Akatsuki von -Michi- (Alice Nine FF) ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- /Schon wieder diese nervige Stille…/ dachte Saga und griff diesmal zum Schalter am Autoradio. “Du hast doch nichts dagegen, wenn ich etwas Musik anmache, oder?” fragte der Blonde und hoffte auf eine zustimmende Antwort Toras. Doch dieser nickte nur und schaute weiter aus dem Fenster der Fahrerseite. “… Und mit diesem Hit aus dem letzten Jahr wünsche ich ihnen da draußen noch einen schönen Feierabend und wir hören uns hoffentlich morgen wieder…” sprach eine Männerstimme aus dem Radio. Tora seufzte und kramte etwas aus der Hosentasche hervor. “Was hast du da?” fragte Saga und schaute neugierig auf die Hand des Schwarzhaarigen. Diese formte eine Faust, da sich offensichtlich etwas darin befand. Tora öffnete die Hand und es kam ein kleiner, orangefarbener Gegenstand zum Vorschein. “Das ist ein Glücksbringer, den mir meine Mutter vor ein paar Tagen geschickt hat.” antwortete Tora und musste lachen. “Ein… Glücksbringer?!” wiederholte Saga mit ungläubigem Blick. Er schaute sich erneut das kugelförmige Ding in Toras Hand an und musste nun auch anfangen zu lachen. Die Situation war aber auch zu komisch. Die Beiden saßen am Straßenrand im Bandwagen fest, mitten auf dem Weg zur Garage, wo sie hätten schon längst sein müssen und nicht einmal so ein kleiner Glücksbringer konnte all dies verhindern. “Ich glaube da hat sich deine Mutter aber vergriffen und hat dir den falschen Glücksbringer geschickt, was Tora?!” sprach der Blonde immer noch lachender Weise und wischte sich eine kleine Träne aus dem Auge. “Jetzt muss ich schon vom Lachen Weinen…” prustete Saga und klopfte sich auf den Oberschenkel. … Es war nun schon eine kleine Ewigkeit her als Saga den Abschleppdienst angerufen hatte und im Radio liefen mittlerweile romantische Liebeslieder. “Oh man, wenn der Typ nicht bald kommt dann schaffen wir es echt nicht mehr den Van zurück zu bringen…” meckerte Tora und sank etwas mehr in seinen Sitz. Saga seufzte. “Na soll ich da noch mal anrufen und fragen ob der wenigstens schon unterwegs ist?” sprach der Blonde und griff nach dem Handy. “Nein, lass mal! Ich denke schon, dass er unterwegs ist. Zumindest hoffe ich das… *seufz* Nur vielleicht hat er sich verfahren oder selbst eine Panne?” sprach Tora und rollte genervt mit den Augen. Saga seufzte nur und hoffte, dass es nicht so war. /Obwohl es ja auch mal etwas Gutes hat, so allein mit dir zusammen… ohne die Anderen…/ dachte der Blonde und musste leicht lächeln. Tora bemerkte dies. “Findest du unsere Situation gerade etwa lustig?” fuhr er Saga an und schaute leicht angesäuert drein. “Nein! Wie kommst du denn darauf?“ antwortete Saga prompt und merkte, wie ihm eine leichte Röte ins Gesicht stieg. /Vorhin, als du auch gelacht hattest, hast du mir besser gefallen…/ dachte der Blonde und musste wieder seufzen. Durch diese Gedanken verschwanden seine roten Wangen allerdings auch nicht und so versuchte er sich mit Hilfe der Musik aus dem Radio abzulenken. /So ein Mist… müssen jetzt dauernd nur diese blöden Liebesschnulzen laufen?/ Saga verdrehte innerlich die Augen. Doch das Schicksal hatte anscheinend nun doch ein Einsehen, denn von Weitem sahen die Beiden Pechvögel zwei Lichter, die auf sie zu kamen. “Na endlich! Ich glaube da vorne kommt er ja!” sprach Saga und schubste leicht seinen Nachbarn mit dem Ellenbogen an. Tora schaute nun sichtlich erleichtert und öffnete sogleich die Autotür, um den Fahrer des Abschleppwagens in Empfang zu nehmen. “Na dem werd’ ich was erzählen!” fluchte er und verschränkte die Arme. Nun stieg auch Saga aus dem Van aus. Der lang ersehnte Retter in der Not hielt vor dem Bandwagen an und stieg aus. Der Mann trug einen roten Arbeitsanzug, der mit ein paar Ölflecken beschmiert war, und eine rote Mütze