Star Ocean : Voll Verrückt Teil 2! von Dekowolke (Die Vorsetzung der Story Star Ocean : Voll verrückt) ================================================================================ Kapitel 3: Angriff der Harpyien ------------------------------- //Wo steckt er?//, dachte Nel. Sie war mittlerweile außerhalb des Schlosses Aquios und hatte sich au einer Bank niedergelassen. Sie sah aus die gläserne Kette und seufzte leise. „Was will ich ihm überhaupt sagen? So etwas wie > Warum hast du mir nicht gesagt, was du empfindest? <, oder was?“, sagte sie leise und selbst jetzt klang es schon lächerlich. „Warum lässt du nur nicht zu, dass ich dich vergesse…?“, fragte sie sich leise, legte den Kopf nach hinten und schloss die Augen. „Warte!!!“, rief Nel und rannte hinter dem Jungen her, der lachend vor ihr weg lief. Seine braunen Haare wehten leicht in dem angenehm warmen Wind. „Du sollst warten!“, rief sie noch einmal und stolperte. Sie fiel hin und stieß mit ihrem Knie an einen Stein. Sofort kam der Junge zurück uns setzte sich vor ihr ins Gras und sah sie mit leichter Besorgnis in den roten Augen an. „Tut es sehr weh?“, fragte er und Nel schüttelte den Kopf. „Nein… Es blutet nur…“, sagte sie und setzte sich ebenfalls richtig hin. „Wie heißt du eigentlich?“, fragte Nel ihn schließlich und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. Der Junge senkte den Blick begann mit einem Grashalm zu spielen. „Ich… möchte ihn dir nicht nennen….“, sagte er schließlich. Doch Nel sah darin keine böse Absicht. Nur ein Problem. „Und wie soll ich dich dann nennen? Ich weiß! Hawk!“, sagte sie und der Junge hob überrascht den Kopf. „Hawk? Warum Hawk?“, fragte er nach und Nel lächelte. „Das ist das erste was mir einfällt, wenn ich dich sehe! Oder gefällt er dir nicht?“ „Doch! Nur ich dachte nicht, dass mich mal jemand mit einem Falken vergleichen würde!“, sagte Hawk lachend und stand auf. Nel tat es ihm gleich, doch ihr Knie schmerzte entgegen ihrer Aussage sehr. Hawk legte einen Arm um sie und stütze sie. Dann gab er ihr eine Kette aus einem ihr fremden Material. „Diese Kette gehörte einmal meiner Mutter… Pass gut auf sie auf, okay?!“, sagte er und Nel nickte sofort. „Solange wie du diese Kette besitzt, werden wir uns immer nahe sein!“ „Nel… Wach auf… Nel…“, ein bekannte Stimme drang in Nels Ohr. Dann spürte sie etwas Nasses auf ihre Stirn tropfen und öffnete die Augen. Sie saß noch immer auf der Bank, doch nun war es dunkel und es regnete. Sie blinzelte leicht und sah dann zu der Person, die neben ihr saß. „Hawk! Ich meine Albel!“, sagte sie und setzte sich richtig hin. Erst jetzt bemerkte sie, dass es leicht regnete. Doch es interessierte sie nicht sonderlich, da sie noch immer Albel ansah. Dieser tat es ihr gleich, und Nel überkam ein seltsames Gefühl, welches sie nicht richtig einordnen konnte. „Es ist irgendwie seltsam, oder? Früher waren wir Freunde und heute…“, sagte Nel schließlich leise. Sie sah wieder hoch in den Himmel und der Regen tropfte auf ihr Gesicht. Der Regen vermischte sich mit ihren Tränen, und Nel war froh darüber. Sie wollte nicht, dass Albel sah wie sie weinte und schloss wieder die Augen. „Warum musste es so enden? Warum mussten wir damals nur auseinander gehen? Vielleicht wären wir heute