trust is everything von serena-chan (can you trust me?) ================================================================================ Kapitel 13: a glorious day -------------------------- Uh uh, kann mir mal einer sagen, wie man "glorious" schreibt o.O;?? Is mir nur gerade mal aufgefallen, dass ich wirklich nicht weiß, ob dat jetzt so richtig ist! Aber ok, ihr wisst ja (hoffentlich), was ich meine ^^. So, ja, also, hier isse wieder und der Nikolaus (hatte ne Reifenpanne, deswegen erst heute) hat euch das nächste Kap hier gelassen, HO HO HO! Oder...*grübel*... äh, ich glaub, das war der andere, oder? *grins* Naja, also hier also geht es jetzt weiter, egal, wer dafür zuständig war! gruß serena-chan 12. Kapitel ~ a glorious day? ~ ~ Usagis pov ~ Hektik. Anders konnte man das Chaos am nächsten Tag im Osaka-Haus nicht beschreiben. Alle wirbelten aufgeregt durch das Haus, suchten dieses, fanden aber nur jenes, und waren praktisch der Verzweiflung nahe. Es klopfte an der Badezimmertür, wo ich mich gerade fertig machte. „Bunny-chan, hast du meine Schuhe gesehen?“ Narus Stimme hatte bereits einen Hauch von Hysterie in sich. „Nein, wo hast du sie denn gestern hin gestellt?“ „Ich weiß es nicht mehr!“ Die unverständlichen Flüche, die Naru beim Weggehen ausstieß, wurden immer leiser bis ich wieder allein war. So, Usagi, alles fertig? Kleid? Ja. Schuhe? Ich grinste erleichtert mein Spiegelbild an. Ja! Makeup? Fast. Mit letzten Strichen brachte ich meine Lippen mit einem Hauch von rosa noch etwas mehr zur Geltung. Ok, ich wäre dann soweit! Ich packte mein ganzes Zeug wieder zusammen und verließ das Badezimmer. Vor unserer Schlafzimmertür hielt ich inne. Nun würde mich Mamoru das erste Mal in meinem wunderschönen Kleid sehen. Mein Herz raste. Würde ich ihm so gefallen? Oder bevorzugte er eher eine schlichtere Mode? Mit leicht zittrigen Händen öffnete ich die Tür und trat in unser Zimmer. Mamoru hatte den Rücken zu mir gedreht und band sich vor dem Spiegel gerade seine Fliege passend zum Smoking. Seine Bewegungen erstarrten, als er mich plötzlich im Spiegel sah, seine Augen waren auf mich gerichtet. Unter seinem Blick wurde ich langsam immer nervöser. „Und? Gefällt es dir?“ Verlegen zupfte ich an dem Kleid herum. Dann drehte er sich zu mir, die halb gebundene Fliege ganz vergessend und betrachtete mich mit großen Augen von oben bis unten. „Ob es mir gefällt? Ebenso gut könntest du mich fragen, ob ich die Sonnenstrahlen mögen würde, den Wind, der den Blättern ihre Melodie entlockt oder ob ich den Duft der Rosen mögen würde!“ Strahlend lächelte ich ihn an und drehte mich einmal im Kreis. „Ich komme mir vor wie eine Prinzessin! Wie die Prinzessin Serenity aus dem Märchen der Mondprinzessin, die sehnsüchtig bei dem Ball auf ihren Prinzen wartet!“ Mamoru kam auf mich zu und blickte mir sanft in die Augen. „Dein Prinz ist hier, Prinzessin meines Herzens!“ Sein Blick, dieser unvergleichliche Blick mit seinen ozeanblauen Augen und diesem Funkeln in ihnen ließ mich dahin schmelzen. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und kam seinen weichen Lippen sehnsüchtig entgegen. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. „Bunny-ch... Hey, für so was haben wir jetzt keine Zeit! Immer diese verliebten Paare hier!“ Naru seufzte ungehalten. „Meine Schuhe habe ich endlich gefunden, aber wir müssen jetzt endlich los! Also nix mehr mit Rumknutschen!