All my love von abgemeldet (Yami x Yugi) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- ~~~~~~*Prolog*~~~~~~ Sanfte Wellen strömten ihm entgegen, nahmen den Kampf auf und brachen sich an seinen Beinen, wie an einem großen Felsen. Die salzige Meeresluft stieg ihm in die Nase und er schloss genüßlich die Augen. Yugi liebte das. Er liebte das Meer, so wunderschön, wie nicht anderes sein könnte. Schon immer war es sein Traum gewesen, es selbst und alles, was in ihm lebt zu erforschen. Deshalb hatte er auch keinen Moment gezögert, als er eine Anzeige in der Zeitung gesehen hatte, wo man sich für eine professionelle Ausbildung als Tierfilmer ausbilden lassen konnte. Dafür hatte er sich Geld bei seinem Großvater geliehen, denn obwohl dieser selbst nicht viel Geld hatte, wußte er, wie sehr Yugi das Wasser liebte. Seine Großmutter ist es gewesen, von der er die Begeisterung für das Meer und seine Bewohner entfacht hatte. Sie war früher jeden Sommer mit ihm an die Küste gefahren, doch seit sie starb, hatte Yugi nie wieder die Chance gehabt noch eine Meeresbriese auf seiner Haut zu spüren. Um so mehr genoß es Yugi mit den Füßen im Wasser zu stehen und auf die weite See heraus zu blicken. Das leise rauschen der Wellen, die sanfte Umarmung des Wassers, das alles versetzte Yugi in eine Art Trancezustand. Er grub seine Zehen ein paar Zentimeter tief in den Sand und schaute zum strahlend blauen Himmel hinauf, wo Möwen ihre Bahnen flogen. „Das ist es....Könnte es nur immer so sein.“, flüsterte er leise sich selbst zu und setzte sich ab in das knietiefe Wasser. Mit den Händen fuhr er durch das lauwarme Wasser, während sich immer wieder kleine Wellen über an ihm brachen und seine völlig Kleidung durchweichten. Sein Koffer stand immer noch ein paar Meter weiter an Stand. Er hatte diese Sehnsucht kaum ausgehalten. Deshalb musste er sofort, als er aus dem Bus stieg zum Wasser. Irgendwo sollte er sich noch mit seinem zukünftigen Lehrer treffen, aber das war ihm in diesem Moment egal. Wenn er sich ins Wasser legte, seinen ganzen Körper treiben ließ, fühlte er ich so geborgen, wie nirgendwo sonst. Es gab nicht auf der Welt, dass ihn ein solch geborgenes Gefühl schenken könnte, oder zumindest nichts, dass er bisher kannte. Und so schloss er die Augen für einen Moment und vergaß alles um sich herum. Er war eins mit dem Meer. Ein kleiner Teil von etwas, dass so groß war, dass es seine Vorstellungskraft bei weitem überstieg. Es war sein Zuhause, der Platz, wo seine Seele hingehörte. Immer tiefer versunken seine Gedanken in den seichten Wellen, weit, weit weg vom Lärm der Stadt. Doch plötzlich riss ihn etwas aus seinem Rausch. Eine Berührung. Jemand tippte ihm sanft auf die Schulter und so schaute er langsam auf. Und was er da sah, raubte ihm den Atem. Das Gesicht eines Jungen, der ihn gutmütig anlächelte. Er hatte zarte, fast makellose Haut und ein paar einzelne Strähnen fielen ihm in sein Gesicht. Ein Anblick, der Yugis Herz schneller schlagen ließ. Mit seinem wunderschönen Lächeln zog der Fremde ihn in seinen Bann. Doch vor allen wurde Yugi von seinen strahlenden Augen gefesselt. Jeder Blick, mit dem er den Jungen mustern wollte, blieb an ihnen hängen. Sie glitzerten so geheimnisvoll wie das Meer. Sie kamen ihm so seltsam bekannt vor. Wer konnte er nur sein? Doch plötzlich fiel ihm der Fremde um den Hals. „Yugi, du bist es! Du bist es wirklich!