Bis(s) zum ewigen Leben von Noleen ================================================================================ Kapitel 9: ----------- Vorwort Hm... Edward wird langsam wieder normaler, das verspreche ich euch ^^'. Noch etwas: zum Ende des Kapitels gab es schon öfters viele Spekulationen xD. Ich habe mich bei manchen Theorien schon köstlich amüsiert xD. Ach ja... Vielen Dank für eure Unterstützung ^^. -------------------- Kapitel 9. Ich war hinabgestiegen vom Himmel in die Hölle. Wenn ich noch eine Seele besaß, dann war diese nun endgültig zerstört. Vielleicht hatte ich mich ja geirrt und die beiden waren einfach nur froh gewesen, sich wiederzusehen... Aber in meinen Augen waren sie schon zu glücklich gewesen. Ich wollte nicht, dass Bella mit jemand anderem genauso glücklich ist wie mit mir. Ich wollte ihr ein und alles sein – dasselbe, was sie auch für mich war. Meine Augen und mein Gefühl im Inneren sagten dasselbe: Sie war genauso glücklich mit Jacob wie mit mir. Ein anderes Gefühl in mir wollte dies nicht wahrhaben. Es nagte an mir, stärker als bisher. Ich lag immer noch auf meinem Ledersofa und schloss die Augen, in der Hoffnung, einzuschlafen. Ich wusste, es würde nicht funktionieren. Aber ich wollte nichts sehen, nichts hören, einfach nicht da sein in der Gegenwart. Wie konnte ich diesen Schmerz nur überwinden? Es gab kein Heilmittel dafür, und wenn es eines gab, dann wäre dieses schon längst in meiner Obhut. Es half alles nichts. Ständig schweiften meine Gedanken wieder zu Bella. Ich setzte mich auf und drehte meine Musikanlage auf. Das einzige Lied, das mir wenigstens etwas Entspannung verschaffen konnte, war Clair de Lune von Debussy. Sie sanfte Melodie fuhr sogleich in meinen Körper und ich spürte, dass etwas Ruhe in mir einkehrte. Ich legte mich wieder hin und schloss die Augen. Meine ganze Konzentration lauschte nur den sanften Tönen und mein Inneres war ruhig und friedlich. Es klappte besser als erwartet. Ich wusste nicht, wie lange ich so da lag... Und es war mir auch egal. Ich hörte nichts in diesem Moment und sah auch nichts... Aber dann spürte ich, wie sich leichte und sanfte Arme um mich schlossen. Sie waren so angenehm warm, dass es mir vorkam, als wäre es ein Traum. Ich widerstand der Versuchung, meine Augen zu öffnen sondern genoß meinen Traum. Ich atmete diesen lieblichen, wunderbaren blumigen Duft ein und schloss wie von selbst meine Arme um das Geschöpf, welches sich an mich schmiegte. Aber dann realisierte ich, wer es war. Abrupt stand ich auf, zog meine Arme weg und flüchtete auf die andere Seite meines Zimmers. Ich hatte mich so schnell bewegt, dass Bella mit ihrem Kopf auf dem Sofa landete. Verwirrt blinzelte sie mir entgegen. Etwas Starkes quoll wieder in mir auf, etwas anziehendes, meine Liebe zu ihr. Ich wollte diesem Gefühl aber keine Gelegenheit lassen, sich erneut in mir auszubreiten! Ich hatte doch beschlossen, dass ich sie nicht mehr belästigen würde. Doch dieses Versprechen war schwer einzuhalten, so stark zog es mich wieder zu ihr. Ich selbst war auch angenehm überrascht, das Monster hatte sich nicht gerührt. Es war fast alles wie früher, aber auch nur fast. „Was willst du?“, fragte ich sie wütend. Meine Wut verdrängte langsam wieder alle Glücksgefühle in mir. Ständig rief mein Gedächtnis die Szene mit Jacob auf und trieb mich damit langsam in den Wahnsinn. „Edward.“ Bella seufzte und sah mich schon geradezu traurig an. „Ich weiß ja nicht, was du gedacht hattest... Aber wie kannst du nur von mir denken, dass ich Jake mehr lieben würde als dich?