Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt von Mad_Redhaired_Goblin (Eine Empty Trash FanFiction) ================================================================================ Kapitel 22: Diskussionen ------------------------ Die Rückfahrt verlief, meinem Gefühl nach, schneller als die Hinfahrt. Entweder war es tatsächlich so oder aber ich bildete mir das Ganze nur ein. Wäre ja nicht das erste Mal. Die ganze Fahrt jedoch ging mir die Szene aus dem Flur nicht aus dem Kopf. Ich fragte mich immer und immer wieder, was Jules jetzt wohl in gerade diesem Moment dachte. War sie immer noch sauer? War sie jetzt erst recht sauer? Gab es eine Chance der Versöhnung? Würde sie mir jetzt aus dem Weg gehen oder erst recht an mir hängen? Fragen über Fragen und alle ohne Antwort. Vermutlich würden die Antworten erst kommen, wenn ich wieder daheim sein würde. Also genug Zeit für mich, mir darüber Gedanken zu machen, sofern ich überhaupt die Zeit dafür finden würde. Wir bogen mit dem Wagen um die Ecke und wie ich sehen konnte, wurden wir bereits erwartet. Waren wir so lange weg gewesen und waren wir noch pünktlich oder würde es jetzt erst einmal einen Anpfiff geben? Wenn es so war, dann lag die Schuld wohl eindeutig nicht bei uns, sondern wohl eher bei Jules. Wäre sie nicht aufgetaucht, so wären wir wohl wesentlich schneller gewesen. Aber es würde schon klappen. Max und ich waren noch nicht einmal richtig aus dem Wagen ausgestiegen, als uns schon ein „Seid ihr auch endlich da?“ entgegen gerufen wurde. „Als ob ihr schon so lange hier rumstehen würdet“, meinte Max und deutete auf die Taschen, die alle noch vor dem Bus lagen. „Einen Versuch war es doch zumindest mal wert“, lachte Per und zuckte mit den Schultern. Ich nahm meine Tasche aus dem Auto und bedankte mich noch einmal bei Carl dafür, dass er uns mal kurz durch die Gegend gefahren hatte. Er winkte mit der Hand ab, wünschte uns noch viel Spaß und fuhr dann wieder davon. So, jetzt also war es tatsächlich so weit. Was am gestrigen Abend noch wie ein Traum erschien, war jetzt Wirklichkeit geworden. Würde der Bus nicht vor mir stehen und würden um mich herum nicht lauter Leute stehen, so würde ich es jetzt wohl noch immer nicht glauben. „Was habt ihr zwei denn gemacht dass ihr jetzt erst kommt?“, fragte Tim und deutete auf die Uhr. „Sorry uns ist etwas dazwischen gekommen“, meinte ich zu ihm und kramte in meiner Tasche, nach meinen Zigaretten. „Genau und ich durfte Dinge sehen die du nie zu sehen bekommen wirst“, setzte Max dem Ganzen noch eins oben drauf und hatte wieder einmal ein breites Grinsen im Gesicht. „Untersteh dich auch nur ein Wort darüber zu verlieren“, drohte ich ihm lachend an, denn ich wusste genau auf was er seine Aussage bezogen hatte. Ich hatte nämlich keine Lust, dass in den nächsten paar Sekunden die komplette Mannschaft über meine Vorlieben was Unterwäsche anging, informiert war. „Nicht mal ein bisschen?“ „Nein Max. Nichts, niente, nada, nix“, meinte ich nur und schüttelte den Kopf. „Ist ja mal wieder typisch“, seufzte Tim und verdrehte die Augen. „Erst einem den Mund wässrig machen und dann auf dem Trockenen sitzen lassen. Aber das gibt Rache, das schwör ich euch.“ Mit einem breiten Grinsen sah er uns an und ich war gespannt, wie er das verwirklichen wollte. Möglichkeiten gab es auf der Tour sicherlich genügend, aber auf welche Art und Weise, das war wohl das interessanteste daran. Ich ließ mich gerne überraschen. „Pass aber auf, dass es nicht zu deinem Nachteil wird“, rief Per uns zu, der das Gespräch grinsend mitverfolgt hatte. Wenn er sich das alles so ansah und anhörte, dann würde die nächste Woche eindeutig chaotischer verlaufen, als die davor. Aber solange es was zu lachen gab und nicht irgendwann einer eingeschnappt in der Ecke saß, würde alles in bester Ordnung sein. „Ok es scheint als wären wir jetzt vollständig“, hörte ich Benedikts Stimme, der mittlerweile ebenfalls aufgetaucht war. „Also dann sag ich euch mal... Moment...“ Er kramte aus der Tasche sein Handy und entfernte sich von der Gruppe um in Ruhe telefonieren zu können. „Max... Psst... Max“, flüsterte Tim und stupste Max in die Rippen. „Geb doch wenigstens mal einen Tip.“ Max drehte sich nach mir um und beugte sich dann ein Stückchen zu Tim. „Klein, schwarz und verdammt sexy“, flüsterte er zurück und tat dann so, als hätte er weder etwas gesagt, noch etwas verraten. „Ihr habt doch nicht etwa....?