trust is everything von serena-chan (can you trust me?) ================================================================================ Kapitel 2: what's up, Odango? ----------------------------- So, da isse schon wieder mit dem 2. Kap unterm Arm *hochhalt*. Vielen, vielen Dank erstmal für die netten kommis von euch, hat mich echt aufgebaut und sogar motiviert, am letzten Kap weiter zu schreiben (auch wenn ich irgendwie immer noch nicht viel weiter bin *am kopf kratz*). Naja, aber das wird noch, das verspreche ich euch. Und bis zum letzten kap ist es ja noch ein weilchen hin. Also, viel spaß erstmal mit dem hier! lg serena-chan 2. Kapitel ~ what’s up, Odango? ~ ~ Mamorus pov ~ ~ am Morgen desselben Tages ~ Mamoru stand vor seinem Spiegel. Grinsend blickte ihm sein Spiegelbild entgegen. So, Mamoru, wer würde heute deine Herzdame sein? Die Auswahl war schließlich groß! Gerade gestern hatten zwei Mädchen ihm kichernd ihre Telefonnummern zugesteckt. Aber er bezweifelte, dass er sie jemals anrufen würde. Unwillkürlich stieg in ihm ein Bild auf: goldenes Haar, das vom Wind durchweht wurde, azurblaue Augen mit diesem besonderen Funkeln in ihnen, ein sinnlicher Mund, der ihn, genau ihn zum Küssen einlud... Halt! An wen denkst du da eigentlich, Mamoru? Schlag dir diese kleine, vorlaute, süße Göre sofort aus dem Kopf! Moment, süß? Hatte er da wirklich gerade süß gedacht? Sie ist alles andere als süß, verstanden! Wie sie dir Papierknäuel, Schuhe, einmal sogar ihre Schultasche an den Kopf geworfen hat...! Schmink dir das ab, klar? Mamoru drehte sich um. Sollte er sich eigentlich Gedanken machen, wenn er schon begann, mit seinem eigenen Spiegelbild zu diskutieren? Er schüttelte den Kopf. Egal, es brachte nichts, sich über etwas Gedanken zu machen, das nie sein würde. Er und Usagi? Niemals! Nie würde er ihren Blick auf sich spüren, der vor Verlangen nur so sprühte, nie ihre Stimme hören, wie sie zärtlich seinen Namen rief, nie ihre weichen Lippen auf seinen spüren... Nein, Schluss jetzt! Er musste sich wieder auf wesentlichere Dinge konzentrieren und keine Luftschlösser bauen. Träume und Sehnsüchte waren etwas für Poeten, für Künstler, die ihre Gefühle in ihren Werken ausdrücken konnten, aber nicht für Realisten wie ihn. Für ihn waren sie gefährlich! Keine Träume, keine Sehnsüchte, dann kam man unbeschadet durchs Leben. Das war seine Devise und er gedachte dies auch so beizubehalten. Er verließ seine Wohnung und ging zur Uni, immer noch in diese für ihn alles andere als typischen Gedanken vertieft, als er von etwas angerempelt und zu Boden gestoßen wurde. Oder besser gesagt von jemandem. Die höfliche Entschuldigung lag ihm schon auf den Lippen, als... "Oh, Verzeihung, ich...Ach, du bist es Beulenkopf! Nicht nur nix in der Birne sondern auch keine Augen im Kopf oder was?" Diabolisch grinsend schaute er auf sie hinab. Diese kleinen Auseinandersetzungen zwischen ihnen machte ihm aber auch zu viel Spaß! Los, Odango, du bist dran, Start für Runde zwei! Doch zu seiner Überraschung wurde er diesmal von ihr enttäuscht. Traurige, leere Augen blickten ihm entgegen, in denen ein tiefer Schmerz schimmerte. Bevor er jedoch tiefer in ihr Innerstes blicken konnte, senkte sie ihren Blick und stand wankend auf. Ihre tonlosen Worte versetzten ihm einen erneuten Schreck. "Entschuldige, Mamoru, ich... ich habe nicht auf die