Pretty Boy von Mahadevi ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Oh mein Gott, ich schreibe wieder >.< Es tut so gut mal wieder produktiv zu werden! Pretty Boy Eilig fuhr Alexander mit seinem silbernen Porsche durch die Straßen. Irgendwo musste er doch eine halbwegs hübsche Frau finden die mit ihm auf diese Party ging. Er würde sogar mit einer Nutte gehen, aber die sahen alle entweder potthässlich aus, oder sie erweckten nicht unbedingt den Eindruck, als würden sie sich halbwegs gesittet benehmen können. Als er am Bahnhof entlang fuhr sah er dort jemanden stehen, der zumindest schon mal rein äußerlich seinen Ansprüchen genügte. Sie war nicht all zu groß, schlank und hatte fast polange schwarze glatte Haare. Mit wiegenden Hüften kam besagtes Mädchen auf ihn zu und lehnte sich an sein Auto. „Na, suchst du etwas Gesellschaft?“ Alex schaute sich das Gesicht des Mädchens genau an. Die Haut war makellos und rein. Die Stimme ist zwar etwas tief, aber das würde schon gehen. „Kommt drauf an.“ Alex setzte sein liebstes Schmalzgrinsen auf. „Wenn du dich in höherer Gesellschaft bewegen kannst, ohne dass dir das Wort ‚Nutte’ auf die Stirn geschrieben steht, dann kannst du dir heute Nacht eine kleine hübsche Summe verdienen.“ Die Schwarzhaarige überlegte kurz und beugte sich dann ins Wageninnere. (Alex hatte das Fenster natürlich schon vorher runtergekurbelt ^^) „Ich bin teuer!“ „Ich geb dir 2000€ für die ganze Nacht.“ „3000€“ „2500€“ „OK“ Das Mädchen ließ sich neben ihm auf den Beifahrersitz fallen. Sobald sie die Tür zugemacht hatte ließ sie ihre Hand über Alexanders Bein Richtung Schritt wandern. Dieser nahm jedoch die Hand wieder weg und fuhr los. „Schnall dich an! Ich brauche dich nicht für Sex, sondern als Begleitung.“, fing er an zu erklären. „Ich bin auf einer Party eingeladen, auf welcher ich heute 2 sehr wichtige Leute treffen werde. Wenn alles gut läuft könnte ich sie dazu bringen einen wichtigen Vertrag mit meiner Kanzlei zu unterschreiben. Allerdings ist bekannt, das dieses Ehepaar sehr konventionell ist und einen Vertrag lieber mit einem Mann der wenigstens verlobt als mit einem Single eingeht. „Und diese Verlobte an deiner Seite soll ich dir jetzt spielen.“ „Genau!“ „Und warum suchst du dir dazu nicht lieber eine Frau als einen Stricher?“ Alexander legte eine Vollbremsung hin. „Wie Stricher?!“ Der (jetzt) Junge neben ihm zog belustigt eine Augenbraue nach oben. – „Jeder weiß, dass am Bahnhof nur Kerle rumstehen. Wenn du eine Frau willst hättest du zur Haupteinkaufsstraße fahren müssen. Dort stehen die Nutten.“ Na toll, da hatte er endlich eine passende Frau gefunden und diese entpupte sich einfach mal so als Kerl. Vorsichtig schaute er nach links. „Tust du es trotzdem?“ „Einen Hunni mehr, und ich mach dir auch ne Frau.“ Ein fieses Grinsen zierte das Gesicht des Schwarzhaarigen. „Ok, aber dafür will ich nachher noch ein bisschen Spaß im Hotel!“ „Gut.“ Alexander startete den Wagen wieder und hielt nach einer Weile vor einem mächtig teuer aussehenden Hotel. „Wie heißt du eigentlich?“, wollte er wissen. „Iw.“ „Gut Iw, ich bin Alexander von Gören. Ich bringe dich jetzt zur Kosmetikerin des Hotels. Sie wird dich schminken, einkleiden und dir ein bisschen zeigen, wie du dich als Frau zu verhalten hast.“ Gesagt getan. Er lieferte Iw bei einer Frau namens Michaela ab und ging dann auf sein Zimmer, bzw. seine Suite, wo er sich selbst noch fertig machte. Hoffentlich geht das bloß gut! Gefangen in einem Anzug, welcher zwar all seine körperlichen Vorzüge zur Geltung brachte, und eins a saß, dafür aber an manchen stellen arg kratzte, ging er wieder zu Michaela um nach Iw zu sehen. Er staunte nicht schlecht, denn besagter trug ein bodenlanges, dünnes, schwarzes Kleid und um die Hüfte eine dunkle violette Korsage. Sein Gesicht war dezent geschminkt und seine zarten Lippen glänzten leicht in einem dunklen verführerischen rot. Um den Hals lag eine sehr teuer aussehende Kette (nur Alexander wusste wie viel sie gekostet hat ^^) und seine Haare waren zu einem losen Knoten nach oben gesteckt, wobei ihm vier einzelne Strähnen weich über den Rücken vielen. An den Füßen trug Iw Stilletos, auf denen er gerade lernte zu laufen. „Und klappts, wirst du den Abend über zurecht kommen, oder wirst du eher ständig mit dem Fuß umknicken und hinfallen.