“ Energisch drängte sie sich zwischen uns und zog mich mit sich, während Mamoru mich kurz schelmisch angrinste und sich dann wieder seiner vergessenen Fliege widmete, um uns dann zu folgen. ~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~ Ich hatte schon gedacht, im Haus der Osakas wäre es hektisch zugegangen, aber das war gar nichts im Vergleich zu dem, was sich uns in und außerhalb der Kirche bot, aber es wäre unmöglich, es beschreiben zu wollen! Glücklicherweise war nach einer halben Stunde alles soweit geregelt, dass wir endlich anfangen konnten. Naru und ich hatten bereits unseren Platz neben dem Altar eingenommen, wo der Priester und der überglücklich strahlende Yamado schon auf die Braut warteten. Dann ertönte endlich die Hochzeitsmelodie und die gesamte Kirche erhob sich und blickte zu einem Punkt am Ende des Ganges, zu Himeko, die langsam zu dem Altar schritt. Sie sah einfach wunderschön aus! Neben ihr sahen Naru und ich in unseren Kleidern schon fast schlicht und einfach aus. Aber es war nicht nur ihr Kleid, das sich meisterhaft um ihre Figur schmiegte, sondern ihr ganzes Auftreten war atemberaubend! Sie strahlte praktisch ihr ganzes Glück aus und zog damit alle Anwesenden damit in ihren Bann. Als Himeko endlich vor dem Altar angelangt war, begann der Priester mit den Hochzeitsworten, die wir gestern schon einmal gehört hatten. Ich freute mich so für Himeko! Endlich würde ihr Traum wahr werden und ich hoffte, dass meiner es auch bald werden würde. „... Und nun möchte das Brautpaar mit ihren eigenen Worten ihr Ehegelöbnis aussprechen. Bitte, Yamado!“ Überrascht sah ich vom Priester zu Yamado. Ich hatte nicht gewusst, dass sie ihr Ehegelübde selbst verfassen wollten und in Narus Gesicht konnte ich die gleiche Überraschung erkennen. Yamados Stimme klang voll und klar durch die gesamte Kirche. „Himeko! An diesem Tag geht für mich mein größter Wunsch in Erfüllung. An diesem Tag heirate ich nicht nur Himeko Osaka, sondern auch meine Lebensgefährtin, meine Freundin, meine Seelenverwandte. Du bist das, was mein Leben ausmacht, du bist meine Vergangenheit, du bist meine Gegenwart und du bist meine Zukunft, auf ewig!“ Tief ergriffen musste ich mir eine Träne weg wischen. Seine Worte hatten etwas tief in mir berührt. ‚Du bist meine Vergangenheit, meine Gegenwart und meine Zukunft!’ Würde das Mamoru auch jemals zu mir sagen? Mein Blick wanderte automatisch zu ihm hinüber. Mit nachdenklichem Blick starrte er zu Yamado. Wirkte er angespannt, oder täuschte ich mich? Nein, sein Blick sah wirklich etwas... erschrocken aus? Hatten Yamados Worte ihn etwa so erschreckt? Sein Blick wanderte von Yamado zu mir. Etwas lag in seinen Augen, das ich nicht beschreiben konnte und es irritierte mich. Was war los? Ich versuchte es in seinen Augen zu ergründen, doch seine Offenheit, die mir nie etwas verschwiegen hatte, war nun für mich verschlossen und eine plötzliche Angst ergriff mich. Mamo-chan, was war mit dir? Doch bevor ich mir weiter darüber Sorgen machen konnte, war ich wieder als Brautjungfer gefragt und vergaß dabei diesen befremdlichen Blick Mamorus. ~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~ Nachdem die aufgekommene Hektik sich einigermaßen wieder gelegt hatte, fanden wir uns alle draußen vor der Kirche wieder. Himeko, die zusammen mit ihrem frisch angetrauten Ehemann die vielen Glückwünsche entgegen genommen hatte, stand nun mit dem Rücken zu uns Frauen, um den Hochzeitsstrauß zu werfen, noch so ein westlicher Brauch, der bei der Hochzeit nicht fehlen durfte. Aufgeregt rangen die vielen Frauen neben und um mich herum, um den besten Platz in der Reihe zu ergattern. Auch mich hatte dieses Fieber gepackt und mit geröteten Wangen stand ich neben Naru, die sich über ihre schupsenden Mitstreiter lauthals beschwerte. „Nun schupst doch nicht so! Hey, Reiko! Jumiko! Ihr fangt den Brautstrauß doch sowieso nicht!