Shinay - Erbin von Rosenfels von Jua-Chan (eine kleine Wandergeschichte) ================================================================================ Kapitel 5: ----------- nur für mein an-chan dass auf die fortsetzung wartet. danke fürs lesen. jua ___________________________________________________________________________________ Erst jetzt blickte sie sich um. Dieser Raum war soweit sie sehen konnte der größte des ganzen Schlosses. Er nahm die komplette Etage ein und war damit auch eindeutig größer als der Schwarze Saal. Das war unverkennbar die Unsichtbare Bibliothek. Aber warum unsichtbar? Sie konnte die Bücher doch sehen. An den vier Hallenwänden standen Bücherregale, die bis oben hin gefüllt waren mit allen Arten von Büchern und in der Mitte des Raumes standen ein paar bequeme Stühle und drei Tische. Es war doch alles da. Dann erblickte sie die schwarze Tür. Wenn sie sich richtig erinnerte musste dort das Zimmer liegen ,das sie vom Goldenen Turm aus gesehen hatte. Sie schritt geradeaus darauf zu, doch nur wenige Schritte später prallte sie zurück. Sie rieb sich die schmerzhafte Nase und tastete dann mit der Hand vorwärts. Nach wenigen Zentimetern spürte sie ein Hindernis. Es fühlte sich an wie ein Regal mit unterschiedlichen Buchern darin, aber sie konnte immer noch nichts sehen. /Wer kommt den auf so ne doofe Idee? Unsichtbare Bücher, so ein Quatsch/ Sie ging notgedrungen an den Außenwänden entlang um nicht wieder Bekanntschaft mit einem für sie nicht existenten Regal zu machen. So erreichte sie die gesuchte Tür ohne Probleme. Die Tür bestand aus schwarzem Holz und hatte einen silbernen Knauf. Sie zog daran und die Tür ging geräuschlos auf. Sie trat ein und blickte nach oben. Vielleicht konnte sie Jua erkennen, aber von dieser Seite war das Glas ein riesiger Spiegel. Sie schaute sich um und erkannte ein normales Schlaf- und Arbeitszimmer, mit einem Unterschied. Zusatzlich zu einem Bett an der Wand, stand in der Mitte des Zimmer ein schlanker schwarzer Sarg. Im Kreis darum herum standen sechs hohe schwarze Kerzen auf silbernen Ständern. Sie trat näher und bemerkte noch eine weitere Ungewöhnlichkeit. Der Sarg war mit dicken goldenen Ketten fest verschlossen. Vier Schlösser waren daran befestigt. /Warum ist das Ding bloß so gut gesichert?/ dachte sie sich, nachdem sie die Ketten geprüft hatte. Dann hörte sie etwas. Ein leises Geräusch drang aus dem Inneren des Sarges. Sie konnte nicht sagen ob es die Geräusche irgendeines kleinen Tieres oder von etwas anderem waren, aber sie wollte jetzt wissen was da drin war. Plötzlich fielen ihr die Schlüssel ein. Vier Schlüssel – so gut bewacht wie nichts anderes – und ein Sarg mit vier Schlössern daran. Das konnte einfach kein Zufall sein. Sie zog ihren Rucksack von den Schulter und holte die vier Schlüssel hervor. Wahrscheinlich passte jeder nur in sein dazugehöriges Schloss und wie sie dieses Gemäuer inzwischen kannte, würde etwas schreckliches geschehen, wenn sie einen der Schlüssel in ein falsches Schloss steckte. Aber wie fand man jetzt raus, welcher Metallschlüssel wohin kam? Das Problem löste sich, als sie eines der Schlösser genau betrachtete. Knapp unter dem Schlüsselloch war ein kleines Zeichen eingeritzt, dass sich so ähnlich auch auf den anderen fand. Das ganze hatte bloß einen Knackpunk: sie konnte die Schrift nicht lesen. Und was jetzt? Sie probierte es mit allen Sprachen die sie kannte, aber keine sah