sprache wieder zu finden: „Was wollen Sie? Wer sind Sie?“ „Keine Angst. Hilf mir ihn zu finden und ich lasse dich einfach laufen.“, hauchte ihm eine männliche Stimme entgegen, die ihm eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Dennoch verstand er kein Wort. Ein weiterer Blitz zuckte über den Himmel und er konnte deutlich ein blasses Gesicht ausmachen, das sich zu ihm hinunterbeugte. „Beschaffe mir Informationen über Ran und du kannst wieder gehen.“, forderte dieser Mann und ließ von ihm ab. Er rief einmal laut „Renfield!“, und trat ein wenig zurück. Kurze Zeit später kam ein anderer Mann in den Raum gerannt. Er hatte eine Fackel in der Hand, weshalb ein wenig Licht dem Jungen zeigte, dass die beiden Männer etwas altmodisch gekleidet waren. Die Fackel wurde in eine eigens dafür vorgesehene Halterung an der Wand gesteckt und der Mann trat nun zu seinem Herrn heran. „Renfield wird dich ins Dorf begleiten. So viel ich weiß, habt ihr auf eurem Laptop einige interessante Daten abgespeichert. Wie etwa eine Fan-Homepage von ihm. Vor allem will ich wissen, wo er sich aufhält.“ „Aber…“, stotterte der Junge, er hatte schon begriffen, um wen es überhaupt ging, „Das weiß niemand. Er hat zwar Foto - Shootings, aber wann er wo als Model arbeitet, kommt nie in die Öffentlichkeit. Lediglich die fertigen Bilder werden dann überall abgelichtet und verbreitet.“ „Bring mir einfach sämtliche Informationen, die ihr über ihn habt.“, sagte diese tiefe Stimme nochmals und sie duldete keinen Widerspruch. Eine abwinkende Handbewegung dieses Mannes deutete dem anderen an mit dem Jungen zu verschwinden. Als sie fast aus der Tür waren, erklang nochmals diese melodische Stimme: „Und Michel… Lass dir nicht einfallen abhauen zu wollen. Renfield läuft schneller als du.“ Damit schob ihn der Mann auch schon hinaus ins Freie. Dort setzte eben der Regen ein. Klitschnass erreichten sie den Gasthof im kleinen Ort. Michel wrang erstmal seine langen Haare aus und machte sich dann mit diesem Fremden auf den Weg zu seinem Zimmer. Der Wirt hatte sie bemerkt und trat aus der Stube heraus. „Wo hast du denn deine beiden Freunde gelassen? Und wer ist der?“, fragte der ältere Mann mit den gräulichen Haaren und deutete dabei auf Renfield. „Die beiden haben mich hergeschickt, damit ich etwas hole. Und das ist… Martin. Er wollte ursprünglich gar nicht herkommen.“, log der Junge richtig perfekt. Niemand hätte ihm angemerkt, dass kein Wort davon der Wahrheit entsprach. Auch wenn er dazwischen kurz geschwiegen hatte, machte es seine Aussage nicht minder glaubwürdig. Einige Minuten später waren sie im Zimmer der Freunde angekommen und er holte die Laptoptasche heraus. Diese reichte er dem Größeren und meinte: „Kann ich jetzt gehen?“ Es klang ängstlich. Der andere konnte es ihm nicht einmal verdenken. Bei schlechter Laune war sein Herr schon furcht einflößend und die musste er jetzt auch haben. Immerhin war sein Eigentum weg oder eher etwas, das er als solches betrachtete. Er nickte dem Jungen kurz zu und machte sich dann mit dieser Tasche auf den Weg durch den strömenden Regen zurück zur Burg. In dieser brannten schon ein paar Fackeln und erhellten somit einen der Räume. Drinnen saß ein dunkel gekleideter Mann, dessen Gesicht dennoch durch einen Schatten verdeckt war. Er hielt ein Schriftstück in der Hand und überflog es scheinbar einige Male. „Hier ist der Laptop von diesen Leuten.“, sagte Renfield, nachdem er dieses Zimmer betreten hatte und begann besagtes Gerät auf einem Tisch aufzustellen. „Du hast den Jungen laufen lassen, nicht?“, erkundigte sich diese Gestalt, die sich entspannt in diesem Sessel zurücklehnte. Seine Augen wirkten in der Dunkelheit, in welcher sein Kopf lag, wie funkelnde Sterne, die das übrige Licht reflektierten. Es ließ ihn bedrohlich wirken, aber Renfield wusste, dass es im Sinne seines Herrn war. „Wie Ihr befohlen hattet.“ Er deutete eine Verbeugung an und stellte diesen kleinen PC vor dem anderen auf den Tisch. „So? Hatte ich das?“ Es war eine rhetorische Frage. Also erwartete er auch keine Antwort. Durch das Blut seiner beiden Opfer wusste er genau, wie er dieses elektronische Ding verwenden musste und auch, wo er welche Informationen finden würde. Darum startete er dieses Teil erst mal und staunte nicht schlecht, als der Laptop hochgefahren war. Auf dem Desktop waren einige Bilddateien abgelegt, die mit ihren Titeln auf vieles schließen lassen konnten. Besonders ins Auge stach ihm „Ran_Dusche“, weshalb er sich dieses doch näher ansehen wollte. Ihn traf fast der bildliche Schlag, als er seinen Ran auf diesem Bild in einer mehr als eindeutig erotischen Pose wieder fand. Dass diese Aufnahme in Schwarz-Weiß gemacht wurde, hob erst recht seine helle Haut hervor. Er musste schlucken. Damit hatte er nun nicht gerechnet. Renfield hatte sich längst verzogen. Er war sich sicher, dass sein Herr allein nach seinem Schatz suchen würde. Aber er war unschlüssig, ob er wirklich wollte, dass der Rothaarige zurückkäme. Kira schaute sich doch erst sämtliche Fotos auf dem Rechner an und musste feststellen, dass Ran wohl als Model sehr begehrt war und besonders viele von diesen eindeutigen Posen vorkamen. Einerseits ärgerte es ihn, dass der Jüngere einfach so seinen Körper präsentierte. Auf der anderen Seite hatte er auch irgendwie das Gefühl, dass Ran ihn aus diesen Bildern heraus direkt ansah. Sein Süßer hatte sich verändert. Das war für ihn deutlich zu erkennen. „So leicht lasse ich ihn aber trotzdem nicht entkommen.“, bemerkte er leise für sich selbst und öffnete im Internet die Homepage, die einige Fans angelegt hatten. Dort fand er viele Informationen. Geburtstag, detaillierte Beschreibung des Äußeren, Interessen und noch so vieles mehr. Bei den Interessen verweilte er etwas länger, denn dort stand außer Lesen noch „eine Geisterburg in Italien“, was vielleicht auf seine Burg bezogen war. Tatsächlich gab es auf einem Link noch genauere Angaben dazu. Es handelte sich um die Burg von Graf Sakuya, die angeblich verflucht war, weil der Graf durch die Hand seines Geliebten starb. Die gesamte Geschichte konnte er sich dort durchlesen und er musste lachen. Er hätte nicht gedacht, dass etwas Erfundenes wie das sich so lange halten würde. Die Menschen waren wirklich leichtgläubig. „Er will also meine Burg kaufen?“, überlegte er eine Weile, „Warum eigentlich nicht… Ich müsste das doch einfädeln können, sodass er mich zwangsläufig treffen muss. Dann werden wir ja sehen, ob er sich wirklich so sehr verändert hat.“ Ein dunkles Lachen erklang in dem alten Gemäuer und ließ sogar Renfield im oberen Stockwerk zusammenzucken. Etwas Derartiges erklang nur dann, wenn sein Herr einen besonderen Plan ausgearbeitet hatte oder sich zumindest sicher war, dass etwas perfekt klappen würde. Draußen steuerte das Gewitter, passend zu Kiras Stimmung, auf seinen Höhepunkt zu. Fast ununterbrochen zuckten Blitze über den Himmel und es donnerte jedes Mal bedrohlich. Der Regen floss in Strömen und man hätte schwören können die Welt würde untergehen, so düster kam es den Leuten im Dorf vor. Ein leichter Nebel zog noch dazu ein und gestaltete es richtig wie in einem Horrorfilm und jeder hoffte, dass dieses Unwetter bald vorbei gehen würde. Aber niemand wollte so recht daran glauben, denn keiner von ihnen hatte je ein solches Wetter erlebt und wusste demnach nicht, was sie hätten tun können. Die ganze Nacht über suchte er nach einem Anhaltspunkt über den Aufenthaltsort seines Liebsten, fand aber keinen. Der Junge hatte also Recht gehabt. Man konnte im Internet verdammt viel über das rothaarige Model erfahren, aber eben nicht das, was den ehemaligen Grafen interessierte. Resignierend lehnte er sich zurück und dachte nach. Der nächste Morgen graute schon, weshalb er sich dann doch lieber in seinen Sarg zurückzog, der noch immer unten im Keller war. Als er diesen betrat, fiel ihm auf, wie leer es dort eigentlich aussah. Er vermisste seinen Süßen einfach, hätte es aber niemandem gegenüber zugegeben. Sogar sich selbst wollte er es nicht so recht eingestehen. In den nächsten Tagen und Nächten kehrte das Leben in die Burg zurück. Renfield