“ Kapitel 1: Ocean in your eyes ----------------------------- ~~~~~~*Ocean in your eyes*~~~~~~ Yugi verstand die Welt nicht mehr. Nicht nur, dass dieser faszinierende Junge einfach vor ihm aufgetaucht war, nein, er kannte auch noch seinen Namen. Obwohl er ihm selbst schon die ganze Zeit merkwürdig bekannt vorkam konnte er sich beim besten Willen nicht daran erinnern, woher er ihn kannte. „Ich hab dich ja eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Das ist ja ein Zufall, dich ausgerechnet hier wieder zu treffen...“, sagte der Junge freudig. Yugi versuchte den Blick von ihm abzuwenden, obwohl es ihm schwer fiel ihm nicht mehr in seine wunderschönen Augen zu schauen. Es war ihm einfach so peinlich, dass er sich nicht mehr an den anderen erinnern konnte. Der Junge bemerkte schnell, wie Yugi krampfhaft versuchte, den Blickkontakt zu meiden sprach ihn direkt darauf an: „Warum schaust du weg? Du erinnerst dich nicht mehr an mich, hab ich Recht?“ Yugi nickte, immer noch mit gesenktem Kopf. Das Lächeln des Fremden verschwand von seinen Lippen und er setzte sich neben Yugi ins Wasser. Seine Blicke wirkten irgendwie traurig. Enttäuscht darüber, dass Yugi sich nicht mehr an ihn erinnerte. „Und wir hatten uns damals geschworen, uns niemals zu vergessen...“, seufzte er leise, „es ist aber jetzt auch schon so viele Jahre her, kein Wunder das du es vergessen hast.“ Er lächelte wieder kurz, was aber eher aufgesetzt wirkte. Beide schwiegen und sahen zwei Möwen dabei zu, wie sie über ihre Köpfe hinweg flogen. „Es muss schön sein, fliegen zu können..“, bemerkte der Fremde. „Es tut mir leid....“, fibste Yugi leise, „ich wollte dich nicht vergessen.“ Er musste wieder grinsen und legte gerührt von dieser Reaktion den Arm um ihm. „Dann fangen wir halt einfach noch mal von vorne an. Ich heiße übrigens Atemu, aber die meisten nennen mich einfach Yami.“ Yugi wollte sich erst auch vorstellen, aber dann fiel ihm ein, dass der andere ihn ja schon kannte. Er wurde rot und wußte nicht, was er jetzt sagen sollte. Yami schmunzelte ihn nur verschmitzt an. Er schien genau zu wissen, was Yugi sich grade überlegte und versuchte ihm die Schüchternheit zu nehmen, indem er ihm einfach Fragen stellte. „Und Yugi, was verschlägt dich ganz allein hier her?“ „Nun, ich will hier eine Ausbildung als...“, fing Yugi an doch beendete seinen Satz nicht. Er stand mit geschocktem Blick aus dem Wasser auf und Yami blickte ihn nur verwundert an. Das hatte er ja komplett vergessen! „Hab ich etwas falsches gesagt?“, fragte Yami irritiert. „Nein, du hast nichts falsches getan Yami.“, rief Yugi, der in Eile seinen Koffer vom Stand aufsammelte und notdürftig versuchte, seine Anziehsachen auszuwringen. „Warum beeilst du dich denn dann so? Musst du wo hin?“, fragte Yami, während er Yugi nachlief. „Ja“, antwortete Yugi hektisch, „ich wollte mich mit einem erfahrenen Dokumentarfilmer um drei Uhr hier am Strand treffen. Und jetzt ist es schon halb fünf!“ Yugi legte noch einen Zahn zu, sodass Yami nur staunen konnte, wie schnell der eher klein gewachsene Junge rennen konnte. „Warte mal Yugi!“, rief er, doch dieser hörte ihn schon nicht mehr. Er rannte zur Einfahrt zur Bucht, wo steile Klippen den Stand vom Festland trennten. Als Yami ihn dort wieder eingeholt hatte, sah er, wie Yugi bittere Tränen über die Wangen liefen. „Er ist schon weg....“, schluchzte er, wobei sein Unterkiefer stark zitterte, “Ich komme zu spät. Jetzt war alles umsonst, die ganze Mühe...Wie soll ich das Großvater nur erklären?“ „Yugi....