“ Diese kleine Gemeinheit, konnte sich Alexander einfach nicht verkneifen. Iw schickte ihm daraufhin nur einen sehr vernichtenden Blick. „Ach, der kriegt das schon hin. Sie sollten ihm später vielleicht noch etwas die Füße massieren. Für jemanden, der noch nie auf Stilletos gelaufen ist, wird dieser Abend die reinste Folter.“ Alexander sagte nichts dazu, und verzog nur leicht das Gesicht. Der Bengel bekam schließlich genug Geld von ihm, um sich später selber eine Fußmassage zu leisten. Was ihn jedoch mehr interessierte... „Womit hast du dir den Busen ausgestopft, er sieht so echt aus.“ „Michaela hat mir Silikoneinlagen rein getan, damit sie nicht so steif sind. Krieg ich nicht noch einen Verlobungsring von dir?“ „Stimmt!“ Alex kramte eilig in seiner Jackentasche. Hätte er doch glatt den Ring vergessen! Hier.“ Er steckte Iw einen kleinen silbernen Ring an den Finger. Auf dem Ring thronte eine kleine Lotusblüte aus Lapislazuli, und in der Mitte war ein kleiner Diamant eingearbeitet. Iw beschaute mit großen Augen den Ring. „Kann ich den nachher behalten?“ Seine Frage war nur geflüstert. Alexander sah ihn mitleidig an. „Das glaubst du doch selber nicht! Ich schenk doch nicht irgendeiner Hure einen sündhaftteuren Ring, der nachher nur viel zu billig für ein paar Drogen verscherbelt wird!“ Iw schaute Alexander jetzt sehr böse an. „Ich nehme keine Drogen! Meine einzigen Laster sind Koffein und Nicotin, und dafür würde ich niemals einen so schönen Ring hergeben!“ „Egal, du kriegst ihn trotzdem nicht! Außerdem müssen wir los, ich bin jetzt schon ein bisschen zu spät.“ Er packte Iw am Arm und zog ihn grob hinter sich her. Michaela sah Iw nur mit einem Mitfühlenden Blick hinterher. Als sie ihn vorhin in der Maske hatte, war er sehr witzig und aufgeschlossen. Er ist zwar ein Stricher, aber so behandelt zu werden, hatte er trotzdem nicht verdient. Ja ja, reiche Leute können doch echte Arschlöcher sein! „Aua, du tust mir weh!“ Musste dieser Arsch ihn denn so grob anfassen?! Als sie sich wieder in der Eingangshalle des Hotels befanden, wurde der Herr von Gören jedoch wieder etwas umgänglicher, und hackte Iws Arm bei sich ein. War ja klar, sobald sie sich in der öffentlich kein befanden, wurde der Herr wieder sanft und umgänglich. „Hör auf zu heulen und lächle gefälligst. Du hast ja einen Blick drauf, als ob ich dich grad zu Schlachtbank bringen würde.“ Oder auch nicht. „Ich hoffe du erstickst an deinem falschen Lächeln!“ „Hoffe das nicht, sonst kann ich dich nicht bezahlen!“ Missmutig ließ sich Iw von Alexander zu dessen Auto geleiten, und stieg ein. Na toll, und mit sonem Monsterarschloch, sollte er also diesen Abend verbringen! Na ja, wenigstens bezahlte er gut! Der holt sich anscheinend das erste Mal einen Stricher, da er ja anscheinen nicht die geringste Ahnung hatte, wie billig er ihn auch hätte haben können. „Was erzählen wir eigentlich, wenn die uns nach unserer Geschichte fragen?“ Man muss halt auf alles vorbereitet sein. „Du erzählst erst mal schon gar nichts, da ich Angst habe, dass du nur hübsch aussiehst, aber nicht wirklich was im Köpfchen hast. So jung wie du aussiehst, hast du wahrscheinlich nicht mal die Schule beendet.“ Bei seinem letzten Satz, hatte Alexander noch einen extra fiesen Unterton in seine Stimme gelegt. Wie konnte dieser Mann doch gemein sein. „Das ich die Schule nicht beendet habe, liegt mit Sicherheit nicht an meinem Intelligenzquotienten!