trust is everything von serena-chan (can you trust me?) ================================================================================ Kapitel 17: five years but only a short moment ago -------------------------------------------------- Und nun ist es soweit; wir sind endlich im 3. und damit letzten Teil meiner ff und das bedeutet, wir sind dem Ende immer näher. Und wisst ihr was? ICH BIN FERTIG!!!! *vor freude hochspring* Tja, das öffentliche Rumgemecker à la serena-chan letztens hat gefruchtet und hab das letzte kap endlich zu ende geschrieben. Ich bin soooo stolz auf mich! *gg* Ok, ich hab es erst nur auf Schmierpapier vorgeschrieben (geht halt nicht anders aufer Arbeit ^^), aber ich muss es ja nur noch in den PC eingeben und hier und da etwas korrigieren und das geht ja schnell. Ihr braucht also nicht mehr zu befürchten, dass ihr auf das letzte kap EWIG lange warten müsst, weil es einfach nicht fertig werden will. Und das hab ich nur euch zu verdanken mit euren lieben kommis! glg serena-chan 3. Teil 16. Kapitel ~ five years but only a short moment ago ~ ~ Usagis pov ~ „Psst! Du weckst sie noch zu früh auf!“ Meine Schlafzimmertür wurde leise geöffnet und einen Augenblick später hallte leises Fußgetrappel auf dem Boden wider. Ich war von dem Knarren der Tür wach geworden, blieb jedoch regungslos in meinem Bett liegen und wartete auf das, was nun unweigerlich kommen würde. Die leisen Schritte waren jetzt verklungen und es war alles wieder still bis... „Guten Morgen, Mami! Aufwachen!“ Dieser muntere, nicht desto trotz laute Guten-Morgengruß wurde sehr nah an meinem Ohr ausgestoßen, während mein Bett im gleichen Augenblick mit wildem Herumhüpfen in Beschlag genommen wurde. „Na wartet! Eure Mama einfach um ihren wohlverdienten Schlaf zu bringen!“ Blitzartig griff ich zu und zog meine Beute zu mir unter die Decke. Helles Kindergeschrei vermischte sich mit meinem eigenen Lachen. „Ahh, nicht kitzeln, Mama! Aufhören!“ Ich grinste diabolisch. „Das ist die Strafe dafür, Chibiusa! Und du auch, Tojo!“ Das Lachen der beiden war unweigerlich im ganzen Haus zu hören, weshalb ich nach einiger Zeit meine ‚Strafe‘ lieber wieder beendete. Sofort kuschelten sich meine zwei Kleinen an mich. „Bei dir ist es soo schön, Mami!“ Sanft drückte ich die beiden an mich und genoss ihre Nähe. Plötzlich wurde die Tür abermals aufgerissen und meine Mutter steckte ihren Kopf hinein. „Aha! Dachte ich’s mir doch! War ja auch wie immer im ganzen Haus zu hören!“ Ihr gespielt böser Blick täuschte mich nicht. „Sagt mal, ihr zwei: vielleicht irre ich mich ja auch, aber habt ihr nicht ein eigenes Zimmer mit zwei Betten drin? Ich kann mich wage daran erinnern, dort welche gesehen zu haben.“ Doch Tojo belehrte sie sofort. „Ja schon, aber bei Mama ist es doch viel schöner, Oma!“ Die Oma tsste nur als Antwort und schüttelte ihren Kopf. „Immer das gleiche mit euch jeden Morgen!“ Belustigt bemerkte ich Chibiusas beunruhigten Blick. „Bist du jetzt böse auf uns, Oma? Wir haben doch nur die Mama geweckt.