100 Arten des Sterbens von Sweden_ (Kleine OneShotsammlung;D) ================================================================================ Kapitel 3: One descent ---------------------- Art3 One descent ~~~ You never know.. Najaûu Ich musste grade einfach wieder meine brutale Ader kürenxD~ Jetz, da ich alle 100 kapis im Kopf hab*Q* Muss ja nochmal fertig werdnûuxD ~~~ Nie werde ich diesen Anblick vergessen. Dein Gesicht. Deine vor Schreck geweiteten Augen. Du starrtest mich an, als sei ich der Leibhaftige. In diesem Moment wurde mir übel und ich hörte nur noch meine eigene Stimme... NEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN!!!!!!! Schweißgebadet schreckte der Ainu aus dem Schlaf. Er hatte nur geträumt, wurde ihm klar, nachdem er sich hastig umgesehen und sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn gewischt hatte. Es war noch dunkel, vermutlich würde es noch einige Stunden dauern, ehe die Sonne endlich aufging und ihr gleisendes Licht in den kleinen Raum eindringen würde. HoroHoro seufzte tief. Nicht zum ersten Mal hatte er einen so absurden Traum. Schon ganze zwei Wochen plagte er sich jede Nacht mit demselben Traum ab. Nein, es war kein Traum, es war ein Albtraum! Jedesmal fing es gleich an, hörte gleich auf. Manchmal veränderte sich der Mittelteil etwas, doch es spielte keine Rolle, es war sowieso immer dasselbe Spiel. Verunsichert lies der Ainu den Blick schweifen; sein Zimmergenosse schlief seelig weiter. Ren war die ersten Male immer aufgewacht, als HoroHoro immer hochgeschreckt war, nun schien es ihn nicht mehr zu interessieren, sodass er jegliche Geräusche des Ainus einfach ignorierte. So kam er wenigstens nicht um seinen wohlverdienten Schlaf, empfand HoroHoro für sich. Der Blauhaarige wusste, dass er nervte, er wusste, dass er nicht in der Lage war die Klappe zu halten und den Chinesen mehr als alles andere aufregte. Doch er hatte seine Gründe. Schwer seufzend stand HoroHoro auf und verlies so leise wie möglich das Zimmer, wenn er schon wach war, so konnte er sich ja auch gleich etwas zu Essen holen; wie jedesmal. Ohne HoroHoros Wissen starrten ihm zwei goldgelbe Iriden nach und warteten, bis der Blauschopf aus dem Zimmer war, ehe die Person, der diese Augen gehörten sich ebenfalls aufrichtete, wie HoroHoro zuvor, und auf den Futon neben sich starrte. Der Chinese roch den Schweiß überdeutlich und wusste sofort, dass der Ainu erneut einen seiner Träume gehabt hatte. HoroHoro hatte sich vorgesehen und dem Lilahaarigen nie erzählt, was genau in seinen Albträumen geschah, wie hätte er es auch sagen können? Gerade ihm? Es war eben nicht alles so leicht, wie man es gerne hätte, musste der Chinese zugeben, weswegen er nur still auf den, nun leeren, Platz neben sich sah. Irgendwann würde der Ainu ihm vielleicht genug vertrauen, um ihm zu sagen, was in seinen Träumen geschah. Vielleicht... Später an diesem Tag waren die beiden mal wieder am Streiten. Wie üblich ging es darum, was das Team 'The Ren', sprich Ren, HoroHoro und Chocolove, essen sollte. Der Chinese war natürlich für seine heißgeliebten Landesspeisen, währendhin der Ainu viel lieber mal etwas anderes zu sich nehmen würde, als immer nur dasselbe. "Vergiss es, HoroHoro!!", brüllte Ren, während er wild mit seiner Hellebarde herumfuchtelte und gekonnt HoroHoros, sowieso nicht ernst gemeinten, Schlägen auswich. "Tu ich nicht!! Ich will endlich mal was Anderes!!", beschwerte sich der Ainu und schlug weiter nach seinem Gegenüber. Chocolove, der Möchtegern-Komiker, hielt sich zwar aus dem Streit raus, versuchte aber doch die beiden mit einem seiner miesen Witze aufzuheitern: "Heeey, Jungs.. Was ist klein und grün und viereckig?" "Halts Maul, Chocolove!!", fauchte Ren nun den