“, wisperte Yami leise, doch bevor er den Satz beenden konnte wurde er vom kleineren unterbrochen. Yugi fiel ihm um den Hals und weinte sich an seinen sowieso schon vom Wasser durchweichten T-Shirt aus. Mit seinen Händen krallte er sich im Stoff fest und laute Schluchzern erschütterten den zierlichen Körper. Yami drückte Yugi fest an sich , womit er es irgendwie schaffte, Yugi zu beruhigen. Es war, als würde von ihm eine seltsame Kraft ausgehen, die Yugi sich so wohl fühlen ließ, dass er fast ganz vergaß, was für eine große Chance ihm grade entgangen war. Er schaute Yami zaghaft ins Gesicht und nur noch einzelne Tränen suchten ihren Weg Richtung Boden. Diese Nähe zu ihm fühlte sich wunderbar an, so sicher, als wäre er vor allem Übel dieser Welt geschützt. Yugi strich langsam mit der Hand über seinen Arm. Yamis Haut war so schön weich und unter ihr spürte Yugi eindeutig kräftige Muskeln. Er blickte ihm Tief in die Augen, so tief, dass Yugi fast drohte, darin verloren zu gehen. Denn sie waren so tief wie der Ozean. Wenn man nur kurz hinschaut sieht man nur die Oberfläche, würde ich vielleicht auch damit begnügen, ihr saphirartiges Glitzern zu bewundern und niemals auch nur ahnen, was für eine atemberaubende Schönheit in der Tiefe versteckt liegt. Yami schien ihn mit seinen Blicken regelrecht aufzusaugen und so spürte Yugi kaum, wie er immer tiefer in ihnen versank. Und wieder fing sein Herz an heftig gegen seinen Brustkorb zu klopfen, sodass er den Herzschlag im ganzen Körper spüren konnte. Schneller, immer schneller. Er war sich sogar sicher, dass Yami es auch spürte, denn er lächelte und entblößte dabei seine perlweißen Zähne. „Yugi“, lachte er und strich ihm mit seinem Daumen die letzte Träne von der Wange, „was ich dir schon die ganze Zeit versuche zu sagen ist: Ich bin dein Lehrer! Ich hab deine Bewerbung bekommen und deshalb bin ich heute zum Strand gekommen, nur um dich zu treffen!“ Yugi starrte ihn wie angewurzelt an. „Du bist mein Lehrer? Du? Und du hast es mir die ganze Zeit nicht gesagt? Du wolltest dich nur über mich lustig machen, hab ich Recht?“, schnaufte Yugi und stieß ihn beleidigt von sich weg. „Aber Yugi, ich hab es dir doch die ganze Zeit versucht zu sagen“, rechtfertigte sich der andere, „Aber du hast mir einfach nicht zugehört!“ Yugi verdrehte noch einmal kurz die Augen, musste dann aber beide anfangen zu lachen. Als sie sich halbwegs wieder eingekriegt hatten, schlug Yami vor, dass sie sich langsam auf machen sollten, denn es begann schon zu dämmern. Sie schlenderten den Strand entlang. Die untergehende Sonne tauchte alles in ihren orangeroten Schein und die Wellen rauschten leise vor sich hin. Yugi und Yami gingen Hand in Hand barfuß durch den warmen Sand. Immer wieder warf Yugi seinem Freund neugierige Blicke zu, er wollte einfach jede kleine Bewegung von ihm genau studieren. Jedes Lächeln, jede Handbewegung wirkte auf Yugi so elektrisieren, dass kleine Blitze durch seinen ganzen Körper strömten. Er konnte sich selbst nicht genau erklären, warum das so war. Die Sonne versank nun im Wasser, wobei sie das ganze Meer blutrot färbte. Yami ließ Yugis Hand los, blieb stehen und schaute sich das Schauspiel gebannt an. Es schien ihn ganz und gar zu vereinnahmen. Yugis Augen suchten den Weg zu den seinigen. Dort spiegelte sich die Sonne, als eine lodernde Flamme wieder. Sie schien mit dem Wasser zu kämpfen, um nicht in den Fluten zu versinken. Als wolle sie sich mit ihren Strahlen am Horizont festklammern um nicht unterzugehen. Doch als er genau hinschaute, merkte er das dem nicht so war. Nein, sie kämpfte nicht. Vielmehr ließ sie sich auf die leidenschaftliche Umarmung der Wellen ein und akzeptierte, was ihre Bestimmung war. Warum sich gegen etwas wehren, was man auch will? Langsam vereinigte sie sich mit dem Meer. Yami schien davon so hypnotisiert zu sein, dass er wie in Trance auf die Wellen zuschritt. Erst sah Yugi ihn nur verwundert nach, doch als er bereits knietief im Wasser stand, rannte er ihm nach. Es war, als wollte er genau den Punkt ansteuern, wo die Sonne die Wasseroberfläche berührte. „Yami? Was hast du?