kümmerte sich darum, dass alles wieder auf Vordermann gebracht wurde und das alte Gemäuer seinen Charme zurückbekam. Es wurde an die neue Zeit angepasst, verlor aber dennoch nicht den Glanz aus vergangenen Tagen. Der Staub verschwand und an seine Stelle traten Neuerungen wie fließendes Wasser und Elektrizität. Es verging eine gute Woche, bis alles so weit erledigt war, dass Kira sich über Schritt 2 seines Plans Gedanken machen konnte. Dieser sollte nun dazu beitragen mit dem anderen Kontakt herzustellen. Er versandte eine E-Mail an den Manager dieses begehrten Models und erklärte darin, dass er ein Nachfahre und Erbe des Grafen Sakuya sei und demnach diese Burg ihm gehöre. Zufällig habe er vom Interesse an diesem Gebäude, das seit Generationen seiner Familie gehörte, erfahren und wollte diesbezüglich mit dem Rothaarigen sprechen. Ihn zumindest einmal kennen lernen um eventuell einem Verkauf zuzustimmen. Noch in derselben Nacht kam eine Antwort. Wohl eher eine Einladung zu einem gesellschaftlichen Ereignis, an welchem viele Prominente teilnehmen würden. Auch Ran würde dort sein und er könnte sich dann mit ihm unterhalten. Zufrieden las sich der ehemalige Graf diese Nachricht durch und beschloss, für ihn selbstverständlicher Weise, ebenfalls an diesem Ort zu erscheinen. Doch bis zu diesem besagten Abend war noch einiges an Zeit, welche er nutzen wollte um sich genau zu überlegen, wie er denn vorgehen sollte. An einem lauen Sommerabend verschwand die Sonne vorzeitig hinter Wolken, auch wenn sie erst einige Zeit später untergehen sollte. Eine Schlossanlage zeigte sich zuvor noch im schimmernden Sonnenlicht, das nun auf einmal weg war. Dort liefen schon einige Personen herum, die damit beschäftigt waren alles für die Veranstaltung herzurichten, die bald beginnen sollte. Zu ihrem Glück waren sie fast fertig und auch der Gastgeber war sehr zufrieden. Er freute sich ganz besonders darauf, weil viele Prominente zugesagt hatten. Es war bereits spät, als die ersten Gäste eintrafen. Darunter befand sich auch ein gewisser Graf, den er zuvor noch nie gesehen hatte und an den er sich gar nicht erinnerte. Dieser sagte jedoch, dass ihn jemand anders eingeladen hatte und als er den Namen hörte, stellte er die Anwesenheit des Grafen nicht länger in Frage. Im Gegenteil, er freute sich sogar darüber eine Person kennen zu lernen, die scheinbar mit Ran befreundet war. Dieser kam wie immer erst weit nach Sonnenuntergang. Draußen war es bereits stockdunkel und nur die Laternen in der Gartenanlage spendeten dort auch etwas Licht. Drinnen merkte man die Uhrzeit kaum, denn es leuchteten so viele riesige Kronleuchter an der Decke, dass es den meisten Gästen vorkam, als wäre helllichter Tag. Doch als zwei Personen diese Veranstaltung erreichten und den großen Ballsaal betraten, verstummte darin alles. Die Musik hörte auf zu spielen und sämtliche Gespräche wurden eingestellt. Alle Blicke richteten sich auf den Eingang, in welchem gerade ein männliches Model stand, das so umwerfend war, dass es jedem den Atem verschlug. An seiner Seite stand ein dunkelhaariger Mann, den die meisten als seinen Manager kannten. Beide so nebeneinander stehen zu sehen war für fast alle Anwesenden ein Traum. Nur für einen nicht. Kira stand etwas abseits von den anderen und beobachtete skeptisch diesen Fremden an Rans Seite, mit dem er sich noch gut zu verstehen schien. Zusätzlich rissen sich die Reporter, die extra da waren um über diesen Abend zu berichten, noch um dieses ideale Paar, wie er aus den Gesprächen der Berühmtheiten um sich herum entnehmen konnte. Bei dem Gedanken wurde ihm schlecht. Immerhin war das doch SEIN Ran. Er fand es einfach widerlich, dass diese Menschen um ihn herum so begeistert von den beiden waren. Um sich von diesem Ärger zu beruhigen begann er mit ein paar anderen Gästen ein Gespräch. So schaffte er es auch langsam wieder seine Wut verschwinden zu lassen, denn er wollte dem Rothaarigen nicht wie eine eifersüchtige Furie begegnen. Das würde seinen Plan ruinieren. „Ihnen gehört also diese geheimnisvolle Burg?“, fragte eine junge Frau, die an ihm selbst Interesse zeigte. Zumindest flirtete sie heftig mit ihm. Mit einem unwiderstehlichen Lächeln antwortete er dann auch: „Stimmt. Sie ist schon seit vielen Generationen in meiner Familie und liegt mir auch dementsprechend am Herzen.“ Bei seiner Art konnten so manche Herzen schmelzen. Diese junge Frau jedoch zog es vor sich kurz zu entschuldigen und ging zu dem dunkelhaarigen Mann hinüber, der mit Ran gekommen war. Mit diesem sprach sie ein paar Worte und er stolzierte regelrecht zu dem Grafen hinüber. Eine seltsam arrogante Art, wie Kira feststellte und ihm wurde dieser Mensch immer unsympathischer. Kurz darauf standen sie sich gegenüber. „Sie sind also der Eigentümer der Burg des Grafen Sakuya... Stammen Sie von ihm ab?“, erkundigte sich dieser Mann und schaute ihn so eigenartig an. Doch sein Gegenüber zeigte keine sonderliche Regung. Die Erklärung dazu erklang auch ungewohnt sachlich: „Natürlich… Eine meiner Vorfahren zählte auch zu seinen zahlreichen Affären. Als sie schwanger wurde, verließ sie das Gebiet und kehrte zu ihrer Familie zurück. Meine Mutter erzählte mir die ganze Geschichte erst vor kurzem, weshalb ich nicht früher in der Lage war mich bei Herrn Fujimiya zu melden.“ Dabei lächelte er freundlich, aber es wirkte auch undurchsichtig. Seine Augen funkelten ein wenig im Licht und der Fremde war sich sicher, etwas Bedrohliches darin zu erkennen. „Ich gehe doch recht in der Annahme, dass Sie sein Manager sind?“ Es war mehr eine Feststellung als eine Frage. Dennoch deutete sein Gegenüber eine leichte Verbeugung an und meinte: „Das stimmt. Ich bin Miguel Braganza und begleite den jungen Herrn schon seit einiger Zeit. Er ist mein Schützling und ich lasse ihn nicht so schnell aus den Augen.“ Dieses Grinsen war Kira vollkommen zuwider. Besonders weil es ihm so dreckig erschien. Außerdem ließ dieser Mann den Rothaarigen tatsächlich keine Sekunde aus den Augen. Noch etwas, was diesen Menschen verdächtig machte. „Ich werde Sie mit ihm bekannt machen.“, schlug Miguel kurzerhand vor und deutete dem anderen an ihm zu folgen. Nur wenige Augenblicke später waren sie schon bei der kleineren Gruppe, die sich um Ran geschart hatte. Es reichte ein „Entschuldigen Sie uns bitte“, worauf sich die anderen Personen verzogen. Der Rothaarige betrachtete mit einer gewissen Freude, die er jedoch versuchte zu unterdrücken, dass es tatsächlich sein Graf war, der mit ihm sprechen wollte. Was ihm seltsam erschien, war, dass Kira ihm nicht in die Augen sah. Es war, als wollte er ihm ausweichen. „Hasst du mich jetzt?“, übermittelte er ihm in seinen Gedanken, was zum Glück bei Vampiren gut möglich war. Doch er erhielt keine Antwort. Er musste es, wohl oder übel, mit richtigen Worten versuchen: „Es freut mich Sie kennen zu lernen. Aber… Wie kommt es, dass Sie mir nicht in die Augen sehen?“ „Verzeihen Sie, aber es gibt so viele Menschen hier, die sagen, es sei ein Fehler Ihnen in die Augen zu sehen, denn man würde darin versinken und nie wieder herausfinden.“, entschuldigte sich der Graf förmlich, „Aber vielleicht würden Sie mit mir hinaus auf die Terrasse gehen. Hier herinnen ist es nicht so einfach über Geschäftliches zu reden.“ Dabei deutete er auf die vielen Menschen, die sie umgaben, denn diese schienen ihrem Gespräch mit Interesse zu lauschen. „Natürlich. Miguel, du entschuldigst mich doch?“ Er schaute zu seinem Manager, der aber nicht begeistert von dem Vorschlag war. Dennoch konnte er ihm nicht widersprechen, es hätte auch keinen Sinn gemacht. Dafür war Ran einfach zu stur. Also seufzte er und sah zu, wie die beiden durch eine offene Tür hinaus ins Freie traten. Draußen wehte ihnen eine kühle Brise um die Nase und machte es für die beiden richtig angenehm im Vergleich zu der stickigen Luft im Inneren des Schlosses. Der Rothaarige trat sogleich ans Geländer und lehnte sich ein wenig über dieses in die Nacht hinaus. Innerlich wünschte er sich, dass Kira ihn von hinten in den Arm nehmen würde. Aber nichts geschah. Der Graf stellte sich lediglich neben ihn und schwieg. „Was soll das werden?