Zurück zum Glück von Cawaii (Was wäre wenn...) ================================================================================ Prolog: -Rückblick- ------------------- -Rückblick- Miwako Satô sah wie erstarrt auf ihr Handy, welches sie gerade wieder ausgeschaltet hatte. Noch immer konnte sie nicht glauben, was sie selbst gerade ausgesprochen hatte. 'Los! Hinterher! Du bist ein Polizist!' Jetzt bereute sie es wirklich, genau das gesagt zu haben. Sie legte ihr Handy zur Seite und blickte ganz langsam zu dem Mann auf, der sich wahrscheinlich jetzt auch noch darüber freute, ihr Kollege Shiratori. "Sind Sie sich wirklich sicher? Wenn Takagi jetzt auf Verbrecherjagd geht, schafft er es sicher nicht mehr rechtzeitig hierher..." Miwako seufzte und stand auf. Das wusste sie selbst nur zu gut. "Tja, dann muss ich das wohl so hin nehmen. Dann seh ich es eben als Strafe dafür an, dass ich ihn in diese Wette mit hinein gezogen habe. Und gewettet ist nun mal gewettet. also sollten wir das jetzt auch durch ziehen." Sie sah ernst zu ihm herüber. "Ihr schräges Wettenbesiegelungsdingsda." Klar, es war das letzte, was sie jemals gewollt hätte. Sie hätte sich nur einfach nicht auf dieses bescheuerte Wette einlassen dürfen. Jemanden zu heiraten, den man nicht einmal liebte. Es gab wohl sehr wenige Frauen, die sich auf soetwas einlassen würden. Mut jedoch konnte man das nicht nennen, eher Leichtsinn. Aber die Polizistin hatte so fest damit gerechnet, dass ihr Kollege Wataru Takagi hier pünktlich auftauchen und sie unter irgendeinen Vorwand abholen würde. Aber wer rechnete denn damit, dass er und Chiba einen ganzen Nachmittag dazu brauchten, einen gewöhnlichen Supermarktdieb zu schnappen. Und jetzt war dieser Kerl den beiden wieder entwischt. Nein, er würde es sicher nicht mehr pünktlich schaffen. Die Sonne war bereits hinter dem Horizont verschwunden, was Shiratori wohl die Wette gewinnen ließ. Miwako schluckte hart. Jetzt hasste sie sich selbst dafür, sich darauf eingelassen zu haben. Eigentlich sollte es doch nur ein Treffen werden. Ihre Mutter hatte dafür gesorgt, dass sie sich mit einen Heiratskandidaten treffen musste. Und dann war es ausgerechnet Inspektor Shiratori gewesen. Konnte man das schon als Schicksal sehen? Warum hatte sie auch einfach nur irgendeine Mappe heraus gezogen, ohne sie sich vorher genau anzusehen. Na ja, groß darüber nachgrübeln brachte jetzt wohl auch nichts mehr. Plötzlich spürte sie etwas um ihren Körper. Shiratori nahm sie in den Arm und versuchte, beruhigend auf sie einzureden. Doch die Polizistin hörte ihm gar nicht richtig zu, ignorierte sein Gequatsche. Ihre Gedanken kreisten gerade um jemand ganz anderen. Um ihren Kollegen, den sie sehr schätzte und mochte. Vielleicht war es ja sogar noch mehr als nur Freundschaft, doch jetzt konnte sie sich das wohl abschminken. Jetzt musste sie jemand heiraten, den sie noch nicht einmal liebte. "Alles okay, Miwako?" Vorsichtig löste sich der Mann von ihr und sah sie prüfend an. Natürlich war nichts okay! Das alles wollte sie doch eigentlich gar nicht und trotzdem musste sie es so hin nehmen. "Klar.." Die junge Frau nickte leicht. Jetzt musste sie nur noch den Sieg seiner Wette bestätigen, mit einem Kuss. In ihr stieg eine leichte Übelkeit auf. Sie sollte ihn küssen? Das hatte sie höchstens einmal in ihren Albträumen getan, doch nun sollte es Realität werden. Wieder war sie in Gedanken versunken, sodass sie gar nicht richtig bemerkte, wie er ihrem Gesicht immer näher kam. 