Drachenherz von Xanderle (Ein kleiner Zujin Roman) ================================================================================ Kapitel 2: Erinnerungen ----------------------- Die Sonne war bereits seit einer Stunde untergegangen, als Zuko schließlich den Gang zu seinen Privatgemächern entlang eilte. Tian Fu hatte erhebliche Mühe, Schritt zu halten. Die Koordination des langen Übermantels, seines grossen Klemmbretts und der Feder gestaltete sich bei diesem Tempo recht schwer. Leider war es aber genau jenes Tempo, welches Seine Lordschaft vorzulegen pflegte. Ein kleines Stolpern verursachte einen winzigen Tintenklecks. War diese Zahl nun eine 15, oder eine 50 gewesen? Tian brach der Schweiß aus. „Und sag den Köchen, dass die Speisen für unsere Gäste äußerst mild zubereitet werden müssen. Unter keinen Umständen darf Sonnenpfeffer verwendet werden!“ „Ja, mein Lord!" „Wenn möglich soll Mondfisch serviert werden." „Ja, mein Lord!" Das Tintenfass auf dem zum mobilen Schreibpult umgewandelten Klemmbrett wackelte bedenklich. „Und sieh zu, ob Du einen Gum Jo Spieler auftreiben kannst, der die traditionellen Weisen der Wasserstämme beherrscht.“ „Ja, mein Lord!“ Zuko verhielt im Schritt und strich sich müde über die Stirn. Hatte er etwas vergessen? Sein Blick fiel auf seinen etwas derangierten, verzweifelten Sekretär und leichtes Mitleid regte sich. „Das wäre dann alles, denke ich." Tian konnte ein erleichtertes Seufzen nicht unterdrücken. „Danke, Tian! Du kannst gehen." Drei tiefe Verbeugungen später war der junge Assistent entschwunden. In den Privatgemächern wartete schon der nächste Bedienstete. Fon, persönlicher Kammerdiener des Gebieters der Flammen, war ein kleiner, drahtiger Mann mit ruhigem Gesicht und unverbrüchlicher Loyalität. Als Zuko seiner ansichtig wurde, fuhr seine Hand mit einer gezielten Bewegung nach oben, um die Hono aus dem Haarknoten zu ziehen. Nachlässig warf er die Krone in Richtung seines Kämmerers. Dieser respektlose Umgang mit einer Insignie seiner Macht brachte ihm - wie immer - einen tadelnden Blick ein. Mit übertriebener Umsicht legte Fon die Hono auf einem Samtkissen nieder. Zuko unterdrückte ein Lächeln und machte sich daran, auch den Rest der traditionell vorgeschriebenen Haartracht zu zerstören, ungeachtet der Tatsache, dass die Bindezeremonie eine volle Stunde in Anspruch genommen hatte. Diese ruhige Zeit nach dem morgendlichen Bad nutzte er stets zur Meditation, während ein stummer Fon Zukos Haare zunächst mit einer Paste aus Minze und Sandelholz wusch, um dann mittels zweier weicher Bürsten fünf Tropfen Myrrhe-Öl sorgfältig darin zu verteilten, bis sie wie Rabenflügel glänzten. Dann wurden der gesamte vordere Haaransatz zurück gekämmt, um auf dem höchsten Punkt des Hinterkopfes, dort, wo die Energie der Sonne gebündelt wurde, zu einer straffen Schlaufe geschlungen zu werden. Dieser Knoten wurde mit einer schlichten Rundklammer fixiert, damit schließlich, pünktlich zum Sonnenaufgang, die fünfflammige Krone darin festgesteckt werden konnte. Der Rest fürstlicher Haare ergoss sich als lange Flut über den Rücken. Jetzt allerdings wurde dieser Pracht eine nahezu himmelschreiende Unachtsamkeit zuteil. Zukos energische Hände lösten Klammer und Schlaufe, nur um gleich darauf alle Haare geübt zu einem hoch am Hinterkopf angesetzten Pferdeschwanz zu fassen. Fon reichte seinem Fürsten eine lange Rundklammer, die dazu diente, den Schweif sieben Zentimeter vom Kopf abstehen zu lassen, so dass er