Pretty Boy von Mahadevi ================================================================================ Kapitel 12: ------------ Sochen, eigentlich wollte ich ja erst in zwei Wochen updaten, aber da meine homepage schlampt, und nicht so will, wie ich will, lade ich wieder zuerst hier den neuen Teil hoch. Heute sogar extralang, wegen der langen Wartezeit ^^ „Ich habe mich in dich verliebt. Tut mir Leid, ich wollte dich damit nicht unter Druck setzen.“ Iwan war sprachlos. verliebt… verliebt in ihn… das kann nicht sein! Iwan wollte etwas sagen, etwas erwidern, aber er wusste nicht was. Dann beugte sich Alexander auf einmal vor, und küsste ihn, auf eine Weise, wie er es nie zuvor getan hatte. Iwan spürte die warmen Lippen auf seinen, feucht von den Tränen, sanft, zärtlich. Panikartig schob er Alexander von sich und starrte diesen entsetzt an. „Nein!“ Das durfte doch nicht wahr sein! „Doch“, sagte Alexander und lächelte ihn an. Iwan wurde es zu viel, er streifte sich seine Schuhe über, schnappte sich seine Jacke, und rannte aus der Wohnung. So ein verdammter Mist, warum sagte Alexander so was, warum konnte er das nicht für sich behalten? Er wollte das doch nicht, er wollte nicht, dass sich jemand so in ihn verliebt! Er stieg in die nächst beste U-Bahn, und fuhr drei Stunden ziellos durch Berlin. Gott sei Dank war die Bahn nicht voll, und so gab es nicht all zu viele Leute, die ihn weinen sahen. Weinen in einer öffentlichen Bahn, wie weit würde Iwan wohl noch wegen Alexander sinken? Das blöde war, das Iwan keine Ahnung hatte, wo er hin sollte. Seine eigene Wohnung hatte er nicht mehr, und Freunde hatte er schließlich auch keine! Es ist genauso wie damals, als er von zu hause abgehauen war. … Obwohl … er irrte sich, dieses Mal hatte er Freunde, Freunde, die ihn schätzten, nicht des Geldes wegen, sonder um seiner Willen. Er fuhr bis zur Friedrichstraße, und stieg dort in die U6 zur Uhleinstraße. Es war nicht alles wie vor drei Jahren. Frederique schlief bereits, als sie von ihrem Handy geweckt wurde. Welches Aas hatte den Nerv, sie um drei, nein halb vier Uhr morgens aufzuwecken. „Jaa, wer wagt es meinen Schönheitsschlaf zu stören?“ „Frederique? Ich bin’s, Iwan.“ Frederique war erstaunt. Iwan, um diese Zeit? „Lässt du mich rein?“ „Wo bist du?“ „Vor deiner Tür.“ Bei den letzten Worten zitterte seine Stimme und Frederique zog sich eilig ihren Morgenmantel über. Iwan war froh, als Frederique ihm die Tür öffnete. Mit roten gequollenen Augen lächelte er sie traurig an. „Danke.“ „Kein Ding, komm rein.“ Frederique war immer noch verwirrt, Iwan in so einem Zustand vorzufinden. Iwan folgte ihr in die Wohnung und in ihr Zimmer. Sie setzten sich auf ihr Bett, und schwiegen sich eine halbe Ewigkeit an. Iwan wusste nicht was er sagen sollte, wie er rechtfertigen sollte, dass er nachts verheult vor ihrer Tür stand. Außerdem hatte er Angst, gleich wieder zu heulen anzufangen. Als er sich endlich etwas gesammelt hatte, schaffte er es ein paar Wörter herauszupressen. „Hast du vielleicht ne Zigarette für mich?“ Iwan schaute Frederique bei diesen Worten an, und brachte ein kleines erbärmliches Lächeln zustande. „Ähm, warte, ich schau mal ob meine Mutter noch welche hat.“ Eilig sprang Frederique auf, und lief aus dem Zimmer, um gleich darauf mit Zigarette, Feuerzeug und Aschenbecher wieder zu kommen. „Danke.“ Iwan zündete sich die Zigarette an, und inhalierte tief den Rauch. Wann hatte er eigentlich aufgehört zu rauchen? Er merkte wie er sich etwas beruhigte, aber er wusste immer noch nicht, was er Frederique sagen sollte. „Tut mir Leid, dass ich dich um diese Uhrzeit nerve. Wenn du magst, dann gehe ich wieder.“ Iwan sank noch etwas mehr zusammen, und Frederique nahm ihn auf einmal liebevoll in den Arm und streichelte ihm über den Kopf. „Hey, dafür sind Freunde doch da, außerdem verbringe ich gerne Zeit mit dir, auch mitten in der Nacht auf meinem Bett.“ Iwan musste ein bisschen schmunzeln. Es war gut dass er zu ihr gekommen ist. Nachdem er aufgeraucht hatte, schmiegte er sich enger an seine Freundin und schloss seine Augen. Er fühlte sich mit einem mal sicher bei ihr. „Nun erzähl schon, was ist passiert, dass selbst du anfängst zu weinen? War Alexander böse zu dir?“ „Er war ganz böse.“ Iwan kuschelte sich noch näher an Frederique. „Er hat gesagt, er liebt mich.“ „Ist das nicht was Gutes?“ Iwan seufzte. Anscheinend musste er ihr doch die Sache beichten, obwohl er gehofft hatte das nie tun zu müssen, aber es wäre nicht fair ihr gegenüber sie jetzt anzulügen, schließlich hatte sie sich ihm auch anvertraut. „Na ja, eigentlich schon, aber unsere Beziehung ist ein bisschen anders.“ Rückblick Iwan reckt seinen Hintern noch etwas weiter den Stößen von Adrian entgegen. Dessen Stöhnen wurde lauter, und auch Iwan wollte sich nicht zurückhalten. Sie fanden in einen gemeinsamen Rhythmus und Iwan rief immer Wieder Adrians Namen, bis… Iwan nahm nur am Rande wahr, wie jemand seine Zimmertür öffnete. Den Lauten Schrei einer Frau hörte er dafür umso besser. Er drehte sich zur Tür, und sämtliche Lust wich aus ihm. „Mama, was macht ihr denn hier?!