Straße geachtet." Bevor er auch nur irgendetwas darauf erwidern konnte, rannte sie auch schon an ihm vorbei. Verwundert starrte er ihr hinterher. Odango? Was war mit ihr? In der letzten Zeit hatte sie sich immer mehr verändert. Ihre fröhliche Art, die er seit ihrer ersten Begegnung an ihr bewundert hatte, war mit der Zeit verschwunden und hatte einem... ja, was eigentlich Platz gemacht? Er wusste es nicht. Von Tag zu Tag war sie stiller geworden und dieser Glanz, dieses ganz besondere Funkeln in ihren Augen, das nur sie besaß, war verschwunden. Schlagartig wurde ihm bewusst, dass er sich um sie sorgte. Er um sie! Nein, Mamoru, das ist nicht gut! Schlag dir das aus dem Kopf! Plötzlich wirbelte eine Hand vor seinen Augen hin und her. "Mamoru-san, willst du hier eigentlich auf dem Boden sitzen bleiben? Dann sag ich an der Uni bescheid, dass sie den Kurs nach draußen verlegen sollen!" Verwirrt blinzelte er zu der Person auf. Neben ihm, wie immer untadelig gekleidet, stand Rei mit einem unverhaltenem Grinsen im Gesicht. Er warf einen letzten Blick die Straße hinunter, doch die unverkennbaren Haarknoten waren längst verschwunden. Er stand endlich auf und klopfte sich den Schmutz ab. "Äh, hi, Rei." "Wie? Mehr hast du deiner alten Freundin nicht zu bieten? Kein: Hallo, Rei, schön dich zu sehen? Du siehst wie immer umwerfend aus. Jeder würde töten, um dich deine Freundin nennen zu dürfen wegen deinem phänomenalen Aussehen, deiner anmutigen Grazie, deinen umwerfenden Charme! Ich kann mich wirklich glücklich schätzen, dass ich mich zu den erwählten Personen zählen darf, denen dies vergönnt ist." Immer noch verwirrt blickte er sie an. "Äh, hallo Rei-chan, schön dich zu sehen, und... wie ging das weiter?" Ein Schlag in seine Rippen ließ sein Grinsen so schnell wieder verschwinden wie es gekommen war. "Sei froh, dass ich mein neues Kleid an hab und deswegen so gute Laune hab, sonst würdest du nicht so leicht davon kommen! Also, was war das gerade?" "Was meinst du?" "Tu nicht so scheinheilig! Ich hab dich ganz genau beobachtet! Dein Gesicht hat dich verraten. Also, wer ist die Kleine?" Die plötzlich aufkommende Röte in seinem Gesicht konnte er nicht verhindern, was Rei nur noch mehr grinsen ließ. "Nun überinterpretiere mal nicht alles, Rei! Es war gar nichts zwischen mir und Usagi, nichts als der tägliche Nettigkeiten-Austausch zwischen uns." Ein triumphierender Aufschrei neben ihm ließ ihn zusammenzucken. "Hah! Ich wusste es doch! Das ist also deine kleine Odango? Scheint dir ja ganz schön den Kopf verdreht zu haben. Eigentlich sollte ich ja eifersüchtig sein, dass ich nicht länger die Nummer eins in deinem Leben bin, aber ich freue mich viel zu sehr für dich!" Mamoru blieb stehen. "Red nichts so einen Quatsch, ich und Usagi? Das würde nie gut gehen, wir sind viel zu verschieden! Wir passen nicht zueinander. Wir sind wie Feuer und Wasser, wie schwarz und weiß, wie... wie Erde und Mond. Und was soll das heißen, nicht mehr die Nummer eins in meinem Leben!?" Reis Lachen erfüllte die gesamte Straße. "Und du willst mir weiß machen, dass da nichts zwischen euch ist? Und warum gehst du gleich an die Decke bei der kleinsten Andeutung? Keine Angst, ich werde euch in eurem Glück nicht stören. Dann brauche ich wenigstens nicht mehr deine eifersüchtige Freundin zu spielen, um die ganzen wild gewordenen Weiber von dir