'Eine tolle Polizistin bin ich, dass mir das jetzt erst auffällt. Zeit, meinen Beruf an den Nagel zu hängen!' Eine Träne lief ihr über die Wange. 'Bye, bye Takagi!' Miwako spürte seine Lippen auf ihren, die zaghaft zu einem Kuss übergingen. Damit war die Wette wohl besiegelt..... kleine Anmerkung: wer die Episode kennt, hat vllt bemerkt, dass ich paar mehr oder weniger übereinstimmende Zitate genommen habe, kann sein, dass vieles nicht 100%ig stimmt, hab es ja auch nur aus dem Kopf gemacht xD Kapitel 1: Hochzeitsvorbereitungen ---------------------------------- Kapitel 1 – Hochzeitsvorbereitungen „Au! Passen Sie doch mal auf!“ „Wenn Sie die ganze Zeit so herum zappeln, kann ich ja nicht fertig werden!“ Miwako seufzte genervt auf. Jetzt hatte sie es endlich geschafft, innerhalb von 2 Stunden in ihr Hochzeitskleid zu kommen, worüber sie ziemlich froh gewesen war. Warum musste es auch gleich das Teuerste der ganzen Stadt sein? Umso teurer, desto aufwendiger und länger dauerte es, bis man so ein Kleidungsstück endlich richtig angezogen hatte. Und jetzt fummelte ihr diese Stylistin schon die ganze Zeit in den Haaren herum und versuchte, ihr den Schleier zu befestigen, ohne dass dabei die Frisur darunter litt. Miwako würde es doch sehr verwundern, wenn sie damit bereits in der nächsten Stunde fertig werden würde. Die ganzen letzten Wochen waren nun schon ziemlich chaotisch abgelaufen. Sie musste zu Hause ihre Sachen packen, einige Besorgungen erledigen, wurde in das und das Hochzeitskleid gesteckt, und und und.... So langsam hasste sie ihr Leben wirklich. Sie hatte ihren Beruf aufgegeben! Das, was ihr immer so sehr Spaß gemacht hatte. Was sollte sie denn sonst den ganzen Tag machen? Sich um den Haushalt und Kinder kümmern? Einmal hatte sie sich mal geschworen, dass sie ihr Leben niemals so führen würde. Das war wohl einmal.... Aber das war jetzt auch nur zweitrangig. In ein paar Stunden würde sie verheiratet sein, dass war alles viel schlimmer. Sie sollte wirklich einen Mann heiraten, den sie gar nicht liebte. Und der, der ihr wirklich am Herzen lag, den musste sie wohl oder übel vergessen. Aber ging das wirklich einfach so? Konnte man so jemanden denn überhaupt vergessen? Miwako hatte noch mit Wataru über die Situation geredet. Er schien seit dem Tag an, als sie es ihm gesagt hatte, nur noch niedergeschlagen und deprimiert. Er meinte, alles wäre seine Schuld gewesen, aber das stimmte ja nun wirklich nicht. Wäre sie nicht auf die Wette eingegangen, wäre es auch nie so weit gekommen. Wäre, wäre, wäre! Das war doch zum verrückt werden. Es war wohl besser, nicht weiter darüber nachzudenken, aber gerade das fiel der jungen Frau ziemlich schwer. Plötzlich ging die Tür auf und Miwako wurde aus ihren Gedanken gerissen. Eine ziemlich aufgeregte Yumi platzte in das Zimmer. „Miwako! Weißt du eigentlich, was hier los ist? So viele Leute habe ich bis jetzt nur auf dem alljährlichen Stadtfest gesehen!