trust is everything von serena-chan (can you trust me?) ================================================================================ Kapitel 5: goodbye old, hello new life -------------------------------------- so, wie versprochen, gibt es heute schon das nächste Kap, diesmal wieder in Usagis pov. Zu meiner Schande muss ich jedoch gestehen, dass ich dieses Wechseln zwischen Mamo- und Usagi-Perspektive nicht die ganze Zeit einhalten konnte *drop*, aber das werdet ihr dann noch merken, und hab mir dann eine kleine Ausrede dafür zusammen gebastelt, dass die ersten 7 Kaps der erste Teil der ff sind, das 8. bis 15. Kap der zweite Teil, der (fast nur *nochmal drop*)in Usagis pov geschrieben ist, und die letzten Kaps wieder im Wechsel. Tja, so kann man seine schreiberische Unlänglichkeit auch verbergen, gell? Aber ok, solange einem die Ausreden nicht ausgehen ^^. gruß serena-chan 5. Kapitel ~ goodbye, old, hello new life ~ ~ Usagis pov ~ Langsam öffnete ich meine Augen wieder. Sein Kuss war so zart und sanft gewesen, mehr einer Frage gleich. Erneut schwappten meine zu lange verborgenen Gefühle über und schluchzend warf ich mich in seine Arme. Ich wusste auch nicht genau, warum ich jetzt wieder weinen musste, aber ich konnte es auch nicht verhindern. Ich drückte mich noch enger an ihn, mein einziger Halt. „Halt mich fest! Halt mich einfach nur fest, Mamo-chan!“ Und dies tat er auch. Sanft hielt er mich, und doch war seine Umarmung stark, sicher. Und ich fühlte mich geborgen. So lange hatte ich dieses Gefühl nicht mehr gespürt und erst jetzt merkte ich, wie sehr ich mich danach gesehnt hatte. Langsam entspannte ich mich wieder, und dennoch lösten wir uns nicht voneinander. „Ähm, ich will euch ja nicht schon wieder stören, aber Mamoru...?“ Ich blickte auf. Vor uns stand die junge Frau von eben und schaute etwas verlegen zu uns hinunter. Mamoru erhob sich und zog mich mit sich hoch. „Äh, Rei, dich hab ich vollkommen vergessen.“ „Das hab ich jetzt einfach mal überhört. Mich zu vergessen!“ Rei, wie ihr Name anscheinend war, lachte amüsiert.“ Ja ja, ich weiß schon, dass ich hier im Moment einer zuviel bin, aber ich wollte dir nur bescheid sagen, dass unsere Lerngruppe heute ausfällt, da Amazuko verhindert ist. Trifft sich anscheinend sowieso ganz gut bei dir, oder?“ Sie zwinkerte uns verschmitzt zu, was mir wieder die Röte ins Gesicht steigen ließ. Sie wollte schon weggehen, als sie sich noch einmal umdrehte und mich direkt anblickte. „Ähm, Usagi, das bist du doch, oder? Du musst etwas ganz besonderes sein, dass Mamoru dich in sein Herz geschlossen hat. Bleibe dort und beschütze es, ja? Dann kann er sich endgültig von seiner Vergangenheit lösen. Ich freue mich so für ihn, dass du in sein Leben getreten bist.“ Verwirrt und etwas geschmeichelt über ihre Worte blickte ich ihr nach. Was meinte Rei mit seiner Vergangenheit? Hatte er auch wie ich ein dunkles Geheimnis, das er verbarg? Fragend wandte ich mich Mamoru zu, doch sein Blick ließ mich jegliche Gedanken darüber vergessen. Dieser Blick löste wieder dieses Kribbeln in meinem Bauch aus, so als würden tausende von Schmetterlingen herumfliegen, und das alle auf einmal. „Rei ist also nicht dei... deine Freundin?“ Ich könnte mich selbst vierteilen für diese Frage, aber ich musste es wissen. Ein leises Lachen drang an mein Ohr. „Nein, Dummerchen, ist sie nicht.