Amerikaner an, ehe er sich wieder an den Blauhaarigen wand. "Neein, Ren.. So geht das nicht! Die Antwort is-!", wollte der Komiker antworten, doch wurde er von HoroHoro unterbrochen: "Sei still!! Merkst du nicht, dass wir streiten??" Mit einem leisen Murren zog sich Chocolove lieber zurück, er wollte ja nicht das nächste Opfer für HoroHoros Fäuste oder gar Rens Hellebarde werden. Doch kam er nicht umhin seinen Witz zu erläutern: "Das ist natürlich ein kleines, grünes Viereck!!" "CHOCOLOVE!!!", erscholl es von den beiden Streithähnen gleichzeitig, was den Amerikaner so schnell es ging die Flucht ergreifen lies. So lief es zwischen den dreien immer ab, dauernd stritten sie sich, doch im Kampf standen sie sich immer zur Seite. Keiner lies den anderen im Stich. Aber eben nur im Kampf. "Ich will endlich 'was g'scheit's Essen!!", hörte man den Ainu sich beschweren. "Das ist was GESCHEITES!!!", meckerte der Chinese dagegen, bis die beiden letztendlich in einer kleinen Keilerei endeten, bei der HoroHoro ein blaues Auge bekam und die Lippe des Lilahaarigen aufplatzte. Wenig später saß Team 'The Ren' auf einer roten Picknickdecke mitten im Nirgendwo. Gut, Nirgendwo war nicht ganz korrekt, sie befanden sich in der Wüste von Dobie Village, genauer an der Touristenfalle 'der Abhang', denn dort befand sich eine Schlucht, von der aus man einen umwerfenden Ausblick hatte. Die Teamkameraden waren jedoch nicht unbedingt freiwillig dorthingegangen, sie waren gezwungen worden von Tao Run, Rens Schwester. Sie war es Leid gewesen, dass die drei sich immer stritten, darum hatte sie diesen kleinen Ausflug arrangiert, um dafür zu sorgen, dass diese Streitereien endlich ihr Ende fanden, jedoch war das nicht so einfach, wie sie sich das gehofft hatte. "Rück' mir nicht so auf die Pelle, Schneehäschen!!", zischte Ren genervt und schob den Blauhaarigen von sich weg, welcher seinerseits gegendrückte und meckerte: "Dann mach dich nicht so breit!! Ich flieg' ja gleich von der Decke!!" Run seufzte leicht, während sie den beiden nur zusah. "Mir doch egal! Ich mach mich so breit ich will!" HoroHoro seufzte resignierend. Das war doch gemein. Wie konnte jemand so dünnes sich nur so breit machen? "Du Ren", fing HoroHoro nach einer Pause wieder an, "..Wie kommts eigentlich, dass du so dünn bist?.." Zuerst schien es, als würde der Chinese sich nicht dazu herablassen zu Antworten, doch plötzlich meinte er: "Ich fress' eben nicht so viel wie du." Was zum Teil ja auch stimmte, musste sich der Ainu eingestehen, doch allzu wenig aß der Chinese auch nicht. Zumindest, wenn es Chinesisch gab. "Willst du damit sagen, dass ich fett bin?!", hinterfragte der Blauhaarige während er sich aufplusterte. Auf Rens Gesicht breitete sich ein Grinsen aus, welches die Worte 'Was sonst?' verkörperte. Bevor sich HoroHoro auf Ren hatte stürzen können, wurde er von Run mit einem besänftigenden Lächeln zurückgehalten, woraufhin Ren sich erhoben hatte und nun von dannen trabte. "Was hat er denn?", fragte der Ainu sichtlich überrascht, als Antwort erhielt er nur ein Schulterzucken. Dieser verdammte Idiot!, dachte sich der Chinese, während er einen Stein zu seinen Füßen davonkickte. Es machte ihn furios den Blauhaarigen zu sehen, ebenso, wie es ihn furios machte ihn nicht zu sehen. Ihm selbst war es unerklärlich, doch sorgte er sich auf seine Weise um den Ainu, der sich Nacht für Nacht mit demselben Albtraum plagte. Und doch erfuhr er nie, um was für einen Traum es sich dabei handelte. Anscheinend vertraute ihm der andere einfach nicht und dies stimmte den Chinesen ... traurig. Er konnte nicht verstehen warum, doch war es so. Es machte ihn traurig. "Sollten wir nichtmal nach Ren sehen? Er ist jetz' schon 2h weg..", bemerkte der