fern zu halten, oder? Das wird nämlich langsam ganz schön anstrengend. Außerdem hätte Yuichiro auch noch ein Wort dabei mit zureden, glaub ich doch mal. Schließlich hab ich mir nicht umsonst monatelang die Mühe gemacht, ihn zu umgarnen und meinen Charme spielen zu lassen, so dass er endlich seine Schüchternheit fallen lässt und mich datet." Mamorus Gesicht spiegelte immer noch leichte Panik wider. "Du siehst das ganz falsch, Rei!" "Ja ja, natürlich!" Schweigend gingen die beiden nebeneinander weiter zur Uni, jeder in seinen Gedanken vertieft. Als sie den Campus endlich betraten, blickte Rei plötzlich auf. "Achtung, dein Fanclub ist wieder im Anmarsch, Mamoru! Also, wieder mein Auftritt! Ich sollte glaub ich besser Schauspielerin werden, als Medizin zu studieren, so begabt wie ich bin." Kurz bevor die drei Mitglieder vom Mamoru-Fanclub die beiden erreicht hatten, hackte sich Rei bei ihm unter und schmiegte sich besitzergreifend an ihn. Die schmachtenden Blicke seiner Verehrerinnen begegnete Rei mit einem sprühenden Lasst-die-Finger-von-meinem-Freund-Blick, während Mamoru immer noch bei seinem morgendlichen Zusammenprall mit Usagi war und die enttäuschten Aufseufzer der Mädchen gar nicht wahrnahm. Wortlos betraten die beiden die Uni und ließen ihren Anhang einfach hinter sich stehen. ~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~ Mamorus Uhr zeigte 15 Uhr. Also noch genügend Zeit vor dem nächsten Kurs, um bei Motoki vorbeizuschauen und vielleicht wäre ja auch ein ihm wohlbekanntes Mondgesicht... Schluss jetzt, Mamoru, du gehst dir nur einen Café holen und ein kleines Gespräch mit Motoki ist ja auch noch drin, sonst gar nichts! Die Glastür des Crown öffnete sich vor ihm. Ohne dass er etwas dagegen hätte tun können, wanderte sein Blick durch den Crown bis er an einer Person am Tresen haften blieb, einer Person mit langen, goldenen Haaren, den blauesten Augen, die er je gesehen hatte und... Sein Herzschlag beschleunigte sich. Das hat überhaupt nichts zu bedeuten, Mamoru, hast du gehört? Dein Herz rast nur so, weil... weil du unterkoffeiniert bist und unbedingt einen Kaffee brauchst. Genau, es hat überhaupt nichts mit Odango zu tun, klar? Vor ihr stand Motokis 'Usagi speziale' wie er seinen extra für Usagi kreierten Eisbecher nannte, doch etwas störte Mamoru an dem Bild, das sich ihm bot. Es war ausnahmsweise nicht Motokis warmes Lächeln für sie, dass ihn irgendwie immer störte oder dass die beiden so nah beieinander saßen, nein, es war etwas anderes. Schlagartig fiel es ihm auf: der Eisbecher vor ihr war unberührt. Die extra Portion Sahne war mittlerweile geschmolzen und die Schokostreusel mit der Kirsche in den Tiefen des geschmolzenen Eises verschwunden. Das war mehr als ungewöhnlich für Usagi. Erst heute morgen ihr komisches Verhalten ihm gegenüber und jetzt das unberührte Eis. Was war nur los mit Usagi? Nun musste er sich doch endlich eingestehen, dass er sich Sorgen um sie machte. Ruhig Blut, Mamoru! Wahrscheinlich ist das nur eine Phase von ihr und alles würde in ein paar Tagen wieder normal sein. Kein Grund, sich übermäßig Sorgen zu machen. Vielleicht hatte sie nur mal einen schlechten Tag? Das hat doch jeder Mal, erst neulich hätte er seinem 'Fanclub' mal so richtig... Na, das tat jetzt nichts zu Sache. Nachdem er sein inneres Gleichgewicht erfolgreich wieder hergestellt hatte, näherte er sich den beiden, wobei er die letzten Worte ihres Gesprächs mitbekam. "Danke, Motoki-san, aber auf diese Besonderheit kann ich gerne verzichten." Na siehst du Mamoru! Alles wieder beim Alten bei ihr. Lässig setzte er sich neben sie. „Auf was kannst du gerne verzichten, Odango Atama?