Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt von Mad_Redhaired_Goblin (Eine Empty Trash FanFiction) ================================================================================ Kapitel 46: Es spitzt sich zu ----------------------------- Es war eine astreine Show gewesen welche die Jungs abgeliefert hatten und das, wo ich gedacht hatte, dass es nicht mehr zu topen war, aber sie schafften es immer wieder mich zu überraschen. Aber ich musste sagen, es war auch ein hammer Publikum gewesen die, egal welche Aktion auch immer anstatt, mitgemacht hatten. Ja es war ein geiler Auftritt gewesen und irgendwie war ich stolz auf das, was sie geschafft hatten, auch wenn ich dafür gar keinen Grund hatte. Aber so war es nun einfach mal. „Du brauchst mir heute nicht beim aufräumen helfen“, riss mich Ingos Stimme aus den Gedanken, der dabei war, die Shirts zusammen zu räumen. „Bist du dir sicher?“, fragte ich nach, denn ich wollte ihn nur ungern mit der ganzen Arbeit einfach im Stich lassen. „Sonst hätte ich es wohl kaum gesagt“, lachte er und deutete mit der Hand an, dass ich mich doch endlich aus dem Staub machen sollte. „Also husch bevor ich es mir noch anders überlege.“ „Geht klar Chef!“, lachte ich und machte mich dann wirklich aus dem Staub. Geschickt mogelte ich mich durch die ganzen Fans hindurch nach draußen und achtete darauf, dass ich nicht doch noch Benedikt in die Arme lief. Er hatte zwar gesagt ich hätte einen freien Abend, aber das hieß noch lange nicht, dass er es sich nicht doch noch anders überlegt haben könnte. Nein heute wollte ich einfach nur noch faul irgendwo sitzen, was trinken und den Abend ruhig ausklingen lassen. Es war so oder so seltsam zu wissen, dass bald wieder alles vorbei sein würde. Übermorgen war schon das letzte Konzert und dann hieß es Abschied nehmen. Ein Gedanke den ich am liebsten weit weg schieben wollte, aber es klappte einfach nicht. Er war wie eine graue Wolke die über einem hing und aus der jederzeit der Regen fallen konnte. Ich wollte gar nicht darüber nachdenken wie wohl die kommenden Tage ablaufen würden. Tage in denen niemand um mich herum war, an denen es niemand gab der einen auf den Arm nahm und niemand, der einen früh morgens aus dem Bett warf. Nach dem was ich alles erlebt hatte, eigentlich paradiesische Zustände und trotzdem konnte ich mich nicht so wirklich darauf freuen. Ich hatte mich wohl einfach daran gewöhnt die ganze Zeit jemand um mich herum zu haben, dass ich es mir gar nicht mehr vorstellen konnte wie es war, alleine in einer Wohnung zu sein. Vermutlich würde ich sogar noch anfangen mit meinen Pflanzen zu sprechen, hauptsache man hatte irgendwie das Gefühl nicht alleine zu sein. „Aus! Stop!“, meinte ich laut zu mir selbst und versuchte mich auf andere Gedanken zu bringen. Ich machte mich doch nur selbst verrückt wegen nichts und wieder nichts. Vor dem Bus blieb ich stehen, tippte die Nummer ein und stieg dann durch die sich öffnende Türe. Es war still im Bus. Eine beinahe bedrückende Stille und zugleich eine beruhigende. Ich ließ mich rücklings auf das Bett fallen und baumelte mit den Beinen über der Bettkante. Die Arme hatte ich unter meinem Kopf verschränkt und mein Blick war auf die Decke gerichtet. Es tat gut einfach mal so da zu liegen und versuchen an nichts zu denken, wobei versuchen es wohl am ehesten traf. So wirklich an nichts, dachte ich nämlich leider nicht. Mir ging so vieles durch den Kopf, dass ich stellenweise das Gefühl hatte, an so vieles gleichzeitig zu denken, dass es unmöglich war, einen einzigen Gedanke zu Ende zu denken. Aber andererseits drehten sich alle meine Gedanken im Moment nur um einen einzigen Punkt. Ich fragte mich noch immer warum Max an diesem Morgen eine so schlechte Laune gehabt hatte und das, wo doch der gestrige Abend alles andere als schlecht gewesen war. Es war ein ganz besonderer Tag gewesen und trotzdem bekam ich das Gefühl nicht los, dass seine