“ Er stupste mich leicht an die Nase, während er weitersprach. „Diese Stelle ist doch schon besetzt von dir.“ Mein Herz hämmerte wie wild, als er sich zu mir hinunter beugte und einen Kuss auf meine Nase platzierte. Ich war wie paralysiert, nur die Schmetterlinge in meinem Bauch ließen sich nicht stören und flogen weiter munter durch meine Eingeweide. ‚Diese Stelle ist doch schon besetzt von dir.’ War es wirklich wahr? Wollte er mich tatsächlich, mich und keine andere als Freundin? „Komm, ich denke, dass wir einiges zu bereden haben.“ Wie eine Marionette wurde ich von ihm zurück in seine Wohnung geführt und wenige Augenblicke später fand ich mich im Wohnzimmer auf der Couch wieder, Mamoru mir gegenüber sitzend. „Rei hast du ja jetzt kennen gelernt. Ich habe sie Anfang meines Studiums das erste Mal getroffen und seitdem ist sie meine beste Freundin. Motoki kenne ich schon ein bisschen länger. Ich war so oft im Crown gewesen und eines Tages hatte er mich einfach angesprochen und so sind wir dann Freunde geworden. Die beiden sind die wichtigsten Menschen in meinem Leben.“ Die wichtigsten Menschen? „Was ist mit deinen Eltern? Sind sie dir nicht genauso wichtig?“ Doch ich bereute diese Frage augenblicklich, als ich sein Gesichtsausdruck sah. „Meine Eltern sind gestorben, als ich 7 Jahre alt war. Wir hatten einen Autounfall, bei dem ich als einziger überlebt habe. Deswegen bin ich auch in einem Waisenhaus aufgewachsen und habe dort gelebt, bis ich alt genug war, mir eine eigene Wohnung nehmen zu können und zu studieren. Ich kann mich jedoch an nichts erinnern, was vor dem Unfall war. Mein Leben fängt praktisch erst an, nachdem ich in dem Krankenhaus aufgewacht bin.“ Er sah mir in die Augen. „Ich erzähle dir das, weil ich möchte, dass du alles über mich weißt, dass du weißt, wie ich wirklich bin.“ Sein Blick war bittend, fast schon ängstlich auf mich gerichtet. Dann stand ich auf und kniete vor ihm nieder. Mein Blick suchte seinen. „Von nun an werde ich für dich da sein, für immer. Du brauchst keine Angst zu haben, ich werde dich nicht allein lassen, Mamo-chan.“ Er zog mich an seinen warmen Körper. „Ich weiß.“ Minuten vergingen, in denen ich einfach nur seine Nähe genoss, aber ein kleiner Teil in mir wusste, dass ich mich nicht für immer in seinen Armen vor der Realität flüchten konnte. „Ähm, Mamo-chan? Ich muss langsam gehen. Meine Elt... ich muss wirklich langsam gehen.“ Ich löste mich widerwillig aus seiner Umarmung und stand auf. „Geh nicht.“ Irritiert sah ich ihn an. „Bitte bleib bei mir.“ Mein Mund klappte auf, während ich ihn ungläubig anstarrte. „Die Wohnung ist sowieso zu groß für einen allein und da du im Moment sowieso nicht weißt, wohin du sollst...“ Ich war immer noch zu überrascht, um einen klaren Gedanken fassen zu können. „Du meinst...“ „Bleib bei mir, Usako!“ Als sich seine Worte endlich durch diesen diffusen Nebel, der in meiner Gedankenwelt irgendwie einen Daueraufenthalt zu haben schien, endlich drang, konnte ich es kaum fassen. „Ich darf... also, du willst wirklich...“ Er lachte. „Ja und noch mal ja!“ Überglücklich warf ich mich in seine Arme. „Oh danke, Mamoru! Danke, danke, danke, danke!“ „Hey, du erdrückst mich ja fast.“ Sofort lockerte ich meine Umarmung und blickte verlegen zu ihm auf. „Oh, tschuldige, ich war nur so glücklich, dass ich...