“ Er drehte sich nun zu dem Dunkelhaarigen und beobachtete ihn. Es war nicht normal, dass sein so stolzer Graf ihm so wenig Beachtung schenkte und irgendwie tat es ihm weh. „Es scheint dir ja gut zu gehen. Obwohl du einfach so verschwunden bist.“ Die Frage ignorierte er bewusst. Immerhin schuldete er dem Rothaarigen keine Erklärung. „Verdammt! Du weißt doch, dass es mir nicht leicht gefallen ist. Aber ich habe mich einfach dazu verpflichtet gefühlt.“ Ein leises Seufzen folgte. Am liebsten wäre er ja über den anderen hergefallen, denn viel zu lange hatte er sich danach gesehnt, dass sein Liebster wieder aufwachen würde. Doch, wenn er sich die Umgebung betrachtete, konnte er es nicht. An den Fenstern und am Durchgang hinein ins Schloss standen viele Menschen, die sie ganz genau beobachteten. Es war, als würden sie nur darauf warten, dass etwas passierte. „Weiß ich das?“ Kira sprach bewusst leise. Die Sterblichen um sie herum sollten nichts von ihrem Gespräch verstehen. Dafür war es zu wichtig. Er blickte zur Seite, betrachtete diese elegante Gestalt neben sich. „In all der Zeit hättest du einfach zurückkommen können, nachdem diese Sache erledigt war. Aber du hast lieber darauf gewartet, dass ich aufwache und nach dir suche. Warum?“ Das war etwas, das er sich schon die letzten Tage gefragt hatte. Dennoch hatte er nichts gefunden, was ihm plausibel erschien. Erst gab er keine Antwort, sondern dachte nach, was er denn am besten sagen sollte. Dann stieg er auf das recht niedrige Geländer und rief Miguel, der am Durchgang ins Schloss stand, etwas zu: „Wir sehen uns später!“ Ein wenig leiser fügte er noch hinzu: „Das möchte ich nicht hier besprechen. Lass uns gehen.“ Anschließend sprang er hinunter in die Dunkelheit. Ohne groß nachzudenken tat es ihm Kira gleich. Die Schaulustigen eilten herbei und hofften sie unten irgendwo zu entdecken. Aber Fehlanzeige. Von den beiden Männern fehlte jede Spur. Jemand fragte Miguel dann, wo sein Schützling abgeblieben sei, aber der entgegnete nur: „Er wird schon wissen, was er tut.“ Danach verabschiedete er sich von der Feier und verließ das Schloss. Inzwischen gelang es dem Grafen den anderen einzuholen. In einem dunklen Wald griff er nach dem Arm des Models, zog an diesem und engte ihn zwischen sich und einem Baum ein. Ran konnte ihm so unmöglich weiter davon laufen. „Was soll das?“, fragte er streng und hielt das Kinn des anderen fest, sodass ihm dieser in die dunklen Augen sehen musste. „Ich wollte nur nicht, dass uns die vielen Leute belauschen.“ Dabei senkte er seinen Blick. Wenn Kira so verärgert war, fühlte er sich doch unwohl. Obwohl er hätte wissen müssen, wie das alles ausgehen würde. „Du hast einmal gesagt, dass ich dir nicht entkommen kann. Dass du mich überall auf der Welt finden würdest.“, fügte er etwas kleinlaut hinzu, „Ich wollte wissen, ob es stimmt.“ Hätte er aufgesehen, hätte er ein deutliches Grinsen entdeckt. „Du hast es mir aber auch leicht gemacht.“, hauchte diese Stimme, die für ihn unentwegt so verlockend klang. Er spürte, wie die Hand an seinem Kinn verschwand und ihn lediglich der Körper des anderen weiter an den Stamm hinter ihm drückte. Selbst, wenn er es gewollt hätte, er hätte nicht entkommen können, war ihm aber auch egal. Doch er hob seinen Blick wieder, schaute diesen Mann an, den er schon viel zu lange vermisst hatte und musste resignierend feststellen: „Es war eben viel zu viel Zeit. Wie konntest du nur so lange schlafen?“ Seine Hände wanderten über die Arme und die Schultern des Größeren, bis sie am Hals ankamen und er den Grafen zu sich hinunter ziehen konnte. „Oder hast du gewusst, dass ich nicht da bin? Wolltest du mich warten lassen?“, fragte er auf eine herausfordernde Art, die an ihm nur selten zum Vorschein kam. „Ist das denn wichtig?“ „Vielleicht...“ Es war nur ganz leise, verfehlte aber nicht seine Wirkung, denn es klang fast schon ein wenig gleichgültig. So etwas konnte Kira ihm unmöglich durchgehen lassen. Darum beugte er sich hinunter und flüsterte ihm leise ins Ohr: „Vielleicht hatte ich einfach gehofft, dass du von selbst zurück kommst. Dass du mich zu sehr vermissen würdest.“ Anschließend küsste er den Hals, der ihm so schön dargeboten wurde. Die Male an diesem wurden durch Make-up sehr gut versteckt, aber seinen Augen entgingen sie nicht. Immerhin symbolisierten sie für ihn etwas ganz Bestimmtes. „Warum jetzt?“ Ran war noch immer etwas verwirrt. Seinen Liebhaber konnte er einfach nicht verstehen. Noch weniger seine Beweggründe. Auch wenn er ihm vertraute, so hätte er gerne mehr gewusst. „Weißt du, wie lange du mich allein gelassen hast? Wie lang genau ich geschlafen habe?“, entgegnete ihm diese Stimme so nah an seinem Ohr, dass es ihm einen wohligen Schauer über den Rücken jagte. Kurz dachte er nach. Aber er fand die Antwort nicht. Zu seinem Glück wollte ihn der Graf nicht im Ungewissen lassen und erklärte es ihm: „In wenigen Tagen gibt es eine Sonnenfinsternis und zufälligerweise ist dies auch unser Jahrestag. Den wirst du doch nicht vergessen haben?“ Dabei wanderten seine Hände über diesen verführerischen Oberkörper, den er vermisst hatte. Sie verschwanden unter dem weißen Hemd, machten sich an der zarten Haut zu schaffen. In dem Moment ging dem Jüngeren ein Licht auf. Er hatte sich den Tag extra im Kalender vorgemerkt, denn er wollte an diesem zur Burg zurückkehren. Doch bis eben wäre es ihm nicht eingefallen. Jetzt, wo Kira es sagte, machte für ihn auch alles Sinn. Deshalb das Kaufangebot und das Treffen hier. „Er wusste genau, dass ich darauf anspringen würde und er mich nicht wirklich suchen bräuchte.“, kam es in seinen Gedanken zusammen. Dennoch fehlte ihm etwas. „Kira...“, raunte er dem anderen zu, der noch immer an seinem Hals beschäftigt war, „Würdest du...?“ Mitten im Satz brach er ab, denn da waren diese Fangzähne, die sich an dieser speziellen Stelle etwas in die Haut bohrten. Völlig überrascht davon, keuchte er auf. Dem Dunkelhaarigen war vorher schon klar gewesen, was er damit auslösen würde. Schon im nächsten Augenblick ließ er von dem Hals ab, richtete sich wieder auf, sodass er seinen Schatz ansehen konnte. „Komm zurück auf meine Burg. Vergiss diesen Miguel und den Beruf als Model.“ Es klang sehr entschlossen, duldete keinen Widerspruch. Aber so einfach nachgeben konnte Ran auch nicht: „Wenn ich mit allem auf einmal aufhöre, ist doch klar, dass ich dann auf deiner Burg bin. Was meinst du wohl, wie sie uns belagern würden?“ Sein Kopf lehnte entspannt an dem Baumstamm und er betrachtete den Größeren eingehend. Dann schien ihm auf einmal eine Idee zu kommen: „Wieso kommst du nicht einfach zu mir? Du würdest den Job sicher nicht weniger gut machen. Und Miguel könnte auch dein Manager werden.“ Wie der Rothaarige diesen Namen aussprach, gefiel seinem Liebsten gar nicht. Dieser Manager stand definitiv noch zwischen ihm und seinem Eigentum. Da war sich Kira sicher. So leicht wollte er sich aber nicht geschlagen geben. „Was läuft zwischen dir und diesem... Miguel?“ Betont abfällig sagte er diesen Namen. Er wollte Ran klarmachen, dass er diesen Typen nicht leiden konnte. Das wusste der aber schon vorher. „Nichts weiter. Ich hab ihm einmal geholfen und da war er mir eben so dankbar, dass er mich einfach begleitet hat.“, schilderte Ran so seltsam emotionslos. Das war so ein Thema, das er früher oder später sowieso mit dem anderen besprechen musste. Nur jetzt, wo er ihn nach so langer Zeit wieder sah, wollte er sich nicht mit irgendwelchen Randpersonen beschäftigen. Viel lieber wäre es ihm, wenn Kira sich nehmen würde, was ihm so lange gefehlt hatte. Aber der machte immer noch keine Anstalten, sich zu nehmen, wonach es ihn doch verlangen hätte müssen. Zumindest dachte das Model, dass es dem anderen genauso gehen müsste wie ihm selbst. Also musste er selbst die Initiative ergreifen: „Mich interessiert er doch nicht.