“ Ich konnte mir ein Grinsen einfach nicht verkneifen. Die beiden Angesprochenen waren besonders entschlossen, den Strauß zu fangen und damit die nächste Braut zu sein. Nämlich dies bedeutete der Fang des Brautstraußes, diejenige, die den Strauß fing, würde laut westlichem Glauben die nächste Braut werden. Also, der sehnlichste Wunsch aller langjährigen, ledigen Frauen! „Achtung! Ich werfe jetzt!“ Himekos Worte riefen ein noch größeres Chaos als zuvor schon aus. Alle Frauen um Naru und mir sprangen, zerrten und keiften um die Wette. Ich musste darüber so lachen, dass ich von dem eigentlichen Geschehen, nämlich der Wurf des Brautstraußes gar nicht mitbekam und völlig verdattert im nächsten Augenblick den Strauß in meinen Armen vorfand und mich plötzlich und unerwartet von etlichen frustrierten und neidischen Augenpaaren gegenüber sah. „Bunny-chan hat den Brautstrauß gefangen!“ Überschwenglich umarmte Naru mich. Immer noch total perplex starrte ich von Naru auf meine Hände, in denen unverkennbar eben jener Strauß lag, den wenige Augenblicke zuvor noch Himeko als Braut in den Händen gehalten hatte. Hieß das jetzt etwa...? Himeko kam strahlend auf mich zu gelaufen und drückte mich überschwänglich an sich. „Guter Fang, Usagi! Du weißt, was das bedeutet? Ich würde sagen, fangt schon mal an zu planen! Und wehe, wir kriegen keine Einladung!“ drohte sie mir spielerisch. Langsam sickerte die Nachricht auch zu mir durch. Ich hatte den Brautstrauß gefangen, DEN Brautstrauß, also würde ich... also würden Mamoru und ich als nächste... Ein unglaubliches Strahlen erschien auf mein Gesicht. Mamo-chan und ich! Wir beide! Moment! Apropos: Wo war Mamo-chan eigentlich? Suchend blickte ich durch die Menge, konnte jedoch keinen schwarzen Wuschelkopf mit ozeanblauen Augen finden. „Hast du Mamoru gesehen?“ wandte ich mich an Naru, die bereits die ersten Vorbereitungen mit Himeko bezüglich meiner Hochzeit auszutüfteln schien. „Nein! Seit der Trauung in der Kirche nicht mehr. Ich dachte, er wäre bei dir und würde dir nicht von der Seite weichen?“ Ich entschuldigte mich kurz bei Himeko, ignorierte die immer noch neidischen Blicke auf den Strauß in meiner Hand und machte mich auf die Suche nach meinem Bräutigam in Spe. ~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~ Etwas abseits der Kirche, wo der laute Lärm der Gäste kaum noch hin gelangte, fand ich ihn endlich. Er lehnte an einem Geländer und schaute auf den kleinen Fluss hinaus, der neben der Kirche entlang floss. Seine Haltung hatte irgendwie etwas Verstörendes und ich wunderte mich, warum er sich von der Hochzeitsgesellschaft abgekapselt hatte und allein hier herumstand. Nun, gleich würde er ja einen Grund haben zum Freuen! Auf Zehenspitzen schlich ich mich so nah wie möglich an ihn. Dann setzte ich mein strahlendstes Lächeln auf und holte den Brautstrauß hervor. „Mamo-chan! Guck mal, was ich gefangen habe! Den Brautstrauß! Und weißt du was das bedeutet? Dass du und ich...“ Weiter kam ich nicht. Was ich einen kurzen Augenblick, nur einen Bruchteil einer Sekunde in seinen Augen gesehen hatte, ließ mich meine Worte vergessen. Jetzt kam mir wieder sein merkwürdiger Blick in der Kirche in den Sinn, der von Yamado während seines wunderschönen Ehegelübdes zu mir gewechselt hatte. „Mamo-chan?