Ainu, welcher in die Richtung starrte, in die der Chinese verschwunden war. "Machst du dir Sorgen?", fragte Chocolove grinsend, denn ihm war nicht entgangen, dass HoroHoro diese zwei Stunden genutzt hatte, um Ren immer wieder nachzusehen. "Vielleicht..", gab HoroHoro seufzend zurück und stand auf. "Dann solltest du in eure Wohnung gehen, ich bin sicher, dass er schon längst wieder zurück ist.", bedachte Run und begann die Teller und alles andere einzuräumen. Ren war nicht zurückgegangen. Sich Sorgen machend, hatte sich der Ainu auf seinen Futon gelegt und versucht zu schlafen, doch hatte er es bis spät in die Nacht nicht geschafft. Erst hatte er Chocoloves Schnarchen die Schuld gegeben, danach hatte er sich eingestehen müssen, dass der Chinese ihm mehr bedeutete, als er bisher angenommen hatte. Doch eigentlich hätte es ihm klar sein müssen. Die Träume hatten es ihm doch überdeutlich gezeigt. Immer und immer wieder sah er, wie er sich mit Ren stritt, wie er ihm versuchte etwas zu erklären, um ihn im nächsten Moment.. Die Tür ging auf. Überrascht lugte der Ainu auf den schwarzen Fleck, der sich vor ihm erhob und nahm eine rasche, jedoch leise Bewegung wahr. Zwar konnte HoroHoro es aufgrund der Dunkelheit nicht sehen, doch war er sich trotzdem sicher, dass es Ren war, der soeben ins Zimmer gekommen war und sich nun leise in den Futon neben ihm legte. Der Chinese war ganz schön lange weggewesen, dachte sich der Ainu, jedoch war er froh den anderen sicher hier zu wissen. So konnte er wenigstens beruhigt einschlafen.. Was willst du?, hallte deine Stimme in meinen Ohren. Was ich wollte? Dich. Ganz unumwunden: Dich. Mehr nicht, aber du hast es nicht verstanden. Die ganze Zeit über. Ich will mit dir reden, antwortete ich leise, wartete deine Reaktion ab und seufzte. Du warst von mir genervt, das merkte ich, doch konnte ich nicht anders. Ich musste mit dir reden, jetzt! Deine Hand ruhte plötzlich auf meiner Schulter. Als ich in dein Gesicht sah, erkannte ich die Sorge in deinem Blick. Sorgtest du dich wirklich um mich? Zu süß um wahr zu sein. Aber wieso auch nicht? Womöglich hattest du schon längst mitbekommen, was ich für dich empfand und nun wolltest du es mir erleichtern. Oder es mir erschweren. Egal was du jetzt sagen willst, ich bin für dich da, murmeltest du. Oh mein Gott, wenn du gewusst hättest, wie schnell mein Herz in diesem Moment geschlagen hatte, du wärst sicherlich total erschrocken. Du merktest es nicht, denn ich nahm vorsichtig deine Hand in meine. Dein Blick glitt an meinem vorbei und sah in die Ferne. Warum nicht zu mir? Ren, ich.., begann ich, doch meine Kehle erlaubte mir kein weiteres Wort. Es war, als würde mir jemand den Hals zerquetschen, um mich am Sprechen zu hindern, es tat weh. Ich sah an mir herab. Dort war nichts, außer deiner Hand, die noch immer in meiner ruhte. Es war alles reine Einbildung. In Gedanken schollt ich mich einen Idioten, doch dir fiel das gar nicht auf. Du starrtest noch immer an mir vorbei und wartetest darauf, dass ich weitersprach. Doch ich konnte nicht. Irgendetwas schien an mir zu reißen, mir sagen zu wollen, dass es ein Fehler sein würde. Der Schmerz wurde größer und breitete sich von meiner Schulter über die ganze Brust aus. Es tat so weh. Horo!, ich hörte deine Stimme ganz genau, doch du bewegtest die Lippen nicht. Horo, wach auf! Ich war doch wach. Horo, bitte!, dieser sorgenvolle Ton, er riss mich mit sich.. Abrupt schlug der Ainu seine Augen auf und blickte in zwei goldgelbe Iriden. Ren lies etwas widerwillig von HoroHoro ab, musterte ihn aber noch immer mit einem geradezu ... sorgenvollen Blick. Nach einigen Momenten wurde HoroHoro klar, dass Ren es gewesen war, der ihn geschüttelt hatte, um ihn zu wecken, logischerweise. Sich