The lovely Boy- Broken Piece of Life von Cheezu ================================================================================ Kapitel 4: Lovely Boy...? ------------------------- Kapitel Vier: Lovely Boy » Irgendwann gewöhnt man sich zu sehr daran, doch nur verletzt zu werden….« Am Selben Tag… Schon früh am Morgen war Finn aufgebrochen, um Dany einen Abschiedsbesuch abzustatten. Sofort bat dieser ihn auch herein. „Ich hab mir solche Sorgen gemacht!! Wieso hast du dich so lange nicht gemeldet?“ „Ahh.. Tut mir Leid!!! Ich hatte viel zu tun, mit der Schule und zu Hause, weißt du..“ „Achso …verstehe.. ja ! Doch er verstand gar nichts. Dany wusste rein gar nichts. Finn wollte ihn heute das letzte Mal testen. >Hihi. Wenn du wüsstest, wie spannend das heute für dich wird. Du entscheidest selbst über dein Leben oder Tod!!!< Denn Finn hatte sich seinen Plan lange zurecht gelegt. Heute war der Tag der Abrechnung. Für Dany und Keijo. Kaum hatte Finn sich versehen, lag er auch schon neben seinem vermeidlichen Liebhaber im Bett. Dany hatte einen Arm um ihn geschlungen und spielte mit seinem Zeigefinger an Finns Nippel. Finn lachte. Vielleicht würde Dany heute ein Stück weit gewinnen. Über ein halbes Jahr hatte er ihn nun hingehalten und heute würde Finns Neugier siegen. Denn heute wollte er sich wirklich mit ihm vereinigen, wie Dany es immer ausdrückte. Zwei Liebende verbanden sich so, und auch wenn Finn nicht wusste, ob er Dany noch liebte, wollte er sich dieser Sünde hingeben, die alleine auf den Fotos so erregend und verdorben aussah, dass Finn das Blut in den Kopf schoss. Er würde mit Freuden Dany ein Stück weit hingeben, wenn er so viel zurückbekommen würde. Doch zuerst wollte er ihn ein letztes Mal testen. Vielleicht würde eine passende Antwort Finns gesamte Pläne durcheinander werfen und ihn wieder chaotisch und verletzlich werden lassen. Aber dann wüsste er, dass Dany ihn wirklich verstand und mit allen Fehlern liebte, genauso, wie er es ihm immer wieder bestätigte. Vielleicht kann ich ihm dann auch verzeihen, dass er mich verarscht hat und die Liebe zu mir in den Minuten vergaß, als er sich mit den anderen verband..< „Dany.. ich muss zuerst über was mit dir reden… Es bedrückt mich wirklich sehr….“ Genervt stöhnte Dany auf. Finn hatte ihn schon erregt, ohne etwas getan zu haben. Finn empfand das wie eine schallende Ohrfeige. Denn dieses mal meinte er es ernst. „Ich wollte es dir schon einmal beichten, aber du hast mir nicht zugehört. Du wolltest mir nicht glauben, aber ich bin wirklich ein böser Junge. Mein Vater sagt immer, mein Bruder sei verdorben und böse, aber er irrt sich. In Wirklichkeit bin ich der schlechte Mensch. Was ich dir damals sagen wollte war, dass ich….“ Finn sah auf seine Hände hinab. Sie waren noch zart und klein, niemals hatte er etwas Anstrengendes damit verbringen müssen. Dany hörte ihm halbherzig zu, obwohl er hätte bemerken müssen, dass sich Finn anders benahm, als die ganz Zeit, er war nicht mehr so selbst beherrscht und selbstsicher. Es war als spräche er aus den Tiefen seiner sündhaften Seele. „Ich habe einen Menschen getötet!!“ Zuerst herrschte eine Stille …. Doch plötzlich lachte Dany auf. „Hahaha Hör auf mich zu veralbern, so etwas ist nicht lustig, Finn!! Du solltest froh sein dass ich zu erregt bin, um dir eine Tracht Prügel zu geben!!!