“ Ihr kleiner Schmollmund erinnerte mich an mich selbst, so wie überhaupt ihr ganzes Aussehen. Mein Vater sagte immer, sie wäre wie eine kleine Kopie von mir und ich musste ihm zustimmen. Ich wusste zwar nicht, wie ich als kleines Kind ausgesehen hatte, da mein Gedächtnis all die Jahre nicht zurück gekehrt war trotz Dr. Temkos gut gemeinten Versicherungen, aber man konnte jetzt schon die unverkennbare Ähnlichkeit zwischen uns nicht übersehen. Sogar ihre rosa Haare waren in einem ähnlichen Stil wie mein eigener gedreht. Zwar hatte sie keine... Beulen am Kopf – ich wusste selbst nicht, warum ich meine Frisur so nannte, vor allem da ich dies eigentlich überhaupt nicht leiden konnte – sondern ihre Zöpfe glichen eher kleinen süßen Hasenohren, aber trotzdem, unübersehbar meine Tochter. Ich blickte von Chibiusa zu meinem Sohn und fragte ich mich wieder einmal, wem er ähnlich sah. Auf jeden Fall nicht meinem Vater. Mit seinen struweligen, rabenschwarzen Haaren und diesen ozeanblauen Augen konnte er meinem braunhaarigen und braunäugigen Vater nicht unähnlicher sehen. Aber da ich keine anderen männlichen Verwandten hatte laut meinen Eltern, konnte ich nicht sagen, ob er dies nun aus unserer Familie hatte oder... Es war damals ein Schock für mich gewesen, zu erfahren dass ich, ohne dass ich irgendeine Erinnerung daran hatte, vergewaltigt worden und davon auch noch schwanger war. Meine Eltern hatten sofort zu einer Abtreibung gedrängt, aber ich hätte dieses kleine, unschuldige Wesen in mir nie töten können und hatte mich strickt dagegen entschieden. Und ich hatte meine Entscheidung nicht eine Sekunde lang bereut, auch nicht als der nächste Schock einige Wochen später folgte, als ich erfuhr, dass ich Zwillinge erwartete. Seitdem hatte sich mein Leben komplett verändert, auch wenn ich in Bezug auf meinem vergangenen Ich lediglich auf die mehr als spärlichen Erzählungen meiner Eltern zugreifen konnte. Ich hatte nun die Verantwortung über zwei kleine Kinder, musste überlegen, wie ich uns versorgen und unser zukünftiges Leben gestalten sollte. Aber ohne meine Eltern hätte ich es wahrscheinlich nicht geschafft. Von Anfang an waren sie für mich da gewesen, hatten mich unterstützt, als ich für die Abschlussprüfung meiner Ausbildung gebüffelt hatte und mir immer wieder Mut gemacht, so dass ich es immer irgendwie geschafft hatte. Nun, als ausgelernte Kindergärtnerin verdiente man nicht gerade sehr viel, aber es reichte so gerade für meine kleine Familie. Ja, meine kleine Familie, aber an Lautstärke und Arbeit übertrafen sie manchmal eine Großfamilie mit 7 Kindern, so wie sie es mir gerade noch bewiesen hatten. Glücklicherweise hatte ich mir diese Woche Urlaub genommen, da dieser Tag sonst viel zu stressig geworden wäre. Welcher Tag heute war? „Hey, ihr beiden, wollt ihr nicht endlich mal aufstehen? Oder habt ihr vergessen, was für ein Tag heute ist?“ Das laute Geschrei, das meine Mutter damit ausgelöste, war fast schon ohrenbetäubend. „Wir haben heute Geburtstag, Geburtstag!“ Wild hüpften die beiden auf meinem Bett hin und her. „Ja, und das heißt wir kriegen Geschenke!“ rief Tojo lautstark aus. Die beiden sahen sich einen Moment kurz an, dann schossen sie vom Bett herunter und rannten meine Mutter fast um, als sie aus dem Zimmer stürmten auf der Suche nach ihren Geschenken. „Danke, Mama! Da hast du jetzt was angestellt! Aber andererseits, jetzt kann ich mich wenigstens in aller Ruhe anziehen.“ Dankbar lächelte ich sie an. „Schon gut, aber beeile dich lieber, lange können wir die kleinen Rabauken nicht davon abhalten die Geschenke einfach aufzureißen.