umsehend grübelte der Blauhaarige über den Grund, draußen schien es noch relativ dunkel zu sein, Chocolove schlief noch. Was dachte sich der Chinese denn? "A-alles okay?", durchbrach eben dieser Chinese die Stille. Verwirrt sah HoroHoro wieder zu dem Lilahaarigen und nickte perplex. "Wieso auch nicht?" Es dauerte einige Momente, ehe Ren antwortete: "Du.. hast im Schlaf geredet.." Während der Ainu nun versuchte Rens Blick einzufangen, vermied dieser den Blickkontakt lieber und starrte stattdessen aus dem Fenster. "Was.. ähm.. hab ich denn.. gesagt?", fragte der Ainu erschrocken, und hoffte inständig, dass er nichts falsches gesagt hatte. Wieder zögerte der Chinese, ihm schien es sichtlich schwer zufallen die Worte über die Lippen zu bringen: "..Meinen Namen.. Immer wieder.." HoroHoro wäre am liebsten gestorben. Ihm war gar nicht klar gewesen, dass er im Schlaf gesprochen hatte. Auch noch Rens Namen! "U-und sonst..?", hinterfragte HoroHoro mit zittriger Stimme, er hatte doch hoffentlich nicht noch mehr gesagt!? Der Chinese schüttelte zu HoroHoros Erleichterung den Kopf. "Nichts.. Nur.. meinen Namen..", nuschelte er, ihm stand ganz offen ins Gesicht geschrieben, dass er sich fragte, wieso der Ainu gerade seinen Namen gerufen hatte. Das leise Aufatmen des Ainus entging dem Chinesen, zum Wohlwollen des Blauhaarigen, doch Ren bemerkte das Lächeln, welches sich heimlich auf die Züge des anderen geschlichen hatte. "Was ist?", hinterfragte Ren leise und sah zu, wie das Lächeln des anderen noch mehr anwuchs. "Nichts ich.. Ich freu mich nur", erklärte der Ainu, während er auf den Futon neben sich deutete, "Ich hab' mir Sorgen gemacht, als du solange nicht da warst.. Darum freue ich mich, dass du doch wieder da bist.." "Wo.. hätte ich denn auch hinsollen?", hakte der Chinese nach, noch wusste er nicht genau, wie der Ainu es meinte, wollte er ihn etwa loswerden? Andererseits war der Ton des Blauhaarigen ziemlich direkt, er freute sich ja sogar! HoroHoro zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht.. Vielleicht zu deiner Schwester.. oder.. hm.. Yoh..", murmelte HoroHoro überlegend und brachte den Namen des Freundes eine Spur schärfer hervor, als er beabsichtigt hatte. Es stimmte, Yoh musste Rens bester Freund sein, auch wenn sie dereinst Erzfeinde gewesen waren, nun war es anders. Wüsste es der Ainu nicht besser, würde er sagen, dass er eifersüchtig auf den Japaner war. Doch Gott sei Dank wusste er es besser. Er hasste den Braunhaarigen dafür. Mehr Zeit, um seine Gedanken zu vertiefen bekam der Blauhaarige nicht, da Ren zu einer Antwort ansetzte: "Achwas.. Da.. kann ich doch nicht mitten in der Nacht aufkreuzen.." Unausgesprochen lies er den Fakt, dass er sich dafür auch zu große Sorgen um den Ainu machte, immerhin plagten diesen noch immer seine Albträume. "Hm.. Da hast du auch Recht..", entgegnete der Blauhaarige noch, als der Chinese sich in seinen Futon legte. HoroHoro könnte schwören, dass die Schlafstätte des anderen einige Zentimeter näher lag, als noch am Abend zuvor, doch war er zu müde sich darum noch mehr Gedanken zu machen. Nachdem keiner der beiden Anstalten machte das Gespräch weiterzuführen, lies sich der Ainu wieder zurücksinken und nuschelte ein leises: "Gute Nacht" Zur Antwort bekam er noch ein "Nacht", ehe die beiden einschliefen. Der Ainu wurde diese Nacht von keinem weiteren Albtraum mehr heimgesucht. Im Gegenteil, er schlief wie ein kleines Kind, ohne die geringste Mühe. Dafür war der nächste Morgen umso schwerer. Viel zu früh wurde er geweckt und zum Frühstück gezogen; von keinem anderen als dem Chinesen. "Könntest du bitte aufhören in deine Schale zu sabbern?", fragte Ren genervt, als er zusah, wie HoroHoro schon halb in sein Essen