Laune etwas damit zu tun hatte. Vielleicht bereute er es doch, auch wenn er es nicht zugeben wollte. Vielleicht hielt er das, was zwischen uns im Hotel passiert war, mittlerweile für einen Fehler den er am liebsten ungeschehen machen würde oder es war ihm peinlich und er war der Meinung, dass es das beste war, gar nicht weiter darüber zu reden. Aber wenn er nicht darüber reden wollte, wenn er es für einen Fehler hielt, dann war das doch trotzdem noch kein Grund, schlechte Laune zu haben. Wenn er den Moment ungeschehen machen wollte, dann war es doch das beste kein Wort mehr darüber zu verlieren und so zu tun, als hätte es ihn niemals gegeben. Aber egal welcher Grund mir auch einfiel, nichts passte zu dem Verhalten, welches Max gerade an den Tag legte, erst recht nicht das Verhalten als sie angekommen waren. Man hat für einen Moment fast denken können, er wäre eifersüchtig gewesen. Aber wieso? Weder hatte er einen Grund eifersüchtig zu sein, noch hatte er das Recht eifersüchtig zu sein. Die Fronten waren doch eigentlich geregelt gewesen, beide hatten wir doch gewusst auf was es hinauslief und was es in Wirklichkeit war. Nein das machte am allerwenigsten einen Sinn. Aber es musste doch einen Grund geben, nur welchen? „Willst du nicht mit feiern?“, kam es von Tim, der in den Bus gekommen war, ohne dass ich es mitbekommen hatte. „Wie? Ähm wo kommst du denn auf einmal her? Ihr seid doch gerade erst fertig geworden?“, meinte ich verwundert und richtete mich im Bett auf. „Gerade erst? Ich glaub dir hat das arbeiten heute nicht so ganz gut getan“, lachte Tim und schüttelte seinen Kopf. „Ähm wie jetzt?“ „Das Konzert ist jetzt seit bald einer Stunde aus“, erklärte Tim und war nun doch ein wenig verwundert. „Sag bloß du hast die Zeit vergessen?“ „Scheint wohl so zu sein“, murmelte ich und fuhr mir mit den Fingern durch die Haare. Ich hatte wirklich nicht mitbekommen dass so viel Zeit bereits vergangen war. Es waren mir gerade einmal wie 5 Minuten vorgekommen. Kurz warf ich einen Blick auf die Uhr und Tim hatte wirklich recht gehabt. Das Konzert war tatsächlich schon seit einer Stunde aus. „Also kommst du jetzt mit?“, fragte Tim nochmals nach und deutete mit der Hand über die Schulter. „Meinst du das lass ich mir entgehen nachdem ihr das letzte Mal so viel Spaß gehabt hattet?“, grinste ich und stand auf. Nein dieses mal wollte ich mitfeiern und mir war es egal ob ich es am nächsten Tag bereuen würde oder nicht. Ich würde es zwar auf alle Fälle tun, ganz besonders wenn mir morgen das Gleiche bevor stand wie heute auch schon, aber man lebte ja bekanntlicherweise nur einmal und das sollte genutzt werden. „Na dann auf, sonst liegen die noch unter dem Tisch bevor wir wieder zurück sind“, lachte Tim und da es ihm nicht schnell genug zu gehen schien, packte er einfach meine Hand und zog mich hinter ihm her. „Wo hast du sie denn gefunden?“, rief uns Per schon entgegen und deutete mit der Hand auf mich. „Die lag im Bus“, lachte Tim und grinste vor sich hin. „In unserem oder....“, kam es von Max der gleich darauf einen großen Schluck aus seiner Bierflasche nahm. „Natürlich in unserem“, meinte Tim schnell und sah fragend zwischen mir und Max hin und her. „Wundert mich“, murmelte Max, schnappte sich seine Bierflasche und verschwand vom Tisch, an dem die Band gestanden hatte. Ich musste in diesem Moment tief Luft holen und mich zusammenreißen, damit ich ihm nicht auf der Stelle folgte und ihn zur Rede stellte. Aber ich konnte mich beherrschen. Wenn der Herr gerne schlechte Laune hatte und es ihm Spaß machte irgendwelche Vermutungen anzustellen, dann sollte er es tun, aber alleine. Ich hatte nicht vor mich auf dieses Niveau herab zu lassen. Per sah aus als wolle er gerade etwas sagen, doch ein Blick von Stefan brachte ihn dann doch schnell zum schweigen. „Ich dachte wir wollten feiern?