“, rief Yugi und versuchte ihn zu erreichen. Keinerlei Reaktion. Als er ihn erreicht hatte, versuchte er ihn am Arm fest zu halten, aber Yami ging weiter und weiter. Was hatte er nur vor? Wollte er den ertrinken? Yugi musste schon sehr kämpfen um sich im hohen Wasser überhaupt weiter zu bewegen. Er versuchte mit aller Kraft Yami fest zu halten. Zielstrebig wartete Yami durchs Wasser. Er wußte zwar nicht genau, was da vor sich ging, doch er zog heftig an Yamis Arm um ihn umzudrehen und so am weitergehen zu hindern. Und er schaffte es auch kurz. Mit einer schwankenden Bewegung wurde Yami mit dem Gesicht zu ihm hingewandt, wobei ihm Yugi einen Blick ins Gesicht erhaschen könnte. Seine Augen schienen komplett leer zu sein. Verschwunden war jeder Glanz, nur die matte Oberfläche, die den orange gefärbten Himmel reflektierte, konnte Yugi erkennen. „Yami.....was hast du denn?“, flüsterte Yugi verzweifelt und kleine perlenförmige Tränen benetzten seine Wange. Yami schien nicht er selbst zu sein. Wie von einer höheren Macht besessen ging er den Wellen entgegen. Den Gedanken, dass er sich nur einen Scherz mit ihm erlaubte, hatte Yugi längst aufgegeben. Doch was sollte er tun? Er hatte keine Kraft mehr in Körper und die Vorstellung, dass das Meer, das er so sehr liebte, ihm Yami wieder entreißen wollte, tat ihm tief in der Seele weh. Was er für ihn fühlte war so anders, als alles andere, was er je gefühlt hatte. Egal wie absurd und abartig ihm das erschien, er konnte nicht leugnen was er spürte. Er steckte die Hand aus und versuchte Yami zu erreichen, aber er war zu weit weg. Wäre er doch nur nicht so erbärmlich schwach... Er schloss die Augen und ließ sich treiben. Warum kämpfen, wenn man sowieso keine Chance hat? Ist es nicht einfacher, einfach aufzugeben, anstatt es immer wieder zu versuchen und immer wieder zu scheitern? Warum kämpfen, wenn man sich selbst schon lange aufgegeben hat? Wenn das einzige, was einen am leben hält, die Angst ist, jemanden zu enttäuschen. Warum sollte man dann weiter leben? Yugi versank langsam unter Wasser. Er öffnete die Augen einen Spalt weit und sah Yami nicht weit von sich unter der Oberfläche treiben. Warum nicht einfach sterben? Diese Frage hielt seinen Verstand gefangen. Warum hatte er Angst, andere zu enttäuschen? Warum hatte er Angst Yami zu enttäuschen. Er kannte ihn doch noch nicht einmal so lange, also warum kümmerte er sich überhaupt um ihn? Langsam versank Yami in der Tiefe, umgeben von den letzten goldenen Strahlen der Abendsonne. Und mit einem Mal wußte Yugi die Antwort auf alles seine Fragen: Dieses Gefühl, dass er die ganze Zeit gespürt hatte, jedes Mal wenn er Yami in die Augen gesehen hatte, das war Liebe. Er konnte nicht einfach tatenlos zusehen, wie alles endete, konnte nicht einfach Yami untergehen lassen und dann, weil er ihn und sich selbst enttäuscht hatte in den Wellen sterben, nicht, solange sein Herz noch schlug. Mit dem letzten Rest Kraft, auch wenn er noch so klein war, schwamm er, fast ohne Wahrnehmung, zu Yami hin. Er ergriff sanft seine Hand und zog sich zu ihm hin. Yami öffnete die Augen und sah Yugi über sich. Hinter ihm lag die Wasseroberfläche rot, wie mit Blut besudelt. Doch er konnte nichts machen. Er hatte keine Luft mehr. „So sterbe ich also...Yugi, es tut mir Leid. Jetzt werde ich dir niemals sagen können, was ich für dich fühle.