sogar…“, begann sie wieder. Doch sie brachte den Satz nicht zu Ende. „Ich könnte jetzt sage, dass unsere Herkunft daran schuld ist… Aber dass würde nur zum Teil stimmen. Am meisten bin ich wohl daran schuld… Ich hätte mich damals meinem Vater und Woltar widersetzen sollen… Aber alles was ich tat, war dich wegschicken…“, hörte sie Albel sagen. Sie öffnete wieder die Augen und sah zu Albel. Er war aufgestanden und stand nun mit dem Rücken zu ihr. „Albel…“ ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Albel seufzte kaum vernehmbar und wandte sich dann wieder Nel zu. „Du gehst besser wieder rein…“, sagte er zu ihr und wandte sich zum gehen um. „Albel warte!“, rief Nel im hinterher. „Deine Kette!“ Albel blieb stehen und wandte leicht seinen Kopf. „Sie hat sich verändert, nicht wahr?“ Er sah wie Nel nickte und lächelte leicht. Dann ging er, ohne weiter etwas dazu zu sagen, in aus die Stadt. Langsam ließ der Regen nach, und vernahm das leise Rauschen eines Flusses. Albel ging lautlos und schnellen Schrittes auf dem Weg. Doch langsam legte sich die Dunkelheit wie ein Schleier über seine Augen und es wurde immer schwieriger für ihn, auf dem Weg zu bleiben. Aber wollte auch nicht zurückgehen, denn wenn Nel erst einmal herausfand, was es mit der Kette auf sich hat… //Nein… Es ist besser, wenn wir wieder getrennte Wege gehen…//, dachte er und ging weiter durch die Dunkelheit. Wie von selbst führten ihn seine Schritte, und er lies sich mehr von seinem Gefühl als von seinen Augen leiten. Diese schloss er nach kurzer Zeit und plötzlich vernahm er ein knacken. Sofort öffnete er seine Augen wieder, doch er sah nichts. Es war zu Dunkel. //Wenn ich wenigstens den Feuerzauber beherrschen würde!/, dachte er bei sich und legte eine Hand auf den Griff seines Schwertes, während er angespannt auf weitere Geräusche lauschte. Wieder war dort dieses knacken. Es war hinter ihm und nicht sehr weit entfernt. Langsam drehte er sich um und versuchte wieder etwas zu erkennen. Dann, ohne Vorwarnung, stürzte etwas vom Himmel ihm entgegen. Er wusste nicht, was es war, denn er sah nur die groben Umrisse die sich leicht von der Dunkelheit abhoben, doch es war etwas Großes! „Verdammt!“, murmelte er und duckte sich schnell, doch das Etwas traf ihn an der Schulter und Albel spürte, wie etwas Warmes an seinem Arm herunter lief. „Eine Harpyie… Super…“, sagte er leise. Harpyien waren schon bei Tag sehr gefährlich. Und jetzt war es Nacht und nicht einmal ein Mond war am Himmel. Er ignorierte den Schmerz in seiner Schulter und richtete sich wieder auf. Im selben Moment durchbrach rötliches Licht die Dunkelheit, und als Albel sich verwundert umsah, erkannte er Nel. „Albel!“, rief sie laut. Nel hielt eine ihrer Hände vorgestreckt und in ihr lag die Kette. Das Licht schien von ihr auszugehen. Doch nicht das war es, was Albel nun lähmte. Sondern die Harpyien, die hinter Nel waren. Es mussten an die 4 sein. Wenn nicht sogar noch mehr! „Verdammt, Nel! VERSCHWINDE!“, rief er ihr zu, doch die junge Frau rannte weiter zu ihm. Schließlich war sie bei ihm angelangt, und Albel konnte sehen, dass er Recht hatte. Das Licht kam wirklich von der Kette. Doch das war ihm jetzt egal. „Warum bist du nicht abgehauen?!