“ Ihre Augen zeigten genauso viel Schmerz, wie es meine wohl taten. Aber ich ließ mich davon nicht beirren. „Die Frage kannst du dir selbst beantworten“, sagte ich immer noch genauso wütend. Bella trat schweigend zu mir hinüber und wollte ihre Arme abermals um mich schlingen, aber ich drückte sie sanft hinunter. Ich schüttelte kaum merklich den Kopf. „Bella, ich will nicht...“ Ich stockte kurz, aber meine Entscheidung war klar. „Bella, ich habe es dir schon so oft gesagt, du bist das wichtigste in meinem Leben und ich werde deine Entscheidungen stets akzeptieren... Aber was du getan hast...“ Ich schüttelte abermals den Kopf und schaute sie traurig an. Sie sah genauso aus wie ich – so leer und verzweifelt. Es war vermutlich nur Einbildung, schließlich hatte sie Jacob und ich hatte niemanden. „Bella. Entscheide dich doch endlich!“ Meine Stimme klang so verzweifelt wie ich auch wirklich war. Bella stand vor mir, leibhaftig, und die Versuchung war groß, ihr einfach alles zu verzeihen... Sie wieder in den Arm nehmen zu können und ihr ins Ohr flüstern, wie sehr ich sie liebte. Doch ich widerstand. „Entweder du bist bei mir ... oder bei Jacob.“ Mir fiel auf, dass ich nur flüsterte. Es war so schwer, diesen Satz auszusprechen und er verletzte mich, ohne dass ich auch nur eine Antwort erhalten hatte. „Du weißt doch, dass ich nur einen liebe“, flüsterte Bella mir zu. Ich hatte Bellas Handgelenke immer nur in meinem leichten Griff und es kam mir vor, als würden sie bei dieser Berührung brennen. Ich zuckte und zog meine Hände weg. Ohne dass ich es verhindern konnte, hatte Bella ihre Arme um mich geschlungen und das Gesicht in meiner Brust vergraben. Ich widerstand dem Impuls, sie zu umarmen, aber ich konnte mich nicht von der Stelle bewegen. Sie wirkte wie ein Magnet auf mich. „Was ist mit Jacob“, fragte ich sie skeptisch. Bella blickte hinauf in mein Gesicht und sie wirkte etwas verängstigt. „Wir sind doch nur Freunde.“ „Für ihn ist es mehr als Freundschaft“, erwiderte ich kühl. „Für mich aber nicht.“ „Hmm“, brummte ich. Ich war kurz davor, ihr zu vergeben. Aber ich wollte es nicht – zumindest ein Teil von mir. „Ach, und nur aus Freundschaft läuft man neuerdings Hand in Hand herum?“ Bella seufzte. „Sei nicht eifersüchtig, Edward. Ich liebe doch nur dich!“ Zu gerne hätte ich ihr geglaubt und ein Teil von mir tat es bereits. Bella liebte mich, nur wie sehr wirklich? Meine Liebe zu ihr war größer als ihre zu mir, da war ich mir sicher. Wie könnte ich sonst das alles nur auf mich nehmen? Als sie in mein Leben trat war dies der Wendepunkt. Ich verzog mein Gesicht. „Ich will nicht, dass du dich mit Jacob triffst.“ „Edward, ich liebe wirklich nur dich! Jacob war lange Zeit mein bester Freund, wieso sollte ich ihn fallen lassen?“ „Er ist ein Werwolf. Du solltest nicht einmal in die Nähe von ihm kommen.“ „Ja? Aber du darfst unerlaubterweise nach La Push, habe ich das richtig verstanden?“, fragte sie mich schnippisch. Ich zog eine Augenbraue hoch. „Woher weißt du das?“ Leugnen war zwecklos. „Sie haben es gerochen“, antworte sie tonlos. Ich lächelte verächtlich. „Was wollen sie nun tun?“, fragte ich spottend. „Nichts“, sagte Bella zaghaft. „Du hast dort ja nichts gemacht... Na ja, Sam war natürlich sauer. Aber du hast niemanden angegriffen. Sam war es auch, der dich gerochen hat.“ Ich musste lachen. Ich hatte den Vertrag gebrochen und La Push betreten, aber sie wollten nichts dagegen unternehmen? Was waren das nur für Feiglinge. Mir fiel wieder eine Sache ein. „Was ist mit Charlie? Er war doch dabei gewesen.“ „Sam hat ihm erzählt, er hätte uns gefunden und die Polizei gerufen. Er hat es sogar geschluckt. Charlie war die ganze Zeit über mit Billy am Strand.“ Ich nickte verständnisvoll. Zu schade eigentlich, was würde Charlie nur denken, wenn er herausfinden würde, welche Art von Leuten in La Push lebten? „Hat er sonst noch etwas erzählt?