“ Zum zweiten male fühlte Finn sich verraten und war verletzt. Bisher hatte einen so stechenden Schmerz nur seine Mutter in ihm hervorgerufen. Dany damals auch. Doch heute nicht mehr. Finn war wütend und empfand nur noch Verachtung gegenüber Dany. Nun sollte er wenigstens einmal zu etwas nütze gewesen sein und Finn in das Liebesleben einführen. Denn damit prahlen konnte er nicht, so dass Finns Verwandte es mitbekommen könnten. Und sicher hatte er auch viel Erfahrung gesammelt und würde Finn einen lehrreichen Start bieten können. Still und unbemerkt liebten sich Finn und Dany, verbanden sich wie die Liebenden, die sie schon lange nicht mehr waren. Nachdem alles vorbei war, war Dany eingeschlafen und Finn nutzte die Situation. Sein gesamter Körper schmerzte und schien unter Spannung zu stehen, doch diese Momente waren es gewiss wert. Er eilte in Danys Keller, zu seinem kleinen Geheimnis und nahm sich abermals eine Hand voll Fotos mit. Sie waren alle neu. Am selben Tage. Mittags. Sicher schon zum zwanzigsten Mal klingelte das Telefon im Hause Joulpukki. Entnervt nahm Keijo letztlich ab. „Ja…“ „Ah~ Hallo. Hier ist Nakööri! Ist Finn da…??“ „WER?“ Finn kam gerade um die Ecke. „Ist Dany dran??“, strahlte er und nahm den Hörer. „ AH, hallo! Na?“ „Du warst vorhin plötzlich weg… ich hab gerade an dich gedacht,.. und was heute Morgen alles passiert ist.. und ich dachte du kommst vielleicht noch mal vorbei…. Dann könnten wir uns ein letztes Mal Verbinden, bevor du weg musst…“ Finn senkte den Blick. Noch eine Ohrfeige. Verkrampft biss er sich auf die Unterlippe und zwang sich zu Lächeln. „SO ein Zufall.. Daran dachte ich auch schon!!! Ich würd mich wirklich wahnsinnig freuen.. Immerhin war das so schön!!!“ „Heißt das du kommst heute noch mal….?“ Nicht nur Dany hatte sich als nützliche Erfahrung erwiesen, denn auch Finn stellte sich im Bett gut dran, dafür, dass er noch unschuldig war. Dany hatte das sicher gefallen und nun leckte er sich sein gieriges Maul nach mehr. „Natürlich!“, lächelte Finn zuckersüß. Niemand hätte bei diesem unschuldigen Engelsgesicht etwas Böses erwarten können, doch Finn hatte sich schon alles zurecht gelegt. Denn heute war der Tag seiner Rache endlich gekommen. Der erste Akt war vollzogen… Und Dany würde Finn ab jetzt nur noch im Wege stehen oder seine Gefühle durcheinander bringen. Und so etwas konnte Finn nicht gebrauchen, denn Seto brauchte ihn nun mehr denn je. Dany, dieser Idiot, hatte sich aber auch wirklich Zeit mit seinem Anruf gelassen. Finn hatte schon Angst, es würde nicht mehr so hinhauen, dass Keijo an den Apparat ging. Aber alles lief voll nach Plan. Im Moment waren Winterferien und Seto und Finn sollten morgen für ein paar Tage zu ihrer Tante nach Frankreich fliegen, um schon mal ein paar Sachen mitzunehmen und sich ein bisschen die Städte anzusehen. Wenn sie im Sommer zum Schulwechsel kommen würden hätten sie sicher keine Zeit dazu, so hieß es. Nach einer Zeit legte Finn auf. „Wer war das nun??“, murrte Keijo. Finn grinste noch mehr. Perfekt, Keijo war schlechter Laune und er hatte auch dafür gesorgt, dass er die Tabletten für seine Krankheit nicht genommen hatte. „Na Dany.“ „Und wer ist das…?“ „Ein Freund von mir!“ „DU verbringst aber ganz schön viel Zeit mit ihm!!! Und übernachtest dort auch so oft!!!“ „Ja… Ich hab ihn ja auch wirklich sehr sehr gerne!!!!“ „Aha! SO gerne?? Der klang ziemlich alt… wenn du mich fragst!!!“ „Dany ist ja auch schon 28!!“, sagte Finn zuckersüß. „WAS!!! DU bist 16!!! Was will so ein alter Sack von dir???“ „Sei doch nicht so gemein!!! Er war immer ganz lieb zu mir!!“ Finn setzte eine Schnute auf, wobei ihm selbst fast schlecht wurde, so ein kindisches Theater abzuziehen, doch Keijo ging in die Falle. „Wie meinst du das LIEB?? Hat er etwa….