“ Als wollte er dem Größeren das Ganze noch besser zu verstehen geben, begann er an dessen Hemdkragen die ersten Knöpfe zu öffnen. Seine Fingerspitzen waren kalt und sie verursachten mit ihren hauchzarten Berührungen auf der freiwerdenden Haut eine leichte Gänsehaut. Er hatte bisher noch nie erlebt, dass der frühere Graf eine Gänsehaut bekam. Doch es freute ihn, dass gerade er fähig war eine solche zu verursachen. Eine dunkle Gestalt stand schon seit einer Weile etwas abseits der beiden und beobachtete sie. Die Person dachte, dass sie nicht bemerkt wurde, aber Kira hatte es längst mitbekommen. Er wusste auch nur zu gut, wer da an einem Baum gelehnt ihnen zusah. Deshalb konnte er es seinem Süßen nicht durchgehen lassen, was der eben vorhatte und er drückte Ran wieder bestimmt nach hinten, hielt seinen Kopf dabei mit einer Hand fest um ihm streng in die Augen zu sehen. Ihr Farbton war etwas dunkler als sonst, was ein deutliches Zeichen für den Älteren darstellte, das er nur zu gut kannte. „Was bedeutet er dir dann?“, sagte er so ungewohnt emotionslos. Jedes Wort kam so leise, dass es niemand anders verstanden hätte. Dennoch waren sie so klar, dass es dem Jüngeren durch Mark und Bein ging. Bevor dieser jedoch etwas erwidern konnte, fügte Kira noch etwas hinzu: „In dieser Zeit sind die Menschen viel offener. Es gibt also nichts, das dir peinlich sein müsste… Ich will es nur wissen. Hast du... mit ihm geschlafen?“ Dabei näherte sich sein Gesicht dem seines Gegenüber, hielt diese Augen mit seinen dunklen gefangen, sodass der Rothaarige absolut keine Chance hatte gegen ihn anzukommen. Dieser strich mit einer Hand über den Hals seines Angebeteten und auch über den Teil der Brust, den er schon freigelegt hatte. Einige Knöpfe waren noch geschlossen, aber er machte auch keine Anstalten diese zu öffnen. Seine Hand verweilte am obersten, während seine Finger sachte über die Haut in der näheren Umgebung fuhren. „Nein. Er…“ Anfangs klang es fest und sicher, aber dann brach seine Stimme ab. Das konnte er unmöglich jetzt sagen. Vor allem, da sie sich so lange Zeit nicht gesehen hatten. Nur dieser strenge Blick aus den dunklen Seelenspiegeln zeigte ihm, dass er keine andere Wahl hatte. Darum holte er nochmals tief Luft und gab leise zu: „Er hat mich befriedigt. Aber es war kein richtiger Sex.“ Dann schwieg er und schaute peinlich berührt zur Seite. Da spürte er diese raue Zunge, die er nur zu gut kannte, an seinem Ohr. Und dann diese leisen Worte, die trotzdem so deutlich waren: „Es wäre auch dumm gewesen, von mir zu erwarten, dass du all die Zeit enthaltsam darauf wartest, dass ich wieder aufwache.“ Plötzlich und ohne Vorwarnung ließ der ehemalige Graf von ihm ab. Er entfernte sich ein paar Schritte und drehte sich um. „Gefällt es Ihnen heimlich Leute zu beobachten?“, fragte er mit einem ruhigen aber bestimmenden Unterton in die Dunkelheit hinein. Im ersten Moment verstand das Model gar nicht, was denn los war, aber er entdeckte dann die Gestalt, welche langsam auf sie beide zukam. Ihm wurde mit einem Schlag bewusst, wer da noch bei ihnen im Wald war und er trat zu seinem Liebhaber. Er legte seine Hand an den Hals des Größeren, drückte sich selbst dabei etwas näher an den anderen heran, sodass er zur Hälfte vor diesem stand. Seinen Kopf drehte er zu der Person, die sich näherte und lehnte mit seiner Wange an der Brust des Liebsten. Innerlich war Kira ihm dafür sogar dankbar. Selbst wenn es hell gewesen wäre, würde der Störenfried wenigstens nicht sehen können, was wirklich in ihm vorging. Diese Nähe zu dem Jüngeren ließ ihn nicht kalt, hatte es auch noch nie. Im Gegenteil, es zeichnete sich bei ihm schon eine gewisse Erregung ab, wobei ihm klar war, dass es seinem Schatz auch nicht gerade besser ging. Das konnte er in dem Moment genau spüren. Auf einiger Distanz stoppte diese Gestalt und es erklang die Stimme von Rans Manager: „Ich bin schließlich für ihn verantwortlich. Da macht man sich nun mal Sorgen.“ Miguel betrachtete die beiden eingehend. Sie gaben tatsächlich ein schönes Paar ab, da musste er der einen Frau von der Veranstaltung Recht geben. „Seth“, hörte er auf einmal seinen Schützling sagen. Dabei hatten sie doch vereinbart, dass er diesen Namen nicht verwenden sollte. Bevor Kira noch etwas dazu sagen konnte, setzte der Mann an seiner Seite fort: „Du hast von Anfang an gewusst, dass ich auf ihn gewartet habe. Und Sorgen musstest du dir nie wirklich welche machen.“ „Schon gut. Ich weiß.“, winkte der andere ab, „Vielleicht sollte ihn aber mal jemand aufklären.“ Der irritierte Blick des größeren Vampirs war ihm nicht entgangen. Natürlich lag es an diesem kleinen Wort, das seinen wirklichen Namen darstellte. Als Ran nichts darauf sagte, erklärte er einfach die Situation: „Miguel Braganza ist nur der Name, den ich angenommen habe um Ran als Manager zu unterstützen. Seth ist mein richtiger Name... Einst war ich ein Gott, aber jetzt…“ „Ich hab davon gehört.“, unterbrach ihn Kira auf einmal, „Als die Menschen aufgehört haben an Götter zu glauben, habt ihr unter ihnen gelebt. Heute gibt es kaum noch welche von euch, weil euch Dämonen gejagt haben.“ „Woher weißt du das?“, fragte eine überraschte Stimme an seiner Seite. Darauf konnte er ein Schmunzeln nicht unterdrücken, denn sein Süßer war manchmal wirklich ein wenig naiv. „Du vergisst, dass ich nicht erst seit gestern ein Vampir bin.“, hauchte er dem Jüngeren zu und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen. Nach denen sehnte er sich schon viel zu lange, aber es gab bestimmt einen Grund, warum dieser Schwarzhaarige noch immer nicht verschwunden war. Und er sollte Recht behalten. „Am besten wäre es, wenn ihr das an einem anderen Ort fortsetzt. Vielleicht in deiner Villa, Ran...“, lenkte Seth nun die Aufmerksamkeit der beiden wieder auf sich, „Es gibt etwas, das ich noch mit euch besprechen wollte. Aber eigentlich geht es mich gar nichts an.“ Ein wenig betreten sah er zu Boden. Der Rothaarige war neugierig und forderte: „Dann sag einfach, was los ist!“ Daraufhin kam der Schwarzhaarige noch ein Stück näher, sodass noch etwa drei bis vier Meter zwischen ihm und dem Paar lagen. Anschließend meinte er: „Es geht um euren Jahrestag, der mit der Sonnenfinsternis nächste Woche zusammenfällt. Am Anfang habe ich gar nicht daran gedacht, aber... Es gäbe eine Möglichkeit, dass ihr beiden euer simples Dasein als Vampire ablegen könntet.“ Ran schaute ihn mit einem undefinierbaren Blick an. Er fragte sich, ob er das wirklich wissen wollte. Doch die Entscheidung fiel schnell: „Die ist unwichtig. Es stimmt schon, dass ich das Sonnenlicht vermisse, aber ich habe doch etwas viel Wertvolleres.“ Um es noch besser verständlich zu machen fand sich seine Hand, die an Kiras Hals lag, einen Weg unter den Stoff des Hemdes, strich gefühlvoll über die Brust des anderen. Die Umgebung war zwar dunkel, aber den beiden Vampiren machte das nichts aus. Sie konnten immer noch so gut sehen, denn das zeichnete diese Spezies aus. Auch dem dritten, der ja in gewisser Weise wohl noch etwas Göttliches an sich hatte, störte es nicht. Er konnte die beiden gut erkennen und dass nicht alles so klar zu sehen war, machte es für ihn nur schwerer seinen Schützling nicht von dem anderen wegzureißen. Dieser wusste ja nichts davon, dass Seth Gefallen an ihm fand und vor diesem einen Tag doch Angst hatte, wenn der Graf wieder auf der Bildfläche erscheinen würde. Allerdings begriff ausgerechnet Kira, dass dem Manager mehr an dem Jungen gelegen war, als er zugegeben hätte. Den Schwarzhaarigen genau im Auge behaltend, legte er seinen Arm um Ran, wobei seine Hand sich einen Weg unter das Hemd fand und seine Fingerspitzen federleicht die Haut darunter berührten. Seth musste schlucken und der ältere Vampir merkte das, hatte es auch so beabsichtigt. Obwohl irgendwas in dem Schwarzhaarigen darauf plädierte einfach zu verschwinden, trat er noch etwas näher. Nochmals atmete er tief durch, bevor er fortsetzte: „Ich will mich nicht einmischen, aber ich finde, dass ihr es wissen solltet... Ran...“ Kurz schwieg er, wartete darauf, dass der Angesprochene ihn ansah. Dann erklärte er weiter: „Es ist ein wenig kompliziert, aber es ist kein Zufall, dass deine Haare diesen Farbton haben. Du bist auch an einem besonderen Tag geboren.