“, fragte ich mit gespieltem Desinteresse. „Er hat mir erzählt, dass du fast einen Mann getötet hättest.“ Ich sah sie neugierig an, aber ihre Augen zeigten nur die Gleichgültigkeit, die sie in dieser Sache sah. „Dir ist es egal, wenn ich einen Menschen getötet hätte?“ Ich stellte es fest. Sie nickte und ein Lächeln umspielte ihre Lippen. „Du würdest mich nie töten. Ich sehe keinen Grund, vor dir Angst zu haben. Es ist doch egal.“ „Es ist alles andere als egal, Bella“, flüsterte ich. Ich brach mein Versprechen an mich selbst und zog sie nun zu mir. „Versteh es bitte, Bella. Wenn ich wieder anfange zu töten, dann bist du auch in Gefahr.“ „Das glaube ich dir nicht. Ich kenne den wirklichen Edward und er ist immer noch da.“ Ich seufzte. „Das ist nicht meine wahre Natur, Bella. Es ist vielleicht aber auch ganz gut, dass du mein wahres Ich nicht kennst. Du würdest mich dann nicht mehr lieben können.“ „Sag so etwas doch nicht.“ Ich beugte mich zu ihr herab und drückte ihr einen leichten Kuss auf die Lippen. „Es tut mir leid, ich habe mich wieder armselig benommen“, flüsterte ich in ihr Ohr. „Dir ist schon vergeben“, flüsterte sie zurück und schmiegte sich erneut an mich. Ich wollte wieder meine Lippen auf ihre legen, aber die Tür ging abrupt auf. Es war Alice. „Tut mir leid, dass ich euch aus eurer Zweisamkeit reiße, aber es ist wichtig!“ Sie sah nervös aus und sah immer abwechselnd zu Bella und mir. „Was gibt es, Alice?“, fragte ich angespannt. „Ich hatte eine Vision“, sagte sie trocken. „Und?“, drängte ich sie. „Ich sah Victoria.“ Ich brauchte einen kurzen Augenblick um zu verstehen, was sie gerade eben gesagt hatte. „Bist du dir ganz sicher, Alice?!“ Sie nickte mich nur an. „Ja, ich habe diese Vision schon öfters gehabt.“ Ich blickte nervös zu Bella und sie sah mich ängstlich an. Wenn Alice Victoria in einer Vision sah, bedeutete dies nichts Gutes. Sie wollte Bella immer noch aus Rache töten, das wusste ich genau. „Hast du sonst noch irgendwas gesehen?“ „Du meinst außer der verächtlich lächelnden Victoria? Nein, leider nicht.“ Sie biss sich auf die Lippe. -„Wir müssen uns um Bella kümmern“- , dachte sie. Sie wusste genau, dass ich es hören konnte. Ich nickte ihr stumm zu und wandte mich dann zu Bella. „Bella? Mir wäre es lieb, wenn du bei uns bleiben würdest. Erzähl Charlie irgendetwas, egal was, damit du hier bleiben kannst, bis wir Victoria gefunden haben“, bat ich sie. Bella verzog das Gesicht. „Muss das unbedingt sein? Ich meine, sie wird mich wohl kaum Zuhause angreifen, oder?“ „Was meinst du eigentlich, was die Entführer getan haben?“ Ich zog eine Augenbraue hoch. „Bitte, Bella. Bleib bei uns. Bitte.“ Ich sah sie liebevoll an und schenkte ihr ein Lächeln. Ich wusste genau, welche Wirkung es auf sie hatte. Es war wie immer ein leichter Sieg für mich. Bella seufzte auf. „Na gut. Alice?“ Sie wandte sich zu Alice. „Ja?“ „Kann ich Charlie erzählen, dass ich bei dir übernachte? Weil, ich bezweifle, dass er mir es erlauben würde, wenn ich ihm erzählen würde, dass ich bei Edward übernachte.“ Alice lachte. „Natürlich Bella. Dein Vater ist schon zu Hause, nicht wahr? Wie wäre es, wenn wir ihn gleich besuchen und es ihm verkünden?“ „Ja, ich denke schon.“ „Ich leihe mir Rosalies Kabrio“, sagte Alice strahlend und lief schon einmal voraus. Bella wandte sich nun zu mir und stellte sich auf die Zehenspitzen, um mir einen leichten Kuss auf die Lippen zu drücken. „Bis später, Edward.“ Sie lächelte mich an. „Du musst mir dann erzählen, wie Charlie darauf reagiert hat.