“ Frech grinsend unterbrach er mich. „Schon gut, Usako, du darfst alles mit mir machen.“ Ohne es zu wollen, stieg mir die Röte ins Gesicht. Wie meinte er das denn jetzt? Mein Gesicht musste ziemlich komisch ausgesehen haben, da er laut anfing zu lachen. „Usagi, ich sehe schon, wir werden sehr viel Spaß zusammen haben. Keine Angst, ich werde nichts tun, was du nicht auch willst.“ Ich spürte augenblicklich, wie sich die Farbe meines Gesicht von Tomatenrot zu Chili-Peperoni-rot wechselte. „Gott, du siehst einfach zu süß aus, wenn du verlegen bist. Das war auch ein Grund, warum ich es immer genossen habe, dich zu ärgern.“ Empört griff ich nach dem nächstliegendem Kissen, das zielsicher an seinem Kopf landete. „Mamoru!“ Doch so schnell, dass ich es kaum mitbekam, fand ich mich im nächsten Augenblick auf dem Rücken liegend wieder, Mamoru schelmisch grinsend über mir. „Na warte, niemand wagt es Mamoru Chiba ungeschoren mit einem Kissen zu bewerfen.“ Und schon begann er mit seinem Rachefeldzug und kitzelte mich am ganzen Körper durch. Leider Gottes gehörte ich zu der Sorte Menschen, die extrem kitzlig sind und so schrie ich die ganze Wohnung vor Lachen zusammen, bis mir der Bauch wehtat. „Gibst du auf?“ Ich schaffte es irgendwie, zwischen dem Lachen einige Worte heraus zu stammeln. „Wir Tsukinos... wir... wir Tsu... wir geben nie... wir geb... geben nie auf!“ Und schon führte er seine Folter weiter, diesmal doppelt so hartnäckig. Nach einigen Minuten rannen mir schon vor Lachen die Tränen die Wange hinunter. „Ok... ok, ich gebe... gebe auf, Mamoru... du hast... du hast gewonnen.“ Endlich hörte seine Qual auf. Siegreich sah er mit einem verwegenen Grinsen auf mich hinunter. „Jetzt weiß ich, wie ich dich immer umstimmen kann.“ „Gar nicht wahr! Ich hab dir nur freiwillig den Sieg überlassen.“ Spielerisch gab ich ihm einen Klaps, um meine Worte zu unterstreichen. „Hey, hast du etwa noch nicht genug?“ Nun war ich es, die ihm spitzbübisch entgegen grinste. „Öhm... Wer weiß? In mir kribbelt nur alles, wenn du mich berührst und ich...“ Weiter kam ich nicht, zu sehr fesselten mich seine Augen. Was wollte ich eigentlich gerade sagen? Egal, es war unwichtig. Alles war unwichtig, nur seine Augen zählten, diese tiefblauen Augen mit so viel Wärme in ihnen. Dann streckte ich meine Hand aus. Ich musste ihn einfach berühren. Er fühlte sich so warm an! Wie ein warmer Sommertag. Er hatte seine Augen geschlossen, als ich seine Wange berührte. Meine Finger wanderten zu seinen Lippen, die sich so weich anfühlten. Mein Blick war auf ihnen fixiert, diese perfekten Lippen. Ich musste einfach...! Ich streckte mich vor, bis meine Lippen den Platz meiner Finger einnahmen. Wieder führten die Schmetterlinge in meinem Bauch einen Volkstanz auf. Dieses Gefühl war einfach unbeschreiblich! Ich öffnete leicht meine Lippen und berührte mit meiner Zunge seine Lippen. Sinnlich tippte seine Zunge meine an. Ich genoss dieses Spiel! Langsam ließ ich mich wieder aufs Kissen sinken und zog ihn dabei mit mir. Keinen Augenblick lösten sich unsere Lippen von einander. Von Augenblick zu Augenblick wurde unser Spiel immer leidenschaftlicher. Voller Begierde fuhr er durch mein Haar und versenkte gleichzeitig seine Zunge tief in meinen Mund, focht mit meiner Zunge einen wilden Kampf aus und platzierte im nächsten Augenblick