“ So ein Mist! Seine Eltern sollten doch erst übermorgen wieder kommen. Zu seinem Entsetzen, gesellte sich jetzt auch noch sein Vater in die Tür, und musste ihn ausgerechnet SO sehen. Und Adrian? Der ließ sich in keinster Weise stören, und machte einfach weiter, lies sich aber zu einem Kurzen „Hallo“ herab. Iwan stieß ihn schnellstens von sich, und wickelte sich in seine Decke ein. Verdammte Scheiße, warum können sie nicht wenigstens anrufen wenn sie früher kommen! Iwan kann sich nicht mehr genau erinnern, was alles geschah, aber es passierte alles auf einmal. Seine Mutter fing an zu weinen, sein Vater ließ eine Schimpftriade los, Iwan versuchte sich so schnell wie möglich anzuziehen, was gar nicht so einfach war, da seine Klamotten überall im Zimmer verteilt lagen, und Adrian lehnte sich nackt in seinem Bett zurück und zündete sich eine Zigarette an. Na der hatte ja die Ruhe weg. Gott sei dank, bequemte er sich dann doch endlich dazu sich anzuziehen, doch Iwan bekam das kaum noch mit, denn sein Vater war dazu übergegangen, ihn zu ohrfeigen. Er wusste nicht wie ihm geschah, sein Vater schlug ihn, dass er durch das halbe Zimmer flog, dann packte er ihn am Kragen, und zerrte ihn die Treppe runter. Iwan war noch ganz benommen von der Ohrfeige, und stolperte mehr Schlacht als recht hinter seinem Vater her, und ehe er sich versah standen er und Adrian auf der Straße. Sein Vater rief ihm noch ein „Du bist nicht mehr unser Sohn“ hinterher, und knallte dann die Tür zu. Iwan war zu verdattert, um zu begreifen was da eben passiert war. Hatte sein Vater ihn eben wirklich einfach so vor die Tür gesetzt? Er blickte sich um, und sah Adrian, der gerade auf dem Weg zu seinem Auto war. „Hey Adrian, kannst du mich mitnehmen?“ „Geht nicht, hab nen Termin“, antwortete dieser nur, stieg in sein Auto, und fuhr weg. Iwan stand wie belämmert da und schaute ihm hinterher. So ein Arschloch! Gott sei Dank, hatte er noch sein Handy und sein Haustürschlüssel in der Hosentasche. Zurück ins Haus würde er zwar nicht gehen, zumindest vorerst nicht, aber so konnte er wenigstens seine Freunde anrufen. Sein bester Freund ging auch gleich ans Handy ran, und versprach ihn gleich mit seinem Auto ab zu holen. Die nächsten Tage wohnte Iwan bei seinem Freund. Am Freitag wusste er, würde eine Gala statt finden, von der er wusste, das seine Eltern auf jeden Fall da sein würden. An diesem Abend wollte er dann zurück nach hause, und schauen, ob man noch was retten kann, und wenn nicht wenigstens ein paar Sachen mitnehmen. Er fuhr am Abend mit der Straßenbahn nach hause, und schloss leise die Tür auf. Wie zu erwarten wurde er vom Buttler begrüßt. „Hallo Edward, bin ich froh dich zu sehen.“ Iwan lächelte erleichtert, mit Edward hatte er sich schon immer sehr gut verstanden, ganz im Gegensatz zu ein paar diversen Dienstmädchen im Haus. „Tut mir Leid Sir, aber ich kann ihnen nicht erlauben dieses Haus zu betreten.“ Geschockt sah Iwan Edward an. „Was soll das heißen, ich wohne hier.“ „Die Herrschaften haben mir die Anweisung gegeben sie wieder weg zu schicken, sollten sie hier auftauchen. Außerdem muss ich sie bitten, mir ihren Schlüssel zu überlassen.“ Iwan konnte es nicht glauben. Seine Eltern hatten ihn tatsächlich vor die Tür gesetzt So eine Scheiße! „Lässt du mich wenigstens meine Sachen aus meinem Zimmer holen?“ „Tut mir Leid Sir, aber ihre Eltern haben ihre Sachen weg geschmissen. Ich muss sie jetzt bitten zu gehen.“ Iwan fühlte sich als hätte ihm jemand ein Brett vor den Kopf gehauen. Seine Sachen waren alle weg, sein zu hause war nicht länger mehr sein zu hause… Bevor der Buttler die Tür wieder zuschloss, beugte er sich noch einmal zu Iwan hinunter. „Tut mir wirklich Leid für dich Iwan. Ich habe versucht ein gutes Wort für dich einzulegen, aber deine Eltern ließen sich einfach nicht beirren.“ Iwan sah vor sich die Tür ins Schloss fallen, und brauchte ein paar Minuten, bis er begriff, dass er gerade seine Wurzeln verloren hatte. Immer noch unter Schock, fuhr er wieder zu seinem besten Freund zurück, und erzählte ihm, was er gerade erfahren hatte. „Das heißt du hast jetzt gar nichts mehr, kein Geld, kein Haus?“ „Nein, nichts mehr.“ Iwan schniefte leise vor sich hin. Er kuschelte sich noch ein bisschen enger an seinen Freund. „Kann ich erst mal bei dir bleiben? “Sein Freund schob ihn leicht von sich, und sah ihn mitleidig an. „Tut mir Leid, aber das geht nicht. Iwan war verwirrt. „Warum nicht?“ „Na ja …“, Der Freund kratzte sich leicht am Kopf. „Also morgen kommen Bauarbeiter, das Haus soll renoviert werden. Ich wollte es dir ja gestern schon sagen, aber ich dachte wenn du heute wieder nach hause gehst, wäre das nicht mehr nötig.“ Iwan sah ihn verwirrt an. Was sollte das heißen? „Also, ich muss für eine Weile aus der Wohnung raus, und du leider auch. Sorry.