“ Sie schloss schnell die Tür hinter sich. Die Angesprochene blieb jedoch unbeeindruckt. So etwas in der Art hatte sie sich schon gedacht gehabt. Immerhin war Shiratori´s Familie sehr, sehr reich und hatten Freunde, Bekannte und Geschäftspartner in ganz Japan, sicher sogar im Ausland. Genau wusste sie das allerdings nicht, es hatte sie auch nie wirklich interessiert, es war eher eine Vermutung. Und vor lauter Aufregung hatten die gleich jede Menge Einladungen verschickt. Im Gegensatz zu ihr. Miwako hatte gerade mal ihre Mutter eingeladen, sowie Yumi, die gleichzeitig ihre Trauzeugin war. Sicher war auch das ganze Präsidium anwesend, all ihre alten Kollegen und Freunde, aber darum hatte sich ebenfalls Ninzaburo, ihr Zukünftiger, gekümmert. „Du bist ja immer noch nicht fertig!“ Miwako seufzte genervt auf. „Das weiß ich selbst!“ Schon den ganzen Tag war sie gereizt und die Verkehrspolizistin kannte auch den Grund, warum. „Hör mal..“ Sie hockte sich vor sie und sah sie mit einem ernsten Gesichtsausdruck an. „Du musst ihn nicht heiraten, nur weil du diese blöde Wette verloren hast!“ Die Kommissarin rollte genervt die Augen. „Das ist mir durchaus bewusst, Yumi! Du hast mir das immerhin schon mindestens Tausendmal gesagt!....AU!“ Wütend drehte sich Satô zu ihrer Haarstylistin, die nur abwehrend ihre Hände hob. „Keine Sorge, ich bin jetzt fertig!“ Man konnte ihre Erleichterung deutlich heraus hören, was Yumi leise zum Kichern brachte. Jaja, Miwako war eben manchmal ziemlich schwierig und den ganzen Tag ihre schlechte Laune zu ertragen, war auch nicht gerade erfreulich. In diesem Punkt konnte sie die Friseurin ganz gut verstehen. Die Stylistin holte nun eine große Flasche Haarspray aus ihrer Tasche und sprühte das klebrige Zeug in Miwako´s Harre, was die beiden Freundinnen zum Husten brachte. Schnell fächerten sich die beiden Luft zu. „So! Perfekt!“ Grinsend steckte die Stylistin die Dose wieder in ihre Tasche zurück. „Am besten Sie bleiben hier jetzt bis zur Zeremonie ruhig sitzen, damit nichts mehr verrutschen kann!“ Freudig ging die Frau Richtung Tür. „Ich bin gleich zurück!“ Mit diesen Worten ging sie hinaus und ließ die beiden Polizistinnen alleine zurück. „Yumi?“ Miwako blickte ernst zu ihrer besten Freundin herüber. „Tust du mir bitte einen Gefallen und machst mir diesen verdammten Schleier ab? Das Ding ist viel zu fest! Wahrscheinlich hat sie das blöde Ding angetackert!!“ Die Angesprochene musste sofort wieder lachen. War ja mal wieder typisch! „Tja, dass heißt dann wohl Pech meine Liebe! Ich jedenfalls vergreife mich nicht daran! Vergiss es!“ Ihr Blick war von einem Moment zum anderen wieder ernst geworden. „Du weißt, dass du ihn nicht heiraten musst. Du liebst ihn doch überhaupt nicht!“ „Yumi!!!“ Wie oft hatte sie das nun schon gehört. Irgendwann reichte es auch mal. „Du bist meine Trauzeugin, also unterstütz mich doch mal ein kleines bisschen!“ „Würde ich ja gern, aber...“ Sie seufzte. „Ach, schon gut! Du musst ja wissen, was du tust!“ Auch wenn sie sich in diesem Punkt nicht wirklich sicher war. Genervt stand Miwako auf und ging zu einem großen Spiegel, der an der Wand hing. Ihre Freundin musterte sie skeptisch. „Du hast deinen Beruf aufgegeben! Eigentlich alles, was du dir hart erarbeitet hattest! Und wozu das alles? Damit du auf diesen riesigen Anwesen den Rest deines Lebens verbringen kannst?