“ Er konnte sehen, dass ihre Bewegung augenblicklich einfroren, als sie seine Stimme hörte und sein Grinsen vergrößerte sich. Kurz begrüßte er Motoki und bestellte den üblichen Kaffee, auch wenn dies eigentlich nur ein Vorwand für ihn gewesen war hierher zu kommen. Dann drehte er sich wieder zu ihr und setzte seinen Mamoru-trifft-Odango-Blick auf. "Also, Beulenkopf, auf was willst du verzichten? Aufs Essen? Das wäre bei deiner Figur nämlich wirklich mal ratsam!" Und diesmal wurde er nicht von ihr enttäuscht. Ha, Treffer und versenkt! Es geht doch, Mamoru! Ihr Kopf schnellte in seine Richtung, während ihre Augen ihn wütend anfunkelten. "Nein, du baka, ich kann liebend gern auf deine Anwesenheit verzichten! Wenn ich dich nicht dauernd sehen müsste und wenn du nicht immer in mich hineinrennen würdest..." "Moment mal, DU bist doch in MICH heute Morgen reingerast, ohne zu gucken, wo du hingehst! Gib mir nicht die Schuld, wenn du keine Augen im Kopf hast!" Gott, wie konnte sie nur so süß aussehen, wenn sie auf ihn so wütend war? Doch ihre Augen, so lebendig vor Zorn sie eben noch gewesen waren, wurden im nächsten Augenblick wieder leblos und leer. Verwirrt blickte er sie an. Was war denn jetzt los? So schlimm war das doch auch nicht gewesen, was er gesagt hatte. Das war doch nur der übliche Schlagabtausch zwischen ihnen gewesen. Doch ihre nächsten Worte drängten seine Sorgen wieder in den Vordergrund. "Ja, du hast Recht. Ich habe keine Augen im Kopf, ich bin dumm, faul, Pünktlichkeit ist für mich ein Fremdwort, ich bin tollpatschig und an allem Schuld und..." Ihre Stimme erstarb. Ihre Augen, diese wunderschönen azurblauen Augen starrten ihn voller zurückgehaltenem Leid an. Ihr Blick stach ihm ins Herz. Zutiefst verwirrt über dieses neue, fremde Gefühl, dass sie plötzlich in ihm auslöste, konnte er nichts anderes als sie weiterhin anzustarren. Bevor er auch nur irgendetwas erwidern konnte, griff sie nach ihrer Tasche und murmelte etwas von ‚gehen müssen’. Sekunden später war sie aus dem Crown gerannt, einen verwirrten und zutiefst besorgten Mamoru hinter sich zurück lassend. Er blickte ihr nach. Hatte er sich das feuchte Schimmern in ihren Augen, kurz bevor sie sich von ihm abgewandt hatte, nur eingebildet oder...? Ohne weiter nachzudenken sprang er auf und rannte aus dem Crown. Die verwunderten Blicke der andern Gäste sowie den lautstarken Anfeuerungsversuch eines Jungen à la "Los, schnapp sie dir, Mann!" nahm er nur am Rande wahr. Kaum war er aus der Tür, blickte er sich suchend um. Wo war sie? Wo war sie nur hingerannt? ~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~ Mit immer noch klopfendem Herzen lief er durch die Straßen Tokyos. Hatte er sie so verletzt? Vielleicht was das diesmal doch zu heftig gewesen, was er ihr gesagt hatte! Vielleicht sollte er nächstes Mal ein bisschen netter zu ihr sein und sie nicht immer so runterputzen. Plötzlich spürte er ein unbestimmbares Gefühl von... Wut? Wut auf sich, Wut auf die Menschen, die ihr das angetan hatten, die ihr ihr Leuchten genommen und diese