“ Iwan sah betreten auf seine Hände. So ein Scheiß! „Soll ich dich vielleicht irgendwo hinfahren?“ „Nein, ich komme schon klar.“ Eilig verließ Iwan die Wohnung, und warf noch einmal einen letzten Blick auf das moderne Haus, welches erst seid zwei Jahren fertig war. Lügner! In dem Haus musste überhaupt nichts gemacht werden. Iwan setzte sich in die nächst beste Straßenbahn, und fuhr eine Weile durch Berlin. Er hatte nichts mehr, kein Geld, kein Haus, und jetzt noch nicht mal mehr einen besten Freund. Er nahm sein Handy, und versuchte es bei seinen anderen Freunden, aber jeder von ihnen hatte einen anderen Grund, warum Iwan nicht zu ihm konnte. Tolle Freunde! Als der Fahrscheinkontrolleure sein Ticket sehen wollte, musste Iwan feststellen, dass er ja noch nicht mal sein Portemonnaie dabei hatte. So ein Dreck! Gott sei Dank hielt die Bahn, bevor der Kontrolleure bei ihm war, und er machte, dass er schleunigst ausstieg. Er lief ziellos durch die Stadt, und als es am Abend anfing zu regnen, beschloss er sich im Bahnhof unter zu stellen. Er sah ein paar Punks, die dort ebenfalls Zuflucht suchten und schnorrten. Nein, so weit dass er jetzt anfangen würde zu betteln, war er noch nicht gesunken. Allerdings wurde es Nacht, und der Regen wurde stärker. Er setzte sich in eine Ecke der großen Bahnhofshalle, weit ab von den Punks, und nickte ein. Er hatte einen langen Tag hinter sich. Iwan wurde von einem Ellenbogen geweckt. Er schreckte auf, und bemerkte nun den Punk, der sich neben ihn gesetzt hatte. „Ey, was’n los?“ „Nichts.“ Iwan drehte sich weg. Er wollte nicht mit SO EINEM darüber reden. „Und warum weinst du dann wegen nichts?“ Iwan faste sich erschrocken an die Wange, und musste feststellen, dass er anscheinend im Schlaf geweint hatte. „Bist du von zu hause abgehauen?“ Iwan sah den Punk neben sich an. Wahrscheinlich hatte er wirklich keine Wahl, wahrscheinlich stand er jetzt wirklich mit so einem auf einer Stufe, und warum sollte man sich mit jemandem, der auf der selben Stufe stand nicht auch unterhalten. „Nein, ich bin zu hause raus geflogen.“ „Warum?“ „Weil ich schwul bin.“ „Oh.“ Eine Weile schwiegen sie sich an, dann fragte der Punk weiter. „Brauchst du nen Job?“ Iwan sah den Typen neben sich irritiert an. Der sah nicht gerade so aus, als könnte er Jobs vergeben. „Ja, schon.“ „Ich kenne einen Typen, der könnte nem hübschen Kerl wie dir zeigen, wie man zu Geld kommt. Soll ich dir sagen wo er wohnt?“ „Ja, das wäre nett.“ Iwan konnte sich zwar nicht wirklich vorstellen, was genau der Punk neben ihm meinte, aber zu diesem Typen zu gehen und fragen kostet ja nicht. Der Punk, der sich als ‚Wolle’ vorstellte, beschrieb ihm den Weg zu diesem ominösen Typen, und sagte ihm noch, das Iwan sagen sollte, das er ihn geschickt hat. „Und wenn’s nich klappt, kannste ruhich zu uns kommen, bei uns hat keiner was gegen dich.“ „Danke.“ Das erste Mal an diesem Tag stahl sich wieder ein kleines Lächeln auf Iwans Gesicht. Rückblick Ende „Na ja, dieser ominöse Typ nannte sich Patty und war ein Stricher. Ich kam für ne Weile bei ihm unter, und er brachte mir die Straßenregeln bei. Später als ich etwas Kohle zusammen hatte, zog ich dann in eine eigene kleine Wohnung. Ich hatte echt Glück, dass ich nicht an einen Zuhälter, oder die Mafia geraten war.“ „Und was ist aus Patty geworden?“, wollte Frederique wissen. „Er ist ein Jahr später an AIDS gestorben.“ „Oh … Und wie hast du Alexander kennen gelernt?“ Iwan kicherte leise. „Das ist eigentlich eine recht lustige Geschichte. Alex brauchte dringenst eine weibliche Begleitung für eine Galaveranstaltung. Er war mittlerweile so verzweifelt, dass er sogar schon auf dem Strich nach einer Frau suchte. Diese glaubte er dann auch gefunden zu haben, nur dass sich das hübsche Mädchen als einen hübschen Kerl herausstellte.“ Frederique kicherte jetzt auch leise. „Er hat dich mit einem Mädchen verwechselt?“ „Ja. Aber auf jeden Fall sollte ich mich als seine Verlobte ausgeben, weil die Besitzer der Firma, mit der er einen Vertrag wollte, lieber mit gebundenen Leuten verhandeln. Na ja, lange Rede kurzer Sinn, es stellte sich heraus, dass er ausgerechnet mit meinen Eltern einen Vertrag machen wollte, und die fanden es natürlich überhaupt nicht prickelnd, ihren verhassten Sohn als Mädchen vorgesetzt zu bekommen.“ „Wieso als Mädchen?“ „Alex brauchte eine weibliche Begleitung, und ich hab mich für ihn verkleidet.“ „Oh…“ Frederiques Miene wurde wieder traurig. „Und wie kam es dazu, dass ihr euch verloben wolltet?