fiel, da er noch immer hundemüde war. "Oiiii~, Ren.. Was weckst du mich auch so früh?!", gab der Ainu nur zurück und gähnte lang und breit. Ein Schulterzucken war die einzige darauffolgende Reaktion des Lilahaarigen. "Na danke..", grummelte HoroHoro leise und schlang sein Essen hinunter; wie immer. Es dauerte nicht lange, da hatte er geendet und räumte seine Schüßel in die Spüle, Ren indes hatte angefangen seine Hellebarde zu putzen. "Wurde unser nächster Kampf eigentlich schon angesagt?", fragte der Blauhaarige die Stille durchbrechend und sah sein eigenes Spiegelbild in dem blankpolierten Stahl an. Ren schüttelte nur den Kopf, sah nicht einmal auf, und putzte weiter. "Das wird langsam langweilig.. Wir haben den ganzen Tag nichts besseres zu Tun, als zu Warten.. Was denken die sich eigentlich? Ich will mal wieder kämpfen!", moserte der Ainu und streckte sich. Seine Glieder fühlten sich schlaff und unausgeruht an. "Kämpf doch gegen mich" HoroHoro stutzte. "Was?" "Kämpf doch gegen mich, hab ich gesagt..", wiederholte der Chinese und stand auf. Mit einem Grinsen auf den Lippen schwang er seine Waffe gefährlich nahe an HoroHoros Nase vorbei und schulterte die Klinge kurze Zeit später, als wöge sie gar nichts. "Tzz.. Du willst wohl, dass ich dir wehtue!", meinte der Ainu daraufhin verächtlich und grinste gewohnt breit, während er seine Hände in die Hüfte stemmte. "Wenn du es kannst", kam der spöttische Gegenkommentar, auf den HoroHoro antwortete: "Finden wir's raus.." Kurze Zeit später befanden die beiden sich an dem Abhang, an welchem sie am vorigen Tage noch gepicknickt hatten. Das Areal hier war perfekt geeignet für einen Kampf, es gab weit und breit nichts ausser Gestein, Sand und der großen Schlucht. Natürlich hatten die beiden nicht vor sich umzubringen in diesem Testkampf, weshalb sie einen respektvollen Abstand zu dem Abhang an sich nahmen. "Hajimero ka?", fragte der Chinese belustigt und richtete seine Hellebarde direkt auf den Ainu (Sollen wir beginnen?). Dieser nickte und zog sein Ikupasi. "Hajimesho!" (Lass uns beginnen) Langsam schritt die Sonne auf ihren Höchststand, während die beiden Teamgefährten gegeneinander kämpften. Immerzu hörte man, wie Stahl auf Eis, und Eis auf Stahl traf. Ein Aussenstehender hätte wohl nicht gemerkt, dass dies nur ein Trainingskampf war, man würde denken er sei echt. Doch wirklich kritische Treffer sparten die beiden aus, für den Fall, dass ihr nächster Kampf bald angesagt werden würde. "Na, HoroHoro?!", fragte der Chinese hämisch, nachdem er seinem Gegner die Beine unter dem Körper weggezogen hatte und der Ainu nun am Boden lag. "Das.. war gemein!~", presste HoroHoro hervor, während er spürte, wie sein Herz vor Anstrengung raste und auch sein Atem schon stoßweise ging. "Nein, nur gut gezielt!", lachte Ren, der, wie HoroHoro schien, noch nichtmal die mindeste Anstrengung bei diesem Kampf empfand. Doch es wirkte nur so. Der Chinese hielt seinen Atem krampfhaft zurück, um dem anderen nicht zu zeigen, welchen Effekt seine Angriffe auf ihn hatten, was jedoch die Folge hatte, dass sein Herz immer schneller schlug, und seine Lungen immer verzweifelter nach Sauerstoff fragten, welchen er ihnen einfach untersagte. Wenigstens hatte es seinen gesollten Effekt, der andere dachte er sei unterlegen. Natürlich wäre er dies auch ohne diese Farce, das war dem Chinesen klar, doch so machte es einfach mehr Spaß, so konnte er den Ainu etwas quälen, vielleicht sogar zum Trainieren bewegen, nachdem dieser immerzu faul auf der Haut gelegen war, wenn Ren trainiert hatte. "Tz!", machte der Blauhaarige daraufhin nur noch und rappelte sich gespielt mühselig wieder auf. "Was denn? Kann das kleine Schneehäschen schon nicht mehr?", fragte der Chinese