“ Sie schloss die Tür wieder hinter sich und ich suchte schnell etwas zum Anziehen heraus und war in Rekordzeit im Bad fertig, so dass ich schon nach wenigen Minuten die Treppe hinunter ging, immer meinem Gehör folgend. Lautstarke Rufe der beiden begleiteten mich dabei, bis ich ins Wohnzimmer kam, wo die beiden ihre ganzen Geschenke schon einmal vor sich ausgebreitet hatten, während mein Vater einen prüfenden Blick auf die beiden hatte, falls sie es doch wagen sollten, eines schon vorzeitig zu öffnen. Als sie mich dann in der Tür bemerkten, musste ich mir ein Grinsen verkneifen, so ungeduldig wie die beiden aussahen. „Mami, wo bleibst du denn so lange? Wir wollen doch die Gescheeeenke auspacken!“ Tojo sah kurz zu seinem Opa, der nun friedlich in seinem Sessel saß. „Genau! Und Opa hat uns nicht einmal erlaubt, an den Geschenken zu rütteln. Ich will doch so gerne wissen, was ich kriege!“ Er legte sein spitzbübisches Grinsen auf, das so untypisch für unsere Familie war und dennoch etwas anziehendes, fast schon magisches an sich hatte. Zumindest hatte es auf mich diese Wirkung. Immer wenn er mich mit diesem Blick bedachte, fühlte ich etwas Merkwürdiges in mir, wie eine Art deja-vue. Meine Mutter hatte mir zwar damals gesagt, wie diese Kinder... entstanden sind, aber tief in mir weigerte sich etwas, das zu glauben. Ja, ich weiß, dies war nur eine verzweifelte Hoffnung, die allem Geschehenen widersprach, aber wusste ich denn wirklich, was vor dieser... diesem Vorfall passiert ist? Was ich getan hatte, mit wem ich zusammen gewesen war? Vielleicht war ja... „Mama, dürfen wir jetzt aufmachen? Bitte, bitte, bitte!“ Chibiusa riss mich aus meinen Gedanken in die Wirklichkeit zurück. Ja, Chibiusa war unverkennbar meine Tochter, aber Tojo...? Sah so vielleicht der Vater der beiden aus? Aber konnte jemand, der so aussah jemandem so etwas antun? Nein, das konnte nicht sein! Das widersprach allem, was ich fühlte, wenn ich in dieses fremde Gesicht meines Sohnes sah. Aber was war es, das ich fühlte? Alles war so verwirrend! Wenn ich träumte und Tojo als erwachsenen Mann sah, oder war es vielleicht gar nicht Tojo, sondern... Mit jeder Faser sehnte sich mein Herz danach zu ihm zu fliegen, für immer bei ihm sein, aber... da war auch Leid und zerbrochenes Vertrauen. Jedesmal wenn ich von diesem Traum aufwachte, war ich schweißgebadete und spürte Tränen auf meinen Wangen, ohne zu wissen, warum ich eigentlich weinte. Es war genauso wie mit dem kleinen Ring an meinem Finger mit der kleinen Inschrift ‚forever’. Hatte dieser Ring irgendeine besondere Bedeutung für mich gehabt? Ich hatte meine Mutter danach fragen wollen, aber als sie eines Tages selbst überrascht den Ring betrachtete und mich fragte, woher ich ihn hätte (worauf ich ihr natürlich keine Antwort geben konnte) wusste ich, dass sie mir auch nicht helfen könnte, dieses Geheimnis zu lüften, und es blieb, wie so vieles andere um meine Vergangenheit, ungelöst. Ich wusste nur eins, dass ich all die Jahre es nicht über mich gebracht hatte, ihn abzutun, als würde ein kleiner Teil von mir wissen, wie viel er mir einmal bedeutet hatte. Hatte ich diesen Ring von jemandem bekommen, den ich sehr mochte? Der mich vielleicht geliebt hatte? Aber wenn, wo war diese Person dann heute? Wieso hatte ich all die Jahre keinen einzigen Menschen aus meiner Vergangenheit zu Gesicht bekommen? Diese Fragen waren mir viele Male durch den Kopf gegangen, Tag für Tag, Jahr für Jahr, bis ich es aufgegeben hatte, eine Antwort danach zu suchen, und mich damit abgefunden hatte. Wahrscheinlich hatte ich mir diesen Ring einfach nur selbst gekauft, weil er so schön war, nichts weiter. „Mama, nun sag schon! Können wir endlich auspacken?