“, sagte ich in die Runde und lachte auf, wobei es kein echtes Lachen war. Aber man konnte ja zumindest mal versuchen gute Miene zum bösen Spiel zu machen. „Endlich bringts mal jemand auf den Punkt“, lachte Julius und ehe ich mich versah, wurde mir auch schon eine Flasche Bier in die Hand gedrückt. „Auf einen gelungenen Abend würde ich mal behaupten“, meinte Per und hob seine Bierflasche an. „Auf einen gelungenen Abend“, kam es nun auch von uns restlichen. Ja so fing der Abend doch gleich wesentlich besser an. „Jetzt erzähl doch mal, was hast du den ganzen Tag gemacht?“, kam es fragend von Stefan, der reichlich neugierig aussah. „Ich bin von einem Eck ins andere gelaufen, wurde von Benedikt mit Arbeit überhäuft, musste mir Dinge überlegen von denen ich bisher noch nicht einmal etwas gehört habe, hab mit Leuten reden müssen die alle etwas wissen wollten und wusste oftmals nicht mehr wo oben und wo unten ist“, erzählte ich lachend und trank wieder einen großen Schluck. „Ich frag mich ehrlich, wie Benedikt da noch den Überblick behalten kann und wie er den ganzen Stress so locker wegsteckt. Ich war ehrlich gesagt hoffnungslos überfordert.“ „Hat er dich denn alleine gelassen oder warum überfordert?“, fragte nun Per und schien wirklich interessiert zu sein. „Nein alleine hat er mich nicht gelassen“, meinte ich und schüttelte den Kopf. „Er hat mich eigentlich nur die gleiche Arbeit machen lassen, die er auch jeden Tag macht. Nur dass er eben den Vorteil der Erfahrung hat und ich eben genau 0 davon habe.“ „Aber was ich nicht so ganz verstehe ist, warum er dir das alles zeigt?“, kam es von Stefan, der es bereits heute morgen schon nicht so richtig verstanden hatte. „Daran bin ich schuld“, meinte ich grinsend und sah kurz pfiffelnd an die Decke hinauf. „Ich studiere Medienmanagement und möchte demnächst meinen Schwerpunkt auf Musikevents legen und da habe ich mir halt gedacht, dass er mir da sicherlich ein paar Tips geben könnte. Ich konnte ja nicht ahnen, dass er mich da gleich ins kalte Wasser wirft!“ „Er hat dich ernsthaft ins kalte Wasser geworfen? Aber wieso das denn?“, fragte Per nun wieder, weil er sich das in diesem Moment nicht so wirklich vorstellen konnte. „Ich glaube er tut das nur, damit ich kein falsches Bild von dem Job bekomme“, mutmaßte ich jetzt einfach mal, denn das erschien mir als das logischte. „Je schwerer er es mir macht, desto ernster nehme ich wohl die Sache. Macht er es mir zu leicht, dann könnte ich ja auf die Idee kommen zu denken, dass der Job ein Zuckerschlecken ist. Außerdem hab ich so schon einen Pluspunkt für meine Bewerbungen die ich demnächst schreiben muss, weil ich ja ein Praktikumssemester vor mir hab. Mit ein paar mündlichen Tips komme ich da nicht besonders weit.“ „Also ich muss sagen, ich finds toll dass er dir da hilft“, meinte Tim und nickte unterstützend mit dem Kopf. „Ich finds auch klasse“, meinte nun auch Julius, der bisher nur zugehört hatte. „Traut man ihm gar nicht zu.“ „Das stimmt und auch wenn wir dadurch auf dich verzichten müssen, so freut es mich doch, dass dir das alles doch nützlich ist“, kam es von Stefan, der nun seine Flasche erhob. „Auf dass die Tour nicht nur uns weiterhilft, sondern auch Andrea zu einem Praktikum verhilft.“ „Auf uns!“, kam es von Per, gefolgt von den anderen. Es war toll zu hören dass sie sich darüber freuten dass Benedikt mir half und auch, dass es für sie kein Problem war. Zumindest 4 von 5 schienen damit kein Problem zu haben. „Ich husche mal kurz für kleine Mädels“, meinte ich grinsend und deutete mit der Hand über die Schulter in Richtung Toiletten. „Bleibt mir aber ja anständig!?