jeder Bewegung seines Trägers wie eine züngelnde Flamme folgte. Danach wendete Zuko seinem Diener den Rücken zu, die fliegenden Finger schon an den Bändern und Haken des Odoro, um sich das schwere Gewand von den Schultern nehmen zu lassen. Wieder im Besitz seiner vollen Bewegungsfreiheit, seufzte er erleichtert auf. Die Unterkleidung der prunkvollen, fürstlichen Tracht war erstaunlich schlicht und bequem. Sie war gefärbt wie helle Malven und lag am gesamten Oberkörper eng an. Die Beine umhüllte eine weite, locker fallende Hose, am Unterschenkel mit Gamaschen umwickelt, damit die engen Stiefel, mit der nach oben gebogenen Spitze, wie angegossen passten. Auch diese Stiefel wurden nun rasch ausgezogen, um durch ein weiches, schmuckloses und recht ausgetretenes Paar ersetzt zu werden.  Zu guter Letzt reichte Fon seinem Herrn einen schlichten, malvenfarbenen, knielangen Kimono. Endlich fühlte Zuko sich wieder als Mensch. Manchmal wünschte er, die Verantwortung würde sich abends ebenso leicht ablegen lassen, wie die Herrschertracht. Müde rieb er sich den Nacken und legte den Kopf nach hinten. „Das ist besser, danke Fon! Ich werde Dich heute nicht mehr brauchen." „Seid Ihr denn nicht hungrig, Herr?" „Ich bin sicher, mein Onkel hält ein Übermass an Speisen für mich bereit." „Ja, Durchlaucht!" Ein kurzes Zögern folgte. „Herr?" Zuko wandte sich dem Kämmerer zu, die Augenbraue fragend gehoben. „Ihr solltet daran denken, ein wenig auszuruhen. Die letzten Tage waren recht anstrengend, selbst für Eure Verhältnisse." „Fon!", seufzte Zuko. „Mein Onkel wird mit Sicherheit der gleichen Meinung sein, und mich heute Abend mit der grösstmöglichen Anstrengung zu entspannen versuchen. Ich kann von Glück reden, sollte er mir keine Schlaflieder vorsingen!" „Ja, Mylord!" Der Diener verbeugte sich ein letztes Mal. „Gute Nacht, Hoheit!" „Gute Nacht, Fon!" Zuko blickte dem alten Mann hinterher. Diese Fürsorge erstaunte ihn immer wieder, aber mit Sicherheit war sie der Grund, weshalb sein Onkel Fon als Kämmerer vorgeschlagen hatte. Iroh war einfach nicht wohl, bei dem Gedanken niemand könnte auf seinen Neffen Acht geben. Nun, heute war der Gedanke sich ein wenig verhätscheln zu lassen nur all zu verlockend. Es war Zeit, Onkel aufzusuchen. Die gläsernen, zerbrechlichen Klänge eines alten Liedes empfingen Zuko schon vor der Tür. Gut! Sein Onkel hatte also endlich seine geliebten Musiker wieder. Er trat ein, empfangen von warmem, gedämpftem Licht und dem Duft nach Ginsengtee. „Zuko!“ Der General strahlte ihn an. „Ihr kommt recht spät. Möchtet Ihr eine Tasse Tee?“ „Ginseng?“ „Ja,“ der Ältere zögerte „wollt Ihr lieber Jasmin?“ „Nein, ich denke Ginseng ist genau richtig. Danke!“ Zuko folgte der stummen Aufforderung seines Onkels, sich nieder zu lassen, kniete an den niedrigen Tisch und besah sich die ausgebreiteten  Köstlichkeiten.  „Da ich nicht wusste, was Ihr möchtet, ließ ich verschiedenste Gerichte zubereiten." „Erstaunlich, dass fünf davon zu Euren Leibspeisen gehören, Onkel." „Oh? Aber mit den Mangi-Krebsen lag ich doch richtig, oder etwa nicht?" Dagegen gab es keine Einwände, denn wenn es etwas gab, dass Zuko für sein Leben gerne ass, dann waren es brennend scharf zubereitete Süßwasserkrebse. Er nahm einem gierigen Schluck, aus der dampfenden Teetasse, die vor ihm abgestellt worden war und merkte, wie die Anspannung langsam nachließ. Es war seltsam; obwohl im Palast die besten Köche des Landes arbeiteten, schaffte es keiner von ihnen einen solchen Tee zu kochen wie sein Onkel. Mit frisch erwachten Lebensgeistern griff er nach den Stäbchen und begann ohne Umschweife mit seiner Mahlzeit. „Glaubt Ihr, Ihr werdet das Alles aufessen?"  