grinsend nach und schulterte erneut seine Hellebarde. HoroHoro, der bei dem Kosenamen einen leichten Rotschimmer bekam, murrte nur dagegen: "Von wegen! Ich fange gerade erst an!" Es war wie ein Startschuß gewesen. Auf einmal legte der Ainu eine solche Stärke an den Tag und eine solche Wucht in seine Angriffe, dass der Chinese sichtlich zu kämpfen hatte. Nun konnte er auch nicht mehr seinen Atem unterdrücken, er keuchte, und hatte seine Mühe nicht ernsthaften Schaden zu nehmen. Woher diese plötzliche Entschlossenheit des Blauhaarigen kam, wusste der Lilahaarige nicht, doch wüsste er es nicht besser, würde er sagen, sie mache ihm ... Angst. Ren wurde zurückgedrängt, zu Boden gerissen, zum ewigen Verteidigen gezwungen, ja sogar zum Flüchten gebracht. Nun war es für den Chinesen nur noch eine Art Spießrutenlauf, bei dem es galt den Angriffen des Ainus auszuweichen, nichteinmal sie zu parieren, denn dies würde eindeutigen Schaden an beiden Kämpfern bedeuten, er konnte nun nur noch laufen. "H-HoroHoro!!", schrie Ren gehetzt, darauf achtend nicht getroffen zu werden. HoroHoro zeigte keinerlei Reaktion, zumindest nicht auf Rens Rufen. Doch der Chinese konnte das breite Grinsen auf dem Gesicht des anderen nur zu deutlich erkennen, machte er das mit Absicht? Der Ainu wusste, dass Ren nicht kontern konnte, wenn er nicht wollte, dass sie beide größeren Schaden nahmen. Dies gab dem Blauhaarigen einen entscheidenden Vorteil. Solange der Chinese nur am Laufen war, konnte er sich auf nichts anderes konzentrieren, immerhin war er ein Nahkämpfer, doch dies konnte er so nicht. Fernangriffe fielen ihm schwer, und unter diesen Bedingungen waren sie umso schwieriger, wohingegen HoroHoro keinerlei Probleme damit hatte, da er einfach seine Eisgeschoße auf den anderen lenken konnte, während er die Distanz soweit verringerte, um den Chinesen erneut zur Flucht zu bewegen. Ren hatte, kurz gesagt, keine Chance. "Horo, du.. verdammter Baka!!", presste der Chinese geschafft zwischen den Zähnen hindurch und wehrte erneut eins der Eisgeschoße ab. "Willst du mich umbringen?!" Sein Blick glitt zur Seite, wobei ihm bewusst wurde, wie nah sie der Schlucht auf einmal waren, sie standen direkt an ihrem Abgrund. Vollkommen verblüfft starrte der Chinese wieder auf den Ainu, welcher soeben zur Ruhe gekommen war. Weder rührte er sich noch bereitete er sich auf einen Angriff oder aufs Abwehren vor. Er tat gar nichts mehr. Wenn Ren es sich recht bedachte schien es sogar, als habe der Blauhaarige zu Denken aufgehört. Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte Ren den Ainu leise lachen zu Hören, doch stellte er fest, dass dies nur Einbildung war. Der andere rührte sich nicht mehr. "HoroHoro?", fragte der Chinese mit einem Unterton, der durchaus die Sorge in ihm widerspiegeln konnte, während er seine Hellebarde langsam senkte und den Ainu misstrauisch musterte. Noch immer rührte sich der Blauhaarige nicht, doch schien er die Worte trotzdem zu vernehmen, denn er fing an leise zu wimmern. Nein, er wimmerte nicht, wurde dem Chinesen nach einem Moment klar, er kicherte. Das Kichern stieg an zu einem lauten Lachen, soweit, dass HoroHoro sogar den Kopf in den Nacken legte und vollkommen sorgenfrei gen Himmel lachte. Ren indes sah seinen Freund nur verwirrt an. Wieso lachte er auf einmal? Machte es ihm etwa Spaß den Lilahaarigen zu scheuchen?! "Ren..", meinte er, als er fertig war mit Lachen und sah den Chinesen belustigt an, "Es macht Spaß mit dir zu spielen, weißt du das eigentlich..?" Vollkommen überfordert mit dieser Situation schüttelte der Angesprochene nur den Kopf und wich einen Schritt zurück. "Was redest du da?" HoroHoro grinste und lief langsam auf sein Gegenüber zu. "Ich will mich mit dir