“, dachte er und schloss die Augen um den Tod zu empfangen. Doch plötzlich spürte er einen Feuerstoß in seinen Körper eindringen. Er blickte auf. Der Auslöser für dieses unglaubliche Lodern war Yugi, der seine Lippen zärtlich auf seine gelegt hatte. Er weinte bittere Tränen, doch noch bevor sie auf seine Wangen treffen konnten, wurden sie vom Wasser weggespült und versuchte Yami seine noch verbleibende Luft durch den Mund einzuflößen. Von dieser einen kleinen Berührung aus breitete sich ein Feuer aus, dass Yamis ganzen Körper in Windeseile mit neuer Kraft durchströmte. Es war, als würde er neu geboren werden. Von innen heraus erhob sich sein Geist wie ein Phönix aus der Asche zu neuem Leben. Er sah Yugi in die Augen und dieser lächelte, als er erkannte, dass das Glitzern in Yamis Augen wiedererweckt war. Mit seinen Lippen formte er stumm ein „ich liebe dich“, und dann verlor er sein Bewusstsein. Doch er war glücklich. Glücklich, nicht aufgegeben und Yami gerettet zu haben. Yamis Herz blieb fast stehen, als Yugi ohnmächtig wurde, dennoch versuchte er halbwegs ruhig zu bleiben und vernünftig zu handeln. Denn er wußte genau, dass er Yugi so schnell wie möglich aus dem Wasser herausschaffen musste, sonst würde er ertrinken. Er umfaßte mit beiden Armen den zierlichen Körper und strampelte mit den Füßen, um an die Wasseroberfläche zu gelangen. Es war so weit und die Luft wurde ihm langsam knapp... Aber er musste es schaffen, für Yugi, der sein Leben für ihn riskiert hatte. Immer näher kam die Oberfläche und er nahm noch einmal alle Kraft zusammen , doch nur wenige Zentimeter davor ging ihm die Luft aus. Ihm wurde schwarz vor Augen, alles drehte sich. „Bitte...nur dieses eine Mal....“, flüsterte er, wobei ihm Wasser in den Mund lief. Er sank wieder ein Stück ab. Plötzlich, als hätte das Meer seine Bitte gehört fuhr ein Kribbeln durch seinen Körper. Mit einem letzten Schub, der aus der Tiefe zu kommen schien, tauchte er aus dem Wasser auf. Er spuckte das Wasser aus und holte tief Luft. Es war, als wäre es sein erster Atemzug. Der Vollmond leuchtete hell am Sternenzelt und ließ ihn klar übers Wasser sehen. Er fixierte die Küste mit seinem Blick und schwamm so schnell, wie er es nur irgendwie konnte. Dabei fiel es ihm sehr schwer, weil er gleichzeitig auch noch versuchte Yugi über Wasser zu halten. Der Strand kam immer näher und näher. „Yugi, bitte halte durch, wir sind gleich da!“, sagte er, der Verzweiflung nah zum bewusstlosen Yugi. Sobald er festen Boden unter die Füße bekam, rannte er aus dem Wasser. Vorsichtig legte er Yugi ab und presste seine Kopf an Yugis Brust um seinen Herzschlag zu überprüfen. Nichts. Yugi hatte aufgehört zu atmen. Yami fing an, laut zu schluchzen. Er wußte nicht, was er tun sollte, also sprang er auf und rannte den Stand auf und ab. Lautstark rief er um Hilfe, doch es kam keine Antwort. Also lief er wieder zu Yugi und kniete sich neben ihm hin. Warme Tränen glänzten im Mondschein und tropften auf Yugis Haut. „Yugi....du hast das alles nur wegen mir gemacht. Ich sollte an deiner Stelle sein! Bitte verlass mich nicht, ich liebe dich doch!“ Kapitel 2: A litte light in the dark ------------------------------------ ~~~~~~~~~♥A litte light in the dark♥~~~~~~~~~~~~ „Yugi...Yugi...“ Yugi vernahm leise Schreie aus weiter Entfernung. Im Abendlicht schritt er durch das knietiefe Wasser der kleinen Bucht. Die Rufe hallten wieder, an den hohen Felswänden, die den kleinen Stand umschlossen. „Yami, wo bist du?