auf dem Kopf, mit dem Logo der Abschleppfirma darauf. Der Mann lief direkt auf Saga zu. Anscheinend wollte er nicht zu Tora gehen, da dieser offensichtlich nicht gerade freundlich drein schaute. Und so wählte der Mann lieber den weniger böse anmutenden Saga. “Guten Abend! Ich komme vom Abschleppdienst Amano! Es tut mir furchtbar leid, dass es etwas gedauert hat, aber ich musste eine Umleitung fahren und konnte deshalb nicht schneller da sein…” versuchte sich der gestresst wirkende Mann zu entschuldigen und machte ein paar beschwichtigende Verbeugungen. “Ja, ich hatte mit ihnen telefoniert! Bitte versuchen sie sich jetzt so schnell es geht zu beeilen! Denn wir sind eh schon zu spät dran und der Van müsste schon längst zurück sein…” erklärte Saga. Der Mann entschuldigte sich abermals und schlug sogar einen kleinen Preisnachlass vor, als Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten. “Das ist ja wohl das Mindeste!” entfuhr es Tora und schaute immer noch finster drein. Saga blickte den Schwarzhaarigen mit leichtem Kopfschütteln an. Er wollte damit zum Ausdruck bringen, dass diese Aussage Toras etwas überflüssig war. Denn der Mann zeigte ja schon sehr deutlich, dass ihm sein zu spät kommen leid tat. Und so beeilte sich dieser besonders und verstaute den Van auf dem Abschlepper und nach ein paar Minuten Hektik, befanden sich Tora und Saga in der Fahrerkabine des Abschleppwagens. “Wenn ich das heute vorher gewusst hätte, dass wir noch am Ende des Tages in den Genuss kommen würden abgeschleppt zu werden, dann hätte ich mir das zweimal überlegt mich freiwillig zum zurückbringen des Van’s zu melden.” sprach Tora und musste gähnen. “Wie komme ich jetzt eigentlich nach Hause?” fragte Saga und schaute zu Tora, der erneut ein Gähnen hinter vorgehaltener Hand versteckte. “Oh, keine Ahnung? Darüber habe ich noch nicht nachgedacht…” antwortete Tora. “Ich könnte sie ja nach Hause fahren!” schlug der Mann am Steuer vor. “Normalerweise dürfen wir so was nicht machen, aber ich könnte für sie eine Ausnahme machen, wenn sie keinen anderen Weg wissen um Heim zu kommen…” fügte der Mann hinzu. Saga überlegte kurz. “Hm… ich weiß nicht? Was ist mit dir, Tora?” “Tja, eigentlich wollte ich dich ja zu dir fahren… aber wenn der freundliche Mann dich bringen würde…” antwortete der Gitarrist. “Aber ich wollte dich nach der Sache heute nicht allein den Van zurück schaffen lassen! Immerhin kann ich das letzte Stück auch noch mitkommen und mir dann ein Taxi nehmen!” Tora schaute überrascht drein. Und bevor er etwas dazu sagen konnte, fuhr Saga fort: “Und außerdem hast du doch heute kein Geld mit… Wie willst du dann Heim kommen?” Tora schwieg und machte ein nachdenkliches Gesicht. Daran hatte er wohl auch nicht gedacht. Saga lächelte. “Musst du morgen früh wo hin?” fragte der Blonde und schaute Tora ins Gesicht. “Nein, wieso?” “Na dann könntest du ja auch bei mir pennen, wenn du willst!?” schlug Saga vor und schenkte Tora ein einladendes Lächeln. Dieser überlegte und bevor er Saga eine Antwort geben konnte, waren sie endlich bei der großen Garagenanlage angekommen. Der Fahrer des Abschleppwagens fuhr in den großen Hof des Geländes und hielt an. “So, ich werde mal euren Van wieder runterlassen!” sprach dieser und stieg gleich darauf aus dem Wagen. Tora schaute auf die Uhr. “Mist! Wir sind verdammt spät dran!” fluchte er und löste den Gurt. “Ich hoffe es ist noch jemand da!” fuhr er seufzend fort und rutschte rüber zur Fahrerseite, um von dort aus auch auszusteigen. Saga seufzte. /Jetzt hat er mir ja gar keine Antwort auf meine Einladung gegeben…/ Der Blonde wollte nun ebenfalls den Autogurt lösen um auszusteigen, doch dieser schien zu klemmen und lies sich nicht öffnen. “Verdammt!” fluchte er und rüttelte wie wild am Knopf herum. Doch seine Mühen schienen nichts zu bringen