“ „Mh..?“ „Verdorbene Dinge getan???“ Finn gab sich alle Mühe authentisch zu schauspielern, er tat, als hätte ihn das peinlichst berührt. „Nein…. Nein!!! Er hat nur,.. nur… mhh… so … Foto..s… von mir gemacht…“ „Fotos!! Was für welche!???“, brüllte Keijo ihn an und Finn tat, als sei er geschockt darüber. „Wa…Warte hier Papa.. Ich hol dir welche!! Ich zeig sie dir!!“ Und dann rannte Finn nach oben. Voller Euphorie begann sein Herz zu rasen. Diese Bilder würden Keijo ganz den Rest geben und dann würde Dany seine gerechte Strafe bekommen…. Die gerechte Strafe dafür, dass er ihn nur belogen hatte und benutzen wollte, wie all die anderen Plagen auch. Aber Finn war nicht so ein dummes Baby. Und er war auch nicht von Dany abhängig oder so liebestoll, dass er nicht sehen konnte, was dieser ach so liebevolle Liebhaber nebenbei noch tat. Vielleicht waren die anderen Jungs auch zu blöd dazu oder redeten sich ein, dass da nichts war, obwohl sie es wussten. Solche Spiele konnte er ja gerne mit anderen treiben, aber Finn ließ sich das nicht gefallen. Dany hatte ihn so lange umschmeichelt, bis Finn sich tatsächlich in ihn verliebt hatte, aber ihm wurde die Sache suspekt, als Dany ihn ständig nur in die Kiste bekommen wollte. Heute war es passiert. Aber Finn empfand dabei keine Freude, keine Liebe für ihn, sondern nur Lust. Ein heißes Verlangen nach mehr, dem Dany wie ein Sklave brav nachging. Finn interessierte es nicht, dass sich gerade Dany mit ihm verbunden hatte und es hätte ihn mit jemand anderen, der sich genauso gut dran stellte, sicher nicht weniger befriedigt oder erfüllt. Hieß das wirklich, dass Finn nichts mehr für seine erste Liebe empfand? Natürlich musste es das heißen. Zumal Dany seine Anteilnahme und Interesse nur gemimt hatte, denn immer wenn es um etwas Ernsteres ging oder eine Sache, in die Dany mit hineingeraten könnte, wimmelte er ihn ab und versuchte ihn aufs Neue zu verführen. Außerdem spielte er Finn die große Liebe vor, die er gar nicht war, denn neben Finn hatte er noch andere Jungs. Noch viele. Denn in der Schublade lagen so viele hundert Bilder, Fotos, Unterwäsche, Spielzeug… Finn sträubten sich die Nackenhaare, dass er so dumm gewesen war, auf einen so durchtriebenen Mann hereingefallen gefallen zu sein. Hastig zog er aus seiner Schreibtischschublade die Fotos, die er vor einiger Zeit bei Dany entdeckt und heute wieder mitgehen gelassen hatte. Natürlich gerade so wenig, dass sie Keijo überzeugen würden, aber Dany das Fehlen nicht bemerken würde. Finn rannte die Treppe wieder runter. „Papa, ich hab nur welche gefunden, die Dany von den anderen gemacht hat. Ich weiß nicht, wo die von mir sind!!!“ Er drückte seinem Vater die 4, 5 Fotos die er hatte in die Hand und betrachtete genüsslich seine Reaktion. Seine Augen schienen sich aus dem Kopf drücken zu wollen, sein Gesicht verzerrte sich immer mehr, bis er am Ende aussah, wie ein hässlicher Dämon. Er holte vor Wut und Verabscheuung so hart Luft, dass sein Hemd zu eng dazu erschien. Auf den Fotos waren andere kleine Jungs. Manche sogar noch jünger als Finn selbst. Manche nur nackt, andere in erotischen Posen, andere fassten sich selbst an und sahen unschuldig oder mit Tränen in den Augen in die Kamera. Lauter süße kleine Jungs, die weiß Gott was anderes tun sollten, als für einen perversen, kranken wie Dany zu posieren, der ihre Unschuld und Unwissen nur für seine Triebe ausnutzte. „So was hat der auch mit dir gemacht???!!!