“ Yugi erkannte die Stimme sofort. Obgleich er keinerlei Erinnerungen mehr daran hatte, wie er ihn früher schon getroffen haben soll, hatte sich in der kurzen Zeit, seit sie sich getroffen hatten, in ihm das Gefühl breitgemacht, Atemu schon eine Ewigkeit zu kennen. Wie das Rauschen des Meeres, so beruhigend klangt seine Stimme in Yugis Ohr. Warm, wie eine zärtliche Umarmung, so war dieses wundervolle Gefühl in ihm zu beschreiben. „Er kann nicht weit weg sein“, dachte Yugi und fing an zu rennen. Das Wasser spritzte und nur schwerfällig kam er vorwärts. „Yugi...Yugi...“ Desto näher er dem Ort kam, von dem die Rufe ausgingen, desto leiser wurden sie. Yugi rannte so schnell er konnte, doch die Stimme schien sich immer weiter von ihm zu entfernen. „Warte...Yami“, wimmerte er leise und fiel hin. Die Schreie entfernten sich unaufhörlich und verstummten letztendlich. Yugi sackte zusammen und schluchzte bitterlich, wobei er im Wasser kniete. Warum war Yami gegangen, warum...? „Yugi, hier bin ich!“ Er wurde schlagartig aus seinen Gedanken gerissen und blickte auf. Es klang nicht wie Atemus normale Stimme, denn es war die eines Kindes. Dennoch kam sie ihm unheimlich vertraut vor. Yugi schaute zur Seite und sah, wie ein kleiner Junge vergnügt vom Strand her zum Wasser rannte und vergnügt lachte. Verdutzt betrachtete er den Kleinen. Das konnte doch nicht... Der Junge blieb im seichten Wasser stehen und schaute raus übers weite Meer. Die Sonne, die am Horizont unterging und das gesamte Meer mit ihrem rubinroten Schein einfärbte, reflektierte sich auch in Augen des Jungen auf eine ganz spezielle Weise, wie es Yugi nur bei einem einigen Menschen gesehen hatte. Das gab ihm die Gewissheit: Auch wenn es verrückt schien, das musste Atemu sein. Wie gebannt starrte er den Jungen an, als plötzlich vom Strand her ein weiterer, kleiner Junge angerannt kam. „Warte doch! Du weißt genau ich bin nicht so schnell, wie du!“, rief dieser und rannte, so schnell ihn seine kurzen Beine tragen konnten. Yugi brauchte nicht lange um zu verstehen, dass er gerade sich selbst vor sich hatte. „Du hast es ja schon fast geschafft, komm schon!“, lachte Yami und stemmte die Hände in die Hüfte. Doch kurz, bevor der Kleinere Yami erreichen konnte stolperte er über einen Stein, der aus dem Sand hervorstand und fiel hin. Schlagartig fing er an, lauthals zu weinen. Sofort rannte Yami zu ihm hin und half ihm auf. „Es tut mir so leid Yugi, ich wollte dich nicht ärgern. Das ist alles bloß meine Schuld.“ Er nahm den Kleinen in den Arm und dieser begann, nur noch lauter zu schluchzen. „Yami ich...es tut so weh...“ Yami streichelte ihm durchs Haar und sprach mir sanfter Stimme: „Kann ich mir gut vorstellen, der Sand ist ziemlich rau...“ „NEIN!“ Yugi unterbrach in mitten im Wort. „Das meine ich doch gar nicht!“, er löste die Umarmung etwas, um Atemu in die Augen blicken zu können, „also, doch, es tut schon weh, aber das ist nicht das, was ich meine!“ Immer wieder flossen kleine Tränen seine Wangen hinunter. „Ich meine das, was Opa gesagt hat...Das Oma so schlimm krank ist und so...“ Besorgt kniff Yugi die Augen zusammen. Atemu legte den Kopf ein wenig schief: „Ach, ich bin mir sicher, es wir ihr bald besser gehen.“, er lächelte zarghaft, „Mach dir nicht so viele Gedanken. Du machst dir viel zu viele Sorgen.“ Yugi senkte den Kopf und wisperte leise: „Und was ist mit uns? Ich meine, wenn Oma ist Krankenhaus muss...Was, wenn sie uns dann trennen wollen?