den Zeichen auch nur ähnlich. Nicht einmal ihre spärlichen Japanischkenntnisse konnte ihr dabei helfen...obwohl. Sie hatte beim Überlegen ein Schloss in der Hand gedreht und hielt es nun auf dem Kopf. Plötzlich ergaben die Zeichen einen Sinn. Es waren altertümliche hebräische Buchstaben. Ein Lamed, ein Aleph, ein Waw und ein He. Sie musste nicht lange nachdenken um zumindest zwei eindeutig zuzuordnen. Der Luft-Wind- gehörte natürlich zu Lamed und der Wasser- Schlüssel zum Waw. Aber wieso ein He? Es blieben Feuer und Erde. /Natürlich./ Innerlich schlug sie sich vor die Stirn. Das Aleph musste zur Erde, da diese mit einem Vokal anfing. Dann blieb das He nur noch für Feuer. Vorsichtig steckte sie einen Schlüssel nach dem anderen an seinen Platz. Vier leise Klick zeugten davon, dass sie Erfolg gehabt hatte. Die Ketten fielen ab und Van konnte den Sargdeckel zu Seite schieben. Sie blickte hinein und stieß einen spitzen Schrei aus: „Shara!“ Das Mädchen lag totenbleich im Sarg und sah so anders aus, dass Van sich im ersten Moment gar nicht sicher war ob sie überhaupt recht hatte, aber es war unverkennbar. Sie trug das verfluchte Kleid. Van starrte die liegende an. Was war mit ihr passiert? Ihr langes Haar war aschblond und sie war viel...viel dünner. Sie hatte plötzlich diese würdevolle Ausstrahlung, diesen Hauch von Geheimnis. Und dann erkannte Van sie. Das war Shara UND das Mädchen von den Bildern. Van besah sich die andere immer noch als diese plötzlich die Augen aufschlug. Van konnte es nicht fassen. Shara. Shara LEBTE! Sie funkelte ihre Freundin wie so oft an und lächelte dabei. „Van!“ „Sa-cha?“ „Van?“ „Ja?“ „WARUM HAST DU DEN SCHLÜSSEL GENOMMEN?” „Was? “ sie hatte mit allem gerechnet nur damit nicht. „Du hast dir den Schlüssel genommen und...“ Shara brach ihren Satz ab und wurde ganz still. Dann sah es aus, als wurde sie horchen bevor sie aufstand und wie in Trance das Zimmer verließ. In der Tat hörte Shara tief in sich drin eine Stimme, die ihr leise zuflüsterte, dass noch etwas zu erledigen wäre. Shara lief vor Van und bewegte sich mit schlafwandlerischer Sicherheit durch das Schloss. Sie beachtete die Rußspuren im Treppenhaus nicht und auch nicht die zerfetzte Tür ein Stockwerk tiefer. Unbeirrbar lief sie voran und führte Van schließlich in den Geheimgang hinter den Spiegel und hinab zum See. In Van spannte sich alles an, als sie an das Seemonster dachte, doch als Van ihr zur Umkehr riet, hörte ihr die nun Blonde gar nicht zu. Einen Moment zögerte die Braunhaarige, ob sie der anderen folgen sollte, aber dann lief Van hinter ihr her, um sie nötigenfalls mit Gewalt aus der Gefahrenzone zu zerren. Doch als sie die andere einholte, war diese schon um den See herum und hatte die Tür erreicht. „Vorsicht mit...“ Die andere hatte die Fackeln aber längst passiert und befand sich auf dem Weg zum Einzelraum. Sie trat durch das Loch und blieb dann vor dem Portrait stehen. Sie sah es fasziniert an und wusste gleichzeitig nicht was sie hier überhaupt tat. „Sa-cha? Was machen wir hier?“ „Ich weiß nicht.“ antwortete das Mädchen wahrheitsgemäß. „Aber ich.