“ Finn sah ihn bestürzt an. „Aber Papa, was hast du?? Dany hat gesagt, dass Fotos machen gar nichts Schlimmes ist!! Immerhin macht jeder immer ganz viele davon!! Er hat gesagt ich soll mich entscheiden: Entweder wir machen solche Fotos oder wir machen…. An….fa.ss..e…n“ Keijo spritzte vom Stuhl auf, der durch die Wucht umflog. „Wo wohnt dieser Dany???!!!“, bellte er Finn an. „Du… Du wirst ihm doch nichts tun, oder Papa!?“ „Nein!!! Ich will nur „REDEN“!!!“, fauchte der Ältere. Finn war versichert. Innerlich lachte er, er hatte triumphiert. Er führte das Schauspiel zu Ende und nannte seinem Vater die Adresse, der kurz darauf verschwand. Finn sah zum Himmel und lächelte... „Bestrafe die Bösen.“ Seto trat deprimiert aus dem Bad. „Hey. Weißt du was? Ich lad dich zu einem Eis ein, was meinst du??“ Doch Kimi bedrückte das noch mehr. „Ich will keinem diese Fratze zumuten…“ „Red keinen Unsinn!!! Einen tollen Menschen könnte keine Narbe der Welt entstellen! Und alle die sich nur für diese Wunde interessieren, sind es gar nicht wert beachtet zu werden!!! Und weil du so ein toller Mensch bist, lade ich dich sogar zu einer riesigen Eisbombe ein!!“ Seto dachte einen Moment nach, doch als er Finns Gesicht sah, musste er lächeln. Jedes mal bekam Finn das wieder hin. „Wir müssen noch mal hier in die Stadt, ehe wir zu diesen hochnäsigen Messieurs Schnecke müssen!!“ Seto kicherte, zog sich seinen Mantel an und verließ mit Finn das Haus. Wenn Seto mit Finn unterwegs war, machte ihm seine Narbe gar nichts aus. Finn gab ihm ein Gefühl der Sicherheit und des Beschützt.seins. Er strahlte so viel Selbstbewusstsein aus, dass es sogar noch für eine Portion für Seto genügte. Manchmal war Seto eifersüchtig darauf, dass er nicht so war wie Finn. Gut aussehend, beliebt, ein Einserschüler…. Noch dazu hatte er diesen Charme und sein Selbstvertrauen.. Aber so lange Finn bei ihm war, war alles egal Und wenn die Leute dumm guckten, machte Finn sich über sie lustig, so dass diese sich errötet abwandten und schnell weiter eilten. Die beiden machten sich einen schönen Tag und wie versprochen kaufte Finn für die beiden einen riesigen Eisbecher, den sie aßen, obwohl Finnland schon lange wieder unter einer dicken Schneeschicht begraben war. (Wieso hat in finnland im winter n eiscafe auf…? Bzw Überhaupt) Währenddessen: Keijo hatte inzwischen mit Dany abgeschlossen. Dany hatte gegen Keijo, der viel größer und kräftiger war, nicht die geringste Chance und hatte all seine Attacken und Demütigungen über sich ergehen lassen müssen. Das würde ein Nachspiel haben, rief der schwer verletzte Dany noch, doch da schmiss Keijo ihm die Fotos ins Gesicht. „Ja, für dich, wenn du einmal dein Maul aufmachen solltest!!“ „Oder für ihren Neffen!“ Daraufhin fuhr er aufgewühlt zu seinem Bruder….. Am selben Tag, später Nachmittag. Nach zwei Stunden hetzte Finn und wollte wieder nach Hause. Er erwarte noch einen Anruf, sagte er. Zu Hause angekommen hörte er sofort den AB ab. Die erste Nachricht war von Dany. „Hallo Finn, ich bins noch mal. Ich wollte nur fragen, wo du bleibst!!!