schmerzerfüllte Leere zurückgelassen hatten. Eine halbe Stunde später fand er sie endlich. Sie saß auf einer einsamen Bank im Park. Die Abendsonne beschien ihr Haar und ließ es golden aufleuchten und vereinzelte Strähnen wehten leicht im Wind. Ihre wunderschönen Augen waren auf ein Stück Papier gesenkt, das sie auf ihren Schoß gelegt hatte. Machte sie gerade Hausaufgaben? Hier im Park? Leise schlich er sich näher. Alles schien wieder bei ihr normal zu sein, aber vielleicht sollte er versuchen sie aufzumuntern. Neugierig blickte er auf ihre Arbeit. Sie war so vertieft, dass sie ihn gar nicht bemerkte, bis es zu spät war. Mit einem gekonnten Griff entriss er ihr das Blatt. "Du kannst schreiben, Odango? Lass mal gucken, wie viele Rechtschreibfehler du eingebaut hast. Ich werde auch so gnädig sein, sie dir zu verbessern!" Wie war das gerade mit ‚sie Aufheitern’ gewesen? "Mamoru-baka! Gib mir sofort mein Blatt zurück!" Er achtete gar nicht auf ihren Aufschrei und warf einen kurzen Blick auf das Blatt. Das sah aber nicht nach Hausaufgaben aus. Kurz bevor sie ihm das Blatt wieder entriss, konnte er die Überschrift lesen 'such eyes'. Überrascht starrte er sie an, während Usagi ihn weiter anschrie. "Wie kannst du es wagen, einfach an meine Sachen zu gehen! Meine Sachen gehen dich überhaupt nichts an! Ich... ich hasse dich, Mamoru!" Und wieder rannte sie von ihm davon. Bewegungslos stand Mamoru da. 'such eyes'. Ein Gedicht? Auf Englisch? Von Odango? Das hätte er nicht von ihr gedacht. Wieder einmal wurde ihm bewusst, wie wenig er sie doch kannte. Was mochte sich noch in diesem Mädchen verbergen? Er wollte es herausfinden, wollte sie kennenlernen, sie, wie sie wirklich war. Doch dazu musst du erst einmal mit dem ständigen Ärgern aufhören, Mamoru! Lass sie dein wahres Ich sehen, lass sie dich kennenlernen. Sein wahres Ich? Wie war sein wahres Ich? Auf jeden Fall nicht dieser ignorante Trampel, der er immer in ihrer Gegenwart zu sein schien, aber wie dann? Und was, wenn sie dennoch nichts von ihm wissen wollte? 'Ich hasse dich, Mamoru!' Diese Worten dröhnten in seinen Ohren wider. Hatte er es diesmal endgültig übertrieben? Aber sie hatte ihm schon so oft ihre Abneigung ihm gegenüber überdeutlich mitgeteilt, was sollte also diesmal anders sein? Aber nie mit diesem Blick, Mamoru, nie mit dieser Verzweiflung in der Stimme. ~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~ Er betrat seine Wohnung. Das wilde Blinken seines Anrufbeantworters teilte ihm neue Nachrichten mit. Nachdem er zurückgespult hatte, ertönte Reis Stimme vom AB. "Mamoru, du Drückeberger, wo bist du? Schon vergessen, dass das Studenten-Dasein auch der Besuch von Kursen beinhaltet? Ok, vielleicht kommst du ja noch, aber gehe nicht davon aus, dass ich auf dich warten werde! Und vergiss unsere Verabredung zum Lernen nachher nicht, sonst rollen Köpfe, und es wird mit Sicherheit nicht meiner sein! Also, bis später, hoffe ich zumindest." >Piep< Die Lautstärke der nächsten Nachricht war unüberhörbar gestiegen. "Mamoru, du baka! Ich warte mir hier einen Wolf auf dich! Wir waren verabredet, wenn der Herr dies vergessen haben sollte! Ich weiß auch besseres mit meiner Zeit anzufangen, zum Beispiel bei Yuichiro zu sein, und das mache ich jetzt auch. Ich hoffe, du hast einen mehr als guten Grund dafür, dass du hier nicht aufgetaucht bist!" >Ende der