“ Erneut folgte eine Pause. Er ließ seine Worte wirken. „Deine Familie hatte eine lange Geschichte und eine Legende erzählte man sich auch über euch. Nach dieser würde jemand mit roten Haaren geboren, der dazu bestimmt wäre ewig zu leben. Wobei es noch weitergeht, denn diese Person... Niemand hätte zu sagen gewagt, ob es ein Mann oder eine Frau sein würde... solle sich in ein Wesen der Finsternis verlieben und könne wahre Macht erlangen, wenn...“ Schon wieder hielt er inne. Er wollte es den beiden nicht sagen, auch wenn er es für notwendig hielt. „Wenn, was?“, fragte nun Kira etwas ungeduldig nach. Diese mehrfachen Pausen gingen ihm langsam wirklich auf die Nerven. Im Moment würde er viel lieber seinen Besitz noch etwas fester an sich drücken und mit diesem verschwinden. Aber sein Süßer wollte zu gern wissen, was dieser schwarzhaarige Typ da noch zu sagen hatte. Also musste er sich wohl noch ein wenig in Geduld üben. „Wenn sich die beiden vereinen an einem ganz bestimmten Tag.“, entgegnete Miguel und schloss dabei die Augen, „Wenn dieses Wesen der Finsternis sich mit dem rothaarigen Geschöpf vereint zu dem Zeitpunkt, wenn sich auch die Lebensgötter vereinen, werden sie unglaubliche Macht ernten.“ „Lebensgötter?“, kam es verwundert von dem Rothaarigen. „In diesem Fall bestehend aus Sonne und Mond. Es ist eine Anspielung auf die Sonnenfinsternis.“, beendete der Schwarzhaarige seine Erklärungen. Er reichte den beiden noch ein Kuvert mit den Worten „Hier steht die gesamte Legende drinnen.“ Dann drehte er sich um und ging wieder auf Distanz. „Und ihr solltet wirklich besser in deine Villa gehen, Ran. Nicht, dass euch hier noch jemand überrascht.“, stellte er noch mit leichter Traurigkeit in der Stimme fest und hob kurz die Hand. Danach verschwand er in einer Art Wirbel. „Ich kann ihn nicht leiden.“, schnaubte Kira abfällig. Aber auf einmal spitzte er die Ohren. Als hätte er etwas gehört. Seine Augen schlossen sich automatisch und er konzentrierte sich. Ein wenig verwirrt blickte sein Süßer hoch und wartete, was folgen würde. „Aber wir sollten wirklich gehen. Es laufen einige von diesen Klatsch-Reportern herum.“, meine der Größere und blickte in diese amethystgleichen Seelenspiegel hinab. Mit einem Kuss verhinderte er, dass Ran etwas erwidern konnte. Und schon im nächsten Moment erhob er sich mit seinem größten Schatz in die Luft. Kapitel 3: Destiny ------------------ Titel: Pure Passion 3/3 Autor: Neko_Kotori Disclaimer: Von den Charakteren gehört nur einer mir, verdien aber kein Geld damit.. Muss ja nicht sein, freu mich, wenn es jemand liest. Genre: ja, was denn nun... Shonen-Ai, Crossover Pairing: Auch hier bleibt das Pairing gleich *smile* Kommentar: *seufz* ist das jetzt wirklich das Ende? mal schauen.. In der letzten Nacht vor der Sonnenfinsternis stand der Rothaarige in seiner Villa am Fenster. Sein Blick fixierte draußen die vielen Sterne und er wartete darauf, dass sein Liebster hier auftauchen würde. So wie sie es abgemacht hatten. Er seufzte. Obwohl sie sich so lange nicht gesehen und gespürt hatten, hatte er ihn trotzdem gebeten über diese Legende nachzuforschen. Er selbst wusste nichts von alledem, denn niemand hatte ihm je etwas darüber erzählt. Plötzlich tauchte da ein dunkler Schatten auf der Terrasse auf. Ein Blick genügte und er wusste, wer da erschienen war. Die Tür daneben stand offen und Kira konnte ganz leicht herein. Das hatte Ran genau so beabsichtigt, denn wäre er nun vom Fenster weggetreten zu dem anderen hin, wäre er ihm gleich um den Hals gefallen. „Leichtsinnig und unvorsichtig“, raunte ihm da diese tiefe Stimme direkt ins Ohr. Nur zu gut kannte er sie und er verstand auch gleich, worauf der ehemalige Graf hinaus wollte. Zwei Arme legten sich um seine Taille und er konnte ein leichtes Gewicht auf seiner Schulter spüren. „Was hast du raus gefunden?“, fragte Ran, denn er wollte dieses andere Thema nicht wirklich besprechen. Sonst hätte er wohl etwas gesagt, das ihn ewig verfolgen würde. „Nicht viel... Es gibt tatsächlich diese Legende. Wenn du es auf uns beide auslegen willst, müsste ich sagen... Du bist mir an einem Tag verfallen. Genau 10 Jahre später hast du mich verlassen... Und jetzt sind seit der Nacht, als ich dich gebissen habe, fast genau 150 Jahre vergangen.“, wisperte er verführerisch in dieses Ohr, wollte, dass sein Süßer sich genau darüber klar wurde. Dabei drückte er ihn noch etwas fester an sich und küsste ein wenig die zarte Haut am Hals, die sich ihm darbot. „Genau an dem Tag würde es eine Sonnenfinsternis geben, besagt diese Legende. Und wenn wir beide uns wie Sonne und Mond zur gleichen Zeit vereinen, würde etwas geschehen, das sich niemand vorstellen kann… Vielleicht weiß darum auch niemand, was genau passieren wird.“, beendete er seine Ausführungen und seufzte leise auf. Es störte ihn schon, dass er nicht mehr in Erfahrung bringen konnte. Aber er konnte es nicht ändern. „Doch das Sonnenlicht tötet uns. Das weiß jeder!“ „Ab dem Augenblick, in dem der Mond die Sonne berührt, können auch Vampire hinaus in den Tag gehen. Erst, wenn der Mond die Sonne wieder ganz freigegeben hat, kann sie uns auch wieder schaden.“ Fast nebensächlich fanden sich seine Hände einen Weg unter das Shirt des Rothaarigen. Sie streichelten sanft über den Bauch. Hie und da kitzelte er seinen Schatz auch etwas, was diesen dazu veranlasste die Luft anzuhalten. Auch wenn er versuchte sich diesen Berührungen zu entziehen, konnte er nicht weg. In Kiras Umarmung war er jedes Mal aufs Neue gefangen. Er konnte, und wollte es auch gar nicht, einfach nicht weg. Andererseits gefiel ihm genau das so gut. Dem anderen hilflos ausgeliefert zu sein. „Was meinst du, sollen wir tun?“, kam es zögerlich von dem Jüngeren. Etwas in ihm wollte die Antwort gar nicht wissen. Dennoch siegte seine Neugierde. „Was denkst du wohl?“ Erneut küsste er federleicht den Hals, ließ seine Fangzähne über die Haut kratzen. „Wir werden es durchziehen. Wenn sich Sonne und Mond vereinigen, werden wir es ihnen gleich tun. Du hast dich doch um alles gekümmert?“ Eine Frage, die sein Rotschopf gar nicht beantworten musste. Ihm war auch so klar, dass alles vorbereitet war und sie demnach auch diese Legende erfüllen konnten. Ob es sie tatsächlich verändern würde, wussten beide nicht. Kira war es im Grunde sogar egal. Ihn interessierte viel eher, dass er nach 140 Jahren wieder mit seinem Liebsten vereint sein würde. In Gedanken fragte er sich schon, wie er es überhaupt so lange ohne diesen leckeren Körper ausgehalten hatte. Doch er erinnerte sich selbst daran, dass er fast die ganze Zeit über geschlafen hatte. Und dabei hatte er ja mehr als nur ein mal von dem Jüngeren geträumt, wenn man nicht schon sagen konnte, dass nur Ran ihm im Traum erschienen war. Sonst war es auch niemand wert dort aufzutauchen. „Wovor hast du Angst?“ Der Ältere spürte genau, dass da etwas war. Doch er wusste nicht, warum, denn immerhin würde er seinen Schatz nie wieder allein lassen. Wobei der ja ihn verlassen hatte. „Keine Ahnung“, sagte Ran ehrlich und er schmiegte sich noch etwas fester in die Umarmung. Die Stunden vergingen und sie vergaßen fast die Zeit, während sie so verträumt am Fenster standen. Im Grunde wunderten sie sich schon selbst, dass sie die letzten Tage und Nächte so problemlos überstanden hatten. Aber eine innere Stimme sagte ihnen, dass sie wirklich auf die Sonnenfinsternis warten sollten. Dennoch waren sie sich nicht sicher, ob es tatsächlich so eine gute Idee war. Als der Morgen graute zogen sie sich in ihre Särge zurück, die nebeneinander in einem Zimmer untergebracht waren. Schon vor zwei Tagen war der Graf zu seinem Liebsten gezogen, obwohl er seine alte Burg schon vermisste. Von dieser brauchte er sich aber nicht trennen. Zumindest noch nicht. Trotz der Ruhe, die ihn umgab, gelang es ihm nur kurzfristig ein wenig einzunicken. Im Laufe des Vormittags wollte er nicht mehr herum liegen. Eine innere Unruhe machte sich in ihm breit. Deshalb öffnete er den Sargdeckel und erhob sich wieder. Es fiel zwar Sonnenlicht in den Raum, aber nur am Rande beim Fenster. Solange er nicht in dieses kam, würde er auch keine Probleme haben. