Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt von Mad_Redhaired_Goblin (Eine Empty Trash FanFiction) ================================================================================ Kapitel 54: Wetten ------------------ Das Konzert war ohne weitere Zwischenfälle zu Ende gegangen und es folgte das, was bisher nach jedem Konzert gefolgt war. Die Jungs wurden von Fans belagert die alle ein Autogramm oder ein Foto mit ihnen haben wollten, Ingo und ich räumten den Stand zusammen, Benedikt unterhielt sich mit irgendwelchen Leuten und so hatte jeder seinen Job zu tun. Aber man machte ihn ja gerne und es waren ja auch einfach Dinge die getan werden musste. Aber jeder von uns wusste, dass es das vorletzte Mal war, an dem man diesem Job nachging. Jeder wusste dass morgen das letzte Konzert anstehen würde und ich wusste, dass viele von ihnen diesen Tag noch immer versuchten zu verdrängen, auch wenn er schon in greifbare Nähe gerückt war. In eine Nähe die beinahe unangenehm sein konnte. Aber trotzdem versuchte sich keiner davon die Laune verderben zu lassen, so war es doch jedem klar, dass es nicht die letzte Tour in ihrem Leben gewesen war und es bestimmt bald wieder eine vor der Türe stehen würde. Zumindest für die Jungs würde es so sein, denn während sie in der Weltgeschichte herumfuhren würde ich wohl irgendwo in einem Büro sitzen und mein Praktikum machen. Würde Abends daheim auf meinem Sofa sitzen, während sie die Halle rockten oder feierten. Ich würde nicht mehr Morgens mit ihnen beim Frühstück sitzen, geschweige denn würde ich tagtäglich ihre Kommentare zu hören bekommen. Der Kontakt würde sich wohl lediglich auf ein paar Telefonate beschränken, aber das war einfach nicht das Gleiche. Vielleicht würde ich es einrichten können an einem Wochenende vorbei zu schauen, aber was waren schon 2 Tage im Vergleich zu einer ganzen Woche? Es war ein Witz und nicht mehr. Ein Hauch Erinnerung an vergangene Tage, die es so wohl nie wieder geben würde. „Denkst du gerade an Morgen?“, fragte Ingo ruhig und nahm mir den Karton ab den ich in den Händen gehalten hatte. „Sieht man es mir denn so deutlich an?“, fragte ich nach und lehnte mich mit der Schulter gegen den Bus. „Ein wenig schon“, sagte Ingo und verstaute den Karton bei den anderen. „Zumindest deine Augen sprechen eine deutliche Sprache.“ Leise seufzte ich auf und sah auf meine Schuhe hinunter. „Ich habe wirklich an Morgen gedacht und daran, dass dann alles vorbei sein wird“, meinte ich leise und zuckte hilflos mit den Schultern. „Aber wieso soll Morgen alles vorbei sein?“, fragte Ingo nach und schloss die Türe. „Wie kommst du darauf dass es so sein sollte?“ „Ist es denn nicht so? Ich meine morgen ist das letzte Konzert, wir verbringen alle noch einen Abend zusammen und dann? Dann geht doch jeder seines Weges“, meinte ich und sah Ingo an. „Die Jungs werden ihre freien Tage genießen und dann im Studio verschwinden, du wirst deinem Job nachgehen, Benedikt wird seinem Job nachgehen und ich werde meinem Job nachgehen. Da ist doch nichts mehr, da ist es einfach zu Ende.“ „Sicherlich werden wir alle unserem Job nachgehen und weiter? Das bedeutet doch nicht gleich, dass alles vorbei sein muss“, kam es kopfschüttelnd von Ingo. „Du wohnst nicht am anderen Ende der Welt, was also soll dich hindern einfach nach Berlin zu kommen?“ „Das ist nicht dasselbe“, widersprach ich ihm und schüttelte den Kopf. „Ich meine ich hab euch jetzt alle eine Woche jeden Tag um mich herum gehabt, wir haben so vieles zum lachen gehabt, es war immer jemand da mit dem man reden konnte.