Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt von Mad_Redhaired_Goblin (Eine Empty Trash FanFiction) ================================================================================ Kapitel 10: Eine Busfahrt die ist lustig ---------------------------------------- Ich war total in Gedanken versunken als mich plötzlich eine vor mir baumelnde Bierflasche aus diesen riss. „Was?“, fragte ich verwirrt und folgte mit dem Blick dem Arm der Hand, welche die Flasche hielt. „Ich hab gefragt ob du auch eins willst“, kam es grinsend von Per, der sich so halb aus seinem Sitz gelehnt hatte. „Oh ja... Danke.“ Ich nahm Per die Flasche aus der Hand, kramte in meiner Hosentasche nach einem Feuerzeug und öffnete sie. Einen großen Schluck später, ging es mir dann doch gleich viel besser. „Und wie fühlt man sich so auf dem Boden unseres Busses?“ „Ich würde mal behaupten bequemer als erwartet und allemal besser als auf einem Parkplatz auf den ADAC zu warten“, entgegnete ich grinsend und nahm noch einen Schluck. Hier war es wenigstens angenehm kühl. Draußen war es ja viel zu warm gewesen um auf etwas zu warten. „Sag mal, kann ich dich mal was fragen?“, kam es mit einem etwas verlegenen Grinsen von Per und ich fragte mich, was da jetzt wohl auf mich zukommen würde. Was gutes konnte es wohl kaum sein, dann hätte er wohl seine Frage nicht so angefangen. „Du kannst mich alles fragen, nur ob du eine Antwort bekommst ist etwas anderes.“ „Ok... Stimmt das wirklich dass du Max gefragt hast ob er einen Schlauch in der Hose hat?“ „Er hat wie bitte was?!“ Über das ganze Gesicht feixend sah mich Per an und ich merkte schon wie mir die Röte ins Gesicht schoß, auch wenn ich es so doch gar nicht zu Max gesagt hatte. Deswegen hatte also der ganze Bus das gröhlen angefangen als wir hereingekommen waren. Das durfte doch nicht wahr sein! Mehr blamieren hatte er mich ja wohl kaum können und der Drang aus dem Bus zu flüchten war wieder da. „Ja hee... So hat er's gesagt und ich wollte jetzt wissen ob's wirklich so war“, kam es noch breiter grinsend von Per. „Glaubst du mir denn, wenn ich sage, dass es nicht so war?“ „Ähm nö“, lachte Per und nahm einen Schluck aus seiner Bierflasche. „Aber du kannst es ja trotzdem mal sagen.“ „Ach ne, das wäre ja dann langweilig. Da lass ich euch doch lieber in dem Glauben.“ Ich zwinkerte Per zu und nahm selbst einen Schluck aus der Flasche. Abgesehen von der peinlichen Situation die ich Max zu verdanken hatte, wofür er noch büßen würde müssen, war es ja doch recht angenehm hier im Bus und so wie es schien, waren die Jungs alle in Ordnung. Zumindest benahm sich gerade keiner daneben. Aber vielleicht lag das auch nur daran, dass sie nicht unter sich waren. *Wenn ich das jemanden erzähle, der glaubt mir kein Wort*, dachte ich mir und war mir sicher, dass es auch so sein würde. „Stimmt es denn wenigstens dass ihr auf dem Weg nach Berlin ward um dort auf unser Konzert zu gehen?“, kam es wieder fragend von Per. „Da hat er wohl ausnahmsweise mal die Wahrheit gesagt“, meinte ich grinsend und änderte meine Sitzposition ein wenig. Ich saß nun nicht mehr mit Blick nach vorne, sondern hatte mich mit dem Rücken an einen Sitz gelehnt. Würde wohl auf Dauer etwas bequemer sein. „Aber wie du ja selbst mitbekommen hast, sind wir nicht gerade weit gekommen. Mein Auto hat wohl eine kleine Abneigung gegen Berlin.“ „Ich hoffe mal nix schlimmes?“ „Ne nur ein kaputter Schlauch, das geht noch. Wird bloß etwas stressig die Karre in die nächste Werkstatt zu schaffen und das ist wohl erst am Montag möglich. Sonntags arbeitet ja keiner.“ „Ja und was macht ihr dann bis Montag?“ „Also entweder mit dem Zug heimfahren oder schauen ob wir übers Wochenende in Berlin bleiben können. Kommt halt drauf an ob mein Bekannter daheim ist oder ob er im Urlaub ist. Eine unsichere Sache, aber zu bewerkstelligen.