Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt von Mad_Redhaired_Goblin (Eine Empty Trash FanFiction) ================================================================================ Kapitel 24: Des Rätsels Lösung ------------------------------ „Raucherpause!“, rief Benedikt durch den Bus, als dieser die Autobahn verließ und eine Raststätte ansteuerte. Ein freudiges Aufstöhnen war aus verschiedenen Ecken des Busses zu hören und man merkte, dass einige sehr froh über diese Pause waren. Immerhin gab es ja doch einige Raucher im Bus und der Rest war einfach nur froh, sich mal die Beine vertreten zu können. Die Sitze waren zwar äußerst bequem, aber Bewegung war trotzdem nicht zu verachten. Nach und nach verließen alle den Bus und während die ersten nach ihren Kippen kramten, ging ich auf direktem Wege zu Max und blieb vor ihm stehen. „Mitkommen“, meinte ich nur zu ihm und deutete auf eine Stelle von den anderen entfernt. „Keine Lust“, kam es nur von Max, der in eine andere Richtung sah und mich scheinbar zu ignorieren vorhatte. „Würdest du jetzt bitte mitkommen.“ „Ich sagte doch ich hab keine Lust.“ „Es ist mir egal ob du jetzt Lust dazu hast oder nicht, aber ich würde gerne verdammt nochmal wissen was mit dir los ist!“ „Was soll denn schon los sein?“ „Gerade das will ich ja jetzt gerne von dir wissen Max!“ „Wenn ich mitkomme, hörst du dann auf zu nerven?“, fragte Max und man sah ihm deutlich an, dass er ja mal so gar keine Lust hatte. „Sobald ich meine Antwort hab kannst du tun und lassen was du willst. Es ist mir dann egal“, meinte ich, steckte die Hände in die Hosentasche und ging einfach in die Richtung in die ich eben gezeigt hatte. Entweder er würde mir folgen oder er würde es nicht tun. Wenn er es tat war es ok, wenn er es nicht tat, dann hatte ich wenigstens meine Beine vertreten. Ich hörte dumpfe Schritte hinter mir und über die Schulter sah ich Max, wie er missmutig mir hinterher ging. *Na das kann ja heiter werden*, dachte ich mir und fragte mich wirklich, welche Laus ihm über die Leber gelaufen war. Bis zu der Sache vorher hatte er einwandfreie Laune gehabt und jetzt zog er eine Mine wie 7 Tage Regenwetter. Wie konnte sich eine Stimmung nur so schlagartig ändern? Ich steuerte den Spielplatz an, der sich direkt neben der Raststätte befand und setzte mich dort auf eine der Schaukeln. „Würdest du mir vielleicht mal bitte sagen, was mit dir los ist? Du hattest heute morgen so gute Laune gehabt und jetzt ziehst du eine Mine, das ist nicht mehr feierlich“, meinte ich zu Max, der sich mit dem Rücken an das Gestell lehnte und irgendwo in die Leere sah. „Ja und?“, kam es nur von ihm, bevor er mit den Schultern zuckte. „Ja und? Hast du sonst nichts anderes zu sagen als 'Ja und'?“ „Möglich.“ Ok so kamen wir eindeutig nicht weiter. Ich musste mir also etwas anderes einfallen lassen um Max zum reden zu bringen. Es musste einfach einen Weg geben. So stur konnte er doch auch wieder nicht sein. „Also dann anders gefragt“, fing ich wieder an. „Hast du ein Problem damit, dass ich bei dir im Bett schlafen soll?“ „Sollte ich das?“ Ich verdrehte die Augen und atmete tief durch. „Warum hast du dann von genau diesem Moment an diese beschissene schlechte Laune?“ Max drehte seinen Kopf zu mir und musterte mich langsam von oben nach unten. „Und warum interessiert dich das überhaupt? Kann dir das nicht egal sein?“ „Verdammt nochmal es ist mir aber nicht egal!“ „Und warum nicht?