“ „Jetzt hör endlich auf damit!“ Miwako biss sich auf die Unterlippe. Yumi hatte vollkommen Recht, mit dem, was sie sagte. Doch diese Erkenntnis kam ihrer Meinung nach viel zu spät. „Du siehst verdammt hübsch aus in den Kleid, Miwa, aber...“ Langsam ging die Verkehrspolizistin Richtung Tür. „Aber ich finde immer noch, dass du so viel besser zu jemand anderen passen würdest, ich hoffe, dass weißt du auch selbst!“ Leise öffnete se die Tür. „Ich muss los! Aber eine Frage noch: Weißt du ganz zufällig, wer Shiratori´s Trauzeuge ist? Ich muss mich mit ihm jetzt nämlich treffen!“ Miwako sah zu ihr herüber und schüttelte mit dem Kopf. Daran hatte sie noch gar nicht gedacht, eigentlich war es ihr auch ziemlich egal. „Na toll! Sicher so ein superreicher Schnösel!“ Yumi seufzte leise. „Aber daran werde ich mich wohl ab jetzt gewöhnen müssen!“ Mit diesen Worten verschwand sie aus dem Zimmer und ließ Miwako allein zurück. Die Braut blickte ihr verblüfft nach. Wie hatte sie das denn jetzt zu verstehen? Wollte Yumi damit etwa andeuten, dass sie auch mal so werden würde? Seufzend betrachtete sie sich im Spiegel. Nein, nie würde sie so werden! Niemals....? Kapitel 2: Aus der (Alb) -Traum? -------------------------------- Kapitel 2 – Aus der (Alb)-Traum? Miwako blickte auf die Uhr. In 10 Minuten würde die Zeremonie beginnen. Langsam wurde sie richtig nervös. Sie lief im Zimmer auf und ab. „Okay... ganz ruhig bleiben! Es wird alles gut...! Versuchte sie sich zu beruhigen. Aber viel brachte es leider nicht. Die Tür ging auf und Yumi schaute hinein. „Kommst du?“ Die Braut seufzte. „Klar....“ Beide gingen hinaus in den Flur. „Wie fühlst du dich?“ Wollte die Verkehrspolizistin nun neugierig wissen. Sie kannte die Antwort nur zu gut und doch wollte sie sie noch einmal aus dem Munde ihrer Freundin hören. Miwako schielte zu ihrer Trauzeugin. „Geht so...“ Beide liefen langsam weiter. „Aber sag mal, hast du nun eigentlich heraus bekommen, wer der Trauzeuge ist? Es sollte eine Überraschung für mich werden, aber ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass ich ihn kenne.“ Yumi schluckte. Klar wusste sie es und dieser Punkt gefiel ihr überhaupt nicht. Der Polizistin würde es sicher nicht gefallen. „Du weißt es doch, oder?“ Fragte Miwa weiter forschend nach. Yumi´s Verschwiegenheit ließ sie kurz aufseufzen. „Jetzt sag schon! Wer ist es?“ „Äh, ich weiß wirklich nicht, ob es so gut ist, wenn ich dir das jetzt sage!“ Die Angesprochene blieb verwundert stehen. „Also kenn ich die Person ja doch?!“ Yumi nickte nur leicht, mehr war aus ihr noch nicht heraus zu bekommen. „Jetzt sag schon! In ein paar Minuten werde ich es sowieso erfahren also?“ Stimmt, da hatte sie natürlich Recht, dass wusste Yumi auch. Die Verkehrspolizistin drehte sich von ihr weg und lief langsam weiter. „Es.. ist Takagi...“ Kam es leise, kaum hörbar über die Lippen. Miwako hatte es dennoch sehr gut verstanden und weitete die Augen. „WAS?!“ Das konnte doch nur ein schlechter Scherz sein! Wieso sollte gerade er der besagte Trauzeuge sein? Er und Shiratori hatten sich doch nie gut verstanden, eher im Gegenteil. „Das glaube ich jetzt einfach nicht! Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn!“ Doch Sinn machte es schon. Scheinbar machte es Shiratori Spaß, ihn damit zu quälen. Schon immer hatte er keine Gelegenheit ausgelassen, ihrem Kollegen zu schaden, wirklich nie. Das hatte sie natürlich mitbekommen und es hatte sie immer wütend gemacht, wie er mit ihm umsprang. Doch jetzt konnte sie doch gar nichts mehr dagegen tun. Etwas schneller lief sie ihrer Freundin nach, bis sie endlich wieder neben ihr stand. „Warum sollte gerade Takagi das tun, hm? Warum sollte er freiwillig das über sich ergehen lassen?“ Yumi seufzte nur und sah ihre Freundin ernst an. „Ich weiß auch nicht warum, dass wollte er mir nicht sagen, aber ich glaube, ganz freiwillig macht er das auch nicht!“ Die junge Kommissarin blieb stehen. „Natürlich macht er das nicht freiwillig!“ Sie stapfte weiter. Jetzt war sie echt sauer auf ihn. Trampelte der also wieder auf Takagi herum? Wie billig war das denn? „Warte mal Miwako!“ Eilig rannte Yumi ihrer Freundin hinterher. „Warte doch!“ Doch Miwako überhörte ihre Rufe und ging eilig weiter. Der konnte jetzt was erleben. Was zu viel war, war eben einfach zu viel! Der würde sein blaues Wunder erleben. Alles ließ sich die Frau wirklich nicht gefallen. Mal sehen, wie es ihm gefiel, wenn man ihn mal fertig machen würde, seinen Traum platzen lässt. „Miwako!“ Yumi stand nun wieder neben ihr. „Alles okay?“ Fragte sie verunsichert. „Na klar!“ Die junge Frau lächelte leicht. „Mir ging es nie besser!“ Wie sie das nun verstehen sollte, wusste die kesse Verkehrspolizisten nicht. Sie beschlich ein komisches Gefühl. Was hatte sie denn jetzt vor? „Bis dann!“ Miwako sah kurz zu ihr herüber, ging dann wieder weiter und verschwand in einem anderen Raum. Sie stutzte. Was hatte sie denn jetzt vor? Wohin wollte sie denn? Yumi seufzte. Gut, dann musste sie eben warten, bis sie ihre Antwort darauf bekommen würde. Was sie wohl vorhatte? Diese Frage schwirrte ihr nun schon die ganze Zeit im Kopf herum. Sie sah sich in dem riesigen Saal um, in dem schon die Hochzeitsgäste saßen. Gleich würde es soweit sein. Ob sie auch wirklich kommen würde? Yumi hatte das Gefühl, als wäre es nicht so, als hätte sie es sich doch noch mal anders überlegt. Sie schaute vor sich zu Shiratori, der sein siegessicheres Grinsen schon den ganzen Tag aufgesetzt hatte. Neben ihr stand Takagi, der nicht sonderlich glücklich, eher geknickt und deprimiert dort stand. Am liebsten hätte sie ihn aufgemuntert, aber das ging nun leider nicht mehr. Dazu fehlte ihr erstens die Zeit und zweitens hätte sie noch nicht einmal gewusst, was ihn überhaupt aufgeheitert hätte. Plötzlich ging die Musik an und Yumi zuckte zusammen. Jetzt ging es wohl los. Ob sie wirklich kommen würde? Sie schaute zum großen Saaleingang. Sie mussten eine Weile warten, ehe sie sich öffnete. Yumi klappte der Mund auf. Miwako war ja doch da! Sie seufzte. Dabei hatte sie sich doch so sehr gewünscht, sie hätte es sich noch mal anders überlegt. Sie schielte kurz zu Takagi herüber, der immer deprimierter schaute. Miwako ging mit langsam Schritten nach vorn. Ihr Körper zitterte leicht. Aber nicht mehr lange, denn dann würde es vorbei sein. Ohne aufzuschauen stellte sie sich neben Shiratori. Nicht mal den Mut, Takagi mal kurz anzusehen, hatte sie gefunden. Es tat ihr viel zu sehr Leid. Nach kurzem Schweigen fing der Pfarrer auch schon mit seiner Rede an, wobei Miwako ihm kaum Gehör schenkte. War doch eh alles nur irgendwelcher Quatsch. »Und nun frage ich sie, Herr Ninzaburo Shiratori..