“ Wenn er daheim war, dann war das sicherlich kein Problem bei ihm zu bleiben. Hatte ich ja schon öfters gemacht gehabt und hatte nie Schwierigkeiten damit gehabt. Wenn er allerdings im Urlaub war, so würde uns wohl nichts anderes übrig bleiben, als mit irgendeinem Zug wieder zurück zu fahren. Allerdings hatte ich keine Ahnung wann einer fuhr und ob überhaupt heute Nacht noch einer fuhr. Die Zugverbindung von Berlin zu mir war nämlich alles andere als rühmlich. „Ach, ansonsten lassen wir uns einfach was einfallen“, kam es vom Sitz hinter Per und Tim streckte seinen Kopf über die Lehne. „Genau Tim! Du hast doch ein freies Sofa in deinem Zimmer stehen oder?“, meinte Per zu ihm und sah ihn fragend an. „Ja hab ich und bei Max könnten wir sicherlich auch noch jemand unterbringen und wenn alle Stricke reißen, dann verfrachten wir euch einfach zu Stefan“, lachte Tim und beugte sich über die Lehne vor ihm, um sich eine Bierflasche aus dem Sixpack zu angeln. „Hä? Was ist mit mir?“, kam es verwirrt von Stefan, der so in sein Buch vertieft gewesen war, dass er nur die Hälfte mitbekommen hatte. „Les weiter. Was wir bereden wirst du noch früh genug erfahren“, entgegnete ihm Tim und trank einen Schluck und sah dann von Per zu mir. „Ähm... Kann es sein dass ihr gerade versucht mich hier zu veräppeln?“, fragte ich misstrauisch, denn so ganz traute ich dem Frieden nicht wirklich. „Nein eigentlich nicht“, kam es mit ruhiger Stimme von Tim, der mich mit einem offenen Blick ansah. „Ja aber ihr könnt euch doch nicht jetzt Gedanken darüber machen wo Jules und ich heute Abend bleiben, wenn ihr uns doch gar nicht kennt“, meinte ich noch immer misstrauisch und drehte die Flasche in meinen Händen hin und her. Klar wer würde ein solchen Angebot nicht annehmen wenn es sich einem schon bot, aber trotzdem war es für mich ein wenig ein unbehagliches Gefühl. Da war einfach diese kleine Stimme in meinem Hinterkopf die mir ständig die Frage stellte, was die Jungs damit bezwecken wollten. Ob sie es aus einer Laune heraus taten oder ob sie einen gewissen Hintergedanken dabei hatten. Wenn sie einen hatten, dann konnte man es ihnen nicht mal verübeln, wenn man bedachte, was Max ihnen scheinbar so alles erzählt hatte. „Ja hör mal... Der Tag ist noch lang, der Abend noch länger und die Nacht erst recht. Meinst du nicht das ist Zeit genug sich kennen zu lernen? Und außerdem siehst du nicht danach aus, als würdest du über uns herfallen wenn wir schlafen“, lachte Tim, bevor er den Kopf auf die Seite neigte und mich kritisch von oben nach unten und zurück musterte. „Obwohl....?“ Mit großen Augen sah ich Tim an, als er das 'obwohl' fallen ließ, denn ich wusste jetzt nicht ob ich meckern oder lachen sollte. „Ich geb dir gleich 'Obwohl'“, meinte ich dann doch lachend, schnappte mir das Kissen das neben ihm auf dem Sitz lag und warf es ihm an den Kopf. Als ob ich so eine wäre, die da die Gunst der Stunde nutzen würde. Alles, aber das garantiert nicht. „Jaaaa... Ich steh auf kleine Raubkatzen“, meinte Tim lachend, schnappte sich das Kissen und versuchte es außer Reichweite von mir zu bringen. Ich drückte einem etwas überraschten Per meine Flasche in der Hand und versuchte nun Tim das Kissen aus der Hand zu nehmen, bevor ich es von ihm an den Kopf geworfen bekommen konnte. „Tim du schaffst das!“, feuerte Per seinen Bandkollegen an und wenn er hätte können, hätte er wohl auch noch in die Hände geklatscht, aber mit 2 Flaschen war das dann doch etwas unmöglich. Tim hatte sich in die hinterste Ecke seines Sitzes verzogen in der Hoffnung da in Sicherheit zu sein, aber da hatte er die Rechnung ohne mich gemacht. Frech wie ich nun mal war, hatte ich keine Hemmungen ihm so halb auf den Sitz zu folgen, was nun reichlich seltsam aussehen musste, wie ich so mit dem Oberkörper hinter den Sitzen verschwunden war. Das Tüpfelchen auf dem I waren natürlich auch noch Pers Kommentare die dem ganzen den letzten Schliff verpassten. „Ihr vergnügt euch da hinten ohne mich? Das finde ich aber mehr als nur unfair!