Nachrichten<. Rei war wütend auf ihn, das war unüberhörbar gewesen. Kein Wunder, ihren Lernnachmittag hatte er vollkommen vergessen bei der Sache mit Usagi. Ok, Zeit für den Gnadenstoß! Mit einem Seufzen griff er nach dem Telefonhörer und wählte Reis Nummer. "Rei hier?" "Äh, hi Rei, ich bin’s, Mamoru. Sorry wegen unserem Treffen..." Schlagartig wurde er unterbrochen. "Mamoru! Weißt du eigentlich, wie lange ich auf dich gewartet habe? Ich hoffe für dich, dass du eine mehr als gute Ausrede hast!" Mamoru fühlte sich von Augenblick zu Augenblick unwohler in seiner Haut. "Tut mir wirklich leid, Rei-chan. Ich habe nicht auf die Uhr geachtet, und als Usagi dann..." Wieder wurde ihm das Weitersprechen verweigert, doch diesmal klang ihre Stimme schon etwas versöhnlicher. "Usagi? Dein kleiner Beulenkopf? Ok, dies ist eine Ausrede, die ich akzeptiere, aber komm mir nicht mit Rei-chan! Dein Honig-ums-Maul-schmieren funktioniert diesmal bei mir nicht! Wenn du mir später alles haarklein erzählst, was zwischen euch passiert ist, vergebe ich dir deinen Ausrutscher mir gegenüber noch einmal." "Rei, ich habe dir doch schon gesagt, dass zwischen uns nichts... Egal, ich mache mir Sorgen um sie. Sie hat sich in der letzten Zeit so verändert und das beunruhigt mich." "Hach, ist Liebe nicht was schönes? Nun gut, ich mach jetzt Schluss, muss mich schließlich auch mal um mein eigenes Liebesleben kümmern. Wir sehen uns, Mamoru!" Und schon drang nur noch ein monotones Tuten durch das Telefon. Reis Worte gingen ihm durch den Kopf. Liebe? War es wirklich Liebe, was er für Usagi empfand? Wie merkt man denn, dass man jemanden liebt? Er wusste es nicht, mit dieser Art von Gefühl hatte er so gut wie keine Erfahrung. Als Waisenkind hatte es ihm niemand zeigen können, keine Eltern, keine Geschwister, keine Familie. Aber was er wusste war, dass er immer wieder ihre Nähe suchte. Ein Tag ohne Usagi, ohne ihr Lächeln, auch wenn dieses Lächeln nie ihm galt, ohne ihre sprühenden warmen Augen, auch wenn sie nie ihn so ansahen, war ein verlorener Tag. Und er wusste, dass er sich um sie sorgte mehr denn je. Ihr Lächeln und das Leuchten ihrer Augen waren verschwunden. Was hatte sie so verletzt, wer hatte ihr so ein Leid angetan, dass sie sich so verändert hatte? Er musste etwas unternehmen, jetzt, sofort! Sie durfte sich nicht verlieren, ER durfte sie nicht verlieren! Er sprang auf und lief aus seiner Wohnung. Er lief durch ganz Tokyo in der Hoffnung, sie zu finden. ~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~ Sein erstes Ziel war der Crown. Vielleicht war sie dorthin zurückgekommen und saß gerade am neuesten Sailor-V-Spiel und brach in diesem Moment in wütendes Geschrei aus, da der Gegner sie wieder einmal besiegt hatte. Er betrat das Game-Center und durchsuchte die Reihen, doch diesmal wurde er enttäuscht. "Hey, Mamoru! Schon wieder hier? Hast du jetzt nicht deine Lerngruppe mit Rei?" Er ging die Augen immer noch suchend auf den Spielautomatenreihen haftend zu Motoki rüber. "Ja eigentlich schon, aber... hast du Usagi gesehen?" Verwirrt blickte Motoki ihn an. "Nein, nicht nachdem sie vorhin nach eurem täglichen Schlagabtausch hier so rausgerauscht ist. Schon ein bisschen merkwürdig, sonst ist sie doch nicht so." "Ähm, Motoki? Weißt du, wo Odango wohnt?" Motokis Augen weiteten sich. "Wo...Usagi? Nein, tut mir Leid, das hat sie nie