“, fragte er leicht sauer. „Wenn nicht ein Wunder geschieht, wirst du sterben!“, meinte er, doch Nel schüttelte den Kopf. „Nein… Denn du wirst es nicht zulassen….“, sagte sie und Albel sah sie verwundert an. Die Harpyien waren nicht mehr weit von ihnen entfernt, doch es interessierte ihn nicht. „Wie kommst du darauf? Weil wir als Kinder befreundet waren?“, fragte er sie leise. Das rote Licht des kleinen Steines in der Hand des Dämons warf warme Schatten auf ihre beider Gesichter, und während Albel Nel in die Augen sah, glaubte er sie Antwort schon zu kennen. „Albel… Ich kenne das Geheimnis deiner Kette…“, sagte sie ebenfalls leise und ein kleines Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Albel nickte jedoch nur und sah wieder zu den Harpyien. Sie hatten ihn und Nel mittlerweile fast erreicht und Albel sah das irre Funkeln in ihren Augen. „Glaubst du, wir schaffen es?“, fragte Albel Nel und diese nickte. „Ja… Erinnere dich einfach nur an unsere Kindheit… Wir waren schon einmal in so einer Situation…“, antwortete sie ihm und legte die Kette um ihren Hals. „Oder hast du es schon vergessen, Hawk?“ Diesmal lächelte auch Albel. Es stimmte. In ihrer Kindheit hatten sie schon einmal drei Harpyien gegenübergestanden. Und sie hatten sie besiegt… Es waren jetzt vielleicht mehr, doch jetzt waren sie auch erwachsen… Sie würden es schaffen… Ganz sicher! Albel kämpfte Seite an Seite mit Nel, und zum ersten Mal seit vielen Jahren durchströmte ihn ein Glücksgefühl, welches nicht auf dem Leid anderer basierte. Selbst die Wunde an seiner rechten Schulter, die bei jeder Bewegung aufs neue schmerzte, kam ihm weniger schmerzhaft vor, wenn er an Nel dachte. „Albel! Wir haben es geschafft!“, rief Nel und Albel seufzte erleichtert auf. Ihr war schwindelig geworden, und zeitweise verschwamm ihm alles vor den Augen. Doch er hatte sich regelrecht dazu gezwungen, weiter zu machen. Während des Kampfes hatte er sich noch zwei weitere Wunden zugezogen, und nun spielte sein Kreislauf verrückt. Wahrscheinlich hatte er zu viel Blut verloren… „Albel?“, hörte er noch Nels Stimme von weither sagen, dann brach er zusammen und blieb reglos liegen. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ „Albel!“, rief Nel entsetzt. Sie sah wie Albel zusammenbrach und rannte sofort zu ihm. Erst jetzt sah sie die beiden kleinen Wunden an seinem Arm und die sehr viel größere Wunde an seiner Schulter. „Albel! Wach auf!“, sagte sie leise und schüttelte ihn leicht. Jedoch vergeblich. //Das kannst du mir nicht antun, Albel…/, dachte sie und versuchte verzweifelt, ihn wach zu bekommen. „Wenn du jetzt stirbst, bring ich dich um!“, sagte sie laut. Tränen liefen an ihren Wangen herunter und tropften auf die Wiese. „Das ist alles deine Schuld! Wärst du nicht heute aufgetaucht, wäre das alles nicht passiert! Dann hätte ich dich vergessen!“, sagte sie und ihre Tränen liefen und in rasche Folge über ihre Wangen. Doch es war ihr egal. „…Harpyien… ich hasse sie… maggots…“, vernahm sie plötzlich. Sie sah zu Albel und sah, dass er seine Augen leicht geöffnet hatte. Noch immer liefen ihre Tränen runter und eine davon tropfte Albel auf seine Wange. „Warum… weinst du…?“, fragte er mit leiser Stimme. „Warum wohl?! Ich dachte, du stirbst verdammt!