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es nicht mehr lange dauern würde und schon in wenigen Minuten der Mond anfangen würde das helle Tageslicht zu verdrängen. Indes schlief Ran noch seelenruhig. Irgendwann auf einmal weckte ihn etwas. Anfangs rührte er sich nicht, konzentrierte sich darauf zu fühlen, was um ihn herum passierte. Er spürte etwas über seinen Oberkörper, vom Hals hinunter bis zum Bauch, streichen. Definitiv Kiras Finger, dachte er bei sich. Entspannt verfolgte er weiter das Geschehen, fragte sich aber, wie das möglich war. Dann kitzelte ihn etwas am Bauch. Ein warmer Atem streifte seine Männlichkeit und langsam öffnete er seine Augen. „Was ist hier los?“, dachte er noch etwas verschlafen, richtete sich ein wenig auf und blickte an sich hinunter. Dabei traf ihn fast der sprichwörtliche Schlag, denn er lag gar nicht mehr in seinem Sarg und noch dazu war er nackt! Hatte es sein Liebhaber also wieder einmal seinen tiefen Schlaf ausgenutzt, in dem er um sich herum nichts mitbekam. Leicht grummelte er vor sich hin und er schaute sich die Szenerie nun genauer an. Er wollte es, aber da ging so ein bildliches Gewitter durch seinen Körper, dass er stöhnend den Kopf in den Nacken warf. Mit einer Hand griff er nach dem Haarschopf, der sich genau über seiner empfindlichen Körpermitte befand und wollte ihn fester an sich drücken. Aber er bewirkte genau das Gegenteil. Der Dunkelhaarige ließ von ihm ab und krabbelte regelrecht nach oben genau über ihn. Anschließend küsste er ihn mit einem Verlangen, dem Ran nichts entgegenzusetzen hatte. In solchen Augenblicken konnte er nicht mehr kontern. Außerdem war seine Erregung deutlich gewachsen, die nun auch zusätzlich stimuliert wurde. Der ehemalige Graf drängte sich dem verführerischen Körper etwas entgegen, sorgte immer wieder dafür, dass er scheinbar unabsichtlich seinen Süßen weiter in den Wahnsinn trieb. „Bastard!“, keuchte ihm eine lustgetränkte Stimme entgegen. Der Rothaarige hasste es, wenn er so überrumpelt wurde. Doch gegen diesen Mann, der da über ihm war, hatte er einfach keine Chance. „Wolltest du es verpassen?“, raunte ihm diese tiefe Stimme ins Ohr, bevor er die Fangzähne des Älteren an seinem Hals wahrnehmen konnte. Dieses leichte Kratzen an der empfindlichen Haut liebte er und es machte ihn unheimlich an. Seine Arme legten sich automatisch um den Hals des anderen, denn er wollte verhindern, dass ihn dieser allein lassen konnte. „Was hast du vor?“, fragte er heiser und realisierte, dass Kira zwar kein Hemd mehr trug, aber sehr wohl noch seine Hose anhatte. Etwas wunderte ihn das schon. Aber zum Weiterfragen kam er nicht mehr, denn er erhielt schon eine Antwort: „Mit dir schlafen. Wir werden uns so wie Sonne und Mond am Himmel jetzt auch wieder vereinen. Darauf musste ich jetzt lang genug warten.“, grinsten ihn die blutroten Lippen des anderen an. Plötzlich, das merkte er deutlich, erhoben sie sich regelrecht in die Luft. Klar, Vampire konnten fliegen und sie beide taten das besonders gern. Dennoch verstand er in dem Moment nicht, warum. Kurz darauf stand er mitten im Raum wieder auf seinen Füßen. Jedoch waren da auf einmal diese leckeren Lippen, die sich auf seine eigenen legten und ihn zu einem heißen Kuss herausforderten. Bereitwillig öffnete er den Mund, ließ so die fremde Zunge ein, welche sich sofort mit ihrem Gegenstück einen richtigen Kampf lieferte. Nur am Rande bekam er mit, wie ihn sein Liebster nach hinten drängte und er sehr bald das kalte Glas der Terrassentür an seiner Kehrseite spürte. Nach einiger, für Ran viel zu kurzen, Zeit löste sich Kira von ihm und meinte: „Wir haben nicht ewig Zeit. Also verzeih mir, wenn ich vielleicht etwas grob werde.“ Diesem Lächeln auf den sinnlichen Lippen konnte man nicht widerstehen und es überzeugte den Rothaarigen auch. Denn es würde wirklich nicht mehr lange dauern, bis die Sonne wieder komplett frei wäre. „Worauf wartest du dann noch?“, erklang die Stimme des Jüngeren so voller Verlangen und seine Hände wanderten über den muskulösen Körper des Grafen. Eine von ihnen gelangte sehr schnell zur Hose, legte sich über die Beule, welche sich dort schon abzeichnete und übte etwas Druck aus. Anschließend öffnete seine Hand das Kleidungsstück und verschwand darunter. Hitze und Erregung konnte er ganz deutlich fühlen und nur langsam strichen seine Finger über die Männlichkeit des Älteren. „Oder brauchst du eine Einladung um mich zu nehmen?“, fügte er noch zu seiner vorigen Aussage hinzu, schloss dabei seine Hand um die Härte des Grafen und drückte ein wenig fester zu. Quälend langsam bewegte er sie auf und ab. „Vielleicht möchtest du aber bestimmen, WIE ich dich nehme.“ Kira grinste wieder und seine Hände legten sich auf den knackigen Hintern seines Süßen. Dieses Spiel liebten sie beide und darüber hinaus war ihnen die Zeit auch gar nicht mehr so wichtig. Sie wussten genau, dass sie schnell machen sollten, wenn sie mit der Sonnenfinsternis fertig werden wollten, aber es reizte sie auch der Gedanke, dass sie erst nach den beiden verehrten Himmelskörpern ihr Ziel erreichen würden. Sanft, aber bestimmt, drückte Ran seinen Liebsten von sich weg, sodass er sich umdrehen konnte. Dann ergriff er die Hände, welche sich beim Umdrehen auf seine Hüfte gelegt haben. Eine führte er nach oben an seine Lippen, knabberte an den Fingern und leckte an ihnen. Die andere legte er um seine Männlichkeit, die bereits mehr als hart war. Das wunderte ihn nicht weiter, denn Kira hatte zuvor wieder einmal seine Zungenfertigkeit unter Beweis gestellt. Doch darauf ging der Graf nicht ein. Die Hand an der Erektion des Jüngeren nahm er wieder weg, denn so leicht wollte er es ihm auch nicht machen. „Kira“, vernahm er diese Stimme so voller Verlangen, wie er es nur selten zuvor erlebt hatte, „Mir ist egal, WIE... Hauptsache, du tust es!“ Etwas in dieser Stimme ließ ihn aufhorchen. Ihm wurde bewusst, dass sein Schatz in dieser Begierde vollkommen versunken war, auch wenn ihm nicht klar war, woran das lag. Er schob es einfach mal auf die Situation und konnte sich später noch darüber den Kopf zerbrechen. Um sich wieder auf den Moment zu konzentrieren knabberte er an der Schulter des Rothaarigen. Eher nebenbei befreite er sich aus dem letzten Kleidungsstück. „Du hast es so eilig. Das ist sonst nicht deine Art.“, bemerkte er besorgt und zog den Kleineren in eine feste Umarmung. Dass dabei seine Erregung an dem Knackarsch rieb, versuchte er, so gut es eben ging, zu ignorieren. „Ich fühl mich... irgendwie so komisch.“, brachte Ran leicht keuchend hervor. Kira war nah dran, seinen Schatz einfach zurück in den Sarg zu legen und alles zu vergessen. Aber, als hätte der seine Gedanken gelesen, drängte sich ihm dieser süße Hintern weiter entgegen und stimulierte ihn so. Ein leise gestöhntes „Bitte“, verdrängte alle seine Zweifel. „Schon gut“, raunte er dem Rothaarigen ins Ohr und drückte ihn ein wenig nach vorne, sodass sich Ran an dem kalten Glas abstützte. Indes begann der Graf seinen Rücken mit Küssen zu übersäen, knabberte an der Haut und ritzte diese etwas mit seinen Fangzähnen ein. Das dauernde Stöhnen seines Liebsten erregte auch ihn zunehmend mehr und schon bald gelangte er an einen Punkt, an dem für ihn eine Umkehr nicht mehr in Frage kam. Er wusste, dass eine intensive Vorbereitung wie beim ersten Mal nicht mehr nötig war. Der Körper seines Süßen war perfekt an ihn angepasst und veränderte sich auch nicht mehr, da er ja eigentlich schon tot war. Somit massierte er nur noch ein wenig die Pobacken des Jüngeren, drückte diese dann mit seinen Händen auseinander, sodass er einen leichteren Zugang hatte und drang mit einem kräftigen und schnellen Stoß in den willigen Körper ein. Ran kam ihm sofort entgegen und beide konnten sich einfach nicht mehr beherrschen. In der Dunkelheit der totalen Sonnenfinsternis, die eben eintrat, beschleunigten sie ihr Tempo. Kira stieß immer fester und schneller zu, während ihm sein Liebster immer mehr entgegen kam. Sie verloren sich ganz in ihren Gefühlen, die wie eine eigene Welt waren und gaben sich dem Ganzen einfach hin. Fast instinktiv legte sich eine Hand des Grafen um die Erregung des Jüngeren und massierte sie im Rhythmus seiner Stöße erst langsam. Doch je mehr sie ihr Tempo steigerten, umso mehr hatten sie das Gefühl ihre Körper würden verglühen. Seine andere Hand hielt Kira seinem Schatz vor den Mund. „Beiß... zu!