“ „Na ja, ich wurde ja als Alex verlobte vorgestellt, und meine Eltern haben anscheinend meine Großmutter davon erzählt, welche ja immer noch die Eigentümerin des Unternehmens ist. Sie dachte ich wäre wirklich mit Alex verlobt, und so kam eines zum anderen. Alex hat mit mir einen Vertrag abgeschlossen, nach dem ich seine Verlobte spiele, mit allem was nach außen hin dazu gehört, und er finanziert mich. Meine Oma hielt aber so an der Verlobung fest, dass wir jetzt zumindest heiraten mussten, was ja kein Problem ist, schließlich kann man sich ja jederzeit wieder scheiden lassen. Alex bemerkte aber, dass mir der Gedanke an eine Heirat nicht gefiel, und wir haben das Ganze abgeblasen, mit der Begründung, dass wir noch etwas Zeit bräuchten. Na ja, und jetzt … jetzt kam er auf einmal an, und meinte, dass er sich in mich verliebt hätte.“ Iwan rollten wieder stumme Tränen über die Wangen, und er kuschelte sich wieder näher an Frederique. „Aber ist es denn wirklich so schlimm, dass er in dich verliebt ist? Jetzt weißt du doch dass er dich nicht angelogen hat.“ „Ich will aber nicht, dass er sich in mich verliebt.“ “Und warum nicht?“ Iwan konnte darauf nicht antworten, und verkroch sich noch mehr in Frederiques Arme. „Na komm mein Kleiner, wir gehen schlafen.“ „OK.“ Iwan wurde am nächsten Morgen von Frederiques Weckerklingeln geweckt. Müde wälzte er sich auf die andere Seite, und versuchte wieder einzuschlafen. Vergebens. Frederique hatte anscheinend kein Problem damit, die halbe Nacht zu quatschen, und dann am nächsten Morgen viel zu früh aufzuwachen. Sie scheuchte Iwan aus dem Bett und machte mit einer so widerlich guten Laune Frühstück, dass Iwan überlegte sich die Kugel zugeben. Er war halt durch und durch Morgenmuffel! Nachdem er sich im Bad etwas zurecht gemacht hatte, ging er in die Küche, wo bereits Brötchen, Cornflakes und eine vor sich hin singende und tanzende Frederique auf ihn warteten. „Habe ich was verpasst? Du bist doch sonst auch ein Morgenmuffel?“ Frederique wurde bei der Frage rot, und schaute beschämt zu Boden. „Na ja, also TomTom holt mich heute zur Schule ab.“ Dieses kleine Geständnis ließ Iwan aufatmen. Also doch kein BSE. „Weiß er denn, dass du letzte Nacht einen anderen Mann in deinem Bett hattest?“, fragte er mit einem fiesen Grinsen im Gesicht. Frederique streckte ihm nur frech die Zunge raus. „Klar weiß er das, ich hab ihm vorhin eine SMS geschickt, damit er sich nicht wundert.“ Iwan musste lachen, und gemeinsam aßen sie Frühstück. Frederique borgte ihm ein paar Sachen für die Schule, aber als TomTom sie abholte konnte er sich immer noch nicht so recht mit der pinken Plüschtasche anfreunden. Er begrüßte seinen Freund, und gemeinsam fuhren sie zur Schule. „Du TomTom, hast du nach der Schule vielleicht kurz Zeit?““ “Klar worum geht’s denn?“ Iwan verließ mit TomTom zusammen den Klassenraum, in dem sie gerade Deutsch gehabt haben, um sich mit Frederique vor dem Bioraum zu treffen. „Könntest du mit mir vielleicht nachher zu mir fahren, und ein paar Sachen holen?” “Klar, kein Problem. Weißt du schon, wo du unterkommst?” Iwan ließ betroffen den Kopf hängen. „Nein, ich hoffe Frederique lässt mich noch ein zwei Nächte bei sich schlafen, und dann mal schauen.“ Tja, wie sollte es jetzt weiter gehen. Iwan wollte nicht bei Alex ausziehen, aber er brauchte erst mal ein bisschen Abstand. „Ich werde vorübergehend wahrscheinlich erst mal in ein Hotel ziehen, bis ich wieder zu Alex zurück gehe.““ “Hey, warum kommst du nicht zu mir?” TomTom war stehen geblieben, und sah Iw von der Seite aufgeregt an. Du kannst bei mir im Zimmer im Gästebett schlafen, meine Mutti hat bestimmt nichts dagegen. Das wäre total cool!“ Iwan musste Lächeln bei dem Gedanken. Stimmt, bei TomTom zu wohnen wäre bestimmt wesentlich lustiger, und er wäre nicht so allein, wie abends in einem Hotelzimmer. “Danke, das wäre echt cool.“ “Gut, dann ist es abgemacht. Wir holen nachher deine Sachen ab, und bringen sie dann gleich zu mir.“ Iwan war wesentlich leichter ums Herz, als sie den Bioraum erreichten. Er war froh dieses Mal richtige Freunde zu haben. Jetzt fühlte er sich endlich nicht mehr so in der Luft hängend. Frederique wartete schon ungeduldig auf sie, und fiel TomTom gleich um den Hals um ihn erst mal geschlagene fünf Minuten lang zu küssen. War halt eine lange Zeit zwischen der letzten Hofpause und Bio. Ganze 1 ½ Stunden hatten sie sich nicht gesehen! Iwan rollte mit den Augen. Ungeduldig tippte er TomTom auf die Schulter, um sie darauf aufmerksam zu machen, dass auch diese Pause nur zehn Minuten dauern würde, und der Lehrer Trennungsschmerz bestimmt nicht als Ausrede gelten lassen würde. Im Raum war Iwan verwundert, dass Beide ihre normalen Plätze einnahmen. TomTom links, Frederique rechts, und er, Iwan, dazwischen. Er hatte angenommen, jetzt wo die beiden zusammen waren, wollten sie auch nebeneinander sitzen. „Wenn du magst können wir auch tauschen Frederique, dann kannst du neben deinem TomTom sitzen.” “Ach lass mal.