heiße Küsse auf meinem Gesicht. Eine unglaubliche Hitze stieg in mir auf und ein neues, unbekanntes Verlangen pulsierte durch meine Adern. Ich wollte mehr, mehr von seinen Küssen, mehr von Mamoru! Nun war ich es, die die Oberhand gewann. Meine Lippen wanderten von seinem Mund zu seinem Ohr. Ich wollte gerade spielerisch über sein Ohr fahren, als... wir uns auf dem Boden vor der Couch wiederfanden. Verwirrt sahen wir uns gegenseitig an. Er hatte sich irgendwie unglücklich gedreht und das Gleichgewicht verloren und mich dabei mitgezogen. Dann mussten wir loslachen. Ich stellte mir die Szene in allen Einzelheiten vor! Wir heftig knutschend auf dem Sofa und plötzlich...PAFF! auf dem Boden. Nach einiger Zeit fingen wir uns wieder. Mein ganzer Körper glühte noch und ich merkte, wie geschwollen meine Lippen von seinen Küssen waren. Seine Küsse! Mir lief ein Schauer hinunter bei dem Gedanken an seine Lippen auf meinem Körper. Verlegen und mit noch roterem Kopf drehte ich mich zur Seite, um ihm nicht in die Augen sehen zu müssen. Doch das half nicht wirklich. Sein heftiges Aus- und Einatmen und seine Blicke, die ich intensiv auf mir spürte, verhinderten weiterhin jeden klaren Gedanken in mir. „Usagi? Ich... ich denke, dass wir besser deine Sachen von zu Hause holen sollten, solange es noch hell ist.“ Ich war dankbar für den Themenwechsel und doch musste ich mich immer noch regelrecht zwingen, mich auf etwas anderes zu konzentrieren. Sachen holen. Meine Sachen? ...so lange es hell ist, ok. Von wo holen? Mensch Usagi! Streng dich gefälligst mal an! Also, deine Sachen holen, ok? Von... von zu Hause! Richtig! Na also, geht doch! Deine Sachen von zu Hause holen, solange es hell ist. Ich beglückwünschte mich in Gedanken selber für diese grandiose Meisterleistung zur Wiederholung seiner Worte. Nickend stand ich auf und folgte Mamoru aus der Wohnung. Wie ein kleines Kind, das nur wusste, immer der Mama folgen, lief ich ihm einfach hinterher. Dabei konnte ich sein hinteres Profil in voller Statur genüsslich betrachten. Breite Schultern, die das gesamte Hemd ausfüllten und die gut trainierte Muskelpartie erahnen ließen. Mein Blick wanderte tiefer. Was für ein knackiger A...! Er lud gerade dazu ein, dass ich... Zaghaft streckte ich meine Hand aus. Nur noch wenige Zentimeter trennten mich von meinem Ziel. Plötzlich drehte sich Mamoru zu mir um. Überrascht sah er erst mich und dann meine Hand an, die verdächtig nahe, viel zu nahe der Vorderfront seiner Hose war. Er grinste. „So eilig, Usako?“ Mit hochrotem Kopf zog ich meine Hand blitzartig wieder zurück. „Nein! Da war nur ein... also, ich...“ Er griff nach meiner Hand und zog mich zu sich. Seine Lippen waren an meinem Ohr. „Du kannst dich nicht herausreden, Usako! Von nun an bin ich dein, so wie du von nun an mir gehörst. Ich werde dich zu den höchsten Höhen bringen und dir mit jeder Berührung, mit jedem Kuss die Wonnen des Lebens zeigen.