“, sagte Nel aufgebracht. Doch dann lächelte sie und lachte leise. Denn ihr war etwas klar geworden. Selbst wenn Albel heute nicht gekommen wäre, wäre er doch irgendwann gekommen. Sie hätte ihn nie vergessen. Und… es war auch gut so… „Jetzt drehst du wohl völlig durch…“, murmelte Albel. Doch Nel hörte eine Erleichterung aus seiner Stimme heraus. „Ich dich auch, Albel!“, sagte Nel und Albel sah nun erst recht verwirrt aus. „Was du mich auch?!“, fragte er nach, doch Nel schwieg nur und sah hoch zum Himmel. „Du weißt, was ich meine…“, sagte sie leise und nun zum zweiten Male verwandelte sich die Kette an ihrem Hals. Es war noch immer Albel, doch das spöttische Lächeln war einem warmem gewichen. Die fledermausartigen Flügeln denen eines Falken. Die Haltung der Person war nicht mehr provozierend sondern beschützend und in den Augen des Anhängers las Nel das Geständnis, welches Albel ihr wahrscheinlich nie machen würde. Ein Geständnis, welches ihr Leben wahrscheinlich von Grund auf verändern würde, sollte er es doch sagen… Sie saß neben ihm auf dem Boden und hatte seinen Kopf in ihrem Schoß gelegt, während sie immer wieder leise einen Heilzauber sprach. Albel hatte seine Augen wieder geschlossen, doch Nel wusste, dass er nicht schlief. Denn als sie eine Strähne aus seinem Gesicht strich, öffnete er die Augen und sah sie mit seinen rubinroten Augen an. „Du warst nie meine Feindin, Nel… Ich habe nie jemanden wirklich als Feind angesehen…“, sagte Albel leis und Nel sah in schweigend an. „Anfangs tat ich all diese Sachen nur, um Aufmerksamkeit zu bekommen… Dann traf ich dich, und ich begann mich wieder normal zu verhalten… Aber dann schickte ich dich weg…“, sprach Albel weiter und Nel sah weiter in seine Augen. Sie verstand nicht ganz, was er damit sagen wollte, deshalb hörte sie ihm nur zu. „Ich beschloss nie wieder jemanden zu mögen, denn ich wollte nicht wieder leiden, wenn ich jemanden verlor… Erst verlor ich meine Mutter… Dann dich und zuletzt meinen Vater…“, sagte er und Nel sah erstaunt, wie sich Tränen in seinen Augen bildeten. Sie verstand ihn nun… Er hatte Angst, wieder verletzt zu werden, und deshalb zog er sich zurück… Warum hatte sie das nicht schon früher bemerkt?! Sie schloss kurz die Augen und spürte dann, wie er seine Hand in ihren Nacken legte. Sie war kalt und doch angenehm, wie Nel überrascht feststellte. Sie öffnete ihre Augen wieder und sah runter zu Albel. Er sah blasser aus, doch auf seinem Gesicht war ein Lächeln erschienen, welches Zuneigung und leichte Heiterkeit ausdrückte. „Danke, Nel…“, sagte er leise und Nel sah ihn verwirrt an. „Wofür?“ „Dafür, dass du Hawk nicht vergessen und ihn wieder zurück geholt hast…“, sagte er noch immer leise und nun lächelte auch Nel wieder. Sie küsste ihn leicht und schmeckte dabei das Salz seiner Tränen und auch ihrer Tränen, welche sich nun vermischten. „Keine Ursache… Hawk…“, sagte sie leise zu ihm und schloss ihre Augen wieder. Die Kette um ihren Hals war warm und leicht. Genau wie Albels Kopf in ihrem Schoss. Sie sah hoch in den Himmel und sah eine Sternschnuppe vorbei ziehen. Doch sie brauchte sich nichts wünschen… Alles was sie brauchte hatte sie nun hier… Und das würde ihr auch niemand wieder nehmen können! Niemand mehr! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)