“ Verwirrt sah ich zu den beiden herüber. Solche Gedanken waren eigentlich mittlerweile eher untypisch für mich, nur an wenigen Tagen konnte ich sie nicht aufhalten, so wie heute, so wie seit 4 Jahren an diesem Tag. „Erst werden die Kerzen von den Kuchen ausgepustet, ihr beiden! Sonst gibt das Unglück.“ Meine Mutter kam zwinkernd mit zwei ihrer weltberühmten Zitronenkuchen herein, auf denen jeweils 4 Kerzen brannten. Schnell kletterten die beiden an den Tisch, zogen die Kuchen zu sich und holten tief Luft. „Moment! Ihr müsst euch doch erst etwas wünschen, damit der Wunsch in Erfüllung geht!“ konnte mein Vater die beiden gerade noch zurück halten. Sofort wurde die angehaltene Luft wieder ausgestoßen, so dass die Kerzen für einen Augenblick gefährlich flackerten. Chibiusa kniff die Augen zu, während sie ihren Wunsch äußerte: „Ich will so aussehen, wie die Prinzessin Serenity aus dem Märchen! Oder nein, ich will so schön aussehen, wie meine Mama wenn ich groß bin!“ Tojo stieß sie in die Seite. „Dummkopf! Du darfst deinen Wunsch doch nicht laut sagen, sonst geht er nicht in Erfüllung! Und außerdem: was ist das denn für ein doofer Wunsch?“ Mit tränennasser Verzweiflung in den rosafarbenen Augen sah sie zu mir, als hätte ich die Macht, ihren Wunsch doch noch in Erfüllung gehen zu lassen. Doch glücklicherweise war meine Mutter schon mit tröstenden Worten zur Stelle. „Keine Angst, Chibiusa! Dein Wunsch geht bestimmt in Erfüllung! Du siehst jetzt schon wie deine Mama aus, als sie so klein war wie du.“ Die angestauten Tränen versiegten augenblicklich und mit einem erleichterten Strahlen sah sie zur Oma. „Wirklich?“ „Wirklich, mein Spatz.“ Suchend sah sie sich um. „Ich möchte Fotos sehen von Mama, wo sie klein war!“ Bildete ich mir das ein oder wirkte meine Mutter plötzlich wirklich verkrampft? Nein, das muss wohl Einbildung gewesen sein, denn im nächsten Augenblick strich sie Chibiusa lächelnd über die Haare, als sie ihr antwortete. „Aber, Spatz, ich habe dir doch schon mal gesagt, dass alle Fotos von deiner Mama leider verbrannt sind damals.“ Traurig zog sie einen Schmollmund, gab jedoch ihre Suche wieder auf. Tojo, etwas gekränkt, dass unsere ganze Aufmerksamkeit seiner Schwester galt, meldete sich nun wieder zu Wort. „Und wem werde ich ähnlich sehen, wenn ich groß bin?“ Eine unangenehme Stille folgte, die eine Ewigkeit zu dauern schien. Mit hämmerndem Herzen starrte ich zu meinem Sohn. Meine Eltern und ich hatten uns immer vor dem Moment gefürchtet, wenn die beiden nach ihrem Vater fragen würden, und nun war dieser Moment anscheinend gekommen. Was sollte ich nur sagen? Was sollte ich lieber nicht sagen? Glücklicherweise rettete meine Mutter mit einem gekünstelten Lächeln die Situation. „Wollt ihr nicht endlich eure Geschenke auspacken, ihr zwei? Darauf habt ihr doch schon die ganze Zeit gewartet.