“ Ein erregender Schauer durchlief mich, als er mich sanft ins Ohr biss. Seine Hände wanderten über meinen Körper und entfachten erneut dieses neue, hemmungslose Verlangen in mir. Als ich ein leises Keuchen nicht mehr unterdrücken konnte, lachte er schelmisch auf. Seine Lippen waren mittlerweile zu meinem Mund angelangt, so dass sich seine Zunge besitzergreifend zwischen meine Lippen drängen konnte. Hungrig erwiderte ich seinen Kuss. Ein unglaublicher Gefühlscocktail durchrauschte meine Adern, so dass ich nichts mehr wahrnahm außer seine Berührungen, seine Küsse. Meine Beine wurden langsam zu Gummi, doch sein Körper, der sich hart gegen meinen presste, gab mir weiterhin Halt. Seinen Körper so nah an meinem zu spüren, nur durch wenige Millimeter Stoff voneinander getrennt, machte mich fast wahnsinnig! Unbändig grub ich meine Hände in sein Haar, als er sich noch enger an mich presste und ich sein unstillbares Verlangen spüren konnte. Plötzlich ertönte ein Pling, während sich die Türen des Aufzugs öffneten und ein schockiertes Keuchen auf der anderen Seite zu hören war. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass wir uns schon im Aufzug befunden hatten und verwirrt schaute ich aus den Aufzugstüren. Vor uns stand eine ältliche, etwas füllige Dame mit einem kleinen Schoßhund auf dem Arm und blickte äußerst brüskiert zu uns in den Aufzug. Ihr Mund stand weit offen bei dem Bild, das sich ihr bot. „Also, Herr Chiba! Das geht nun wirklich zu weit! Sie können doch nicht...! So was nennt man Belästigung seiner Mitmenschen! Sie wohnen doch nicht allein hier im Wohnkomplex. Also wirklich!“ Sie drehte sich auf den Absatz um und rauschte zum nächsten Aufzug davon, der sich gerade öffnete. Sprachlos sah ich der Dame hinterher, dann blickte ich zu Mamoru, dessen Mundwinkel verdächtig zuckten. „Ich nehme an, dass in einer halben Stunde das ganze Haus weiß, was wir der armen Frau Shuzoka angetan haben. Und damit, was du MIR angetan hast!“ Er beugte sich zu mir hinunter und küsste mich auf die Nasenspitze. „Guck mal, Mama, die haben sich ganz doll lieb!“ „Shh, Rouzo, da guckt man nicht hin!“ Ein kleiner Junge ging in diesem Moment mit seiner Mutter an unserem Fahrstuhl vorbei und blickte voller Neugier zu uns herein, während seine Mutter ihn so schnell wie möglich an uns vorbei zog und es tunlichst vermied, in unsere Richtung zu blicken. „Ha, denen haben wir erst mal Gesprächsstoff gegeben für die nächsten zwei Tage, meinst du nicht auch?“ Er lachte. „Aber komm, wir sollten endlich los!“ Er nahm wieder meine Hand und wir verließen das Gebäude in Richtung Parkplatz. Vor einem roten, sehr schnell aussehendem Auto blieb er stehen. Selbst ich als absolute Niete in Sachen Autos sah auf den ersten Blick, dass es sehr teuer gewesen sein musste. Überrascht sah ich zu Mamoru. „Hast du nicht gesagt, du studierst? Wie konntest du dir als Student so ein Auto leisten?“ Er sah zu mir auf. „Meine Eltern haben mir einiges hinterlassen. Und seit ich volljährig bin, kann ich uneingeschränkt darüber verfügen. Zu dem Vermögen meiner Eltern gehört auch ein kleines Anwesen in Izou. Ich war zwar nicht mehr dort seit... seit einer Ewigkeit, aber wir können ja mal dort hinfahren, wenn du magst.“ Einiges hinterlassen? Das musste mehr als einiges sein, wenn er sich so ein Auto leisten konnte. Aber Izou hörte sich gar nicht so schlecht an, das musste ich mir merken! Immer noch überrascht stieg ich ins Auto. Man musste mir wohl meine Überraschung ansehen. Mamoru stupste mich leicht an der Nase. „Hey, hast du gedacht, ich wäre ein armer Schlucker, der sich nie was leisten kann?“ „Nein, ich... ich hatte ehrlich gesagt noch nie vorher über dich viel nachgedacht.