“ Shara und Van wirbelten herum. Die Blonde fing erst mal innerlich an zu sabbern, während Van der Ausdruck in den Augen ihres Gegenüber irgendwie gar nicht gefallen wollte, auch wenn sie zugeben musste das er echt zum anbeißen aussah. Er war groß, gut gebaut und, auch wenn man das normalerweise nicht zu einem Mann sagte, hübsch. Er hatte eine edle Ausstrahlung und trug altertümliche Kleidung, die ihm verdammt gut stand. Seine weißen Haare überdeckten nicht ganz die spitzen Ohren. Er sah sie mit neutralem Blick an und doch war dort eine Art Trauer aber auch Hunger. Er hatte dunkelblaue Augen in denen sich aber kein Licht spiegelte. Es war als würde man in tiefe Abgründe fallen. „Wer bist du?“ fragte Shara, obwohl ihr Innerstes ihr zuraunte, dass sie ihn kennen musste. „Entschuldigt. Es war unhöflich mich nicht vorzustellen. Ich bin Rayden. Rayden Rosenfels. Ich bin der Verwalter dieses Schlosses.“ stellte er sich vor und deutete eine leichte Verbeugung an. „Wir haben lange auf dich gewartet.“ „Auf mich?“ Sharas Stimme klang ungläubig. „Nur auf dich.“ „Wieso?“ Doch bevor der andere antworten konnte, stürmte ein lila-schwarzer Blitz an ihm vorbei und klammerte sich an Shara fest. „Shinay! Schwester! Du bist wieder da! Bruder, warum hast du mir nichts gesagt.“ schluchzte der Blitz, der sich als kleiner Junge entpuppte. Er hatte die gleiche Kleidung wie Rayden an uns sah aus wie ein viel jüngeres Abbild. Shara realisierte, dass Rayden ihr Bruder war. So ein Mist. „Du überforderst sie, Rimeo. Ich habe ihr doch noch gar nichts erzählt.“ versuchte er den Kleinen zu beruhigen, aber der sah gar nicht ein, warum er loslassen sollte. „Das ist mir egal. Wir ALLE haben gewartet.“ meinte er und deutete auf die Wandöffnung, hinter der bestimmt hundert Personen standen. Sie hatten sogar drei Stühle dabei. „Tretet ein.“ meinte er und die anderen nickten unterwürfig und sammelten sich in dem Raum. Rayden setzte sich auf einen der Stühle und bot Shara und Rimeo die anderen beiden an. Rimeo setzte sich aber einfach auf Sharas Schoß und diese lies es zu. „Van setzt dich doch.“ sagte Shara und deutete auf den Stuhl. Die Braunhaarige traute sich erst nicht sich zu setzen, doch Rayden schien nichts dazu sagen zu wollen – weder dagegen noch dafür – und so lies sie sich schließlich fallen. Jetzt erst äußerte er sich. „Was tut sie hier?“ fragte er Shara und tat so, als wäre Van gar nicht da. „Wieso fragst du?“ „Sie hat hier nicht verloren und was du erfahren musst geht sie nichts an.“ „Sie ist meine Freundin und sie erfährt sowieso früher oder später was los ist.“ „Du hast es also endlich geschafft und dir einen Menschen angelacht? Ich glaub es nicht.“ „Was heißt hier angelacht. Wir sind bloß gute Freunde. Und was heißt Mensch? Ich bin auch einer.“ „Bist du nicht.“ sagte er. „Aber natürlich bin ich das.“ „Nein, bist du nicht.“ warf nun Van ein. Shara sah sie merkwürdig an und begriff nicht was sie meinte. Van holte ihren Spiegel heraus und hielt in Shara hin. Shara sah hinein. Nichts. Dann blickte sie das erste Mal an sich hinab und bemerkte sofort, dass sie nicht mehr so war wie heute morgen. „Aber was?“ „Du gehörst zu uns Shinay.“ „Zu euch?“ Sie begriff immer noch nicht. „Du bist ein jemand vom Nachtvolk, ein Vampyr wie die Menschen es nennen.“ Sie starrte ihn an und sah ungläubig aus. Das konnte doch nicht sein. „Ich will dir deine Geschichte erzählen, aber es ist keine schöne Geschichte.“ Shara nickte nur wortlos und er begann zu erzählen... _________________________________________________________________________________ so bevor ich zum schluß komme musst du noch ein bischen warten an-chan^^ bis dann jua p.s. ich hoffe du hast das lesen überlebt:-) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)