« Die Braut schaute auf. War der schon fertig mit seinem Gelaber? Ging ja recht schnell, oder sie hatte einfach nur geschlafen. Normalerweise dauerten doch solche Reden Stunden! Ach, war ja auch egal. »Wollen Sie die hier anwesende Miwako Satô zu Ihrer Frau nehmen, sie lieben und ehren in guten wie in schlechten Zeiten, bis das der Tod euch scheidet, so antworten Sie bitte mit ja!« Shiratori sah zu dem Mann, dann zu Miwako und lächelte zufrieden. „Ja, ich will!“ Miwako schluckte. Man, warum war ihr denn plötzlich so verdammt übel? Das Geschwafel war doch gar nicht auszuhalten. Wataru starrte weiterhin zu Boden. Er wusste genau, was jetzt passieren würde, und das machte ihn mehr als nur traurig. »Und hiermit frage ich Sie, Frau Miwako Satô. Wollen Sie den hier anwesenden Ninzaburo Shiratori zu Ihrem Mann nehmen, ihn lieben und ehren in guten wie in schlechten Zeiten, bis das der Tod euch scheidet, so antworten Sie bitte ebenfalls mit ja!« Miwako schluckte hart. Was sollte sie denn jetzt sagen? Sie kniff die Augen zusammen. Jetzt musste sie ihren Plan durchsetzen, egal, ob das nun ihre Ehre zerstörte oder nicht. Die Gäste im Saal wurden schon ganz unruhig, weil Miwako einfach nichts sagte. „Miwako?“ Fragte Shiratori vorsichtig. „Was ist?“ Langsam wurde er blass. Sie würde doch jetzt nicht mehr...? Die junge Frau sah wieder auf. „NEIN!“ Sagte sie Ernst, wobei sie versuchen musste, dass Zittern in ihrer Stimme so gut es ging zu überspielen. Kurz schaute sie zu ihm. „Tut mir Leid, aber ich kann das einfach nicht!“ Sie drehte sich sofort wieder von ihm weg und rannte durch den Saal, nach draußen. Sofort entstand ein aufgeregtes Quatschen im Saal. Alle schienen total aufgeregt und konnten das wohl gar nicht begreifen, genauso wie der Bräutigam. Vor allem Wataru schien noch immer nicht recht zu verstehen. Nur Yumi grinste vor sich hin. „Gut gemacht, Miwako!“ Epilog: Der Anfang vom Ende --------------------------- Epilog: Der Anfang vom Ende Einfach raus! Nur weg! Miwako war es völlig egal, was die anderen nun darüber dachten. Waren doch eh nur alles überreiche Schnösel! Sie rannte hinaus in einen Park. Nach einer Weile blieb sie abgehetzt stehen und sah sich um. Die Leute, die sie gerade nur verwirrt ansahen, ignorierte sie einfach. Erst einmal setzen. Yumi war noch immer etwas baff von der Aktion, doch sie war die Einzige, die sich wieder fing und zu Wataru rübereilte. „Los! Lauf ihr hinterher!“ Wataru riss die Augen auf und starrte sie an. „Ich soll was?“ Yumi rollte genervt die Augen. „Na ihr hinterher gehen!“ Das konnte doch nicht so schwer zu begreifen sein. Wataru sah zu den Gästen herüber. Alle schienen in heller Aufregung zu sein, war ja eigentlich auch kein Wunder. Shiratori hingegen schien ziemlich geknickt zu sein. Sollte er ihr doch folgen. „Warum denn gerade ich?“ Yumi seufzte genervt. „Oh man, weil du scheinbar mal wieder überhaupt nichts raffst, deshalb!“ Er schluckte. Ja, da hatte sie allerdings recht. Im Moment verstand er so gut wie gar nichts mehr. „Wird´s bald? Oder muss ich erst nachhelfen?“ Yumi musterte ihn mit einem ziemlich gefährlichen Blick. „Hopp, hopp!