“ Doch schon im nächsten Augenblick war es in seinen Augen verschwunden, so dass ich schon glaubte, es mir nur eingebildet zu haben. Aber trotzdem war etwas anders in seinen Augen, nur konnte ich nicht sagen, was es war. „Usagi! Du hast mich erschreckt! Ich... wir müssen nach Tokyo zurück. Sofort. Ich... ich habe gerade die Nachricht erhalten, dass ich morgen früh einen unverschiebbaren Termin habe. Es geht nicht anders!“ Ich wollte schon zum Protest ansetzen, als mich sein Blick wieder verstummen ließ. Irgendwie spürte ich, dass er mir nicht die ganze Wahrheit sagte, da war noch etwas. Aber wieso sagte er es mir dann nicht? Wieso verschloss er sich mir? Was es auch war, ich könnte an seinem Entschluss nichts ändern und so nickte ich nur niedergeschlagen, da ich meiner Stimme in diesem Augenblick nicht traute. Schweigend ging ich neben ihm zu der Hochzeitsgesellschaft zurück. Die ausgelassene, fröhliche Stimmung kam mir nun seltsam und fremd vor, obwohl ich vor wenigen Augenblicken doch noch Teil davon gewesen war. Schon seltsam, wie sich so etwas innerhalb von wenigen Minuten ändern konnte. Eben war man noch Teil von etwas und im nächsten stand man schon auf der anderen Seite, fremd und ausgegrenzt. Aber es half nichts Trübsinn zu blasen. Ich würde mit Mamoru mitfahren. Auf keinen Fall würde ich alleine hier bleiben, während er sich so... seltsam verhielt. Ich würde ihn auf keinen Fall alleine lassen! Wir gingen zu Himeko und Yamado hinüber, die uns freudig anlächelten, als sie uns zusammen sahen. „Ah, da kommt ja das künftige Hochzeitspaar! Theoretisch dürfte es bei euch ja gar nicht so lange dauern, die Probe dafür habt ihr ja schon hinter euch und ein Hochzeitskleid hast du auch schon, Usagi. Es ist sowieso mehr ein Brautkleid als ein Brautjungfernkleid und es ist wie für dich gemacht.“ Dann stutzte Himeko, als sie unsere ernsten Gesichter sah. „Ist etwas passiert? Ihr seht so ernst aus. Hey, wir sind auf einer Hochzeitsgesellschaft, da ist Trübsalblasen verboten!“ Mir fiel es schwer, ihr in die Augen zu sehen, trotzdem suchte ich ihren Blickkontakt. „Himeko, es tut uns wirklich leid, aber wir müssen zurück nach Tokyo. Jetzt sofort. Mamoru hat einen Anruf bekommen und muss morgen früh zu einem wichtigen Termin, den er nicht verpassen darf.“ Überraschung und Trauer spiegelten sich in ihren Augen und ich wusste, dass sie etwas Ähnliches in meinen sehen musste. „Ihr müsst gehen? Jetzt schon?“ Nun ergriff auch Mamoru das Wort und nur ich, die ihn so gut kannte, hörte diese neue und erschreckende Emotionslosigkeit aus ihnen heraus. „Ja, und es duldet keinen Aufschub, wenn wir heute Abend noch in Tokyo ankommen wollen. Wir müssen sofort losfahren, auch wenn ich weiß, dass das mehr als unhöflich und undankbar euch gegenüber ist.“ Da Himeko uns schlecht zwingen konnte zu bleiben, verabschiedeten wir uns von ihr und den anderen und gingen dann unsere Sachen packen. ~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~ Etwas traurig blickte ich zu den dreien zurück, die uns hinterher winkten. Naru hatte Tränen in den Augen gehabt und erst, als ich ihr versprochen hatte, sie gleich anzurufen, wenn wir zu Hause angekommen wären, hatte sie uns gehen gelassen. Himeko hatte man zwar auch ihre Traurigkeit angesehen, aber sie hatte uns nur noch einmal herzlich umarmt und uns eine gute Rückfahrt gewünscht, wobei sich Yamado ihr angeschlossen hatte. Als wir um die nächste Kurve bogen und sie meinen Blicken endgültig entschwanden, drehte ich mich wieder nach vorne und seufzte. „Schade, dass wir schon weg müssen! Wir hatten nicht einmal Zeit, die Hochzeitstorte zu probieren.