“ „Ich hoffe doch, dass sich das jetzt ändern wird. Sonst werde ich dafür sorgen, dass du nur noch mich in deinen Gedanken hast.“ Grinsend startete er den Motor und fuhr auf die Straße. ~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~ Wir standen einige Meter von meinem Elternhaus entfernt. Still und dunkel stand es zwischen den vielen anderen Häusern, doch im Gegensatz zu den anderen wirkte es kühl und leblos. Ja, das Leben und die Fröhlichkeit war aus diesem Haus verschwunden. Wie ein dunkles Geheimnis strömte dieses Haus seine Leblosigkeit und Trostlosigkeit aus. Wie ein dunkles Geheimnis. MEIN dunkles Geheimnis. Die Worte meiner Mutter drängten sich wieder in meine Gedanken. ‚DU BIST SCHULD! DU BIST AN ALLEM SCHULD!’ Ich versuchte, ihre Worte aus meinen Gedanken zu sperren, versuchte, ihren hassenden Blick nicht mehr auf mir zu spüren. Aber es war zwecklos. Ihre Worte wurden immer lauter, ihr Blick immer vernichtender. Alles drängte in den Hintergrund bis nur noch sie blieb. ‚DU BIST SCHULD, DU BIST SCHULD, DU BIST SCHULD, DU BIST SCHU...’ Plötzlich eine warme Berührung in dieser trostlosen, vernichtenden Dunkelheit. Zitternd wurde mir meine Umgebung wieder gewahr und ich starrte, immer noch gefangen von den Fesseln meiner Vergangenheit, zu Mamoru. Ich wusste nicht, was er in meinen Augen sah, aber die Sorge in seinen Augen vergrößerte sich augenblicklich. „Alles ok, Usako? Wenn du möchtest können wir auch ein anderes Mal deine Sachen holen kommen.“ Ich wischte mir die Tränen aus den Augen und versuchte ein Lächeln. „Nein, schon gut. Ich... es geht schon wieder. Meine Eltern sind jetzt sowieso nicht da, da können wir ruhig meine Sachen holen.“ Ich griff nach dem Türhebel, um die Autotür zu öffnen. „Usako? Du weißt, dass ich dich zu nichts drängen will. Aber erzählst du mir irgendwann einmal, was passiert ist?“ Ich ließ den Türgriff wieder los und drehte mich wieder zu ihm. Ich würde es so gerne, Mamo-chan! Nichts wünschte ich mir mehr als all dem zu entfliehen und wieder frei zu sein. Aber könnte ich dich in meine Dunkelheit mit hineinziehen? Könnte ich dir vertrauen? Durfte ich dir vertrauen, meiner und deiner Willen? Trotzdem versuchte ich ein schwaches Lächeln hin zubekommen. „Das werde ich, Mamoru. Irgendwann einmal.“ Wir näherten uns dem Haus und ich zog meinen Haustürschlüssel aus der Tasche. Meine Hände waren eiskalt und ich brauchte zwei Anläufe, um den Schlüssel endlich ins Türschloss zu bekommen. Ein dunkler Flur hieß uns beide willkommen. Ich knipste das Licht an, das mir eine Sekunde grell in die Augen stach. Alles sah wie immer aus, die Geraderobe mit den Jacken, die Schuhe säuberlich in einer Reihe gestellt, einfach alles. Wieso sollte sich auch etwas verändert haben? DU hast dich verändert, nicht dein zu Hause. Ich wollte schon die Treppe hoch gehen, aber Mamoru blickte sich noch neugierig in den abzweigenden Räumen um. „Nett hier! Alles sieht sehr heimisch aus. Hier kann man sich richtig wohl fühlen.“ Ich lächelte leicht, als er wieder zu mir kam. „Ja. Wir zwei hatten eine glückliche Kindheit hier.“ Ich sah den plötzlich fragenden Ausdruck in seinem Gesicht, aber ich wandte mich schnell um und ging die Treppe hoch. Ich wollte ihm das nicht erklären, nicht jetzt. Ja, ’wir beide’, aber das alles schien eine Ewigkeit her zu sein. „Mein Zimmer ist oben. Ich habe nicht viele Sachen, es dürfte also nicht all zu lange dauern.