“ Ich musste grinsen und fuhr einmal mit meinem Zeigefinger über ihre Wange. Schließlich ging auch Bella aus meinem Zimmer. Ich blieb zurück und dachte nach. Victoria war zurückkehrt. Vielleicht hatte sie ja etwas mit all dem zutun, was hier geschah? Es war ein beunruhigender Gedanke. Aber es war nicht alleine Victoria. Sondern auch die Werwölfe – ins besondere Jacob und Sam. Jacob versuchte sich wieder Bella anzunähern und Sam... Ich wusste einfach nicht was Sam vorhatte. Woher wusste er, wo sich diese Lagerhalle befand, obwohl sie im Gebiet von Forks und nicht La Push lag? Ich war der Witterung von den Entführern gefolgt. Und er? Ich bezweifelte stark, dass er eine Witterung von einem von uns aufnehmen würde – immerhin weiß er, dass wir in Forks lebten. Es wäre nichts Ungewöhnliches. Er konnte eigentlich nicht einmal wissen, dass dort irgendetwas geschah. Und noch diese eine Sache, die mich wurmte. Wieso unternahm er nichts dagegen, als er mich in La Push gerochen hatte? War es nicht seine Aufgabe als Alphawolf dafür zu sorgen, dass dort Frieden herrschte? Es waren alles Fragen ohne Antworten. „Er steckt vermutlich mitten drin.“ Es war wieder die Stimme – meine. „Meinst du das wirklich?“, fragte ich mein zweites Ich. „Es wäre die einzige logische Erklärung dafür, was er getan hat.“ „Wenn du das Behauptest, müsste es doch heißen, dass er mit Victoria gemeinsame Sache macht. Wieso sollte sich ein Werwolf mit einem Vampir verbünden? Immerhin hatte sein Rudel Victoria sogar eine Zeit lang gejagt.“ Ich konnte es mir beim besten Willen nicht vorstellen. „Der Schein trügt oft“, antwortete mein zweites Ich nüchtern. „Was soll ich tun?“ Es war eigentlich richtig töricht von einem Monster Ratschläge zu holen. „Beobachten und wachsam sein. Das sind Grundregeln eines Vampirs.“ Ich nickte stumm in mich hinein. Etwas anderes blieb mir auch nicht übrig. Kurze Zeit später kamen Alice und Bella wieder zurück. Alice trug ihren Koffer in mein Zimmer und stellte ihn in einer Ecke ab. „Er hat es geschluckt“, sagte sie triumphierend. „Er hat zwar nachgefragt, ob ich wirklich bei Alice bleibe oder bei dir, aber er war einverstanden“, gab Bella schließlich Augen verdrehend zu. Ich grinste. „Wenigstens hat er es erlaubt, jetzt fühle ich mich auch besser. Ich werde dich bestimmt nicht aus den Augen lassen, Bella“, sagte ich amüsiert. Zu gern hätte ich Charlies Gedanken gehört. Sie wären bestimmt sehr amüsant gewesen. „Ich werde dich auch nicht aus den Augen lassen“, sagte Bella und kam zu mir hinüber auf das Sofa, um sich auf meinem Schoß niederzulassen. Alice wollte schon mein Zimmer verlassen, doch ich hielt sie auf. „Alice, wenn du etwas Neues siehst, lässt du es mich bitte wissen.“ Es war keine Frage sondern mein voller ernst. „Natürlich, Edward. Ich sage den anderen Bescheid.“ Sie verschwand mit diesen Worten aus meinem Zimmer. Bella sah mich zweifelnd an. „Victoria wünscht sich immer noch Rache, oder?“ „Ja, das will sie wohl. Ich denke, sie wird auch nicht eher ruhen, bis sie dich getötet hat oder sie selbst den Tod findet.“ Ich lächelte zerknirscht. „Ich hoffe das letztere trifft ein.“ „Es tut mir leid, das mit Jacob“, setzte Bella an. „Ich empfinde für ihn wirklich nicht mehr als Freundschaft, auch wenn er wirklich sehr nett ist. Ich weiß, dass er darüber anders denkt, aber zwischen uns beiden wird nie mehr sein als das.“ Sie sah mich durchdringend an. „Ich weiß, Bella. Nur manchmal... Weißt du noch, als ich dir gesagt habe, du weckst meine menschlichen Empfindungen wieder auf?“ Ich lächelte. Sie lächelte nun auch und nickte. „Dasselbe ist mit der Eifersucht. Ich glaubte, es würde mir nur die erste Zeit so ergehen, doch nun weiß ich, dass sich dieses Gefühl niemals ändern wird.“ „Ich verstehe was du meinst.“ Ich legte meinen Arm um Bellas Hüfte und zog sie enger zu mir. „Es tut mir leid, wenn ich jetzt immer so reagiere“, flüsterte ich ihr ins Ohr. „Aber ich kann nicht anders.