“, forderte er, was fast gänzlich in seinem Stöhnen unterging. Dennoch hatte Ran genau verstanden und tat wie ihm geheißen. Seine Fänge vergruben sich in die Hauptschlagader am Handgelenk. Genüsslich saugte er das Blut heraus und merkte nur ganz am Rande, wie Kira in seinen Hals biss. Schon im nächsten Moment erreichte der Rothaarige seinen Höhepunkt, wollte aber nicht die Hand freigeben, sondern saugte nochmals etwas Blut heraus. Der Größere folgte ihm über diese imaginäre Klippe und ergoss sich in diesem verführerischen Körper. Nach einigen Minuten hatten sie sich wieder beruhigt. Ihr Blicke wanderten nach oben in den Himmel. Die Sonne erstrahlte fast wieder in vollem Glanz. Nur noch kurze Zeit würde es dauern. Aber beide waren zu erschöpft um sich in die Särge zu legen, weshalb sie einfach nur ins Bett zurück gingen und dort hineinfielen. Kira breitete noch die Decke über sie beide aus, wussten sie ja, dass die Sonnenstrahlen bis in diesen Teil des Zimmers nicht gelangen würden. Bald darauf verfielen beide dem Schlaf, aus welchem sie erst viel später wieder erwachen würden. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So... leben noch alle? *fragend umschau* Das war nach meiner Meinung der 3. und letzte Teil, aber... mal schaun ^^ Wir setzen es momentan als RPG fort... Vielleicht kommt von dort ja noch was ^^ Bei Fragen, Beschwerden, Anregungen einfach kommi hinterlassen.. aber bitte keine Beleidigungen! Eure Neko_Kotori Epilog: Awakening ----------------- Titel: Pure Passion 4/3 Autorin: Neko_Kotori Disclaimer: Die Charas gehören nicht mir und ich verdien kein Geld mit ihnen. Genre: Shonen-Ai, Crossover Pairing: hat sich nicht geändert ^^ Kommentar: Deswegen Kapitel 4 von 3, weil mich das nicht losgelassen hat. Irgendwie. Genau genommen, geht es nach Kapitel 3 in einem RPG weiter, aber... ich hatte einfach Lust darauf so was wie einen Epilog zu schreiben. ^^ Epilog - Awakening Abends, als die Sonne schon sehr tief stand, fielen einige ihrer goldenen Strahlen auf das breite Bett. Sie wärmten die beiden leblos scheinenden Körper, die dort lagen, lockten sie so langsam aus dem Reich der Träume heraus. Kira spürte die Wärme auf seiner Haut, wunderte sich, woher diese auf einmal kam, weshalb er blinzelnd die Augen öffnete. Ihre Vereinigung auf diese besondere Art lag erst einige Stunden zurück, aber dennoch war er nun wieder bei Kräften. Es war irgendwie ein eigenartiges Gefühl, das ihn durchströmte, weshalb er sich erst einmal umsah. Da merkte er die Strahlen, die sie beide berührten und sanft liebkosten. Doch sie verbrannten ihre Körper nicht. Hatten sie nun etwa ihre Sterblichkeit zurück? Das konnte er sich nicht wirklich vorstellen, denn die Legende hatte von wahrer Macht gesprochen. Was also war geschehen? Nun richtete er sich erst einmal auf, achtete aber darauf, dass er seinen Kleinen daneben nicht weckte. Die Hand hielt er ins Sonnenlicht, betrachtete sie eingehend. Tatsache. Er verbrannte nicht. Sein Blick glitt hinunter auf den blassen Körper, der da neben ihm im Bett lag. Die Decke verbarg einen Teil von diesem Meisterwerk der Natur, weshalb er diese anhob und ihn nun näher anschaute. Es schien ihm, als hätte er noch nie etwas so Perfektes gesehen. In Wahrheit aber kannte er jeden Millimeter dieser Haut, wusste, wie unendlich weich und verführerisch sie war. Des Grafen dunkle Augen wanderten Stück für Stück, streichelten seinen Vampir beinahe schon. So intensiv, wie er ihn ansah, wäre das kein Wunder gewesen. Deshalb regte sich der Rotschopf neben ihm auch ein wenig, kehrte langsam in diese Welt zurück und wollte doch nicht so wirklich aufwachen. Er rutschte ein Stück näher, schmiegte sich an den kühlen Körper neben sich heran, wobei er sich auf die Seite drehte. Eine Hand hob der Dunkelhaarige nun an, berührte die Schulter nur hauchzart mit den Fingerkuppen, ehe er sie hinunter über die Seite streichen ließ. Es bildete sich tatsächlich eine Gänsehaut auf dem begehrten Körper, die diesen sogar leicht erschaudern ließ. Das leise gehauchte „Kira.“, hörte er mehr als deutlich, wusste auch, dass sein Vampir bereits wach war. Dieser drehte sich nun auf den Rücken, öffnete ganz langsam und bewusst die Lider, ehe er aus leicht funkelnden Amethysten zu dem anderen hochsah. Ein wenig Sonnenlicht fiel in diese, ließ sie somit noch etwas mehr strahlen, was sogar einen richtigen Edelsteineffekt hatte. „Gut geschlafen?“, fragte er leise und seine Stimme klang dunkel. Darauf brauchte er nicht einmal eine Antwort, denn er sah Ran ganz einfach an, wie es ihm ging. Deshalb wartete er das kleine Nicken nicht einmal ab, sondern beugte sich über ihn und küsste ihn. Allerdings kniete er sich ganz bewusst über ihn, wollte ihm einfach keine Möglichkeit geben um jetzt aufzuspringen, wenn sein Rotschopf begriff. Er kannte ihn, wusste, dass Ran womöglich gleich zum Fenster laufen würde um die Sonne zu sehen. Doch genau das ließ er nicht zu. Ganz automatisch legte der Jüngere die Arme um seinen Liebsten, erwiderte den Kuss und schloss dabei wieder die Augen. So lange hatte er auf ihn gewartet. Und jetzt war sein Traum wahr geworden. Ein Traum, der so alt war, dass es ihm selbst den Atem raubte. „Sieh mich an.“, erklang seine dunkle Stimme leise, aber mit etwas Befehlendem darin. Das war gar nicht notwendig. Das wusste er selbst. Doch Ran sollte ihn auf jeden Fall ansehen und das leichte Gold bemerken, das die Sonne auf seiner toten Haut erstrahlen ließ. In dem Moment hielt der Rothaarige einfach die Luft an. Das konnte er nicht glauben, so sehr er es wollte. Aber das war unmöglich. Dass die Legende DAS gemeint haben sollte. Er konnte es sich einfach nicht vorstellen. Deutlich zeigten seine Amethyste, dass ihn das eben verunsicherte. Doch Kira griff nach einer Hand seines Kleinen, legte diese auf seine, von den wärmenden Strahlen beschienene, Haut und zeigte ihm so, dass es kein Traum war. „Kira… Wie… ist das möglich?“, brachte er langsam und vollkommen überrumpelt heraus, wusste noch nicht einmal, was er jetzt denken oder glauben durfte und konnte. Alles aus den letzten 150 Jahren schien auf einmal wie eine Seifenblase zerplatzt zu sein. Oder hatte er das alles nur geträumt? War er jetzt einfach in den Armen seines Liebsten aufgewacht und hatte letzte Nacht nur geträumt, er wäre ein Vampir? „Das Wie ist nicht so wichtig. Wichtig ist, dass es wahr ist… Kein Traum.“, sagte er komplett ruhig, während er mit einer Hand unter den Körper des Jüngeren wanderte und ihn anhob. Gleichzeitig beugte er sich weiter runter, sodass er seine Fänge in den Hals des anderen jagen konnte. Genau an die Stelle, wo er ihn einst schon gebissen hatte. Das genüssliche Aufkeuchen begleitete sein Schlucken, als er ein wenig von dem köstlichen Blut zu sich nahm. Doch ließ er recht schnell wieder von ihm ab, wollte es ihm nur deutlich gemacht haben, dass alles der Wahrheit entsprach. „Jetzt können wir das Sonnenlicht zusammen genießen, Ran.“, hauchte er ihm zu, leckte dann nochmals über diese Bissspuren, ehe er ihn wieder ansah. Seine dunklen Augen hielten die des Models gefangen, gaben ihnen keine Chance frei zu kommen, denn da war noch so einiges, was geklärt werden musste. „Solange ich DICH habe, brauche ich nichts anders.“, meinte Angesprochener aber mit einem Lächeln, denn so sah er das und hatte es auch schon vor langem so gesehen. Ansonsten hätte er sich wohl nicht Hals über Kopf darauf einlassen können ein Vampir zu werden. Obwohl er sich sicher war, dass Kira ihn sowieso nie wieder hätte gehen lassen. Dann aber merkte er diesen strengen Blick, wusste genau, was kommen würde. Das war es, was ihm doch irgendwo unangenehm war. Jedoch hatte er selbst es zu verantworten. Und gerade jetzt, nachdem er so vieles aus eigener Kraft geschafft hatte, wollte er nicht unbedingt vor seinem Grafen Angst bekommen und klein beigeben. Nein, das konnte er einfach nicht. „Es tut mir leid.