“ Chibiusa eilte sofort zu ihren Päckchen zurück und griff gleich nach dem größten von ihnen. Doch Tojo sah mich einen Augenblick nur mit diesem befremdlichen Blick an, den er nicht von mir hatte und ich befürchtete schon, dass er diesen Themenwechsel nicht akzeptieren und auf seine Antwort beharren würde. Doch dann drehte auch er sich zu seinen Geschenken und war wieder ganz das kleine 4-jährige Kind, das er war. Erleichtert warf ich meiner Mutter einen dankbaren Blick zu. Ich war einfach noch nicht so weit, über dieses Thema mit ihnen zu reden. Ich war einfach noch nicht vorbereitet dazu, aber der heutige Tag zeigte mir überdeutlich, dass ich es nicht mehr all zu lange vor mir her schieben konnte, nicht bei meinem Sohn. „Oh! Guck mal, Mama! Ein Hut! Ist der schön!“ Ich schob diese beunruhigenden Gedanken endgültig beiseite und beschloss, diesen Tag mit meiner Familie zu genießen. Ich kniete mich zu meinen Kleinen hinunter. „Gefällt er dir, Chibiusa? Ich habe gleich an dich gedacht, als ich ihn gesehen habe!“ Eine überschwängliche Umarmung, die mich fast mein Gleichgewicht kostete, war Antwort genug. „Danke, danke, danke, Mami! Darf ich ihn gleich Montag zum Kindergarten anziehen?“ Ich nickte, was ihre Augen noch mehr zum Strahlen brachte. Tojo betrachtete den pinkfarbenen Hut in den Händen seiner Schwester. Etwas ängstlich bemerkte er. „Krieg ich etwa auch so einen pinken Hut, Mama?“ Ich lachte. „Natürlich, mein Schatz, ihr seid doch Zwillinge, und die kriegen immer das gleiche geschenkt!“ Sein bestürzter Blick fiel auf seine Geschenke und fast schon panisch riss er alle auf einmal auf. „Puh! Glück gehabt, kein pinker Hut dabei!“ Erleichtert sah er auf seine Ausbeute aus einem kleinen Teddybären, einem Automodell eines roten Ferrarris und einer kleinen Arzttasche für Kinder. Mit leuchtenden Augen griff er nach dem Arztspielzeug. „Den hab ich mir schon sooo lange gewünscht! Jetzt kann ich schon mal üben, bis ich ein richtiger Arzt werde, oder Mama?“ Lächelnd strubbelte ich ihm durch die Haare. Mit seinen gerade mal vier Jahren hatte er sich jetzt schon auf seinen späteren Beruf festgelegt, von dem er einfach nicht abzubringen war. In diesem Punkt war er eindeutig anders als andere Kinder, die in der einen Woche Pilot und in der nächsten Feuerwehrmann werden wollten. Der plötzliche Aufschrei meiner Mutter erschreckte uns alle. „Oh nein! Die Kuchen! Die Kerzen! Jetzt sind sie verdorben!“ Mein aufgeschreckter Blick raste zum Tisch, wo die Kuchen immer noch unangerührt standen wie vor wenigen Minuten zuvor. Nur waren die Kerzen jetzt verschwunden. Stattdessen waren die Kuchen über und über mit dem Wachs der herunter gebrannten Kerzen bedeckt. Nein, die Kuchen waren definitiv verdorben, essen konnten wir sie nicht mehr. Aufgebracht sprangen meine Kinder zum Tisch. „Oh nein, Oma! Der arme Kuchen! Was machen wir denn jetzt?“ Hilflos sah die Oma zu uns anderen beiden Erwachsenen im Zimmer hinüber. Diesmal hatte mein Vater die rettende Idee, so dass die kleine Geburtstagsfeier nicht ins Wasser fallen würde. „Was haltet ihr zwei davon, wenn wir uns die Mama und die Oma schnappen und in den Park gehen? Auf dem Weg können wir ja dann noch einen Halt beim Bäcker machen und ein richtiges Picknick veranstalten.