Zuko blickte kauend auf. Er war tatsächlich zu hungrig gewesen, um auf den Gastgeber zu warten! Er schluckte seinen Bissen hinunter.  „Nur, wenn ihr mir drei Tage Zeit lasst." Sein Murmeln klang entschuldigend. „Ah, gut" Iroh gesellte sich zu seinem Neffen und begann ebenfalls zu essen. „Verlaufen die Verhandlungen mit dem Wasserstamm gut?", wollte er nach einiger Zeit wissen. Zuko zuckte mit den Schultern. „Sie verhandeln. Mehr kann ich nicht erwarten."  Iroh kaute langsam. Sein Neffe hatte sich in den letzten Jahren sehr verändert. Der aufbrausende, arrogante Prinz hatte die Bedeutung wahrer Demut gelernt. „Ah, verdammt!", entfuhr es Zuko dem Demütigen heftig. „Immer, wenn ich denke es gäbe einen gemeinsamen Nenner, machen sie eine Kehrtwende und ich stehe wieder am Anfang!" Er knallte die dünnen Eß-Stäbchen auf den Tisch. Jedoch nur um sie gleich darauf wieder aufzunehmen und weiter zu essen. Iroh musste lächeln. `Demütig? Ja! Aber immer noch hitzköpfig.´, dachte er. Das war gut! „Ihr werdet sie schon überzeugen!" „Werde ich das?" Zuko klang müde. „Aber natürlich! Darin seid Ihr sehr gut!" „Ich bin ja auch allgemein dafür bekannt, so hervorragend mit Menschen umgehen zu können!" Nun klang Zuko sarkastisch. „Ja, das ist Euer Charisma!" „Mein WAS?" JETZT klang Zuko ungläubig. „Charisma. Wusstet Ihr nicht, dass Ihr es habt?" Zuko starrte seinen Onkel an. „Nein! Ich muss es wohl bei meiner Geburt verlegt haben!" „Oh, aber es war immer da. Hinter Eurem Zorn, gleich neben dem Humor", meinte Iroh, gelassen den Sarkasmus ignorierend, der wahrscheinlich zwischen Humor und Pflichtbewusstsein seines Neffen herumgelungert war. Zuko ersparte sich, bis auf einen seltsamen Blick, eine Erwiderung, stand auf und ging zum Kamin, wo der Tee warmgehalten wurde. Erst schenkte er seinem Onkel nach, füllte dann die eigene Tasse und beobachtete die Flammen. Iroh beendete ebenfalls seine Mahlzeit und streckte sich wohlig. „Ich hatte ganz vergessen, Euch die Grüsse Eurer Mutter zu übermitteln." Zuko drehte sich um, die Augen misstrauisch verengt. Vergessen? Sein Onkel? „Ach? Können wir hoffen, dass sie bald nach Hause kommt?" „Dazu hat sie sich nicht geäussert. Wir sprachen über ein anderes Thema, dass sie für weitaus bedeutender hielt." Dieser Tonfall war eindeutig zu harmlos! Zuko merkte, wie seine Nackenhaare sich aufrichteten. Ein untrügliches Zeichen für Gefahr! Die Flammen in seinem Rücken flackerten unruhig. „Bedeutender als ihre Heimkehr?" Er verschränkte die Arme vor der Brust. "“n der Tat?" Seine Stimme knisterte leise wie die Glut im Kamin. Iroh hatte den Anstand, unruhig hin und her zu rutschen. „Nun ja", brummte er, "Sie fragte mich, ob Ihr bereits eine passende Kandidatin ins Auge gefasst hättet." Das Feuer in Zukos Rücken flammte auf, doch nur kurz, dann hatte er sich wieder unter Kontrolle. „Nein!", knurrte er, „Ich habe keine Kandidatin ins Auge gefasst. Weder eine Passende, noch eine Unpassende!" Wieder drehte er sich zum Kamin. „Vielleicht möchtet Ihr ja mit Mutter zusammen eine Tombola veranstalten. Die traurige Gewinnerin wird dann entweder um ihr Sehvermögen gebracht, oder einfach gezwungen mich zu ehelichen", stieß er aus. „Zuko! Warum sollte eine Frau dazu gezwungen werden müssen? Du bist der Feuerlord!" Iroh stutzte. Jetzt war ihm das `Du´ schon unwillentlich herausgerutscht! Manchmal war der Junge wirklich schwierig. „Das wäre dann ja wohl auch das Einzige, was für eine Ehe mit mir spräche." Schwierig, desillusioniert und bitter! Iroh seufzte. „Zuko, wollt Ihr etwa behaupten, dass jede Frau in Euch nur Eure Stellung sieht?" Seine Stimme wurde leiser, als er weitersprach. „Auch das Mädchen aus dem Teehaus?"  