Das zweites Ich von abgemeldet (Der geheimnisvolle Dachboden) ================================================================================ Kapitel 4: Die Vorfahren ------------------------ Ja der Spiegel flackerte auf, hinter Jeanne ging das Licht aus, nur ein grauer Streifen verriet ihr wo sich die Tür befand. Vorsichtig ging sie darauf zu und dachte, wahrscheinlich hat es einen Kurzschluss gegeben. Aus der Halle drang flackernder Lichtschein entgegen, überrascht schaute Jeanne auf die Gaslampen an den Wänden, sie wusste gar nicht das es auf George Manor immer noch Gasleitungen gab. Marcello musste nach dem Kurzschluss schnell gehandelt haben. Sie lief runter zur Küche, stieß die Tür auf und rief: "Ist der Kaffee fertig ?" Verwirrt sah Jeanne zum Küchentisch, dort saß eine dicke Frau in einem schwarzen Kleid mit einer weißen Schürze, diese antwortete : "Steward hat in schon in den Salon gebracht, Miss." Jeanne konnte nur ein Danke stammeln und ging in die Halle zurück. Die Salontür stand offen und Stimmengemurmel war zu hören. "Das ist der Fernseher", flüsterte Jeanne. "Marcello hat den Fernseher eingeschaltet." Langsam betrat sie den Salon, er sah jetzt ganz anders aus, so wie er vor hundert Jahre ausgesehen hätte. Eine dünne, blonde junge Frau schüttete gerade Kaffee ein und in einem hohen Lehnstuhl saß ein Mann mit einem Brandyglas in der Hand. "Da sind sie ja, Miss Miller!" rief die Frau. "Kommt Peter nicht herunter ?" "Ich – ich weiß nicht", erwiderte Jeanne mit trockenen Lippen. "Sie sehen müde aus Jeanne", sagte der Mann. "Hatten sie Ärger mit Susan?" "Susan macht keinen Ärger, Paul", warf die Frau ein. "Wenn Miss Miller Probleme hat, dann liegt es an ihrer mangelden Erfahrung." Jeanne nahm automatisch die Tasse Kaffee entgegen die ihr die Frau reichte und setzte sich. Dabei überlegte Jeanne was mit ihr passiert war, bloß nicht in Panik geraten und noch hysterisch werden. Sie saß ganz still und hoffte irgendwie würde sich alles klären. Die Frau bemerkte. "Wenn Peter nicht bald kommt ist der Kaffee kalt." "Eve ich bin nicht der Aufpasser meines Bruders," entgegnete ihr Mann Paul. Jeanne stellte anhand der Vornamen fest das dies ihre Vorfahren waren – sie musste sich in einem Traum befinden der sehr real war, denn sie konnte doch den Kaffee riechen ! "Wie ungesellig Peter in letzter Zeit ist!" beschwerte sich Eve. "Naja, er wahr schon immer ein Bücherwurm," entgenete Paul. "Miss Miller, gehen sie bitte und holen sie ihn aus der Bibiliothek !" befahl mir Eve. Zögernd ging Jeanne zu dem Zimmer, ihr weites Kleid raschelte, dies konnte doch kein Traum sein - es war alles so real ! Sie klopfte an die Tür und jemand sagte – herein. Ein Mann saß an einem riesigen Schreibtisch, dies musste Peter sein, er sah seinem Bruder sehr ähnlich. "Der Kaffee ist serviert worden im Salon", stammelte Jeanne unsicher. "Tja, da werde ich wohl hinübergehen müssen", verstimmt klappte er sein Buch zu und stand auf. "Glauben Sie, dass Sie sich hier einleben werden, Miss Miller ?" "Doch, aber es wird schwer ich vermisse meinen Vater," erwiderte Sie ehrlich. Er sah sie voll Mitleid an."Ja, ihr Vater war ein sehr bekannter und angesehner Mann!Darum haben Sie ja auch die Stelle als Gouvernante bei meinem Bruder bekommen." Beide gingen in den Salon. "Wirst du dich nur noch in der Bibiliothek aufhalten Peter?", legte Eve sofort los,"der Kaffee ist schon kalt!."Ich liebe kalten Kaffe," erwiderte Peter freundlich.Danach unterhielten sich die Drei über belanglose Dinge und Jeanne konnte sich etwas beruhigen. Sie überlegte in welcher Zeit sie jetzt war,das Haus gab es seit 1876, aber die Kleidung der Leute - es könnte auch später sein. Aber was spielte das für eine Rolle, sobald sie eine Gelegenheit bekam musste sie wieder zu dem Dachboden. Wahrscheinlich war sie der erste Mensch auf dieser Welt, dem sich die Chance bot, in die Welt seiner Vorfahren zugehen und sie zu beobachten, wie sie gelebt hatten. Paul war der Mann, den sie zweimal im Garten gesehen hatte und das in Ihrer Zeit. Aber er war da ein Geist, aber sie war in dieser Welt