“, rief auf einmal Max lachend von vorne und sah zu uns nach hinten. „Und außerdem Tim... Ich hab sie zuerst gesehen.“ „Tja Max selbst schuld wenn du nicht aufpasst wie versprochen“, rief Tim lachend zurück und versuchte weiterhin das Kissen vor mir in Sicherheit zu bringen. „Aber du kannst ja mitmachen wenn du willst.“ „Ich komm heute Abend drauf zurück!“, kam es nochmals lachend von Max und wenn ich hätte können, hätte ich jetzt wohl die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Aber da ich gerade in diesem Moment das Kissen in den Fingern hatte, war das natürlich nicht möglich. Immerhin ging es hier um Sieg oder Niederlage. Ich zog einmal ruckartig an dem Kissen und als ich es fest in den Händen hielt, setzte ich mich schnell wieder auf den Boden, das Kissen hinter meinem Rücken versteckt. „Ich würde sagen technisches KO“, meinte ich grinsend zu Tim und atmete erst einmal tief durch. Tim hob seufzend die Hände, bevor er sie vor's Gesicht schlug. „Verloren, als wenn das nicht schon schlimm genug wäre und dann auch noch gegen ein Mädel“, seufzte er theatralisch, aber man konnte das breite Grinsen erkennen. „Armes Timilein“, kam es tröstend von Per, der Tim nun mit der Hand auf dem Kopf herumtätschelte. „Ey! Finger weg!“, beschwerte sich Tim lachend und brachte sich vor Per in Sicherheit. „Ihr seid schon so ein verrückter, aber doch sehr sympathischer Haufen“, meinte ich grinsend und so langsam fühlte ich mich so richtig wohl. Die anfänglichen mulmigen Gefühle waren verschwunden und ich war mir beinahe schon sicher, heute einen sehr spaßigen Abend vor mir zu haben. Zum ersten Mal an diesem Tag verfluchte ich Jules nicht, sondern war ihr sogar dankbar, dass sie mich aus dem Bett geworfen hatte. Hätte sie es nämlich nicht getan, so wäre mir jede Menge Spaß entgangen. Spaß den man so sicherlich kein weiteres Mal im Leben haben würde. Ich sah nach vorne zu Jules, die stur nach vorne blickte und so wie sie aussah, wünschte sie sich wohl schnell wieder nach Hause. *Selbst schuld wenn du den Mund nicht aufbekommst*, dachte ich mir nur, denn wenn keiner mit ihr redete, dann musste sie eben den ersten Schritt machen. „Ey Max? Sie hat gerade gesagt sie liebt uns. Ich würde sagen du hast leider Pech gehabt“, rief Tim lachend nach vorne und warf mir einen feixenden Blick zu. „Gar nicht wahr!“, protestierte ich lachend und schüttelte den Kopf. „Ja ja Tim... Einbildung ist auch ne Bildung net wahr?“, kam es nur grinsend von Max zurück, der sich halb nach hinten gedreht hatte. „Ok Max... Duell, heute Abend... Auf der Bühne... Wer gewinnt bekommt sie.“ „Einverstanden, aber du wirst verlieren Tim.“ „Na das werden wir noch sehen Max.“ „Ähm hab ich da auch noch ein Wörtchen mitzureden?“, fragte ich vorsichtig dazwischen, musste mir jedoch das Lachen verkneifen, was gar nicht so einfach war. Fragend sah ich zwischen Tim und Max her und als beide gleichzeitig ein „Nein“ losließen konnte ich mich einfach nicht mehr zurückhalten und musste loslachen. Ich hoffte nur dass sie ihren Spaß nicht auch noch während des Konzerts weiterführten, ansonsten würde ich wohl noch gelyncht werden von Fans, die genauso drauf waren wie Jules. Eigentlich hatte ich vorgehabt als Ganzes auf das Konzert zu gehen und wollte eigentlich als Ganzes auch wieder daheim ankommen. Aber dieser Wunsch hatte mittlerweile ein Fragezeichen verpasst bekommen. „So Leute wir sind gleich da“, kam es von Benedikt, als der Bus gerade nach Kreuzberg abbog. Im Moment hatte ich nur noch die Frage im Kopf, wie ich heil aus dem Bus kommen sollte ohne von Blicken ermordet zu werden. Aber vielleicht fand sich auch hier wieder eine Lösung. Doch als ich die vielen Mädels entdeckte, die sich schon angesammelt hatten, wurde es mir doch recht schnell wieder flau im Magen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)