““, Frederique winkte nur ab. “Erstens wollen wir ja nicht, dass du dich ausgeschlossen fühlst,“, bei diesen Worten nahm sie ihn plötzlich in den Arm. “und zweitens wollen TomTom und ich beide neben dir sitzen.” “Genau!” Auf einmal umarmte ihn auch TomTom von der anderen Seite, und Iwan fühlte sich seltsam beengt. „Wenn die Herrschaften in der dritten Reihe endlich ihr Gruppenkuscheln beendet haben, könnten wir vielleicht mit dem Unterricht anfangen?!” Die leicht gereizten Worte der Lehrerin, brachten Iwan dazu sich von den beiden zu lösen, die sich vom Beginn des Unterrichts in keinster Weise vom Kuscheln abhalten ließen, und bewegte sie dazu sich hin zu setzen. Seine beiden Freunde waren aber so sehr in Kuschellaune, das jeder von ihnen eine von Iwans Hand nahm, und sie drückte. Ja super, wie sollte er denn so mitschreiben?! Bis zum Ende des Unterrichts hatten beide zum Glück ihre Anhänglichkeit überwunden, und hörten auf Iwan immer und überall zu betatschen. Ihre Fürsorge war ja wirklich lieb gemeint, aber zu viel mochte Iwan auch nicht so recht. Zu dritt fuhren sie nach der Schule zu Iwans Wohnung, und halfen ihm die wichtigsten Sachen zusammen zu packen. Auf dem Tisch in der Küche fand Iwan einen kleinen Zettel, den Alex ihm hinterlassen hatte. Tut mir Leid, das ich dich so erschreckt habe. Ich verstehe es, wenn du erst mal Abstand brauchst. Sag mir bitte wo du bist, damit ich mir keine Sorgen machen muss. Alex Ein kleines Lächeln schlich sich auf Iwans Lippen. Er schnappte sich einen Stift, und hinterließ ihm ebenfalls eine kleine Nachricht: Ich bin bei TomTom. Habe mein Handy dabei, falls was wichtiges sein sollte. see ya Iw "Hast du jetzt alles, oder brauchst du noch was?", fragte Frederique, die gerade zu Iwan in die Küche kam. "Nein, ich hab alles. Wir können fahren. Er verließ die Wohnung, ohne sich noch einmal umzudrehen. Er wusste ja, dass er bald wiederkommen würde. Als sie bei TomToms Wohnung ankamen, fühlte sich Iwan bedrückt. Es war schön, das er erst einmal von Alex etwas auf Abstand bekommen konnte, aber hier war er auch nur ein Gast, und das Gefühl Alexander verlassen zu haben, nagte in ihm. TomToms Mutter hatte natürlich nichts dagegen, dass Iwan für eine Weile zu ihnen zog, und nahm ihn gerne in die Familie mit auf. So gerne, dass er in den Haushaltsplan mit eingegliedert wurde, allerdings so, dass er und TomTom zusammen die Arbeiten erledigen konnten. Iwan machte das aber nichts aus, so fühlte er sich nicht all zu sehr wie ein Schmarotzer. Als sie jedoch in TomToms Zimmer waren, hatte Iwan wieder das Gefühl zu stören. Er bemerkte das TomTom und Frederique sich zurückhielten, um ihn nicht auszuschließen, doch die angespannte Atmosphäre war auch nicht besser. Als sie während einer zweiten Partie Mensch-Ärger-Dich-Nicht waren, reichte es dann Iwan. "Mensch Leute, ihr könnt ruhig vor mir kuscheln, ich hab da echt kein Problem mit!" TomTom und Frederique sahen überrascht auf, und erröteten leicht. "Sorry, wir wollten nicht dass du dich schlecht fühlst." Iwan seufzte und setzte sich zu seinen beiden Freunden und nahm sie in den Arm. "Hey, ich finde es ja toll, dass ihr Rücksicht nehmt, aber es ist ja jetzt nicht so, dass ich vorhabe Alex zu verlassen. Ich brauche halt einfach eine Auszeit." "Du willst ihn nicht verlassen?" Frederique war ganz erstaunt, als sie das hörte. Iwan war erstaunt, dass die beiden das tatsächlich geglaubt hatten. "Nein, ich geh schon zurück, ich muss nur selbst erst mal darüber nachdenken, ob die Situation, so wie sie jetzt besteht für mich OK ist." Seine beiden Freunde verfielen in Schweigen, während sie weiterspielten. Anscheinend fanden sie die Tatsache, dass Alex noch nicht abgeschrieben war sehr erfreulich, denn Frederique machte sich gleich wieder Hoffnungen. "Heißt das, wir lernen deinen Alex doch noch irgendwann mal kennen?" „Meinetwegen." Iwan seufzte resignierend. "Ihr wisst ja jetzt eh bescheid." Frederique quiekte neben ihm begeistert und TomTom nahm sie gleich wieder in den Arm. Da Iwan jedoch immer noch zwischen den Beiden saß, wurde wieder eine Gruppenumarmung draus. Da Iwan jedoch nicht der Typ für übermäßigen Körperkontakt war, wickelte er sich zwischen den beiden hervor. "So, ich hoffe doch knutschen könnt ihr noch ohne mich.", lachte er, und begab sich zu TomToms Fernseher. "TomTom, hast du was dagegen, wenn ich euch zwei turteln lasse, und weiter Final Fantasy spiele?" Eine Antwort bekam Iw nicht mehr, denn TomTom und Frederique waren beide schon sehr mit turteln beschäftigt. Iwan nahm sich vor nicht länger als nötig hier zu bleiben. So bekamen die Beiden ja nie ihre Privatsphäre. Iw hielt es genau 4 Wochen bei TomTom aus. Frau Friedlich versuchte ständig ihn zu therapieren, TomToms kleiner Bruder fing mitten in der Nacht an zu schreien, und TomTom ging ihm langsam aber sicher mit seinen Schrullen auf die nerven, mal ganz abgesehen, dass Musik in seine Schuhe, seinen Rucksack, und auf seine Sachen gepinkelt hatte. Einzig und allein Herr Friedlich war ganz normal, aber leider war er fast nur arbeiten. Entschlossen packte er seine Sachen, und bedankte sich bei Herr und Frau Fröhlich für die nette Gastfreundschaft, knuddelte noch mal TomToms kleinen Bruder und strafte die Katze mit absoluter Ignoranz. TomTom war so lieb, und fuhr ihn nach hause. Als er mit Iw unten vor dem großen Wohnhaus parkte, beugte er sich noch mal zu seinem Freund rüber. „Ist wirklich alles klar mit dir? Wenn du nicht möchtest, kannst du auch gänzlich bei uns einziehen.