“, sagte er deshalb leise, senkte dabei aber etwas den Blick, auch wenn es schwer fiel. Aber es musste sein. Sein Liebster sollte ruhig merken, dass es ihm wirklich Leid tat. Da spürte er einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze, wie die Lippen sachte über diese hinauf zur Stirn strichen und dort noch einen Kuss platzierten. Ein leises „Ich weiß.“, ging durch die Luft und Ran war sich erst nicht sicher, ob er es sich nur eingebildet hatte, oder ob es wahrhaftig über die Lippen dieses Vampirs gekommen war. „Ich hab deinen Brief gelesen.“, erklärte ihm der Ältere, sah ihn nun wieder direkt an, „Aber ich möchte, dass du es mir erklärst.“ Es klang weder streng noch irgendwie nachtragend. Darin lag lediglich eine Bitte und er wusste, dass ihm Ran diese erfüllen würde. Dafür brauchte er keinen Befehlston. Da reichte schon dieser Unterton, den nur dieser Rothaarige je von ihm zu hören gekriegt hatte. „Eigentlich hatte ich ja nur Durst und wollte was trinken, aber als ich dann im Dorf war…“, fing er an und seufzte, denn er konnte nicht einmal den Blick senken, „Dort hab ich diese Steckbriefe mit meinem Bild gefunden. Der Fürst hat nach mir suchen lassen und ich hab dann auch erfahren, warum. Sein Sohn war bei einem Jagdunfall gestorben… Und da ich ja spurlos verschwunden war und ihm nicht einmal gesagt habe, wo ich bin… Ich hab mich irgendwie schuldig gefühlt und wollte das einfach wieder gut machen.“ Nun schlossen sich seine Lider ein wenig, wobei seine Augen zur Seite sahen. Er konnte Kira nicht anschauen, wenn er diesem erklärte, warum er ihn verlassen hatte. Das ging einfach nicht. Obwohl dieser ihn gut genug kennen musste, damit er es ihm nicht übel nahm. Aber Ran hatte Angst, dass, wenn er ihm alles erzählte, er ihn für immer verlieren könnte… „Du hättest mich wecken können. Es mir erzählen, damit wir gemeinsam eine Lösung finden.“, meinte der Graf ruhig und hob eine Hand um sie auf die Brust des Jüngeren zu legen. Es sollte ein Zeichen sein, dass er hier in Sicherheit war und er keine Angst haben brauchte. Denn die konnte der Ältere gerade deutlich spüren. „Schon, aber…“, wollte Ran anfangen und sah deshalb auf, doch er wusste kein ‚aber’, „Ich weiß auch nicht. Irgendwie wusste ich nicht, was ich dir sagen sollte. Und irgendwie hatte ich auch Angst vor deiner Reaktion… Dass du mich wegschickst, oder du unbedingt mitkommen willst und das irgendwie später ein Problem wäre. Außerdem dachte ich, es wäre ganz gut, wenn ich einfach mal auf ein paar Jahre weg bin, meinen Weg gehe und dann zu dir zurückkomme.“ „Und warum erst jetzt? Warum suchst du dir den Weg aus, jetzt meine Burg kaufen zu wollen?“ „Renfield.“, sagte er leise, drehte nun den Kopf etwas und wandte ganz deutlich den Blick ab, „Er hat mich dazwischen immer wieder fortgeschickt. Er meinte, du willst mich nie wieder sehen. Aber ich hab gespürt, dass du noch immer geschlafen hast… Nur egal, was ich gesagt oder getan hab, er wollte mich einfach nicht zu dir lassen, hat mir die unterschiedlichsten Dinge an den Kopf geworfen, dass ich es nicht einmal wert sei überhaupt diese Burg zu betreten.“ Das erklärte nun natürlich einiges. Doch kam da auch eine gewisse Abscheu gegenüber seinem bislang treuesten Diener hoch. Allerdings konnte er das seinem süßen Vampir nicht übel nehmen. Dieser war, obwohl er jetzt doch mehr Kraft besaß im Gegensatz zu dem Sein eines Menschen, immer noch ein unschuldiges Geschöpf. Zwar tötete er um zu überleben. Aber Kira kannte niemanden, der dabei so rein aussehen konnte. Darum traute er ihm einfach nicht zu gegen einen Werwolf anzutreten. Das hätte ganz einfach nicht gepasst. „Dann muss eben ER gehen.“, sagte er deshalb ruhig, beugte sich hinunter und setzte einen Kuss auf die Brust. Direkt übers Herz. Nun legte sich seltsamerweise eine Stille über sie, breitete sich einfach aus, dass es für einen Moment sogar schien, als würde die Zeit still stehen. Doch die lief als einziges weiter. Beide dachten sie nach, wie sie dieses Gespräch weiter führen sollten, wussten sie doch beide, dass noch vieles zu klären war. Sie hatten sich ja auch lange nicht gesehen. „Was ist mit Seth?“, unterbrach Kira dann die Stille und sah ihn direkt an. Diese Frage war notwendig und letztendlich hatten sie sie beide gefürchtet. Der Graf, weil er nicht wusste, was da war. Und Ran… Der hatte Angst vor der Reaktion, wenn er ehrlich antwortete. Deshalb schloss er auch die Augen, wollte nicht in das Gesicht des Älteren sehen, da er es vermutlich nicht ausgehalten hätte. „Ich hab ihm vor etwa hundert Jahren geholfen. Seit dem begleitet er mich, passt auf mich auf. Eigentlich nicht einmal aus einem bestimmten Grund. Zumindest hat er mir nie einen gesagt. Er ist für mich ein guter Freund geworden. Mehr nicht, aber…“ „Hast du… mit ihm geschlafen?“, sprach der Dunkelhaarige die Frage dann aus und kam dabei höher. Einen Arm legte er unter den Körper des Jüngeren. Mit der freien Hand hielt er dafür dessen Kopf leicht fest, sodass Ran ihn zwangsläufig ansehen musste, wenn er aufsah. „Nein, du weißt doch, ich…“, begann er, öffnete aber nicht die Augen und hielt inne. „Es war kein Sex. Nicht in dem Sinn. Nur in der langen Zeit…“ Sanft war der Kuss, den er auf seine Stirn bekam. Leicht blinzelnd legte er seine Amethyste frei, die ein klein wenig glänzten. Man sah ihm an, dass er damit zu kämpfen hatte. Einfach, weil er zu schwach gewesen war um dem Stand zu halten. Und doch änderte es nichts an der Tatsache, dass es geschehen war. Aber Kira schien ihn auch so schon zu verstehen. „Orale Befriedigung? So nenn man es, glaub ich, heute.“, stellte er fest und erhielt ein leicht zögerliches Nicken. Für ihn war nur noch eine Frage relevant. Die nach einem ‚Wie oft’. Immerhin hatte er Verständnis. Wäre er wach gewesen, hätte Ran sicherlich niemand anders gebraucht. Andererseits kannte er das auch von sich selbst. Ohne Ran hätte er sich irgendwen gesucht. Schließlich war das ein Bedürfnis, das auch Vampire hatten. Allerdings erstaunte ihn die Antwort darauf dann doch. Deswegen machte sich sein Kleiner solche Vorwürfe? Weil er sich in hundert Jahren gerade drei Mal oral hat befriedigen lassen. Nachdem er schon vierzig Jahre allein umhergezogen war. Sie brauchten noch nicht einmal Worte um dem anderen zu zeigen, oder ihm klar zu machen, was sie fühlten. Aber eines brauchte sein Jungvampir und das wusste er mehr als gut. Langsam beugte sich der Graf hinunter, fing die verführerisch roten Lippen zu einem sinnlichen Kuss ein. Die seinen öffneten sich, ließen eine Zunge über das geschlossene Paar streichen und sich Einlass erbeten, der auch gewährt wurde. Ganz gefühlvoll drang sie ein, lockte ihr Gegenstück zu einem Spiel, das so von Leidenschaft geprägt war, wie kaum zuvor. Es war das, was vor so vielen Jahren, vor Jahrzehnten noch nicht da gewesen war. Oder wenn nur ansatzweise. Da war eine Bestimmung, ein Schicksal, das sich erfüllte. Und vor allem aber war da ein Gefühl, das sie beide auch in Zukunft verbinden und an einander binden würde… Nach einer Weile lösten sie sich von einander, sahen sich einige Momente nur schweigend an. Das Lächeln und auch das Funkeln ihrer Augen zeigte, was sie gerade mit einander geklärt hatten. Es hieß doch; „Küssen ist die Sprache der Liebe.“ Etwas, das sie vor so langer Zeit noch nicht verstanden hatten und jetzt… Jetzt war es klarer als je zuvor. „Ich liebe dich, Kira… mein Graf.“, hauchte Ran und schlang die Arme um den nackten Körper des Älteren, drückte sich an ihn. Den Atem an seinem Ohr spürte er und er jagte ihm einen leichten Schauer über den Rücken hinunter. Und dann… Dann hörte er es… Ein paar Worte, von denen er noch nicht einmal gewagt hatte zu träumen… „Ich liebe dich auch, Ran.“ ~~~~~~~~~~ Sodale... Damit beende ich es aber endgültig >///< Ach und zu der Frage, was genau nun in der Legende stand, oder was die Sonnenfinsternis wirklich bewirkt... Das ist eurer Fantasie überlassen. ^^ Ich bin mal gespannt, ob sich neugierige Leser den Schluss noch antun und Kommis schreiben *mir immer welche wünsch* *Kekse für brave Leser und Kommi-Schreiber herleg* Eure Neko_Kotori Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)