“ Iw schaute beschämt zu Boden. Dieser Kerl war einfach nur erniedrigend zu ihm. Er wünschte sich mittlerweile, er hätte ihn einfach stehen lassen, und auf den nächsten Freier gewartet. Das er das hier noch weiter durchzog, lag allein an dem Geld, welches der dunkelblonde ihm versprochen hatte. Damit konnte er endlich mal seine ganzen schulden tilgen. Nach drei Jahren auf der Straße, ohne irgendwas als seinen Körper (er hatte wenigstens eine kleine Wohnung!), viel es ihm immer noch nicht leicht, von seinem einst so hohen Lebensstandart, herunter zu kommen. Ja seid seine Eltern ihn damals raus geschmissen hatten, nachdem sie erfuhren, dass er schwul sei, und nun streng behaupten, ihr ach so geliebter Sohn, wäre bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen, ging sein leben nur noch den Bach runter. Er brauchte einfach das Geld! „Also, dein Name ist schon mal nicht Iw, sondern Ellenor Enge. Du bist die Tochter irgendwelcher neureicher Eltern, die keine Sau kennt. Wir haben uns vor einem dreiviertel Jahr in Afrika kennen gelernt. Du hast da mit deinen Eltern Urlaub gemacht, und du bist mir halt aufgefallen. Ich hab dich angesprochen, wir sind ein paar mal ausgegangen, und haben uns dann in einander verliebt. Wie alt bist du?“ „19. Und mein Name ist nicht Ellenor, sondern Danija (gespr: Danja). Der Name gefällt mir besser.“ Alexander sah ihn von der Seite mit hoch gezogenen Augenbrauen an. „Du kannst nicht Danija heißen, ich hab dich schon als Ellenor angekündigt. Übrigens erwarte ich von dir, dass du auf der Party wenigstens so tust, als seiest du mir verfallen. Ach so, und du bist 25 und studierst Kunst.“ Ts, als würde Iw, so einem Kerl jemals verfallen! Aber würde es schon glaubhaft rüberbringen. Er hatte ja auch früher schon perfekt das falsche Lächeln beherrscht. Auf dem Rest der Fahrt, erzählte Alex ihm dann noch was über sich selber, damit er wie es Alexander von Gören ausdrückte: ‚Er eine Ahnung davon hatte, mit welch einer reizvollen und überaus begehrenswerten Persönlichkeit er sich abgeben durfte’. Pha, von wegen reizvoll und begehrenswert. Das war er nur so lange, bis er seinen Mund öffnete und anfing seine fiese Zunge zum Einsatz brachte. Der Kerl war so von sich selber eingenommen, dass er gar nicht mehr mitzubekommen schien, wie abgehoben sein Denken war. Das war echt armselig. Endlich in dem anderen Hotel angekommen, in welchem die Gala des heutigen Abends stattfinden sollte, warf Iw noch einen letzten Blick in den Spiegel, bevor er sich von Alexander aus dem Auto helfen ließ. Das Auto wurde natürlich von einem Pagen auf den Parkplatz gefahren. Als sie den Saal betraten, wurden Iw wieder die negativen Seiten des reich seins bewusst. Überall wo er hin sah, nur falsches Lächeln, nichtsnutzige Smalltalks, bei denen jeder versuchte besser da zu stehen als der andere und absolute Steifheit. Er hasste es! Das ist der einzige Vorteil im Getto, man sagte dem anderen einfach ins Gesicht, was man von ihm hielt. Er hackte sich bei Alexander ein, und nahm sich ein Glas Sekt von einem der Tabletts der vielen Kellner, die hier waren. Und es war verdammt guter Sekt. Wahrscheinlich richtig teurer Champagner. Alexander wurde gleich von ein paar Männern in Beschlag genommen, die ihm zu seiner wunderschönen Verlobten gratulierten. Ha, wenn die wüssten, dass er in Wirklichkeit ein Kerl war! Ein älterer Mann, wahrscheinlich an die 50 gesellte sich zu ihnen, und fragte Iw nach seinem Namen. Brav antwortete er mit ‚Ellenor Enge’. „Ah Enge, ihre Eltern sind doch die Besitzer, dieses bulgarischen Weinguts, dessen Champagner dieses leichte kribbeln auf der Zunge hinterlässt, und so einzigartig fruchtig schmeckt.