“ Ich erhielt jedoch nur ein einsilbiges „Hm“ als Antwort. Befremdet blickte ich zu Mamoru herüber und ich erinnerte mich wieder an seinen komischen Blick bei der Hochzeit. Doch Mamoru blickte nur immer starr geradeaus auf die Straße. Ich versuchte es erneut. „Ist der Termin wirklich so wichtig? Konntest du ihn nicht verschieben?“ Stille. Diesmal erhielt ich noch nicht mal ein „Hm“ von ihm. Mein ungutes Gefühl steigerte sich noch. „Mamoru? Was ist los mit dir?“ Endlich erhielt ich eine Reaktion von ihm. Er warf mir einen kurzen... erschrockenen? Blick zu, der jedoch sofort wieder verschwunden war und wieder dieser Ausdruckslosigkeit gewichen war. Oder hatte ich mir das nur eingebildet? „Was soll sein, Usagi?“ Langsam nahm etwas in mir überhand, das ich lieber unter Kontrolle gebracht hätte. „Was sein soll? Das frage ich dich? Du bist schon die ganze Zeit so merkwürdig! Seit der Trauung, seit Yamados Gelübde bist du...“ Sein heftiges Zusammenzucken bei der Erwähnung Yamados Gelübde ließ mich verstummen. Was hatte ihn nur so erschrocken? Was hatte Yamado gesagt, dass Mamoru so reagierte? „Bitte sprich mit mir, Mamoru! Was hast du? Was hat dich so erschreckt, dass du plötzlich so... so seltsam bist?“ Er musste meine Verzweiflung, meine Angst in meiner Stimme hören, und doch hielt er seinen Blick weiterhin stur auf die Straße und schwieg. Dieses etwas in mir drohte mich zu überschwemmen, und ich musste meine ganze Kraft aufbringen, um stark zu bleiben. Ich schluckte meine aufkommenden Tränen hinunter. „Also gut, ich... ich werde warten, bis du bereit bist, es mir zu erzählen, denn ich vertraue dir. Und wenn du mich brauchst, ich bin immer für die da!“ Wieder blieben meine Worte einer Antwort beraubt. ~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~ Den Rest der Fahrt nach Tokyo legten wir schweigend zurück. Auch als wir endlich auf den Parkplatz vor Mamorus Wohnkomplex fuhren und die Koffer aus dem Kofferraum holten, sprach Mamoru kein einziges Wort und ich wusste einfach nicht, wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte. Am liebsten hätte ich ihn so lange geschüttelt, bis er den Mund aufmachte, ihn an mich gedrückt und getröstet, was auch immer ihn bedrückte, aber ich konnte es einfach nicht. Nur das leise Pling im Fahrstuhl und unsere verhallenden Schritte auf dem Flur durchbrachen diese belastende Stille zwischen uns. Verstohlen blickte ich zu Mamoru hinüber, als er unsere Wohnungstür aufschloss, aber sein Gesicht blieb immer noch so ausdruckslos und distanziert wie die ganze Zeit schon. Dieser Blick stach mir ins Herz! Wieder kreisten meine Gedanken um die gleichen Fragen, die mich schon die ganze Fahrt über gequält hatten. Wieso verschloss er sich mir plötzlich? Hatte ich etwas getan, etwas gesagt? Nur was? Ich konnte es nicht begreifen! Wieder spürte ich neue Tränen aufsteigen, aber ich schluckte sie verstohlen weg. Ich wollte ihn nicht sehen lassen, wie sehr mich sein Verhalten verletzte. Ich wollte doch stark sein, ihm Zuversicht und Vertrauen zeigen, bis er sich entschloss, sich mir wieder zu öffnen. Ich wollte doch warten! Als er sich dem Anrufbeantworter zuwandte, wischte ich mir verstohlen mit dem Ärmel über das Gesicht, so dass die verräterischen Spuren wieder verschwanden. Reis fröhliche Stimme tönte aus dem AB: „Hey, ihr beiden! Schon wieder aus dem Urlaub zurück? Naja, anscheinend nicht, sonst würde ich mich jetzt nicht mit der Blechstimme hier unterhalten. Ich melde mich dann morgen noch mal, hab nämlich wundervolle Nachrichten! Also, tschühüüüß!