“ „Weil ich das Gefühl hab dass ich der Grund für diese Laune ist und da ist es doch mein gutes Recht zu erfahren ob es auch so ist oder etwa nicht?“ „Macht es dir eigentlich Spaß dir an allem die Schuld zu geben?“ Ok, jetzt reichte es wirklich. Ich ließ mir vieles gefallen, aber das garantiert nicht. Was fiel dem eigentlich ein, mich hier so abblitzen zu lassen? Gut er wollte nicht reden, aber dann brauchte er mich garantiert nicht so herablassend zu behandeln. Ich stieg von der Schaukel und stellte mich direkt vor Max hin. „Weißt du was Max? Lass deine verdammte Laune aus an wem du willst, aber nicht an mir. Gut dann hast du eben schlechte Laune, mir ist das sowas von egal. Ich hatte versucht dich zu fragen, weil ich dachte, wenn du mit jemanden darüber reden kannst, es dir danach besser gehen würde, aber scheinbar geht es dir am Allerwertesten vorbei wenn sich andere Menschen für dich interessieren. Dir reicht es doch, wenn sie dich anhimmeln und dir zu Füße liegen, aber darauf kannst du bei mir lange warten“, fuhr ich ihn an, drehte mich um und ging wütend davon. *Was fällt dem eigentlich ein?*, fragte ich mich in Gedanken und unterdrückte das Gefühl einfach einen Schrei los zu lassen. „Perfekt! Abhauen wenn es schwierig wird. Da haben ja du und diese Jules etwas gemeinsam“, rief mir Max hinterher, was bewirkte dass ich stehen blieb und mich wieder zu ihm umdrehte. „Wie war das gerade eben?“, fragte ich kühl und sah Max an. „Du hast mich doch genau verstanden, also frag nicht so dumm nach.“ „Sag mal hast du heute morgen zu heiß gebadet oder was soll der Mist jetzt?“ Doch es war klar, dass von Max keine Antwort kommen würde. Er verschränkte seine Arme und sah noch sturer aus, als vorher schon. Ich schwankte zwischen ihn einfach stehen lassen und ihm noch weiter auf den Keks gehen. Im Endeffekt konnte es mir doch wirklich egal sein warum er schlechte Laune hatte, aber andererseits wollte ich es wirklich wissen. *Du wirst es bereuen*, warnte ich mich in Gedanken selbst, als ich wieder auf Max zuging und vor ihm stehen blieb. „Was liegt dein verdammtes Problem?“, fragte ich ihn wieder und verschränkte nun ebenfalls meine Arme. „Wo mein Problem liegt? Du willst wirklich wissen wo mein Problem liegt?“ „Gott verdammt ja oder meinst du ich stehe hier zum Spaß und lass mich von dir anpflaumen?“ Leise schnaubte Max auf und schnippte seinen Kippenstummel von sich weg. „Es kotzt mich einfach nur an, dass jeder glaubt mich zu kennen... Glaubt zu wissen was ich mache, was ich nicht mache... Was ich denke oder was ich tun werde... Du kannst dir gar nicht vorstellen wie mir das auf den Geist geht“, kam es nun wesentlich ruhiger von ihm, bevor er sich auf eine der Schaukeln setzte. Ein klein wenig verdattert sah ich ihn an. Mir lag schon eine Frage auf der Zunge, aber ich schluckte sie herunter und setzte mich einfach auf die andere Schaukel. „Da hab ich mal ein paar Kommentare losgelassen und schon glauben alle das sei die Wahrheit. Kann ich nicht auch mal einen Spaß machen oder mal etwas übertreiben ohne dass jeder sofort denkt, das ist Fakt oder Tatsache? Meine Güte dann hatte ich eben schon viele Frauengeschichten ja und? Das heißt doch noch lange nicht, dass ich alles schnappe was nicht bei 3 auf den Bäumen ist oder?