“ Der zweite Anruf war von ihrem Onkel, dem Bruder ihres Vaters. Er richtete ihnen aus, dass Keijo gerade bei ihnen aufgetaucht sei und einen riesigen Terz veranstaltet hatte, da er von so einem perversen Schwulen käme, dem er so richtig die Leviten gelesen habe!! Der größte Verbrecher, der Keijo je untergekommen war. Finn wusste sofort, worum es ging und wieso er gerade zu seinem Bruder gefahren war. Seine Tante hatte händeringend nach einem Babysitter für Lauri gesucht, Setos und Finns kleinem Cousin, der gerade mal 2 einhalb war. Nakööri hieß der junge Mann. Mitte Zwanzig und Student. Und bei Keijo klingelten sofort alle Alarmsignale. Ihr Onkel sprach weiter, dass Keijo so aufgewühlt und erregt sei, dass er sicher nicht vor Abend zurückkommen würde, denn Auto fahren konnte er so nicht. Finn konnte es nicht fassen, wie reibungslos das alles verlaufen war, doch wie sollte er nun nach Dany sehen, nachsehen, wie gründlich Keijo für ihn gesorgt hatte? „DU kannst ruhig deinen Freund Tschüss sagen gehen,… Sobald Vater ankommt, hast du dazu keine Zeit mehr…“, meinte Seto in einem netten, fast besorgtem Ton. Dieses mal lief Finn ungekünstelt rot an. Er wusste davon?? „Ich… du….. ähh…“ „Keine Sorge. So wie es schneit, kommt Vater nicht, ehe es aufgehört hat. Wer weiß, ob er heute überhaupt noch heimkommt. Und du bist zu Fuß ja schnell bei ihm, nicht??“ Überwältigt nickte Finn. „Ok.. Ich geh oben noch sein Abschiedsgeschenk holen……. Ich beeil mich auch!! DU kannst ruhig essen für mich mitkochen!“ „Falls ich das Haus nicht abfackle dabei!!“ Finn grinste und streckte ihm den gestreckten Daumen entgegen und eilte die alten Holztreppen nach oben. Er zog sich hastig die Handschuhe über, er durfte nun keinen Fehler machen. Das war doch nicht das erste Mal…. Zittrig schob der die Handschuhe über und betrat Keijos Zimmer. Tief atmend schritt er auf den Schrank zu und öffnete ihn. Tatsächlich. Keijos Waffe lag noch darin. Ein wenig geschockt, dass sie wirklich darinnen lag, sah Finn den Revolver erst einen Moment an, doch nun durfte er keine Zeit verlieren… Er nahm ihn hoch und steckte ihn tief in seine Hosentasche, zog seinen weiten Pulli darüber. Er nickte sich beruhigend zu und kam wieder runter zu Seto, der sich vor den Fernseher gesetzt hatte. „Also! Ich gehe nun! Ich hab mein Handy dabei, ok!“ „Jaja.. Schon ok.. Nun geh endlich!!“; wickelte Seto seinen Bruder ab und schubste ihn. „Bis später!!“, rief Finn noch, ehe die Tür ins Schloss fiel. Ich würde mich auch gerne verlieben… Aber.. so wie ich aussehe.. will mich sicher niemand mehr haben… Und außerdem bin ich innen genauso hässlich und verdorben, wie außen. Genau das wollte Vater mir bewusst machen, nicht wahr… Gott??< Mit diesem Gedanken schloss Seto die Augen und rieb sich über die Wunde. Sie tat nicht weh…. Aber Setos Herz. Viele kleine Wolken tanzten vor Finns Mund, er hatte sich abgehetzt, um so schnell wie möglich bei Dany zu sein. Nun war er da und traute sich nicht hinein…. Ständig wollte er klingeln, ließ aber wieder davon ab… Lief wieder zur Tür und wieder zurück…. Fin fuhr sich durchs Haar. >Ich hab doch alles geplant.. Es passiert nichts…< Er hatte sich selbst bestärkt, hob den mit Schnee bedeckten Blumentopf hoch und nahm sich Danys Ersatzschlüssel. Finn ließ den Schlüssel noch zweimal fallen, ehe er es endlich schaffte, ihn ins Loch zu stecken und umzudrehen. Danys Wohnung lag im Stillen, es war kein Mucks zu hören… Vorsichtig schritt Finn ein und rief nach ihm. Vom Wohnzimmer hörte er eine schwache Antwort. >Er ist also da…< Plötzlich wirkte er wieder gefasst, das Chaos hatte er beiseite geschoben. Hier war der Ort, der ihn wirklich verdorben hatte. Und wenn Gott das schon gesehen hatte, konnte es nun nicht mehr viel schlimmer werden, oder?? Sicher schritt er zum Wohnzimmer und dort lag Dany auch auf dem Sofa. Er hielt sich einen Kühlakku auf die Lippe… Finn musste sich das Lachen verkneifen. Keijo hatte wirklich ordentlich zugeschlagen, wie es aussah. Dany hatte wohl ziemlich viel Blut gespuckt, eine geschwollene Lippe und ein blaues Auge. „Dein verdammter Vater!! Was hast du ihm erzählt, du kleiner Idiot!! Wie ist er an diese Fotos gekommen!!