“ ~piep~ Dann begrüßte Motokis heitere Stimme uns. „Na, ihr? Immer noch in Izou, wie ich sehe, oder besser höre. Wollte eigentlich nur mal fragen, wie es euch geht und wann ihr mich armen Tropf hier im Crown mal wieder besuchen kommt. Die Leute fragen schon nach euch *lach*, also wartet nicht zu lange damit! Bis dann!“ Motoki, meine Rettung! Er würde garantiert Mamoru wieder aufheitern können! Neue Zuversicht durchfuhr mich und ich wagte einen neuen Vorstoß. „Motoki hat Recht, Mamoru! Wie wäre es, wenn wir gleich zu ihm gehen würden? Ich habe sowieso schon seit einer Ewigkeit keinen ‚Usagi-speziale’ von ihm mehr gegessen!“ Bittend sah ich ihn an. Doch diesmal stieß mein Usagi-Blick an seine Grenzen, Mamorus Grenzen, die er weiterhin aufrecht erhielt. „Ich kann nicht, Usagi. Ich... muss mich noch für morgen vorbereiten, und das wird wahrscheinlich die ganze Nacht dauern. Ein ander Mal, ok?“ Meine Hoffnung schwand genauso wie das Lächeln auf meinem Gesicht und hinterließ nur eine Maske aus Angst und Traurigkeit. Ich hoffte inständig, dass er meine aufkommenden Tränen nicht sah, aber da brauchte ich mir keine Gedanken zu machen, da er schon im Wohnzimmer verschwunden war und seinen Laptop hervor holte. Bevor ich ihm folgte, versuchte ich mich so gut es ging, wieder unter Kontrolle zu bekommen, jedoch gelang es mir nur mehr schlecht als recht, aber ich bezweifelte langsam, dass er es bemerken würde, was nur einen erneuten Schub von Verzweiflung in mir auslöste. Mit fast schon wieder normaler Stimme sprach ich ihn dann an. „Dann... dann werde ich ihn allein besuchen gehen, ok? Das macht dir doch nichts?“ Bitte! Sag, dass ich bei dir bleiben soll, dich in den Armen halten, dich trösten soll! Mein stummes Flehen blieb unerhört. Er blickte noch nicht einmal zu mir auf. „Nein, geh ruhig! Ich werde hier sowieso noch einiges zu tun haben und könnte dir keine Gesellschaft leisten. Viel Spaß!“ Wollte ich nicht völlig die Kontrolle verlieren und weinend, zitternd vor ihm zu einem Häufchen Elend zusammen brechen, musste ich weg. Sofort! Ohne auch nur noch ein einziges Wort zu wechseln, drehte ich mich herum und floh aus der Wohnung. Mit aller Gewalt unterdrückte ich den aufkommenden Impuls, mich im Fahrstuhl zusammen zukauern und meinen Tränen freien Lauf zu lassen. Bleib stark Usagi! Es gibt einen Grund, dass er so ist und du wirst ihn erfahren, wenn er soweit ist! Du hast ihm versprochen zu warten! Meine Gedanken halfen mir kaum, dieses Gefühlschaos, das in mir tobte, wieder ins Lot zu bekommen. Erst als ich aus dem Haus war und den frische Wind auf meinem Gesicht spürte, lösten sich meine inneren Fesseln und ich konnte wieder etwas freier atmen. In nicht einmal zehn Minuten war ich am Crown angelangt. Die letzten Sonnenstrahlen des Tages trafen auf die großen Lettern an der Tür des Spielecenters, als ich mein praktisch zweites Zuhause betrat. Mein Blick wanderte sofort zu dem Tresen zu dem blonden Wuschelkopf, der wie immer mit seiner Lieblingsbeschäftigung dem Tresenwischen beschäftigt war. Er musste wohl meinen Blick gespürt haben, da er in diesem Augenblick aufsah und mich erblickte. „Usagi! Schön dich zu sehen! Ihr seid also wieder zurück aus Izou! Mamoru nicht bei dir? Ich dachte, ihr wärt von nun an unzertrennlich wie zwei Kletten?