“ „Nein, ist schon OK.“ Es gruselte Iwan bei der Vorstellung, bis zum Ende seiner Schulzeit bei TomTom zu bleiben. „Ich finde meine Sachen riechen schon genug nach dem Urin deiner Katze.“ Sagte er mit einem Grinsen, nach dem ihm im Moment nicht wirklich zumute war, und nahm TomTom noch einmal in den Arm. TomTom kuschelte glücklich zurück, schließlich kommt es eher selten vor, dass Iwan von sich aus Körperkontakt möchte. Iwan wollte gerade aussteigen, als sein Freund ihn noch einmal zurückhielt. „Hey Iw“ er drehte sich zu ihm um. „Du solltest aufpassen, was du im Schlaf so von dir gibst, in der letzten Woche, sind deine Selbstgespräche im Traum immer mehr geworden.“ Iwan schaute ihn entsetzt an. „Bitte? Warum sagst du mir dass denn erst jetzt?!“ Geschockt ließ sich Iwan in den Sitz zurück fallen. „Was hab ich denn erzählt?“ „Na ja…“ TomTom wollte nicht so recht mit der Sprache raus rücken, ein Todesblick aus Iws Richtung ließ ihn jedoch weiter sprechen. „Na ja, meistens murmelst du einfach nur Alex Namen, aber in der einen Nacht, als du bei mir im Bett geschlafen hast, hast du dich total an mich gekuschelt und immer wieder Alex Namen gemurmelt, und dass es dir Leid tut, und … na ja, dass du ihn willst und vermisst.“ So, jetzt war es raus. Vorsichtig schaute TomTom rüber zu Iw, und hoffte, dass dieser nicht böse auf ihn war. Ganz im Gegenteil, wirkte Iwan überhaupt nicht böse, sondern eher tieftraurig. Iwan saß neben TomTom im Auto, und konnte es nicht fassen. War die Sehnsucht nach Alex etwa so groß? Er erinnerte sich an die Nacht, als er bei TomTom mit im Bett geschlafen hatte. Er wachte nachts auf, und sah eine riesige Spinne auf sich zukrabbeln. Danach hatte er sich vehement geweigert, sich wieder unter die Decke zu legen, und schlief daher bei seinem Freund mit im Bett. In dieser Nacht vermisste er Alexander besonders. Vielleicht lag es daran, dass er sich einfach schon zu sehr daran gewöhnt hatte, neben jemanden zu schlafen, und als er dann wieder neben jemanden im Bett lag, musste er sich unbewusst an Alexander erinnert haben, und sein Körper hat im Schlaf halt sehr anschmiegsam darauf reagiert. Dass er im Schlaf spricht, hatte er jedoch noch nie gehört. Klar, wenn ihn jemand beim Aufwachen erwischt, und anspricht, kann es schon mal dazu kommen, dass er irgendeinen Scheiß von sich gibt, dass ist diese Halbschlafphase, auf die Alex so abfährt, aber im Tiefschlaf, ist ihm dass noch nie passiert. „Hab ich denn schon früher im Schlaf geredet, wenn ich mal bei dir gepennt hatte?“ Hätte Alex es ihm nicht erzählt, wenn er in Schlaf geredet hätte? Aber der schläft nachts ja selbst wie ein Stein. „Nein,“, antwortete ihm TomTom. „früher hast du das nie gemacht. Eigentlich hat das erst so gegen Mitte letzter Woche angefangen. Ich hab dass nur mitbekommen, weil ich nachts immer auf Klo muss.“ „Mhmm….“ Iwan wusste nicht, was er davon halten sollte. „Also…“TomTom sah ihn etwas zögerlich von der Seite an. „Meine Mutter hat gesagt, dass das daran liegt, dass du Alexander vermisst, und dich halt insgeheim nach ihm sehnst.“ Nun ja, für Iwan klang das gar nicht mal so abwegig. Er hatte immerhin eine ganze Weile mit Alex zusammengelebt, da ist das natürlich am Anfang schon seltsam, schließlich gewöhnt man sich ja an den anderen. Er umarmte Tom noch einmal. „Danke, ich bin wirklich froh, dass ich dich habe.“ Dank ihm wusste er jetzt vor allem, dass es für Iw besser war, Alexander ein Schlafmittel ins Essen zu tun, damit der nicht auf die Idee kam, nachts aufzuwachen, und ihn reden zu hören. TomTom fuhr wieder los, und winkte Iwan. Er wusste, wenn es nicht so laufen würde, brauchte er seinen Freund nur anrufen, und schon wäre TomTom auf der Matte, um ihn abzuholen. Von seinen alten Freunden, hätte das keiner gemacht, die hätten ihm einen Vogel gezeigt, und gesagt, er könne sich doch ein Taxi nehmen. OK, Iwan verdrängte diesen Gedanken erfolgreich in die hinterste Ecke seines Gehirns. Das letzte was er jetzt brauchte, war ne Ladung Depri wegen ein paar ehemaligen Freunden, mit denen er schon lange nichts mehr zu tun hatte. Er begrüßte freundlich den Doorman – der übrigens wirklich sehr nett sein kann, wenn man ihn nicht so schrecklich snobistisch von oben herab behandelt, sondern stattdessen ganz normal behandelt – und fuhr mit dem Fahrstuhl nach oben. Als er die Tür öffnete, wunderte er sich, dass abgeschlossen war. Ist Alex gar nicht da? Er war doch sonst nie so spät zu hause. Iwan warf einen Blick auf die Uhr. Halb neun. Seltsam. Na gut, dann würde er halt warten müssen. Das war natürlich nicht so toll, denn so hatte er jetzt genug Zeit sich zu überlegen was er Alex eigentlich sagen wollte, und