Sonnenuntergang von BettynA-Lin ("Ihr entkommt mir nicht!!") ================================================================================ Kapitel 1: Bei der Kräuterhexe ------------------------------ „Da ist es.“ Die Beiden stehen hinter Büschen versteckt und blichen auf das unscheinbare Blockhaus mitten zwischen dunklen Tannen. Mittlerweile ist es tiefe Nacht geworden und die beiden fühlen sich völlig taub aber hungrig – immerhin ist das Abendessen ausgefallen. In dem Häuschen brennt noch Licht und die Kinder beschließen anzuklopfen. Ory klammert sich wider an Rays – unverletzten – Arm als die Zwei hinter der Deckung hervor treten. „Beruhig dich, Ory. Sie wird uns schon nichts tun!“ Während er dies spricht kommen ihm selbst Zweifel. Auch das Zittern seiner Schwester stimmt ihn nicht gerade zuversichtlich. „Hoot“ „Wwuaa!“ „Das war doch nur eine Eule. Keine Angst!“ „Knarr“ „Wwuaa!“ „Das ist jetzt allerdings ungewöhnlich!“ gibt Ray zu. Sie bleiben stehen. Das Knarren stammt von der Tür, an welche die Sprösslinge anklopfen wollten. Sie hatte sich einen Spalt geöffnet. „Kommt doch herein.“ Ertönt die sing-sang Stimme einer Frau. Die Tür öffnet sich weiter, wie durch einen Zauber. „Sollen wir?“ fragt der Junge seine Schwester, welche erst ihren Kopf wild schüttelt dann aber, auch einem Blich auf die Einrichtung und den Knurren ihres Magens, doch zustimmend nickt. Der Raum in dem di Kinder einsehen können ist geräumig, hat einen brennenden Kamin und eine gemütliche Essecke. Ansonsten ist alles sehr einfach gehalten, wie bei ihnen selbst. „Setzt euch, ich hab´ Tee gekocht!“ „Ob sie uns vergiften will?“ ragt Ory leise ihren Bruder als sie sich hinsetzten. Er verneint. „Was führt euch hier her?“ Die etwa 30-Jährige Frau in einem schlichten blauen Kleid und mit Schürze blickt die eingeschüchterten Kinder aufgeschlossen an, als sie ihnen die Tassen reicht. „Oh mein Gott! Was ist mit euren Amen passier. Das muss sofort behandelst werden!“ Ihre Mine ist ernst geworden. Sie eilt in die Küche und holt einige Utensilien. Als die wieder erscheint hat sich Ory bereits erneut an ihren großen Bruder geklammert. Es kostet der Gastgeberin einige Mühen, das Mädchen zu verarzten. Sie ist sehr scheu Die wunden der Kinder sind fast identisch. Orys rechter und Rays linker Oberarm ist aufgebrannt. Beim Reinigen der Wunden stellt die Heilerin fest, dass es sich nicht um gewöhnliche Brandwunden handeln kann. An der Außenseite bildet sich ein befremdlich wirkendes Zeichen ab. Sie lässt sich nichts anmerken sondern holt eine eigens zubereitete Salbe aus einem Schrank in der Küche. „Das kann jetzt etwas brennen.“ „Arg“ Ungewöhnlicherweise scheint die Tinktur keinerlei Wirkung zu zeigen. Das ursprünglich cremig-dickflüssige Gemisch schmilzt und läuft wie Wasser an der zarten haut des Jungen herunter. Das ist kein gutes Zeichen. Als nächstes nimmt sie ein Pendel von einer unweiten Kommode und hält es neben die Wunde. „Was soll das?“ fragt Ory unsicher. „Ich will nur etwas überprüfen!“ Die vermeintliche Ärztin gib sich guter Dinge, ein beruhigendes Lächeln ziert ihr Gesicht. Hab ich´s mir doch gedacht. Diese armen Kinder. Sie sind verflucht… Und ich kann nichts tun. Was soll ich ihnen bloß sagen?! … Wie lange sie wohl noch zu leben haben. Töten wir es sie auf jeden Falle. .. Wer immer ihnen das angetan hat wird sie bestimmt in ruhe lassen, in der Gewissheit, dass sie eh blad sterben werden. „Ähm… die Wunden an euren Armen .. ich möchte gar nicht wissen, wie ihr euch die zugezogen habt. … Sie sind sehr ernst.“ Die Geschwister rücken noch ein Stück näher zusammen. Ory laufen abermals die Tränen übers Gesicht. „Jetzt ist es doch eh egal, so ohne Eltern.“ Die Kräuterfrau ist betrübt, sie stimmt ihm aber nicht zu. „Hört zu, ihr seid verflucht…“ – hhaä - „ was immer euch die Haut verbrannt hat, hat etwas ausgelöst, was man mit keiner mir bekannten Medizin stoppen kann. Es tut mir leid. – Ich denke aber, dass ihr noch einige Jahre problemlos leben könntet, vielleicht sogar bis zu 10 Jahre. Es kann auch gut sein, das euer Körper sich in irgendeiner weise verändert. … Ich biete euch an, ein paar Tage hier zu bleiben und euch auszuruhen.“ Die Frau verlässt den Raum. Als sie zurück kommt hat die zwei dicke Decken dabei und stellt einen Teller mit belegten Broten auf den Tisch. Danach zieht sie sich in ihr Schlafzimmer zurück. Die Geschwister sind zwar unsäglich erschöpft und müde, können aber nicht schlafen und wollen es vielleicht auch nicht, aus Angst … Am nächsten Morgen als die Gastgeberin in den Raum eintritt liegen die Decken wieder so, wie sie selbst sie zusammengelegt hat die Broten aber sind weg sowie die Kinder. „Hach. Ich hoffe es geht ihnen gut.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)