“ Mit fragendem Blick sah er mich von der Seite her an und dann wieder nach vorne auf den Parkplatz. „Ich weiß ja dass das vorher von Per ein Spaß gewesen ist und er es nicht ernst gemeint hat. Wir foppen uns ja alle gerne einmal, aber irgendwann ist immer der Punkt erreicht wo man es nicht mehr hören kann“, erzählte er weiter und begann leicht hin und her zu schaukeln. „Seit der RTL-Sache gabs kaum einen Moment wo nicht irgendwer hinter mir hergelaufen ist, kaum einen Moment wo nicht irgendwer etwas von mir wissen wollte. Ich will doch einfach auch nur mal meine Ruhe haben ist das denn so schwer zu verstehen? Ich will einfach nur mal wieder einen Witz machen können ohne dass am nächsten Tag eine fette Schlagzeile in den Zeitungen zu lesen ist. Ja ich wusste was auf mich zukommen würde, aber trotzdem...“ Leise seufzte Max auf und nun war mir auch klar, warum er auf einmal so schlechte Laune hatte. Es tat mir irgendwie weh ihn so zu sehen und ich bereute es, ihm das Messer so auf die Brust gesetzt zu haben. Ich erhob mich von der Schaukel, stellte mich hinter Max und legte ihm von hinten die Arme um den Hals. „Wenn ich könnte, ich würde dir sofort einen Teil des ganzen Stresses abnehmen“, meinte ich leise und legte mein Kinn auf seinen Kopf. „Die Leute die dich auf das reduzieren was du irgendwann mal gesagt hast, die sind es nicht wert dich kennen zu lernen, geschweige denn sind sie es wert dass man sich mit ihnen abgibt.“ Max legte seine Hände auf meine Arme und strich leicht mit den Fingern darüber. „Danke für das Angebot, aber das möchte ich dir besser nicht antun“, meinte er leise und seufzte wieder auf. „Ich hab breite Schultern und kann ziemlich stur sein wie du gerade mitbekommen hast“, meinte ich sanft und drückte ihn ein wenig an mich. „Ich glaube mit solchen Dummschwätzer hätte ich meine helle Freude. Einmal an mich geraten, würden sie wohl in Zukunft einen riesen Bogen um dich machen.“ Leise lachte Max auf und es tat unheimlich gut ihn lachen zu hören. Es hatte einfach in diesem Moment etwas unheimlich beruhigendes an sich. „Zu schön um wahr zu sein“, meinte er und lachte wieder leise. „Aber es ist schön zu hören, dass es noch Menschen gibt, denen die ganzen Geschichten vollkommen egal sind und die sich für mich interessieren und nicht für das, was ich bin.“ „Denk immer daran, dass du die Wahrheit kennst und das ist das einzigste was zählt“, sagte ich wieder sanft, ließ ihn los und kam um die Schaukel herum, so dass ich ihm wieder ins Gesicht sehen konnte. Ich hielt ihm die Hand hin, um ihm aus der Schaukel zu helfen und sah ihn dann von unten herauf an. „Würdest du mir einen klitzekleinen Gefallen tun?“, fragte ich ihn und ein Lächeln lag mir auf den Lippen. „Sofern es in meiner Macht steht gerne“, antwortete er mir, aber man sah ihm an, dass er gespannt war, um was ich ihn jetzt bitten würde. „Würdest du bitte die schlechte Laune wieder zurück in die Schublade stecken und wieder anfangen zu lächeln? Ein Lächeln steht dir nämlich wesentlich besser als dieses griesgrämige“, lachte ich leise und zwinkerte ihm zu. Aber bevor mir Max eine Antwort gab, zog er mich erst einmal in seine Arme und drückte mich an sich. „Ich bin froh dass wir dich mitgenommen haben“, flüsterte er leise und gab mir dann einen Kuss auf die Stirn. Verlegen sah ich auf den Boden und fuhr mit meinem Blick die Nähte an meinen Chucks nach. Vermutlich war ich gerade so rot im Gesicht, dass die anderem am Bus noch sehen mussten. Zumindest fühlte sich mein Gesicht gerade danach an. „Na komm sonst fahren die Anderen noch ohne uns los“, lachte Max, legte seinen Arm um meine Schultern und machte sich auf den Weg zurück zum Bus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)