“ „Es gibt Telefon?“ „Sicher gibt es das, aber ich kann doch nicht den halben Tag am Telefon verbringen!“ „Gut das geht vielleicht schlecht, aber ich glaube du siehst das alles viel zu pessimistisch. Glaub mir es lässt sich immer ein Weg finden, man sieht ihn oftmals nur nicht gleich“, meinte Ingo und stupste mir aufmunternd gegen den Arm. „Versuch es doch mal positiv zu sehen... Keiner der dir nachts wunder was vorschnarcht, keiner der dir irgendwelche Kommentare an den Kopf wirft, niemand der versucht dich zu blamieren, ein eigenes Bett dass du mit niemanden teilen musst, niemand der dich mit Arbeit überhäuft und sollte dir doch jemand auf den Keks gehen, dann kannst du die Türe zumachen und hast deine Ruhe. Hat doch auch seine Vorteile oder?“ „Na gut ein paar sind ja schon dabei“, meinte ich und grinste leicht. „So gefällst du mir schon viel besser als mit einem so nachdenklichen Blick“, lachte Ingo. „Und jemanden anderem bestimmt auch.“ „Willst du damit irgendwas andeuten?“ „Andeuten nicht, ich kann nur gut Blicke deuten“, lachte Ingo und deutete mit dem Daumen auf Max der gerade aus der Halle gekommen war und zu uns gesehen hatte. „Und in dem Blick war gerade sehr viel zu lesen.“ „Ich glaube da hast du dich gerade verlesen“, meinte ich grinsend und schüttelte den Kopf. „Ich glaube eher da versucht uns jemand einen Bären aufzubinden oder besser gesagt versucht etwas geheim zu halten was eh kein Geheimnis mehr ist“, meinte Ingo und zwinkerte mir zu. „Wie jetzt?“, fragte ich nach, denn die Aussage verwunderte mich dann doch ein klein wenig. „Sag bloß du weißt das noch nicht?“, fragte Ingo schmunzelnd und schüttelte dann seinen Kopf. „Es werden doch schon heimlich Wetten abgeschlossen ob jetzt was läuft oder ob nicht. Ich muss sagen die Pro-Wetten stehen verdammt hoch.“ „Ihr wettet?“ „Ja warum denn auch nicht? Mit etwas muss man doch seine Zeit vertreiben.“ „Aber doch nicht mit so was?“, meinte ich ungläubig und musste dennoch lachen. Auf was für Ideen manche Leute doch kamen wenn es ihnen langweilig war. „Und für was hast du gewettet?“ „Verrate ich nicht“, lachte Ingo und schüttelte seinen Kopf. „Schade und ich wollte dir gerade verraten ob du richtig liegst oder nicht“, meinte ich schmunzelnd und zuckte dann mit den Schultern. „Aber wer nicht will, der hat schon.“ „Du kannst es mir ja aber trotzdem verraten“, meinte Ingo und sah mich fragend an. „Nein der Zug ist schon abgefahren“, lachte ich und legte meinen Finger auf die Lippen, als Zeichen, dass ich kein Wort verraten würde. „Und da wundert ihr Frauen euch immer, warum wir Männer euch für gemein halten“, lachte Ingo, gab sich aber mit meiner Entscheidung zufrieden. „Moment!“, rief ich aus und schüttelte heftig den Kopf. „Das liegt nur daran, dass ihr Männer das große Talent habt immer die falschen Fragen im falschen Moment zu stellen.“ „Nein das liegt daran, dass ihr nie das sagt was ihr eigentlich sagen wollt. Ihr macht immer aus allem ein Ratespielchen und egal was wir Männer auch sagen, es ist niemals das was ihr hören wollt“, entgegnete Ingo grinsend und steckte seine Hände in die Hosentaschen. „Ja jetzt sind's wir Frauen wieder, was ja mal wieder typisch Mann wäre. Immer die Schuld auf andere schieben“, lachte ich und zeigte Ingo den Vogel. „Ist ja auch das einfachste oder etwa nicht?“, meinte Ingo und pfiffelte leise vor sich hin. „Die Spezie Mann... Das größte Mysterium der Menschheit“, meinte ich nur noch grinsend und verschwand, bevor Ingo mal wieder das letzte Wort haben konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)