“ „Kleiner… Idiot…..?“, flüsterte Finn, als habe er sich verhört. „Und ob!! Ein sau dummer Bengel bist du!!!“ „Der Dumme hier… im Spiel.. das bist du….“ Dany sah auf. „Deine Bilder….“ Finn zog sich mindestens einen gesamten Film weiterer Fotos aus der Tasche… „Hier hast du sie..“ Finn schleuderte Dany die verdorbenen Fotos entgegen. „DU bist nämlich genauso wenig wert wie sie!!!“ Dany antwortete ihm nicht, wollt aber aufstehen und fiel zurück auf das Sofa. Sicher war sein Bein gebrochen. Konnte er nicht zum Arzt? Ach sein Auto war ja kaputt… Und der Notfallwagen… brauchte sicher wegen so einer Lappalie noch eine Weile… falls sie bei diesem Schneesturm überhaupt bald kommen würden… Dann würden sie klingeln,… und Finn aus dem Hinterzimmer abhauen…. „Du hast mich nur benutzt, dachtest du ich bin zu dumm das zu merken!?“ „Haha.. warst du doch…“ „Hast du mich nie… geliebt…?“ „Ich habe keines von euch Plagen je geliebt!! SO ist das Leben eben, du hast dich doch letztlich bereitwillig hingegeben! Genauso wie die anderen! Weil ich euch einfach um den Finger wickeln lasst!!“ „Weißt du wieso du so wenig wert bist???“, schrie Finn ihn an. Es tat weh. Er verletzte ihn nur wieder und wieder. Und so ein Wesen durfte nicht existieren. Niemand durfte es wagen, sich über Finns Gefühle lustig zu machen und auch noch stolz darauf zu sein!! „Weil du in Wirklichkeit so ein verdorbener Mensch bist, wie Vater immer erzählt. Ein böser Mensch, der nur schlechte Dinge tut! Aus eigenem Egoismus heraus, aus Spaß, anderen weh zu tun!!!“ Finns Geschrei wurde immer lauter, denn er wollte sein eigenes Schluchzen unterdrücken. Nicht einmal jetzt konnte, im letzten Augenblick konnte er seine Gefühle im Zaum halten und seine Stärke und sein Gesicht bewahren. Vor Dany war er schwach und würde er immer schwach bleiben, so lange er leben würde, weil er ihn einst geliebt und vertraut hatte. Während er Dany immer lauter anschrie, zog er den Revolver aus der Hosentasche und richtete ihn auf Dany. „Weil du ein Egoist bist… weil du böse und verdorben bist… weil du mich .. verletzt hast….“ Vor Wut und Enttäuschung biss sich Finn die Lippe auf, von der das Blut hinunter zum Kinn lief, von wo es auf seinen Pullover tropfte. Mit dem Revolver zielte er direkt auf Danys Kopf, der den Ernst der Lage erst nun registrierte. „Warte Finn.. So war das doch nicht gemeint!! Du weißt doch, wir machen immer Späße…. Natürlich liebe ich dich!! Nur Liebende verbinden sich doch auch… wegen ihrer Liebe!!! Bitte.. Bitte nimm das Ding runter!!!“ Finn sah sich Dany an und rieb sich die Nase. Wie er dort auf seinem Sofa saß, hilflos… So hilflos wie Finn gegen seine Liebe war… Wie er von dort aus flehte und bettelte.. Mit der Todesangst in den Augen… Finn genoss diese Sekunden. Sie gaben ihm endlich die Stärke und Macht über Dany, die er die ganze Zeit nicht erlangen konnte. „Sag.. Dany… Liebst du mich??“ „Ja!! JA natürlich!!!“ “Verstehst du mich auch,…??“ „Natürlich, Finn! Natürlich!! Ich weiß, dass du böse bist, wegen den Fotos… Aber diese Junge habe ich….“ „HALTS MAUL!!“, schrie Finn und trat den Stuhl vor sich um „Wen.. habe ich getötet….“, fragte er. „Was… was meinst du…?