eigentlich wollte er sich da noch keine Gedanken drüber machen, und lieber spontan entscheiden. Also ging er erst mal in die Küche, und wollte sich etwas zu Essen machen. Ok, Kühlschrank leer … Vorratsschrank leer … Tiefkühlfach leer … wovon lebt der Kerl eigentlich?! Ganz hinten im Schrank fand Iw noch ein paar Kekse, mit denen er sich auf die Couch verzog. Die Couch, auf der Alex ihm seine Liebe gestanden hatte … Nicht dran denken! Er schaltete den Fernseher an, machte es sich gemütlich, und ließ sich vom Abendprogramm berieseln. Mein Gott, und da wundert sich noch jemand, dass die deutschen regelmäßig bei Pisa durchfallen, bei der Volksverarschung, die da läuft! Iwan spürte ein leichtes ruckeln an seiner Schulter, und machte die Augen auf. Oh, er musste wohl eingeschlafen sein. Der Fernseher war aus, und Alex kniete jetzt vor ihm. Iwan warf einen schnellen Blick auf die Uhr. Um 10. „Hey na, hast du auf mich gewartet?“ Alex kniete immer noch vor der Couch, und streichelte ihm mit einem Lächeln über die Wange. „Ja, du kommst viel zu spät.“ So, Alex konnte ruhig wissen, dass er nicht hier war, um sich ihm brav um den Hals zu werfen. Da musste Alex ihn schon mit mehr überzeugen. Tut mir Leid, hätte ich gewusst, dass du heute kommst, hätte ich eher Schluss gemacht. Hast du Hunger?“ Alexander stand auf, und holte das Telefon. „Natürlich, in deiner Küche ist ja nichts los.“ Alexander lachte leise. „Ok, was möchtest du denn essen?“ „Keine Ahnung … irgendwas mit viel Fleisch … am besten …“ „Döner?“ „Ja, ein schöner großer Döner mit extra viel Fleisch!“ Alexander rief beim Doorman an, und schickte diesen zum Döner holen. „War das Essen bei TomTom denn so schlecht, dass du so ausgehungert bist?“ Alexander hatte sich wieder neben Iwan auf die Couch gesetzt, allerdings mit Sicherheitsabstand, der Iwan sehr deutlich auffiel. Ist aber für den Anfang wahrscheinlich besser so. So lange Iw nichts im Bauch hatte, sollte Alex ihm besser nicht zu nahe kommen, und das wusste dieser nur zu gut. „Nein, Frau Fröhlich ist eigentlich eine sehr gute Köchin, aber sie kocht eher mediterran, und unglaublich gesund. Fleisch suchst du bei ihr im Essen oft umsonst, und das wo sie einen Ehemann und zwei Söhne hat (wobei der eine erst ein Jahr alt ist, und noch nicht das Männer-Brauchen-Fleisch-Bewusstsein hat)!“ Danach entstand eine peinliche Stille zwischen den Beiden, und sie waren froh, als nach 10 Minuten endlich der Doorman klingelte, und den Döner brachte. Gott sei Dank kann man sich beim Döner essen nicht sonderlich gut unterhalten, und so wie Iwan sein Essen schlang, war es auch besser wenn der Mund zu blieb. Mein Gott, warum konnte man einen Döner nicht halbwegs elegant essen? Na ja, Alex wollte ja ihn, und nicht umgekehrt. Als Iwan endlich satt und zu frieden war, saßen sie wieder beide nebeneinander, und schwiegen sich an, ohne sich anzuschauen. Na super! Genau so hatte sich Iwan das Vorgestellt! Da Alex anscheinend den Mund nicht aufbekam, musste Iwan wohl den ersten Schritt machen. „Und, wie soll es jetzt weiter gehen?“ „Ich weiß nicht.“ … „Wenn du möchtest, dass wir miteinander reden, solltest du vielleicht etwas Produktiveres einbringen, als ich weiß nicht.“ Mist, Iwan wollte eigentlich nicht so gemein zu Alex sein, eigentlich wollte er sich ja mit ihm versöhnen. „Tut mir Leid, das war gemein.“ „Ist schon gut, du hast ja recht.“ Alexander lächelte ihn gequält an. „Möchtest du denn weiter hier mit mir wohnen?“, fragte er hoffnungsvoll. Iwan wurde etwas verlegen. Klar, wollte er hier mit Alex wohnen, es machte ihm ja schon Spaß mit Alex zusammen zu sein. „Ich möchte schon weiter mit dir zusammen wohnen, und …“ Iwan lief etwas rot an, als er weiter sprach. Verdammt, wie konnte sein eigener Körper ihn nur so verraten. „und es ist Ok, dass du in mich verliebt bist.“ Er hatte lange darüber nachgedacht, aber Iwan musste sich selbst eingestehen, dass er damit umgehen konnte, wenn … „Aber? Es gibt doch bestimmt einen Hacken oder?“ „Na ja, ich glaube es ist besser, wenn wir erst mal keinen Sex mehr haben.“ Iwan sah Alexander fest in die Augen und bemerkte auch, wie dieser hart schluckte. „Ok, und wie ist es mit küssen oder kuscheln?“ „Mhmm …“ So genau hatte Iwan das Thema gar nicht auseinander genommen. „Also küssen besser auch nicht, sonst küsst du mich wieder so, dass ich mir das mit dem Sex noch mal überlege, aber ich denke kuscheln ist ok.“ So, wenigstens hatten sie das jetzt erst einmal geklärt. Alexander schien das auch so zu sehen, denn er kam jetzt endlich an Iwan rangekuschelt, und nahm ihn in den Arm. „Ich hab dich furchtbar vermisst, weißt du dass?