und nun bemerkte auch Tora dessen Gezeter. “Was ist denn los? Sag mal wie lange brauchst du denn zum Aussteigen?” “Ja, das würde ich ja gern, nur dieser blöde Gurt will mich nicht gehen lassen! Der klemmt und geht nicht auf!” sprach Saga und schmollte leicht. “Vielleicht könntest du mir mal bitte helfen hier loszukommen? Das wäre lieb von dir!” bat der Blonde und deutete auf den Verschluss des Autogurtes. Ohne eine Antwort von sich zu geben, kroch Tora noch einmal in die Fahrerkabine des Wagens und versuchte Saga zu befreien. Der Schwarzhaarige kam dem vermeidlich Gefangenen ziemlich nahe, um den Gurt zu öffnen. So nah, dass dieser das Parfüm Toras riechen konnte. /Was für ein angenehm süßer Duft…/ dachte Saga und schien die momentane Rettungsaktion sogar etwas zu genießen. /So nah wie jetzt warst du mir schon lange nicht mehr…/ dachte er weiter und spürte bei diesem Gedanken ein leichtes Kribbeln im Bauch. Der Schwarzhaarige war ihm sogar so nah, dass er ab und zu dessen warmen Atem auf der Haut im Gesicht spüren konnte. KLACK “Jetzt hab’ ich es!” unterbrach Tora die Gedanken des Blonden und öffnete endlich den Gurt. “Oh, vielen dank!” sprach Saga mit einem Lächeln und versuchte nicht den Schwarzhaarigen anzuschauen, denn seine Gedanken hatten dem Blonden mal wieder eine leichte Röte ins Gesicht gezaubert. Nun konnte auch Saga auf der Fahrerseite des Wagens aussteigen. Die Beiden Musiker liefen zum hinteren Teil des Autos und konnten gerade noch die letzten Handgriffe des Fahrers sehen, als dieser den Bandwagen von den Halterungsleinen los machte. “So, das wäre geschafft!” sprach der Mann vom Abschleppdienst und machte seinen Wagen wieder abfahrbereit. “Die Rechnung werde ich wie immer an die gewohnte Adresse schicken, okay!?” fragte er und schaute die beiden Musiker an. Anscheinend wurden die Dienste der Abschleppfirma schon des Öfteren in Anspruch genommen, weshalb die Rechnungsanschrift wohl bekannt war und nicht mehr danach gefragt werden musste. Die Beiden schauten sich kurz mit einem leichten Schulterzucken an und widersprachen dem Mann nicht. “Äh, ja ich denke das ist okay!” antwortete nun doch Saga und lächelte freundlich. “Soll ich euch noch helfen den Wagen in die Garage zu schieben oder kann der hier stehen bleiben?” fragte der Mann und klatschte einmal in die Hände. “Ach, ich denke das schaffen wir schon selbst! Und wenn nicht, dann wäre es sicher auch nicht so schlimm wenn er hier stehen bleiben würde!” sprach Tora. “Okay, dann werd’ ich mal wieder…” sprach der Mann, lief zur Fahrertür, verabschiedete sich und fuhr los. Die Beiden schauten dem Abschleppwagen noch kurz hinterher und Tora streckte sich, um wieder etwas munterer zu werden. “Na gut! Wie machen wir das jetzt am besten?” fragte Saga und schaute den Schwarzhaarigen mit fragendem Blick an. “Hm, ich denke wir versuchen den Van in die Garage zu schieben und wenn wir das geschafft haben sollten, dann bestelle ich mir ein Taxi.” “Okay! Aber das mit dem Taxi kannst du dir auch noch mal überlegen. Wie gesagt kannst du auch gern diese Nacht bei mir pennen! Und du scheinst schon wieder die Sache mit deiner Geldbörse vergessen zu haben…” sprach Saga und grinste leicht. “Naja, ich dachte vielleicht, dass du mir noch mal bei dem Taxi aushelfen würdest…” antwortete Tora etwas verlegen. Saga lachte kurz und sprach: “Klar hätte ich dir auch was geliehen, aber ich fände es auch mal schön, wenn wir mal wieder wie damals…” “Aber seit damals ist viel passiert!” unterbrach Tora den Blonden und stieg in den Van ein. Saga schaute verdutzt. /Wenn du mir wenigstens endlich mal sagen könntest, warum du so anders zu mir bist… Was ist bloß seit damals passiert? … / Der Blonde fühlte wie sich eine leichte Traurigkeit in ihm ausbreitete und immer stärker wurde. Am liebsten würde er jetzt alles hinschmeißen, zu sich nach Hause gehen und gleich ins Bett fallen. Müde genug war er, doch die Sache mit dem Van musste noch zu Ende gebracht werden. /Ach Tora… was ist bloß los mit dir? Was habe ich nur getan, dass du so meine Nähe und die Gespräche mit mir meidest?