“ Der junge Polizist nickte nur verwirrt. „Ja, okay... Ich geh sie ja schon suchen!“ Er eilte schnell nach draußen, bevor ihm jemand fragen konnte, wo er denn eigentlich hinwollte. Ziemlich unschlüssig stand Wataru nun da. Toll? Und was jetzt? Sie konnte doch überall sein. Leicht irritiert schlenderte er los. Wo sie wohl steckte? Er lief einfach in eine Richtung. Weit konnte sie ja noch nicht sein. „Miwako?“ Er schaute sich um. War er wohl doch falsch gelaufen? Er seufzte. Gut, dann eben den anderen Weg entlang. „Oh man, dieses verdammte Mistding!“ Fluchte Miwako vor sich hin, während sie versuchte, den Schleier irgendwie abzubekommen. Doch das Ding war viel zu fest angebracht. Kein Wunder, eigentlich sollte es ja noch den ganzen Tag halten. Genervt gab sie es auf. Hatte ja wohl doch keinen Sinn. Dann musste sie eben noch etwas warten, vielleicht kam ja auch Yumi hier angeeilt, die würde ihr sicher helfen können. Noch immer lief er ziemlich ziellos durch die Gegend. Plötzlich blieb er stehen. „Miwako?“ Vorsichtig ging er auf sie zu. Die Angesprochene blickte verwirrt auf. „Du?“ Fragte sie leicht verwundert. „Aber...“ Das konnte sie jetzt echt nicht glauben. Warum war denn ausgerechnet er hier? „Äh ja...“ Er wurde leicht rot um die Nasenspitze. Etwas zögernd setzte er sich neben sie. „Warum bist du weggelaufen?“ Fragte er leise, ohne sie dabei auch nur einmal anzusehen. Die junge Frau sah leicht überrascht zu ihm herüber. „Warum?“ Leise musste sie auflachen. „Ist doch eigentlich logisch. Weil ich ihn nicht liebe. Ehrlich gesagt kann ich den Kerl nicht einmal ausstehen!“ Der Kommissar schaute leicht verwirrt zu ihr herüber. „Aha. Und warum wolltest du ihn dann heiraten? Ich meine, nur wegen einer blöden Wette sollte man sich doch niemals auf so etwas einlassen!“ „Ich weiß..“ Gab sie kleinlaut zu. „Ich bin blöd...“ „Du bist doch nicht blöd!“ Er musste schmunzeln. „Einfach nur, hm.. wie soll ich sagen... etwas zu wagemutig!“ Wieder etwas mutiger drehte er sich zu ihr um. „Vielleicht hast du ja Recht, ist ja auch egal...“ Sie grübelte eine Weile. „Sag mal, darf ich da mal was fragen?“ Miwako sah leicht schüchtern zu ihm herüber. Wataru wurde leicht rot. Was kam denn jetzt? „Äh.. sicher doch!“ Er nickte kurz. „Gut. .also, ich würde gern wissen, ob... ob.. ob du mir vielleicht mal den Schleier abmachen könntest? Das Ding ist so grausam!“ „Wie?“ Verdutzt schaute er sie an. „Ne, besser nicht! Ich weiß überhaupt nicht wie das geht. Am Ende tu ich dir bloß weh mit meiner Ungeschicktheit.“ Miwako seufzte. „Och bitte! Ich will das endlich abhaben! Das Ding stört total!“ „Ja, mag sein! Aber damit solltest du lieber jemanden fragen, der sich da auskennt und nicht gerade mich!“ Die Angesprochene seufzte wieder. „Wenn du meinst...“ War die jetzt beleidigt? Etwas perplex blickte er zu Miwako, die allerdings plötzlich seinen Blick nicht mehr erwiderte. Hatte er jetzt irgendwas falsch gemacht? „Miwako?“ Fragte er vorsichtig nach. „Was ist denn?“ „Ach, nix...“ Seufzend lehnte sie sich auf der Bank zurück. „Ich bin nur erleichtert, dass ich jetzt immer noch unverheiratet bin, dass ist alles..“ „Ach so..“ Er musste wieder lachen. „Freut mich echt für...“ „Sie dürfen die Braut jetzt küssen!