“, kam es ungläubig Tim, der sich jetzt wirklich nicht so ganz sicher war, was er jetzt mit dieser Information anfangen sollte. Aber anstatt eine Antwort zu erhalten, grinste Max ihn einfach nur an, zuckte mit den Schultern und sah dann zum Himmel hinauf. „Ja und morgen ist Weihnachten“, grummelte Tim, der merkte, dass Max ihn auf den Arm nehmen wollte. Aber trotzdem wollte er immer noch wissen, was Max damit angedeutet hatte und er würde noch dahinter kommen. Egal ob mit oder ohne Hilfe von Max. Das war so sicher wie das Amen in der Kirche. Benedikt steckte das Handy zurück in die Tasche seiner Jeansjacke und sah dann wieder in die Runde. „Also ich habe mir überlegt, dass ich zu euch in den Bus ziehe und Andrea wird im Crewbus untergebracht. Ich denke das ist das beste“, sagte er ruhig, doch da hatte er wohl die Rechnung ohne die Jungs gemacht. „Hee... So war das aber nicht abgemacht“, beschwerte sich Stefan und schüttelte den Kopf. „Ich mag die Idee auch nicht besonders“, kam es nun auch von Per, der ebenfalls den Kopf schüttelte. „Soll sie denn etwa mit euch 5 in einem Bus schlafen?“, fragte Benedikt und sah von einem zum anderen. „Als ob ihr weniger seid als wir es sind“, entgegnete Max und steckte eine Hand in die Hosentasche. „Und wie wollt ihr das machen? Ihr wisst doch selbst wie es im Bus aussieht“, meinte Benedikt und schüttelte den Kopf. „Wenn dann müsste einer von euch zu Max, damit sie dann in dem Bett schlafen kann.“ „Wieso muss dann einer von uns zu Max?“, fragte Tim und sah Benedikt fragend an. „Ja soll sie etwa bei Max schlafen?“ „Ich hätte nichts dagegen“, grinste Max und bekam dafür von Stefan eine in die Rippen. „Dass du nichts dagegen hast war ja wieder mal klar“, kam es von Tim der die Augen verdrehte. „Aber wenn ich es mir so überlege, vielleicht sollte sie doch im Crewbus schlafen.“ „Und wieso bitte?“, fragte Max und zog die Augenbrauen nach oben. „Weil wenn sie bei dir im Bett liegt wir nicht mehr zum schlafen kommen?“, lachte Per und sah pfiffelnd in die Luft. „Gehören dazu nicht immer noch 2?“, mischte ich mich jetzt in die Diskussion ein und sah Per an. „Das glaubst auch nur du. Du kennst Max noch nicht“, antwortete Per und lachte leise auf. Ich sah von Per zu Max, dem das alles andere als passte. Er wirkte beinahe sogar ein wenig verletzt. Gut, vielleicht hatte ich mir das auch eingebildet, aber so wirklich glücklich sah er nicht gerade aus. „Nein tue ich nicht das stimmt, aber ich kann dir versprechen, nein ich kann es dir sogar garantieren, dass du weiterhin genauso gut schlafen wirst wie zuvor auch“, sagte ich zu Per und sah ihn dabei mit ernstem Blick an. Er konnte unterstellen was er wollte und wem er wollte, aber nicht mir. „Jungs, so kommen wir nicht weiter“, seufzte Benedikt und warf einen Blick auf die Uhr. „Entscheidet euch, sonst entscheide ich.“ „Ich würde sagen sie schläft bei uns im Bus, so wie gerade gesagt und wenn es Probleme damit geben sollte, dann machen wir es so wie Benedikt vorgeschlagen hat“, meinte Stefan und sah in die Runde. „Das ist doch mal ein Wort“, stimmte Julius, der sich bisher zurückgehalten hatte, dem Vorschlag von Stefan zu. „Ja lass es uns einfach probieren“, meinte nun auch Tim, gefolgt von einem „Zur Not stecke ich mir einfach was in die Ohren“ von Per. „Max?“, wandte sich Stefan an Max, der zu dem Ganzen nichts mehr weiter gesagt hatte. „Hm?“, kam es von ihm und man merkte, dass er gerade mit seinen Gedanken woanders gewesen war. „Ist es für dich ok wenn sie bei uns im Bus und mit dir in einem Bett schläft?“, wiederholte Stefan seine Frage und sah Max mit fragendem Blick an. „Wenn ich ein Problem damit hätte, hätte ich es wohl kaum gesagt oder?“ „Dann wäre die Sache jetzt also geklärt“, meinte Benedikt ruhig und warf dann einen Blick auf die Uhr. „Dann alle Mann und jetzt auch Frau ab in den Bus, sonst kommen wir nie mehr aus Berlin weg.“ Ich war Max einen Blick zu, der mir aber geschickt auswich und wortlos in den Bus einstieg. Irgendwas war da gerade gehörig falsch gelaufen, das war eindeutig erkennbar. Nur was von den vielen Sachen war es jetzt gewesen? War es für ihn wirklich kein Problem dass ich neben ihm schlafen sollte oder hatte er doch eines damit. Aber wenn er eines hatte, warum hatte er es nicht einfach gesagt? Benedikt hatte doch schon eine Lösung gefunden gehabt. Oder lag es wirklich an den Kommentaren von Per? Gerade freundlich waren sie ja nicht gewesen, aber Max musste doch eigentlich wissen, dass es Per sicherlich nur im Spaß gemeint hatte. Jedenfalls ging ich davon aus. Aber was es jetzt genau war, würde ich noch herausfinden. Die Fahrt war lang und somit genügend Zeit nachzufragen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)