“ Mit lautem Freudengeschrei wurde diese Idee aufgenommen. ~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~ ~ Chibiusas pov ~ „Und? Habt ihr euch diesmal etwas gewünscht beim Auspusten? Oder müssen wir die Kerzen noch einmal anzünden?“ Zufrieden sah Chibiusa zu ihrem Opa. „Ja, hab ich! Und diesmal habe ich mir auch was anderes gewünscht. Mein Wunsch von vorhin geht ja sowieso in Erfüllung, wenn ich groß bin.“ Sie strahlte über das ganze Gesicht. „Ich werde aber nicht sagen, was ich mir gewünscht habe, er soll ja schließlich in Erfüllung gehen, oder Mama?“ Lächelnd sah Usagi zu ihrem kleinen Mädchen. „Ja, mein Schatz. Und, hast du dir auch was gewünscht, Tojo?“ Tojo sah geheimnisvoll erst kurz zu seiner Schwester, bevor er seiner Mama antwortete. „Ich glaube, Chibiusa und ich haben uns diesmal das gleiche gewünscht. Oder, Chibiusa?“ Diese strahlte ihren Bruder an. „Ja! Dann geht er ja ganz bestimmt in Erfüllung! Hoffentlich bald! Ich freu mich schon so darauf ihn endlich zu sehen.“ Verständnislos sahen die Erwachsenen zu den Kindern, die sich jedoch in geheimnisvolles Schweigen hüllten. „Mama, dürfen wir spielen gehen?“ Mit ihrem flehendsten Blick sah Chibiusa zu ihrer Mutter und war sich wie immer sicher, dass sie diesem Blick nicht widerstehen konnte. Keiner konnte das und darauf war sie auch mächtig stolz, nur bei Tojo funktionierte er irgendwie nicht, wie sie immer wieder etwas frustriert feststellen musste. „Natürlich! Aber geht nicht zu weit weg, hört ihr?“ „Jipiiiee!“ Überschwenglich sprangen die beiden von der Decke auf, wo noch die Reste des kleinen Picknicks lagen und stürmten los, so dass Chibiusa fast ihr neuer Hut vom Kopf geflogen wäre. „Komm, Tojo! Da hinten, zu den Bäumen!“ In Windeseile lief er an ihr vorbei. „Wer zuerst da ist!“ „Das ist gemein, du hast einen Vorsprung!“ maulte seine Schwester und versuchte dennoch, ihn so schnell sie konnte noch einzuholen. Prustend kam sie bei den großen Bäumen an, wo ihr Bruder schon mit einem gehässigen Grinsen auf sie wartete. „Das war unfair von dir!“ „Quatsch! Das war ein fairer Wettlauf und du hast verloren, wie immer! Du kannst nur nicht verlieren, Chibiusa!“ „Kann ich wohl!“ Verärgert blitzte sie ihn an. Am liebsten hätte sie ihn einfach getreten für seine Unfairness, aber als sie schon ausholen wollte, kam ihr plötzlich in den Sinn, dass eine richtige Dame so etwas nicht tun würde. „So benimmt sich aber kein Ritter, Tojo!“ Mit ihrem besten Prinzessinnenblick, wie sie ihn nannte, sah sie ihn an. „Ich bin auch kein Ritter, ich bin Prinz Endymion. Hah! Weg mit euch, ihr Dämonen! Kämpft!“ Er zog sein unsichtbares Schwert hervor und vollführte einige Hiebe gegen die Bäume, die als Feinde herhalten mussten. „So ein dummes Kampfgetue habe ich nicht nötig als Prinzessin! Als Prinzessin Serenity habe ich immer schöne Kleider an und alle bewundern und beneiden mich wegen meiner Schönheit.“ Verträumt sah sie in den Himmel, als ein Lachen sie gleich wieder zurückholte. „Du und schön? Das ich nicht lache, Chibiusa!“ Erbost über diese Frechheit vergaß sie ihr Prinzessinnenbenehmen nun doch und warf sich auf ihn. „Nimm das zurück, Tojo! Nimm das sofort zurück, oder ich sage es Mama!