wohl kein Geist. War sie in einem früheren Leben Jeanne Miller gewesen? "Miss Miller!" Eves Stimme unterbrach ihre Gedanken."Bitte holen sie mein Strickzeug aus dem Schlafzimmer." Das müsste die Gelegenheit sein auf den Dachboden zu gelangen, dachte sich Jeanne. Paul fing an zu erzählen das er einen Zwerg im Steingarten gesehen habe, aber bevor er näher kam war dieser verschwunden. Eve war verblüfft und meinte . "Erzähl das bloss nicht unserer Tochter, sie hat sowieso schon eine viel zu lebendige Fantasie.Was meinen sie Miss Miller ?" "Zu so einem Thema möchte ich mich nicht äussern",entgegnete Jeanne."Ich werde jetzt das Strickzeug holen!" Als Jeanne nach oben ging hörte sie eine schläfrige Stimme:"Sind sie es Mr. Miller?" Das war bestimmt Susan, sie wollte das Kind sehen und ging ins Kiinderzimmer. Ja das war das Mädchen das im Garten mit ihrer Tochter Gina gespielt hatte. Jetzt machte es klick - ihre Tochter war der Zwerg. Sie brachte das Kind wieder ins Bett uind deckte es zu. "Miss Miller ich freue mich schon so sehr auf das Vogelbad, was mir mein Vater versprochen hat," teilte mir Susan mit. Jeanne zuckte zusammen - wieder ein Detail aus der Vergangenheit. "Miss Miller, sie sind heute irgendwie anders." "Das bildest du dir nur ein. Schlaf jetzt!" Jeanne drehte das Gaslicht herunter und verließ das Zimmer. Im Flur begegnete sie Paul Flemming der sie ansprach. "Ich hätte nicht gedacht das Gouvernanten so hübsch aussehen Miss Miller! Sind sie verheiratet weil ich einen Ring an ihrem Finger sehe?" "Mr. Flemming, ich bin hier um mich um ihre Tochter zu kümmern und nicht, um mit Ihnen über mein Privatleben zu sprechen, "antwortete Jeanne entrüstet. Ehe sie sich versah nahm er sie in die Arme und küsste sie leidenschaftlich. Wütend riss sie sich los und schrie:"sie sind verheiratet!" "Aber Jeanne, bis jetzt schienen sie mir nicht abgeneigt zu sein, was ist los?" "Auch dieser Ring - woher haben sie ihn - was für ein Spiel treiben sie hier ?" ,Paul Flemming schien tatsächlich verwirrt. Jeanne entgegnete: "Ich treibe kein Spiel, ich habe es mir anders überlegt und der Ring soll gewisse Herren davon abhalten mir nahe zu treten!" In dem Augenblick hörte ich Marcellos Stimme aus der Halle:"Jeanne! Der Kaffee ist fertig.Kommst du?" Paul schüttelte den Kopf :"Aber sie sind doch gar nicht verheiratet!" "Aber - haben sie nicht diese Stimme gehört ?" "Ach das warf bestimmt Steward, der das Kaffeegeschirr in die Küche bringt." gleichzeitig liess Paul sie los. Diese Gelegenheit nutzte Jeanne und rannte die Treppe herauf zum Dachboden. Hier war es stockdunkel da keine einzige Gaslampe brannte,aber sie hatte die Tür zum Dachboden offengelassen und der Spiegel schimmerte schwach.Sie trat vor den Spiegel und in diesem Moment trübte er sich und plötzlich flammten elektrische Glühbirnen auf. Nur kurz sah sie in den Spiegel, verliess die Dachkammer und verschloss die Tür. Da hörte sie den ungeduldigen Ruf: "Jeanne wo bleibst du, der Kaffee wird kalt!" Sie antwortete so normal wie möglich: "Ich komme gleich." Erst musste sie einen Blick ins Kinderzimmer werfen, erleichter sah sie ihre Tochter Gina friedlich in ihrem Bett schlafen. Nachdenklich stieg sie die Treppe herab und als sie den Salon betrat kam ihr auch schon Marcello mit einer Tasse Kaffe entgegen. "Was hast du Liebling, du bist blass wie ein Geist!" forschend sah Marcello sie an. Impulsiv flüsterte sie: "O Marcello, ich liebe sich so!" er küsste sie und sagte:"Ich dich auch." "Würdest du eine Gouvernante verführen?"platzte es aus ihr heraus. Marcello sah sie verwundert an."Ideen hast du, ich bezweifle das, aber von einem schwedischen Au-pair-Mädchen, wer weiss" Er lacht laut drauflos. "Naja, war nur so eine Idee, entschuldige das ich so lange auf dem Dachboden war,"Jeanne war verlegen. "War doch nur eine Viertelstunde,Schatz! Das habe ich übelebt," alberte Marcello weiter. Jeanne beschloss das der Spiegel voerst ihr Geheimnis bleibt. "Es hat sich gar nicht gelohnt. Da oben gab es nichts zu sehen ausser ein paar alte Möbel." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)