amüsieren..", fügte der Ainu an, ohne auf Rens Frage einzugehen. "HoroHoro.. Sag mir, was mit dir los ist!", verlangte der Lilahaarige, doch der andere dachte nicht daran ihm irgendeine Erklärung zu geben. Er lief nur weiter auf ihn zu. Bei dem Chinesen angekommen, beugte sich HoroHoro ein Stück vor, sodass er auf Augenhöhe mit dem Lilahaarigen war. Sein Grinsen war nicht erloschen, es hatte etwas boshaftes an sich, und doch war es so sanft. Es verwirrte Ren zutiefst. "HoroHoro..", wisperte der Chinese zum wiederholten Male. Der Ainu antwortete nicht, stattdessen legte er eine Hand an die Wange des Anderen und umschlang mit dem anderen Arm den dünnen Körper des Lilahaarigen. "Was..?", brachte Ren überrascht hervor und spürte, wie seine Wangen heiß wurden. Was auch immer der Blauhaarige da tat, Ren wollte es nicht; nicht so. Es ging zu schnell. HoroHoro, der noch immer den Chinesen im Arm hielt, flüsterte diesem ins Ohr: "Lass uns spielen..", woraufhin dieser leise keuchte. Von diesem Laut bestärkt, fing HoroHoro an Rens Hemd aufzuknöpfen und schob es langsam über dessen Schulter nach unten. Die Röte stieg in beider Gesichter, doch der Ainu hörte nicht auf. "H-HoroHoro!.. Nein.. Lass das!", quetschte Ren zwischen zusammengepressten Zähnen hervor, doch der Ainu hörte nicht auf. Der Chinese wand sich, schlug um sich, doch der Ainu hörte nicht auf. Egal, was der Chinese tat, der Ainu hörte nicht auf. All die Gegenwehr missachtend, fing der Blauhaarige an Rens Hals hinab zu küssen und seinen Oberarm zu streicheln. "HoroHoro!!!", fauchte Ren aufgebracht und riss sich los. Der Blauhaarige hatte ihn ganz schön geackt gehabt, weswegen der Chinese seine ganze Kraft hatte aufwenden müssen, um sich zu befreien, und nun taumelte er. Die Wucht hatte ihn einige Schritte nach hinten tappsen lassen, und brachte ihn nun um sein Gleichgewicht. Doch die Wucht allein war nicht Schuld. Ren befand sich genau am Abgrund und verlor jederlei Möglichkeiten sein Gleichgewicht zurückzugewinnen. Er riss die Augen auf, versuchte verzweifelt sich wieder an dem Ainu festzukrallen, doch war er zu weit weg. HoroHoro realisierte erst gar nicht, was sich da in Sekundenbruchteilen vor ihm abspielte, doch als er es tat, schien es ihm den Atem zu rauben. Erschrocken versuchte auch er den Chinesen noch zu halten, doch hatte er keine Chance. Seine Hände griffen ins Leere. "REN!!!", kreischte HoroHoro entsetzt und sah zu, wie der Lilahaarige nach hinten flog, wie er den Abhang hinab flog. In diesem Moment schien der Ainu nichts mehr zu sehen, außer diesen Augen. Rens gold-gelbe, schreckgeweitete Augen. Sie starrten ihn an, als sei er der Leibhaftige. HoroHoro merkte, wie ihm blitzartig schlecht wurde, als er hinab sah, als er sah, wie der Chinese dort hinunter flog. Der Andere gab keinen Laut von sich, weder schrie er noch sagte er etwas. Er schien einfach nur zu fliegen. Sein Blick sagte mehr, als seine Worte hätten sagen können. HoroHoro sank auf die Knie. Wieso hatte er ihn nicht festahlten können? Ren hatte ihn nicht vorwurfsvoll angesehen, noch nichteinmal wütend. In seinem Blick war nur eine Bitterkeit gewesen, die sich HoroHoro beim besten Willen nicht erklären konnte. Verzweifelt kneifte der Ainu die Augen zusammen und hielt sich die Ohren zu. Und trotzdem hörte er das Geräusch, als Ren unten ankam. Dank des Echos der Schlucht um ein vielfaches verstärkt. Es war grausam und durchdringend, wieder und wieder hallte es in HoroHoros Kopf wider. Widerwillig musste sich HoroHoro vorstellen, wie Ren dort unten aufgekommen sein musste, wie er nun dalag, was an ihm alles gebrochen war. Heftig schüttelte der Blauhaarige seinen Kopf. Daran durfte er nicht denken! Der Chinese konnte nicht tot sein. Das war