/ Die Gedanken in seinem Kopf kreisten nur noch und ließen ihn anscheinend nicht mehr los. Der Blonde seufzte. “Jetzt beeil’ dich mal! Ich lenke und du versuchst zu schieben, okay?!” kommandierte Tora aus dem heruntergelassenem Fenster des Van’s. “Aye, aye Käpt’n!” seufzte Saga und legte beide Hände auf das Heck des Wagens. “Wenn ich los sage, dann schieb!” sprach Tora. “Jaa~!” antwortete Saga leicht genervt und wartete auf das Kommando. Aber eine Sache schien der Bassist vergessen zu haben. Doch was, das sollte er sogleich auf eine schmerzende Art und Weise erfahren. “Okay, los!” befahl Tora. Der Blonde versuchte seine ganzen Kräfte zu mobilisieren und sie gegen den Wagen zu drücken, um diesen vorwärts zu bewegen. /Aah~ verdammt!!/ Offensichtlich hatte Saga das Problem mit seiner Schulter etwas unterschätzt. Und so konnte er deshalb nicht mit seiner ganzen Kraft den Van anschieben. Er kniff die Augen fest zusammen und versuchte den brennenden Schmerz zu ignorieren, um dennoch sein bestes zu geben und den Wagen in die Garage zu schieben. Außerdem würde er nie vor Tora eine Schwäche zeigen wollen und versuchte deshalb sich den Scherz seiner Schulter so wenig wie möglich anmerken zu lassen. /Man ist das schwer!/ dachte er und wünschte sich jetzt lieber im Bett zu sein und endlich zu schlafen. Plötzlich gab es einen Knall, als ob jemand eine Autotür zugeschlagen hatte und im nächsten Moment bemerkte Saga den Schwarzhaarigen neben sich, der auch die Arme gegen den Van stemmte. “Hast du auch alles so eingestellt, dass wir die Karre gerade aus schieben und nicht plötzlich eine Kurve fahren?” keuchte Saga und versuchte weiterhin seine noch vorhandene Energie in diesen Kraftakt zu stecken. “Na klar! Ich bin doch kein Idiot!” antwortete Tora spöttisch und drückte mit aller Kraft die Arme gegen das Auto. … Man hörte ja ab und zu einmal etwas von Wundern. Und an diesem Abend schien eines geschehen zu sein, denn die Beiden hatten es tatsächlich geschafft, den Van in die Garage zu schieben. Mit vereinten Kräften war es wirklich möglich gewesen und die beiden Musiker saßen erschöpft und froh über ihre Leistung neben dem Wagen in der Halle, um etwas zu verschnaufen. “Man, bin ich fertig!” sprach Saga völlig erledigt und konnte in Toras Gesicht ablesen, dass es ihm nicht viel anders ging. /Und wenn meine blöde Schulter nicht so genervt hätte, dann wäre das nicht ganz so schwierig gewesen…/ dachte der Blonde und massierte die schmerzende Stelle unauffällig. Denn das einzige, was er im Moment nicht gebrauchen konnte, waren blöde Sprüche von Tora, wegen der Sache mit seiner Schulter. “Als erstes, wenn ich wieder zu Hause bin, werde ich eine schöne, warme Dusche nehmen und dann ins Bett fallen.” sprach Saga und wischte sich etwas Schweiß von der Stirn. “Ich bin bloß froh, dass wir es noch rechtzeitig hier her geschafft haben und die Karre in die Garage zu schieben!” sprach Tora erleichtert und öffnete einen Knopf am Kragen seines Hemdes. “Sag mal, wie spät kommt eigentlich dieser Pförtner und macht hier alles dicht? Wir müssen dem ja noch irgendwie sagen, dass der Van unterwegs liegen geblieben war…” fragte Saga. Fast im selben Moment hörte man ein lautes Quietschen und Knarren, als ob eine große, schwere Tür geschlossen wurde. Den Beiden blieb fast das Herz stehen, denn so wie es sich anhörte, war es leider auch… Man hatte sie doch tatsächlich mit dem Van zusammen in der Garage eingeschlossen, ohne dass die Beiden vorher wieder verschwinden konnten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)