“ Eine wilde Rangelei begann, aber Tojo war nun einmal stärker und nach einigen Minuten fand Chibiusa sich auf den Rücken liegend unter ihm wieder, während er ihre Hände gefangen hielt und sie so bewegungsunfähig machte. „Gibst du auf, Chibiusa?“ „Niemals, du kleiner, gemeiner Lügner!“ Immer noch wehrte sie sich nach Kräften, aber es blieb natürlich ergebnislos. „Los, sag schon! Ich bin sowieso stärker als du!“ Wütend funkelte sie ihn an. „Geh runter von mir, du machst noch mein Kleid ganz schmutzig!“ „Selber schuld! Du hast doch angefangen.“ Doch er stand trotzdem langsam auf, so dass sie endlich wieder frei war. Suchend sah sie sich um. „Wo ist mein Hut?“ Tojo klang gelangweilt wegen dieses mehr als unwichtigen Themas. „Weiß nicht! Du hast ihn doch gerade noch aufgehabt.“ Allmählich stieg Panik in ihr hoch. „Oh, nein! Mein neuer Hut! Er kann doch nicht weg sein!“ Sie versuchte die aufkommenden Tränen aufzuhalten, aber es misslang ihr. Laut schniefte sie, während sie um die Bäume herumging. „Du brauchst nicht zu weinen, Chibiusa! Wir finden deinen Hut, ok?“ Diesmal klang Tojos Stimme viel netter und tröstender. Er streckte die Hand aus und gemeinsam suchten sie die Umgebung ab. „Da! Da hinten ist er! Siehst du?“ Sie konnte es fast hören, wie der riesige Stein von ihrem Herzen polterte. Überglücklich und lachend lief sie auf die Stelle zu, wo ihr Hut sich in einem Strauch verfangen hatte. Doch als sie ihn fast erreicht hatte, wurde er plötzlich schon aus dem Strauch befreit. Der Mann ihr gegenüber hatte ihr den Rücken zu gedreht, so dass sie nur seinen Rücken sehen konnte und seine schwarzen Haare. Vorsichtig ging Chibiusa näher. Ihre Mutter hatte ihnen zwar immer wieder scharf eingebläut, nicht mit fremden Leuten zu sprechen oder mit ihnen mitzugehen, aber was sollte sie denn machen? Er hatte doch ihren Hut. Zaghaft trat sie zu ihm. „Ähm…“ Er drehte sich zu ihr um und sah zu ihr hinab. Dann kniete er sich nieder und hielt ihr den Hut hin. „Ist das deiner, kleine Lady?“ Sie starrte in das Gesicht des fremden Mannes, das jedoch alles andere als fremd war! Die gleichen wuscheligen Haare, die gleichen Augen, sogar das gleiche Lächeln! Mit offenem Mund starrte sie den Mann an. „Wie heißt du? Oder soll ich dich weiter kleine Lady nennen?“ Das Mädchen musste kichern. „Ich heiße Chibiusa.“ Wieder trat dieses bekannte Lächeln auf das Gesicht dieses fremden Mannes. „Schön dich kennen zu lernen, Chibiusa. Du hast eine lustige Frisur! Ich kannte mal ein Mädchen, das auch immer solche Zöpfe trug.“ Ein Strahlen ging über ihr Gesicht. Endlich mal jemand, der sich nicht über ihren eigenwilligen Haarstil lustig machte. „Den hab ich von meiner Mama!“ erzählte sie ihm stolz. Er wollte gerade zu einer weiteren Frage ansetzen, als... „Hey, was machen sie da mit meiner Schwester?“ Erschrocken sah Chibiusa hinter sich. Tojo kam auf sie beide zugerannt. Doch als er bei ihnen angelangt war und wütend auf den Mann einreden wollte, blieb auch er überrascht stehen. „Wieso sehen sie aus wie ich?“ Der Mann starrte ebenfalls auf das kleine Ebenbild vor ihm. Überraschung, Unglaube standen in seinen Augen, die so sehr denen Tojos glichen. „Los, sagen sie schon! Wieso sehen sie aus wie ich?“ Auch in Tojos Stimme schwang unverkennbar Überraschung, aber auch Misstrauen mit. „Ich… ich weiß auch nicht. Vielleicht... hat der liebe Gott gedacht, wir sehen so gut aus, da machen wir noch jemanden von.