“ Er setzte sein typisches Motoki-Grinsen auf, schaltete es aber sofort wieder ab, als er mein bedrücktes Gesicht sah. „Ist etwas passiert?“ Ich setzte mich auf meinen Stammplatz vor den Tresen und konnte ein lautes Aufseufzen nicht unterdrücken. „Hey, so kenn ich dich ja gar nicht, Usagi! Was ist los, hm?“ Eigentlich wollte ich Motoki nicht mit meinen Ängsten und Gedanken belästigen, aber irgendwie sprudelte alles aus mir heraus und ich konnte es nicht stoppen, bis alles heraus war. „Ich weiß einfach nicht was ich machen soll, Motoki!“ Sein beruhigender Blick war auf mich gerichtet. „Mach dir erst mal keine Sorgen! Ich bin sicher, dass sich das wieder gibt, du wirst sehen, morgen wird Mamoru wieder ganz der alte sein! Bestimmt hat ihn nur die ganze Anstrengung und die Sorge um dich so ermüdet, so dass er sich einfach mal ausklinken muss.“ Hatte Motoki vielleicht Recht? Reagierte ich einfach nur über und Mamoru hatte einfach nur mal eine Auszeit von allem nötig? Vielleicht hatte es doch nichts mit mir oder mit der Hochzeit zutun und ich hatte mir das alles nur eingebildet! Ich sah zu Motoki und lächelte ihn erleichtert an. „Du hast Recht! Wahrscheinlich habe ich schon Gespenster gesehen wo keine sind. Ich muss einfach mehr Vertrauen zu ihm und unserer Liebe haben! Jeder kann doch mal einen schlechten Tag haben, sogar mein Mr. perfect Mamoru Chiba!“ Ich sprang vom Stuhl. „Und weißt du was? Ich gehe jetzt nach Hause und werde ihm durch diesen schlechten Tag helfen. Eine warme Mahlzeit tut wahre Wunder, hat meine Mutter immer gesagt! Und danach sieht bestimmt alles schon wieder ganz anders aus!“ Voller Tatendrang und neuer Zuversicht verabschiedete ich mich von Motoki und rannte aus dem Crown. Kurz bevor sich die Türen hinter mir wieder schlossen, drehte ich mich noch ein letztes Mal um. „Danke, Motoki!“ Er grinste mir zu. „Keine Ursache! Ich muss schließlich doch auf dich aufpassen!“ Mittlerweile war es bereits dunkel geworden und die Laternen beschienen die Straßen. Ich blickte für einen Moment auf in den Himmel, konnte jedoch keinen Mond sehen. Es musste Neumond sein! Eine Zeit des Umbruchs. Nur vereinzelte Sterne hatten sich durch die Wolkendecke drängen können und besprenkelten vereinzelt den schwarzen Nachthimmel. Die Wolken sahen gar nicht gut aus, wahrscheinlich würde es heute noch anfangen zu regnen, überlegte ich. Ich lief etwas schneller, um nicht in einen plötzlichen Platzregen zu geraten, der zu dieser Jahreszeit in Japan keine Seltenheit war. Erleichtert erreichte ich trockenen Fußes unseren Wohnkomplex und fuhr mit dem Fahrstuhl nach oben. Währenddessen überlegte ich schon einmal, was ich für uns eigentlich kochen könnte? Nicht dass es viel Auswahl geben würde mit meinen Kochkünsten, aber eine leckere Fischsuppe oder Curryreis gelangen mir immer. Am besten fragte ich einfach Mamoru, wozu er Hunger hätte. Bestimmt würde er sich über das Essen freuen, so angeschlagen und müde er von dem Tag sein musste! Hm, wäre da nicht eine kräftige Hühnersuppe besser? Ich drehte den Schlüssel im Schloss um und mit einem fröhlichen „Ich bin wieder da!“ trat ich in unsere Wohnung. Irritiert blieb ich sofort stehen. Alles dunkel? War Mamoru doch noch ausgegangen? Dann bemerkte ich das schwache Licht aus dem Wohnzimmer. Schnell zog ich meine Schuhe aus und lief ins Wohnzimmer. Auch hier war alles dunkel, nur der Bildschirmmonitor von Mamorus Laptop spendete etwas Licht und ließ Mamoru in einem merkwürdigen Licht erscheinen. Regungslos saß er vor seinem Laptop und starrte ins Leere. „Wieso sitzt du hier im Dunkeln? Du verdirbst dir nur die Augen damit!