“ Er folgte mir in mein Zimmer. Auch hier sah alles so wie immer aus. Mein Bett wartete auf mein tägliches Nickerchen vor den Hausaufgaben, die ich dann doch nicht machen würde, meine schwarze Katzenuhr machte im Sekundenintervallen ticktack und auf meinem Schreibtisch wartete wie immer das heillose Chaos auf mich. Alles wartete nur von mir benutzt zu werden. Aber das würde nicht mehr geschehen, nie mehr. Mamorus Worte rissen mich aus meinen Gedanken. „Du scheinst ja ein richtiges Faible für Hasen zu haben. Sogar die Bettwäsche hat ein Häschenmuster!“ Ich errötete etwas wegen dieser Vorliebe aus Kindertagen. „Ja, ehm... meine Mutter hatte damit angefangen, als ich noch ein Baby war wegen meinem Namen und ich fand die Häschen schon immer süß, weißt du?“ Ich griff nach einer Reisetasche und stopfte meine Kleider und alles andere einfach wahllos hinein. Nach etwa einer halben Stunde war ich fertig und zerrte am Reißverschluss, der sich einfach weigerte zuzugehen. Mamoru sah mir belustigt dabei zu. „Ich habe noch nie verstanden, warum Frauen ihren halben Kleiderschrank in ihre Koffer stopfen müssen und sich dann wundern, warum der Reißverschluss nicht zu geht.“ Ich würgte immer noch erfolglos an dem Reißverschluss herum, der sich keinen Zentimeter bewegen wollte. „Weil wir Frauen im Gegensatz zu euch Männern vorsor... gen und uns auf alle... alle Eventualitäten einstellen, darum. Dieser verdammte...Arghh!“ Wütend ließ ich meine Beschimpfungstirade über den Reißverschluss ergehen, während sich Mamoru dabei beinah kugelte vor Lachen. Wütend warf ich ihm einen vernichtenden Blick zu. „Schon gut, schon gut! Wozu bin ich denn sonst hier? Wenn my lady eine kleine Disposition mit ihrem bösen bösen Reißverschluss hat, hilft der Gentleman natürlich sofort.“ Mit einer galanten Bewegung hieß er mich zu Seite zu treten und fummelte am Reißverschluss herum. Widerstandslos fügte sich jede einzelne Zacke des Reißverschluss in die andere. „Das gibt es doch nicht! Das ist eine Verschwörung! Das hat der Reißverschluss extra gemacht!“ Grinsend saß Mamoru auf meinem Bett. „Natürlich! Der Reißverschluss wusste ganz genau, dass du die Tasche holen kommen würdest, in meiner Begleitung natürlich. Und da hat er sich gedacht, dass er lieber von einer männlichen Hand angefasst werden wollte statt von dir. Ist ja schließlich auch eine weibliche Tasche.“ Ich verdrehte meine Augen. Ich konnte sein breites Grinsen regelrecht hören. „Ich weiß übrigens noch was, was von einer starken, männlichen Hand liebend gern angefasst werden möchte.“ Mit diesen Worten griff er nach mir und zog mich zu sich. „Mamoru!“ Es kam, was kommen musste und ich verlor mein Gleichgewicht und fiel auf ihn. „Warum denn stehen, junge Frau? Diese Position ist doch viel angenehmer, oder nicht?“ Ich blickte in seine Augen, in denen mir unverhohlenes Verlangen entgegen blitzte. Meine Hand lag auf seiner Brust und ich spürte seinen Herzschlag genauso schnell schlagen wie mein eigener. Dort wo sich unsere Körper berührten, brannte meine Haut bereits wieder unter meiner Kleidung. Unsere Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander getrennt und mich dürstete regelrecht nach seinen Küssen. Plötzlich hörte ich ein vertrautes Geräusch und ich erstarrte. Ein Auto fuhr quietschend in die Einfahrt des Hauses und leises Stimmengemurmel drang durch das Fenster zu uns ins Zimmer. „Meine...meine...meine...