“ Erschrocken fuhren die beiden zusammen. Woher kam das denn jetzt? Miwako drehte sich so gut sie konnte um. „Was denn?“ Mit einem ziemlich breiten Grinsen im Gesicht stand Yumi hinter ihr. „Oder bin ich etwa schon zu spät?“ Beide liefen knallrot an, also tippte Yumi mal auf letzteres. „Och, wie schade. Da habe ich ja wieder das beste verpasst!“ „Gar nichts hast du verpasst!“ Etwas aufgebracht stand Miwako von der Parkbank auf. Wataru sagte gleich erst mal gar nichts. Ihm war das irgendwie sehr peinlich. Was dachte sich Yumi nur immer dabei? „Aber gut, dass du da bist! Dann kannst du mir wenigstens den Schleier abmachen, nicht?“ Wieder etwas besser gelaunt schaute sie zu ihrer besten Freundin, die jedoch nur grinsend mit dem Kopf schüttelte. „Nene, lass mal. Der steht dir doch recht gut, findest du nicht auch Wataru?“ Stichelnd sah sie zu ihm herüber. Der nickte nur kurz, eine andere Wahl blieb ihm sowieso nicht. „Na sicher doch! Mir steht dieses ganze kitschige Kleid mit allem drum und dran kein bisschen!“ Genervt setzte sie sich wieder zurück. „Ihr seid vielleicht Freunde...“ Wataru sah etwas unsicher zu ihr herüber. Was hatten sie denn beide jetzt falsch gemacht? Gut, wenn sie es so wollte. Es hatte nie in seiner Absicht gelegen, sie zu verärgern. Er konnte es ja wenigstens versuchen, wieder gut zumachen. „Gut, ich kann ja mal versuchen, dass Ding da abzubekommen, aber ich kann für nichts garantieren!“ Die junge Polizistin sah etwas erstaunt zu ihm herüber. Traute er sich jetzt doch? Wow, damit hatte sie eher weniger gerechnet, aber gut, dann war sie den Schleier vielleicht bald los. „Okay.. versuch es wenigstens.“ Nickend drehte Miwako ihm denn Rücken zu. Wataru schluckte. Wenn das nicht mal daneben ging?! Eine Weile schaute er sich den Haarschmuck an. Die Frau wurde langsam ungeduldig. „Was ist denn nun?“ Yumi konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Wenn du das sehen würdest, wüsstest du es bereits... Sieht ziemlich kompliziert aus, nicht wahr Takagi?“ Der konnte nur zustimmend nicken. Da vergriff er sich lieber doch nicht dran. Miwako konnte ein weiteres Seufzen nicht unterdrücken. „Schon okay...“ Sie stand langsam auf. „Dann suchen wir eben jemanden, der das einigermaßen hinbekommen könnte. „Gut..“ Yumi sah auf ihre Uhr. „Ich geh noch mal zurück und seh mir mal das Chaos an, dass du zu verantworten hast, Miwa!“ Grinsend drehte sie sich um und ließ die beiden zurück. „Bis später!“ „Na dann viel Spaß...“ Murmelte die Angesprochene nur und sah zu Wataru, der wohl gerade am Grübeln war, was er denn jetzt tun sollte. „Und jetzt komm, wir müssen los!“ Grinsend nahm sie seine Hand und zog ihn hinter sich her. Perplex schaute Wataru sie an und nickte einfach. „Okay... ich komm ja schon!“ Mit einem etwas schnelleren Schritt folgte er ihr, jedoch war er noch etwas damit beschäftigt, die Röte aus seinem Gesicht verschwinden zu lassen. Er war ziemlich erleichtert. Erleichtert darüber, dass sie jetzt wohl wieder die Alte war, nicht so komisch drauf wie vorher, als sie noch verlobt war. Jetzt hatte er wieder alle Chancen der Welt. Wer weiß, vielleicht würde Miwako irgendwann einmal wieder in so einem Kleid herum rennen. Und dann vielleicht... für ihn? Tja, wer weiß, wer weiß xD -Ende- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)