“ Sie mussten lachen, wodurch der unheimliche Bann, der zwischen ihnen geherrscht hatte, endlich gebrochen wurde. Lächelnd hielt er Chibiusa ihren Hut hin. „Ich glaube, das ist dein Hut, kleine Lady, oder?“ Dankbar nahm sie ihn an sich. „Danke! Mama wäre bestimmt böse geworden, wenn ich meinen neuen Hut verloren hätte. Den hab ich nämlich heute zu unserem Geburtstag bekommen von Mama!“ Er stand wieder auf und klopfte sich die Hose dabei ab. „Na dann herzlichen Glückwunsch zu deinem Geburtstag, meine Kleine.“ Sie grinste. „Tojo hat auch heute Geburtstag, wir sind nämlich Zwillinge.“ Er sah von ihr zu Tojo herüber. „Dann wünsch ich dir natürlich auch einen schönen Geburtstag. Hast du auch so einen schönen Hut bekommen? Als Zwilling muss man doch alles immer gleich bekommen.“ Tojo verzog das Gesicht. „Nein, zum Glück nicht. Aber ich habe einen Spielzeug-Arztkoffer gekriegt von unserer Mama.“ Vor Begeisterung strahlten seine Augen dabei. Der Mann sah sich um. „Ihr solltet besser nicht so weit weg von eurer Mama gehen, sonst macht sie sich noch Sorgen um euch. Wo ist eure Mama denn?“ Chibiusa drehte sich um und zeigte auf die Stelle, wo ihr Picknick statt gefunden hatte. „Dort hinten mit Oma und Opa. Wir haben hier im Park gepicknickt, weißt du? Weil doch die Kerzen auf den Kuchen getropft sind.“ Er sah zu der Stelle, die sie ihm gezeigt hatte. Dann plötzlich veränderte sich sein Blick. Erstarrt sah er zu ihrer Mutter hinüber, die nun langsam in ihre Richtung kam. Darüber überrascht sah Chibiusa von seinen weiß hervortretenden Fingerknöcheln seiner Hand zu seinem Gesicht, das so viele verwirrende Emotionen zeigte. Sein Mund öffnete sich und ein einziges heißeres Wort war zu hören. „Usako.“ „Chibiusa! Tojo! Wo seid ihr denn? Wir müssen langsam nach Hause!“ Immer noch verwirrt sah das kleine Mädchen den Mann an. Kannte er etwa ihre Mama? Doch dann nahm Tojo auch schon ihre Hand und zerrte sie davon. „Los, Chibiusa, wir müssen gehen.“ Sie sah zu ihrer Mutter hinüber, dann zu Tojo und zuletzt zu dessen großen Ebenbild. Vielleicht… Doch Tojo ließ ihr keine Wahl, wenn sie nicht hinfallen wollte, während er sie rückwärts zerrte und musste sich notgedrungen umdrehen. Doch ein letztes Mal sah sie zu dem Mann zurück, der immer noch erstarrt da stand und blicklos zu ihrer Mutter starrte. „Auf Wiedersehen! Und danke für den Hut!“ Dann rannten die beiden zu ihrer Mama. „Na los, ihr zwei! Oma und Opa warten schon. Lasst uns nach Hause gehen.“ Und das taten sie dann auch. Und? Überrascht? Die, die meine andere ff "a new family?" (Schleichwerbung HILFEEE!!) gelesen haben, kennen Tojo ja schon. Ich konnte ihn einfach nicht weg lassen! Er ist doch soooo ein süßer (halt ganz der Papa, gell? ^^) Aber à propos Papa, ich hoffe doch, dass ihr Mamo-chan trotzdem noch etwas mögt trotz der langen Zeit seiner Abwesenheit. Jeder macht halt mal Fehler, oder? Einige machen DAUERND kleine Fehler *zu Usagi rüber schiel* und andere nunmal einen großen *mamo tröstend über kopf streich*. BITTEEEE, vergebt meinem Mamo, ja? JA? Er kann doch nix dafür! (ja, aber ich *evilgrin*) Ok, genug rumgejammert, das wird ja hier zum Dauerzustand! Machs gut!! *raus schleich* serena-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)