“ Erst irritiert dann alarmiert sah Mamoru mich an. „Deine...?“ Von unten her hörten wir, wie ein Schlüssel in das Schloss gesteckt wurde. „Hey Ikuko, hast du nicht gesagt, dass du abgeschlossen hättest?“ Ich hörte die verwirrte Stimme meiner Mutter meinem Vater antworten. „Doch, hab ich. Ich...“ Ich sprang auf. Panisch blickte ich mich um. Wohin? „Wäre es nicht besser, einfach hinunter zu gehen und deinen Eltern unseren Entschluss zu erklären, jetzt wo sie da sind?“ Ich hörte Mamorus Worte kaum. Meine Gedanken beschäftigten sich nur mit einer Sache. Wohin? Wohin Usagi? Dieses mal hörte sich Mamorus Stimme irritiert an. „Usagi?“ Immer noch voller Panik sah ich zu ihm. “Bitte, Mamoru…” Weiter konnte ich einfach nicht. Ich wollte es ihm erklären, aber es ging nicht. Flehend sah ich ihn an. „Na schön. Dann komm. Schnell!“ Ich konnte die Stimmen meiner Eltern unten immer noch hören. „Kenji, meinst du, dass...“ Die Stimme meines Vaters dröhnte zu uns hoch. „Usagi?“ Schnell ging ich zu Mamoru, der sich schon meine Tasche geschnappt hatte und das Fenster öffnete. Nach einem prüfenden Blick, sah er mich an. „Schaffst du das?“ Ich nickte nur. Ich hätte ihm erzählen können, dass ich schon unzählige male auf diesen Weg meinem Zimmer entflohen war, um mich mit Naru zu treffen oder einfach nur, weil ich im Park meine Gedanken ordnen wollte, aber meine Kehle war wie zugeschnürt. Mamoru ließ die Tasche nach unten fallen und kurz kam der Gedanke in mir auf, dass ich glücklich sein konnte, nichts Zerbrechliches eingepackt zu haben. Dann ließ er sich athletisch die Regenrinne hinunter und ich folgte ihm, so gut es ging. Doch meine Finger waren schon wieder eiskalt und mein ganzer Körper zitterte. Ich versuchte mich an der Regenrinne festzukrallen, aber verfehlte mein Ziel und fiel die restlichen zwei Meter hinunter. Stöhnend versuchte ich aufzustehen, aber mir versagten einfach die Knie. Jeder Knochen tat mir weh. Mamoru kam sofort an meine Seite und half mir hoch. Benommen sah ich zum Fenster hoch. Ich erkannte den Schatten meines Vaters, kurz bevor er sich zum Fenster hinaus beugte. „Usagi! Also doch!“ Mamoru stützte mich, als wir in Richtung seines Autos gingen. Ich versuchte so gut es ging, mein Humpeln zu kaschieren, aber jeder Schritt tat höllisch weh. „Usagi, bleib gefälligst hier! Usagi!“ Die Rufe meines Vaters hallten durch die ganze Nachbarschaft, aber ich drehte mich kein einziges Mal zu ihm um. Auch vermied ich Mamorus Blicke, die ich wie Dolchstoße auf mir spürte. Endlich waren wir am Wagen angekommen. Ich öffnete die Beifahrertür und ließ mich auf den Sitz sinken, während Mamoru meine Tasche in den Kofferraum verfrachtete und anschließend hinterm Steuer Platz nahm. Wieder spürte ich seine Augen auf mich gewandt. „Usagi?“ Ich blickte unverwandt auf meine Hände in meinem Schoß. “Können wir jetzt nach Hause fahren, bitte?” Manchmal hab ich schon nen schlechtes Gewissen, dass die armen Eltern von Usagi so schlechte hier rüber kommen müssen, aber da müssen sie (und ich) einfach durch, sonst würden Mamo-chan und Usagi ja nie zusammen gefunden haben! Also, Augen zu und durch! Naja, ist ja auch nicht so, dass sie immer so sind, versprochen! lg serena-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)