“ Erneut fielen Yugis Tränen auf den warmen Sand, hinterließen kleine nasse Spüren, die schnell verschwanden. Yami schloss die Augen und für einem Moment war das sanfte Rauschen in der Brandung war das einzige, dass zu vernehmen war. „Yugi“ Atemu brach die Stille und ergriff vorsichtig Yugis Hand. „Versprichst du mir etwas?“ Yugi blickte zu Yami auf, während sich eine weitere Träne ihren Weg bahnte. Dieser legte seine Hand zärtlich auf seine warmen Wangen und strich einfühlsam mit den Fingerkuppen die Tränen hinweg. „Lass uns uns gegenseitig etwas versprechen, du mir und ich dir. Versprechen wir uns, dass wir, selbst wenn wir auch getrennt sind, uns niemals vergessen werden. Wir sind doch für immer Partner, oder?“ Ein Lächeln machte sich auf Yugis Lippen breit und er nickte hastig. Schon wieder liefen ihm Tränen die Wangen hinunter, doch dieses Mal waren es Freudentränen. „Partner, ja, das sind wir. Für immer und ewig!“ Stürmisch fiel er Yami um den Hals und auch in seinen Augen glitzerten kleine Tränen. „Dann werde ich, selbst wenn wir getrennt sind, immer ganz nah bei dir sein.“, flüsterte Yami. „Huh?“, Yugi blickte ihn verwundert an, „wie denn das?“ Yami grinste, nahm Yugis Hand und führte sie an seine Brust, wo sein Herz heftig hämmerte. „Yugi...Selbst, wenn wir einmal getrennt sind, werde ich immer bei dir sein, genau da.“ „Da? Wieso grade da?“ Yami schmunzelte und drückte Yugis Hand noch etwas fester an seine Brust. „Spürst du das, dieses Pochen?“ Still nickte Yugi. „Das ist dein Herz Yugi. Solange du lebst, wird es immer weiter schlagen. Und wenn man jemanden ganz doll lieb hat, kann man ihn dort einschließen. So, dass man ihn immer bei sich trägt und nie allein ist. Man kann ihn auch sehen, man muss nur ganz fest die Augen schließen und an ihn denken.“ „Wirklich?“, Yugis Augen glitzerten, „und dann wirst du immer bei mir sein?“ „Ja, Yugi, Für immer...“ Beide sahen so glücklich aus. Der ältere Yugi stand noch eine Weile neben ihnen und sah zu, wie sie sich in den Armen lagen. Sie zu sehen, gab ihm so ein Gefühl von Geborgenheit, das Rauschen des Meeres, tief in seinem Herzen. Langsam schloss er die Augen und die wunderbare, ins Abendlicht getauchte Szene verschwand. Dunkel und tiefschwarz war das Meer, in das er vor seinem inneren Auge versank. So wurde er mehr und mehr umschlossen, isoliert in der eisigen Kälte der tiefen See. „Yami...“ Leise sagte er seinen Namen, immer wieder. Versuchte, sich auf ein kleines Lichtlein in seiner Seele zu konzentrieren. Er war sich nicht sicher, ob es klappen würde, hatte aber keine Angst davor, andernfalls in der dunklen Tiefe unterzugehen. Mit geschlossenen Augen, die Hand an sein Herz pressend, wartete er auf Erlösung, auf ein kleines Zeichen. „Yugi...“ Das war es. Zwar nur schwach und leise, aber doch da. „Für immer und Ewig.“ Ein Lächeln glitt ihm über die Lippen und er ließ sich komplett fallen. Vertraute voll und ganz auf die leise Stimme in seinem Herzen. Obwohl die Augen noch nicht öffnete, konnte er deutlich spüren, dass es heller wurde. Ein merkwürdiges, weißliches Licht weckte ihn aus seinem tiefen Schlaf. „Yugi...Yugi...“ Die Rufe wurde langsam, aber sicher lauter. Es war ein Gefühl, als würde ihn jemand aus dem Wasser ziehen, ganz vorsichtig, um ihn nicht zu verletzen. „Yugi! Yugi! Yuuuuugi!“ Er spürte, wie er an die Wasseroberfläche kam und vorsichtig öffnete er die Augen. Anfangs sah er nur verschwommen, wie langsam die Konturen eines Menschens auftauchten. Doch nach wenigen Sekunden konnte er klar erkennen, wer vor ihm war. Sein bester Freund, den er zwar scheinbar vergessen, aber in Wirklichkeit immer im Herzen behalten hatte: Yami. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)