“ tadelte ich ihn und knipste das Licht an. Das grelle Licht stach mir in die Augen, bis sich meine Augen an die neue Helligkeit gewöhnt hatten. Mamoru jedoch schien die Veränderung gar nicht wahrgenommen zu haben. Kein Zurückschrecken, kein verwirrtes Blinzeln, was eigentlich typisch gewesen wäre. Allmählich krochen meine Sorgen wieder hervor, die ich jedoch vehement mit einem Kopfschütteln wegfegte. „Mamoru?“ Ich ging auf ihn zu und berührte ihn leicht an seiner Schulter. Diesmal blieb seine Reaktion nicht aus und diese erschreckte mich mehr als gewollt. Er zuckte zurück, als hätte ich ihn verbrannt und entwandt sich meiner Hand und die eben noch so hart erkämpfte Zuversicht zerrann allmählich wieder ins Nichts. Bleib stark, Usagi! Ich holte einmal tief Luft und versuchte ein aufmunterndes Lächeln. Ich war sogar halbwegs zufrieden mit dem Ergebnis. „Ich habe mir gedacht, da der ganze Tag so stressig abgelaufen ist, dass ich uns etwas Schönes koche. Worauf hättest du Hunger? Ok, soviel Auswahl, das ich kochen könnte, hast du nicht, aber ich kann dir Curryreis machen, oder Reisbällchen? Oder wie wäre es mit einer kräftigen Hühnersuppe?“ Seine Finger tippten nun wild auf dem Laptop herum, während sein Blick starr auf den Monitor gerichtet war. Sonst nichts. Hatte er mich nicht gehört? Immer verwirrter trat ich näher zu ihm. „Mamoru?“ Notgedrungen sah er nun endlich zu mir auf, aber wieder nur einen kurzen Augenblick, als wagte er nicht, mich länger anzusehen. „Usagi, ich habe dir doch gesagt, dass ich hier viel zu tun haben werde! Ich habe nicht mal die Zeit, an Essen nur zu denken, ok?“ Seine fahrigen Antwort schreckte mich zurück. Ich... ich hatte es doch nur gut gemeint, Mamoru! Plötzlich war der Kloß in meiner Kehle wieder da und alle gut gemeinten Ratschläge Motokis zerbröckelten zu Staub. Erstarrt stand ich vor ihm, spürte die altbekannte Leere in mir wieder aufsteigen. Tonlos hörte ich mich etwas von ins Bett-Gehen sagen und meine Beine bewegten sich ohne mein Zutun in Richtung Schlafzimmer. Dort angekommen stand ich reglos im Raum. Die eben noch lauten Tippgeräusche aus dem Wohnzimmer hörten abrupt auf, als ich aus dem Zimmer war. Aber mein Hirn weigerte sich zu begreifen, was dies bedeutete. Nein, Mamoru hatte wirklich viel zu tun und vorzubereiten auf den Termin morgen! Er würde mich nicht anlügen, er würde mich... er würde... Eine einzelne Träne durchbrach meine Blockade und wandt sich ihren Weg meine Wange hinunter, gefolgt von einer zweiten, einer dritten, vierten... Meine Hände zitterten bei dem Versuch, meine noch unausgepackte Tasche zu öffnen und mein kleines Buch heraus zu holen. Er würde mich nicht belügen! Mamoru würde mich nicht belügen! Dies war der einzige Gedanke, den mein Hirn greifen und festhalten konnte. Ich setzte mich auf das Bett und blätterte zu einer leeren Seite. Nein, das würde er nicht tun! Er würde mich nicht belügen! Worte flossen auf das Papier, genauso wie meine Tränen. Ok, wenn ihr euch jetzt fragt, warum ihr SOO lange auf DIESES Kap gewartet habt, das zwar lang aber nicht wirklich happy-ending-like ist, geb ich euch recht! Kann aber überhaupt nix dafür, dass sich Mamo plötzlich so komisch verhält, wirklich! Weiß auch nicht, was dem über die Leber gelaufen ist. ^^ cu serena-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)