“ Hö? „Ja, Herr Markwald, sie ist tatsächlich die Tochter von dem Weingut Enge.“ Alexander schluckte hart. Verdammt, dass der Kerl sich aber auch so gut mit alkoholischen Getränken auskannte! „Sagen sie Miss Enge, als Tochter haben sie doch bestimmt den Gaumen ihrer Eltern geerbt. Können sie uns sagen, um was für einen Sekt es sich um den in ihrem Glas handelt?“ Scheiße, Alexander rutschte das Herz in die Hose. Oh mein Gott Iw, sag jetzt bloß nichts falsches! Alex wusste er würde ihn nachher weh tun, wenn er Herrn Markwald enttäuschen sollte. Zu seinem Entsetzen, nahm Iw auch noch einen kleinen Schluck aus seinem Glas und schmeckte ihn genau auf der Zunge. Was sollte das werden? „Nun Herr Markwald, ich muss sie enttäuschen, aber dies ist kein Sekt sondern Champagner. Ich tippe auf einen ‚Grand Cru De Moet’.“ Ein süßliches Lächeln stahl sich auf Iws Lippen. „Oh sehr gut, sehr gut Miss Enge. Bei ihren Eltern hätte ich auch nichts anderes erwartet!“ Er küsste Iw noch zart den Handrücken, bevor er sich wieder verabschiedete. Tja, es hatte halt seinen Vorteil, wenn man sich bereits im jugendlich Alter dann und wann dem Alkohol hingab. Alexander konnte sich einen verwunderten Seitenblick auf Iw nicht nehmen lassen. Woher kannte er sich denn mit dermaßen teurem (Ich glaub so an die hundert, obwohl das für Champagner nicht teuer ist ^^) Champagner aus? Und genau das fragte er ihn auch, sobald sie wieder allein waren. „Na ja, als ich noch jünger war, habe ich mich halt auch dem einen oder anderen Saufgelage dazugesellt.“ Er schenkte Alexander noch sein zuckersüßes Lächeln, bevor er von ein Paar Frauen beschlagnahmt wurde, welche sich wohl brennend für ihn und Alexander zu interessieren schienen. Eine von ihnen stellte sich als Dolly vor. Sie war ganz nett, so wie sie redete, wäre sie wohl selber gern an seiner stelle, obwohl sie verheiratet war (!). Bald hatte Alexander wohl das Ehepaar entdeckt, wegen dem Iw sich überhaupt in dieser Lage befand und errettete diesen endlich aus den Klauen dieser Frauen. „Also Iw, das da drüben ist das Ehepaar Natjenka, wegen denen wir hier sind.“ Er deutete unauffällig auf einen Mann, mit einer wirklich bildhübschen Frau an seiner Seite. Sie hatte tief schwarzes seidiges Haar und smaragdgrüne Augen. „Ich werde reden klar! Wenn sie dich etwas fragen dann bist du höflich und zurückhaltend. Mir ist bei der Sache mit Herrn Markwald vorhin beinahe das Herz stehen geblieben!“ Ha, wer hatte ihn denn in diese Situation gebracht!? Iw hatte lediglich die Situation gerettet. Er folgte Alexanders Blick und erstarrte. „Wie ist ihr Name gleich noch mal?“ „Natjenka, merk ihn dir gefälligst, ich will nicht dass du mich blamierst!“ Oh ja, den Namen merkte sich Iw bestimmt gut. Alexander ging mit ihm hinüber zu besagtem Ehepaar und stellte sich und seine Verlobte vor. Iw kam es fast wie ein Traum vor. Er hielt die ganze Zeit den Kopf gesenkt. Warum um Himmelswillen ausgerechnet dieses Ehepaar? „Ah Miss Ellenor, warum schauen sie denn die ganze Zeit nach unten. Ich würde gerne dass Gesicht der Frau sehen, die es geschafft hat Herrn von Gören an sich zu binden.“ Sie ließ ihr falsches Lacher hören. Iw hob vorsichtig das Gesicht und schaute der Frau welche vor ihm stand mit erstaunlich starkem Blick ins Gesicht. Die Frau schaute ihm ins Gesicht und das falsche Lächeln verließ ihre Züge. Ihr Gesicht wurde nun eher Wutverzehrt. „Wie können sie es wagen?“ Richtete sie ihre scharfe wütende Stimme an Alexander. „Wie können sie es wagen diese widerliche, dreckige Schwuchtel von einem Sohn, MIR als Verlobte unterzujubeln?„ Auch Herr Natjenka hat den vor sich stehenden jungen wieder erkannt. Und sein Gesicht verhärtete sich sofort. „Unsere Geschäftsbeziehungen sind hiermit beendet.