Der General beobachtete den jungen Feuerlord eindringlich, hörte wie er scharf den Atem einzog und sah wie er mit der rechten Hand unwillkürlich in die Tasche seines Kimonos glitt. Iroh wusste, was in dieser Tasche war. In scheinbar unbeobachteten Momenten zog sein Neffe manchmal ein altes Seidenband hervor und starrte es blicklos an, in Gedanken an einem völlig anderen Ort. Zuko fühlte das verschlissene Seidenband zwischen seinen Fingern. Die Jahre hatten es brüchig gemacht. Auch ohne es aus der Tasche zu nehmen, wusste er, dass das ursprüngliche Jadegrün inzwischen die Farbe trockenen Schilfs angenommen hatte. Oh ja! Ein Mädchen hatte es gegeben, dass an seiner Stellung keinerlei Interesse gehabt hatte. Einen aberwitzigen, verwirrenden, unwirklichen Tag lang. Ein Mädchen, dass ihn für einen einfachen Teekellner gehalten hatte. Ein Mädchen, dass ihn angesehen hatte, als existiere die flammende, unübersehbare Narbe auf seinem Gesicht nicht. Ein Mädchen mit jadegrünen Augen, die ihm tausende von Fragen gestellt hatten, als kenne er als Einziger die Antworten. Aber er hatte diese Antworten nicht gehabt; hatte die Fragen nicht verstanden. Also hatte er sie an diesem Brunnen in Ba Sing Se rüde stehen lassen.  Was sonst hätte er auch tun sollen? Er war damals ohne Weg und Ziel gewesen. Seine alte Heimat verloren, eine neue nicht in Sicht. Und trotz all der Wirrnisse, Kämpfe und Lügen der darauf folgenden Jahre hatte er ihren letzten, traurigen Blick doch nicht vergessen können.  Weder diesen Blick, noch ihr Lachen oder die kleine Hand, die ihn energisch durch die dunklen Gassen gezogen hatte. Und schon gar nicht ihren sanften, kurzen Kuss ... Himmel! Er atmete tief durch. Eine solche Sentimentalität konnte er sich nun wirklich nicht gestatten. Er sollte dieses verdammte Haarband ins Feuer werfen! Die Finger der linken Hand zuckten unwillkürlich zu seiner Narbe. Nein! Feuer zerstörte keine Erinnerungen, es schuf nur andere, schmerzhaftere. „Das Mädchen aus dem Teehaus?" Zuko bemühte sich um einen beiläufigen Tonfall. „Wahrscheinlich ist sie inzwischen verheiratet und mehrfache Mutter." Er nahm die Hand aus der Tasche. Das Seidenband blieb, wo es gewesen war. „Ich überlasse es Euch und Ursa, eine passende Braut für mich zu finden!" „Und die wollt ihr dann heiraten? Einfach so?" Iroh war perplex.  „Ihr habt mich schließlich oft genug darauf hingewiesen, dass es meine Pflicht ist, für einen Erben zu sorgen, der dann Eure Knie besabbern kann!" Mit offenem Mund starrte Iroh seinen Neffen an. Dieser verflixte Bengel!  Das war doch wieder mal typisch! Wie oft hatte er dem Jungen erfolglos Vernunft gepredigt? Wie oft hatte er ihn bekniet sein Temperament zu zügeln und nachzudenken bevor er handelte? Und Jetzt? Im unpassendsten Moment, bei einer Entscheidung, die ausschließlich mit dem Herzen getroffen werden sollte, beschloss dieser Hohlkopf rational zu sein?  