“ „Sind wir doch immer“, kam es lachend zurück und ich konnte nur den Kopf schütteln. Sie waren wirklich ein verdammt liebenswerter Haufen. Ich zwängte mich durch die Leute hindurch, die noch dageblieben waren und es waren nicht gerade wenige. Ich wusste jetzt nicht ob das alles Bekannte und Freunde waren oder ob das alles Fans waren, aber im Endeffekt ging es mich ja auch nicht wirklich etwas an. „Dürfte ich mal“, fragte ich höflich ein Pärchen, welches den Gang versperrte und lächelte freundlich. Doch das Lächeln erstarb mir wortwörtlich auf den Lippen, als ich erkannte, wer da vor mir stand. „Aha... So ist das also“, meinte ich nur und mir war es egal ob meine Stimme jetzt kalt war oder nicht. „Max würde es dir was ausmachen dem Mädel mal kurz die Zunge aus dem Hals zu nehmen, einen Schritt zur Seite zu gehen damit ich vorbei kann oder ist das schon zu viel für dich?“ Mit einem beinahe schon süffisanten Grinsen ging Max einen winzigen Schritt beiseite und bei seinem Blick brauchte es keine weiteren Worte mehr. „Danke und lasst euch nicht weiter stören“, meinte ich nur, zwängte mich an ihnen vorbei und ging durch die Türe. „Was war denn das für eine Zicke?“, hörte ich das Mädel fragen, gefolgt von einem gekünstelten Lachen. „Das? Ach die bildet sich ein mir wichtig zu sein, dabei geht sie mir sonst wo vorbei“, hörte ich Max sagen. „Die brauch dich nicht zu interessieren, mich interessiert sie ja auch nicht.“ Ich stand da und jeder Muskel in meinem Körper hatte sich angespannt. *Was fällt dem eigentlich ein!*, schoss es mir durch den Kopf und am liebsten hätte ich die Türe aufgerissen und es dem Gör brühwarm an den Kopf geworfen. Aber nein, ich würde mich nicht von so einem dahergelaufenem Stück Weib provozieren lassen. Sollte sie doch ihren Spaß haben. Ich wusch mir die Hände, spritzte mir kaltes Wasser ins Gesicht und starrte in den Spiegel. *Die ist mir egal*, hörte ich Maxs Stimme dessen Worte sich in meinen Kopf gebrannt hatte. Ich konnte mir denken warum er es gesagt hatte, aber trotzdem war es etwas, das er sich hätte verkneifen können. Es hätte so viele andere Möglichkeiten gegeben, warum also hatte er ausgerechnet diese gewählt? Wollte er sich an mir rächen? Wollte er mir irgendetwas reinwürgen oder was hatte ihn bitteschön geritten so einen Schwachsinn zu erzählen? Das machte genauso wenig Sinn wie sein dummes Kommentar vorher. Ich öffnete die Türe wieder und es war genau das gleiche Bild wie zuvor auch. Das war doch zum an die Decke gehen. „Darf ich mal?“, meinte ich nur und deute mit der Hand an, dass sie doch gefälligst mal den Weg frei machen sollten. „Jetzt stress mal nicht rum!“, kam es von dem Mädchen und ich zog nur die Augenbrauen nach oben. „Ich stresse nicht, ich will einfach nur vorbei oder ist das zu hoch für dich?“ „Bist ja nur neidisch weil ich ihn habe und nicht du“, meinte das Mädel wieder und meinte einen besonders intelligenten Gesichtsausdruck aufsetzen zu müssen. „Ach bin ich das?“, kam es nur mit einer guten Portion Ironie von mir, bevor ich die beiden einfach versuchte aus dem Weg zu schieben. Ich hatte wahrlich keine Lust mir das Getue noch länger antun zu müssen. „Das wird nie passieren“, kam es von Max der mir kurz einen Blick zuwarf. „Nichtmal wenn sie die Letzte wäre. Ich habe auch meinen Stolz.“ Mitten in meiner Bewegung hielt ich inne. Ich holte tief Luft und drehte mich dann langsam um. Mit einem undeutbaren Lächeln sah ich erst das Mädel an und dann Max. „Den habe ich auch“, sagte ich ruhig und ehe sich Max versah, hatte er auch schon eine solche Ohrfeige von mir bekommen, dass nun alle 5 Finger von mir auf seiner Wange zu sehen waren. Ohne noch ein Wort zu sagen drehte ich mich herum und ging weiter meines Weges. Nein das brauchte ich mir jetzt ja nun wahrlich nicht bieten zu lassen. Wenn er meinte sich vor irgendwelchen dahergelaufenen Groupies profilieren zu müssen, dann bitte, dann sollte er es tun. Aber das war gerade ein Armutszeugnis der allerersten Güte gewesen. Wenn er sie flachlegen wollte, bitte dann sollte er es tun, aber dann sollte er es sich gefälligst verkneifen mir dabei noch eines reinwürgen zu müssen. Ich hatte keine Ahnung was ich ihm getan haben sollte was so etwas auch nur im entferntesten gerechtfertigt hätte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)