“ Damit wendete er sich von Alexander und Iw ab und ging mit seiner Frau weg. Alexander konnte immer noch nicht so recht begreifen, was sich hier gerade eben abgespielt hatte. Nicht nur diese höchst beleidigende Wortwahl von Frau Natjenka, was sollte das heißen, Sohn? Neugierig schaute er zu Iw, welcher mit zusammengekniffenem Blick geradeaus starrte. „Wir gehen.“ Er zog Iw hinter sich durch den Sal, und als sie draußen angekommen waren, fuhr der Page auch gleich den Porsche vor. Alexander gab ihm ein ordentliches Trinkgeld und fuhr los, nachdem auch Iw ins Auto gestiegen war. Als sie das Hotelgelände verließen, schien Alex seine Stimme wiedergefunden zu haben. „Sag mal was sollte der Scheiß eben, von wegen Sohn und so, du hast mir gerade eine meiner wichtigsten Geschäftsbeziehungen kaputt gemacht!“ „Das waren meine Eltern.“ Iws Stimme war tonlos. „Aber Iwan, der Sohn der beiden ist vor zwei Jahren bei einem Autounfall gestorben.“ „Eben nicht, sie haben mich ohne Geld oder sonst etwas vor die Tür gesetzt, als sie herausgefunden haben, dass ich schwul bin. Der Presse hatten sie dann erzählt, ich sei gestorben. Für sie bin ich Tod.“ Iwan schaute Alexander ruhig von der Seite her an, während er mit ihm sprach. „Na toll, und das hättest du mir nicht eher sagen können? Hast du eine Ahnung, wie wichtig der Vertrag mit der Firma Natjenka war? Ich brauche sie.“ Nun wurde aber auch Iw sauer. Als wäre das alles seine Schuld. „Jetzt hör mal zu, ich konnte ja schlecht ahnen, dass du dich ausgerechnet mit meinen Eltern treffen willst. Glaub mir, da hätte ich sofort abgesagt, und auf das Geld verzichtet. Wo fährst du überhaupt hin?“ „Na ins Hotel. Du hast da noch einen kleinen Liebesdienst bei mir offen. Immerhin bezahle ich dich gut.“ Iw schaute Alexander leicht entrückt an. „Wie, du willst jetzt echt noch Sex mit mir? Dir ist da oben aber nicht zufällig entfallen, dass ich eigentlich ein Kerl bin, und nicht die Frau, als die ich mich zur Zeit gebe?“ „Natürlich ist mir das klar. Im Gegensatz zu dir, kann ich meine sexuellen Vorlieben nur besser geheim halten.“ Alexander grinste Iw schon wieder so gemein, aber doch etwas lüstern an. Na der schien die Abfuhr seiner Eltern ja anscheinend doch sehr gut zu verkraften. Im Hotel nahm er dann Iw tatsächlich noch mit auf sein Zimmer, und wälzte sich mit ihm durch die Laken. Mann hatte der Kerl nerven. Na ja, er mochte zwar ein Arschloch sein, aber er war gut im Bett, dass musste man ihm lassen. Eigentlich gab es ja eine ungeschriebene Regel, dass man Huren nicht auf den Mund küsste, doch Alexander kannte sich anscheinend wirklich nicht mit den Gegebenheiten im Rotlichtmilieu aus, und Iwan fand es einfach zu erotisch sich mit diesem Mann zu küssen. Als Alexander ihn mehr als nur einmal genommen hatte, legte er ihm noch das Geld hin, und schlief dann selber sehr rasch ein. Iw sah kurz mit einem Lächeln zu ihm herunter. Wenn er schlief, dann sah Alexander richtig lieb und friedlich aus. Er steckte das Geld ein und zog sich wieder seine Sachen an, welche man fein säuberlich zusammen gelegt auf Alexanders Zimmer gebracht hatte. Die Kette lag noch immer auf dem Tisch. Iwan ließ sie liegen. So etwas hatte er nicht nötig! Nur den Ring behielt er an. Er fand ihn einfach zu schön. Außerdem, was sollte Alexander schon damit? (anmk.d.Autors: was soll der Kerl mit der Kette?) Grinsend zog er sich seine Jacke über und verschwand. Mit dem Geld, brauchte er diesen Monat nicht mehr anschaffen gehen. Die Straßenbahn fuhr ihn nach hause. Während die Lichter der Stadt an ihm vorüberzogen, stahl sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen, wie er sich so den Ring betrachtete und dabei auch kurz an dessen Besitzer dachte. Sochen, hoffe, es hat gefallen. Ich muss erst wieder ins schreiben rein kommen -.- Kommis und Süßes sind immer erwünscht ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)