unmöglich! HoroHoro schaffte es nicht, sich auf die Beine zu bringen, er war zu geschockt, das einzigste, was ihm blieb, war vor sich hin zu starren und zu hoffen, dass sein Freund noch am Leben war. Es konnte ja nicht anders sein. Er hoffte es inständig. Es hatte Ewigkeiten gedauert, bis der Ainu sich wieder hatte bewegen können. Den genauen Zeitabstand konnte er zwar nicht mehr bestimmen, doch war es lange genug gewesen. Nun hatte er sich auf sicherem Wege hinab in die Schlucht begeben, um nach seinem Freund zu sehen. Natürlich war er sich sicher, dass Ren dort schon schmollend auf ihn wartete und ihn jeden Moment anbrüllen würde, wie er ihn nur hatte warten lassen können. Ren und tot? Im Leben nicht! Unsicher suchte HoroHoro nach der Stelle, an der der Chinese gefallen war, er fand sie. Schon von weiter weg konnte er den Körper erkennen. Reglos lag er da. Beim Näherschreiten bemerkte es der Blauhaarige. Es war nicht das Aussehen, das ihn zuerst verzagen lies, nein, es war der Geruch. Plötzlich lag ihm der Geruch von Blut in der Nase. Je näher er dem Körper kam, desto intensiver wurde er, desto sicherer wurde er, dass Ren nicht mehr am Leben war. Ihm schoßen die Tränen in die Augen. Nun war er nahe genug, um seinen Freund genau zu erkennen, um zu erkennen, was ihm geschehen war. "Ren..", murmelte HoroHoro geschockt und brach vor dem leblosen Körper erneut zusammen. Das konnte einfach nicht sein. Rens Körper schien noch so lebhaft, und doch war dort kein Leben mehr zu finden. Seine Arme schienen gebrochen, seine Wirbelsäule zertrümmert. Überall um ihn herum war Blut. HoroHoro konnte erkennen, dass Rens Kopf zersplittert war, zwar nur an einer kleinen Stelle am Hinterkopf, doch auch dies reichte ihm. Der Junge vor ihm war tot. HoroHoro hatte ihn getötet. Das hatte er nicht gewollt, er hatte den Chinesen doch geliebt, er wollte ihm nur nahe sein. Er bereute es. Er bereute es zutiefst. Alles, was er je für den anderen empfunden hatte, was er ihm angetan hatte. Das alles hatte er nicht gewollt. Vorsichtig strich der Ainu über Rens Wange. Sie hatte schon einen beträchtlichen Anteil ihrer einstigen Körperwärme verloren. Nachdenklich strich der Blauhaarige das Blut aus Rens Mundwinkel. Auch das Blut war kalt, fast schon angtrocknet. Unwillig schüttelte der Ainu langsam den Kopf. So konnte das doch nicht enden?! Da gab es doch noch etwas, das er dem Chinese sagen wollte, die ganze Zeit über. All die Alpträume hatten es ihm gezeigt, ihm verdeutlicht. Immer wieder hatte er von diesem Moment geträumt, wieso hatte er es nicht verhindern können? Es wäre seine Pflicht gewesen Ren zu beschützen! Doch anstatt ihn zu beschützen, hatte er ihm den Tod gebracht. Welch Ironie des Schicksals. HoroHoro fragte sich, woher seine Träume gekommen waren, wieso sie ihm gekommen waren, wo er das Schicksal doch sowieso nicht hatte ändern können. Nie hatte er sich Rens Tod gewünscht, er hatte doch nur bei ihm sein wollen. Wollten die Geister ihn nur quälen? War das alles einfach nur ein boshafter Scherz des Königs der Geister? Er wusste es nicht. Doch das, was er wusste, reichte ihm, er hatte seinen Freund getötet. Die Tränen floßen nun ungehalten über HoroHoros Wangen, während er sich über den toten Körper beugte und sich an diesen schmiegte. Er hatte dem Chinesen doch nur nahe sein wollen, mehr nicht. Näher als jeder andere. Unter Tränen brachte der Ainu noch die drei kleinen Worte heraus, die er dem Anderen schon so lange hatte sagen wollen: "Ich liebe dich.." ~~~ So>D Tekita!xD Hoffe ma, dass es gefallen hat oo Hat ja lange genug gebrauchtxDDD Aber ich hab mir viel Mühe gegebn QoQ' Und, was ich noch sagen muss>3: Fehlen nur noch 97 8D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)