erwähnt. Aber wieso willst du das wissen?" Mamorus Gesicht verdunkelte sich. "Ich mach mir Sorgen um sie. Sie hat sich in letzter Zeit so verändert..." Motoki ließ ein Seufzen hören. "Ja, das ist mir auch aufgefallen. Aber dass DU das bemerkt hast? Ich dachte immer, du magst sie nicht? Aber ich freue mich, dass du endlich zur Vernunft gekommen bist." "Ich hab nie behauptet, dass ich sie nicht mag, Motoki. Es ist nur so, dass ich in letzter Zeit dieses Gefühl in mir empfinde, wenn ich sie sehe... Ich weiß auch nicht genau." Ein Grinsen schlich sich auf Motokis Gesicht. "Mensch, Mamoru, du bist unverbesserlich! Aber du wirst es auch noch herausfinden was es ist." Er stockte. "Nur Mamoru... wenn du Usagi irgendetwas antust oder sie verletzt..." Mamoru blickte zu seinem Freund und sah den Ernst in dessen Augen. "Das werde ich nicht, das verspreche ich dir. Ich möchte sie beschützen vor... vor allem einfach." In Einverständnis blickten sich die beiden jungen Männer an. Dann verließ Mamoru das Crown wieder und setzte seine Suche fort. ~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~ Mamoru stand an der Ecke einer Kreuzung, um Luft zu holen. Wie sollte man nur eine einzelne Person in ganz Tokyo finden? Mit jeder Minute, die verging, schien ihm sein Vorhaben unmöglicher. Aber er musste sie finden! Suchend überblickte er die Straßen. Viele Leute waren nicht mehr unterwegs, die täglichen Pendler waren längst zu Hause und die wenigen Autos fuhren unbeachtet an ihm vorbei. Er stockte. Zwei lange, goldene Zöpfe. Usagi! Sie rannte auf die Kreuzung zu und näherte sich immer weiter der Ampel. Der roten Ampel. Usagi! Sah sie nicht, dass die Ampel auf rot geschaltet war? Sein Herzschlag begann zu rasen. Aus dem Augenwinkel nahm er plötzlich eine Bewegung war, eine sehr schnell auf sie zurasende Bewegung, doch Usagi lief einfach weiter. Nein! USAGI!! Sein Körper reagierte ohne sein zutun und als nächstes fand er sich auf der Straße liegend wieder. Die Geräusche, die kurz zuvor wie ausgeblendet schienen, drangen nun überdeutlich an sein Ohr; das laute Hupen der Autos, das aufgeregte Gemurmel der Passanten, der plötzlich aufkommende Wind. Seine Arme waren schützend um ihren zierlichen Körper geschlossen. Aber nicht nur ihre Nähe ließ sein Herz wie wild schlagen. Fast wäre es zu spät gewesen, fast wäre sie... fast hätte er sie für immer... Die Angst um sie und der Schreck verwandelte sich, ohne dass es etwas dagegen hätte tun können, in Ärger. "Sag mal, kannst du nicht aufpassen? Reicht es dir nicht mehr in mich reinzurennen, müssen es jetzt schon Autos sein? Wäre ich nicht gewesen, wärst du jetzt..." Er verstummte, als er in ihr Gesicht sah. Die Leere in ihren Augen war einem tief liegenden Schmerz gewichen und die Spuren auf ihren Wangen sagten ihm, dass sie geweint hatte, sehr viel geweint hatte. Wer hatte sie nur so verletzt? Sein Zorn verschwand augenblicklich. Sanft drückte er sie an sich. "Es tut mir leid! Ich wollte dich nicht anschreien." Doch auch darauf reagierte sie nicht. Ihre Augen blickten starr durch ihn hindurch, als wäre er unsichtbar. Er sah in ihr Gesicht: keine Regung. Was sollte er machen? Er konnte sie schließlich nicht in diesem Zustand einfach gehen lassen. Vorsichtig stand er auf und zog sie dabei mit hoch. "Usagi? Am besten du..." Doch weiter kam er nicht. Er spürte, wie ihre