Was dachte er denn, warum er, Iroh, dieses Mädchen erwähnt hatte? Aber ließ man sich vielleicht dazu herab nach dem Köder zu schnappen? Nein! Als alleiniger, unantastbarer Herrscher hatte man es anscheinend nicht mehr nötig, auf die wohlmeinenden Manipulationsversuche engster Verwandter einzugehen. Iroh verspürte das dringende Verlangen, Zuko, den goldäugig erhaben Schwachsinnigen, anzubrüllen und übers Knie zu legen. „Pflicht?", ächzte er stattdessen nur schwach. „Ja, so ist es wohl. Eine Vernunftehe klingt... äh.... vernünftig!"" Zuko auf diese Art und Weise über eine arrangierte Ehe sprechen zu hören, ohne Gegenwehr oder mittelschweren Wutanfall, war nun wirklich zuviel!  Ganz egal, wie mühsam es auch im Laufe der Jahre erarbeitet worden war, es schien an der Zeit, das innere Gleichgewicht des Sonnenfürsten zu erschüttern. Er war immerhin ein Sohn des Feuers, und kein fischblütiger Windbeutel! Ja, es wurde in der Tat Zeit, Zuko nach Ba Sing Se zu manövrieren. Fraglich blieb nur: Wie? Iroh kannte den königlichen Dickschädel zur Genüge und wusste, dass Zuko so lenkbar war, wie ein Papierdrache in einem Sandsturm. Schon der bloße Gedanken, manipuliert zu werden, verwandelte ihn in eine bockige Kreuzung aus Maultier und Wasserbüffel. Der General ermahnte sich zur Geduld. Zuko wusste schließlich nicht, dass das junge Ding aus dem Teehaus noch immer unverheiratet war.  So unverheiratet, wie man nur sein konnte. Iroh der Weitblickende, meisterlicher Stratege der Feuernation, hatte nicht umsonst Erkundigungen einziehen lassen. Überaus interessante Erkundigungen!  So schien die junge Frau allem Anschein nach noch immer freundlich und meist auch recht heiter zu sein, aber ihre frühere Ausgelassenheit war dahin.   „...sie ist immer so ein wuseliges Ding gewesen. Der ganze Unsinn, den sie angestellt hat, da war mein Wu ein wahres Engelchen dagegen, jawohl. Und jetzt? Manchmal starrt sie einfach nur in die Gegend, und seufzt wie eine Katze, die gerade ihr Lieblingswollknäuel in einen Brunnen geworfen hat (Katzen taten so etwas? Irohs Erfahrungsschatz bezüglich Katzen war eher beschränkt). Das ist doch nicht normal, sag ich!" Ausserdem, so hiess es, wolle sie von keinem der heiratswilligen, jungen Männern etwas wissen und sei spröde wie Schilfstroh. Eine direkte, aber eher indiskrete Nachbarin hatte sogar von häufigem, nächtlichem "Herumgeflenne" und geröteten Augen berichtet, nichts für ungut! Zuko musste nur noch klar gemacht werden, dass er nicht der einzige sehnsuchtsgebeutelte Narr war.  Dazu war allerdings ein Plan von Nöten. Iroh rieb sich die Nase. Pai Cho! Am besten denken konnte er beim Pai Cho! „Nun, Zuko, vielleicht möchtet Ihr diese Debatte lieber auf einen anderen Abend verschieben und mir stattdessen bei einem Spielchen Gesellschaft leisten?" Zuko zuckte mit den Schultern bevor er widerwillig nickte. Aus irgendeinem Grund hätte er über das Thema Vermählung gerne weiter gestritten. Nicht, dass er sich hätte umstimmen lassen, oh nein! Doch es sah seinem Onkel nicht ähnlich, dies alles kommentarlos hinzunehmen. Sein alter Lehrmeister hatte ihn in letzter Zeit zwar häufig gedrängt, sich eine Frau zu suchen, aber die Worte `Vernunft´ und `Ehe´ waren nie im gleichen Atemzug gefallen.  Wie so oft ignorierte Zuko den vor Wut brüllenden Halbwüchsigen in seinem Inneren und setzte sich an den Pai Cho Tisch. „Schwarz, oder Weiss?", fragte sein Onkel, sich die Hände reibend. „Weiß!", erwiderte der goldäugige Fluch Ozais und setzte seinen Lotusstein. Iroh starrte ungläubig auf die Mitte des Bretts. Dieser verdammte Bengel! Da sollte ihn doch der ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)