“ Iwan sagte nichts darauf, was auch? Er legte seine Arme um Alex Hals, und schmuste sich auch seinerseits an. … Oh man, wenn er diese Kein-Sex-Regel wirklich durchziehen wollte, musste er zusehen, dass er woanders Erlösung fand. Er war es einfach schon zu sehr gewohnt mit Alexander zu schlafen, wie er lustig war, dass ihn schon allein diese Nähe an machte. Sie kuschelten noch eine Weile auf dem Sofa vor sich hin. Iwan hatte den Fernseher wieder eingeschaltet, um zu schauen, ob das Nachtprogramm wohl etwas Besseres zu bieten hatte. Na ja, ging so. Gegen halb 2 machte Alexander den Fernseher aus, und trug Iwan ins Schlafzimmer. Ha, ist er doch glatt in seinen Armen eingeschlafen. Er legte seinen kleinen Freund aufs Bett und zog ihm die Hose aus. Dann verschwand er noch mal im Bad, und löschte das Licht, bevor er sich mit unter die Decke legte. Fast schon instinktiv rollte sich Iwan zu ihm herum und murmelte leise seinen Namen „Alex…“ Hö? Alexander schaute nicht schlecht, als er das hörte. Seid wann redete Iwan denn im Schlaf, hatte er doch früher auch nicht gemacht. Iwan kuschelte sich an Alexander an, und schmatzte und sabberte leise vor sich hin. Na das sieht doch schon eher nach seinem kleinen aus. Auch wenn Iwan es nicht zugeben wollte, er war doch ganz schön verschmust. Dass sie jeden morgen zusammengekuschelt aufwachten, lag nämlich nicht daran, dass Alexander jede Nacht ankam, sondern dass Iwan sich im Schlaf immer zu ihm robbte. Erst dachte er ja, Iwan wollte mehr Platz, und hatte sich ganz an den Rand seiner Seite gelegt, aber nach dem ihm Iw auch bis dahin gefolgt ist, und er die halbe Nacht nicht schlafen konnte, weil Iwan sich so anschmiegte, dass er fast aus dem Bett fiel, lag er wieder in der Mitte des Bettes, und ließ Iwan kuscheln. Nachdem Iwan weg war, hatte Alex richtige Einschlafprobleme gehabt, weil einfach der warme Körper neben ihm gefehlt hat. Zum Glück war der Kleine jetzt wieder da, auch wenn er keinen Sex mehr wollte. Vielleicht, wird er in der Hinsicht mit der Zeit ein bisschen lockerer… Die nächste Woche verlief eher ruhig. Iwan war natürlich durch die Schule sehr eingebunden, aber mit Alex kam es zu keinen Streits mehr, zumindest zu keinen ernsteren. Ohne normale Alltagsstreits, wird es wohl nie gehen, wäre aber auch sehr langweilig. Alex schien bei Iw etwas gut machen zu wollen. Er brachte ihn jeden Morgen mit dem Auto zur Schule, und wenn Iwan länger bei TomTom blieb, holte er ihn sogar ohne zu murren ab. Iwan hatte fast schon das Gefühl, Alex wollte sich bei ihm einschleimen. Na ja, ihn sollte es nicht stören, er genoss es so lieb umsorgt zu werden. Iwan hatte auch das Gefühl, dass auch TomTom und Frederique in ihrer Beziehung ein Stück weiter gekommen waren. Beide wirkten viel entspannter, und in den Hofpause knutschten sie nicht mehr nur rum, sondern kuschelten stattdessen, und neckten sich, dass Iwan manchmal ganz schlecht wurde. Tom trägt Frederique sogar die Tasche, holt ihr etwas zu essen, und verwöhnt sie, wie er nur kann. Iwan hatte Frederique mal gefragt, was sie mit ihm gemacht hat, doch sie grinste nur, und sagte, TomTom will sich ein paar Extras verdienen. Iwan hatte natürlich verstanden. Er musste sich eingestehen, bei so einem kleinen Weichei wie TomTom war es kein Wunder, dass Frederique ihn so gut in der Hand hatte. Iw wollte gar nicht so genau wissen, was diese kleinen „Extras“ waren. Während seine beiden Freunde jedoch immer harmonischer wurden, wurde Iwan sexuell immer frustrierter. Die erste Woche ging ja noch, in der zweiten Woche merkte er schon, dass ihm was fehlte, doch als er am Samstag der dritten Woche mit einer harten Morgenlatte aufwachte, musste er fest stellen, dass das Sexverbot an Alex doch keine so gute Idee gewesen war. Er hatte ja schon mit dem Gedanken gespielt, in eine Bar zu gehen, und nach jemand nettem Ausschau zu halten, doch das kam ihm irgendwie Alex gegenüber nicht fair vor, und so wirklich wohl war ihm bei dem Gedanken auch nicht, zumal sich ja an den Traum, der ihm diese nette Errection verschafft hatte, noch gut erinnern konnte, vor allem an die Person, die darin vorkam. Man, es war doch alles ätzend, wenn er jetzt Alexander gestattete mit ihm zu schlafen, konnte er die Regel ganz vergessen, und wenn er es sich selbst machte, war das nicht mal annähernd so befriedigend, wie mit Alexander. Vor allem, was wenn Alex gar nicht mit ihm will? Er ist schließlich verliebt in ihn, wahrscheinlich tut es im innerlich weh, mit ihm zu schlafen. Och man, vom Denken allein, geht seine Morgenlatte auch nicht weg. „Was ist los, hast du schlecht geschlafen?“ Alexander war aufgewacht, und sah ihn müde an. „Nein, ich hab sehr gut geschlafen.“ Zum Glück lagen sie nicht so dicht aneinander, dass Alex seine Erregung spüren konnte. „Dann guck nicht so verzweifelt.“ „Alex?“ „Ja?“, kam es noch ganz verschlafen von diesem. „Ich will dich!“ Bei diesen Worten schob sich Iwan noch näher an Alexander, so dass dieser seine morgendliche Errection deutlich am Bein spüren konnte, damit auch ja keine Missverständnisse auftraten. Sochen, ich geb mir Mühe, dass ich nächsten Monat das nächste Kapi fertig hab ^^ Kommis sind immer gern gesehen ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)