“ Es klopfte an der Tür. Zuerst dachte ich, es wäre wieder Alice, aber es war Rosalie. Unüberhörbar an ihren Gedanken. „Komm herein, Rosalie“, rief ich zur Tür. Zaghaft kam sie herein und betrachtete Bella und mich eng umschlungen. „Bella?“, fing sie an. Es kostete sie einige Selbstüberwindung. „Ja?“, antworte Bella sofort und sie klang überrascht. „Ich wollte dich nur fragen, ob du vielleicht Lust hast, ich meine, nur wenn du wirklich willst...“ „Rosalie, sag mir bitte, was du willst.“ Bella lächelte sie an und Rosalie atmete tief durch. „Ich wollte dich fragen, ob du mir vielleicht etwas Gesellschaft leisten würdest.“ Ich schmunzelte und sah mir ihre Gedanken an. -„Die anderen werden mir später nicht nachtragen können, dass ich es nicht versucht habe.“- Anscheinend wollten die anderen, dass sie ein freundliches Verhältnis mit Bella aufbaute. Es war eigentlich keine schlechte Idee, auch wenn es in Rosalies Fall sich etwas schwierig erweisen könnte. Bella blickte mich fragend an und ich lächelte ihr aufmunternd zu. Eigentlich wollte ich, dass sie bei mir blieb, andererseits hatte Rosalie dadurch eine bessere Gelegenheit, sich mit Bella bekannt zu machen. Ich hob Bella von meinem Schoß und stellte sie auf die Füße. Ich nickte Rosalie zu, als Zeichen, dass ich einverstanden war, und wir marschierten zu dritt aus meinem Zimmer. Auf dem Gang trennten sich unsere Wege. Ich drückte Bella noch einmal schnell einen Kuss auf die Wange und machte mich auf den Weg zum Wohnzimmer. Was wäre nun angenehmer, als auf meinem Flügel zu spielen? Als ich das Wohnzimmer betrat begrüßte mich gleich Jasper, der auf der Couch rumlungerte. „Alice hat dir schon Bescheid gegeben, wegen der Sache mit Victoria, oder etwa nicht?“ Er sah mich prüfend an. „Das hat sie schon.“ Ich schlurfte zu ihm hinüber und ließ mich neben ihm nieder. Als Jasper eine Augenbraue hoch zog, konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Rosalie hat Bella entführt“, sagte ich um seine Frage zu beantworten, welche schon auf seiner Zunge brannte. Nun grinste auch Jasper. „Ach so, ich verstehe.“ „Wo ist Emmett?“, fragte ich neugierig. „Er muss Rosalies Kabrio waschen“, gluckste Jasper. „Ich dachte das hätte er schon erledigt.“ Mein Grinsen wurde breiter. „Eigentlich schon. Aber Alice hat Rosalies Kabrio benutzt, um Bella zu Charlie zubringen und ist dabei durch Schlamm gefahren. Rosalie hat Emmett natürlich sofort dazu verdonnert, ihr Auto noch einmal zu waschen.“ „Der Ärmste.“ Ich konnte mir ein wenig Sarkasmus nicht verkneifen. Was Emmett alles freiwillig mit sich machen ließ, grenzte schon an Dummheit. Wir lachten beide, bis die Tür abrupt aufflog. Carlisle kam hinein gestürmt und sah mich fragend an. „Bist du nicht arbeiten?“, fragte ich ihn. „Jetzt nicht mehr.“ Seine Augenbrauen schoben sich zusammen. „Eigentlich sollte ich noch im Krankenhaus sein, ja. Meine Schicht hatte immerhin erst vor einer Stunde begonnen.“ „Wieso bist du dann hier?“ Ich sah ihn zweifelnd an. „Um mit dir zu reden, Edward.“ Ich erhob mich sogleich und nickte ihm zu. Carlisle ging Richtung Büro und öffnete mir die Tür. „Nach dir, bitte.“ Als wir in seinem Büro waren schloss er leise die Tür und setzte sich mir gegenüber. „Edward“, begann er ruhig. „Ich hatte soeben ein Telefonat geführt.“ „Mit wem?“ Ich war angespannt. Es musste wirklich etwas sehr wichtiges sein, wenn er dafür sogar seine Schicht ausfallen ließ. „Nun... Bevor du es meinen Gedanken entnehmen kannst, sage ich es dir besser selbst.“ Er schob seine Hände ineinander und sah mich prüfend an. „Wir werden Besuch bekommen, Edward.“ ---------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)