Beine unter ihr nachgaben. Bevor sie wieder zu Boden fallen konnte, hatte er sie auf seine Arme gehoben. Ihr bleiches Gesicht lehnte bewusstlos an seiner Brust. ~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~ Mamoru saß in seinem Wohnzimmer. Eine halbe Stunde war vergangen, nachdem er die immer noch bewusstlose Usagi in sein Bett gelegt hatte. Er hatte überlegt, ob er jemandem wegen ihr bescheid sagen sollte, ihre Eltern oder Freunde, aber er kannte niemanden. Hatte sie freundliche Eltern, hatte sie Geschwister? Wie waren ihre Freunde? Er wusste es nicht, er wusste nichts von ihr und dieses Bewusstsein machte ihn mehr als unzufrieden. Sein Blick wanderte erneut zu dem kleinen Tisch vor ihm, oder besser zu dem, was auf ihm lag. Ein kleines, unauffälliges Buch, das aus ihrer Tasche gefallen war, als er sie in sein Bett gelegt hatte. Aber nicht das Buch an sich erhielt seine Aufmerksamkeit, sondern ein kleines Blatt Papier, das aus den Seiten des Buches gefallen war, ein Papier, das ihm bekannt vorkam. Seine Neugier überwog seine aufkommenden Gewissensbisse. Langsam streckte er seine Hand nach dem Blatt aus und entfaltete es. Die klare Schrift Usagis prangte auf dem Papier. Sein Herzschlag beschleunigte sich, als er zu lesen begann. such eyes every time I look at you, every time your eyes meet mine it frightens me. Eyes full of tears ask you only one question: Why? Why always this gaze at me? Why these words to me? Are you really this man you show to me? It can’t be! I know there must be more than this! I am afraid of looking at you, afraid of only thinking of you to see this torturing look again. But I don’t want to be afraid any more. My heart knows you aren’t like this, deep inside you. Oh, how I whish you would show me the real person, the real Mamoru inside. …whish, you would show me my real mamo-chan. diese Augen jedes Mal, wenn ich zu dir sehe, jedes Mal wenn sich unsere Augen treffen, macht es mir Angst. Tränenbenetzte Augen mit einer einzigen Fragen an dich: Warum? Warum siehst du mich immer mit diesem Blick an? Warum diese Worte? Bist das wirklich du? Das kann nicht sein! Ich weiß, es ist mehr in dir. Ich habe Angst, dich anzusehen, Angst, nur an dich zu denken, nur weil ich diesen Blick aus deinen Augen fürchte. Aber ich möchte keine Angst mehr haben. Mein Herz weiß, dass du nicht so bist, irgendwo tief in dir. Ich wünschte, du würdest mir dein wirkliches Ich zeigen, den wirklichen Mamoru, Wünschte, ich könnte MEINEN Mamo-chan sehen. Das Blatt fiel zu Boden. Ein plötzliches Geräusch an der Tür ließ ihn erschrocken aufblicken. Regungslos stand sie da und starrte auf ihn, starrte auf das Blatt, das gerade noch in seiner Hand gewesen war. So, dat wars dann schon wieder. jetzt muss ich aber wirklich doch nochmal mit den Entschuldigungen anfangen (dieses sch... Gedicht!!!). Als ich dieses kap damals geschrieben hatte, hatte ich gerad so ne Phase mit englischen Gedichten (wie man unschwer sieht), und da musste das natürlich auch in dieser ff mit rein. Heute ist mir das schoon wieder nen bisschen peinlich (kein Wunder so ganz ohne Talent zum dichten *drop*), aber ich kann es nicht mehr rausnehmen, da es schon eine gewisse Schlüsselrolle hierbei spielt, also muss ich da jetzt durch *schnief*. ALso, seid gnädig mit mir, BITTE! serena-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)