“ In diesem Moment lud Finn den Revolver und lief näher an Dany, hielt ihm den Revolver an die Stirn. „DU hast mir nie zu gehört…. Weil du einfach ein Arschloch bist… Deshalb bist du es nicht wert zu leben! Weil du wertlos, böse und egoistisch bist…Weil du mich bloßgestellt und benutzt hast…“ „Ich flehe dich an!!! Ich flehe dich an, Finn!! Ich liebe dich doch….“ „……..Und erbärmlich bist…...“ Finn drückte ab. Der Revolver schlug zurück, doch Finn blieb stehen. Finn zitterte und sah auf seinen Freund… „Wieso hast du das auch gemacht!!“, schrie er Dany an und begann letztlich doch zu weinen. Der laute Knall hatte eine Sauerei hinterlassen… Und Finn hatte sauber zwischen den grauen Augen getroffen, in die er sich einst verliebt hatte. Abwesend nickte Finn und machte Danys Augen zu, bereit für den ewigen Schlaf. Wie ein müdes Kind rieb er sich die Augen und setzte sich auf Danys Schoß. „Weißt du… Bei dir war es irgendwie nicht so schwer wie bei Mama….. Nachdem ich mich mit dir verbunden habe, war es gar nicht mehr so schlimm, dich getötet zu haben... Aber Oniichan hat gesagt ich muss mich von dir verabschieden!!“ Sanft packte er Dany Kopf, schloss die Augen und küsste ihn ein letztes Mal. „Leb Wohl… Liebster….“ Finn legt Dany die Fotos der Jungs in die Hände und den Revolver seines Vaters auf den Wohnzimmertisch. Von draußen sah er das Blaulicht. Das war wohl der Krankenwagen. Finn zuckte seufzend mit den Schultern und verließ unbemerkt die Wohnung vom Balkon aus. Den Kopf gen Himmel gerichtet lief der Blonde nach Hause. >war das richtig Gott?? Wieso tut es jetzt mehr weh, als nach Mamas Tabletten…? Weil sie nicht so gelitten hat..? Weil ich sie nur befreien wollte und Dany bestrafen? Weil ich Mama für Seto umgebracht habe … und Dany für meinen falschen Stolz….?< Als er am Wegesrand entlang schlenderte, sah er einen Polizeiwagen vorbei fahren. Auch sie hatten es bei diesem Unwetter schwer. >Ich darf gar nicht lügen, hm? Es tut gar nicht weh. Es ist schön, dass dieses Bastard nun endlich zur Hölle fährt, wo er hingehört….!!!< Finn setzte sich auf eine vereiste Bank und rieb sich noch mal den Kopf. Er durfte sich vor Kim nichts anmerken lassen, sonst wäre der ganze Plan für umsonst gewesen. Kimi hatte extra für seinen Bruder gekocht, aber Finn kam nicht… Kimi wartet …. Doch auch zwei Stunden später… war er noch nicht da. Mitten in der Nacht kam Finn erst zurück. Keijos Auto war wie erwartet nicht vorm Haus geparkt… >Sicher hat Onkel angerufen und gesagt, dass Papa da schläft… wegen dem Wetter….< Erschöpft schaltete Finn das Licht im Esszimmer an, erschrak fürchterlich als er Seto am Tisch dort sitzen sah. „Kimi!!! Was ist denn los?? Wieso bist du noch nicht im Bett!!“ Kimi aber rührte sich nicht, starrte vor sich her. „Seto!! Hey!!!“, Finn kam zu ihm und rüttelte ihm am Arm. Nun reagierte sein Bruder. „Finn.. Da… Da bist du ja… Ich hatte solche Angst!!!“ Seto schlang seine Arme um seinen Bruder. „Aber,,, aber..!! Was ist denn passiert?? Papa ist doch gar nicht da!!“ „Ja!! Ich dachte sie hätten dich auch mitgenommen!!!“ „Wer ..? Wer soll mich denn mitgenommen haben?“ „Die Polizei!!“ „Unsere Tante hat angerufen!! Sie haben Dany erschossen in der Wohnung gefunden!!! Als sie das gehört hat, wusste sie, dass es Papa gewesen sein muss! Sie hat ihnen sofort gesagt, dass Papa bei ihnen zu Hause ist….“ Finns Kopf rotierte. Geriet die Sache gerade außer Kontrolle?? „Ja!! Als ich zu Dany wollte, war keiner da!! Ich fand das schon recht komisch,.. weil auch kein Ersatzschlüssel da war…“, log er, um den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Seto durfte niemals in seinem ganzen Leben etwas von Finns dunkler Seite mitbekommen. Finn wusste zwar, dass er Seto liebte und Seto auch ihn, aber er war viel zu schwach um ihn zu verstehen und sein Handeln zu begreifen. „Wo ist Papa nun…..“ „In Untersuchungshaft!!“ „Können wir da….“ „Nein…. Die Polizei war schon da…. Wir sollen uns bei ihnen melden, wenn du da bist.. aber sehen können wir ihn heute nicht mehr….“ Finn atmete noch mal durch. Er wusste nicht, ob er noch genug Energie hatte, heut noch einmal gut zu schauspielern. Aber er musste!! Damit wirklich alle Sünder bestraft würden. Auch sein eigener Vater. „Ich ruf an….“ „WO warst du die ganze Zeit….?“ Finn verkrampfte. Er konnte Seto doch nicht anlügen… „Max, George, Dany, Luke, Susan, Keko und Lucky Tschüss sagen!!!“, lachte er. Und Gott sei Dank hatte er den Besitzer ihrer damaligen Hunde wirklich getroffen und eine Schlittenfahrt mit ihm gemacht. Er war mit den Prachthunden auf seinem Schlitten auf der Straße lang gefahren da anders kein Durchkommen war. Gerade als Finn sich auf der Bank niederließ, kam der alte, gutmütige Mann, der nun ihre Hunde besaß vorbei und forderte den Jungen auf, aufzusteigen und zu lenken. Genau das log er der Polizei vor. Als er bei Dany ankam, war bereits keiner mehr da… Er erzähle seine Geschichte von den Hunden und dem alten Mann… Und weinte dazu überzeugend. Unseren verhassten Vater sahen wir damals nicht mehr wieder. Soweit ich weiß, hatten sie ihm nicht die Höchststrafe gegeben….. Am nächsten Tag mussten wir trotzdem abreisen, zu unserer Tante nach Frankreich. Doch für immer…. Denn zu Hause wartete keiner mehr auf uns. Unsere Tante und unser Onkel hatten uns mit Lauri an den Flughafen gefahren… Unser Flug startete, der Schneesturm hatte sich an diesem Tag eingestellt. Es war verrückt. Aber nicht traurig. Wer hätte gedacht, dass ich in einem fremden Land mit meinem Gesicht dennoch Menschen finden kann, denen ich vertrauen und die ich lieben kann? Finn gefällt es hier sogar noch besser. Ich glaube er hat endlich eine Seelenverwandte gefunden…. Außerdem lästert er immer noch ständig über den Mond. Der hier wäre genauso schwach, hässlich und verletzlich, wie der bei uns… Ich hab ihm schon hundert mal gesagt, dass das alles der gleiche Mond ist…… Er will mir immer noch nicht glauben. Der Mond hier wäre viel kleiner…. Dieser Dummkopf ist aber dieses mal nicht der einzige mit so viel Glück… Vielleicht haben die anderen ja alle recht, wenn sie sagen, dass ich ein launischer, mürrischer Idiot sei.. Aber diese Schönheit hat dennoch nicht von mir gelassen. Als ich Finn erzählt habe, dass dieser Engel mich tatsächlich liebt hat er mir meine eigene Spieluhr wieder geschenkt. Sie spielt wieder. Ich glaube Finn hatte all die Jahre Recht und ich war gar nicht derjenige, der böse und verdorben ist… Dabei war das der Grund, wieso ich Priester werden wollte… Ich wollte mich ehrfürchtig in dein Werk, in dein Wort und deine Taten stürzen, um meine Sünde abzubüßen… Doch sie liebt mich… Sie ist ein Engel…. Und sicher lieben Engel keine bösen und schlechten Menschen, oder? Heute ist wieder Vollmond. Weißt du was… Wenn ich mir die Sterne wegdenke, wie Finn es immer gesagt hat… Ist der Mond ohne die Sterne wirklich hässlich…. Man sieht seine Wunden und Krater…. Seine entblößte Verletzlichkeit…. Jede Schwäche und hässliche Narbe… Aber Gott… sie beschützt mich nun… Denn der Mond…. Ohne Sterne … ist wie ich es… Ohne dich bin… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)